Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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sind nicht nur pflegebedürftig, sondern auch krank usw. Und hier kommt<br />
wieder der <strong>Pflege</strong>stützpunkt ins Spiel. Ich brauche eine Beratung über SGB<br />
V, über SGB XI, SGB XII, SGB II usw. Die Gefahr, wenn nur eine Stelle berät,<br />
ist, dass andere Dinge dann hinten runter fallen. Deswegen bin ich ein<br />
Verfechter von <strong>Pflege</strong>stützpunkten. Ich glaube, viele Leute wissen gar nicht,<br />
welche Ansprüche sie haben, <strong>und</strong> leider werden diese nicht immer auf dem<br />
Tablett serviert. Ich merke es ja als Krankenkassenvertreter, wenn einer zur<br />
Kasse kommt, dann sagt er, ich möchte ein Hilfsmittel, ich möchte eine Reha<br />
oder ich möchte sonst was. Geht er in den <strong>Pflege</strong>stützpunkt sagt er, mein<br />
Vater hat einen Schlaganfall, was kann ich jetzt tun? Und dann kriegt er<br />
diese umfassende Beratung. Dann gibt es eben diese ganze Palette.<br />
Karin P. Vanis: Ehrenamt ist das eine, Frau Vorholz, teuerer wird es sicher<br />
aber auch. Ich meine die Beiträge zur <strong>Pflege</strong>versicherung. Ist das <strong>für</strong> Sie in<br />
Ordnung?<br />
Dr. Irene Vorholz: Ich würde das in der Tat auch nicht auf das Ehrenamt<br />
engführen. Wir brauchen das Ehrenamt im gesamten sozialen Bereich. Wir<br />
wissen, dass wir das nicht mehr alles professionell leisten können. Das wird<br />
ohne Ehrenamt nicht mehr gehen. Aber im Bereich der <strong>Pflege</strong> liegt mir sehr<br />
daran, die Angehörigen zu befähigen <strong>und</strong> zu entlasten, damit sie weiterhin<br />
die häusliche <strong>Pflege</strong> übernehmen können. Wir sollten auch den Einzelnen<br />
nicht aus der Verantwortung entlassen, also ihn anregen, Vorsorge zu treffen,<br />
zu Zeiten, wo man noch fit ist.<br />
Zur Frage, ob die Beiträge zur <strong>Pflege</strong>versicherung ausreichen, möchte ich<br />
mich nicht äußern. Ich will nur darauf hinweisen, das ist eine Teilkaskoversicherung.<br />
Also, wir wissen, dass der Bürger am Ende derjenige ist, der die<br />
Differenz zwischen Versicherungsleistungen <strong>und</strong> den extrem hohen Kosten<br />
im Heim zahlt. Denn nur dann, wenn er kein Einkommen oder Vermögen<br />
mehr hat, muss die Sozialhilfe über die Hilfe zur <strong>Pflege</strong> eingreifen. Insofern<br />
wird es eine gesellschaftliche Frage sein, was wir an <strong>Pflege</strong> inhaltlich <strong>und</strong><br />
finanziell erbringen können. Über die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit bin<br />
ich im Augenblick eigentlich sehr zufrieden. Ich glaube, dass wir in den vergangenen<br />
Jahren da einen großen Schritt vorwärts getan haben. Die demographische<br />
Entwicklung, die <strong>Pflege</strong> insgesamt, <strong>und</strong> vor allen Dingen die<br />
Demenz, ist derzeit so sehr in der öffentlichen Wahrnehmung, wie sie es<br />
zuvor überhaupt noch nicht der Fall war.<br />
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