Buschfunk-Katalog ansehen/downloaden
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Liebe Freunde des BuschFunk! Liebe NeueinsteigerInnen!<br />
Verehrte Neugierige!<br />
„Darf ich Dir noch meine Schallplattensammlung zeigen?“ – Ein solches Angebot war vor 25 Jahren und<br />
nach einem schönen Tanzabend oder einem kollektiven Gaststättenbesuch vielleicht verwegen, aber nicht<br />
unüblich. Es hätte keine Verwunderung, sondern eher Vorsichtsmaßnahmen oder stille Begeisterung darüber<br />
hervorgerufen, dass der Abend noch nicht zu Ende und weitere Höhepunkte nicht ausgeschlossen waren.<br />
Doch egal, ob das Klingeln von Alarmglocken oder der musikalisch geformte Übergang in die nächste Stufe privater<br />
Annäherung: Eine kultivierte Ansammlung von Schallplatten hatte Gewicht, nicht nur im Wandregal, sondern<br />
auch bei Herz und Hirn. Sie erhöhte den Status ihres Besitzers, ob nun in Ungarn teuer erworben, im West-<br />
Paket glücklich eingeschmuggelt oder als Mitbringsel im Freundschaftszug aus Moskau, als Erzeugnis eines musikalisch-instrumentalen<br />
Ensembles verstaut. Dann kam vor genau 25 Jahren die CD auf und wenn es in dem<br />
Tempo weiter geht, werden viele junge Leute in ein paar Jahren kaum noch wissen, was eine Doppel-CD ist.<br />
Die Schallplatte aber wurde vom Massenprodukt zum Gegenstand individueller Selbstverwirklichung und unsere<br />
Rubrik „Plattenschrank“ vom vermeintlichen Alibiressort zum Geheimfavoriten Ihrer Wahl. So waren die<br />
LP-Ausgaben von Sillys „Alles Rot“-CD oder Hansi Biebls „Savannah“ schnell vergriffen und sind in diesem<br />
Heft, neben einigen noch auf Lager habenden Alben, viele neue, wie die von Rainald Grebe, Axel Prahl oder<br />
Karussell hinzugekommen.<br />
„Ich habe Hunger wie ein Musikant.“ – In unserer letzten Ausgabe haben wir Ihnen die Lektüre unseres Programms<br />
mit einigen Musikerwitzen garniert. Dazu passte auch dieser geflügelte Satz aus Chile. BuschFunk-<br />
Kunden haben uns nun seine Steigerungsform verraten: „Ich habe Hunger wie der Sohn eines Musikers.“<br />
Überhaupt haben wir sehr viel Post mit Anregungen, Nachfragen oder auch Suchanzeigen von Ihnen bekommen.<br />
Wir verbinden dies mit dem Dank für Ihr Vertrauen, dass wir Sie beraten, manchmal auch abraten dürfen.<br />
„Wir treffen uns halb vier an der Cocker-Wiese“, ist ein geflügeltes Wort in Dresden. – „Bis gleich im Dylan-<br />
Park“, sagt hingegen<br />
niemand in Berlin-<br />
Treptow. – Peitzer<br />
Jazztage oder Jazz-<br />
Jamboree in Warschau,<br />
Blues oder Fasching<br />
in Thüringen,<br />
Rockpolizei im Berliner<br />
Allerletztes aus der DaDaeR 1989,<br />
Letztes aus der DaDaeR 1974 in Mülsen<br />
Gethsemane-Kirche, Berlin<br />
HdJT oder Polizeikontrolle im Amor-Saal<br />
Mülsen, die Sonne in Schkeuditz oder ein Sonnenaufgang mit Musik an der Ostsee,<br />
Rio oder Herman in der Werner- Seelenbinder-Halle, Bluesmessen oder Messebälle<br />
– all dies können Orte von Legenden und Legendenbildung sein.<br />
Ihre viele Post hat uns auf die Idee gebracht, eines unserer neuen Projekte, indem wir Künstler und andere<br />
öffentlich agierende Menschen bitten, von den legendären Musik- und Konzert-Orten Ihrer<br />
Biografie zu erzählen, auch als Bitte und Aufforderung an Sie zu richten: Schreiben Sie<br />
uns, welcher Ort, welches Konzert, welches Erlebnis für Sie zu einer bleibenden Erinnerung,<br />
einer Wegegabelung oder auch Schicksalswendung wurde. Die schönsten<br />
Ihrer aufgeschriebenen Geschichten und Momente veröffentlichen wir<br />
dann sehr gern im nächsten Programmkatalog. Katze, 1990 von Zwieback Krause für BuschFunk gespendet<br />
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