Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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- im Kontext von Nachbarschaftsbeziehungen, Vereinsaktivitäten <strong>und</strong><br />
Kommunikationsgelegenheiten;<br />
- mit den verschiedenen Gelegenheiten zu ehrenamtlichem Engagement,<br />
die sich, wie z.B. Besuchsdienste, Gesprächskreise <strong>und</strong> andere Formen<br />
der Betreuung <strong>und</strong> Alltagsbegleitung auf alte <strong>und</strong> pflegebedürftige Menschen<br />
bzw. Angehörige beziehen;<br />
- mit einer besonderen Sensibilisierung von Personen, die, wie Apotheker,<br />
Friseure, Fußpflegedienste, Postboten, Polizisten oder auch ortsbekannte<br />
Persönlichkeiten immer wieder mal beiläufig mit alten <strong>und</strong> hilfebedürftigen<br />
Menschen zu tun haben. Derart informell verästelte Netzwerke<br />
können da<strong>für</strong> sorgen, dass sich zum Beispiel auch Demenzkranke besser<br />
im öffentlichen Raum bewegen können; eben weil es mehr Menschen<br />
gibt, die prinzipiell auf sie <strong>und</strong> eine mögliche Verhaltensproblematik<br />
eingestellt sind; Menschen, die ihnen situativ helfen können <strong>und</strong> insgesamt<br />
zum Ausdruck bringen, dass die Begleiterscheinungen von Demenz<br />
<strong>und</strong> altersbedingten Beeinträchtigungen anderer Art in unserer<br />
Gesellschaft nun einmal zum Alltag gehören <strong>und</strong> daher zu akzeptieren<br />
sind („Irren ist menschlich“);<br />
- mit gemeinschaftlich organisierten Wohnprojekten, durch die sich über<br />
den traditionellen familiären Rahmen hinaus Lebenszusammenhänge<br />
entwickeln, in denen die Betreffenden vielleicht auch im Betreuungsfall<br />
mehr Rückhalt <strong>und</strong> Unterstützung erwarten können;<br />
- mit systematisch organisierten <strong>und</strong> institutionell gestützten Austauschgelegenheiten,<br />
wie sie sich etwa im Rahmen von so genannten Anspar-<br />
<strong>und</strong> Gutscheinmodellen ergeben.<br />
Die Verdichtung von Austauschbeziehungen, von wechselseitigen Bindungen<br />
<strong>und</strong> Verpflichtungen, die Bereitschaft zu sozialem Engagement lässt<br />
sich nicht so ohne Weiteres planen oder gar verordnen. Gleichwohl kann die<br />
Politik im Zusammenwirken mit der Öffentlichkeit ein günstiges Klima <strong>für</strong><br />
derartige Gelegenheitsstrukturen <strong>und</strong> Aktivitäten schaffen. Ob das gelingt,<br />
hängt nicht zuletzt von der Verwurzelung der Menschen in ihrem Wohngebiet<br />
<strong>und</strong> damit von gewachsenen Beziehungsstrukturen ab, die ihrerseits<br />
durch baulich-räumliche Gegebenheiten, durch das Wohnangebot <strong>und</strong>, damit<br />
einhergehend, die Sozialstruktur mehr oder weniger begünstigt werden.<br />
Wenn sich beispielsweise in der lokalen Bevölkerungsstruktur eine „ges<strong>und</strong>e<br />
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