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Vita & Mineral - Reformhaus

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Weitere Ratgeber<br />

im <strong>Reformhaus</strong>:<br />

Arteriosklerose<br />

Ältere Menschen<br />

Bauchspeicheldrüsenerkrankungen<br />

Bluthochdruck<br />

Erhöhte<br />

Cholesterin- und<br />

Blutfettwerte<br />

Darmerkrankungen<br />

Darmträgheit/<br />

Verstopfung<br />

Diabetes<br />

Fasten und<br />

Ernährungskuren<br />

Fitness<br />

Natürlich gesünder leben<br />

Treffpunkt gesundes Leben<br />

Gesund genießen<br />

Erhöhte<br />

Harnsäurewerte<br />

und Gicht<br />

Hauterkrankungen<br />

Hyperaktive Kinder<br />

Krebserkrankungen<br />

Lebensmittelallergien<br />

Leber- und Gallenerkrankungen<br />

Magenerkrankungen<br />

Milch-/eifreie<br />

Ernährung<br />

Mykosen<br />

Neurodermitis<br />

Nierenerkrankungen<br />

Osteoporose<br />

Rheumatische<br />

Erkrankungen<br />

Säuglinge<br />

und Kinder<br />

Schwangerschaft<br />

und Stillzeit<br />

Sportler<br />

Streß<br />

Übergewicht<br />

Untergewicht<br />

<strong>Vita</strong>min K und<br />

Blutgerinnung<br />

Wechseljahre<br />

Zöliakie und Sprue<br />

4242<br />

Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Ratgeber<br />

<strong>Vita</strong>mine und<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Die Ratgeber<br />

werden vom<br />

Zentralverband<br />

der Ärzte für<br />

Naturheilverfahren<br />

e. V. empfohlen


Autor<br />

Dr. med.<br />

Helmut Anemueller<br />

(Zentralverband<br />

der Ärzte für Naturheilverfahren<br />

e.V.):<br />

Herausgeber und<br />

verantwortlich<br />

für den wissenschaftlichen<br />

Inhalt<br />

Bernd Küllenberg,<br />

Diplom-<br />

Ernährungswissenschaftler,Refo-Naturarzneimittel-Berater<br />

Redaktion:<br />

Doris Eschenauer, Andrea Giese-Seip<br />

(Diplom-Ernährungswissenschaftlerinnen)<br />

2 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe - gedruckt auf 100% Altpapier/chlorfrei gebleicht<br />

Dieser Ratgeber infor-<br />

miert darüber, was wirk-<br />

lich dran ist an neuen<br />

sensationell anmutenden Meldungen<br />

zum Thema <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>-<br />

stoffe. Sie erfahren inwieweit die<br />

Ernährung ausreicht, den <strong>Vita</strong>min-<br />

und <strong>Mineral</strong>stoffbedarf zu decken,<br />

welche Lebensmittel besonders vit-<br />

amin- und mineralstoffreich sind,<br />

und in welchen Situationen der<br />

Bedarf ansteigt. Außerdem lesen Sie,<br />

wann die Einnahme von <strong>Vita</strong>min-<br />

und <strong>Mineral</strong>stoffpräparaten sinnvoll<br />

ist, und worauf man beim Kauf von<br />

<strong>Vita</strong>min- und <strong>Mineral</strong>stoffpräparaten<br />

achten sollte.<br />

Inhalt<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

im Überblick Seite 4<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

in der Nahrung Seite 5<br />

<strong>Vita</strong>min- und <strong>Mineral</strong>stoffmangel Seite 6<br />

Verwendung von vitamin- und<br />

mineralstoffreichen Produkten Seite 7<br />

zur Nahrungsergänzung Seite 8<br />

zum Schutz und zur Vorbeugung<br />

vor Krankheiten Seite 11<br />

zur Behandlung von Krankheiten Seite 11<br />

Natürliche kontra synthetische<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe Seite 12<br />

Überdosierung von<br />

<strong>Vita</strong>minen und <strong>Mineral</strong>stoffen Seite 13<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

im einzelnen Seite 14<br />

<strong>Vita</strong>mine<br />

Fettlösliche <strong>Vita</strong>mine Seite 14<br />

Wasserlösliche <strong>Vita</strong>mine Seite 22<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Mengenelemente Seite 33<br />

Spurenelemente Seite 44<br />

© Deutscher Reform-Verlag GmbH<br />

Waldstraße 6<br />

61440 Oberursel<br />

2. Auflage 1997<br />

3


<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

im Überblick<br />

<strong>Vita</strong>mine sind lebenswichtige Stoffe,<br />

die nur in sehr kleinen Mengen vom<br />

Körper benötigt werden. Da der Körper<br />

sie nicht selbst herstellen kann,<br />

müssen sie regelmäßig mit der Nahrung<br />

zugeführt werden. Man unterscheidet<br />

wasserlösliche und fettlösliche<br />

<strong>Vita</strong>mine.<br />

Fettlösliche: Wasserlösliche:<br />

<strong>Vita</strong>min A <strong>Vita</strong>min B1 <strong>Vita</strong>min D <strong>Vita</strong>min B2 <strong>Vita</strong>min E <strong>Vita</strong>min B6 <strong>Vita</strong>min K <strong>Vita</strong>min B12 Folsäure<br />

Niacin<br />

Pantothensäure<br />

Biotin<br />

<strong>Vita</strong>min C<br />

Die einzelnen <strong>Vita</strong>mine bilden häufig<br />

„Familien“, zu denen eine Reihe chemisch<br />

unterschiedlicher Stoffe gehören,<br />

die jedoch alle eine gemeinsame<br />

Wirkung im Körper entfalten. Zur<br />

„<strong>Vita</strong>min-A-Familie“ gehören beispielsweise<br />

die Retinole und die<br />

Carotine, zur „<strong>Vita</strong>min-E-Familie“<br />

die Tocopherole.<br />

Die Ernährungsorganisationen der<br />

einzelnen Länder geben Zusammenstellungen<br />

heraus, in denen für jedes<br />

einzelne <strong>Vita</strong>min die wünschenswerte<br />

tägliche Aufnahme angegeben ist.<br />

4 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

In der Bundesrepublik Deutschland<br />

stellt die Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung (= DGE) die „Empfehlungen<br />

für die Nährstoffzufuhr“ zusammen.<br />

Diese Empfehlungen berücksichtigen<br />

die unterschiedlichen<br />

Bedarfszahlen im Kindesalter, beim<br />

Erwachsenen sowie in Schwangerschaft<br />

und Stillzeit. Sie werden in<br />

Milligramm (= 1/1000 g) bzw. in<br />

Mikrogramm (= 1/1 000 000 g) angegeben.<br />

Bei den <strong>Vita</strong>minen A, D und E erfolgt<br />

die Mengenangabe zum Teil noch in<br />

„Internationalen Einheiten“ (= IE)<br />

und nicht in Gewichtsmengen.<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe sind wie die <strong>Vita</strong>mine<br />

essentiell (lebens- und zufuhrnotwendig).<br />

Die <strong>Mineral</strong>stoffe werden in<br />

zwei Gruppen eingeteilt:<br />

1. Die Mengenelemente Natrium,<br />

Kalium, Calcium, Chlorid, Phosphor<br />

und Magnesium, die in relativ<br />

großen Mengen gebraucht werden.<br />

2. Die Spurenelemente, die nur in<br />

Spuren (Mikrogramm und Milligramm)<br />

notwendig sind. Spurenelemente<br />

sind z.B. Eisen, Jod,<br />

Selen, Zink, Kupfer, Chrom,<br />

Molybdän, Fluor, Silicium.<br />

Alle <strong>Mineral</strong>stoffe sind wasserlöslich.<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

in der Nahrung<br />

Die Vollwerternährung berücksichtigt<br />

die hohe Empfindlichkeit der<br />

<strong>Vita</strong>mine in besonderem Maße. Die<br />

Lebensmittel werden je nach Verarbeitungsgrad<br />

in verschiedene Wertstufen<br />

eingeteilt. Die Nahrung sollte<br />

aus naturbelassenen und aus so wenig<br />

wie nötig verarbeiteten Lebensmitteln<br />

zusammengestellt sein. Dieses<br />

Grundprinzip der Vollwerternährung<br />

ist einfach und bietet die<br />

Gewähr für eine gute <strong>Vita</strong>minversorgung,<br />

solange keine besonderen Belastungssituationen<br />

hinzukommen.<br />

Beachten Sie bitte auch den Ratgeber<br />

„Gesund essen und trinken“.<br />

Eine abwechslungsreiche Vollwerternährung<br />

sichert den Bedarf fast<br />

aller <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe.<br />

Wer sich konsequent vollwertig<br />

ernährt, also jeden Tag Gemüse,<br />

Obst, Milch- und Milchprodukte,<br />

Getreide, Nüsse sowie ein- bis zweimal<br />

in der Woche Fleisch oder Fisch<br />

auf dem Speiseplan stehen hat und<br />

diese Lebensmittel weitgehend<br />

naturbelassen einkauft und schonend<br />

zubereitet, braucht sich keine<br />

Gedanken um seine <strong>Vita</strong>min- und<br />

<strong>Mineral</strong>stoffversorgung zu machen.<br />

<strong>Vita</strong>mine sind empfindliche Stoffe.<br />

Hitze, Licht, Sauerstoff sowie langes<br />

Wässern können ihnen erheblich<br />

zusetzen. Grundsätzlich gilt: Je stärker<br />

ein Lebensmittel verarbeitet<br />

wurde, je länger es gelagert hat und<br />

je länger es gekocht bzw. warmgehalten<br />

wurde, um so mehr <strong>Vita</strong>mine<br />

gehen verloren!<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe sind weniger empfindlich<br />

als <strong>Vita</strong>mine. Sie sind hitzestabil<br />

und werden auch bei starker Erwärmung<br />

nicht zerstört. <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

können allerdings durch langes Wässern<br />

ausgelaugt werden.<br />

Die folgenden Praxistips helfen<br />

Ihnen, Zubereitungsverluste gering<br />

zu halten:<br />

1. Früchte und Gemüse frisch einkaufen.<br />

2. Lebensmittel nicht dem Licht aussetzen,<br />

sondern dunkel aufbewahren<br />

und ggf. abdecken.<br />

3. Gemüse erst zu Beginn der Nahrungszubereitung<br />

putzen.<br />

4. Obst und Gemüse vor dem Zerkleinern<br />

waschen. So kurz wie<br />

möglich waschen und niemals<br />

längere Zeit wässern.<br />

5


5. Immer in Töpfen mit festschließenden<br />

Deckeln garen.<br />

6. Mit möglichst wenig Flüssigkeit<br />

garen. Gemüse am besten dünsten<br />

(= Garen in wenig Flüssigkeit)<br />

oder dämpfen (= Garen in Wasser-<br />

<strong>Vita</strong>min- und<br />

<strong>Mineral</strong>stoffmangel<br />

Eine ungenügende <strong>Vita</strong>min- bzw.<br />

<strong>Mineral</strong>stoffzufuhr führt zu Mangelerscheinungen.<br />

Schon seit Jahrhunderten<br />

bekannt ist die Seefahrerkrankheit<br />

Skorbut, die durch einen<br />

<strong>Vita</strong>min-C-Mangel entsteht. Eine<br />

andere bekannte Mangelkrankheit<br />

ist die Rachitis, bei der es aufgrund<br />

eines <strong>Vita</strong>min-D-Mangels zu einer<br />

unzureichenden Knochenbildung<br />

kommt.<br />

Schwere Mangelkrankheiten wie z.B.<br />

Skorbut sind in den Industrienationen<br />

selten geworden.<br />

Leichte Mangelzustände, die sich in<br />

Form von Müdigkeit, Konzentrationsschwäche,<br />

einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit<br />

sowie psychischen<br />

Veränderungen äußern, sind dagegen<br />

relativ häufig.<br />

6 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

dampf). Kochen (= Garen in viel<br />

Flüssigkeit) bringt die höchsten<br />

<strong>Vita</strong>min- und <strong>Mineral</strong>stoffverluste.<br />

Beim Druckdünsten oder Druckdämpfen<br />

(in Schnellkochtöpfen)<br />

die Garzeiten genau einhalten.<br />

Die Ursachen können in einer einseitigen<br />

Ernährung liegen. Viele<br />

Lebensmittel sind außerdem so stark<br />

verarbeitet, daß nur noch ein Bruchteil<br />

des ursprünglichen Gehaltes an<br />

<strong>Vita</strong>minen und <strong>Mineral</strong>stoffen verblieben<br />

ist. Auch verschiedene<br />

Lebensgewohnheiten wie Rauchen,<br />

Alkoholkonsum, die Einnahme von<br />

Medikamenten und vieles mehr kann<br />

eine Mangelversorgung mit bestimmten<br />

<strong>Vita</strong>minen oder <strong>Mineral</strong>stoffen<br />

verursachen.<br />

Selbst eine gesunde Lebensweise mit<br />

einer abwechslungsreichen Kost<br />

bietet nicht zwangsläufig die Gewähr<br />

für eine optimale Bedarfsdeckung. So<br />

gilt Deutschland als Jodmangelgebiet.<br />

Weite Teile der Bevölkerung<br />

sind nur schlecht mit Jod, einem<br />

wichtigen Spurenelement für die<br />

Schilddrüse, versorgt. Aus diesem<br />

Grund ist die generelle Verwendung<br />

von jodiertem Speisesalz bei der Herstellung<br />

von Grundnahrungsmitteln<br />

(Brot, Wurst, Käse) und in der Außer-<br />

Haus-Verpflegung erlaubt.<br />

Zudem mehren sich die wissenschaftlichen<br />

Studien, die den Schutzstoffen<br />

<strong>Vita</strong>min E, Carotin, <strong>Vita</strong>min C<br />

und Selen eine bedeutende Rolle in<br />

der Vorbeugung von Krankheiten wie<br />

Arteriosklerose, Rheuma, Krebs u.a.<br />

bescheinigen.<br />

Verwendung von vitamin- und<br />

mineralstoffreichen Produkten<br />

Um die Frage, ob es Sinn macht,<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe zusätzlich<br />

zur Nahrung aufzunehmen, wird<br />

heftig gestritten.<br />

Befürworter einer gezielten Nahrungsergänzung<br />

argumentieren mit<br />

neuen Erkenntnissen über den<br />

Bedarf einzelner <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

und mit einer erhöhten<br />

Umweltbelastung, die eine höhere<br />

Zufuhr an Schutzstoffen wie z.B.<br />

Carotin, <strong>Vita</strong>min C und Selen nötig<br />

mache.<br />

Gegner der „<strong>Vita</strong>minwelle“ halten<br />

dem entgegen, daß der Gehalt an<br />

essentiellen Nährstoffen bei einer<br />

vollwertigen Ernährung völlig ausreiche.<br />

Sie sehen Gefahren für die<br />

Gesundheit, wenn <strong>Vita</strong>min- und<br />

<strong>Mineral</strong>stoffpräparate in zunehmenden<br />

Mengen verzehrt werden.<br />

Berichte über die schädlichen Auswirkungen<br />

von Megadosen an <strong>Vita</strong>minen<br />

oder <strong>Mineral</strong>stoffen häufen<br />

sich. Dabei steht leider allzuoft die<br />

Sensationsmache im Vordergrund.<br />

Es ist meist viel zu wenig von der<br />

genauen Dosierung die Rede und<br />

genau dies ist der entscheidene<br />

Punkt. Der berühmte Satz von Paracelsus,<br />

daß alleine die Menge darüber<br />

bestimmt, ob ein Stoff giftig ist<br />

oder nicht, ist von entscheidender<br />

Bedeutung bei der Anwendung von<br />

<strong>Vita</strong>min- und <strong>Mineral</strong>stoffpräparaten.<br />

Drei unterschiedliche Bereiche müssen<br />

getrennt voneinander betrachtet<br />

werden:<br />

7


1. <strong>Vita</strong>mine und<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe zur<br />

Nahrungsergänzung<br />

Einige <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

werden aus verschiedenen Gründen<br />

nicht ausreichend mit der Nahrung<br />

zugeführt. Mangelerscheinungen<br />

können die Folge sein. Um diesen<br />

Mangelerscheinungen vorzubeugen,<br />

bietet das <strong>Reformhaus</strong> traditionell<br />

ein vielfältiges Angebot an vitaminund<br />

mineralstoffreichen, natürlichen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln:<br />

■ Karottensaft<br />

■ Sanddornerzeugnisse (Säfte, Vollfrucht,<br />

fruchtige Brotaufstriche)<br />

■ Weizenkeime<br />

■ Weizenkeimvollextrakt<br />

■ Weizenkeimöl<br />

■ Weizenkleie<br />

■ Kieselerde<br />

■ Hefeerzeugnisse (Hefeextrakt,<br />

Hefeflocken, Flüssighefe).<br />

Außerdem werden Präparate mit<br />

<strong>Vita</strong>minen und <strong>Mineral</strong>stoffen natürlicher<br />

Herkunft in einer Dosierung<br />

angeboten, die sich an den Mengenangaben<br />

zur wünschenswerten täglichen<br />

Aufnahme orientieren, die von<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Ernährung empfohlen werden.<br />

8 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Eine Überdosierung ist bei Beachtung<br />

der Dosierungsempfehlungen<br />

des jeweiligen Herstellers nicht zu<br />

erwarten.<br />

Die Basis für eine gute Versorgung<br />

mit essentiellen Nährstoffen sollte<br />

eine ausgewogene Vollwerternährung<br />

sein. Doch die Ernährungslage<br />

in der Bundesrepubik, die alle vier<br />

Jahre vom Ernährungsbericht erfaßt<br />

wird, ist weit entfernt vom Idealzustand.<br />

Viele, vor allem berufstätige<br />

Menschen können sich nicht oder<br />

nur schwer vollwertig ernähren.<br />

Ist eine vollwertige Ernährung nicht<br />

oder nur bedingt möglich, sind<br />

natürliche Nahrungsergänzungsmittel<br />

(z.B. Weizenkeime, Hefeprodukte)<br />

oder <strong>Vita</strong>min- und <strong>Mineral</strong>stoffpräparate<br />

zu empfehlen.<br />

In der Tabelle auf Seite 9 sind<br />

Ernährungsgewohnheiten aufgelistet,<br />

bei denen eine Nahrungsergänzung<br />

mit <strong>Vita</strong>minen und/oder <strong>Mineral</strong>stoffen<br />

evtl. angebracht ist.<br />

Lebens- und Ernährungs- Möglicher Mangel Empfehlenswerte Nahrungsgewohnheiten<br />

ergänzungsmittel und Präparate<br />

Falls Sie wenig Milch und <strong>Vita</strong>min B2 , B12 , Calcium Hefeprodukte (Flüssighefe,<br />

Milchprodukte Flocken, Extrakt); Präparate mit<br />

verzehren <strong>Vita</strong>min-B-Komplex, Calciumzubereitungen<br />

(Tabletten, Kapseln<br />

und flüssige Zubereitungen)<br />

Falls Sie wenig <strong>Vita</strong>min C Acerolasaft, Sanddornerzeug-<br />

Obst essen nisse; <strong>Vita</strong>min-C-Präparate aus<br />

natürlicher Herkunft<br />

Falls Sie wenig <strong>Vita</strong>min C, Carotin, Karottensaft, Präparate mit<br />

Gemüse essen Folsäure <strong>Vita</strong>min-B-Komplex (auf Folsäure<br />

achten!), Kombinationspräparate<br />

mit Carotin, C, E<br />

Falls Sie wenig <strong>Vita</strong>min B 1 , B 2 , B 6 , Hefeprodukte (Flocken, Flüssig-<br />

Vollkorn essen Magnesium hefe, Extrakt), Weizenkeime;<br />

Tabletten, Kapseln mit <strong>Vita</strong>min-<br />

B-Komplex, Magnesiumzubereitungen<br />

(Tabletten, Kapseln und<br />

flüssige Zubereitungen)<br />

Falls Sie wenig Jod jodiertes Meersalz,<br />

Fisch essen Algentabletten<br />

Falls Sie alle <strong>Vita</strong>min B 12 , Calcium, Hefeprodukte (Flocken, Flüssigtierischen<br />

Lebensmittel Zink und Eisen hefe, Extrakt); Kapseln, Tabletablehnen<br />

ten mit <strong>Vita</strong>min-B-Komplex,<br />

(vegane Kost) Einzelpräparate aus Calcium,<br />

Zink, Eisen<br />

Falls Sie B-<strong>Vita</strong>mine, Carotin, Präparate mit <strong>Vita</strong>min-B-Komhäufig/regelmäßig<br />

Magnesium plex, Multivitaminpräparate,<br />

Alkohol trinken Magnesiumpräparate<br />

Falls Sie viel Eisen Eisenpräparate<br />

Kaffee/Schwarztee trinken (nicht zusammen mit Tee oder<br />

Kaffee einnehmen!)<br />

Falls Sie häufig Alle <strong>Vita</strong>mine und Multivitaminpräparate,<br />

Diäten durchführen <strong>Mineral</strong>stoffe Spurenelemente (Kombinationspräparate)<br />

9


Außerdem gibt es bestimmte Situationen<br />

und Belastungen, die den<br />

Bedarf aller oder einzelner <strong>Vita</strong>mine/<strong>Mineral</strong>stoffe<br />

erhöhen.<br />

In der folgenden Übersicht sind die<br />

<strong>Vita</strong>mine und/oder <strong>Mineral</strong>stoffe auf-<br />

geführt, mit denen Menschen bei<br />

besonderen Belastungen häufiger<br />

unterversorgt sind bzw. die vermehrt<br />

zugeführt werden müssen, um<br />

gesundheitliche Schäden zu verhüten.<br />

Belastungssituation Häufiger Mangel/ Sinnvolle Nahrungsergän-<br />

Vermehrte Zufuhr von: zungsmittel und Präparate<br />

Medikamente muß im Einzelfall mit dem Arzt abgesprochen werden<br />

Rauchen Schutzstoffe Carotin, Acerolasaft, Sanddorn-<br />

<strong>Vita</strong>min C, <strong>Vita</strong>min E, erzeugnisse, Karottensaft,<br />

Selen Weizenkeime; Kombinationspräparate<br />

mit den<br />

Schutzstoffen<br />

Rekonvaleszenz Carotin, B-<strong>Vita</strong>mine, Blütenpollen, Hefeproduk-<br />

<strong>Vita</strong>mine C und E; te, Weizenkeime, Multi-<br />

Magnesium, vitamin- und <strong>Mineral</strong>stoff-<br />

Spurenelemente präparate<br />

Schwangerschaft/ B-<strong>Vita</strong>mine: bes. B 1 , B 2 , Hefeprodukte, Karottensaft,<br />

Stillzeit B 6 , B 12 , Folsäure! Carotin, Sanddornerzeugnisse,<br />

<strong>Vita</strong>min C; Jod, Eisen, Weizenkeime, Mulitvitamin-<br />

Magnesium, Zink und <strong>Mineral</strong>stoffpräparate;<br />

Algentabletten (Jod); Eisen-,<br />

Magnesium- oder Zinkpräparate<br />

(bei Bedarf)<br />

Sport <strong>Vita</strong>min B 1 (Ausdauersport), Blütenpollen, Hefeprodukte,<br />

<strong>Vita</strong>min B 6 (Kraftsport), Weizenkeime, Multivitamin-<br />

Carotin, <strong>Vita</strong>min C, und <strong>Mineral</strong>stoffpräparate,<br />

<strong>Vita</strong>min E, Chrom, Eisen, Magnesiumpräp., spezielle<br />

Magnesium, Zink Spurenelementpräparate<br />

Streß <strong>Vita</strong>min C, <strong>Vita</strong>min E, Acerolasaft, Sanddorn-<br />

Magnesium erzeugnisse,Weizenkeime<br />

<strong>Vita</strong>min-C- u. E-Präparate,<br />

Magnesiumpräparate<br />

10 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

2. <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

als „Schutzstoffe“<br />

und zur Vorbeugung<br />

vor Krankheiten<br />

Einige <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

gelten als „Schutzstoffe“, die schädliche<br />

Substanzen abwehren und den<br />

Organismus somit vor Krankheiten<br />

schützen können. Die bekanntesten<br />

sind<br />

■ Carotin<br />

■ <strong>Vita</strong>min C<br />

■ Selen<br />

Zum Teil liegen die Dosierungsempfehlungen<br />

für diese Stoffe über den<br />

Empfehlungen zur wünschenswerten<br />

täglichen Aufnahme. Beispielsweise<br />

wird <strong>Vita</strong>min E als Schutzstoff in<br />

einer Dosierung zwischen 30 und<br />

50 mg/Tag empfohlen, während die<br />

Menge zur Verhütung von Mangelerscheinungen<br />

bei 12 mg/Tag liegt.<br />

Für Carotin wird eine Dosierung von<br />

ca. 15 mg/Tag empfohlen, bei <strong>Vita</strong>min<br />

C liegt die Schutzdosierung bei<br />

ca. 120 mg/Tag.<br />

Auch diese Mengen sind unschädlich.<br />

Natürliche Nahrungsergänzungsmittel,<br />

die reichlich Schutzstoffe enthalten,<br />

sind u. a. Acerolasaft, Karottensaft,<br />

Sanddornerzeugnisse, Weizenkeime<br />

und Weizenkeimvollextrakt.<br />

3. <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

zur Therapie<br />

von Krankheiten<br />

Von einigen <strong>Vita</strong>minen und <strong>Mineral</strong>stoffen<br />

sind neben ihrer Funktion als<br />

lebenswichtige Nahrungsbestandteile<br />

auch Wirkungen entdeckt worden,<br />

die sie zur Verwendung als Arzneimittel<br />

geeignet machen. Beispielsweise<br />

werden die<br />

■ B-<strong>Vita</strong>mine B1 , B6 , B12 und<br />

■ Niacin<br />

einzeln oder in Kombination bei verschiedenen<br />

Erkrankungen hochdosiert<br />

verabreicht. Die Dosierung als<br />

„Arzneimittel“ liegt in der Regel<br />

wesentlich höher als die Dosierung<br />

im Bereich der Nahrungsergänzung.<br />

Naturgemäß treten bei einer solchen<br />

arzneilichen Dosierung auch Nebenwirkungen<br />

auf. Die Verschreibung<br />

von hochdosierten <strong>Vita</strong>min- bzw.<br />

<strong>Mineral</strong>stoffpräparaten sollte dem<br />

Arzt vorbehalten sein. Er allein kann<br />

die Abwägung zwischen Nutzen und<br />

Risiken vornehmen.<br />

Es ist völlig unzulässig, die Nebenwirkungen<br />

von „Megadosen“ in<br />

einen Zusammenhang mit der Verwendung<br />

des gleichen Stoffes zur<br />

Nahrungsergänzung zu bringen, wie<br />

dies in einigen „kritischen“ Berichten<br />

geschieht.<br />

11


Natürliche<br />

kontra synthetische<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

<strong>Vita</strong>min- und <strong>Mineral</strong>stoffpräparate<br />

unterscheiden sich in ihrer qualitativen<br />

(Stoffauswahl) und quantitativen<br />

(Dosierung der Stoffe) Zusammensetzung.<br />

Das Sortiment der <strong>Vita</strong>min- und<br />

<strong>Mineral</strong>stoffpräparate der Reformhäuser<br />

zeichnet sich insgesamt<br />

durch eine weitestgehende Ver-<br />

12 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

wendung von natürlichen Rohstoffen<br />

aus!<br />

Es werden eine Vielzahl von vitaminund<br />

mineralstoffreichen, natürlichen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln angeboten.<br />

Die Übersicht zeigt, welche <strong>Vita</strong>mine<br />

und <strong>Mineral</strong>stoffe in den natürlichen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln<br />

besonders reichlich enthalten sind:<br />

Natürliche <strong>Vita</strong>mine <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Nahrungsergänzungsmittel hoher Gehalt an hoher Gehalt an<br />

Acerolasaft <strong>Vita</strong>min C<br />

Blütenpollen verschiedenen Spurenelementen<br />

Hefeprodukte <strong>Vita</strong>min-B-Komplex Chrom, Kalium,<br />

Magnesium<br />

Holundersaft <strong>Vita</strong>min C<br />

Karottensaft Carotin<br />

Kieselerdeprodukte Silicium<br />

Sanddornprodukte Carotin, <strong>Vita</strong>min C<br />

Weizenkeime Vit. E, Vit.-B-Komplex Eisen, Magnesium, Zink<br />

Weizenkeimöl <strong>Vita</strong>min E<br />

Weizenkleie <strong>Vita</strong>min-B-Komplex Magnesium<br />

In der Tradition der Reformhäuser<br />

gehört die Naturbelassenheit der<br />

Produkte zu den tragenden Säulen<br />

der Qualität.<br />

Dies hat nicht nur etwas mit der Philosophie<br />

einer natürlichen Lebensweise<br />

zu tun, es gibt zahlreiche wissenschaftliche<br />

Belege, daß z.B. <strong>Vita</strong>mine<br />

im natürlichen Verbund besser<br />

wirken und auch besser verträg-<br />

Überdosierung<br />

von <strong>Vita</strong>minen und<br />

<strong>Mineral</strong>stoffen<br />

Jedes <strong>Vita</strong>min und jeder <strong>Mineral</strong>stoff<br />

kann in einer falschen Dosierung<br />

schädlich wirken. Bei einigen ist die<br />

Risikoschwelle niedriger, bei anderen<br />

höher. Nur die Einzelbetrachtung<br />

kann jeweils weiterhelfen. Eine<br />

generelle Verurteilung von <strong>Vita</strong>minund<br />

<strong>Mineral</strong>stoffpräparaten ist ebensowenig<br />

angebracht wie eine übermäßige<br />

Anwendung.<br />

Über Lebensmittel sind Vergiftungserscheinungen<br />

durch <strong>Vita</strong>mine oder<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe so gut wie unmöglich.<br />

Auch bei Beachtung der Dosierungsangaben<br />

der Hersteller von <strong>Vita</strong>min-<br />

lich sind als synthetische Substanzen.<br />

So ist z.B. das natürliche <strong>Vita</strong>min E –<br />

das d-alpha-Tocopherol – dem synthetischen<br />

<strong>Vita</strong>min E in der Wirkungsstärke<br />

deutlich überlegen.<br />

Beim <strong>Vita</strong>min C ist es v. a. der natürliche<br />

Verbund mit den Flavonoiden,<br />

der eine bessere Wirkung und auch<br />

Verträglichkeit gegenüber der synthetischen<br />

Substanz bietet.<br />

und <strong>Mineral</strong>stoffpräparaten zur Nahrungsergänzung<br />

ist eine Überdosierung<br />

weitgehend ausgeschlossen.<br />

Lediglich extreme Ernährungsgewohnheiten<br />

in Verbindung mit<br />

größeren <strong>Vita</strong>min- bzw. <strong>Mineral</strong>stoffmengen<br />

können zu einer Überdosierung<br />

führen.<br />

Besonders zu beachten sind die fettlöslichen<br />

<strong>Vita</strong>mine A und D, bei<br />

denen die Risikoschwelle relativ<br />

niedrig liegt. Aus diesem Grund hat<br />

der Gesetzgeber die Höchstmenge<br />

für freiverkäufliche <strong>Vita</strong>min-A-Präparate<br />

pro Tag auf 5000 IE (= Interna-<br />

13


tionale Einheiten) festgelegt. Schon<br />

bei 10 000 IE/Tag, über einen längeren<br />

Zeitraum genommen, kann es<br />

bei Schwangeren zu Mißbildungen<br />

des Ungeborenen kommen. Die<br />

Dosierungsempfehlungen sind daher<br />

unbedingt einzuhalten.<br />

Bei vitamin-D-haltigen Produkten<br />

liegt die Tageshöchstmenge bei<br />

400 IE.<br />

Bei einigen Krankheiten ist die Einnahme<br />

bestimmter <strong>Vita</strong>mine oder<br />

14 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe nicht angebracht. Beispielsweise<br />

dürfen Nierenkranke<br />

keine <strong>Mineral</strong>stoffpräparate einnehmen.<br />

Bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen<br />

darf kein Jod gegeben<br />

werden und bei der Eisenspeicherkrankheit<br />

kein Eisen.<br />

<strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

im einzelnen<br />

Fettlösliche <strong>Vita</strong>mine<br />

<strong>Vita</strong>min A<br />

Bereits 1500 v. Chr. war den Ägyptern<br />

eine <strong>Vita</strong>min-A-Mangelerscheinung,<br />

die Nachtblindheit bekannt.<br />

Zur <strong>Vita</strong>min-A-Familie gehören:<br />

■ Retinol und Retinylacetat (in tierischen<br />

Lebensmitteln) sowie<br />

■ Beta-Carotin und andere Carotinoide<br />

(in pflanzlichen Lebensmitteln).<br />

Die Carotine sind sogenannte Provitamine,<br />

d. h. <strong>Vita</strong>minvorstufen. Sie<br />

werden erst im Körper in das eigentliche<br />

<strong>Vita</strong>min A umgewandelt.<br />

Umrechnung:<br />

1 mg Retinoläquivalent (Retinolwirksamkeit)<br />

= 6 mg all-trans-Beta-Carotin<br />

= 12 mg andere Carotinoide<br />

1 Internationale Einheit (IE)<br />

= 0,3 Mikrogramm Retinol<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 0,6-1,1 mg<br />

Retinol-Äquivalente<br />

Erwachsene 1,0 mg<br />

Retinol-Äquivalente<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- „Klassisches Augenvitamin“ – am<br />

Aufbau des Sehpurpurs beteiligt<br />

- Funktionserhaltung von Haut- und<br />

Schleimhäuten<br />

- Wirkt der Verhornung in der Haut<br />

entgegen (keratinolytisch)<br />

- Wichtige Rolle beim Knochenaufbau<br />

- Neuere Studien deuten darauf hin,<br />

daß <strong>Vita</strong>min A und Carotin neben<br />

<strong>Vita</strong>min E und C als „Krebsvorsorgevitamine“<br />

anzusehen sind.<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Verschlechtertes Dämmerungssehen,<br />

Nachtblindheit<br />

- Haut- und Schleimhautveränderungen<br />

(Verhornung, Austrocknung)<br />

Sie können verursacht werden durch:<br />

■ Eiweißmangel (Eiweiß ist notwendig<br />

für den <strong>Vita</strong>min-A-Transport)<br />

■ vitamin-A-arme Ernährung<br />

■ Magen-/Darmerkrankungen (eingeschränkte<br />

Aufnahme von <strong>Vita</strong>min A)<br />

■ Masern und Windpocken (Ursache<br />

nicht bekannt)<br />

■ Erkrankungen der Leber<br />

■ Alkoholmißbrauch<br />

■ Krankheiten des Atmungstraktes<br />

<strong>Vita</strong>min-A-reiche Lebensmittel:<br />

<strong>Vita</strong>min A (tierisch)<br />

■ Butter, Käse, Leber, Eier<br />

Carotin (pflanzlich)<br />

■ Möhren, Paprika, Spinat, Aprikosen,<br />

Sanddorn<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min A:<br />

<strong>Vita</strong>min A wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung bei starker<br />

Beanspruchung der Sehkraft (z.B.<br />

Fernfahrer, Computerarbeiter) eingesetzt.<br />

Hierzu eignen sich aus dem<br />

<strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Möhrensäfte<br />

■ Lebertran-Kapseln<br />

■ <strong>Vita</strong>min-A- und Carotin-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate mit <strong>Vita</strong>min<br />

A und/oder Carotin<br />

Darüber hinaus wird <strong>Vita</strong>min A<br />

hochdosiert bei verschiedenen<br />

Krankheiten eingesetzt. Hochdosierte<br />

(ab 5000 IE) <strong>Vita</strong>min-A-Präparate<br />

müssen vom Arzt verordnet werden.<br />

Eine vorbeugende und therapeutische<br />

Gabe von <strong>Vita</strong>min A erscheint<br />

sinnvoll bei:<br />

■ rheumatischen Erkrankungen<br />

■ Krebs<br />

■ Infektionen des Bronchialraumes<br />

■ Masern.<br />

Diese Krankheiten führen häufig zu<br />

einem <strong>Vita</strong>min-A-Mangel, der das<br />

Krankheitsbild weiter verschlechtert.<br />

15


Überdosierung:<br />

Die Gefahr einer Vergiftung besteht<br />

nur bei dem eigentlichen <strong>Vita</strong>min<br />

A. Carotin ist ungiftig, da die körpereigene<br />

Umwandlung in <strong>Vita</strong>min<br />

A begrenzt ist. Bei Einnahme<br />

größerer Mengen kann es allerdings<br />

zur Gelbfärbung der Haut<br />

kommen.<br />

Der Gesetzgeber erlaubt im Bereich<br />

der freiverkäuflichen Arzneimittel<br />

(Reformhäuser, Drogerien u.a.)<br />

eine Tagesdosierung von maximal<br />

(!) 5000 IE/Tag. Bei Einhaltung<br />

der Dosierungsempfehlungen ist<br />

eine Vergiftung ausgeschlossen.<br />

Akute Vergiftungserscheinungen treten<br />

bei einer einmaligen Gabe von<br />

mehr als 2 Millionen IE bei Erwachsenen<br />

oder mehr als 100 000<br />

IE bei Kindern auf; Hauptsymptom<br />

sind starke Kopfschmerzen. Hinzu<br />

kommen Appetitlosigkeit, Erbrechen,<br />

Schwindel, Haarausfall und<br />

starke Müdigkeit.<br />

Chronische Vergiftungserscheinungen<br />

sind zu erwarten bei einer<br />

langfristigen Einnahme (über<br />

Monate bis Jahre) von 50 000 -<br />

100 000 IE bei Erwachsenen und<br />

18 000 - 60 000 IE bei Kindern.<br />

Hauptsymptom sind die Schälreaktion<br />

der Haut sowie Knochenschmerzen,<br />

v.a. der langen<br />

Röhrenknochen.<br />

Bei Schwangeren können Dosierungen<br />

von 10 000 IE/Tag über eine<br />

längere Zeit zu Mißbildungen des<br />

Ungeborenen führen.<br />

16 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Bei dem Verzehr von „normalen<br />

Lebensmitteln“ ist eine <strong>Vita</strong>min-A-<br />

Vergiftung kaum möglich. Lediglich<br />

eine zu hohe Aufnahme von<br />

Lebertran oder Leber kann zu<br />

einer Überdosierung führen.<br />

<strong>Vita</strong>min D<br />

Zur <strong>Vita</strong>min-D-Familie gehören:<br />

■ Ergocalciferol (= <strong>Vita</strong>min D2 ) in<br />

pflanzlichen Lebensmitteln<br />

■ Cholecalciferol (= <strong>Vita</strong>min D3 ) in<br />

tierischen Lebensmitteln.<br />

<strong>Vita</strong>min D kann mit Hilfe des Sonnenlichtes<br />

vom Körper selbst aus<br />

Cholesterin hergestellt werden!<br />

Umrechnung:<br />

1 µg <strong>Vita</strong>min-D-Äquivalente<br />

= 1 µg <strong>Vita</strong>min D2 = 1 µg <strong>Vita</strong>min D3 = 40 IE<br />

<strong>Vita</strong>min D2 und <strong>Vita</strong>min D3 haben<br />

beim Menschen die gleiche Wirksamkeit.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Säuglinge 10 Mikrogramm<br />

<strong>Vita</strong>min-D-Äquivalente<br />

Kinder und<br />

Erwachsene 5 Mikrogramm<br />

<strong>Vita</strong>min-D-Äquivalente<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- steuert die Calciumeinlagerung in<br />

die Knochen<br />

- reguliert die Aufnahme von Calcium<br />

und Phosphor aus dem Darm<br />

- wirkt regulierend auf das körpereigene<br />

Abwehrsystem<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Rachitis = Verbiegung der Knochen<br />

und Kleinwuchs, vor allem im Kindesalter<br />

- Osteomalazie = Knochenerweichung,<br />

vor allem im Alter<br />

Sie können verursacht werden<br />

durch:<br />

■ unzureichende Lichtzufuhr (v.a.<br />

zwischen November und Februar)<br />

■ mangelhafte Zufuhr mit der Nah-<br />

rung<br />

<strong>Vita</strong>min-D-reiche Lebensmittel:<br />

■ Milchprodukte, Fisch, Fleisch,<br />

Leber, Lebertran(!), Pilze<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min D:<br />

<strong>Vita</strong>min D wird hauptsächlich zum<br />

Aufbau der Knochen im Säuglingsund<br />

Kleinkindalter gegeben. Auch<br />

nach den Wechseljahren sind <strong>Vita</strong>min-D-Präparate<br />

zusammen mit<br />

Calcium sinnvoll zur Vorbeugung<br />

und Behandlung der Osteoporose.<br />

Hierzu eignen sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Lebertrankapseln<br />

■ <strong>Vita</strong>min-D-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate mit<br />

<strong>Vita</strong>min D<br />

Vielversprechend ist auch die <strong>Vita</strong>min-D-Gabe<br />

bei Psoriasis (Schuppenflechte).<br />

Schon durch Gaben von<br />

ein bis zwei Mikrogramm (40 - 80 IE)<br />

konnten Erfolge erzielt werden.<br />

Überdosierung:<br />

Die Spanne zwischen erwünschter<br />

Wirkung und Giftwirkung ist<br />

besonders beim Kleinkind recht<br />

gering!<br />

<strong>Vita</strong>min-D-Gaben von mehr als 25<br />

Mikrogramm (= 1000 IE) beim<br />

Kleinkind bedürfen der ärztlichen<br />

Kontrolle. Bei der Überdosierung<br />

kommt es zu einem erhöhten Calciumspiegel<br />

im Blut (= Hypercalcämie),<br />

der Appetitlosigkeit, Erbrechen,<br />

Verstopfung und Wachstumsstörungen<br />

zur Folge haben<br />

kann.<br />

Weiter kommt es zu Ablagerungen<br />

des Calciums in den Blutgefäßen<br />

und den Nieren. Nierensteine, Nierenschäden<br />

und Arteriosklerose<br />

sind die Folgen.<br />

Einzeldosen von 100 000 - 600 000 IE<br />

(= 2,5 - 15 mg) werden beim<br />

Erwachsenen (ein- bis zweimal/Jahr)<br />

bei bestimmten Krankheiten<br />

wie Rheuma, Osteoporose<br />

(Knochenbrüchigkeit) und Psoriasis<br />

(Schuppenflechte) verordnet.<br />

17


Bei einer chronischen (jeden Tag)<br />

Aufnahme von mehr als 10 000 IE<br />

(= 250 Mikrogramm) besteht die<br />

Gefahr einer <strong>Vita</strong>min-D-Vergiftung.<br />

Durch Lebensmittel kann es nur<br />

über einen zu hohen Verzehr von<br />

Lebertran (13 200 IE/100 g) zu<br />

einer Vergiftung kommen.<br />

Der Gesetzgeber erlaubt im Bereich<br />

der freiverkäuflichen Arzneimittel<br />

(<strong>Reformhaus</strong>, Drogerie u.a.) die<br />

Dosierung von Tabletten etc. mit<br />

maximal 400 IE/Tag. Somit ist bei<br />

einer Einhaltung der Dosierungsempfehlungen<br />

eine Vergiftung<br />

ausgeschlossen.<br />

<strong>Vita</strong>min E<br />

Bekannt wurde <strong>Vita</strong>min E im Jahre<br />

1922 in Zusammenhang mit Untersuchungen<br />

über den Einfluß von Nährstoffen<br />

auf die Fruchtbarkeit von Tieren.<br />

Das Fehlen von <strong>Vita</strong>min E führte<br />

zu Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit.<br />

Heute wird <strong>Vita</strong>min E bei<br />

einer Vielzahl von Krankheiten zur<br />

Vorbeugung und Behandlung erfolgreich<br />

eingesetzt.<br />

Zur <strong>Vita</strong>min-E-Familie gehören:<br />

Die verschiedenen Tocopherole, die<br />

sich in ihrer Wirksamkeit stark<br />

unterscheiden. Man unterscheidet<br />

Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-<br />

18 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Tocopherole, deren <strong>Vita</strong>minwirkung<br />

von alpha nach delta abnimmt.<br />

Umrechnung:<br />

1 IE = 1,0 mg D,L-alpha-Tocopherylacetat<br />

(synthetisches <strong>Vita</strong>min E)<br />

= 0,67 mg D-alpha-Tocopherol<br />

(natürliches <strong>Vita</strong>min E)<br />

Das natürliche <strong>Vita</strong>min E hat also die<br />

höhere Wirksamkeit!<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 6-12 mg<br />

D-alpha-Tocopherol-Äquivalente<br />

Erwachsene 12 mg<br />

D-alpha-Tocopherol-Äquivalente<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Die Hauptwirkung des <strong>Vita</strong>min E<br />

besteht darin, als fettlösliches Antioxidans<br />

die Entstehung von aggressiven<br />

zellzerstörenden Substanzen<br />

(Radikale und Peroxide) zu verzögern<br />

oder zu verhindern.<br />

- <strong>Vita</strong>min E schützt eine Reihe von<br />

<strong>Vita</strong>minen, Hormonen und Enzymen.<br />

Als bekanntes Beispiel gilt das<br />

<strong>Vita</strong>min A.<br />

- Weitere Wirkungen sind:<br />

Zellmembranschutz, Förderung der<br />

körpereigenen Abwehrreaktionen,<br />

Einwirkung auf den Stoffwechsel<br />

von Nukleinsäuren, Aminosäuren<br />

und Fettsäuren, Fruchtbarkeitssteigerung.<br />

- Zusammen mit <strong>Vita</strong>min C, Carotin<br />

und <strong>Vita</strong>min A ist <strong>Vita</strong>min E vermutlich<br />

geeignet, krebserregende Substanzen<br />

im Körper zu unterdrücken.<br />

- Eine gute <strong>Vita</strong>min-E-Versorgung<br />

wird daher von vielen Ernährungswissenschaftlern<br />

als Vorbeugung<br />

gegen Umweltschadstoffe und verschiedene<br />

Krankheiten (vor allem<br />

Krebs und Arteriosklerose) empfohlen.<br />

Mangelerscheinungen:<br />

Die Folgen eines <strong>Vita</strong>min-E-Mangels<br />

sind beim Menschen eher uncharakteristisch.<br />

Klinisch bedeutende Mangelerscheinungen<br />

zeigen sich, vor<br />

allem beim Erwachsenen, erst nach<br />

massiver langanhaltender Unterversorgung.<br />

<strong>Vita</strong>min-E-Mangel führt zur<br />

Zerstörung von Blutzellen, Muskelschwäche<br />

und Störungen im Nervensystem<br />

und Gehirn.<br />

Mangelerscheinungen können<br />

hervorgerufen werden:<br />

■ durch eine ungenügende Zufuhr<br />

über die Nahrung (äußerst selten!)<br />

■ durch eine verminderte Aufnahme<br />

(Resorption) v.a. bei:<br />

Störungen der Gallensekretion<br />

Störungen der Bauchspeicheldrüsensekretion<br />

chronisch entzündlichen Darmerkrankungen<br />

Der <strong>Vita</strong>min-E-Bedarf ist erhöht bei:<br />

■ Schwangerschaft und Stillzeit<br />

■ Ernährung mit hohem Anteil an<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

■ Belastung mit Schadstoffen<br />

(Bildung von Radikalen)<br />

■ künstlicher Beatmung<br />

■ Dialyse<br />

<strong>Vita</strong>min-E-reiche Lebensmittel:<br />

■ Nüsse, Samen, Pflanzenöle, Getreidekeime<br />

(Weizenkeime), Vollkorngetreideprodukte<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min E:<br />

<strong>Vita</strong>min E wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung eingesetzt. Hierzu<br />

eignen sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Weizenkeime, Weizenkeimextrakt<br />

und Weizenkeimöl<br />

■ Kürbiskerne<br />

■ <strong>Vita</strong>min-E-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate mit<br />

<strong>Vita</strong>min E<br />

Darüber hinaus wird <strong>Vita</strong>min E<br />

hochdosiert (ab ca. 100 IE) zur Vorbeugung<br />

und Behandlung verschiedener<br />

Krankheiten eingesetzt:<br />

■ bei Arteriosklerose, insbesondere<br />

zum Schutz der Gefäßinnenwand<br />

(Intima), zur „Blutverflüssigung“<br />

(Hemmung der Thrombozytenaggregation)<br />

und<br />

19


■ bei Gefäßentzündungen (Thrombophlebitis);<br />

■ bei Rheumatischen Erkrankungen<br />

wirkt <strong>Vita</strong>min E in erster Linie<br />

entzündungshemmend;<br />

■ bei Praemenstruellem Syndrom<br />

(körperliche und psychische<br />

Beschwerden vor Eintritt der Regelblutung)<br />

lindert <strong>Vita</strong>min E die Symptome;<br />

■ bei Altersflecken (Chloasma) konnte<br />

insbesondere in Kombination mit<br />

<strong>Vita</strong>min C eine Besserung der<br />

Hyperpigmentierung erzielt werden.<br />

Unterstützend kann <strong>Vita</strong>min E<br />

eingesetzt werden bei:<br />

■ chronischen Lebererkrankungen<br />

■ männlichen Fruchtbarkeitsstörungen<br />

■ Digitalis-Vergiftung<br />

■ verschiedenen angeborenen Stoffwechselstörungen<br />

In jüngster Zeit wurde berichtet, daß<br />

die Anwendung von <strong>Vita</strong>min E auf<br />

der Haut biologische und kosmetische<br />

Wirkungen entfaltet:<br />

■ Glättung der Hautoberfläche<br />

■ Steigerung des Feuchthaltevermögens<br />

der Hornschicht<br />

■ Antientzündliche Wirkung<br />

■ Verminderung von UV-Bestrahlungsschäden<br />

■ Reduktion der Lipidperoxidbildung<br />

der Haut<br />

20 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Überdosierung:<br />

<strong>Vita</strong>min E, obwohl fettlöslich, gehört<br />

zu den relativ ungiftigen <strong>Vita</strong>minen!<br />

Zur Therapie bestimmter Krankheiten<br />

(Rheuma, Durchblutungsstörungen)<br />

werden zum Teil mehrere<br />

1000 IE am Tage verordnet.<br />

Solche Dosierungen müssen vom<br />

Arzt überwacht werden.<br />

Unbedenklich ist die Einnahme von<br />

<strong>Vita</strong>min E zur allgemeinen Krankheitsvorbeugung<br />

bis zu 200 IE/Tag.<br />

Gegenanzeigen:<br />

Absolute Gegenanzeigen sind nicht<br />

bekannt. Patienten mit Störungen der<br />

Blutgerinnung oder Patienten, die<br />

mit Gerinnungshemmern (z.B. Marcumar)<br />

therapiert werden, sollten<br />

<strong>Vita</strong>min E jedoch nur in Absprache<br />

mit dem behandelnden Arzt einnehmen.<br />

<strong>Vita</strong>min K<br />

Im Jahre 1939 wurde ein Stoff entdeckt,<br />

der für den komplizierten<br />

Ablauf der Blutgerinnung bei Mensch<br />

und Tier unerläßlich ist. Ohne diese<br />

Substanz – <strong>Vita</strong>min K genannt – hätten<br />

wir bei Verletzungen kaum eine<br />

Überlebenschance.<br />

Zur <strong>Vita</strong>min-K-Familie gehören:<br />

■ <strong>Vita</strong>min K1 (Phyllochinon)<br />

- in Pflanzen<br />

■ <strong>Vita</strong>min K2 (Multiprenylmenachinone)<br />

– von Bakterien gebildet<br />

■ <strong>Vita</strong>min K3 (Menadion)<br />

- synthetisch hergestellt<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Genaue Angaben über den Bedarf<br />

können nicht gemacht werden! Die<br />

Darmbakterien produzieren einen<br />

Teil des <strong>Vita</strong>min-K-Bedarfs. Die<br />

Menge ist allerdings nicht bekannt.<br />

Auch der Gehalt in Lebensmitteln ist<br />

schwierig exakt anzugeben, da die<br />

Analysenwerte erheblich schwanken.<br />

Geschätzt wird der Bedarf auf<br />

0,001 mg/kg Körpergewicht.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- wichtig für die Blutgerinnung<br />

(beteiligt bei der Synthese verschiedener<br />

Gerinnungsfaktoren)<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Störung der Blutgerinnung; lebensbedrohliche<br />

Blutungsneigung<br />

- durch die Ernährungsweise kaum<br />

zu erzeugen, da die Darmflora<br />

erheblich zur <strong>Vita</strong>min-K-Versorgung<br />

beiträgt!<br />

Mangelerscheinungen können verursacht<br />

werden:<br />

■ durch Antibiotikabehandlung (Zerstörung<br />

der Darmflora)<br />

■ durch eine gestörte Fettresorption<br />

■ durch Lebererkrankungen<br />

■ verschiedene Medikamente (Warfarin,<br />

Marcumar) zur „Blutverflüssigung“<br />

wirken als <strong>Vita</strong>min-K-Gegenspieler<br />

<strong>Vita</strong>min-K-reiche Lebensmittel:<br />

■ Blumenkohl, Spinat, Rosenkohl,<br />

Kopfsalat, Erbsen, Bohnen, Innereien<br />

(Leber)<br />

Überdosierung:<br />

durch Lebensmittel nicht möglich, in<br />

der Literatur nicht beschrieben!<br />

Gegenspieler von gerinnungshemmenden<br />

Medikamenten:<br />

Eine wichtige Rolle spielt das <strong>Vita</strong>min<br />

K für Herzinfarktpatienten, die<br />

blutverflüssigende Medikamente<br />

(z.B. Marcumar) einnehmen müssen,<br />

um einen weiteren Infarkt oder eine<br />

Thrombose (Verstopfung eines Blutgefäßes)<br />

zu verhindern. Bei ihnen<br />

wirkt das <strong>Vita</strong>min K als Gegenspieler<br />

des Medikamentes. Es kann – in<br />

größeren Mengen zugeführt – seine<br />

blutverflüssigende Wirkung wieder<br />

aufheben. Aus diesem Grund empfehlen<br />

Ärzte bzw. Arzneimittelhersteller<br />

den Patienten, den<br />

21


<strong>Vita</strong>min-K-Gehalt der Nahrung zu<br />

kontrollieren. Eine solche Empfehlung<br />

ist recht schwierig in die Praxis<br />

umzusetzen, da der <strong>Vita</strong>min-K-<br />

Gehalt von Lebensmitteln starken<br />

Schwankungen unterworfen ist.<br />

Gemeint ist, besonders vitamin-Kreiche<br />

Gemüse nicht in großen Mengen<br />

aufzunehmen.<br />

Als Ratgeber bietet das <strong>Reformhaus</strong><br />

die Broschüre „<strong>Vita</strong>min K und<br />

Ernährung“ an!<br />

Wasserlösliche<br />

<strong>Vita</strong>mine<br />

<strong>Vita</strong>min B 1 (Thiamin)<br />

Die <strong>Vita</strong>minforschung des 20. Jahrhunderts<br />

begann mit der Entdeckung<br />

und chemischen Aufklärung des <strong>Vita</strong>min<br />

B1 .<br />

Der nahrungsbedingte Mangel an<br />

<strong>Vita</strong>min B1 , auch Thiamin, Aneurin<br />

oder „Anti-Beri-Beri-Faktor“<br />

genannt, war hauptverantwortlich<br />

für die seit dem 17. Jahrhundert<br />

bekannte Beri-Beri-Krankheit, die<br />

mit schweren Nerven- und Muskelschäden<br />

einhergeht.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 0,7 - 1,4 mg Thiamin<br />

Erwachsene 1,1 - 1,6 mg Thiamin<br />

22 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- notwendig beim Ab- und Umbau<br />

von Kohlenhydraten meist zur<br />

Energiegewinnung<br />

- Beteiligung bei Regenerationsvorgängen<br />

im Nervensystem<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Gewichtsverlust, Magersucht, Herabsetzung<br />

der Magensaftsekretion,<br />

Herzbeschwerden bei geringen<br />

Anstrengungen, Wadenkrämpfe,<br />

Muskellähmungen, Konzentrationsschwäche,<br />

Reizbarkeit, Depressionen<br />

- „Klassische“ Thiamin-Mangelkrankheit<br />

ist die Beri-Beri, die<br />

zudem mit einem Eiweißmangel<br />

einhergeht.<br />

Sie können verursacht werden<br />

durch:<br />

■ Mangel- und Fehlernährung<br />

■ Diabetes<br />

■ Überangebot von Kohlenhydraten<br />

■ schweren Leberstörungen<br />

■ chronischen Alkoholismus<br />

■ Schilddrüsenüberfunktion<br />

(Hyperthyreose)<br />

Der <strong>Vita</strong>min-B 1 -Bedarf ist erhöht:<br />

■ während Schwangerschaft und<br />

Stillzeit<br />

■ bei Sportlern, insbesondere<br />

Ausdauersportlern<br />

■ bei fieberhaften Infektionskrankheiten<br />

<strong>Vita</strong>min-B 1 -reiche Lebensmittel:<br />

■ Vollkorngetreideprodukte, Samen,<br />

Nüsse, Hülsenfrüchte, Hefe,<br />

Schweinefleisch<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min B1 :<br />

<strong>Vita</strong>min B1 wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung bei Mangelerscheinungen<br />

eingesetzt. Hierzu eignen<br />

sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Hefeerzeugnisse (Flüssighefe, Hefeextrakt,<br />

Flocken)<br />

■ Weizenkeime<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate<br />

Darüber hinaus wird <strong>Vita</strong>min B1 hochdosiert zur Vorbeugung oder<br />

Behandlung von klinischen B1-Man gelzuständen (siehe Mangelerscheinungen)<br />

eingesetzt, sofern diese diätetisch<br />

nicht behoben werden können.<br />

Hochdosierte (ab ca. 50 mg) B1- Präparate müssen vom Arzt verordnet<br />

werden.<br />

Überdosierung:<br />

Bei Mega-Dosierungen (etwa beim<br />

hundertfachen der Ernährungsempfehlungen<br />

= ca. 200 mg/Tag<br />

und mehr), vor allem nach parenteraler<br />

Gabe (direkt ins Blut) könnenÜberempfindlichkeitsreaktionen<br />

auftreten.<br />

Durch Lebensmittel praktisch nicht<br />

möglich!<br />

Wechselwirkungen:<br />

■ Alkohol vermindert die Aufnahme<br />

von <strong>Vita</strong>min B1 ■ Schwefelverbindungen zerstören<br />

das <strong>Vita</strong>min B1 ■ Antazida (Magensäureblocker)<br />

hemmen die Aufnahme von <strong>Vita</strong>min<br />

B1 <strong>Vita</strong>min B 2<br />

(Lactoflavin,Riboflavin)<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 0,8 - 1,5 mg<br />

Riboflavin<br />

Erwachsene 1,5 - 1,8 mg<br />

Riboflavin<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Bestandteil vieler Enzyme, die bei<br />

der Energiegewinnung und im<br />

Eiweißstoffwechsel eine wichtige<br />

Rolle spielen<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Mundwinkelrhagaden (kleine<br />

Risse), Atrophie (Rückgang) der<br />

Zungenschleimhaut, Rötung und<br />

Schuppenbildung der Haut um<br />

Augenwinkel und im Nasen-Lippenbereich,<br />

brüchige und glanzlose<br />

Fingernägel<br />

- Schwere <strong>Vita</strong>min-B2-Mangelsym ptome kommen in den Industrieländern<br />

sehr selten vor. Symptome<br />

sind: Wachstumsstörungen, Anämie<br />

23


(Blutarmut), Degeneration des Nervengewebes,<br />

Dermatitis (Hautentzündung),<br />

bei Mangel in der<br />

Schwangerschaft: Mißbildungen.<br />

Mangelerscheinungen sind meist<br />

zurückzuführen auf Magen-Darm-<br />

Erkrankungen, die mit einer Störung<br />

der Resorption einhergehen, weniger<br />

auf eine zu geringe Nahrungszufuhr!<br />

<strong>Vita</strong>min-B 2 -reiche Lebensmittel:<br />

■ Milch und Milchprodukte, Vollkorngetreide,<br />

Hefe<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min B2 :<br />

<strong>Vita</strong>min B2 wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung bei Mangelerscheinungen<br />

eingesetzt. Hierzu eignen<br />

sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Hefeerzeugnisse (Flüssighefe, Hefeextrakt,<br />

Flocken)<br />

■ Weizenkeime<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate<br />

Überdosierung:<br />

Keine Vergiftungserscheinungen<br />

bekannt bis zum 500-fachen der<br />

Ernährungsempfehlungen (ca.<br />

1000 mg = 1 g). Überschüssig verabreichtes<br />

Riboflavin wird im<br />

Harn sofort ausgeschieden.<br />

24 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

<strong>Vita</strong>min B 6 (Pyridoxin)<br />

Es gibt in der Natur insgesamt sechs<br />

biologisch aktive <strong>Vita</strong>min-B6-For men. Die Hauptsubstanz ist das Pyridoxin.<br />

Zur <strong>Vita</strong>min-B 6 -Familie gehören:<br />

■ Pyridoxin, Pyridoxol, Pyridoxamin,<br />

Pyridoxal und deren Phosphatverbindungen.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 0,9 - 1,8 mg<br />

Pyridoxin<br />

Erwachsene 1,6 - 2,1 mg<br />

Pyridoxin<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- notwendig für den Auf-, Um- und<br />

Abbau der Aminosäuren<br />

- wichtig für die Blutbildung<br />

- wichtig für das Nervensystem<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Muskelkrämpfe, Wachstumsstörungen,<br />

Dermatitis, Störungen des<br />

Nervensystems, bestimmte Anämieformen<br />

(hypochrom, mikrozytär),<br />

erhöhter Homocysteinspiegel (Risikofaktor<br />

für Arteriosklerose)<br />

Sie können verursacht werden durch:<br />

■ längere Fehlernährung<br />

■ hohe Eiweißzufuhr (falls der dann<br />

höhere <strong>Vita</strong>min-B6-Bedarf nicht<br />

gedeckt wird)<br />

■ gesteigerten Bedarf, z.B. während<br />

Schwangerschaft und Stillzeit<br />

■ schwere fieberhafte Erkrankungen<br />

■ diabetische Polyneuropathie<br />

(Diabetes)<br />

■ gesteigerte Oxalsäureausscheidung<br />

■ verschiedene Medikamente wie die<br />

„Pille“, Mittel gegen Tuberkulose,<br />

Antiepileptika<br />

■ chronischen Alkoholkonsum<br />

<strong>Vita</strong>min-B 6 -reiche Lebensmittel:<br />

■ Vollkornprodukte, Hefe, Sojabohnen,<br />

Milchprodukte, Fleisch, Fisch<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min B6 :<br />

<strong>Vita</strong>min B6 wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung bei Mangelerscheinungen<br />

eingesetzt sowie zur<br />

Vorbeugung von Arteriosklerose.<br />

Hierzu eignen sich im <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Hefeerzeugnisse (Flüssighefe, Hefeextrakt,<br />

Flocken)<br />

■ Weizenkeime<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate<br />

Darüber hinaus wird <strong>Vita</strong>min B6 hochdosiert bei verschiedenen<br />

Krankheiten (z.B. Asthma, Karpaltunnel-Syndrom<br />

(Rückgang der Muskulatur<br />

des Daumenballens), Mongolismus,<br />

praemenstruelles Syndrom)<br />

eingesetzt. Hochdosierte (ab ca.<br />

40 mg) B6-Präparate müssen vom<br />

Arzt verordnet werden.<br />

Überdosierung:<br />

Vergiftungserscheinungen können<br />

bei Dosierungen ab 200 mg auftreten;<br />

sie äußern sich in Neuropathien<br />

(= Nervenleiden).<br />

Durch Lebensmittel praktisch nicht<br />

möglich!<br />

Durch <strong>Vita</strong>minpräparate im <strong>Reformhaus</strong><br />

nicht möglich!<br />

<strong>Vita</strong>min B 12 (Cobalamin)<br />

<strong>Vita</strong>min B12 ist das einzige wasserlösliche<br />

<strong>Vita</strong>min, das in der Leber<br />

längere Zeit (ca. ein Jahr) gespeichert<br />

wird.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 1,0 - 3,0<br />

Mikrogramm Vit. B12 Erwachsene 3,0<br />

Mikrogramm Vit. B12 Wirkungen im Körper:<br />

- notwendig zur Zellneubildung,<br />

besonders für Nerven- und Blutgewebe<br />

- notwendig für normales Wachstum<br />

- notwendig für die Reifung von<br />

Haut- und Schleimhautzellen<br />

25


Mangelerscheinungen:<br />

- Zungenbrennen, Zungenentzündung,<br />

perniziöse (bösartige) Anämie<br />

mit Blutbildveränderungen,<br />

Störungen des Nervensystems,<br />

Rückgang der Magenschleimhaut,<br />

erhöhter Homocysteinspiegel (Risikofaktor<br />

für Arteriosklerose).<br />

Sie können verursacht werden durch:<br />

■ Chronische Magenschleimhautentzündung<br />

oder Magenoperationen,<br />

da in der Magenschleimhaut ein<br />

Stoff (Intrinsic factor) gebildet wird,<br />

der für die Aufnahme des <strong>Vita</strong>min<br />

B 12 notwendig ist.<br />

■ Streng vegetarische (vegane)<br />

Ernährung, bei der keinerlei tierische<br />

Lebensmittel, also auch keine<br />

Milchprodukte oder Eier verzehrt<br />

werden.<br />

Der <strong>Vita</strong>min-B12-Bedarf ist erhöht:<br />

■ während Schwangerschaft und<br />

Stillzeit<br />

■ bei schweren chronischen Lebererkrankungen<br />

■ bei Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)<br />

■ bei Einnahme von Kontrazeptiva<br />

(„Pille“)<br />

■ bei hohen <strong>Vita</strong>min-C-Dosen<br />

■ bei erhöhtem Homocysteinspiegel<br />

im Blut<br />

26 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

<strong>Vita</strong>min-B 12 -reiche Lebensmittel:<br />

■ nur tierische Lebensmittel!<br />

Milch und Milchprodukte, Eier,<br />

Fleisch, Fisch, Innereien<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min B12 :<br />

<strong>Vita</strong>min B12 wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung bei Mangelerscheinungen<br />

(insbesondere für<br />

strenge Vegetarier) eingesetzt sowie<br />

zur Vorbeugung von Arteriosklerose.<br />

Hierzu eignen sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B12-haltige Hefeprodukte<br />

(nicht alle Hefeprodukte enthalten<br />

B12 !)<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate mit B 12<br />

■ Multivitaminpräparate mit B 12<br />

Darüber hinaus wird <strong>Vita</strong>min B12 hochdosiert bei verschiedenen Indikationen<br />

gegeben. Hochdosierte (ab<br />

etwa 500 Mikrogramm) B12-Präpara te müssen vom Arzt verordnet werden.<br />

Zusammen mit den <strong>Vita</strong>minen<br />

B1 und B6 gilt das <strong>Vita</strong>min B12 als<br />

„neurotropes“ <strong>Vita</strong>min, d.h. als Nervenschutzvitamin.<br />

Aus diesem Grund<br />

wird es zusammen mit <strong>Vita</strong>min B1 und B6 erfolgreich bei Neuropathien<br />

(Nervenleiden, z.B. diabetes- oder<br />

alkoholbedingt) verschrieben.<br />

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist<br />

die perniziöse Anämie, eine Blutarmut<br />

infolge eines B12-Mangels. B12 wird außerdem bei allgemeinen<br />

Ermüdungs- und Erschöpfungszuständen,<br />

bei Schwangerschaftserbre-<br />

chen, Herpes Zoster (Gürtelrose) und<br />

anderen neurologischen Symptomen<br />

gegeben.<br />

Gegenanzeigen:<br />

<strong>Vita</strong>min B12 darf nicht bei Patienten<br />

mit Psoriasis (Schuppenflechte) verabreicht<br />

werden. Diese reagieren<br />

häufig auf hohe <strong>Vita</strong>min-B12-Gaben mit einer Verschlimmerung ihrer<br />

Symptome.<br />

Überdosierung:<br />

Für <strong>Vita</strong>min B12 sind keine Vergiftungserscheinungen<br />

beschrieben;<br />

auch nicht nach langfristiger Aufnahme<br />

sehr hoher Dosen.<br />

Biotin<br />

Biotin wurde im Jahre 1934 entdeckt.<br />

Bekannt war bis dahin, daß Ratten<br />

nach einer Kost mit rohen Eiern eine<br />

schwere Hauterkrankung (Dermatitis)<br />

mit Haarausfall bekommen.<br />

Diese Krankheit konnte mit einem<br />

Stoff aus Leber oder Hefe geheilt<br />

werden. Er erhielt daher den Namen<br />

<strong>Vita</strong>min H (H für Haut), später nannte<br />

man ihn Biotin.<br />

Rohe Eier, so weiß man heute, enthalten<br />

einen Stoff (Avidin), der die<br />

Aufnahme von Biotin in den Körper<br />

blockiert. Ein häufiger Verzehr von<br />

rohen Eiern kann daher einen Biotinmangel<br />

verursachen.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kann nicht genau angegeben werden.<br />

Die Darmbakterien liefern<br />

einen Teil der Biotinversorgung.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- am Auf- und Abbau von Fettsäuren<br />

beteiligt<br />

- notwendig für die Zuckerneubildung<br />

(Gluconeogenese) in Leber<br />

und Niere<br />

- wichtig für eine gesunde Funktion<br />

von Haar und Haut<br />

Mangelerscheinungen:<br />

Symptome sind Dermatitis, Haarausfall,<br />

Appetitverlust, Übererregbarkeit,<br />

Muskelverhärtungen.<br />

- Über mangelnde Zufuhr mit der<br />

Nahrung beim Menschen nicht<br />

bekannt; die Darmflora liefert einen<br />

Großteil des Bedarfs.<br />

Sie können verursacht werden<br />

durch:<br />

■ Störung der Darmflora bei Antibiotika-Therapie<br />

■ einen längeren, täglichen Verzehr<br />

von rohen Eiern<br />

Biotinreiche Lebensmittel:<br />

■ Sojabohnen, Milch und Milchprodukte,<br />

Eier, Vollkorngetreide, Hefe,<br />

Nüsse, Innereien<br />

27


Therapie mit Biotin:<br />

Biotin wird hauptsächlich zur Nahrungsergänzung<br />

(insbesondere zur<br />

Unterstützung der Hautfunktionen)<br />

eingesetzt. Hierzu eignen sich aus<br />

dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Biotin-Präparate<br />

■ Biotinhaltige Hefeprodukte<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate mit Biotin<br />

■ Multivitaminpräparate mit Biotin<br />

Überdosierung:<br />

Keine Vergiftungserscheinungen<br />

bekannt.<br />

Folsäure<br />

Die chemische Struktur der Folsäure<br />

wurde erst im Jahre 1946 aufgeklärt.<br />

Sehr viele Menschen, vor allem Ältere,<br />

Schwangere und Stillende sind<br />

laut Ernährungsbericht der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

mit Folsäure unterversorgt. Die Folsäure<br />

gehört zu den sogenannten kritischen<br />

<strong>Vita</strong>minen.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 120 - 300<br />

Erwachsene 300<br />

Mikrogramm „Gesamtfolat“<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- notwendig zur Zellneubildung<br />

28 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

- zusammen mit <strong>Vita</strong>min B12 und<br />

Eisen an der Blutbildung beteiligt<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Frühsymptome sind Appetitmangel,<br />

Übelkeit, Schmerzhaftigkeit und<br />

Brennen der Zunge, Erbrechen,<br />

Durchfälle und erhöhte Temperaturen<br />

- Verändertes Blutbild (makrocytäre<br />

Anämie), Zurückbildung des<br />

Lymphsystems mit resultierender<br />

Immunschwäche, Schleimhautveränderungen<br />

in der Mundhöhle und<br />

im Darm mit Durchfällen und<br />

Resorptionsstörungen<br />

- erhöhter Homocysteinspiegel im<br />

Blut (Risikofaktor für Arteriosklerose)<br />

Sie können verursacht werden durch:<br />

■ unzureichende Zufuhr mit der Nahrung<br />

(Zubereitungsverluste sind<br />

bei Folsäure besonders hoch)<br />

■ erhöhten Bedarf besonders in<br />

Schwangerschaft und Stillzeit<br />

■ durch Medikamente, z.B. Antikonvulsiva<br />

(krampfhemmende Mittel),<br />

darmwirksame Sulfonamide und<br />

Antibiotika, Antiepileptika, Zytostatika<br />

(Methotrexat, Aminopterin)<br />

Antimalariamittel, Aspirin, orale<br />

Kontrazeptiva (Pille)<br />

■ hohen Alkoholkonsum<br />

■ Unterversorgung mit anderen Nährstoffen<br />

(Eisen, <strong>Vita</strong>min C, <strong>Vita</strong>min<br />

B12 )<br />

■ Magen-Darm-Erkrankungen mit<br />

Resorptionsstörungen<br />

Folsäurereiche Lebensmittel:<br />

■ Vollkorngetreide, Weizenkeime,<br />

Eier, Hefe, Gemüse (besonders<br />

Hülsenfrüchte), Nüsse und Samen<br />

Therapie mit Folsäure:<br />

Folsäure wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung bei Mangelerscheinungen<br />

eingesetzt sowie zur<br />

Vorbeugung von Arteriosklerose.<br />

Hierzu eignen sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Folsäurehaltige Hefeprodukte<br />

■ Weizenkeime<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate mit Folsäure<br />

■ Multivitaminpräparate mit Folsäure<br />

Überdosierung:<br />

Ab der 50fachen Menge der Ernährungsempfehlungen<br />

(ca. 20 mg)<br />

können Störungen im Magen-<br />

Darm-Bereich auftreten.<br />

Durch Lebensmittel praktisch nicht<br />

möglich!<br />

Durch folsäurehaltige <strong>Vita</strong>minpräparate<br />

aus dem <strong>Reformhaus</strong> praktisch<br />

nicht möglich.<br />

Niacin<br />

Bereits 1914 vermutete man, daß die<br />

Pellagra, eine schwere Hauterkrankung,<br />

durch den Mangel an einem<br />

Nahrungsstoff verursacht wird. Mit<br />

Hefe gelang es dann, die Pellagra zu<br />

heilen. Bis der dafür verantwortliche<br />

Stoff, das Niacin, chemisch isoliert<br />

werden konnte, nannte man den<br />

unbekannten Hefefaktor „PP-Faktor“<br />

(= Pellagra preventing factor).<br />

Zur Niacin-Familie gehören:<br />

■ Nicotinsäureamid und<br />

■ Nicotinsäure, die im Körper ineinander<br />

umgewandelt werden können.<br />

Tryptophan, eine Aminosäure, trägt<br />

zur Niacinversorgung bei, da sie bei<br />

ausreichender Eiweißversorgung zu<br />

Niacin umgewandelt wird (im<br />

Durchschnitt wird aus 60 mg Tryptophan<br />

1 mg Niacin gebildet).<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 9 - 17 mg<br />

Erwachsene 15 - 20 mg<br />

Niacin-Äquivalente<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- notwendig zur Energiegewinnung<br />

- an sehr vielen Stoffwechselprozessen<br />

beteiligt wie z.B. bei Auf- und<br />

Abbau von Fettsäuren, Cholesterinsynthese<br />

u.a.<br />

Mangelerscheinungen:<br />

Klassische Niacinmangelkrankheit<br />

ist die Pellagra (= rauhe Haut), bei<br />

der die Haut extrem lichtempfindlich<br />

29


wird; Symptome sind Haut- und<br />

Schleimhautveränderungen, Durchfälle,<br />

Erbrechen, Störungen des Nervensystems.<br />

Sie können verursacht werden<br />

durch:<br />

■ chronischen Alkoholismus<br />

■ Leberzirrhose<br />

■ chronische Durchfälle<br />

■ hohen Maisverzehr bei sonst ärmlicher<br />

Ernährung; denn hohe Leucingehalte<br />

(= Aminosäure) in Mais<br />

behindern die Umwandlung des<br />

Niacins in seine Wirkform.<br />

Niacinreiche Lebensmittel:<br />

■ Fleisch und Fisch, Hefe, Gemüse,<br />

Obst, Nüsse (besonders Erdnüsse)<br />

Therapie mit Niacin:<br />

Niacin wird hauptsächlich zur Nahrungsergänzung<br />

bei Mangelerscheinungen<br />

eingesetzt. Hierzu eignen<br />

sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Hefeprodukte<br />

■ Weizenkeime<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate<br />

Nicotinsäure wird außerdem in<br />

hoher Dosierung (ab ca. 200 mg) als<br />

Medikament zur Senkung des Cholesterinspiegels<br />

und bei Durchblutungsstörungen<br />

eingesetzt. Hochdosierte<br />

Niacin-Präparate müssen vom<br />

30 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Arzt verordnet werden. Sehr ermutigende<br />

Ergebnisse zeigten erste Studien<br />

zur Behandlung von Sonnenallergien<br />

mit hochdosiertem Niacin<br />

(3 g Nicotinamid/Tag).<br />

Überdosierung:<br />

Ist nur bei sehr hoher Dosierung<br />

möglich. Nebenwirkungen können<br />

sich in Form von Hitzewallungen,<br />

Magenschleimhautentzündung<br />

oder Leberzellschäden äußern.<br />

Durch Lebensmittel praktisch nicht<br />

möglich!<br />

Durch Hefe- oder <strong>Vita</strong>minpräparate<br />

aus dem <strong>Reformhaus</strong> praktisch<br />

nicht möglich!<br />

Pantothensäure<br />

Die Pantothensäure wurde anfänglich<br />

als „Hühner-Antidermitis-Faktor“<br />

bezeichnet, da man bei Hühnern<br />

nach einer pantothensäurefreien<br />

Kost eine Hautkrankheit auslösen<br />

konnte. Durch die anschließende<br />

Gabe eines Leberextraktes (pantothensäurereich)<br />

konnte die Krankheit<br />

wieder behoben werden.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 4 - 5 mg Pantothensäure<br />

Erwachsene 6 mg “<br />

Wirkungen im Körper:<br />

Die Pantothensäure hat eine zentrale<br />

Stellung im Stoffwechsel; sie ist beteiligt<br />

am Aufbau der „aktivierten<br />

Essigsäure“ (Acetyl-Coenzym A) und<br />

damit beteiligt am Abbau und Aufbau<br />

sämtlicher Nährstoffe. Die Pantothensäure<br />

ist wichtig für:<br />

- die Funktion der Haut und Schleimhäute<br />

- das Wachstum und die Pigmentation<br />

der Haare<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- kommen in den westlichen Industrieländern<br />

nicht vor, da die meisten<br />

Lebensmittel Pantothensäure<br />

enthalten.<br />

- Durch experimentelle Erzeugung<br />

eines Mangels konnten Hautschädigungen,<br />

Wachstumshemmung,<br />

Empfindungsstörungen (Parästhesien),<br />

Reflexstörungen und Störungen<br />

der Nierenfunktion beobachtet werden.<br />

Pantothensäurereiche Lebensmittel:<br />

■ Hefe, Weizenkleie, Gemüse, Erbsen,<br />

Eidotter<br />

Therapie mit Pantothensäure:<br />

Pantothensäure wird hauptsächlich<br />

zur Nahrungsergänzung eingesetzt.<br />

Hierzu eignen sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Hefepräparate<br />

■ Weizenkeime<br />

■ <strong>Vita</strong>min-B-Präparate<br />

■ Multivitaminpräparate<br />

Darüber hinaus wird Pantothensäure<br />

hochdosiert bei verschiedenen<br />

Krankheiten eingesetzt. Hochdosierte<br />

Präparate, meist als Panthenol, gibt<br />

es nur in der Apotheke. Anwendungsgebiete<br />

sind meist entzündliche<br />

Erkrankungen der Atemwege,<br />

des Darmtraktes, des Mund- und<br />

Rachenraumes und im Vaginalbereich.<br />

Pantothensäure fördert außerdem die<br />

Wundheilung und wird daher auch<br />

in Hautpflegeprodukten eingesetzt.<br />

Überdosierung:<br />

Die Pantothensäure wird als ungiftig<br />

angesehen; es gibt keine Überdosierungserscheinungen.<br />

<strong>Vita</strong>min C (Ascorbinsäure)<br />

Der Name Ascorbinsäure verweist<br />

auf den Zusammenhang zwischen<br />

der berüchtigten Seefahrerkrankheit<br />

„Skorbut“ und der „Antiskorbutwirkung“<br />

von <strong>Vita</strong>min C.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Kinder 55-75 mg <strong>Vita</strong>min C<br />

Erwachsene 75 mg <strong>Vita</strong>min C<br />

31


Wirkungen im Körper:<br />

- Aufbau des Bindegewebes<br />

- beteiligt am Aufbau der Katecholamine<br />

(Streßhormone)<br />

- beteiligt an vielen Entgiftungsreaktionen<br />

- Antioxidans und „Radikalfänger“<br />

- Förderung der körpereigenen<br />

Abwehr<br />

- Verbesserung der Eisenaufnahme<br />

und Eisenverfügbarkeit im Körper<br />

- Hemmung der Nitrosaminbildung<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- seelische Störungen wie Depressionen,<br />

Hysterie und Hypochondrie<br />

- Muskel- und Gliederschmerzen<br />

- Akne<br />

- Störungen der Herzfunktion mit<br />

Ödembildung und Kurzatmigkeit<br />

- bei sehr geringer <strong>Vita</strong>min-C-Zufuhr<br />

(unter 10 mg über mehrere<br />

Wochen): Skorbut, gekennzeichnet<br />

durch Blutungen unter der Haut<br />

und im Muskelgewebe; entzündliche<br />

Schwellungen und Blutungen<br />

des Zahnfleisches (Gingivitis) mit<br />

Zahnausfall<br />

- „Säuglingsskorbut“: bei Säuglingen,<br />

die mit verdünnter Kuhmilch<br />

ernährt werden; Symptome: Störungen<br />

der Knochenbildung, ähnliches<br />

Krankheitsbild wie bei Rachitis<br />

32 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Der <strong>Vita</strong>min-C-Bedarf ist erhöht<br />

bei:<br />

■ Rauchern – sie haben einen höheren<br />

<strong>Vita</strong>min-C-Verbrauch und eine<br />

schlechtere Aufnahmerate als<br />

Nichtraucher.<br />

■ Schwangeren und Stillenden<br />

■ Streß<br />

■ Infektionen<br />

<strong>Vita</strong>min-C-reiche Lebensmittel:<br />

■ Obst, Gemüse<br />

Therapie mit <strong>Vita</strong>min C:<br />

<strong>Vita</strong>min C wird hauptsächlich zur<br />

Nahrungsergänzung bei Mangelerscheinungen<br />

und zur Stärkung der<br />

körpereigenen Abwehr eingesetzt.<br />

Hierzu eignen sich aus dem <strong>Reformhaus</strong>:<br />

■ Acerolasaft<br />

■ Holundersaft<br />

■ Sanddornerzeugnisse<br />

■ <strong>Vita</strong>min-C-Präparate – das <strong>Vita</strong>min<br />

C stammt bei diesen ausschließlich<br />

aus natürlichen Quellen (Acerola,<br />

Camu Camu, Hagebutten u. a.); die<br />

Wirksamkeit und die Verträglichkeit<br />

der natürlichen Präparate ist<br />

höher als die der synthetisch hergestellten<br />

<strong>Vita</strong>min-C-Präparate!<br />

■ Mulitvitaminpräparate mit<br />

<strong>Vita</strong>min C<br />

Überdosierung:<br />

Bei einer täglichen Aufnahme bis zu<br />

einem Gramm sind keinerlei<br />

Nebenwirkungen zu befürchten.<br />

Ab fünf Gramm können Durchfälle<br />

auftreten.<br />

Über Lebensmittel praktisch unmöglich.<br />

Die prophylaktische Wirkung sehr<br />

hoher Dosen (1 - 10 g) ist umstritten.<br />

<strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Mengenelemente<br />

Calcium<br />

Calcium gehört zu den essentiellen<br />

<strong>Mineral</strong>stoffen. Im Körper eines Erwachsenen<br />

sind ca. 1,5 kg Calcium<br />

gespeichert. Mehr als 99 Prozent<br />

davon liegen als Calciumsalze (v. a.<br />

als Calciumphosphat) in den Knochen.<br />

Der verbleibende Teil von<br />

weniger als einem Prozent hat große<br />

Bedeutung im Blut, im Gewebe und<br />

in den Zellen.<br />

Wechselwirkungen:<br />

<strong>Vita</strong>min C kann verschiedene Nachweisreaktionen<br />

der Glukose im Harn<br />

und im Serum stören, ohne den Blutzuckerspiegel<br />

zu beeinflussen.<br />

Ebenso können Nachweisreaktionen<br />

auf verborgenes Blut im Stuhl negativ<br />

beeinflußt werden.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Aus dem Darm werden je nach Alter<br />

zwischen 20 und 40 Prozent des Nahrungs-Calciums<br />

resorbiert. Der Körper<br />

ist fähig, sich an unterschiedliche<br />

Calciummengen in der Nahrung sehr<br />

gut anzupassen. Das Minimum der<br />

Calciumzufuhr, das nicht unterschritten<br />

werden sollte, liegt bei<br />

400 - 500 mg pro Tag.<br />

Vom resorbierten ( ! ) Calcium werden<br />

durchschnittlich pro Tag ca. 55<br />

Prozent über die Niere, ca. 40 Prozent<br />

über den Darm und 5 - 6 Prozent über<br />

den Schweiß ausgeschieden.<br />

33


Resorptionshemmend wirken sich<br />

aus:<br />

■ hoher Phosphatanteil in der Nahrung<br />

■ Phytinsäure (in Getreide)<br />

■ hoher Oxalsäuregehalt (Spinat,<br />

Rhabarber, Schwarztee)<br />

Resorptionsfördernd wirken sich<br />

aus:<br />

■ <strong>Vita</strong>min D ( ist für die Calciumresorption<br />

notwendig !)<br />

■ Milchzucker<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Calcium dient dem Aufbau und<br />

Erhalt der Knochen<br />

- Calcium fördert die Blutgerinnung<br />

- Calcium ist Bestandteil vieler<br />

Enzyme<br />

- Calcium fördert die Muskelkontraktion<br />

(Zusammenziehen)<br />

Der Calciumbedarf ist erhöht bei:<br />

■ Schwangeren<br />

■ Stillenden<br />

■ Wachstum<br />

Therapeutischer Einsatz von<br />

Calcium:<br />

■ bei Allergien: größere Mengen Calcium<br />

mildern allergische Symptome<br />

■ bei älteren Menschen, insbesondere<br />

Frauen nach der Menopause zur<br />

Vorbeugung und Behandlung der<br />

Osteoporose<br />

34 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

■ bei bestehender Milcheiweißallergie,<br />

um Calciummangel vorzubeugen<br />

Empfohlene Zufuhr: mg/ Tag<br />

Säuglinge: 500<br />

Kinder:<br />

Jugendliche und<br />

600 - 1000<br />

Erwachsene: 800 - 1200<br />

Schwangere und Stillende: 1200<br />

Calciumreiche Lebensmittel:<br />

■ Milch- und Milchprodukte (in<br />

einem halben Liter Milch sind<br />

590 mg Calcium enthalten!); auch<br />

Sauermilchprodukte und Käse sind<br />

sehr calciumreich.<br />

■ Verschiedene Gemüse:<br />

Grünkohl (230 mg/100 g),<br />

Brunnenkresse (180 mg/100 g),<br />

Löwenzahnblätter (173 mg/100 g),<br />

Brokkoli (113 mg/100 g),<br />

Mangold (103 mg/100 g),<br />

Sojabohnen (257 mg/100 g)<br />

und Sojaerzeugnisse<br />

■ Nüsse und Samen: insbesondere<br />

Mandeln (234 mg/100 g),<br />

Haselnüsse (225 mg/100 g),<br />

Sesamsamen (1500 mg! /100 g),<br />

Sonnenblumenkerne (100 mg/100 g).<br />

Mangelerscheinungen:<br />

- Eine langdauernde Unterversorgung<br />

im Wachstumsalter kann eine<br />

geringere Knochendichte und im<br />

Erwachsenenalter, insbesondere<br />

bei Frauen nach der Menopause,<br />

eine Osteoporose, d.h. eine Verminderung<br />

des Knochengewebes ins-<br />

gesamt bei gleichzeitiger Vergröberung<br />

seiner Struktur, zur Folge<br />

haben. Ältere Menschen müssen<br />

daher besonders auf reichliche<br />

Calciumzufuhr achten.<br />

Überdosierung:<br />

Zu hohe Calciumzufuhren können<br />

sich schädlich auswirken. Zu hohe<br />

Calciumspiegel im Blut (= Hypercalciämie),<br />

erhöhte Calciumgehalte<br />

der „weichen Gewebe“ insbesondere<br />

in Niere und Lunge sind<br />

die Folgen.<br />

Bekannt geworden ist das Milch-<br />

Alkali-Syndrom beim Menschen,<br />

das gekennzeichnet ist durch Verkalkungen<br />

der Lunge, Nieren und<br />

des Unterhautfettgewebes. Im Vordergrund<br />

steht die Nierenschädigung<br />

(Glomerulonephritis). Voraussetzung<br />

ist eine langfristige<br />

Aufnahme von mehreren Litern<br />

Milch zusammen mit basisch wirkenden<br />

Stoffen.<br />

Folge einer Calciumüberdosierung<br />

können auch Harnsteine sein.<br />

90 Prozent aller Harnsteine bestehen<br />

aus Calciumsalzen. Weitere<br />

Faktoren (Oxalsäure, Phosphat<br />

u. a.) spielen ebenfalls eine Rolle.<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

Vielzahl vollwertiger calciumreicher<br />

Lebensmittel wie:<br />

■ Milch- und Milchprodukte<br />

■ Nüsse/Samen und Nußerzeugnisse<br />

■ Sojaprodukte<br />

Spezielle Calciumpräparate zur<br />

Nahrungsergänzung:<br />

■ Calcium-Tabletten (als Carbonat,<br />

Stearat, Citrat)<br />

■ Calcium-Drink (als Gluconat, Lactat)<br />

Kalium<br />

Kalium ist ein Mengenelement, der<br />

Bestand im menschlichen Körper<br />

beträgt etwa 140 g. Rund 90 Prozent<br />

des Kaliums im Körper befindet sich<br />

innerhalb der Zellen. Kalium ist der<br />

„Gegenspieler“ des Natriums, das<br />

hauptsächlich außerhalb der Zellen<br />

vorkommt.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Aus dem Darm werden etwa 90 Prozent<br />

des aufgenommenen Kaliums<br />

resorbiert. Hauptausscheidungsorgan<br />

des resorbierten Kaliums ist die<br />

Niere (90 Prozent). Der Rest wird<br />

über den Darm ausgeschieden.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- verantwortlich für den osmotischen<br />

Druck innerhalb der Zellen<br />

- wichtig für die Reizleitung von Nerven-<br />

und Muskelzellen<br />

- Aktivierung zahlreicher Enzyme<br />

Geschätzter Bedarf :<br />

Der Mindestbedarf des Erwachsenen<br />

wird auf ca. 800 mg Kalium geschätzt.<br />

35


Empfehlenswerte Höhe der Zufuhr:<br />

(in g Kalium/Tag)<br />

Säuglinge 0,45 - 0,65<br />

Kinder und Jugendliche 1 - 2<br />

Erwachsene 2 - 3<br />

Kaliummangel:<br />

Die wichtigsten Symptome sind:<br />

Übelkeit, Muskelschwäche, Lethargie,<br />

Blutdrucksenkung, Herzmuskelschwäche,<br />

EKG-Veränderungen und<br />

Verstopfung sowie Auftreiben des<br />

Bauchraumes.<br />

Kaliummangel kann verursacht werden<br />

durch:<br />

■ zu geringe Nahrungsaufnahme<br />

■ Mißbrauch von Abführmitteln<br />

■ Störungen des Säure-Basen-Haushalts<br />

■ Streß<br />

■ Erbrechen, Durchfall<br />

■ Hormongaben (z.B. ACTH,<br />

Cortison, Testosteron)<br />

■ Therapie mit wasserausschwemmenden<br />

Mitteln (Diuretika)<br />

Überdosierung:<br />

Kaliumvergiftungen durch kaliumreiche<br />

Lebensmittel sind beim<br />

gesunden Menschen unwahrscheinlich.<br />

Bei schweren Nierenkrankheiten<br />

kann es aufgrund von Ausscheidungsdefekten<br />

zu Kaliumvergiftungen<br />

kommen. In diesen Fällen<br />

ist eine kaliumarme Ernährung<br />

angezeigt.<br />

36 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Symptome sind: Empfindungsstörungen,<br />

Krämpfe, Lähmungen, Kreislaufkollaps,<br />

Herzarrhythmien.<br />

Kaliumreiche Lebensmittel:<br />

Muskelfleisch, Gemüse, Obst,<br />

Trockenobst (v. a. getrocknete<br />

Bananen), Getreide, Milchprodukte,<br />

Molke<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

■ Vielzahl kaliumreicher Lebensmittel<br />

(Vollgetreide, Trockenfrüchte)<br />

■ Obst- und Gemüsesäfte<br />

■ Molke<br />

■ kaliumreiche Tees und Frischpflanzensäfte<br />

(z.B. Brennessel, Löwenzahn,<br />

Zinnkraut)<br />

Magnesium<br />

Magnesium ist ein essentieller <strong>Mineral</strong>stoff.<br />

Magnesium ist neben Kalium<br />

der bedeutendste <strong>Mineral</strong>stoff in den<br />

Zellen.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Etwa 30 - 40 Prozent des Magnesiums<br />

in Lebensmitteln werden aus<br />

dem Darm ins Blut aufgenommen<br />

(resorbiert). Der Rest wird über den<br />

Darm ausgeschieden. Hauptausscheidungsorgan<br />

des resorbierten<br />

Magnesiums ist die Niere. Bei star-<br />

kem Schwitzen werden auch nennenswerte<br />

Mengen über die Haut<br />

ausgeschieden (Sportler, Hitzearbeiter!).<br />

Resorptionshemmend wirken sich aus:<br />

■ Alkohol<br />

■ Fett (bei hoher Zufuhr)<br />

■ Eiweiß (bei hoher Zufuhr)<br />

■ Oxal- und Benzoesäure<br />

■ Phytinsäure (im Getreide)<br />

Resorptionsfördernd wirken sich aus:<br />

■ <strong>Vita</strong>min D<br />

■ Bindung des Magnesiums in Chelatform<br />

Schon durch kleine Mengen Alkohol<br />

wird die Magnesiumausscheidung<br />

erhöht!<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Magnesium-Ionen sind praktisch an<br />

allen Enzymreaktionen beteiligt,<br />

bei denen chemische Energie<br />

gewonnen wird.<br />

- wichtig bei der Reizleitung zwischen<br />

Nerven und Muskeln<br />

- wichtig für die Muskelkontraktion<br />

und Entspannung<br />

- Baustein der Knochen<br />

Empfohlene Zufuhr: (mg/Tag)<br />

Kinder<br />

Jugendliche und<br />

80 - 310 mg<br />

Erwachsene 300 - 400 mg<br />

Schwangere 300 mg<br />

Stillende 375 mg<br />

Der Magnesiumbedarf ist erhöht<br />

bei:<br />

■ Stillenden<br />

■ Sportlern<br />

■ Diabetes mellitus<br />

■ Alkoholgenuß<br />

■ Streß<br />

■ Medikamenteneinnahme (v.a.<br />

Abführmittel und Diuretika)<br />

Magnesium in Lebensmitteln:<br />

sehr hohe Magnesiumgehalte:<br />

über 100 mg/100 g Lebensmittel;<br />

Weizenkleie, Weizenkeime, Bierhefe,<br />

Kakaoerzeugnisse, Sojabohnen, Hülsenfrüchte,<br />

Vollkorngetreide, Nüsse<br />

(besonders Cashew)<br />

hohe Magnesiumgehalte:<br />

50 - 100 mg/100 g Lebensmittel;<br />

Vollkornbrot, Knäckebrot, Gemüse,<br />

Trockenfrüchte, Krabben, Seezunge<br />

Einige <strong>Mineral</strong>wässer sind magnesiumreich<br />

(mind. 50 mg/l).<br />

Magnesiummangelerscheinungen:<br />

- Bei Magnesiummangel wurden<br />

folgende Symptome beschrieben:<br />

Muskelzittern, mitunter Krämpfe<br />

und Delirien, nächtliche Wadenkrämpfe.<br />

- Unter dem Begriff des Magnesiummangelsyndroms<br />

werden eine Vielzahl<br />

verschiedener Symptome aufgeführt.<br />

Unter anderem werden<br />

diskutiert: Migräne, Bluthochdruck,<br />

Depressionen, Durchfälle und Konzentrationsschwäche.<br />

37


Überdosierung:<br />

Magnesium ist recht ungiftig. Eine<br />

Vergiftung über magnesiumreiche<br />

Lebensmittel ist ausgeschlossen.<br />

Eine Überdosierung (Hypermagnesiämie)<br />

kann bei schweren Nierenschäden<br />

auftreten. Vergiftungserscheinungen<br />

sind Muskelschwäche,<br />

abgeschwächte Reflexe,<br />

Lethargie, Koma bis hin zur Lähmung<br />

des Atemzentrums.<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

Vielzahl vollwertiger magnesiumreicher<br />

Lebensmittel wie:<br />

■ Nüsse und Nußerzeugnisse<br />

■ Hülsenfrüchte<br />

■ Vollkornprodukte<br />

■ Trockenfrüchte<br />

■ Sojaerzeugnisse<br />

Magnesiumreiche Nahrungsergänzungsmittel<br />

wie:<br />

■ Weizenkleie (590 mg/100g)<br />

■ Weizenkeime (336 mg/100g)<br />

■ Bierhefe (231 mg/100g)<br />

Spezielle Magnesium-Präparate in<br />

Chelatform (bessere Resorption):<br />

■ gebunden an Carbonat, Zitrat oder<br />

andere Salze<br />

■ in Kombination mit anderen Arteriosklerose-vorbeugenden<br />

Drogen<br />

oder Stoffen (Weißdorn, <strong>Vita</strong>min E<br />

u. a.)<br />

38 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Natrium<br />

Natrium ist ein Mengenelement; der<br />

Bestand im menschlichen Körper<br />

beträgt etwa 100 g. Ein häufiges<br />

Problem ist die Überversorgung mit<br />

Natrium, die Bluthochdruck begünstigen<br />

kann.<br />

Natrium kommt in Verbindung mit<br />

Chlor als Kochsalz vor. Kochsalz<br />

besteht etwa zu 40 Prozent aus Natrium<br />

und zu 60 Prozent aus Chlorid.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Die Resorption aus dem Verdauungstrakt<br />

erfolgt sehr rasch. Hauptausscheidungsweg<br />

des Natriums ist die<br />

Niere! Durch den Schweiß können<br />

bei Hitzearbeit und Sport größere<br />

Mengen verloren gehen. Über den<br />

Darm werden zwischen 12 und<br />

250 mg Natrium täglich ausgeschieden.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- zusammen mit Chlor (Cl) als Natriumchlorid<br />

(= Kochsalz) für die Wasserbindung<br />

(osmotischer Druck) im<br />

Extrazellulärraum (Raum außerhalb<br />

der Zellen) notwendig<br />

- wichtig für die Reizleitung von Nerven-<br />

und Muskelzellen<br />

- Natrium aktiviert zahlreiche<br />

Enzyme<br />

Geschätzter Bedarf:<br />

Der Mindestbedarf des Erwachsenen<br />

wird auf 550 mg Natrium bzw. 1,4 g<br />

NaCl (Kochsalz) geschätzt.<br />

Empfehlenswerte Höhe der Zufuhr:<br />

(in g Natrium/Tag)<br />

Säuglinge 0,1 - 0,3<br />

Kinder und Jugendliche 1 - 2<br />

Erwachsene 2 - 3<br />

Natriummangel:<br />

Die Verabreichung einer natriumarmen<br />

Diät führt erst nach längerer<br />

Zeit zu einem Natriummangel, da die<br />

Niere die Natriumausscheidung in<br />

diesem Fall stark drosselt.<br />

Durch starkes Schwitzen, Erbrechen,<br />

anhaltende Durchfälle oder infolge<br />

Diuretikabehandlung (harntreibende<br />

Medikamente) kann ein Mangel sehr<br />

rasch auftreten.<br />

Symptome: Verwirrtheit, Apathie,<br />

Übelkeit, Blutdruckabfall, Krämpfe,<br />

Ermüdbarkeit.<br />

Natrium und Bluthochdruck:<br />

In zahlreichen Untersuchungen<br />

konnte eine Verbindung zwischen<br />

einer übermäßigen Natriumzufuhr<br />

und dem Auftreten von Bluthochdruck<br />

ermittelt werden.<br />

Eine zu hohe Natriumzufuhr führt<br />

allerdings nicht bei allen Menschen<br />

zu einer Blutdruckerhöhung,<br />

sondern nur bei den natriumempfindlichen<br />

Personen.<br />

Natrium in Lebensmitteln:<br />

natriumreich: Fleisch- und Wurstwaren,<br />

Brot- und Backwaren, Fertiggerichte,<br />

Käse, Salzgebäck<br />

natriumarm:<br />

Getreide: ganze Körner,<br />

Schrot, Flocken<br />

Gemüse: Frischgemüse<br />

Milchprodukte: Frischmilch, Sahne,<br />

Joghurt, Quark<br />

Fette/Öle: Öle, ungesalzene<br />

Butter, <strong>Reformhaus</strong>margarine<br />

Fleisch/Fisch: Muskelfleisch,<br />

Geflügel,<br />

Frischfisch<br />

Natriumarme und natriumverminderte,<br />

verarbeitete Lebensmittel:<br />

Die Nährwertkennzeichnungsverordnung<br />

und die Diätverordnung sehen<br />

folgende Regelungen (Kennzeichnung)<br />

bezüglich des Natriumgehaltes<br />

in verarbeiteten Lebensmitteln vor:<br />

natriumarm = Lebensmittel mit<br />

einem Natriumgehalt unter 120 mg<br />

Natrium in 100 g Lebensmittel<br />

streng natriumarm = Lebensmittel<br />

mit einem Natriumgehalt unter<br />

40 mg Natrium in 100 g Lebensmittel<br />

Diese Regelung gilt nicht für Getränke.<br />

Bei Getränken darf der Begriff<br />

natriumarm nur dann verwendet<br />

werden, wenn der Natriumgehalt<br />

maximal 2 mg/100 ml des verzehrfertigen<br />

Produktes beträgt.<br />

Bei natürlichem <strong>Mineral</strong>wasser<br />

dürfen folgende Angaben gemacht<br />

werden:<br />

natriumhaltig, wenn der Natriumgehalt<br />

mehr als 200 mg/l beträgt.<br />

Geeignet für natriumarme Ernäh-<br />

39


ung, wenn der Natriumgehalt<br />

weniger als 20 mg/l beträgt.<br />

Lebensmittel, die normalerweise<br />

natriumreich sind, können als<br />

„kochsalzvermindert“, „natriumreduziert“<br />

oder dergleichen deklariert<br />

werden, wenn sie bestimmte vom<br />

Gesetzgeber definierte Schwellenwerte<br />

unterschreiten. Diese sind im<br />

folgenden aufgeführt (pro 100 g<br />

Lebensmittel):<br />

Brot, Kleingebäck und sonstige<br />

Backwaren: 250 mg<br />

Fertiggerichte und fertige<br />

Teilgerichte: 250 mg<br />

Suppen, Brühen und<br />

Soßen: 250 mg<br />

Erzeugnisse aus Fischen, Krusten-,<br />

Schalen- und Weichtieren: 250 mg<br />

Kartoffeltrockenerzeugnisse:<br />

300 mg<br />

Kochwürste: 400 mg<br />

Käse und Erzeugnisse<br />

aus Käse: 450 mg<br />

Brühwürste und Kochpökelwaren:<br />

500 mg<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

Vielzahl von Natur aus natriumarmen<br />

Lebensmitteln und Getränken<br />

Vielzahl von natriumarmen und<br />

streng natriumarmen Lebensmitteln<br />

und Getränken<br />

40 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Phosphor<br />

Phosphor liegt im Organismus in<br />

Form von Phosphat vor, entweder als<br />

freies Phosphat oder gebunden als<br />

Baustein zahlreicher Verbindungen<br />

(z.B. Nukleinsäuren, Phospholipide<br />

wie Lezithin, ATP u.a.).<br />

Der erwachsene Mensch hat durchschnittlich<br />

einen Phosphorbestand<br />

von rund 700 g, wovon 70 - 80 Prozent<br />

im Skelett liegen. Die Muskulatur<br />

enthält rund 60 g Phosphor. Der<br />

hohe Phosphorgehalt des Gehirns ist<br />

hauptsächlich durch Phospholipide<br />

bedingt.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Phosphor wird im Darm nahezu<br />

vollständig resorbiert. Die Ausscheidung<br />

des resorbierten Phosphors<br />

wird von der Niere in Abhängigkeit<br />

vom Nahrungsangebot und Lebensalter<br />

reguliert.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Baustein des Skeletts, eingebaut als<br />

Phosphat in das Kristallgitter der<br />

Apatitkristalle<br />

- Baustein der Zellen und ihrer<br />

Strukturen<br />

- Energiegewinnung und Energieverwertung<br />

in Form von energiereichen<br />

Phosphorsäureverbindungen<br />

wie ATP oder Kreatinphosphat<br />

- Transport von Substanzen durch<br />

Zellmembranen (Phospholipide wie<br />

Lezithin)<br />

- Botenstoff („second messenger“)<br />

bei der Wirkung von Hormonen<br />

- Baustein der Nukleinsäuren als<br />

Träger und Vermittler der Erbanlagen<br />

Wünschenswerte Höhe der täglichen<br />

Zufuhr:<br />

(Phosphor mg/Tag)<br />

Säuglinge (0 - 12 Monate) 120 - 400<br />

Kinder und Jugendliche 600 - 1000<br />

Erwachsene 800<br />

Schwangere ab 6. Monat/<br />

Stillende 1200<br />

Der Bedarf des Erwachsenen an<br />

Phosphor steht in Beziehung zum<br />

Calciumbedarf. Ein Calcium-Phosphor-Verhältnis<br />

von 1:1 bis 1:1,5<br />

wird als optimal angesehen.<br />

Phosphormangel:<br />

Mangel an Phosphat infolge einer<br />

ungenügenden Aufnahme mit der<br />

Nahrung ist nicht bekannt, da<br />

Phosphat praktisch in allen Lebensmitteln<br />

enthalten ist.<br />

Phosphorgehalt in Lebensmitteln:<br />

Phosphorreiche Lebensmittel:<br />

Milch- und Milchprodukte: in einem<br />

halben Liter Milch sind 460 mg<br />

Phosphor enthalten; auch Buttermilch<br />

und Käse sind sehr phosphorreich.<br />

Fisch: der Phosphorgehalt von Seeund<br />

Süßwasserfischen liegt etwa<br />

zwischen 200 - 300 mg/100 g.<br />

Fleisch und Innereien: der Phosphorgehalt<br />

liegt zwischen 200 und 370<br />

mg/100 g; besonders phosphorhaltig<br />

ist Hirn.<br />

Getreide: der Phosphorgehalt liegt zwischen<br />

256 mg/100 g (Maiskörner)<br />

und 411 mg/100 g (Grünkern).<br />

Gemüse: insbesondere Artischocken<br />

(130 mg/100 g) und grüne Erbsen<br />

(108 mg/100 g) enthalten viel<br />

Phosphor.<br />

Sojabohnen: 100 g Sojabohnen enthalten<br />

591 mg/100 g.<br />

Pilze: insbesondere Champignons<br />

(120 mg/100 g) und Morcheln (162<br />

mg/100 g) sind phosphorreich.<br />

Phosphate als Zusatzstoffe<br />

erfüllen in der industriellen Lebensmittelherstellung<br />

unterschiedliche<br />

Funktionen:<br />

- Sie stabilisieren die Käsemasse bei<br />

der Schmelzkäseherstellung<br />

(Schmelzsalz)<br />

- In Fleisch und Wurstwaren verbessern<br />

sie das Wasserbindungs- und<br />

Safthaltevermögen<br />

- Sie stabilisieren die Fleischfarbe<br />

- Sie verhindern das Verklumpen<br />

pulverförmiger Produkte<br />

- Sie dienen als Lockerungsmittel für<br />

Backwaren<br />

- Sie werden als Verdickungsmittel<br />

eingesetzt (z.B. Puddinge)<br />

- Sie sind Säuerungsmittel in coffeinhaltigen<br />

Getränken und Säureträger<br />

im Backpulver<br />

41


Kennzeichnung von Phosphat als<br />

Zusatzstoff:<br />

Bei Fleischerzeugnissen ist der<br />

Zusatz durch die Angabe „mit Phosphat“<br />

kenntlich zu machen. In der<br />

Zutatenliste verpackter Lebensmittel<br />

erscheint der Klassenname, der sich<br />

nach dem jeweiligen Verwendungszweck<br />

richtet und die genaue<br />

Bezeichnung der E-Nummer des<br />

jeweiligen Phosphats.<br />

Bewertung von Phosphat als<br />

Zusatzstoff:<br />

Wiederholt waren die Phosphatzusätze<br />

Gegenstand kontroverser<br />

Diskussionen. Mögliche Gefahren<br />

sind wissenschaftlich umstritten.<br />

So soll eine hohe Aufnahme von<br />

Phosphat Verhaltensstörungen und<br />

Konzentrationsschwäche bei Kindern<br />

hervorrufen können (Hyperkinetisches<br />

Syndrom). Hierzu liegen<br />

widersprüchliche Untersuchungen<br />

vor.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung weist jedoch darauf hin,<br />

daß hohe Phosphataufnahmen möglicherweise<br />

hormonelle Regulations-<br />

42 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

störungen auslösen, die z.B. den<br />

<strong>Mineral</strong>stoffumsatz im Skelett beeinflussen.<br />

Die Kombination von hoher<br />

Phosphatzufuhr und nicht voll gedecktem<br />

Calciumbedarf kann die<br />

Ausbildung von Kalkarmut im Skelett<br />

begünstigen (Osteoporose, Knochenbrüchigkeit).<br />

Polyphosphate werden<br />

nur zu etwa einem Drittel bis zur<br />

Hälfte in ihre Bausteine (Monophosphate)<br />

aufgespalten und resorbiert.<br />

Nur in dieser Form sind sie physiologisch<br />

als <strong>Mineral</strong>stoff wirksam.<br />

Als Schmelzsalz und Verdickungsmittel<br />

können Phosphate durch<br />

andere Zusatzstoffe ersetzt werden!<br />

Phosphate als Zusatzstoffe sind in<br />

Lebensmitteln des neuform-<br />

Vertragswarensortimentes nicht<br />

erlaubt!<br />

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43


Spurenelemente<br />

Eisen<br />

Eisen gehört zu den essentiellen Spurenelementen.<br />

Der gesamte Eisenbestand<br />

des Menschen beträgt in der<br />

Regel vier bis fünf Gramm. Die<br />

Hauptmenge des Eisens liegt in Form<br />

von Hämoglobin und Myoglobin<br />

(Blut- und Muskelfarbstoff) vor.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Die Art der Eisenresorption ist noch<br />

weitgehend ungeklärt. Die Ausnutzung<br />

(Resorptionsquote) des Eisens<br />

aus den einzelnen Lebensmitteln ist<br />

sehr unterschiedlich und wird durch<br />

vielerlei Nahrungsbestandteile<br />

beeinflußt.<br />

Resorptionshemmend wirken sich<br />

vor allem aus:<br />

■ Karbonate, Oxalate und Phosphate<br />

■ Phytinsäure (im Getreide)<br />

■ pflanzliche Fasern<br />

■ Schwarztee und Kaffee (Gerbstoffe)<br />

Resorptionsfördernd wirken sich<br />

aus:<br />

■ <strong>Vita</strong>min C<br />

■ Fleisch und Fisch<br />

Allgemein wird unterschieden zwischen<br />

Häm-Eisen (Eisen aus<br />

Fleisch und Fisch) sowie Nicht-<br />

Häm-Eisen! Die Ausnutzung des<br />

44 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Eisens aus Fleisch und Fisch (ca.<br />

20 - 30%) ist höher als aus pflanzlichen<br />

Lebensmitteln (ca.10% ).<br />

Die Ausnutzung wird auch bestimmt<br />

durch die Eisenwertigkeit. Zweiwertiges<br />

Eisen wird besser aufgenommen<br />

als dreiwertiges.<br />

Bei Eisenmangelzuständen und Erhöhung<br />

der Hämoglobinbildung<br />

wird die Ausnutzung des Nahrungseisens<br />

zumeist vergrößert!<br />

Man nimmt an, daß – zumindest<br />

beim Gesunden – der Umfang der<br />

Eisenresorption durch den Bedarf<br />

gesteuert wird.<br />

Die gesamte Eisenausscheidung des<br />

gesunden Mannes beträgt im Mittel<br />

1 mg/Tag über Darm, Niere<br />

und Haut. Frauen haben durch die<br />

Blutverluste bei der Menstruation<br />

zusätzliche Eisenverluste von<br />

durchschnittlich 0,5 mg/Tag bei<br />

großen individuellen Schwankungen.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Hauptaufgabe des Eisens ist der<br />

Sauerstofftransport im Blut. Hier ist<br />

das Eisen an den roten Blutfarbstoff<br />

Hämoglobin gebunden, der Sauerstoff<br />

binden und an die verschiedenen<br />

Gewebe abgeben kann.<br />

- Eisen ist auch Bestandteil zahlreicher<br />

lebenswichtiger Enzyme<br />

(z.B. Cytochrome), die bei Energiegewinnung<br />

und Entgiftung eine<br />

große Rolle spielen.<br />

Empfohlene Zufuhr (mg /Tag):<br />

Kinder 8 - 10<br />

männl. weibl.<br />

Jugendliche 12 15<br />

Erwachsene<br />

19 - 50 Jahre 10 15<br />

über 50 Jahre 10 10<br />

Schwangere 30<br />

Stillende 20<br />

Der Eisenbedarf ist erhöht bei:<br />

- Sportlern, insbesondere Ausdauersportlern<br />

(vermehrte Blutbildung,<br />

erhöhte Sauerstoffkapazität)<br />

- Frauen (Blutverluste während der<br />

Menstruation)<br />

- Schwangeren<br />

- Stillenden<br />

- Blutspendern<br />

Eisenreiche Lebensmittel:<br />

Innereien und Fleisch:<br />

besonders Leber, Nieren,<br />

Lunge (5 - 25 mg/100 g)<br />

Fleisch (ca. 3 mg/100 g)<br />

Verschiedene Gemüse:<br />

Schnittlauch (13 mg/100 g),<br />

Petersilie (8 mg/100 g),<br />

Topinambur (3,7 mg/100 g),<br />

Schwarzwurzeln (3,3 mg/100 g),<br />

Spinat (3,1 mg/ 100 g),<br />

Löwenzahn und Brunnenkresse<br />

(3,1 mg/100 g)<br />

Hülsenfrüchte:<br />

Sojabohnen (8,6 mg/100 g)<br />

und Sojaerzeugnisse,<br />

Kichererbsen (7,2 mg/100 g),<br />

Linsen (6,9 mg/100 g),<br />

Bohnen weiß (6,1 mg/100 g),<br />

Erbsen (5,2 mg/100 g)<br />

Verschiedene Pilze:<br />

Pfifferlinge (6,5 mg/100 g),<br />

Trüffel (3,5 mg/100 g)<br />

Verschiedene Getreide:<br />

Hirse (9 mg/100 g),<br />

Weizenkeime (8 mg/100 g),<br />

Haferflocken (5,1 mg/100 g),<br />

Weizenkorn (3,0 mg/100 g),<br />

Vollkornbrot (ca. 3,0 mg/100 g)<br />

Nüsse und Samen:<br />

Sesam (10,0 mg/100 g),<br />

Pistazienkerne (7,3 mg/100 g),<br />

Sonnenblumenkerne (7,0 mg/100 g),<br />

Pinienkerne (5,2 mg/100 g),<br />

Mandeln (4,7 mg/100 g),<br />

Haselnüsse (3,8 mg/100 g)<br />

Melasse<br />

Eisenversorgung problematisch<br />

bei:<br />

strengen Vegetariern (Veganern) –<br />

nicht zwangsläufig!<br />

Therapeutischer Einsatz von Eisen:<br />

■ zur Behandlung der Eisenmangelanämie<br />

(Blutarmut)<br />

■ zur Vorbeugung von Eisenmangelanämien<br />

bei Schwangeren, Stillenden,<br />

Blutspendern, Sportlern, evtl.<br />

Veganern<br />

45


Eisenmangel:<br />

Eine Eisenmangelanämie kann entstehen,<br />

wenn zu wenig resorptionsfördernde<br />

und/oder zu viel resorptionshemmendeNahrungsbestandteile<br />

(siehe Seite 44) aufgenommen<br />

werden.<br />

Symptome:<br />

Eisenmangel äußert sich zum Beispiel<br />

in leichter Ermüdbarkeit,<br />

Antriebsschwäche, Kreislaufstörungen,<br />

Erkrankung der Mundschleimhaut,<br />

verminderter Widerstandskraft,<br />

blasser, trockener und rissiger Haut,<br />

brüchigen Nägeln und Haaren sowie<br />

in Appetitlosigkeit.<br />

Bevor Eisenpräparate genommen<br />

werden, sollte vom Arzt eine Blutuntersuchung<br />

erfolgen, die einen<br />

Eisenmangel nachweist sowie nach<br />

unterschwelligen Infektionen<br />

forscht!<br />

Es gibt Hinweise darauf, daß der Körper<br />

sich bereits in der Frühphase<br />

einer Infektion oder einer Tumorzellvermehrung<br />

(Krebszellen) vor<br />

einer Eisenüberladung schützt. Er<br />

will verhindern, daß Bakterien oder<br />

Tumorzellen sich seines Eisens<br />

bemächtigen und es für ihre Vermehrung<br />

nutzen.<br />

46 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Überdosierung:<br />

Eisen hat sich als recht ungiftiger<br />

<strong>Mineral</strong>stoff erwiesen. Allerdings<br />

muß vor einer unkontrollierten<br />

Gabe von Eisenpräparaten<br />

gewarnt werden!<br />

Bei der Eisenspeicherkrankheit<br />

(= Hämochromatose) findet man<br />

eine starke Vergrößerung der<br />

Eisenspeicher. Es liegt eine angeborene<br />

auf das Doppelte vergrößerte<br />

Resorptionsrate im Darm<br />

vor. Das überschüssige Eisen wird<br />

im Körper abgelagert. Dadurch<br />

kommt es zu Zell- und später<br />

Organschäden (insbesondere der<br />

Leber). Die Behandlung der<br />

Hämochromatose erfolgt mit<br />

regelmäßigen Aderlässen.<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

Vielzahl eisenreicher, vollwertiger<br />

pflanzlicher Lebensmittel wie:<br />

■ Nüsse und Samen, Vollkornprodukte,<br />

Hülsenfrüchte, Melasse (genaue<br />

Angaben siehe bei eisenreichen<br />

Lebensmitteln)<br />

■ Spezielle Eisenpräparate mit zweiwertigem<br />

Eisen<br />

- in Chelatform<br />

- mit anderen blutbildenden Stoffen<br />

(Folsäure, <strong>Vita</strong>min B6 , <strong>Vita</strong>min B12 und <strong>Vita</strong>min C)<br />

Diese sollten vor den Mahlzeiten eingenommen<br />

werden; nicht zusammen<br />

mit Schwarztee oder Kaffee!<br />

Jod<br />

Jod ist ein essentielles Spurenelement.<br />

Es wird im Darm fast vollständig<br />

resorbiert. Fast der gesamte Jodbestand<br />

des Menschen (ca. 10 mg) ist<br />

in der Schilddrüse gespeichert. Die<br />

Jodausscheidung erfolgt vorwiegend<br />

durch die Niere.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Das aufgenommene Jod wird in der<br />

Schilddrüse auf das 250- bis 1000fache<br />

gegenüber dem Blut konzentriert<br />

und in die Schilddrüsenhormone<br />

(z.B.Thyroxin) eingebaut.<br />

- Diese steuern den Grundumsatz<br />

(= Energieverbrauch bei Körperruhe)<br />

und wirken sich dadurch auf<br />

den gesamten Stoffwechsel aus.<br />

Eine gute Jodversorgung ist Voraussetzung<br />

für ausreichende Schilddrüsenhormonspiegel.<br />

Jodgehalt von Lebensmitteln:<br />

Da in Deutschland die Böden jodarm<br />

sind, ist der Jodbedarf über die<br />

„normalen“ Lebensmittel (Ausnahme<br />

Meeresfisch) häufig nicht<br />

zu decken.<br />

Besonders jodreich sind Schellfisch,<br />

Seelachs und Makrele. Auch Algen<br />

enthalten zum Teil große Mengen<br />

an Jod.<br />

Eine wichtige Quelle für die<br />

Deckung des Jodbedarfs ist das<br />

jodierte Speisesalz.<br />

Wünschenswerte Höhe der täglichen<br />

Jodzufuhr (Mikrogramm/Tag):<br />

Säuglinge<br />

0 bis unter 4 Monate 50<br />

4 bis unter 12 Monate 80<br />

Kinder 100 - 200<br />

Jugendliche u.<br />

Erwachsene 180 - 200<br />

Schwangere 230<br />

Stillende 260<br />

Jodmangel:<br />

führt zur Entstehung des Kropfes und<br />

bei Neugeborenen zum Krankheitsbild<br />

des Kretinismus, einer irreversiblen<br />

(nicht wieder zu behebenden)<br />

geistigen und körperlichen Entwicklungsstörung,<br />

die etwa in der Hälfte<br />

der Fälle zur Taubheit führt.<br />

Symptome eines Jodmangels:<br />

- Bei Erwachsenen zeigt sich ein Jodmangel<br />

darin, daß viele Körperfunktionen<br />

langsamer und träger werden:<br />

geistige und körperliche Fähigkeiten<br />

lassen schneller und stärker<br />

nach, als es dem Alter entspricht.<br />

Die Haut kann trocken und schuppig<br />

werden, das Gesicht wirkt verquollen,<br />

es tritt Darmträgheit auf, man<br />

neigt zum Frieren und zu Infekten.<br />

- Einige Medikamente können die<br />

Aufnahme von Jod in die Schilddrüse<br />

hemmen. Sie können trotz ausreichenden<br />

Jod-Angebotes mit der<br />

Nahrung zu Jodmangel führen.<br />

- Auch in der Nahrung, zum Beispiel<br />

47


in Kohl und Rüben, natürlich vorkommende<br />

Hemmstoffe (Goitrogene)<br />

können die Kropfbildung begünstigen.<br />

- Risikogruppen: Schwangere und<br />

Stillende. Eine ausreichende Jodversorgung<br />

ist besonders während<br />

der Schwangerschaft und Stillzeit<br />

wichtig. Ein Jodmangel wird hier<br />

auch an den Fötus und Säugling<br />

weitergegeben.<br />

Überdosierung:<br />

Die Schilddrüse benötigt je nach<br />

Lebensalter und Belastung täglich<br />

etwa 100 - 260 Mikrogramm Jod.<br />

Da diese Menge mit der Nahrung<br />

meist nicht aufgenommen wird,<br />

muß das tägliche Joddefizit mit<br />

physiologischen (dem täglichen<br />

Bedarf angepaßten) Jodmengen<br />

ausgeglichen werden.<br />

Erst bei täglich zugeführten Jodmengen<br />

über 300 Mikrogramm kann<br />

es bei Menschen, die einen Kropf<br />

haben und bei denen sich bereits<br />

sogenannte „heiße Bezirke“ in der<br />

Schilddrüse entwickelt haben<br />

(= Schilddrüsengewebe, das keiner<br />

Steuerung mehr unterliegt<br />

und unkontrolliert Schilddrüsenhormone<br />

produziert), zu einer<br />

Entgleisung des Schilddrüsen-<br />

Stoffwechsels kommen. Ebenso<br />

kann es bei einer Überdosierung<br />

zu einer Schilddrüsenüberfunktion<br />

mit entsprechenden Symptomen<br />

kommen.<br />

48 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

Jodiertes Speisesalz:<br />

Für die Herstellung ist gesetzlich ein<br />

Zusatz von Natrium- oder Kaliumjodat<br />

(= Jodverbindungen) zugelassen,<br />

der zwischen 15 und 25 mg Jod/kg<br />

Salz liegen muß. Mit 5 Gramm pro<br />

Tag werden also ca. 100 Mikrogramm<br />

Jod zugeführt. Das ist ungefähr<br />

so viel, wie in der täglichen Nahrung<br />

fehlt.<br />

Diese Menge ist auch bei Unter- oder<br />

Überfunktion der Schilddrüse, bei<br />

„heißen Knoten“ (= Schilddrüsengewebe,<br />

das sich „verselbständigt“ hat)<br />

und bei der Jodakne unbedenklich!<br />

Algentabletten:<br />

Die Dosierungsempfehlung der Hersteller<br />

ist genau auf die wünschenswerte<br />

tägliche Jodaufnahme abgestimmt.<br />

Algentabletten sollten bei Schilddrüsenfunktionsstörungen<br />

und bei<br />

Jodakne nicht bzw. nur in Absprache<br />

mit dem Arzt genommen werden.<br />

Selen<br />

Selen gehört zu den essentiellen Spurenelementen.<br />

Der Selenbestand des<br />

Menschen beträgt ca. 10 - 15 mg.<br />

Noch vor 100 Jahren als höchst giftiger<br />

Stoff angesehen, gewinnt Selen<br />

heute als krankheitsvorbeugendes<br />

Spurenelement immer größere<br />

Bedeutung.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Mikroorganismen und Pflanzen nehmen<br />

Selen in anorganischer Form<br />

auf. An Eiweiße gebunden wird es<br />

dann in organischer Form (Selenomethionin,<br />

Selenocystein) gespeichert.<br />

Beim Menschen wird das organische<br />

Selen im oberen Dünndarm rasch zu<br />

rund 90 Prozent aufgenommen. Am<br />

raschesten werden die im Getreide<br />

vorkommenden organischen<br />

Selenverbindungen resorbiert! Die<br />

Ausscheidung erfolgt hauptsächlich<br />

über den Urin (mehr als 50 Prozent)<br />

und den Stuhl.<br />

Wirkungen im Körper:<br />

- Selen ist Bestandteil eines für die<br />

Entgiftung bedeutenden Enzyms<br />

(Glutathionperoxidase); dieses<br />

Enzym sorgt für die Beseitigung<br />

schädlicher Radikale, die ständig im<br />

Körper infolge von Abbaureaktionen<br />

gebildet werden.<br />

- Selen in den Netzhautstäbchen<br />

spielt eine Rolle beim Sehprozeß.<br />

- Selen wirkt einer Vergiftung mit<br />

Schwermetallen (Cadmium, Quecksilber,<br />

Thallium und Silber) entgegen.<br />

- Vermutlich erfüllt Selen weitere<br />

Funktionen, da nicht alle Selenmangelsymptome<br />

mit den genannten<br />

Funktionen zu erklären sind.<br />

Selenversorgung und empfohlene<br />

Zufuhr:<br />

Die empfohlene Zufuhr für Gesunde<br />

liegt zwischen 20 und 100 Mikrogramm/Tag,<br />

zur Krankheitsvorbeugung<br />

wird sie mit 200 Mikrogramm<br />

/Tag angegeben.<br />

Der Selengehalt der Lebensmittel ist<br />

abhängig von dem Selenvorkommen<br />

und der -verfügbarkeit in den Böden.<br />

Der Selengehalt der Böden schwankt<br />

auf der Erde so stark, daß es einerseits<br />

aufgrund des Selenreichtums<br />

(Irland, in Teilen der USA, Israel,<br />

Australien, Südafrika und UDSSR) zu<br />

Vergiftungserscheinungen von Tieren<br />

kommt, andererseits wegen sehr<br />

selenarmen Böden (Schottland, Neuseeland,<br />

in Teilen der USA und<br />

Chinas) Mangelerscheinungen vorkommen.<br />

Die zunehmende Umweltverschmutzung<br />

führt zu einer Abnahme der<br />

Selenverfügbarkeit z.B. infolge sauren<br />

Regens und der Ablagerung von<br />

Schwermetallen. Selen ist in neutralen<br />

und alkalischen Böden wesentlich<br />

besser für die Pflanze verfügbar<br />

als in sauren. Schwermetalle binden<br />

Selen und blockieren es so für den<br />

Organismus.<br />

Der Selengehalt in Lebensmitteln<br />

wird durch starke Verarbeitung<br />

erheblich reduziert. (z.B. Weizenvollkornmehl:<br />

63,6 µg Selen/100 g;<br />

Weizenmehl Type 405: 19,2 µg<br />

Selen/100 g!)<br />

49


Die durchschnittliche Selenzufuhr in<br />

der Bundesrepublik beträgt nach<br />

einer Studie von 1995 lediglich<br />

35 Mikrogramm/Tag. Selenarm sind<br />

im Durchschnitt die Böden in Bayern<br />

und Baden-Württemberg.<br />

Bei langfristiger parenteraler<br />

Ernährung (Nährstoffe werden direkt<br />

ins Blut gegeben) kommt es häufig<br />

zur Selenunterversorgung.<br />

Selen in Lebensmitteln:<br />

selenreich:<br />

■ Fleisch, Fisch und Innereien<br />

■ Nüsse und Samen: Kokosnüsse,<br />

Paranüsse, Pistazien, Cashew-,<br />

Wal- und Erdnüsse, Sesamsamen<br />

■ Melasse<br />

■ Spezielle Selenhefen<br />

mäßig selenreich:<br />

■ Vollkorngetreide<br />

(- die Selenresorption ist sehr gut!)<br />

■ Knoblauch<br />

selenarm:<br />

■ Milch- und Milchprodukte<br />

■ Gemüse<br />

■ Obst<br />

Selenmangel:<br />

Bekannt wurde die Keshan-Krankheit,<br />

die benannt ist nach einer Region<br />

in China, in der sehr viele Kinder,<br />

Jugendliche und junge Frauen<br />

an einer Herzmuskelschwäche (Porzellanherzen)<br />

starben. Diese Krankheit<br />

wurde eindeutig als Selenmangelerkrankung<br />

nachgewiesen.<br />

50 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Dank der Gabe von 300 Mikrogramm<br />

Selen/Woche wurde diese Krankheit<br />

erfolgreich bekämpft.<br />

Selen wird als Schutzfaktor vor einer<br />

Vielzahl verschiedener Krankheiten<br />

angesehen. Im Vordergrund stehen<br />

hierbei:<br />

■ Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

■ Krebserkrankungen<br />

■ Rheumatische Erkrankungen<br />

Anwendung von Selen in Vorbeugung<br />

und Therapie:<br />

■ zur Stärkung der Abwehrkräfte<br />

■ zum Schutz vor Umweltgiften<br />

■ zur Nahrungsergänzung<br />

■ zur Vorbeugung und unterstützenden<br />

Behandlung gegen verschiedene<br />

Krankheiten<br />

Überdosierung:<br />

Die Giftigkeit des Selens hat die frühzeitige<br />

therapeutische oder vorbeugende<br />

Anwendung von Selenpräparaten<br />

verhindert und steht<br />

infolge Unkenntnis auch heute<br />

noch vielfach der Anwendung entgegen.<br />

Dabei liegt die Giftschwelle<br />

etwa beim 20 - 50fachen der empfohlenen<br />

täglichen Zufuhr, d. h.<br />

bei ca. 2 - 5 Milligramm für die<br />

akute Toxizität (Giftwirkung nach<br />

einmaliger Gabe). Die chronische<br />

Toxizität (Giftwirkung nach<br />

Langzeiteinnahme) liegt bei 800<br />

Mikrogramm/Tag.<br />

Selenpräparate aus dem <strong>Reformhaus</strong><br />

enthalten bis zu 50 Mikrogramm<br />

Selen/Tablette. Somit ist bei<br />

Beachtung der Einnahmeempfehlungen<br />

die Gefahr einer<br />

Vergiftung ausgeschlossen!<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

Vielzahl vollwertiger, aus ökologischem<br />

Anbau stammender Lebensmittel;<br />

selenreich insbesondere:<br />

■ Nüsse und Samen<br />

■ Vollkorngetreideprodukte<br />

■ Melasse<br />

■ Knoblauch<br />

Spezielle Selen-Nahrungsergänzungsmittel<br />

auf der Basis von Spezialhefen.<br />

Selen-Tabletten in Kombination mit<br />

anderen Spurenelementen oder<br />

Antioxidantien (<strong>Vita</strong>min A, C, E und<br />

Carotin).<br />

Zink<br />

Zink gehört zu den essentiellen Spurenelementen.<br />

Der menschliche Körper<br />

enthält insgesamt zwei bis vier<br />

Gramm. Der höchste Zinkgehalt<br />

wurde in Geweben des Auges festgestellt.<br />

Sehr zinkreich sind auch die<br />

Inselzellen der Bauchspeicheldrüse<br />

(Produktionsort des Hormons Insulin)<br />

und die männlichen Geschlechtsorgane.<br />

In den Knochen ist<br />

Zink gespeichert.<br />

Resorption und Ausscheidung:<br />

Zink wird beim Menschen zu ca. 50<br />

Prozent resorbiert.<br />

Durch die Anwesenheit von Phytat<br />

(= Phytinsäure; in Vollkorngetreideprodukten)<br />

verschlechtert sich die<br />

Zinkresorption. Allerdings ist der<br />

Zinkgehalt in Vollkorngetreideprodukten<br />

wesentlich höher als in<br />

Weißmehlprodukten. Verschlechternd<br />

auf die Resorption wirken sich<br />

auch größere Phosphatmengen aus.<br />

Hauptausscheidungsort ist der Darm.<br />

Außerdem wird Zink über die Niere<br />

und den Schweiß ausgeschieden. Bei<br />

Hitzearbeitern und Sportlern können<br />

recht große Mengen Zink über den<br />

Schweiß verlorengehen.<br />

Empfohlene Menge pro Tag:<br />

Säuglinge (0 - 11 Monate) 5 mg<br />

Kinder (1 - 12 Jahre)<br />

Kinder über 12 Jahre<br />

7 - 12 mg<br />

und Erwachsene 12 - 15 mg<br />

Schwangere 15 mg<br />

Stillende 22 mg<br />

51


Wirkungen im Körper:<br />

Zink ist notwendiger Bestandteil von<br />

mehr als 70 Enzymen; daraus<br />

erklären sich seine vielfältigen Wirkungen<br />

und sein Einsatz als Arzneimittel.<br />

- Zink ist notwendig für das Wachstum<br />

von Geweben, unter anderem<br />

auch für das Haarwachstum.<br />

- Die Produktion von Insulin ist zinkabhängig.<br />

Die meisten Diabetiker<br />

haben sehr niedrige Zinkwerte. Die<br />

Gabe von Zinkpräparaten kann den<br />

Stoffwechsel des Diabetikers positiv<br />

beeinflussen.<br />

- Zink spielt eine wichtige Rolle in<br />

der Immunabwehr. (Es begünstigt<br />

die Freisetzung bestimmter Immunglobuline<br />

= Abwehrstoffe.)<br />

- Zink ist wichtig für die Fruchtbarkeit<br />

des Mannes.<br />

- Zink fördert die Ausscheidung von<br />

Schwermetallen wie Blei, Quecksilber<br />

und Cadmium.<br />

- Zink spielt eine fundamentale Rolle<br />

bei der Zellteilung.<br />

- Zink ist notwendig für die Mobilisierung<br />

von <strong>Vita</strong>min A aus der<br />

Leber.<br />

Zink in Lebensmitteln:<br />

sehr zinkreich (mehr als 100 mg/kg):<br />

■ Austern<br />

zinkreich (20 - 50 mg/kg):<br />

■ Muskelfleisch (Rind, Kalb, Schwein,<br />

Geflügel), Leber, Niere, Herz<br />

52 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

mäßig zinkreich (5 - 20 mg/kg):<br />

■ Eier, Karotten, Kartoffeln, Milch,<br />

Käse, Fisch, Rüben, Vollkorngetreide<br />

zinkarm (weniger als 5 mg/kg):<br />

■ Obst, grüne Gemüse, Hülsenfrüchte,<br />

Pflanzenöl, Äpfel, Bananen, Butter,<br />

Weißmehlprodukte<br />

Die Lebensmittelverarbeitung spielt<br />

ebenfalls eine große Rolle: So enthält<br />

polierter Reis nur etwa ein Fünftel<br />

des Zinks von Naturreis!<br />

Zinkmangel:<br />

Klinische Symptome des Zinkmangels:<br />

- verschiedene Hauterscheinungen<br />

wie Schuppen und Ekzeme<br />

- Haarausfall<br />

- verminderter Appetit<br />

- vermindertes Geschmacksempfinden<br />

- verzögerte Wundheilung<br />

- Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit<br />

- Anfälligkeit für Infektionen<br />

- beim Heranwachsenden besonders<br />

auffällig: Wachstumsverzögerung<br />

und verzögerte sexuelle Reifung<br />

Zinkmangel kann verursacht werden<br />

durch:<br />

■ Ernährung mit zinkarmen Lebensmitteln<br />

■ Zinkverluste infolge von Operationen,<br />

Traumen, Verbrennungen<br />

■ starkes Schwitzen (Hitzearbeiter,<br />

Sportler)<br />

■ verschiedene Medikamente wie<br />

Diuretika, Corticoide, ACTH, Penicillamin<br />

und Thiocarbaminen<br />

■ Schwangerschaft<br />

Erkrankungen, die regelmäßig mit<br />

einem Zinkmangel in Verbindung<br />

stehen:<br />

■ Wundheilungsstörungen<br />

■ Diabetes mellitus<br />

■ Lebererkrankungen<br />

Überdosierung:<br />

Die toxische (giftige) Grenze von<br />

metallischem Zink und Zinksalzen<br />

liegt weit höher als bei anderen<br />

Spurenelementen, wie z.B. Kupfer!<br />

Die orale Aufnahme von ein bis zwei<br />

Gramm Zinksalzen wie Zinkchlorid<br />

oder Zinksulfat ( = 275 - 550<br />

mg Zink) führte beim Menschen<br />

zu einer akuten, aber vorübergehenden<br />

Übelkeit wenige Minuten<br />

nach der Aufnahme.<br />

Die Symptome können Unpäßlichkeit,<br />

Schwindel, zugeschnürten<br />

Hals, Erbrechen, Kolik und Durchfall<br />

einschließen.<br />

Die tödliche Dosis liegt bei drei bis<br />

fünf Gramm Zinksulfat bzw. sechs<br />

bis zehn Gramm Zinkchlorid.<br />

Diese anorganischen Zinksalzverbindungen<br />

werden therapeutisch<br />

nicht mehr eingesetzt.<br />

Gesundheitsgefährdende Mengen<br />

von Zinkchlorid oder Zinksulfat<br />

können in saure Lebensmitteln<br />

übergehen, die in verzinkten<br />

Behältern zubereitet oder aufbewahrt<br />

werden.<br />

<strong>Reformhaus</strong>angebot:<br />

■ Vielzahl naturbelassener Lebensmittel<br />

zum großen Teil aus biologischem<br />

Anbau, die einem Zinkmangel<br />

vorbeugen können! Speziell<br />

geeignet: Milch- und Milchprodukte,<br />

Vollkorngetreideerzeugnisse.<br />

■ Zink (aus pflanzlichen Quellen) ist<br />

enthalten in einigen Nahrungsergänzungsprodukten<br />

(Tabletten)<br />

zur Vorbeugung bzw. zum Ausgleich<br />

von Mangel an Spurenelementen.<br />

■ In Verbindung mit Chrom wird<br />

Zink zur Verbesserung des Stoffwechsels<br />

beim Diabetiker angeboten.<br />

Weitere Spurenelemente:<br />

Neben Eisen, Jod, Selen und Zink<br />

gibt es noch eine Reihe von Spurenelementen,<br />

die essentiell, d.h.<br />

lebens- und zufuhrnotwendig sind.<br />

Kupfer<br />

Bestandteil von Enzymen; ist zur<br />

Blutbildung notwendig.<br />

Mangan<br />

Bestandteil von Enzymen; zusätzlich<br />

zum Chrom für die Insulinwirkung<br />

53


notwendig; Aufbau von Knochengewebe.<br />

Chrom<br />

Spielt im Kohlenhydratstoffwechsel<br />

eine Rolle. Chrom ist Bestandteil des<br />

„Glukosetoleranzfaktors“, der für die<br />

Insulinwirkung (Insulin = Hormon,<br />

das den Blutzuckerspiegel senkt)<br />

notwendig ist.<br />

Cobalt<br />

Bestandteil des <strong>Vita</strong>min B12 .<br />

In eigener Sache<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Ihre Meinung ist für uns entscheidend.<br />

Deshalb bitten wir Sie an dieser<br />

Stelle um einige Minuten Zeit.<br />

Dieser Ratgeber soll Ihnen mit<br />

seinen Informationen im Alltag eine<br />

nützliche Hilfe sein. Da muß er<br />

natürlich übersichtlich, verständlich<br />

und gut umsetzbar sein. Um den Ratgeber<br />

diesbezüglich Ihren Wünschen<br />

und Anforderungen gemäß zu<br />

gestalten, liegt uns viel daran, Ihre<br />

Meinung kennenzulernen.<br />

Deshalb also unsere Bitte: Nehmen<br />

Sie sich etwas Zeit und beantworten<br />

Sie die Fragen auf der folgenden<br />

54 Ratgeber <strong>Vita</strong>mine und <strong>Mineral</strong>stoffe<br />

Molybdän<br />

Bestandteil eines Enzyms, das die<br />

Bildung von Harnsäure im Stoffwechsel<br />

aktiviert.<br />

Silicium<br />

Am Verkalkungsprozeß der Knochen<br />

beteiligt; wichtige Funktion beim<br />

Aufbau des Bindegewebes und des<br />

Knorpels. Zur Aufrechterhaltung der<br />

Elastizität des Bindegewebes notwendig;<br />

Bestandteil der Kieselsäure.<br />

Seite. Schneiden Sie den eingerahmten<br />

Text dann bitte aus und schicken<br />

Sie ihn an:<br />

Deutscher Reform-Verlag GmbH<br />

Postfach 14 44<br />

61284 Bad Homburg v.d.H.<br />

Mit ein wenig Glück können Sie auch<br />

noch etwas gewinnen. Denn unter<br />

den Einsendern verlosen wir als<br />

kleines Dankeschön für Ihre Mühe<br />

monatlich einen Einkaufsgutschein<br />

im Wert von 50,- DM, einzulösen in<br />

Ihrem <strong>Reformhaus</strong>.<br />

Geben Sie dem Ratgeber Schulnoten.<br />

Ich finde ihn: 1 2 3 4 5<br />

übersichtlich ❑ ❑ ❑ ❑ ❑<br />

informativ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑<br />

verständlich ❑ ❑ ❑ ❑ ❑<br />

umsetzbar (Tips/Rezepte) ❑ ❑ ❑ ❑ ❑<br />

1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = ausreichend, 5 = mangelhaft<br />

Besonders nützlich für mich sind: __________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

Mir fehlen folgende Informationen: ________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

Für mich sind überflüssig: ________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

Ich habe den Ratgeber erhalten:<br />

im <strong>Reformhaus</strong> ❑<br />

vom Arzt ❑<br />

vom Heilpraktiker ❑<br />

im Krankenhaus ❑<br />

___________ ______<br />

Freigestellte Angaben:<br />

Alter: _____<br />

weiblich ❑<br />

männlich ❑<br />

verheiratet ❑<br />

allein lebend ❑<br />

Der Verlag möchte sich das Recht vorbehalten, Adressen aus diesen Zuschriften zu speichern und zwecks Kontaktvermittlung an<br />

Reformhäuser und ggf. an unsere Schwesterfirmen weiterzugeben. Wenn Sie dies nicht möchten, vermerken Sie es bitte.<br />

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❑ Bitte schicken Sie mir diese Broschüre neu zu 4242<br />

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