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BEVOR WIR ES VERGESSEN I – BIOGRAFIEN UND ERINNERUNGEN
Manchmal streift das eigene Leben auch die Biografien berühmter Leute und von denen eher unbemerkt,
prägen sich dann diese oft nur kurzen Momente für uns - der Öffentlichkeit unbekannte Wesen - ein Leben
lang ein:
• Ein Autogramm von Täve Schur, ergattert 1962, als Achtjähriger, während eines von Doping garantiert freien
Trainingslagers unweit des Heimatstädtchens. • Ein Blick von Gabi Seyfert, Eiskunstlauf-Weltmeisterin: Sie
sitzt Mitte der siebziger Jahre vielen Studenten der KMU Leipzig in der Ausleihe des berüchtigten Russisch-
Kabinetts gegenüber, wo man per Tonband-Abspiel seine Kenntnisse dann letztlich doch nicht aufbesserte. •
Ein Winken von Juri Gagarin, als er bejubelt von den Menschen auf der Straße an uns vorbeifährt und vom
neuen Menschen kündet. • Dagegen Annekatrin Bürger. Sie war für uns unerreichbar – ein früher Film- und
Fernsehstar im Osten. • Gisela Steineckert begegneten wir 1987 erstmals in einer langen Nachtsitzung der
Chansontage in Frankfurt/O., wo das Ungeheuerliche geschah und der junge Gundermann in einer Kampfabstimmung
zwischen Auftrittsverbot und Auftritt letztlich den Hauptpreis und damit eine Schallplatten-Aufnahme
bekam. • Klaus Hoffmann gab parallel, also fast nebenan, ein Sonderkonzert im mittlerweile längst
den Baggern gewichenen Kleist-Theater.
PETER BAUSE. Man stirbt doch nicht im 3. Akt! Buch 17587. 17,95 · Er schreibt, wie man ihn auf den
Bühnen und im Film erlebt: flink, beredsam, etwas selbstherrlich, aber vor allem unterhaltsam.
KÄTHE REICHEL. Dämmerstunde. Buch 17527. 12,95 · Noch einmal gräbt die
Brecht-Schauspielerin, Geliebte wie Gehetzte, tief in der eigenen Kindheit und Jugend.
Ihr in die Abenddämmerung zu folgen, ist auf wunderbare Weise wie ein Abenteuer
und seltenes Glück.
IRINA LIEBMANN. Wär es schön? Es wäre schön! Buch 17157. 10,95 · Irina
Liebmann erzählt die Geschichte ihres Vaters Rudolf Herrnstadt und damit die Geschichte
des Scheiterns einer Utopie. Herrnstadt gehörte zu den besten Journalisten,
die Deutschland je hatte. Er war zugleich Kommunist, Spion der Roten Armee, später
Chefredakteur des Neuen Deutschlands und Mitglied der SED- Führungsriege. Wenige
Tage nach dem 17. Juni 1953 wird er abgesetzt, ausgeschlossen und verbannt. Eine
Lebensgeschichte, fesselnd, teilweise atemberaubend spannend und Geschichte erhellend.
Liebmanns Biografie ist sprachlich ein Genuss, gedanklich ein Vergnügen und
als Lehrstunde über eine Epoche ein Muss.
GISELA STEINECKERT. Immer ich. Autobiografie 13487. 16,95 · Wer weiß schon,
dass der Dirk Michaelis-Hit „Als ich fortging“ oder Schöbels Kinderhymne „Komm wir
malen eine Sonne“ von ihr stammen? Wer weiß um ihre zentrale Rolle in den kulturpolitischen
Entwicklungen und Auseinandersetzungen ab Mitte der siebziger Jahre?
Ihr Wort hatte Gewicht gegenüber Künstlern und auch gegenüber den (ganz) Oberen.
Das machte sie zu einer schillernden wie umstrittenen Person der Zeitgeschichte.
Steineckert versteht zu erzählen, was ihre Biografie zu einem Stück Literatur macht
und sich zu positionieren, was die Auseinandersetzung fördert, wenn sie von Freunden
und Wegbegleitern und solchen, die verloren gingen, berichtet.
TÄVE SCHUR. Die Autobiografie. Buch 13497. 19,95 · Was den Westdeutschen
das Wunder von Bern ist, war für das ostdeutsche Selbstbewusstsein Gustav-Adolf
Schurs Weltmeistertitel im Radsport. Der populärste DDR-Sportler hatte und hat alle
Attribute, die der junge Staat gern die eigenen nannte. Dass man ihn unlängst und
kurz nach seinem 80. Geburtstag bewusst nicht in die „Hall of Fame des deutschen
Sports“ aufnahm, ist eher kein gutes Zeichen.
LUDMILLA PAVLOVA-MARINSKY. Gagarin. Das Leben. Buch 16927. 17,95 · Es
war immer ein natürliches wie geheimnisvolles Strahlen um seine Person. Ein Glücks-
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