Buschfunk-Katalog ansehen/downloaden
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Texter mit ins Boot. Von ihm stammen nicht nur die<br />
Lyrics für alle Kurzhals-Lieder, sondern auch für die<br />
drei Kompositionen von Martin Schreier. Für „Reiter<br />
der Nacht“ ist Martin eine schöne, volksliedhafte<br />
Melodie eingefallen. Und „Die Zeder von Jerusalem“<br />
gehört zu den nachdenklichsten Momenten der CD.<br />
Reinhard Fißler hat in bewundernswerter Weise vom<br />
Krankenbett aus das Lied „Mal seh’n, wohin die Reise<br />
geht“ beigesteuert. Mit Augensteuerung hat er<br />
über ein spezielles Computer-Programm über 40<br />
Spuren selbst bespielt (alle Instrumente!) und besungen.<br />
Alte Freunde wie Werther Lohse, Stephan Trepte,<br />
Peter Ludewig, Dirk Zöllner, Tina Rodgers und<br />
auch seine Tochter Vivian und deren Freund Ludwig<br />
LEGENDÄRE ORTE (1)<br />
Von André Gensicke<br />
Die 80er-Berliner-Musiker-„Polizei“ an der<br />
„Wixxxserwand“<br />
„Meist am Wochenende trifft man sich nachts an Autobahnraststätten<br />
wie Köckern oder Freienhufen. Die<br />
Mugger essen Bratenbrot und labern über beschissenen<br />
Sound, scheiß Veranstalter und Ersatzteile für<br />
Barkas und Ello. Wer wirklich etwas über den aktuellen<br />
Stand einer Band wissen will, geht dienstags ins<br />
HdjT (Haus der jungen Talente) in Berlin. Für 3,10<br />
Mark Eintritt kann man sich allwöchentlich Bands<br />
<strong>ansehen</strong>, oft auch mehrere an einem<br />
Abend. Alle wollen dort spielen<br />
und strengen sich auch mächtig<br />
an. Das HdjT ist in den 80ern<br />
das Mekka der Amateurszene Ostdeutschlands.<br />
Dort auftreten zu<br />
dürfen, gilt als Meilenstein in der<br />
Entwicklung jeder Band. Die Ver-<br />
anstaltung heißt „Musik für<br />
Fans“. Fans sind oft nicht so viele<br />
da, aber dafür reichlich Berliner Musiker.<br />
Der Musiker bewegt sich nur im hinteren Bereich des<br />
Saales. Dort hat er alles, was er braucht. Da ist der<br />
Sound am besten, er kann das Ton- und Lichtpult begutachten,<br />
den Technikern auf die Finger schauen,<br />
und dort ist die Bar. Für 2,50 Mark gibt es Cola Apricot,<br />
Cola Weinbrand, Cola Wodka und Gin Tonic.<br />
12<br />
sind zu hören und den Refrain singen Reinhard und<br />
Larry B. gemeinsam. Das Lied wurde von Martin<br />
Schreier angeregt und schließt für mich den großen,<br />
autobiografisch geprägten Bogen vom legendären<br />
„Kampf um den Südpol“ über „Mütter gehen fort<br />
ohne Laut“, „Also was soll aus mir werden“ und<br />
„Stundenschlag“ bis heute. Der „Kämpfer“ Fißler<br />
hat uns mit feiner (Selbst)Ironie sein „Vermächtnis“<br />
hinterlassen. Danke Reinhard.<br />
Das neue Opus der Stern Combo Meissen ist zweifelsohne<br />
sehr vielseitig, farbig, abwechslungsreich.<br />
Beim ersten Hören kaum in all den spielerischen und<br />
poetischen Nuancen zu erfassen (…).”<br />
Man kauft sich einen Becher und lehnt sich gemütlich<br />
an die hintere Wand des Saales, und da stehen<br />
sie alle, die Cola Apricot trinkenden Jungs von Chicorée,<br />
Jungs von Perl, Jessica, Lama, Babylon, Moos<br />
u.s.w. Manchmal auch Profis von Rockhaus, Silly oder<br />
Pankow.<br />
Die Musiker reden nicht viel Gutes über die gerade<br />
stattfindende Show. Etwas zum darüber herziehen<br />
findet sich immer. Entweder ist der Sound schlecht<br />
oder die Musik ist Schrott. Der Drummer groovt nicht,<br />
der Sänger nervt u.s.w. Es wird auch nicht geklatscht,<br />
dafür wird reichlich gewichst. Der Standort zwischen<br />
Mischpult und Wichserwand wird<br />
auf keinen Fall aufgegeben, selbst<br />
wenn zwischen Mischpult und Bühne<br />
gähnende Leere herrscht.<br />
Die legendäre Veranstaltung hatte<br />
nur einmal monatlich Konkurrenz:<br />
den Berlin-Knüller mit Live-Musik<br />
in allen Räumen der Kongresshalle<br />
– da wurde dann weiter gewichst.“<br />
Zöllner & Gensicke – Rockpolizei heute<br />
André Gensicke<br />
(auch „Turbo G“ gerufen) ist als Keyboarder, Arrangeur<br />
und Produzent eine feste Größe im Berliner<br />
Konzert- und Musikhimmel. Dabei haftengeblieben<br />
ist natürlich zuerst die Zusammenarbeit mit Dirk Zöllner,<br />
die in „Die Zöllner“ einmündete, aber auch nach<br />
deren Trennung sein Engagement als musikalischer<br />
Leiter der Las Vegas-Show „Stars in Concert“.