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werden. Micha jedenfalls drehte sich während des Spielens zu mir um und meinte nur, dass er so was wie<br />

seekrank werde, bei dem Anblick all der wogenden in die Luft gestreckten Arme.<br />

Ja, ja, dis war Michas erster Gig bei MONOKEL! Logisch, dass wir in Plauen lange, lange Zeit Auftrittsverbot<br />

hatten:<br />

Nach dem Blick von der Bühne nun der Blick auf die Bühne während eines Monokel-Konzertes:<br />

Michael Rauhuth erinnert sich an „Monokel in Werben“:<br />

„Die Musik habe ich nur noch dunkel im Ohr. Wahrscheinlich coverte die Band, die nach eigenem<br />

Bekunden den Blues mit dem Dampfhammer spielte, Canned Heat und die Allman<br />

Brothers und zog Szenehits wie „Das Lumpenlied“ oder „Bye bye, Lübben City“ aus den<br />

Saiten. Sägende Gitarren, ein Alphatier am Mikrofon und Speiche riss den stoischen Bass.<br />

Mehr gibt die Erinnerung nicht her, das Tape ist gelöscht. Aber das Gefühl der Euphorie, das<br />

mich übermannte, werde ich nie vergessen. Damals, an jenem Sonntag im Jahr 1981. Monokel<br />

feierten ihren fünften Geburtstag – deftig, bierselig, laut. Weil ihnen die Hüter von Anstand<br />

und guter Sitte auf den Fersen waren, zogen sie sich in die dörfliche Diaspora zurück.<br />

Nach Werben, einer 1500-Seelen-Gemeinde, unweit von Cottbus. Die Legende besagt, dass Michael Rauhuth<br />

sich in den rustikalen Dorfsaal, der mit polizeilichem Segen exakt 423 Personen fassen durfte,<br />

weit über tausend Freaks zwängten. Es war chaotisch und doch genial, der totale Kontrast zum Mief aus<br />

Schrankwand und sozialistischer Brigade. An diesem Tag wurde der Schalter umgelegt, bog meine Biografie in die<br />

entscheidende Richtung. Wer weiß, wie sich die Dinge sonst entwickelt hätten…“<br />

BEVOR WIR ES VERGESSEN III –<br />

VON PRIVILEGIEN UND KUNDENBÜCHERN<br />

Wir empfehlen: VOM PRIVLEG DES VERGLEICHES. Interviewband 16437. 22,90 · Erfahrungen und Ansichten<br />

ostdeutscher Prominenter vor und nach 1989 resümieren in spannenden wie sensiblen Gesprächen<br />

u. a. Egon Günther, Friedrich Schorlemmer, Christoph Dieckmann, Ingo Schulze, Andreas Dresen, Gisela Steineckert,<br />

Peter Rösel, Käthe Reichel, Christa Luft und Wolfgang Engel – auf 368 Seiten entsteht ein komplexes,<br />

höchst differenziertes Bild.<br />

VERGNÜGEN IN DER DDR. Sammelband 16277. 24,90 · In 25 Essays wird die ganze<br />

Palette von Feiern, Entspannen, Amüsieren, ob als Kleingärtner oder beim Glücksspiel,<br />

bei Faschings- und Brigadefeiern oder Punk-Partys erzählt und durch Fotos u.a.<br />

von Harald Hauswald und kluge Statistiken illustriert – kurzweilig, akribisch, vorurteilsfrei,<br />

für den Studien- wie Alltagsgebrauch bestens geeignet.<br />

Spezial 1: DAS KUNDENBUCH. Blues in Thüringen. Buch 16657. 2,00 (Schutzgebühr)<br />

· Sie nannten sich Kunden und formierten die langlebigste autarke „Jugendbewegung“<br />

in der DDR. Authentizität und Nonkonformismus waren das Fundament, der<br />

Blues die passende Musik dazu. Das Kundenbuch begibt sich auf die kultur- und politikgeschichtlichen<br />

Spuren dieser Szene in Thüringen, wo der Blues seine ostdeutsche<br />

Heimat hatte (und hat). Dass dies sachlich wie detailverliebt passiert, dafür sorgt Herausgeber<br />

Michael Rauhut (1963 im brandenburgischen Altdöbern geboren, heute Professor<br />

für populäre Musik in Kristiansand/Norwegen). Er weiß, wovon er schreibt, mit<br />

wem er redet und dies nicht erst seit dem Erfolgsbuch „Bye Bye, Lübben-City“.<br />

Spezial 2: Hammer Rehwü. Buch 08607. 0,50 · Das Programmheft (46 Seiten) ist<br />

ein historisches Dokument und zwar in doppelter Hinsicht. Es beinhaltet im 1. Teil das<br />

Heft aus dem Premierenjahr (1982) der legendären Gemeinschaftsproduktion von<br />

Wenzel & Mensching, Wacholder, Beckert, Schulz und Magister und es zeigt im 2. Teil,<br />

zehn Jahre später, anlässlich einer Wiederaufführung die Reflexion darüber. Schrille<br />

Noten und schräge Texte runden das ganze ab.<br />

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