Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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chen schwierig. Aber ich glaube, was Herr Adryan geschildert hat, zeigt gerade<br />
wie schwierig es ist, mit dem Konstrukt umzugehen. Ich möchte eine<br />
Lanze da<strong>für</strong> brechen, Flexibilität vor Ort zuzulassen <strong>und</strong> von Normierungen<br />
abzusehen. Soeben war davon die Rede, b<strong>und</strong>eseinheitlich Öffnungszeiten<br />
vorzugeben. Das hielte ich <strong>für</strong> den falschen Weg. Für uns Kommunale ist<br />
Vielfalt normal. Das schreckt uns nicht. Aus B<strong>und</strong>essicht klingt das immer so<br />
ein bisschen negativ, aber aus Sicht eines pflegebedürftigen Bürgers der in<br />
Bayern lebt, ist es völlig egal, wie die Menschen in Schleswig-Holstein betreut<br />
werden. Er möchte, dass er dort, wo er lebt, gut betreut wird. Deshalb<br />
kommt es darauf an, wie ich das Konstrukt dort vor Ort gestalte. Schließlich<br />
ist die Landschaft nun einmal ausgesprochen unterschiedlich; auch innerhalb<br />
eines B<strong>und</strong>eslandes. Im ländlichen Raum haben wir ganz andere Strukturen<br />
als in großstädtischen Gebieten. Die Öffnungszeiten werden im ländlichen<br />
Raum, wo die Entfernungen enorm sind <strong>und</strong> wo wenig Menschen leben,<br />
gezwungenermaßen anders sein müssen als in einem städtischen Gebiet<br />
mit kurzen Wegen <strong>und</strong> ganz anderer Infrastruktur. Und deswegen auch<br />
hier noch mal das klare Plädoyer <strong>für</strong> Flexibilität <strong>und</strong> deswegen muss die<br />
Organisationsform vor Ort zwischen den Betreffenden verabredet werden<br />
unter Einbeziehung all dessen, was bereits vorhanden ist.<br />
Malu Dreyer: Ich will einfach noch einmal ausdrücklich unterstreichen, was<br />
unsere Erfahrung ist. Wir haben zu unterschiedliche Bedingungen, als dass<br />
b<strong>und</strong>eseinheitliche Standards uns weiterbringen würden. Insofern plädiere<br />
ich da<strong>für</strong>, Flexibilität <strong>und</strong> Regionalität zu erhalten.<br />
Karin P. Vanis: Im Gesetz steht ja auch ein Rechtsanspruch auf Beratung.<br />
Können die Länder das leisten, Frau Vorholz?<br />
Dr. Irene Vorholz: Der Rechtsanspruch auf <strong>Pflege</strong>beratung betrifft die <strong>Pflege</strong>kassen,<br />
also nach § 7a. In § 92c haben wir die Beratung, die neben der<br />
Beratung, die die Kommunen als Sozialhilfeträger anbieten, stattfindet. Also,<br />
wir haben eine Vielfalt von unterschiedlichen Verpflichtungen. Und ich glaube<br />
nicht, dass wir ein Informationsdefizit haben. Also vorhin sprach jemand,<br />
die Beratung, die Information über das Internet an. Ich glaube, dass wir sehr<br />
darunter leiden, zuviel Informationen, zuviel Möglichkeiten, zuviel Beratung<br />
zu haben, <strong>und</strong> nicht entscheiden zu können, was ist denn nun <strong>für</strong> mich relevant,<br />
was brauche ich <strong>für</strong> meine Situation. Deswegen kommt es darauf an,<br />
dass wir in den <strong>Pflege</strong>stützpunkten oder in den anderen Konstrukten, die wir<br />
mit dem Ziel, Schnittstellen zu überwinden, vor Ort haben, zugeschnitten auf<br />
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