Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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auch bekannt. Da muss man nicht unbedingt immer Öffentlichkeitsarbeit<br />
machen. Die Erfahrung bei uns hat gezeigt, dass in zwei Monaten der Modell-<strong>Pflege</strong>stützpunkt<br />
von 60 Leuten aufgesucht worden ist, obwohl er eigentlich<br />
vorher gar nicht bekannt war. Der Bedarf ist da. Es sind nicht nur<br />
Leute, die <strong>Pflege</strong> brauchen, es sind auch diejenigen, die sich schon mal<br />
informieren wollen. Also, ich denke, es spricht sich herum, <strong>und</strong> dann ist insgesamt<br />
auch die Chance größer, dass die Menschen mehr prophylaktisch<br />
tun <strong>und</strong> die Kassen letztendlich auch etwas sparen. Das wiederum ist ein<br />
Gr<strong>und</strong> mehr zu sagen, kombiniert die <strong>Pflege</strong>stützpunkte mit den Strukturen<br />
vor Ort.<br />
Dr. Matthias von Schwanenflügel: Noch ein Wort zu Herrn Voß. Herr Voß,<br />
wir werden Sie noch zu einem Fan von <strong>Pflege</strong>stützpunkten machen. Daran<br />
arbeiten wir. Und, Herr Adryan, dass Sie als Vertreter einer großen Versorgerkasse<br />
aus Bremen jetzt praktisch so einen Gegensatz herstellen: auf der<br />
einen Seite Klinken putzen <strong>und</strong> Mitgliederwerbung <strong>und</strong> auf der anderen Seite<br />
sich als Kasse in der Arbeit <strong>für</strong> <strong>Pflege</strong>stützpunkte zu engagieren. Wenn<br />
ein Vorstand einer großen Versorgerkasse so denkt, ‚ich gebe lieber jetzt<br />
meine Mitarbeiter in die Akquise von Mitgliedern, als dass sich diese um<br />
eine gute Versorgung pflegebedürftiger Menschen kümmern’, was die originäre<br />
<strong>und</strong> ureigenste Aufgabe einer großen Kasse ist – das kann ich nicht<br />
ganz verstehen. Ich glaube, es ist gerade <strong>für</strong> große Kassen ein Aushängeschild,<br />
wenn sie eine gute Versorgung von pflegebedürftigen Menschen<br />
machen.<br />
Dr. Irene Vorholz: Wir haben auch jenseits der <strong>Pflege</strong>stützpunkte heute,<br />
aber auch in der Vergangenheit, ein breites Spektrum von ganz unterschiedlichen<br />
Beratungsangeboten, die zum Teil genau das schon geleistet haben,<br />
was wir heute im <strong>Pflege</strong>stützpunkt unterbringen wollen. Es gibt aber auch<br />
Aufgaben, die <strong>Pflege</strong>stützpunkte zum Teil auf andere Art <strong>und</strong> Weise leisten.<br />
Frau Dreyer hat ja vorhin ganz schön geschildert, dass Sie am Ende einen<br />
Trick anwenden mussten, um die BeKo-Stellen zu <strong>Pflege</strong>stützpunkten zu<br />
erklären. Trick, nehme ich zurück, Sie (Frau Dreyer) haben die BeKo-Stellen<br />
in <strong>Pflege</strong>stützpunkte überführt, weil Sie diese gewachsene Struktur hatten.<br />
Ich finde das positiv. Es gibt gewachsene Strukturen.<br />
Interessant fand ich, was Herr Dr. Gohde aus den Ergebnissen der Pilotstützpunkte<br />
vorgestellt hat. Daraus ging hervor, dass über die Hälfte der<br />
Ratsuchenden noch gar keine <strong>Pflege</strong>stufe hat. Das heißt, wir haben nicht<br />
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