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Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...

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Themenschwerpunkt: Bürgerschaftliches Engagement – Beitrag<br />

<strong>und</strong> <strong>Chancen</strong> der Kommunen<br />

2. Prof. Dr. Baldo Blinkert, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />

34<br />

Solidarität <strong>und</strong> bürgerschaftliches Engagement<br />

Meine sehr geehrten Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

ich fange etwas allgemeiner an. Sie werden aber bald merken, dass meine<br />

Ausführungen einen engen Bezug zur <strong>Pflege</strong>thematik haben; insbesondere<br />

auch zu dem sozialökologischen Ansatz, der in dem vorausgehenden Vortrag<br />

so ausführlich charakterisiert wurde.<br />

„Bürgerschaftliches“ oder „zivilgesellschaftliches“ Engagement?<br />

Mein Beitrag ist angekündigt mit der Überschrift „Solidarität <strong>und</strong> bürgerschaftliches<br />

Engagement“. Ich ziehe es jedoch vor, von „zivilgesellschaftlichem<br />

Engagement“ zu sprechen.<br />

Der Begriff „bürgerschaftliches Engagement” ist neutral <strong>und</strong> offen. Er bezieht<br />

sich auf engagierte Bürger – also auf Bürger, die sich <strong>für</strong> etwas einsetzen,<br />

genauer muss man sagen „<strong>für</strong> irgendetwas einsetzen”. Bürger könnten sich<br />

z.B. <strong>für</strong> die soziale Integration von Migranten einsetzen – aber auch <strong>für</strong> das<br />

Gegenteil, indem sie Front machen gegen die vermeintliche „Überfremdung“<br />

in ihrem Wohnquartier. „Zivilgesellschaftliches Engagement“ dagegen ist<br />

kein neutraler Begriff, sondern bezeichnet ein Engagement, das sich <strong>für</strong> die<br />

Realisierung einer „Zivilgesellschaft“ einsetzt. Hinter dem Begriff der „Zivilgesellschaft”<br />

steht ein Programm, letztlich die Utopie von einer guten oder<br />

geglückten Gesellschaft. „Zivilgesellschaftliches Engagement” ist also nicht<br />

beliebig, sondern das Engagement von Bürgern, das sich auf die Verwirklichung<br />

dieser Idee richtet.<br />

Aber was könnte das sein, eine „gute Gesellschaft“? In einer Welt, in der alle<br />

Utopien <strong>und</strong> großen Erzählungen ihre Plausibilität verloren haben, ist es<br />

nicht ganz einfach, diese Frage zu beantworten. Ich will das hier in aller<br />

Kürze versuchen. 7<br />

7 Vgl. dazu Nida-Rümelin, J. (2002).

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