Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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Dr. Matthias von Schwanenflügel: Ich möchte in die gleiche Richtung gehen<br />
<strong>und</strong> fragen, Herr Adryan, kann es denn nicht <strong>für</strong> eine große Kasse, wie es<br />
die AOK ist, ein besonderes Aushängeschild sein, wenn sie in einer älterwerdenden<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> gute <strong>Pflege</strong> sorgt. Es ist ja kein Geheimnis, dass<br />
in unserer Gesellschaft die Menschen immer älter werden <strong>und</strong> dann<br />
zwangsläufig immer mehr Mitglieder der Kassen pflegebedürftig sind.<br />
Manfred Adryan: Wenn ich davon nicht überzeugt wäre, würde ich heute<br />
nicht hier sitzen. Natürlich machen wir das, natürlich sind wir auch stolz<br />
drauf, dass wir solche Sachen schaffen <strong>und</strong> der eine oder andere sagt<br />
schon, na ja, das scheint ja auch ein AOK-<strong>Pflege</strong>stützpunkt zu sein, weil sie<br />
sehr wohl wissen, wer die Macher sind. Aber wir versuchen natürlich die<br />
Neutralität einzuhalten. Wir versuchen, das Wort ‚AOK’ da rauszulassen. Mir<br />
geht es um die Einbindung aller <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Krankenkassen. Wenn das<br />
nicht gelingt, haben wir am Ende ein Problem. Das garantiere ich Ihnen. Ob<br />
Sie es glauben oder nicht, wir hatten eine Kasse mit einem Milliardenetat,<br />
die wollten nicht mitmachen, um diese 8.000 € nicht zu zahlen. Da können<br />
Sie verrückt werden. Deswegen muss das irgendwo gesteuert werden. Das<br />
Problem ist nur, wenn eine Kasse 200 <strong>Pflege</strong>bedürftige hat <strong>und</strong> eine andere<br />
hat über 20.000, haben Sie keine Waffengleichheit. Da müssen Sie sehen,<br />
wie Sie das hinbekommen. Sonst wird es am Ende tatsächlich ein AOK-<br />
<strong>Pflege</strong>stützpunkt, vielleicht noch mit zwei, drei anderen Kassen. Ob das<br />
gewollt ist, wage ich zu bezweifeln. Denn dann kann ich die Beratung auch<br />
in eigenen Räumlichkeiten machen. Aber wir wollen neutrale Räumlichkeiten.<br />
All diese Dinge sind uns ganz wichtig. Dann, bitteschön, auch mit allen<br />
Kassen. Die DAK, ich muss das hier ganz klar betonen, übernimmt in Bremerhaven<br />
eine halbe Stelle, die haben sich hervorragend eingebracht. Der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsausschuss der Selbstverwaltung der DAK hat ihre Sitzung von<br />
Hamburg nach Bremerhaven wegen des <strong>Pflege</strong>stützpunktes verlegt <strong>und</strong> war<br />
hellauf begeistert. Das sind Zeichen <strong>für</strong> mich, die finde ich toll. Das finde ich<br />
wirklich gut, das erhoffe ich mir aber auch von anderen Kassen.<br />
Karin P. Vanis: Das gilt gleichermaßen <strong>für</strong> die Patienten, dass eben der<br />
DAK- oder Barmer-Patient entsprechend adäquat beraten wird, Frau Vorholz?<br />
Dr. Irene Vorholz: Für die Kommunen würde ich jetzt sagen, egal, ob Landkreise<br />
oder Städte, wenn es im Gesetz steht, dann sind wir verpflichtet, das<br />
umzusetzen. Dann noch Anreize obendrauf zu setzen, ist immer ein biss-<br />
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