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Zeitung der Studierenden an der etH nr. 9/08–09, 12. Juni 2009

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v s e t h9SILENT PARTYshut up &d<strong>an</strong>ceSchon gehört von <strong>der</strong> Party, die m<strong>an</strong>nicht hört? Headphoned am 3. Juliauf <strong>der</strong> Polyterrasse!Das Team hinter <strong>der</strong> Headphoned-Party: Sus<strong>an</strong>ne, Philipp, Rafael und Gerald.Polykum Nr. 9/08–09 Bild: Martin SackVon Philipp MahlerAus Spass wird Ernst, o<strong>der</strong>: «Hast dumorgen Zeit?» Szenario: ein paar junge Leute,vermutlich etwas Flüssiges, genug Zeit undMusse, um die Ged<strong>an</strong>ken fliegen zu lassen.Ernst: «Ich hab vor kurzem von einerKopfhörerparty gehört. Da hatten alle nurKopfhörer auf und m<strong>an</strong> hat von aussen garnichts von <strong>der</strong> Musik gehört.»Petra: «Voll geil, stell dir vor wie lustigdas von aussen wirkt, wenn alle Leute t<strong>an</strong>zenund m<strong>an</strong> hört gar nichts!»Ernst: «Komm wir org<strong>an</strong>isieren auch soeine Party! Das k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> ja eigentlich auchüberall machen, denn es stört ja niem<strong>an</strong>den.Machen wir das auf <strong>der</strong> Polyterrasse!»Petra: «Ja eh! Loooos, das machen wir!Hast du morgen Zeit?»Dies ist in etwa <strong>der</strong> Dialog, mit dem eingrosses Vorhaben begonnen hat. Seit Anf<strong>an</strong>gOktober hiess es jeden Abend kurz vor demletzten Tram: «Hast du morgen wie<strong>der</strong> Zeit?»Viel Arbeit lag vor uns und mittlerweile liegtauch viel Arbeit hinter uns.Silent Party? Was das ist …Der riesige Anlass, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Polyterrassestattfinden wird, ist auf den ersten Blickvermutlich nicht verständlich. Für die Erklärunghier ein kurzer historischer Abrissdes Werdeg<strong>an</strong>gs <strong>der</strong> Silent Party: Ursprünglichentst<strong>an</strong>d die Idee in Engl<strong>an</strong>d, um Lärmrestriktionenzu umgehen und bildet heutedie Basis einer stetig wachsenden Silent Party-Szene.Mehr und mehr entwickelt sich dasKonzept zu einer Kultver<strong>an</strong>staltung und hatbereits Einzug in Engl<strong>an</strong>ds grösstes Musikfestival,BBC Music Live, gehalten. Je<strong>der</strong> Gastbekommt einen Funkkopfhörer ausgeliehen,mit dem er die Musik empf<strong>an</strong>gen k<strong>an</strong>n, dievon den DJs direkt auf eine Sende<strong>an</strong>lage gespieltwird. Statt riesiger Boxentürme gibt esbeschauliche Ruhe auf <strong>der</strong> Terrasse. Um sichbequem zu unterhalten, können die Partygängereinfach ihre Kopfhörer abnehmen undwerden nicht durch laute T<strong>an</strong>zmusik gestört.Eine Ver<strong>an</strong>staltung, die ihrer Bezeichnungvollständig gerecht wird: Silent Party.… und wohin wir gehen!Höchste Zeit also, dass sich dieser zuminternationalen Trend mausernde Event auchnach Zürich kommt! Am 3. Juli <strong>2009</strong> wird diePolyterrasse zu einem D<strong>an</strong>cefloor umfunktioniertund die erste grosse Open Air SilentParty in Zentraleuropa stattfinden. Die altehrwürdigeETH im Rücken und die g<strong>an</strong>ze StadtZürich zu Füssen, eignet sich dieser Ort genausohervorragend wie <strong>der</strong> Anlass: das 140.Jubiläum <strong>der</strong> ETH Alumni.Mehrere Bars und zwei Lounges bietenfür 2500 t<strong>an</strong>zbegeisterte Gäste genügendRaum für Erfrischung und Entsp<strong>an</strong>nung.Gegen einen möglichen Regenschauer schütztein über <strong>der</strong> Polyterrasse schweben<strong>der</strong>Schirm mit 30 Meter Durchmesser von <strong>der</strong>Firma even’trend. Doch nicht nur <strong>der</strong> Anblickvon Zürich by Night wird die Besucher be-geistern, auch die spektakulären Lichtinstallationenauf dem Schirm und <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schönenSemperfassade des Hauptgebäudes<strong>der</strong> ETH Zürich werden allen Besuchern denAtem rauben.Zu einem solchen Event gehört abernicht nur ein toller Ort und eine aussergewöhnlicheLightshow, son<strong>der</strong>n natürlich auchMusik vom Feinsten. Dafür sorgen die beidenHeadliner Sister Bliss von Faithless und Felixda Housecat mit ihren DJ-Sets, die die 2500Kopfhörer und die Beine <strong>der</strong> Partygänger ordentlich<strong>an</strong>treiben werden.Wer Lust verspürt, seinem Gehirn etwasFutter zu verschaffen, ist ebenfalls bestensaufgehoben. In <strong>der</strong> Alumni Lounge sind verschiedeneinnovative und interaktive Spielzeugegepl<strong>an</strong>t: zum Beispiel <strong>der</strong> «Reactable»,ein hintergrundbeleuchteter Synthesizer-Tisch, mit dem sich spielerisch leicht Musikerzeugen lässt, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sogen<strong>an</strong>nte «Levelhead»,ein Würfel, <strong>der</strong> mit Hilfe von «augmentedReality» zu einem Labyrinth wird, indem sich ein durch Bewegen des Würfels gesteuerterMensch den Weg nach draussen suchenmuss.Wer Lust hat, bei <strong>der</strong> Umsetzung mitzuhelfen,ist herzlich willkommen und k<strong>an</strong>n sichmelden bei info@headphoned.ch.www.headphoned.chPhilipp Mahler (26) studiert im 11. Semester am MTEC <strong>der</strong>ETH Zürich. mahler@headphoned.ch


ÜbersichtAuslän<strong>der</strong> – Was ist das? 10Die Schweizermacher 12Die Angst vor dem Fremden 14Incredi(t)bly Swiss: What else? 15Fit für die Schweiz 16Der Füdlibürger 17Der Deutsche kommt 23Auslän<strong>der</strong>11Auslän<strong>der</strong> – Wasist das?Auslän<strong>der</strong>Im Chreis Cheib leben über 42 Prozent Auslän<strong>der</strong>. WasSchweizer über Auslän<strong>der</strong> und was Auslän<strong>der</strong> über dieSchweiz zu sagen haben.«Ich vermisse nichts»Surendr<strong>an</strong> Ramaia (34), Sri L<strong>an</strong>ka,Indi<strong>an</strong> Supermarket & Take AwayWie l<strong>an</strong>ge sind Sie schon in <strong>der</strong> Schweiz?Ich bin seit vier Jahren in <strong>der</strong> Schweiz, seitzwei Jahren arbeite ich in dem Take Away«Street-Food».Gibt es etwas aus Ihrem L<strong>an</strong>d, das Sie hiervermissen?Nein! Die Schweiz ist sehr ruhig, ich fühlemich sicher. Seit zwei Jahren ist auch meineFrau hier – sie steht gleich hier neben mir –und meine zwei Kin<strong>der</strong>. Sie haben sich sehrgut integriert und die Sprache schnell gelernt.Haben Sie konkrete Erfahrungen mit Fremdenfeindlichkeitgemacht hier in <strong>der</strong>Schweiz?(abwehrend) Nein, es gibt überhaupt keineSchwierigkeiten. Ich k<strong>an</strong>n nach <strong>der</strong> Arbeitnach Hause gehen und es ist alles ruhig. Inmeinem L<strong>an</strong>d gibt es sehr viele Probleme. Ichwill nicht mehr dahin zurück. Nein, nein, ichbleibe hier. (lacht)«Schweizer haben Angst»Nadine von Grüningen (30), Schweiz,Kaufmännische AngestellteWas ist für dich ein typischer Schweizer?Der Schweizer ist von aussen kaum zu erkennen.Es geht uns halt sehr gut hier, es gibtsoziale Sicherheit, alles funktioniert, auch dasGesundheitsweisen. Erschreckend finde ich,dass die Bünzlis immer mehr werden – auchin <strong>der</strong> jüngeren Generation stimmen immermehr für die SVP!Wor<strong>an</strong> könnte das liegen?Ich glaube, die Angst ist ein grosser Faktor.Wir haben alle Angst davor, dass die eigenenTraditionen, die eigene Kultur aussterben.Was ist denn die Schweizer Kultur?Schwierig zu sagen.Woher kommt die Angst?Das System generiert sie zum Teil. Denn dieAuslän<strong>der</strong> hier können sich ja kaum integrieren:Sie dürfen nicht arbeiten und müssenmit sehr wenig Geld auskommen. Ich arbeitein <strong>der</strong> Jugendberatung und kenne auch dasAOZ (Fachorg<strong>an</strong>isation zur För<strong>der</strong>ung sozialerund beruflicher Integration, Anm. <strong>der</strong>Red.). Sehr viele Auslän<strong>der</strong> rutschen d<strong>an</strong>n indie Kriminalität ab. M<strong>an</strong> muss sich halt auchfragen, wieso. Das System hier ist nicht fair.«Ich fühle mich frei»Salatiel Soares (34), Brasilien,selbstständigGibt es etwas aus Ihrem L<strong>an</strong>d, das Sie hiervermissen?Ich vermisse die Strände! Und das Wetter.(lacht)Was gefällt Ihnen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schweiz?Die Schweiz ist ein demokratisches L<strong>an</strong>d, sieist sehr frei. Ich bin seit sechs Jahren hier.Sie fühlen sich frei?Ja, eigentlich schon. Als Mensch. Ich k<strong>an</strong>nüberall hingehen, wo ich will. Es gibt schonLeute, die das nicht so sehen. Aber mit denenwill ich nichts zu tun haben.Unterschiedliche Bezieh ungen zur Schweiz: Salatiel Soares, Astrid Seul, Jela Veraguth-Djordjevic, Reto Teli und Surendr<strong>an</strong> Ramaia.Polykum Nr. 9/08–09Polykum Nr. 9/08–09 Bil<strong>der</strong>: H<strong>an</strong>nes HübnerWird das Thema «Auslän<strong>der</strong>» in Brasilien <strong>an</strong><strong>der</strong>s<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen als in <strong>der</strong> Schweiz?In Brasilien gibt es sehr viele Auslän<strong>der</strong>, dortist das normal! Hier in <strong>der</strong> Schweiz ist aberdas System wirklich noch verbesserungsfähig.Und die Auslän<strong>der</strong>, die hierher kommen,müssen akzeptieren, dass es nicht so ist wie zuHause.«Wir nehmen zu viele auf»Reto Teli (55), Schweiz (Graubünden),keine AngabeIst die Schweiz eine Heimat für Sie?Nein.Weshalb nicht?Was ist denn Heimat? Ich war viel im Ausl<strong>an</strong>d.Aber Sie sind trotzdem in die Schweiz zurückgekommen.Ich bin halt Schweizer.Gefällt Ihnen die Schweiz?Ich bin eben Schweizer.Und deshalb gefällt Ihnen die Schweiz?Ach, das ist doch gar keine Schweiz mehr!Schauen Sie sich mal um.Sie meinen, weil <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong><strong>an</strong>teil in dieserGegend hoch ist?Ja. Ich habe mit den Integrations- und Sozialalbeiternviel zu tun. Ich weiss es aus eigenerErfahrung: Die Auslän<strong>der</strong> dürfen haltnicht zu Hause sitzen und nichts machen. DieStadt gibt nur Geld, wenn m<strong>an</strong> arbeitet. Dasmuss je<strong>der</strong> selber entscheiden. Die Auslän<strong>der</strong>arbeiten eben für wenig Geld. So gibt es vielKonkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, das höhltdie Schweiz von innen aus.Was ist Ihre Meinung zur Sozialhilfe <strong>der</strong> StadtZürich?Sie gibt zu viel Geld! Die Einbürgerungsregelnin <strong>der</strong> Schweiz sind zu wenig streng,sie nehmen viel zu viele Flüchtlinge auf. An<strong>der</strong>swoin Europa machen sie das besser.«Die Schweizer sind separatistisch»Jela Veraguth-Djordjevic (57),Serbien, Surprise-VerkäuferinW<strong>an</strong>n sind Sie in die Schweiz gekommen?Ich bin seit 1977 hier. Ich habe einen Bündnergeheiratet, wir haben auch einen Sohn. Mirgeht es gut! In Jugoslawien habe ich keineWohnung mehr: Die hat mein Bru<strong>der</strong> vonmeinem Vater bekommen. Wir waren fünfSchwestern.Was ist für Sie ein typischer Schweizer?Das ist schwierig. Es gibt überall gute undböse Menschen.Gibt es etwas aus Ihrem L<strong>an</strong>d, das Sie hiervermissen?Ja! In Serbien gibt es viel mehr Freiheit! DasLeben ist dort wie ein kleines Dorf: mit Musikund vielen Leuten! Je<strong>der</strong> hilft jedem, m<strong>an</strong>wird immer eingeladen und feiert. Auch in<strong>der</strong> Arbeit gibt’s hier viel weniger Freiheit.Überall strikte Regeln, die Leute sind reserviert.Wird in Serbien mit Auslän<strong>der</strong>n <strong>an</strong><strong>der</strong>s umgeg<strong>an</strong>genals hier in <strong>der</strong> Schweiz?Ja, sicher. Wir reden mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>, wir helfen!Wenn du kein Geld hast, leiht dir je<strong>der</strong> was.Hier schaut je<strong>der</strong> zuerst mal für sich selber, esgibt keine Gemeinschaft, die Leute sind wirklich«separatistisch».«Steht auf <strong>der</strong> Alm und macht Käse»Astrid Seul (29), Deutschl<strong>an</strong>d,BuchhalterinSie leben und arbeiten in <strong>der</strong> Schweiz? FühlenSie sich hier wohl?Ja, ziemlich! Ich bin erst seit November in Zürich.Vorher habe ich l<strong>an</strong>ge Zeit in Irl<strong>an</strong>d gelebtund in Laus<strong>an</strong>ne. Die Infrastruktur hierist super, m<strong>an</strong> kommt überall hin. Es gefälltmir sehr gut, dass es hier so international ist!Sind Sie bisher von Ressentiments gegenüberDeutschen verschont geblieben?Nein, da sind schon einige Dinge passiert. Dasist eher un<strong>an</strong>genehm. Aber ich habe wahrscheinlichauch eine gewisse Toler<strong>an</strong>z entwickelt,da ich l<strong>an</strong>ge Zeit im Ausl<strong>an</strong>d war undmehr Erfahrung habe.Was ist für Sie ein typischer Schweizer?Das k<strong>an</strong>n ich nicht sagen. Wenn Sie mich vordrei Jahren gefragt hätten, hätte ich gesagt,er steht auf <strong>der</strong> Alm und macht Käse. (lacht)Nun, <strong>der</strong> Schweizer ist akkurat, pünktlich,auch sehr freundlich, aber halt we<strong>der</strong> spont<strong>an</strong>noch flexibel.Die Interviews führte Ori<strong>an</strong>a Schällibaum (23). Sieist Redaktorin des Polykum und studiert Physik, DeutscheSprach- und Literaturwissenschaft sowie Indogerm<strong>an</strong>istik <strong>an</strong><strong>der</strong> Universtität Zürich. ori<strong>an</strong>a.schaellibaum@access.uzh.ch


Auslän<strong>der</strong>14Die Angst vordem FremdenWenn Kultur zu einer Frage <strong>der</strong> Abschottung wird, d<strong>an</strong>ngerät die Schweizerische Beziehung zum Fremden insW<strong>an</strong>ken. Universaler Sündenbock: Auslän<strong>der</strong> müssen in <strong>der</strong> Schweiz oft den Kopf herhalten. Meist zu U<strong>nr</strong>echt.Von Barbara LussiEine Generation vor uns wurde <strong>der</strong>Wunsch nach Zusammengehörigkeit bei Politkampagnennoch mit einer Blüte von Edelweissauf Plakatw<strong>an</strong>d ausgedrückt. Im Volkauszubreitendes Heimatgefühl bedurfteharmloser Propag<strong>an</strong>da. Was mit Edelweiss beg<strong>an</strong>n,ist von Ratten, Krähen und Schafen beiseitegedrängt worden: Anstelle des Abbildesdessen, was das holde Heimatl<strong>an</strong>d zu bietenhat, wird <strong>der</strong> Finger nun darauf gelegt, was zuverbieten sei.Da wird unser L<strong>an</strong>d von Vogelviechernaufgefressen, <strong>der</strong> Pass-Spendiertopf wird zugunsten<strong>der</strong> Schweizerschaft gekapert, da verlierenwir unsere Sicherheit und unsere Arbeit,da wird m<strong>an</strong> zum gezielten Tritt in denHintern schwarzwolliger Mitschafe ermuntert;nett auch, wenn Blochers Konterfei – vonPlakatwänden lächelnd – scheinbar den Seelenfriedenverspricht. So viel Zuversicht zwischenzwei W<strong>an</strong>gen: aber selbstverständlichnur, wenn m<strong>an</strong> frei wird von schwarzenSchafen.Wenn Globalisierung nicht als <strong>der</strong> Zauberspruchzu einer besseren Welt verst<strong>an</strong>denwerden k<strong>an</strong>n, d<strong>an</strong>n wohl auch darum: DerMedientheoretiker Marshall McLuh<strong>an</strong> beäugtden St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Dinge zwar folgerichtig, wenner sagt: «the new electronic interdependencerecreates the world in the image of a globalvillage», aber parallel zu <strong>der</strong> vielgelobten Vernetzungbringt Multikultur auch Misstrauenmit sich. Zu sprechen ist dabei nicht nur vonVätern, die – wie in einer Umfrage mit ZürcherMännern <strong>an</strong>no 1969 im Falle des Italienerseruiert – darum fürchten, dass dieTochter sich den falschen M<strong>an</strong>n erwählt; esist nun <strong>der</strong> junge Mensch, gerade erst o<strong>der</strong>seit wenigen Jahren wahlberechtigt, <strong>der</strong> bereitsdie Gespenster von Plakatwänden zu bekämpfenversucht.Dass die Heimat <strong>der</strong> Eidgenossen dendritthöchsten Auslän<strong>der</strong><strong>an</strong>teil Europas bereithält,schürt die Abwehrhaltung mehr,als dass Toler<strong>an</strong>z sich breit machen würde;gleich, dass praktisch ein je<strong>der</strong> fremde Kulturenneben sich auf <strong>der</strong> Schulb<strong>an</strong>k kennenlernendurfte.Als Politik noch fern warWenn Kin<strong>der</strong> gross werden, ist das Monsterunter dem Bett, das Monster im Schr<strong>an</strong>kund das Monster vor dem Fenster vergessen.Dafür werden neue Monster geschaffen, vordenen m<strong>an</strong> sich fürchten k<strong>an</strong>n; mit etwas wenigerspitzen Zähnen, weniger haarig, einbisschen konkreter, ein bisschen menschlicher,nur irgendwie immer noch <strong>an</strong><strong>der</strong>s alsdie russische Geigenlehrerin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lieblingsasiat.Aber egal, denn kommt die Zeit <strong>der</strong>Pflicht, seine Brötchen selbst zu verdienenund kommt <strong>der</strong> Moment, in dem eingesehenwird, wie viel Verdientes Vater Staataus dem eigenen Geldbeutel wegfrisst – unddas auch zugunsten <strong>der</strong> Fremden, die dochnichts zu zahlen haben! –, erfolgt <strong>der</strong> Um-schwung zum mustergültigen Nationalegoisten.Der Spass hört nämlich da auf, wo umden Staat, um das Heimatl<strong>an</strong>d, um die sauerbezahlten Steuern gefürchtet werden muss.Spitzt m<strong>an</strong> die Ohren, wo sie denn sitzt, dieAngst vor dem Fremden – wenn doch auchDöner gegessen werden können, von Pastaund Pizza, Pommes und Okonomiyaki g<strong>an</strong>zzu Schweigen – d<strong>an</strong>n hallen sie wie<strong>der</strong>, dieWorte von Plakaten: Die Gefährdung <strong>der</strong> eigenenKultur, die Bewährungsprobe für dieeigene Identität, <strong>der</strong> Sozialschmarotzer wie erim Buche steht, das ist er, <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>, wieer von den Ängstlichen gesehen wird.Plötzlich werden sie gezählt, die fremdenGesichter, und plötzlich scheinen es zu vielezu sein – <strong>an</strong> welchem Massstab auch immergemessen. Sie, die um ihre Arbeit fürchten, diemeinen, dass bald kein Platz mehr übrig seiim eigenen L<strong>an</strong>d, sind dieselben, die <strong>an</strong>geben,sich abends bedroht zu fühlen, wenn sie unterwegssind. Und beachtlich tischen sie imselben Atemzug auf, dass es Auslän<strong>der</strong> seien,die den Verkehr unsicher machen – beileibe,da sind es plötzlich nicht mehr die Frauen.Umstrittene ApokalypseFragt sich, wo sie alle stecken, dieSchwarzmaler, die bald Arbeitslosen, die Umihr-Geld-Gebrachten,und in welchen Mittelst<strong>an</strong>dskneipenüber die Verschwörung allerFremden im eigenen L<strong>an</strong>d gewerweisst wird– in keiner Kneipe, muss m<strong>an</strong> sagen, o<strong>der</strong> ineiner unglaublich grossen, wenn <strong>der</strong> StatistikPolykum Nr. 9/08–09 Bild: iStockphotoPolykum Nr. 9/08–09 Illustration: Steph<strong>an</strong> SchmitzGlauben geschenkt werden k<strong>an</strong>n, dass sechsvon zehn Schweizern nicht noch mehr Auslän<strong>der</strong>haben wollen.Es wäre aber falsch, davon auszugehen,dass die Schweiz ein Pack von Rassisten beherbergt;vielmehr scheint es ein Pack vonAngsthasen zu sein. Denn wenn das Fremdemit einem verbunden ist, d<strong>an</strong>n wohl mit <strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ung, auf die m<strong>an</strong> selten gut zu sprechenzu sein scheint, wirft sie doch über denHaufen, was bis <strong>an</strong>hin in Ruhe seinen Laufnahm.Der Abwehr des Fremden als Folge <strong>der</strong>Xenophobie hat S<strong>an</strong>dro Cattacin, Leiter dessoziologischen Instituts <strong>der</strong> Universität Genf,<strong>der</strong> im Zeitraum zwischen 2003 und 2005eine Studie zur Fremdenfeindlichkeit in <strong>der</strong>Schweiz durchführte, einst demgemäss einenAuslegungs<strong>an</strong>satz gegeben: «Viele Schweizersuchen ihre Identität, indem sie sich vonFremdem abgrenzen». Dar<strong>an</strong> lässt sich dieAussage des Psycho<strong>an</strong>alytikers Mario Erdheimstellen, <strong>der</strong> jenes «Kultur» n<strong>an</strong>nte, «wasin <strong>der</strong> Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit dem Fremdenentsteht». Erdheim stellt sich aber gegen Abgrenzungund fährt fort: «Sie [die Kultur]stellt das Produkt <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung des eigenendurch die Aufnahme des Fremden dar.»Aber so weit scheinen wir d<strong>an</strong>n dochnoch nicht zu sein; Rückzug als beste Verteidigung?Da haben wir sie.Barbara Lussi (19) ist freie Mitarbeiterin des Polykum undstudiert im 2. Semester Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft<strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität Zürich. barbara-lussi@bluewin.chSCHWEIZER IDENTITäTIncredi(t)blySwiss: What else?«Die kleine Schweizerin» werde ich gen<strong>an</strong>nt,inmitten 120 Deutscher <strong>an</strong> <strong>der</strong>Ostsee. Weil die Schweiz so klein ist – o<strong>der</strong>weil ich so nett und adrett wirke, wie eineKuckucksuhr aus Swiss Miniature? MeinBeteuern, dass ich we<strong>der</strong> Skifahren, nochBerge mag, keinen Käse und keine Schokoladeim Rucksack mitführe, noch morgenseine Kuh zum Fenster hinein muht, versickertungehört. Ich beginne, mich als in historischen,zeitgeistlichen und politischenDingen grässlich unbedarftes Wesen zufühlen. In <strong>der</strong> Schweiz reicht es eben, bis<strong>an</strong> die L<strong>an</strong>desgrenzen zu schauen: PrivateStubenpolitisiererei und Querul<strong>an</strong>tentum,wohin m<strong>an</strong> blickt! – um Max Frisch, denletzten Mohik<strong>an</strong>er, pardon, Intellektuellenin <strong>der</strong> Schweizer Ödnis zu zitieren. Zutiefstbürgerlich, <strong>an</strong>tiautoritär und <strong>an</strong>tifeudal,unentwegt mit sich selber beschäftigt, lebtdie Schweiz überzeugt ihr «Statt-Dessen».Auslän<strong>der</strong>Die Mentalität des «Statt-Dessen»Statt einer Gr<strong>an</strong>de Nation sind wireine Willensnation, aber eigentlich nurConfö<strong>der</strong>ation, eine historisch gewachseneZweckgemeinschaft. Statt einer L<strong>an</strong>dessprachehaben wir gleich vier – und eigentlichist sowieso alles Englisch. Stattdem Kolonialismus frönen wir seit <strong>der</strong>Schlacht von Marign<strong>an</strong>o 1515 den Vorzügendes heimatlichen Wohnsitzes undhaben uns Erfreulicherem zugew<strong>an</strong>dt: demGeld. Statt mitzumachen, braten wir Extrawürsteund versuchen, den Status des Nutzniessertumsmöglichst unauffällig zu bewahren.Statt Utopie und Vision nennenwir eine gutschweizerische Bodenstän-15digkeit unser Eigen: Es werden Nägel mitKöpfen gemacht. (Im Zweifelsfalle schlägtm<strong>an</strong> sich d<strong>an</strong>n die Köpfe ein.) Statt Feuerund Flamme sind wir diskret, rücksichtsvollund etwas l<strong>an</strong>gsam. Statt glücklich über unserenLebensst<strong>an</strong>dard zu sein, spielen wirStachelschwein. Statt gleich sind wir bevorzugt<strong>an</strong><strong>der</strong>s, aber dennoch <strong>an</strong>passungsfähig– Hauptsache neutral.Helvetia – Quo vadis, ubi es,cui prodes?Die gähnende Leerstelle <strong>der</strong> SchweizerIdentität m<strong>an</strong>ifestiert sich wohl am bestenim Begriff «Swissness». Wenn m<strong>an</strong>auch nicht genau weiss, was das sein soll,so sehen sich doch in diesem Ausdruck dastraditionsreiche Bauerntum mit dem mo<strong>der</strong>nemLebensgefühl, dass m<strong>an</strong> auf <strong>der</strong>Höhe seiner Zeit ist und sein muss, aufsSchönste vereint. Ein Schweizer ist trendig,provinzlerisch, urb<strong>an</strong>, ländlich, idyllisch, industriell,traditionell, mo<strong>der</strong>n, bescheiden,bürokratisch, unbeholfen, gründlich, konservativund fortschrittlich – und meist irgendwiestolz darauf.Mein Min<strong>der</strong>wertigkeitskomplexchenaufgrund <strong>der</strong> endlosen Ströme <strong>der</strong> Beredsamkeitmeiner deutschen Studienkollegen(ein Komplexchen, wohlgemerkt, zu einemausgewachsenen Komplex fehlt uns die Inbrunst)hatte sein Gutes: Ich entwickelte,spät zwar, aber doch noch eine Art Nationalstolz.Kein «typischer Schweizer» zu seinist zwar das Merkmal unserer Nation – aberdie «Swissness» wird in ihrer Diversität sogänzlich unprätentiös gelebt, dass es nichtmehr als spiessig son<strong>der</strong>n bereits als nonchal<strong>an</strong>tdurchgeht. Mein Rufname im deutschenSommercamp mutierte übrigens von«kleiner Schweizerin» über «<strong>der</strong> Schweizer»und «<strong>der</strong> Schweizer <strong>an</strong> sich» zu schlicht«Na, Schweiz!»Das frage ich nun auch, augenzwinkernd:Na, Schweiz? (os)Sackmesser, Kuh im Garten und Vorliebe für Käse machen noch keinen Schweizer.


Auslän<strong>der</strong>16Fit für die SchweizIn Integrationskursen lernen Auslän<strong>der</strong>, wie sie sich imhiesigen Alltag zurechtfinden. Das Polykum hat Augenscheingenommen.Von Lucas Müller«1. Ordinalzahlen», steht <strong>an</strong> <strong>der</strong> Tafel.«Eins Ordinalzahlen», liest jem<strong>an</strong>d. «Nein,erstens Ordinalzahlen heisst es», korrigiertEli<strong>an</strong>e Häfliger. Das Tagesprogramm desKurses des ersten Semesters des Integrationskurses<strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachschule Viventa wird vorgelesenund heute stehen ebenjene Zahlen aufdem Pl<strong>an</strong>. Es ist 8.30 Uhr und sechs Frauenund ein M<strong>an</strong>n sitzen <strong>an</strong> hufeisenförmig <strong>an</strong>geordnetenTischen im Kursraum <strong>der</strong> Fachschule.Eli<strong>an</strong>e Häfliger ist Ethnologin mitLehrpatent und unterrichtet nun seit knappeinem Jahr Auslän<strong>der</strong> in Deutsch und demSchweizer Alltagsleben: «Erwachsene mit soverschiedenen Biografien zu unterrichten, istsp<strong>an</strong>nend und macht Spass. Beim Austauschzwischen den verschiedenen Kulturen kommtes auch zu Kontroversen – ausgelöst durch unterschiedlicheLebens<strong>an</strong>sichten und Werthaltungen.»Am Morgen des 28. Mai geht <strong>der</strong> Unterrichtjedoch zügig vor<strong>an</strong> und die Teilnehmendenbearbeiten ein Aufgabenblatt zu denOrdinalzahlen: «Das ist <strong>der</strong> 19. März 1999.»Klingt einfach, aber wie spricht m<strong>an</strong> 1999 korrektaus? Anschliessend beginnt eine Vorstellungsrunde:«Ich bin 32 Jahre alt und kommeaus Brasilien. Ich wohne in Zürich und meinBeruf ist Mutter und Hausfrau. Meine Mutterspracheist Portugiesisch. Meine Hobbys sindLesen und Musik.» Reihum geht es weiter.Die meisten Teilnehmenden sind zwischen 20und 45 Jahren alt und kommen aus so unterschiedlichenLän<strong>der</strong>n wie Brasilien, dem Kosovoo<strong>der</strong> Sri L<strong>an</strong>ka. Nach neunzig Minutenist Pause.Mehr als ein SprachkursDie Kursgruppe des zweiten Semestersspricht fast fliessend Deutsch und liest zurzeitdas Buch «Die Neue». Auf dem Klappentextdes im L<strong>an</strong>genscheidt-Verlag erschienenenBuches über den Koch Leo heisst es:«Die neue Aushilfe heißt Beata. Das bedeutet‹die Glückliche›. In dieser Geschichte ist Leo<strong>der</strong> Glückliche. Er verliebt sich Hals über Kopfund seine Freunde kommen aus dem Staunennicht mehr heraus.» Was sind die Intentionen<strong>der</strong> h<strong>an</strong>delnden Personen? Wer denkt wasüber den <strong>an</strong><strong>der</strong>en? An solchen Fragen, von<strong>der</strong> Kursleiterin Rita Schulthess in die Rundegeworfen, entzünden sich schnell Diskussionenüber Themen wie Eifersucht, Vertrauenund Kontrolle, die die meisten aus dem täglichenLeben kennen.Im nächsten Abschnitt tauchen neue Vokabelnauf: Jem<strong>an</strong>den um sein Geld erleichtern.Rita Schulthess erklärt: «Münzen sindschwer. Wenn m<strong>an</strong> nun jem<strong>an</strong>d um sein Gel<strong>der</strong>leichtert, was macht m<strong>an</strong>?» Bald ist die Lösunggefunden: «M<strong>an</strong> stiehlt es!» Schnell wirddas neue Wort im Vokabelheft festgehalten.Währenddessen macht <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Teil<strong>der</strong> Klasse Übungen zum Perfekt. Die Teilnehmendenhelfen ein<strong>an</strong><strong>der</strong> auf Deutsch.Die meisten von ihnen sprechen nur imKurs Deutsch, denn bei Arbeitgebern wieMotivierte Schüler: Entgegen <strong>der</strong> weit verbreiteten Meinung bemühen sich die meisten Auslän<strong>der</strong>, sich zu integrieren.McDonald’s reicht fast immer ein kleinerWortschatz: «Hallo. Was möchten Sie?»Abends wird Fernsehen grösstenteils in<strong>der</strong> Muttersprache geschaut: «Nach einerhalben Stunde deutschen Fernsehens wirdes <strong>an</strong>strengend, ausserdem ist die H<strong>an</strong>dlungschwer zu verstehen», sagt eine Teilnehmerin.Die meisten Teilnehmenden kommenwegen Familiennachzugs o<strong>der</strong> Heirat in dieSchweiz und finden durch Empfehlung vonFamilie und Freunden in die Integrationskurse,die weit mehr als ein blosser Sprachkurssind. Auf Exkursionen zu Betrieben, Museeno<strong>der</strong> Beratungsstellen können die Teilnehmendendas Schweizer Alltagsleben kennenlernen,Bewegungssicherheit in <strong>der</strong> Stadtund mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gewinnenund ihre neu erworbenen Sprachkenntnissetrainieren. Ausserdem kommenFachreferenten zu Themen wie Gesundheitsvorsorgeo<strong>der</strong> Umweltschutz in den Kurs, <strong>der</strong>halbtags von Montag bis Freitag stattfindet.Individuelle UnterstützungGerade die kleinen Kursgrössen mit nur13 bis 15 Teilnehmenden ermöglichen esden Kursleiterinnen, die Integration individuellzu unterstützen und spont<strong>an</strong> auf Bedürfnisseund A<strong>nr</strong>egungen <strong>der</strong> Teilnehmendeneinzugehen. Bei privaten o<strong>der</strong> individuellenSchwierigkeiten können in einem persönlichenCoaching mit <strong>der</strong> Kursleiterin ausserhalbdes Gruppenunterrichts Lösungen gesuchtwerden. Allerdings ist <strong>der</strong> Integrations-Polykum Nr.9/08–09 Bild: iStockphotoPolykum Nr.9/08–09 Illustration: Raphael Beckkurs nach zwei Semestern zum Bedauern <strong>der</strong>Teilnehmenden schon vorbei: «Der Kurs hilftbeim Leben in <strong>der</strong> Schweiz und wir lernen Zürichkennen.»Aus einer <strong>an</strong>fänglichen Schulsituationmit Angst vor Versagen und Unsicherheitenentsteht ein Vertrauensverhältnis zwischenKursleiterin und Teilnehmenden. «Nach Ende<strong>der</strong> Kurse treffen wir uns noch ab und zu zumKaffee trinken. Die Teilnehmenden helfensich unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> und vermitteln sich zumBeispiel Jobs. Die Kurse unterstützen sie alsoauch dabei, ein soziales Netzwerk in Zürichaufzubauen», erzählt Eli<strong>an</strong>e Häfliger. Geradegestärkt durch die Kurse, gelingt es <strong>der</strong> Mehrzahl<strong>der</strong> Teilnehmenden, die ihr Arbeitslebenin <strong>der</strong> Schweiz als Hilfskräfte in <strong>der</strong> Gastronomie,im Pflegebereich o<strong>der</strong> als Reinigungs<strong>an</strong>gestelltebegonnen haben, beruflich baldaufzusteigen. Die Motivation und <strong>der</strong> Integrationswille<strong>der</strong> Teilnehmenden wi<strong>der</strong>sprechendiametral dem Bild des den Schweizer Wohlst<strong>an</strong>dausnutzenden Immigr<strong>an</strong>ten, das vongewissen Politikern gerne kolportiert wird.Aber auch <strong>der</strong> grosse Einsatz und das vorbildlicheEngagement <strong>der</strong> Kursleiterinnen sindmassgeblich für die Motivation und den Erfolg<strong>der</strong> Teilnehmenden. Beide Seiten könnenVorbild sein.www.stadt-zuerich.ch/viventaLucas Müller (22) ist Redaktor des Polykum und studiert im6. Semester Chemie <strong>an</strong> <strong>der</strong> ETH Zürich.lucasmb@student.ethz.chKOMMENTARDer Füdlibürger«Auslän<strong>der</strong>, lasst uns nicht mit den Schweizernalleine», hat einmal – nicht g<strong>an</strong>z legal– eine Mauer geziert. Das ist Graffiti feinsterArt, wenn für 11.90 Fr<strong>an</strong>ken Philosophiegeboren wird; d<strong>an</strong>n, wenn Buchstabennicht nur schön <strong>an</strong>zusehen sind, son<strong>der</strong>ndie Maschinerie des Denkens zum Rotierenbringen.Auf <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> Philosophie,die in den Worten steckt, k<strong>an</strong>n nurüber eines gestolpert werden: nämlich das«uns». Denn wer sich hinter dem «uns» verbirgt,wer nach Auslän<strong>der</strong>n schreit, mussdoch konkretisiert werden. So viel sei gesagt(ohne l<strong>an</strong>ge Umschweife, ohne l<strong>an</strong>gesInfragestellen): Das «uns», das sind wir.Simple Menschen, noch nicht so alt, liebermit ID als mit Pass, die ihre Staatszugehörigkeitso sehr ins Zentrum aller Dingestellen wie einen Fingerhut.Auslän<strong>der</strong>Ode <strong>an</strong> den BünzliUnd so ehrlich können wir sein:Selbst als – sich nicht so echauffieren<strong>der</strong> –Schweizer will m<strong>an</strong> m<strong>an</strong>chmal nicht nurunter Schweizern sein, gerade d<strong>an</strong>n, wennm<strong>an</strong> es mit den schweizerischsten allerSchweizer, den Erzschweizern schlechthinzu tun bekommt. Wenn m<strong>an</strong> vor <strong>der</strong> Essenzdes selbsterklärten Schweizertumssteht – und da beginnt es unappetitlich zuwerden –, d<strong>an</strong>n ist <strong>der</strong> Schrei kaum zu unterdrücken.Wonach in gesprayten Letterngebrüllt wird, ist die Rettung vor einer<strong>der</strong> eckigsten Ecken unserer Heimat: isteine (wehklagende) Ode <strong>an</strong> den Bünzli,<strong>der</strong> nicht viel besser ist als <strong>der</strong> deutsche«Spiesser», aber immerhin einen schönerenNamen hat – o<strong>der</strong> eben eine Ode <strong>an</strong> denFüdlibürger, wie er auch gen<strong>an</strong>nt wird.Eine Ode <strong>an</strong> ihn, <strong>der</strong> Sonntage nochmit heiligem Zuhausesein verbindet; <strong>der</strong>abends um halbzehn die Kissen im Bett zu-17rechtzupft und auf acht Stunden Schlafschwört; <strong>der</strong> es piekfein liebt und Staubzum Unding degradiert, <strong>der</strong> den eigenenGarten zum Paradies und Nasenpiercingszum Zeichen des Heidentums erklärt; <strong>der</strong>Fussball und Militär zu den Eckpfeilernmännlichen Daseins beför<strong>der</strong>t, musikalischim Akkordeon-Verein stehen geblieben ist,<strong>der</strong> Ikea misstraut und ein simples «Hello!»zum wi<strong>der</strong>lichen «Häällöö!» macht.Da hilft keine Mo<strong>der</strong>neNicht g<strong>an</strong>z u<strong>nr</strong>echt hat <strong>der</strong> Kabarettistund Lie<strong>der</strong>macher M<strong>an</strong>uel Stahlberger,wenn er warnend gewaltbereite Alte besingt,die die Jugend bedrohen, aber mitbösen alten Menschen ist es l<strong>an</strong>ge nichtget<strong>an</strong>: Die Tücke des Bünzlis besteht darin,dass er generationenübergreifend ist, undnicht allein graues Haar macht ihn zu dem,was er ist – Bünzli-Gene verhunzen mondänesDenken seit jeher getragen in g<strong>an</strong>zfaltigem, ein wenig faltigem und unfaltigemGesicht. Was heisst, dass er überallsein k<strong>an</strong>n.Schädlinge aus dem Garten lassen sichwenigsten von Bioziden beeindrucken; aberkeines davon kommt gegen die Resistenzdes Bünzlis <strong>an</strong>. Tatsächlich, die Bünzli-Ecke hat sich in das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t rettenkönnen, und vegetiert in unserer Mitteweiter vor sich hin, allzeit bereit, Zeitgeistein Bein zu brechen; wenn Musik zu laut,männliche Haare zu l<strong>an</strong>ge o<strong>der</strong> Hunde nicht<strong>an</strong> <strong>der</strong> Leine sind.Der Hilferuf im eigenen L<strong>an</strong>d ist kaumein schlechter Scherz. Allein davon auszugehen,dass ein L<strong>an</strong>d wie die Schweizkeine Hilferufe kennt, ist übelste Verblendung.Auch Eidgenossenschaft k<strong>an</strong>n Eckenund K<strong>an</strong>ten, m<strong>an</strong>chmal sogar einen Knackshaben. Und sie k<strong>an</strong>n sich täuschen: dennda k<strong>an</strong>n auch unter weissem Fell ein Untierstecken – weil weisse Wolle nicht zw<strong>an</strong>gsläufigunbescholten ist. (bl)«Schrecklich, die l<strong>an</strong>gen Haare, das Nasenpiercing …» – Füdlibürger unter sich.


PoSterPoLykum <strong>nr</strong>. 9/08–09uLF – das BuchDie gesammelten Werke von Polykum-Cartoonist Thom Grüninger sind als Sammelb<strong>an</strong><strong>der</strong>hältlich. Das Buch «ULF von Grüninger»k<strong>an</strong>n im Sekretariat des VSETH im StuZ 2(CAB E27) für 11 Fr<strong>an</strong>ken gekauft werden.headphoned 209 x 290 mm.indd 1 05.06.<strong>2009</strong> 10:35:29


agenda <strong>12.</strong>Freitag <strong>12.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>Sonntag 28. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>Said <strong>an</strong>d me<strong>an</strong>t ENGLISH DRAMA GROUPTheater. Stück von R<strong>an</strong>dy Wyatt in OriginalspracheEnglisch. Zehn Szenen über dieIrrungen und Wirrungen des Sprachgebrauchs.Weitere Vorstellungen 13. und 14. <strong>Juni</strong>. Reservationenunter info@dramagroup.ch. Eintrittfrei. Theatersaal Universität Irchel, Zürich.20 Uhr.www.dramagroup.chJaZZ-BrunCH JAZZ CIRCLE HÖNGG UNDSCIENCE CITYBrunch und Konzert. Es findet <strong>der</strong> Jazz-Brunchstatt, <strong>an</strong> dem m<strong>an</strong> zu guter Musik und Essenden Sonntag geniessen k<strong>an</strong>n. ETH Hönggerberg.Ab 11 Uhr.www.jazzcirclehoengg.ch.vut<strong>an</strong>ZkurSe TANZQUOTIENT UND ASVZT<strong>an</strong>zkurse. 18-19.15 Uhr St<strong>an</strong>dard Special(Quickstep und T<strong>an</strong>go). 19.30-20.45 UhrCha-Cha-Cha. Anmeldung notwenig. Kosten:40 o<strong>der</strong> 80 CHF. ASVZ Hönggerberg, Raum 3.18-20.45 Uhr.tq.vseth.ethz.chFreitag 19. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurSe TANZQUOTIENT UND ASVZmontag 29. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurSe und FreieS t<strong>an</strong>Zen TANZ-QUOTIENTWoche mit T<strong>an</strong>zstunden. Montag 29. <strong>Juni</strong> bisFreitag 3. Juli. Jeweils 17.15-18.30 Uhr St<strong>an</strong>dardAnfänger. 18.45-20 Uhr St<strong>an</strong>dard Fortgeschritte.Bitte vor Kursbeginn <strong>an</strong>melden.Kosten: 40 o<strong>der</strong> 80 CHF. Ausserdem Montagbis Donnerstag dieser Woche freies T<strong>an</strong>zen ab20.15 Uhr. Hier ist die Teilnahme gratis. GEP/Alumni Pavillon, Polyterrasse. Ab 17.15 Uhr.tq.vseth.ethz.chFoto: Christoph von Fürer-HaimendorfFreitag 3. JuLi <strong>2009</strong>HeadPHoned SHut uP <strong>an</strong>d d<strong>an</strong>CeVSETHParty. Die erste grosse Openair-Kopfhörerpartyin Festl<strong>an</strong>deuropa. Polyterrasse, ETH Zentrum,Zürich. 20 Uhr.www.headphoned.chT<strong>an</strong>zquotientT<strong>an</strong>zkurse. 18-19.15 Uhr St<strong>an</strong>dard Special(Quickstep und T<strong>an</strong>go). 19.30-20.45 UhrCha-Cha-Cha. Anmeldung notwenig. Kosten:40 o<strong>der</strong> 80 CHF. ASVZ Hönggerberg, Raum 3.18-20.45 Uhr.tq.vseth.ethz.cht<strong>an</strong>ZkurSe TANZQUOTIENT UND ASVZT<strong>an</strong>zkurse. 18-19.15 Uhr St<strong>an</strong>dard Special(Quickstep und T<strong>an</strong>go). 19.30-20.45 UhrCha-Cha-Cha. Anmeldung notwenig. Kosten:40 o<strong>der</strong> 80 CHF. ASVZ Hönggerberg, Raum 3.18-20.45 Uhr.tq.vseth.ethz.chSonntag 5. JuLi <strong>2009</strong>Freitag 26. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurSe TANZQUOTIENT UND ASVZT<strong>an</strong>zkurse. 18-19.15 Uhr St<strong>an</strong>dard Special(Quickstep und T<strong>an</strong>go). 19.30-20.45 UhrCha-Cha-Cha. Anmeldung notwenig. Kosten:40 o<strong>der</strong> 80 CHF. ASVZ Hönggerberg, Raum 3.18-20.45 Uhr.tq.vseth.ethz.chPor amor VÖLKERKUNDEMUSEUMFilmvorführung. Premiere in Anwesenheit <strong>der</strong>Regisseurin und <strong>der</strong> Protagonisten. Ein ethnographischerFilm über drei binationale Liebesgeschichten.Von Isabelle Stüssi. CH <strong>2009</strong>, 68min, OV mit deutschen UT. Der Dokumentarfilmportraitiert drei binationale Paare aus demRaum Zürich. Der studentische Abschlussfilmentst<strong>an</strong>d im Rahmen einer Lizentiatsarbeit imFachgebiet <strong>der</strong> visuellen Anthropologie.Völkerkundemuseum <strong>der</strong> Universität Zürich,Pelik<strong>an</strong>strasse 40, Zürich. 14 Uhr.www.musethno.uzh.chSamStag 27. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>oLd time JaZZnigHt JAZZ CIRCLEHÖNGG UND SCIENCE CITYKonzert. Inmitten des wun<strong>der</strong>schönen Steinergartens(bei guter Witterung) o<strong>der</strong> im Foyer desPhysikgebäudes HPH (bei schlechter Witterung)spielen fünf Schweizer Old Time Jazz B<strong>an</strong>ds bistief in die Nacht hinein. ETH Hönggerberg.Ab 18 Uhr.www.jazzcirclehoengg.ch.vuFreitag 10. JuLi <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurSe TANZQUOTIENT UND ASVZT<strong>an</strong>zkurse. 18-19.15 Uhr St<strong>an</strong>dard Special(Quickstep und T<strong>an</strong>go). 19.30-20.45 UhrCha-Cha-Cha. Anmeldung notwenig. Kosten:40 o<strong>der</strong> 80 CHF. ASVZ Hönggerberg, Raum 3.18-20.45 Uhr.tq.vseth.ethz.chVS<strong>etH</strong>-Sekretariat, -dienStLeiStungen und -kommiSSionenVS<strong>etH</strong>-Sekretariat CaB e 27Universitätstrasse 6, 8092 Zürichoffen Mo 12–15 Uhr, Mi 12–17 Uhr,Do 12–15 Uhr, Fr 10–13 UhrSemesterferien: Mi 12–17 Uhr, Do12–15 UhrTel. 044 632 42 98Fax 044 632 12 27E-Mail: vseth@vseth.ethz.chInternet: www.vseth.ethz.chVS<strong>etH</strong>-Sekretariat HXe B 5Einsteinstrasse 4, 8093 Zürichoffen Di 12–15 UhrTel. 044 633 45 27Fax 044 633 11 84Polykum – <strong>Zeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>Studierenden</strong><strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>etH</strong>ETH Zentrum CAB, 8092 ZürichTel. Redaktion 044 632 56 94Tel. Inserate 044 632 57 53Fax 044 632 12 27E-Mail: redaktion@polykum.ethz.ch,info@polykum.ethz.chInternet: www.polykum.ethz.chStuZ 2 – Studentisches ZentrumUniversitätstrasse 6, ETH Zentrum CAB,8092 ZürichReservationen für den Mehrzwecksaal‹CABinett› und den Partykeller ‹ABBsolut -powered by ABB›: Tel. 044 632 42 98E-Mail: stuz@vseth.ethz.chbQm – kultur Café und Baroffen Mo–Do 11–22 Uhr, Fr 11–20 UhrSemesterferien: ab 11.30 UhrUnter <strong>der</strong> Polyterrasse, Leonhardstr. 34,ETH Zentrum, 8092 Zürich<strong>Juni</strong> – 11. September <strong>2009</strong>Freitag 17. JuLi <strong>2009</strong>Freitag 7. auguSt <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurS TANZQUOTIENT UND ASVZKurs T<strong>an</strong>go Argentino für Anfänger. Bitte vorKursbeginn <strong>an</strong>melden. Kosten: 40 o<strong>der</strong> 80 CHF.ASVZ Hönggerberg, Raum 3. 18-20 Uhr.tq.vseth.ethz.cht<strong>an</strong>ZkurS TANZQUOTIENT UND ASVZKurs T<strong>an</strong>go Argentino für Anfänger. Anmeldungnotwenig. Kosten: 40 o<strong>der</strong> 80 CHF. ASVZ Hönggerberg,Raum 3. 18-20 Uhr.tq.vseth.ethz.chFreitag 24. JuLi <strong>2009</strong>dienStag 1. SePtemBer <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurS TANZQUOTIENT UND ASVZKurs T<strong>an</strong>go Argentino für Anfänger. Bitte vorKursbeginn <strong>an</strong>melden. Kosten: 40 o<strong>der</strong> 80 CHF.ASVZ Hönggerberg, Raum 3. 18-20 Uhr.tq.vseth.ethz.chmontag 27. JuLi <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurSe und FreieS t<strong>an</strong>ZenTANZQUOTIENTWoche mit T<strong>an</strong>zstunden. Montag 27. bis Freitag31. Juli. Jeweils 17.15-18.30 Uhr Salsa Anfänger.18.45-20 Uhr Salsa Fortgeschrittene.Bitte vor Kursbeginn <strong>an</strong>melden. Kosten: 40 o<strong>der</strong>80 CHF. Ausserdem am Montag und Mittwochdieser Woche freies T<strong>an</strong>zen ab 20.15 Uhr.Hier ist die Teilnahme gratis. GEP/Alumni Pavillon,Polyterrasse. Ab 17.15 Uhr.tq.vseth.ethz.chaBendFÜHrung ETH-BIBLIOTHEKFührung. Im Bildarchiv sind die fotografischenund audiovisuellen Dokumente sowie dieSprachkurse <strong>der</strong> ETH-Bibliothek zusammengefasst.Dieses Mal setzt die Führung durch dasBildarchiv einen Schwerpunkt auf Sternbil<strong>der</strong>.Treffpunkt vor dem Lesesaal Spezialsammlungen,ETH-Bibliothek, Hauptgebäude.18.15 Uhr.spez@library.ethz.chauSSteLLungeSSen und maCHt MUSEUM MÜHLERAMAdienStag 28. JuLi <strong>2009</strong>WorkSHoP TANZQUOTIENTBachata. Anmeldung nicht notwenig.Kosten: 10 o<strong>der</strong> 20 CHF. GEP/Alumni Pavillon,Polyterrasse. 20.15-21.45 Uhr .tq.vseth.ethz.chFoto: Dominic BüttnerdonnerStag 30. JuLi <strong>2009</strong>WorkSHoP TANZQUOTIENTSocial Cha-Cha-Cha. Anmeldung nicht notwenig.Kosten: 10 o<strong>der</strong> 20 CHF. GEP/AlumniPavillon, Polyterrasse. 20.15-21.45 Uhr.tq.vseth.ethz.chFreitag 31. JuLi <strong>2009</strong>t<strong>an</strong>ZkurS TANZQUOTIENT UND ASVZKurs T<strong>an</strong>go Argentino für Anfänger. Bitte vorKursbeginn <strong>an</strong>melden. Kosten: 40 o<strong>der</strong> 80 CHF.ASVZ Hönggerberg, Raum 3. 18-20 Uhr.tq.vseth.ethz.cht<strong>an</strong>ZParty TANZQUOTIENTT<strong>an</strong>zparty. Eine perfekte Gelegenheit, die gelerntenT<strong>an</strong>zschritte <strong>an</strong>zuwenden und dieKenntnisse zu festigen. Ob T<strong>an</strong>go, Salsa o<strong>der</strong>Cha-Cha-Cha: Musik verschiedener Richtungenbegleitet durch den Abend. Für ein stimmungsvollesAmbiente wird gesorgt. Einfach vorbeikommen!GEP/Alumni Pavillon, Polyterrasse.Ab 20.15 Uhr.tq.vseth.ethz.chEine Ausstellung übers Schlemmen, Schlachtenund Hungern. Wenn wir essen, geht es um Genuss,Ernährung, Gesundheit – und Macht!Auch wenn wir uns beim Essen we<strong>der</strong> mächtignoch ohnmächtig fühlen, so sind wir in unseremAlltag doch unerbittlich in Machtverhältnisseverstrickt. Mächtige setzen Essen gerne ein, umihre Ziele zu erreichen. Da Nahrung so nötigund begehrt ist, besitzt <strong>der</strong>jenige viel Macht, <strong>der</strong>den Anbau, die Verarbeitung und den H<strong>an</strong>delmit Nahrung kontrolliert. Auch das Verweigernvon Essen k<strong>an</strong>n Macht und Ansehen mitsich bringen. Macht drückt sich auf äusserst vielfältigeWeise mit Hilfe von Lebensmitteln aus.Lassen Sie sich überraschen und entdecken Siedie mächtigen Seiten des Essens! Bis Sonntag,27. September <strong>2009</strong>. Museum in <strong>der</strong> MühleTiefenbrunnen, Seefeldstrasse 231, Zürich.Di-Sa 14-17 Uhr, So 10-17 Uhr.www.muehlerama.chagenda-eintrÄgeMöchtest du eine Ver<strong>an</strong>staltung <strong>an</strong>kündigen?Ver<strong>an</strong>staltungshinweise für das Polykum Nr.1/09–10 bis Montag, den 31. August <strong>2009</strong>, perE-Mail einsenden <strong>an</strong> agenda@polykum.ethz.ch.Die Agenda umfasst den Zeitraum vom 11. September<strong>2009</strong> bis 16. Oktober <strong>2009</strong>.E-Mail: info@bqm.liInternet: www.bqm.lieSn Z – erasmus Student networkZürichTel. 044 632 57 94E-Mail: esn@vseth.ethz.chInternet: www.esn.ethz.chFilmstelle VS<strong>etH</strong>/VSuTel. 044 632 42 94E-Mail: contact@filmstelle.chInternet: www.filmstelle.chFotolabors des VS<strong>etH</strong>Analoglabors: ETH Zentrum MM A 97.1–4(unter <strong>der</strong> Polyterrasse)Digitalarbeitsplatz: ETH Zentrum LEA F 1(Leonhardstrasse 15)E-Mail: fotolabor@ethz.chInternet: www.fotolabor.ethz.chkulturstelle VS<strong>etH</strong>Tel. 044 632 06 60Fax 044 632 12 27E-Mail: info@kulturstelle.chInternet: www.kulturstelle.chnightlineTel. 044 633 77 77E-Mail: info@nightline.ethz.chInternet: www.nightline.ethz.chrebeko – rechtsberatungskommissionBeratung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Leonhardstrasse 15,offen Mi 12–14 Uhr (im Semester)Tel. 044 632 42 88 (nur während <strong>der</strong>Beratungszeit)E-Mail: rebeko@gmx.chInternet: www.unizh.ch/rebeko


ethwelt v s e t hPoSter23PoLykum <strong>nr</strong>. 9/08–09DerDeutschekommtDie Schweiz, ein L<strong>an</strong>d voller Germ<strong>an</strong>ophoben?Deutsche ETH-Studierendeerzählen.Berlin – Bern einfach: Immer mehr Deutsche suchen in <strong>der</strong> Schweiz ihr Glück.uLF – das BuchDie gesammelten Werke von Polykum-Cartoonist Thom Grüninger sind als Sammelb<strong>an</strong><strong>der</strong>hältlich. Das Buch «ULF von Grüninger»k<strong>an</strong>n im Sekretariat des VSETH im StuZ 2(CAB E27) für 11 Fr<strong>an</strong>ken gekauft werden.Polykum Nr. 9/08–09 Bild: iStockphotoVon Lucas MüllerIm Jahr 2007 tritt das volle Personenfreizügigkeitsabkommen<strong>der</strong> Schweiz mitden fünfzehn westlichen EU-Staaten in Kraft.Aber schon seit Beginn <strong>der</strong> beschränkten Personenfreizügigkeit2002 zieht es viele Deutschein die Schweiz zum Arbeiten o<strong>der</strong> zumStudieren. Im Jahr 2006 bin ich einer von denvielen Deutschen, die ihr Studium <strong>an</strong> <strong>der</strong> ETHZürich beginnen, denn <strong>der</strong> gute Ruf <strong>der</strong> ETHlockt, ausserdem ist Zürich eine schöne undattraktive Stadt zum Leben.Bald taucht vermehrt ein Thema zuerst inden Schweizer und später auch in den deutschenMedien auf: «Deutsche und Schweizer.»Im Februar 2007 fragt beispielsweise <strong>der</strong>Schweizer Blick: «Wie viele Deutsche verträgtdie Schweiz?», und diese Diskussion setzt sichbis heute fort. So erklärt im März <strong>2009</strong> <strong>der</strong>Schweizer Schriftsteller Urs Widmer selbst imFeuilleton <strong>der</strong> Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeinen <strong>Zeitung</strong>den Kulturunterschied zwischen «Kuhschweizernund Sauschwaben.»Sprache als BarriereWas ist dr<strong>an</strong> <strong>an</strong> diesem Thema? Wird esvon den Medien nur d<strong>an</strong>n aufgegriffen, wenngerade keine Abstimmung o<strong>der</strong> kein Flugzeugabsturzim Fokus des Interesses steht?G<strong>an</strong>z aus <strong>der</strong> Luft gegriffen ist die Thematikwohl nicht, liest m<strong>an</strong> doch beispielsweise imJahresbericht 2008 <strong>der</strong> ETH Zürich, dass vonallen ausländischen <strong>Studierenden</strong> 46.3 Prozentaus dem nördlichen Nachbarl<strong>an</strong>d kommen.Allerdings gehen die Meinungen zum ThemaDeutsche und Schweizer weit ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>:«Die Vorurteile sind von denMedien übertrieben und ich habe sie nichtbestätigt gefunden», meint eine Studentinaus Deutschl<strong>an</strong>d. An<strong>der</strong>e sehen dagegendurchaus gewisse Probleme: «M<strong>an</strong> bekommtin Zürich schon deutlich zu spüren, dassm<strong>an</strong> Auslän<strong>der</strong> ist. Das passiert aber nichtin Form einer offensichtlichen Diskriminierung– die habe ich noch nicht erlebt – son<strong>der</strong>nin Form von Unfreundlichkeit o<strong>der</strong> dist<strong>an</strong>ziertem,unterkühltem Auftreten. Ichhabe das Gefühl, dass die Schweizer <strong>Studierenden</strong>kein grosses Interesse <strong>an</strong> intensiverenKontakten zu Deutschen haben. Das führtd<strong>an</strong>n dazu, dass Deutsche wie Schweizerhauptsächlich unter sich bleiben. Natürlichgibt es auch Ausnahmen.»Doch warum gibt es dieses interkulturelleProblem? Der erste grössere Unterschiedscheint zwischen dem Schweizer- und Hochdeutschenzu bestehen: «Beson<strong>der</strong>s die unterschiedlicheSprache wirkt als grosse Barriere.Die Tessiner bleiben deshalb ja auch weitgehendunter sich», sagt ein deutscher Student.Die unterschiedliche Sprache zeugt auchvon einem Mentalitätsunterschied: «Wennm<strong>an</strong> das mal überspitzt ausdrücken darf, sinddie Deutschen laut, bestimmend, rechthaberisch,übertreibend, Schweizer aber leise, zurückhaltend,diplomatisch und auf Un<strong>der</strong>statementausgerichtet, was sie nicht wenigererfolgreich macht. Um sich diese Unter-schiede zu vergegenwärtigen, muss m<strong>an</strong> nurmal Boris Becker mit Roger Fe<strong>der</strong>er vergleichen.»Falsche ErwartungenAllerdings finden die Vorurteile meistensein schnelles Ende: «Hat m<strong>an</strong> einen Schweizereinmal näher kennen gelernt, ist von einerAbneigung gegen Deutsche nichts zu spüren.»Vielleicht besteht das Hauptproblem infalschen Erwartungen – beide Nationalitätenteilen ein ähnliche Sprache und Kultur, aber<strong>der</strong> Mentalitätsunterschied ist doch beträchtlich.So fehlen oftmals Toler<strong>an</strong>z, Respekt undVerständnis – Werte, die Menschen aus völlig<strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturkreisen automatisch entgegengebrachtwerden. Es kommt deshalb immerwie<strong>der</strong> zu Enttäuschungen und Missverständnissenauf beiden Seiten.Dass nichts so heiss gegessen wie gekochtwerden sollte, ist eine bek<strong>an</strong>nte Tatsache undsollte auch für das Mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Nationengelten, die trotz aller Differenzen ineinem zusammenwachsenden Europa mehrverbindet als trennt. Ein Bewusstsein für dieDifferenzen und damit einhergehend Offenheit,Toler<strong>an</strong>z und Verständnis für die jeweils<strong>an</strong><strong>der</strong>e Gesprächs- und Umg<strong>an</strong>gskulturwürden wesentlich zu einer Entsp<strong>an</strong>nung undzu einem guten Verhältnis zwischen beidenVölkern beitragen.Lucas Müller (22) ist Redaktor des Polykum und studiert im6. Semester Chemie <strong>an</strong> <strong>der</strong> ETH Zürich.lucasmb@student.ethz.ch


FilmstelleNachrufVorbei sind die märchenhaft-mythisch-morbidenAbende <strong>der</strong> Filmstelle. Das Frühlingssemesterund somit auch unser Zyklus sind zuEnde. In Erinnerung bleiben mir vor allem <strong>der</strong>gemeinsam mit dem Filmbulletin org<strong>an</strong>isierteSpezial-Abend mit dem Film «Heavenly Creatures»und <strong>der</strong> <strong>an</strong>schliessenden Podiumsdiskussionüber das Böse im (Schweizer) Film.Eine Bereicherung <strong>der</strong> Kinoabende waren diejeweils vor den Hauptfilm programmiertenKurzfilme – allesamt freche Leckerbissen.Nach dem krönenden Abschluss des Zyklus’– die Vorpremiere von «Tokyo» im Kino RiffRaff – freuen wir uns nun auf die Semesterferienund den Sommer.Natürlich wird euch die Filmstelle aberauch nächstes Semester wie<strong>der</strong> jeden Dienstagabendentführen. Weiterhin wird <strong>der</strong> Eintrittfür die Filmvorführung fünf Fr<strong>an</strong>ken kosten– es sei denn, m<strong>an</strong> ist VSETH-Mitglied.Denn d<strong>an</strong>n kommt m<strong>an</strong> ab dem Herbstsemesterneu gratis in den Genuss unserer Filme!Im kommenden Semester geht es auf nachNorden. Inspiriert von den zwei f<strong>an</strong>tastischenSpielfilmen dieses Semesters, «Rusalka – Mermaid»aus Russl<strong>an</strong>d und «The BothersomeM<strong>an</strong>» aus Norwegen, brechen wir auf in nördlicheGefilde. Wir zeigen euch neue Filmeaus den Län<strong>der</strong>n Dänemark, Schweden, Norwegen,Isl<strong>an</strong>d, Finnl<strong>an</strong>d und Russl<strong>an</strong>d.Lebensnahes Kino undschwarzer HumorDas neue Kino aus dem Norden k<strong>an</strong>nsich sehen lassen. Seit 1998 Thomas Vinterbergund Lars von Trier auf den Filmfestspielenin C<strong>an</strong>nes die ersten nach dem M<strong>an</strong>ifest«Dogma 95» entst<strong>an</strong>denen Filme «Festen»und «Idioten» präsentiert haben, ist das nordischeFilmschaffen nicht mehr auf IngmarBergm<strong>an</strong>, Lasse Hallström und Bille August zureduzieren. Regisseure wie Lukas Moodysson,Roy An<strong>der</strong>sson und Sus<strong>an</strong>ne Bier bewegenuns und erobern mit ihren Geschichten unsereHerzen. Sie greifen meist kleine unspektakuläreSituationen auf und entwickeln daraustragikomische Dramen. Oft bleibt uns allerdingsdas Lachen im Halse stecken, dennkino immer <strong>an</strong><strong>der</strong>sdas nordische Filmschaffen überrascht immerwie<strong>der</strong> mit seinem zynischen schwarzenHumor, indem es das Leben ad absurdumführt.Mittlerweile sind verschiedene sk<strong>an</strong>dinavischeSchauspieler auch zu international bek<strong>an</strong>ntenGrössen geworden. Mads Mikkelsenhatte seinen Durchbruch in Hollywood als LeChiffre im James-Bond-Film «Casino Royale».Auch ihm werden wir bestimmt im einen o<strong>der</strong><strong>an</strong><strong>der</strong>en Film des nächsten Semesters begegnen...Mehr Infos?Mirjam Schocher, Mitglied <strong>der</strong> Filmstelle.contact@filmstelle.chethwelt25Das Polykum sucht per sofort o<strong>der</strong> nach Vereinbarung eine/nREDAKTOR/IN,FOTOGRAF/IN undILLUSTRATOR/INZu den Aufgaben gehören das Ei<strong>nr</strong>eichen von zwei bis drei Beiträgen (d.h. Artikel, Fotos o<strong>der</strong>Illustrationen) pro Ausgabe sowie die Teilnahme <strong>an</strong> <strong>der</strong> monatlich stattfindenden Redaktionssitzung.Ausserdem besteht die Möglichkeit, aktiv <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gestaltung des Polykum mitzuwirken.Wir bieten dir eine <strong>an</strong>gemessene Entlöhnung, interess<strong>an</strong>te Einblicke in den Medienbetrieb unddie Zusammenarbeit mit einem kleinen motivierten Team aus <strong>Studierenden</strong>.Interessiert? D<strong>an</strong>n schick deine Bewerbung bis spätestens 15.08.<strong>2009</strong> <strong>an</strong>:Polykum, Iv<strong>an</strong>a Leise<strong>der</strong>, Universitätstrasse 6, 8092 Zürich(leise<strong>der</strong>@polykum.ethz.ch)


Extras26ExtrasGERÜCHTAnglizismensuck!Also ich finde die ETH voll cool. MeinDurchschnittstag sieht nämlich ungefährso aus: Morgens parke ich meinenSmart Roadster in <strong>der</strong> Tiefgarage, d<strong>an</strong>nhab ich noch genug Zeit, um g<strong>an</strong>z ungestresstnoch vor <strong>der</strong> ersten Vorlesung,meist Adv<strong>an</strong>ced Metallorg<strong>an</strong>ic Chemistryo<strong>der</strong> Cellbiology, beim Take Awayin <strong>der</strong> Haupthalle ein Blueberrymuffinzu essen. D<strong>an</strong>n in <strong>der</strong> Pause schnell denLaptop mit dem ETH W-LAN connectenund Mails checken. Zu Mittag esse ichoft in <strong>der</strong> City, ist ja nur zehn Gehminutenentfernt. Meistens gibt’s Fastfood,Kebap o<strong>der</strong> Cheeseburger o<strong>der</strong> so. Andrei Nachmittagen muss ich ins Lab aufdem <strong>an</strong><strong>der</strong>en Campus, Sience City Hönggerberg.Ich nehme d<strong>an</strong>n also den Shuttlebus,um rechtzeitig oben zu sein, umnoch ein S<strong>an</strong>dwich für den Nachmittag zukaufen. Weil ich sowieso schon oben bin,gehe ich d<strong>an</strong>n am Abend noch ins Indoorcycling.Zwar geschafft, aber happy fahreich wie<strong>der</strong> runter ins HG und mit meinemRoadster nach Hause.Wie ihr also seht, ist das Leben alsETH Student echt easy. Aber eines findeich echt mühsam. Diese Auslän<strong>der</strong> hier,die g<strong>an</strong>zen Fr<strong>an</strong>zosen und Italiener mitihren hässlichen Akzenten: «‘allo guterFreund, g<strong>an</strong>st du misch schnell das Mathematikerglären, s’il te plaît?» Echt ätzend,in jedem zweiten Satz diese fr<strong>an</strong>zösischenExtensions. Und d<strong>an</strong>n betonensie alles noch so falsch, als ob sie keineAhnung und Achtung vor <strong>der</strong> Sprachehaben, die sie reden. Können die dennkein normales Deutsch reden wie alle <strong>an</strong><strong>der</strong>enauch?mitmachen@polykum.ethz.chfugendichtungErinnerungWelten schweigen aus mir rausWelten WeltenSchwarz und fahl und licht!Licht im Licht!Glühen Flackern Lo<strong>der</strong>nWeben Schweben LebenNahen SchreitenSchreitenAll die weh verklungenen WünscheAll die harb zerrungenen TränenAll die barsch verlachten ÄngsteAll die kalt erstickten GlutenDurch den Siedstrom meines BlutesDurch das Brennen meiner SehnenDurch die Lohe <strong>der</strong> Ged<strong>an</strong>kenStürmen stürmenBogen bahnenRegen wegenDirDen WegDen WegDen WegZu mir!DirDen WegDen ichumbraustenDirDen WegDen duumträumtenDirDen WegDen flammzerrissenenDirDen WegDen unbeg<strong>an</strong>genenNieGefundenen WegZuMir!– August StrammPolykum Nr. 9/08–09 Bil<strong>der</strong>: Raphael Beck (oben), Jonath<strong>an</strong> Alibone (unten)Polykum Nr. 9/08–09 Illustration: Marie Veya, Bil<strong>der</strong>: Telaphones (Mitte), H<strong>an</strong>nes Hübner (oben)PolykümlerPlattentellerDer NörglerBarbara LussiAlter: Praktisch 20 Funktion: Schreiben – klingt nach wenig, öffnet aber eine g<strong>an</strong>ze Welt Studium: Germ<strong>an</strong>istik;einstige Einblicke in Archäologie und Philosophie Freizeitgestaltung: Hat es Buchstaben, o<strong>der</strong>Controller, o<strong>der</strong> eine feuchte Nase, o<strong>der</strong> Sätze wie «Sex. Mur<strong>der</strong>. Mystery. Welcome to the party», ist es gut.Musik: Mittlerweile ein Lie<strong>der</strong>-Mensch. Nur In Flames geht g<strong>an</strong>z. Literatur: The Wizard of Oz; Three BagsFull – A Sheep Dectective Story; Und Picadilly Circus liegt nicht in Kumla Lieblingszitat: «Ich erzähle es dirim nächsten Leben, wenn wir beide Katzen sind» Phobien und Ticks: Zweieinhalb <strong>der</strong> schlimmen Sünden,beliebig zusammensetzbar Geheime Leidenschaften: Tomatenpüree Helden: Vielleicht Mama Übersich selbst: «Schreiben: Ein Schrei gegen das Ver<strong>der</strong>ben! – das ist es genau. Nicht ein Protest – ein Schrei.»Telaphones – Unthink And ExileDer chinesische «Wetten-Dass»-Auftritt wird den Telaphones ein Leben l<strong>an</strong>g wie Dreck am Stecken klebenbleiben. Egal. «Unthink And Exile» tönt verdächtig nach britisch inspirierter, durchaus vernünftiger Schweizermusikund dürfte die Zürcher nach einem bereits soliden Debütalbum nun endgültig zu «den Grossen»im Geschäft machen. (Ich hoffe für die B<strong>an</strong>d nur, dass ihre Laufbahn nicht wie diejenige <strong>der</strong> «grossen» Liebeskäferaus Basel auf irgendeiner osteuropäischen Riesenbühne neben halbnackten, trällernden Plastikfraueno<strong>der</strong> asexuellen Hüpfdohlen endet ...)Das Album startet mit «What I Need» jedenfalls stark. Trockener Britrock mit Keyboards, die verdächtignach Hammond klingen, dazu ’ne freundliche Melodie. Gut so. «Some Day» schliesst nahtlos <strong>an</strong> den Opener<strong>an</strong>, geschicktes Songwriting, cleverer Beat, schöne Harmonien, eingängiger Refrain. «Take Me Back»nimmt d<strong>an</strong>n Tempo raus, <strong>der</strong> Rock wird zum Pop und wir bewegen uns dem Anschein nach ein bisschen in Richtung Oasis. Das töntjetzt alles schön und gut, ist es auch, denn sämtliche Songs gehen runter wie Frischgezapftes. Trotzdem muss ich ein wenig meckern:Ab «Black Angel» verliert sich die B<strong>an</strong>d ein bisschen zu sehr im zwar durchdachten, jedoch unscheinbaren Poprock. Mir fehlt ein weiteresMal (wie bei Schweizer B<strong>an</strong>ds eigentlich üblich) einfach die gewisse Spur Blöd- o<strong>der</strong> Wahnsinn, die ein gutes Album zum wirklichüberzeugenden Album macht. Zwar verpflichten Abwechslung, gutes Songwriting und die saubere Produktion den seriösen Rezensenteneigentlich zur Bestnote. Aber ich k<strong>an</strong>n ich mich nicht vollends dafür begeistern. Vielleicht ist das Ding einfach zu sauber, zu lieb,zu korrekt, zu normal und somit zu wenig innovativ o<strong>der</strong> for<strong>der</strong>nd, um wirklich abzuräumen. Philipp GautschiAus- und Inlän<strong>der</strong>? Nein, Tr<strong>an</strong>slän<strong>der</strong>.Ja, allenthalben hört m<strong>an</strong> wie<strong>der</strong> dieses «Auslän<strong>der</strong>n» … Der Neologismus besagt‚ Auslän<strong>der</strong>pauschal verurteilen und herabsetzen. Ärgerlich ist nun wahrlich, dass Wirtschaft und Kulturlängst, selbstredend nicht immer zum Guten, globalisiert sind, <strong>der</strong>weil in den Köpfen m<strong>an</strong>cherZeitgenossen dröger Provinzialismus fröhliche Urständ feiert.Oh, mit Schau<strong>der</strong>n erinnern wir uns <strong>der</strong> polemischen Diskussion um das Aussterben <strong>der</strong> Eidgenossen.In Bälde sterben Heidis und Tellens Töchter und Söhne aus? Wie denn dieses?Des Öfteren haben Demographen über drohende Apokalypsen geunkt, aber <strong>der</strong>artigenUnsinn ist m<strong>an</strong> selbst aus dieser ideologischen Ecke nicht gewohnt.Nur samt und son<strong>der</strong>s Illiterate dürften diese absurden Kalkulationen für bareMünze genommen haben. Nichtsdestotrotz sind zwei gleichgeartete diffuse Ängstenachgerade mit Händen greifbar: <strong>der</strong>einst als ethnisch mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> homogenesKollektivum getilgt zu sein und/o<strong>der</strong> von «Auslän<strong>der</strong>n» marginalisiert, gar verdrängt zuwerden. Ist diese Gefahr – wir sehen darin notabene keine – mit Gesetzen geregelt, gilt fürjenen Notst<strong>an</strong>d schlicht: Vermehret Euch.Allein, einer objektivierten Sachdiskussion wird ein aufgeklärter Geist nicht ausweichendürfen: Was eigentlich ist ein Schweizer? Jem<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> eine Identitätskarte respektive (E-)Passbesitzt, <strong>der</strong> einen geprüften «reinen» (!) Stammbaum nachweist, <strong>der</strong> hier geboren ist, <strong>der</strong> eineRösti zu braten versteht und das Rütli zu lokalisieren weiss?Tja, <strong>der</strong> Sachverhalt harrt <strong>der</strong> Klärung. Bei Lichte betrachtet steht unseres Erachtens zu vermuten,es h<strong>an</strong>dele sich um ein letztes Gefecht von Köpfen, die noch in Kategorien wie «Rasse»,«Volkstum», «völkische Nation», also in Typologien <strong>der</strong> ersten Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>tsdenken. Nein, unser Jahrtausend sieht sich mit neuen, <strong>an</strong><strong>der</strong>en Themen konfrontiert, sodassoben formulierte Fragen getrost unbe<strong>an</strong>twortet bleiben können.Post <strong>an</strong> den Nörgler ist <strong>an</strong> folgende Adresse zu richten: <strong>der</strong>noergler@polykum.ethz.chExtras27


extras28Extras29J+Y=I123456789101112131415161718192021222324252627282930VERBRACHTVERquirltVeRDEALT31323334353637Es kommt ein Vogel ins Zimmer geflogen,er ist rot. Er quakt. Ich möchte davo<strong>nr</strong>ennen,aber es ist keine Tür mehr da. Das Fenster löstsich aus <strong>der</strong> Mauer und fliegt davon, während<strong>der</strong> rote Vogel um die Lampe kreist. Sieerlischt, zischt ein wenig dabei und ich k<strong>an</strong>njetzt nichts mehr sehen. Das Quaken hat aufgehört.Ich warte darauf, dass <strong>der</strong> Vogel sichin meinen Mund bohrt und mir den Hals aufreisst,den Kehlkopf zerhackt. Ich schlitteream Boden entl<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> einen Eckein die <strong>an</strong><strong>der</strong>e, haltlos. Die Kr<strong>an</strong>kenkasse wirdnicht zahlen, denke ich verzweifelt, sie wirdnicht! Ich warte also, Stunden, Minuten, wasweiss ich, wer die zählt und wie. Als ich aufstehe,w<strong>an</strong>ke ich, aber gleich bin ich in Kälteerstarrt, nur mein Herz schlägt in die Lufthinaus. Die Luft ist rot, ich fühle es.Ich f<strong>an</strong>ge <strong>an</strong> zu krächzen. Aber was will ichdenn sagen?Es ist kein Traum.In <strong>der</strong> Kälte kommt ein Rudel Huskies miteinem Schlitten, es reisst mich fort und wirfahren durch Schnee, holpernd, stiebend,aufwirbelnd. Mein Blick weitet sich, Schneeberge,und Stille. Einzelne Zaunpfähle ragenaus <strong>der</strong> Schneedecke. Greifbare Stille kommtvon den Bergen hinab, alles erstickend,l<strong>an</strong>gsam. Noch höre ich vor mir die Hundehecheln, aber vielleicht bilde ich es mir nurein. Kahle Baumstämme werden sichtbar,Schnee und Eis, das rosafarbene Licht nimmtunerbittlich ab. L<strong>an</strong>ge fahren wir. Ich weissnicht, wohin, noch wozu. G<strong>an</strong>z deutlich weissich, dass wir uns von <strong>der</strong> Zivilisation entfernen.Ich stelle mir vor, wie unser Gesp<strong>an</strong>nvon oben aussieht. Auf <strong>der</strong> L<strong>an</strong>dkarte ist dasGesp<strong>an</strong>n nur noch ein Punkt, schnell, aberwinzig klein. Ich habe keine Erinnerung. DieHuskies verschwinden einer nach dem <strong>an</strong><strong>der</strong>en.Der letzte dreht sich zu mir und bellteinen Abschied, bevor auch er im Schneeversinkt. Ich sitze alleine auf dem Schlitten,im Gelände. Ich merke, dass ich erfroren bin.Die Haut <strong>an</strong> meinen Händen ist geplatzt, rotquillt das Blut aus den Wunden, rote Fleckenim Schnee. Sie formen zwei Flügel. (os)M<strong>an</strong> kennt sie, die harschen Ausrufevon wegen: «Life is a bitch», darum, weilsie – wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Rede nach – jeden …na und d<strong>an</strong>n kommt das böse f-Wort. Das istkeine Platitüde. Jahrtausende haben amlaufenden B<strong>an</strong>d bewiesen, dass am Leben irgendw<strong>an</strong>nalles zugrunde geht. Die Ausrottunghat ihre Finger nach allen von ihnenausgestreckt: nach Dinosauriern, Koralle<strong>nr</strong>iffen,Insektenarten, <strong>der</strong> Pest – es ging ihnen<strong>an</strong> den Kragen. Und so geht es weiter, auchauf ungegenständliche Art: Was nun gezwungenist zur Talfahrt des Lebens aufzubrechen,ist die Sprache, ist das Wort, undbereits säumen erste Opfer den Wegesr<strong>an</strong>ddes Gesprochenen.M<strong>an</strong> hat das Duttengretel ebenso wiedie Hupfdohle vergessen; m<strong>an</strong> weiss nichtmehr, was die Karbolmaus benennen willo<strong>der</strong> auf wen <strong>der</strong> Düffeldoffel <strong>an</strong>spielt, undkratzt sich für den Philister am Kopf (freilich,sofern m<strong>an</strong> sich nicht mit Sprache beschäftigt,und zu letzterem nicht Vladimir Nabokovswun<strong>der</strong>bare Aussage kennt, dass essich dabei um «vorgefertigte Seelen in Plastiktüten»h<strong>an</strong>dle); bei statischen zwei neuenWörtern, die die deutsche Sprache tagtäglicherweitern, ist klar, dass <strong>an</strong> einer <strong>an</strong><strong>der</strong>enEcke im Vokabular Platz geschaffen werdenmuss, und so sterben sie dahin, die schönenalten Wörter, werden vergessen und zwingenden Durchschnittsmenschen, <strong>der</strong> über sie stolpert,mühsam den Würgereiz ab so viel Unbek<strong>an</strong>ntemzu unterbrechen. Es spricht für sich,wenn Word die Flatrate versteht, aber <strong>an</strong><strong>der</strong>eaufgezählte Wörter mit roten Wellenversieht. Ja verquirlte Scheisse, denkt sich<strong>der</strong> Germ<strong>an</strong>ist, und ist stolz darauf, «verquirlen»auch ausserhalb von <strong>der</strong>art schmutzigemAusrufen in seiner Bedeutung zukennen. (bl)VVVL<strong>an</strong>gstrasse, Samstagnacht. HastigenSchrittes vorbei am Lambada, St. Pauli,Pir<strong>an</strong>ha-Club. An je<strong>der</strong> Ecke Männer ausLateinamerika und Afrika, im Dunklen versteckt,die Augen leuchten hervor wie Scheinwerfer.«Wie viel wollen wir kaufen – einGramm, zwei?» Blick nach rechts, ein hagererLatino mit Rivella-Käppi nickt uns zu, wir erwi<strong>der</strong>n,folgen ihm um eine Häuserzeile. Erzündet sich eine Zigarette <strong>an</strong>, nimmt einenZug. Ein Polizeiwagen schleicht vorbei, ichgreife zur H<strong>an</strong>d meines Begleiters. «Komm,wir gehen.» Wir bleiben, die Polizei fährtweg. Das Herz springt mir fast aus <strong>der</strong> Brust,nur noch wenige Sekunden. «Was wollt ihr»,fragt <strong>der</strong> Schwarze. Cola, 1 Gramm. «Mindestenszwei!» Okay, schon gut, nun hol es endlich.Unser Freund verschwindet, wir warten,hinter uns knapp bekleidete Frauen, die imblauen Dunst verschwinden. D<strong>an</strong>n kehrt erzurück, die H<strong>an</strong>d ausgestreckt, im Mund offenbaretwas Rundes. Ich gebe ihm hun<strong>der</strong>tFr<strong>an</strong>ken, halte die H<strong>an</strong>d hin, er: «Woist die zweite?» Den nächsten Hun<strong>der</strong>ter bezahlt,d<strong>an</strong>n spuckt er auf meine H<strong>an</strong>d, renntweg, mit hämischem Grinsen. Ich blickenach unten, eine kleine, weisse Kugel befeuchtetmeine H<strong>an</strong>d, mischt sich mit meinemSchweiss. «Gehen wir.»Zuhause: Kugel auf die Waage – 1.1Gramm. Dieses kleine Betrügerarschloch. Regdich nicht auf, es ist schon passiert, nun machschon auf. Griff zur Schere, die H<strong>an</strong>d zittert,schneidet das Celloph<strong>an</strong> auf. Vorsichtig wickelnwir es auf. Der Atem stockt, ein Papiernastuch,und d<strong>an</strong>n – ein zweites. Innendrin: Kein Koks, kein gar nichts. Zögerlichrieche ich dar<strong>an</strong>: Es ist Tempo, mit Minzegeschmack.«Tempo – Mit Dir fühle ich michstark.» Ich stütze meinen Kopf in die Hände,mein Körper erbebt. Vor Lachen. (il)Mach mit bei VVV!Hast du kürzlich einen Zahnarzttermin verschlafen, deines Onkels Geburtstagvergessen o<strong>der</strong> den Kopf verloren? D<strong>an</strong>n schick uns dein V (2 080Zeichen mit Leerzeichen) <strong>an</strong> vvv@polykum.ethz.ch. Wir veröffentlichen diebesten Texte in den nächsten Ausgaben!Polykum Nr. 9/08–09 Illustration: Marie VeyaRolf SchwendenerPolykum Nr. 9/08–0946KREUZFIDEL3849CruxereienMaturaprüfung k<strong>an</strong>nst vergessen,Zet ist auf Interviews versessen.3942Die Schlusslösung bezieht sich auf den Titelvers.Waagrecht7 Ein Stehaufweibchen, sehr zu loben,ist viermal unten, viermal oben.16 Mamagei und Kakasie. –Fabeltiere? Ph<strong>an</strong>tasie?17 Wer künft’gem Schaden will entgehen,<strong>der</strong> soll sich mittels <strong>der</strong> vorsehen.19 Oft <strong>an</strong> den Ort, wie hier geschrieben,da denken die, die Bünden lieben.20 Nicht überm Gleis, son<strong>der</strong>n d<strong>an</strong>eben,die Leitung dort, wo es nicht eben.21 Mit achtunddreissig w wär’s Geld,mit sit wünscht es dir heile Welt.22 ’s höchschti Lob für die Kreditwürdigkeit,wo’s nume git.23 Wer Schaumwein trölet her und hin,leert um zur Neige den Beginn.25 Volkes Nam’ <strong>an</strong> <strong>der</strong> Ostseeich auf einer Seite seh’.26 Dort in <strong>der</strong> stolzen Calvinstadtbek<strong>an</strong>nter «Munch» den Namen hat.28 Es ist vier runter, wenn’s die Kraftdes Einzelnen allein nicht schafft.30 Gar mächtig ist <strong>der</strong> kleine M<strong>an</strong>n,wie m<strong>an</strong> am Schlusse lesen k<strong>an</strong>n.31 Hier in <strong>der</strong> Schweiz – ja, wo sonst, wo? –nennt m<strong>an</strong> den Rappen gerne so.32 Die Herm<strong>an</strong>dad war einst gescheiter,gab jedem seinen Blitzableiter.40474338 Vier-F-Vereine sind bestrebt,dass m<strong>an</strong> mit Blick aufs fünfte lebt.40 Wer sooo mit Weibern sich garniert,unweigerlich den Kopf verliert.41 Da freuen sich die Fauna-Welten,dass sie nicht mehr als solche gelten.42 So m<strong>an</strong> die Kalorien zählt(im Plural gäb es bares Geld).43 Für eine Insel braucht m<strong>an</strong> schonzwei Tage (kurz), ’nen Kammerton.44 Das Unheil würd’ zur Kunstfabrik,wär fremdes binden das Schlussstück.46 Erdbeschleunigt wär Madameetwas wie die Notredame.47 Ich trink ihn lieber mit Grappa,als nur mit diesem Weissen da.48 Das tönt wie Fisch, das Synonym,beim Zelten dort auf <strong>der</strong> Alp Grüm.49 M<strong>an</strong> gern von einem solchen spricht,wenn rot sie steht im Angesicht.50 Ein P<strong>an</strong>zer mit ’nem M<strong>an</strong>n dar<strong>an</strong>auf hoher See wohl fahren k<strong>an</strong>n.Senkrecht1 Das «Cinébref» verg<strong>an</strong>gner Zeitenliess ausschliesslich sich davon leiten.2 Trauermeldung und Hurrahiess es einst bei diesem da.414850443 Gesungen wird von ihrem Str<strong>an</strong>d,wo einsam einst ein Dättel st<strong>an</strong>d.4 Bedeutet nicht, dass was k<strong>an</strong>n dienenist hinter schwedischen Gardinen.5 Nur wenn du spuckst auf dieser Seite,geht’s in die See. – Der Reim dich leite!6 Ein dreifach Hoch dem Possenm<strong>an</strong>n,<strong>der</strong> dieses da erschüttern k<strong>an</strong>n.7 Herr Binsons Schlagervorteil istfür Leseratten, wie ihr wisst.8 Endloser Sturm ist hoch vergnügt,wenn er sich durch die Meere pflügt.9 Ein Frieden wurde hier gemachtim Jahre eins-sechs-vier und acht.10 Sie ist nicht mehr, was sie einst war,seitdem <strong>der</strong> Gorbi … . – Alles klar?11 Nach «un»: meckern, nach «An»: streich mir,nach «sen»: runter, vor «ner»: schreib’s hier.12 Selbst nach Kauf in besten Lädenist <strong>der</strong> Mund nur voller Fäden.13 In Engl<strong>an</strong>d aller Dinge Massist das for two, a cup of das.14 Heraldiker weiss g<strong>an</strong>z genau:’s ist farbig, dich nicht rot, schwarz, blau.15 Der Viren liebstes Domizil,sei’s «pied-de-poule», sei’s «fil-à-fil».18 Ein deutsches Weib als Domina,die steckt in ihrem Werkzeug da.20 Sir Upfield hat, das soll vorkommen,45Löse den Titelvers mit den grauen Fel<strong>der</strong>n waagrechtfortlaufend. Die schnellste Einsendung <strong>an</strong>cruxereien@polykum.ethz.ch wird mit einem 50-Fr<strong>an</strong>ken-Gutschein <strong>der</strong> Polybuchh<strong>an</strong>dlung belohnt. Unter allenweiteren richtigen Einsendungen bis 30. <strong>Juni</strong> wird einzweiter 50-Fr<strong>an</strong>ken-Gutschein verlost.Gewinner vom letzten Mal: Michael Brun undAndrea Scheidegger. Lösung vom letzten Mal: MMMMDCCXI (KölnischWasser «4711»).nur Teile von sich eingenommen.24 Vergleichbar mit AG, SAsieht m<strong>an</strong> in London dieses da.27 Im Skigebiet dort ob Wildhaus,da schaut ein kleines Pelztier raus.29 Schön rot-gelb ist die Muschel, doches kümmert sich darum kein Koch.32 Schön war’n die Zeiten, wun<strong>der</strong>bar,als CEO noch solcher war.33 Der M<strong>an</strong>n von oben (sieben runter),<strong>der</strong> wurd’ bei solchem Anblick munter.34 Gar fein erhaben ist <strong>der</strong> Stein –das muss ein wahres Kleinod sein!35 Dreiviertelwi<strong>der</strong>hall – und schonhat m<strong>an</strong> ein Rosenbuch davon.36 Der Physiker – nicht Dürrenmatt! –<strong>der</strong> weiss, dass es ein Minus hat.37 Käm’ noch ein Stock zum Plural hin,so würd’ das Laufen zum Gewinn.39 Mit Uer- und Uet-Schluss wird <strong>der</strong> Fluchzu einem Schweizer Wörterbuch.41 «Ei-ei-ei Maria,Maria aus Bahia … .»45 Nicht zu verfehlen. Um die gleich,da finden Sie Frau Emmas Reich.Der Autor Rolf Schwendener ist l<strong>an</strong>gjährigerPolykum-Mitarbeiter und häufig imHauptgebäude <strong>der</strong> ETH <strong>an</strong>zutreffen.

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