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Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...

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Karin P. Vanis: Herr Voß, <strong>Pflege</strong> ist mit Sicherheit, Sie sagten es Frau Vorholz,<br />

eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und ich denke auch, dass in<br />

den Medien, egal jetzt, ob Fernsehen oder Print, dass das Thema <strong>Pflege</strong><br />

<strong>und</strong> speziell Demenz in den letzten Jahren einen sehr breiten Raum eingenommen<br />

hat. Da haben auch die Kassen dazu beigetragen? Ist das richtig?<br />

K.-Dieter Voß: Ja, klar, wir sehen ja die Bedarfslagen der Mitglieder. Wir<br />

sehen auch, dass der Anteil demenziell Erkrankter steigt <strong>und</strong> es sind ja nicht<br />

nur die dementen Menschen, es sind ja auch psychisch Kranke, es sind<br />

geistig Behinderte <strong>und</strong> all die anderen, die unter einer eingeschränkten Alltagstauglichkeit<br />

leiden. Sie wurden durch die klassische <strong>Pflege</strong>versicherung<br />

bisher nicht erreicht. Herr Dr. Gohde hat es richtig ausgeführt, dass der Gesetzgeber<br />

1995 vorsätzlich (aus finanziellen Gründen) diese Gruppe nicht<br />

mit einbezogen hat. Das sind aber Bedarfslagen, <strong>und</strong> denen müssen wir als<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> auch wir als Krankenversicherung, als <strong>Pflege</strong>kassen,<br />

Rechnung tragen. Das geschieht auch, allerdings natürlich mit einem höheren<br />

Aufwand. Der höhere Aufwand zeigt sich dann eben auch in höheren<br />

Belastungszahlen bei limitierten Beiträgen. Das ist dann schon ein Problem.<br />

Die gegenwärtige Finanzierung in der <strong>Pflege</strong>versicherung mit 1,95 Prozent<br />

hält nicht ewig. Sie wird an Grenzen stoßen <strong>und</strong> wenn der vom Beirat entwickelte<br />

neue Bedürftigkeitsbegriff mit der neuen Begutachtung Platz greift,<br />

werden die Aufwendungen, Herr Dr. Gohde hat das deutlich gemacht, deswegen<br />

auch noch mal höher werden. Das wird nicht zu geringeren Kosten<br />

möglich sein. Es sei denn, dass der Gesetzgeber Sozialleistungen radikal<br />

streicht. Aber dann muss er sich mit den Bürgern befassen, die hohe Bedarfe<br />

haben <strong>und</strong> deren Bedarfe abgeschmettert werden. Das dürfte dann zu<br />

einer sozialen Unruhe führen. Das wird sich möglicherweise kein Gesetzgeber<br />

erlauben können. Und noch zum Begriff „Fan“: Herr Dr. von Schwanenflügel<br />

hat mich zum Fan gemacht. Ich habe in Bremen gelernt, dass man<br />

dort schnell zum Fan von Werder Bremen wird, aber ich denke, es braucht<br />

noch eine Zeit, bis die Krankenversicherung insgesamt, <strong>und</strong> auch ich als<br />

Person, zum Fan von <strong>Pflege</strong>stützpunkten werden. Andererseits ist eine gewisse<br />

Aufgeschlossenheit <strong>für</strong> die Idee, die dahintersteckt schon vorhanden.<br />

Sie hat auch Vorzüge.<br />

Karin P. Vanis: Frau Walter, Sie möchten jetzt noch weiter überzeugen,<br />

denke ich mal?<br />

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