Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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überprüfen. Das gilt selbstredend auch <strong>für</strong> die Klärung ethischer Fragen, die<br />
von Anfang an mitzureflektieren sind, wenn ein datenrechtlich bedenklicher<br />
Missbrauch ausgeschlossen werden soll bzw. zunächst einmal datenrechtliche<br />
Gr<strong>und</strong>lagen zu schaffen sind.<br />
Die Sondierung <strong>und</strong> Entwicklung der „sozialen Architektur“ von <strong>Pflege</strong>arrangements<br />
Im Kontext einer sozialökologischen Perspektive sind die räumlichtechnischen<br />
Möglichkeiten Medium <strong>und</strong> Teil von häuslichen <strong>Pflege</strong>arrangements,<br />
die ihrerseits, wie geschildert, als sozial konstituierte Interdependenzgefüge<br />
zu verstehen sind. Damit rücken die pflegerelevanten Beziehungskonstellationen,<br />
Austauschbeziehungen <strong>und</strong> Selbsthilfepotentiale in<br />
den Blickpunkt; die im unmittelbar häuslichen Rahmen aber auch die im<br />
sozialen Umfeld eines Wohnquartiers. Ihren Realitätsgehalt, ihre Dynamik<br />
<strong>und</strong> ihr Entwicklungspotential gilt es zu erkennen <strong>und</strong> einzuschätzen. Das ist<br />
der Stoff, aus dem die auch <strong>für</strong> eine medizinische <strong>und</strong> pflegerische Versorgung<br />
wichtigen Arrangements ihre Handlungsmöglichkeiten, ihre Energien,<br />
ihr soziales Kapital, ihre Ressourcen beziehen. Daran ist anzuknüpfen,<br />
wenn tragfähige <strong>Pflege</strong>arrangements gezielt angebahnt, gestützt <strong>und</strong> entwickelt<br />
werden sollen – fallbezogen aber auch mit Blick auf eine übergreifende<br />
Kontextsteuerung, die <strong>für</strong> bessere Voraussetzungen <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />
sorgt.<br />
Zu dieser Sondierung gehört eine Erk<strong>und</strong>ung der Befindlichkeiten, der<br />
Selbst- <strong>und</strong> Problemsicht von <strong>Pflege</strong>dürftigen <strong>und</strong> ihrer Angehörigen, ihrer<br />
Beziehungsnetzwerke <strong>und</strong> der Art, wie sie sich mit ihrem Schicksal auseinander<br />
setzen. Hierbei mögen auch die jeweiligen Alltagsgewohnheiten <strong>und</strong><br />
Lebenserfahrungen, mithin biographische Aspekte eine prägende Rolle spielen.<br />
Aus all dem ergeben sich wichtige Anhaltspunkte <strong>für</strong> die Einschätzung<br />
des Selbsthilfepotentials <strong>und</strong> der Ressourcen im sozialen Nahraum, die<br />
dann umso gezielter im Hinblick auf ihre Stimmigkeit <strong>und</strong> Tragfähigkeit zu<br />
überprüfen <strong>und</strong> zu erschließen wären. Derartige Einblicke <strong>und</strong> Einschätzungen<br />
gewinnen meist erst im Zuge eines ausführlicheren Beratungsprozesses<br />
an Konturen. Diesem kommt angesichts der Komplexität <strong>und</strong> Unübersichtlichkeit<br />
des Hilfesystems ohnehin zunehmende Bedeutung zu. Darauf hat<br />
man nicht zuletzt mit einer gesetzlichen Verankerung des Anspruchs auf<br />
<strong>Pflege</strong>beratung reagiert; ein Anspruch, dem man insbesondere im Rahmen<br />
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