MAGISTERARBEIT
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6.3.2 Experteninterviews<br />
Das Experteninterview als Erhebungsmethode schien deshalb geeignet, da<br />
unterschiedliche Aspekte des Themas beleuchtet werden sollten und das Ziel der Arbeit<br />
eine thematische Strukturierung des Forschungsgebiets Mobile TV Advertising ist.<br />
Zudem wäre die Anwendung einer quantitativen Forschungsmethode auch aufgrund der<br />
wenigen vorhandenen Erkenntnisse kaum möglich gewesen: Wie bereits betont, zielt ein<br />
exploratives Forschungsdesign auf die Generierung, nicht auf das Testen von<br />
Hypothesen ab. In diesem Sinne dienen Experteninterviews oft zur Herstellung einer<br />
ersten Orientierung in einem thematisch neuen Feld (vgl. Bogner & Menz, 2009, S. 64).<br />
Bei der Datenerhebung mittels Interviews können jedoch auch unerwünschte Effekte<br />
auftreten. Neben Problemen, die auch in quantitativen Befragungen auftreten können,<br />
wie beispielsweise soziale Erwünschtheit oder Halo-Effekte (vgl. Mayer, 2009, S. 93f),<br />
müssen bei qualitativen Interviews weitere Faktoren berücksichtigt werden (vgl. Brosius<br />
& Koschel, 2001, S. 130ff). So kann durch die face-to-face-Situation ein Interviewer-,<br />
Sponsorship- oder Anwesenheits- und Zustimmungseffekte auftreten. Hier kann der<br />
Einsatz eines Leitfadens helfen. Erstens bietet dieser die Möglichkeit, in der kurzen zur<br />
Verfügung stehenden Zeit alle relevanten Informationen zu erhalten (vgl. Gläser &<br />
Laudel, 2009, S. 187). Zweitens können bei Verwendung eines Leitfadens typische<br />
Interviewerfehler vermieden werden, welche aus dem Unterschied zwischen der<br />
Interviewsituation sowie einer alltäglichen Gesprächssituation resultieren.<br />
Aus diesem Grund wurden die Gespräche als offene Leitfadeninterviews geführt. Diese<br />
Form bietet die Möglichkeit, auf die Aussagen der Experten näher eingehen und neu<br />
auftretende Aspekte entsprechend berücksichtigen zu können Die offene<br />
Interviewsituation stellt eine wichtige Voraussetzung für die explorative Datenerhebung<br />
dar (vgl. Meuser & Nagel, 2009, S. 52).<br />
Insgesamt wurden im Zeitraum von Juli bis September 2009 19 Personen kontaktiert. Elf<br />
Experten erklärten sich zu einem Interview bereit. Der Grund für die Absagen lag in den<br />
meisten Fällen darin, dass die angeschriebenen Personen laut eigenen Angaben nicht<br />
über ausreichend Expertise in diesem Bereich verfügen.<br />
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