Buschfunk-Katalog ansehen/downloaden
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IM HERRENZIMMER ÜBER ADOPTIVELTERN<br />
Erstmals drucken wir eine Rezension aus der Monatszeitschrift „Herrenzimmer“.<br />
„Das Forum für Individualisten“, wie es sich im Untertitel ein- wie ausschenkend nennt, welches in Aachen auf- und mit<br />
dem vortrefflichen Lebensmotto „Geist. Genuss. Gelassenheit.“ antritt, veröffentlicht in der Ausgabe Oktober 2011 nachfolgende<br />
Rezensionen unter der Überschrift „Der Mann mit den adoptierten Eltern“:<br />
„Oft ist man ja schon mit seinen leiblichen Eltern genug bedient, aber Wiglaf Droste, Dichter, Satiriker, Sänger und Autor ist<br />
hart im Nehmen. Und so kam er kurz nach der Vereinigung der beiden Deutschlands 1989/90 auf den Gedanken, ein Westdeutscher<br />
habe auch ein Anrecht auf ein ostdeutsches Elternpaar. Droste, Westfale, ließ sich von seiner Idee animieren, nach<br />
einem solchen Duo zu suchen, und fündig wurde er bei Uschi Brüning und Ernst-Ludwig „Luten” Petrowsky, den Vorzeigejazzern<br />
der Ex-DDR und musikalische Größen im heutigen Deutschland. Die Beiden sind zwar keine Lebenspartner, haben<br />
aber seit 1983 so viele gemeinsame Konzerte veranstaltet, dass sie zumindest ein musikalischer Lebensbund vereint.<br />
Meine ostdeutschen Adoptiveltern und ihr missratener Sohn aus dem Westen – so lautet der Titel der bei <strong>Buschfunk</strong> erschienenen<br />
CD, die auf einer Liveaufnahme im Theater am Rand in Zollbrücke im Oderbruch vom 8. August 2010 basiert.<br />
Das Programm bietet den Dreien jeden Platz, den sie benötigen, um sich und ihre Kunst zu entfalten. Droste schnappt gewohnt<br />
bissig nach den Plagen dieser Welt, den Berlinern, den Sprachverhunzern und den Bielefeldern, Petrowsky – stramm<br />
auf die 80 zumarschierend – bläst mal schräg, mal nicht ganz so schräg in seine Kanne und Uschi Brüning, zwar jünger,<br />
aber nicht wirklich deutlich, beweist, dass auch im östlichen Deutschland<br />
der Scat-Gesang eine brillante Interpretin besitzt. Alle Drei, das hört man<br />
von vorne bis hinten, hatten einen Mordsspaß bei dieser Aufführung und<br />
ergänzen sich derart perfekt, dass der Hörer sich wundern muss, warum<br />
es gut 20 Jahre gedauert hat, bis das Trio so etwas publiziert hat.<br />
Droste, der missratene Wessi und seine von ihm erwählten Adoptiveltern<br />
– die in ihrem früheren Deutschland durchaus anerkannt und wohlgelitten<br />
waren – haben einen klasse Auftritt weit im Osten absolviert, der zu<br />
einer klasse Platte im mittleren Osten (<strong>Buschfunk</strong>, Berlin) wurde und<br />
auch im äußersten Westen für eine vergnügliche Hörstunde sorgt, so<br />
dass es gewiss nicht nur bei einmaligem Hören bleiben wird.“<br />
WAS IM BUSCHFUNK-KONSUM GESUCHT WIRD<br />
In unserem Konsum gibt es wie in jedem Internetportal eine Suchfunktion. Dort gibt man ein, was gefunden werden soll<br />
und wir können dann auf „Auswertung“ drücken und erhalten ein recht anschauliches Bild davon, was begehrt wird und<br />
was weniger:<br />
Spitzenreiter sind die Puhdys, mit Abstand folgt Lakomy und wieder mit Abstand liefern sich die Namen Wenzel, Gundermann<br />
und Schöne seit fast einem Jahr ein heftiges Kopf-an-Kopf- Rennen. Dann folgt Silly, recht einsam, während Engerling,<br />
Freygang und Monokel, Electra und Stern Combo Meissen jeweils eine kleine Gruppe bilden.<br />
Bei der Stern Combo gibt es jedoch auch diverse weitere Schreibweisen wie Stern Combo (480x), Sterncombo (265 x),<br />
Stern Meissen Combo oder Stern Combo Mei (5x). Letztere liegt in etwa gleich auf mit Grönemeyer (8x), Zweiraumwohnung<br />
(2x) und Rammstein (9x), immerhin. Die Kinder von Golzow wurden 25x gesucht, die Klosterbrüder 28x und<br />
das Böse Baby Kitty Schmitt (7x) gefunden. Omega und Karat gehen im Gleichschritt, Renft und Rio auch. In einer Verfolgergruppe<br />
mit sehr, sehr weitem Abstand mühen sich Die Art, Expander des Fortschritts, Sandow und die Skeptiker. Da<br />
ist selbst „Teufel hast Du Wind“, „Teufel hast Du“ und „Teufel hast“ besser dran.<br />
Eintagsfliegen sind auch „Breitmaulfrösche“, „Wir feiern die ganze Nacht“, „FDGB“ und „Pilzbestimmungskarten“.<br />
Das „Sächsische" wird immer 78 mal gesucht, die Hoffnung nur zweimal<br />
und die Wahrheit – bei uns leider – bislang noch gar nicht. Doch das<br />
kann ja noch werden.<br />
34<br />
Brüning & Petrowski – Adoptiveltern<br />
in einer konzertanten Aktion