Pflege 2030: Chancen und Herausforderungen! - Institut für ...
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leistungen eine wachsende Zahl von <strong>Pflege</strong>bedürftigen auffangen könnten,<br />
sinken. Mit der demographischen Entwicklung absehbar ist auch, dass die<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigen der kommenden Jahre im Durchschnitt betrachtet weniger<br />
Kinder haben bzw. häufiger überhaupt keine. Steigen wird weiterhin der<br />
Anteil der Ledigen, Getrenntlebenden <strong>und</strong> Geschiedenen unter den <strong>Pflege</strong>bedürftigen.<br />
Auch das führt dazu, dass es künftig weniger häufig Angehörige<br />
gibt, die, wie bislang vielfach üblich, die Hauptlast einer ambulanten Versorgung<br />
tragen. Derartige Verschiebungen in der Bevölkerungsstruktur sind ein<br />
Ausdruck <strong>und</strong> mit eine Folge von gesellschaftsweiten Individualisierungsprozessen,<br />
die sich ihrerseits auf eine noch weitergehende Auflockerung von<br />
normativen Bindungen <strong>und</strong> den Wandel von Familienstrukturen, auf das<br />
Streben nach Selbstverwirklichung <strong>und</strong> beruflicher Betätigung, auf die wachsenden<br />
Mobilitätserfordernisse <strong>und</strong> -bedürfnisse auswirken.<br />
All das führt dazu, dass bislang (noch) typische <strong>Pflege</strong>arrangements, bei<br />
denen vor allem eine Person <strong>und</strong> zwar meist die Tochter, die Schwiegertochter,<br />
die Partnerin oder der Partner, gegebenenfalls mit Unterstützung<br />
eines ambulanten Dienstes, die Hauptlast der <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuungsarbeit<br />
trägt, weiter zurückgehen werden. Das trifft den Nerv der Ambulantisierungsstrategie.<br />
Denn auch professionelle Angebote greifen, so wie sie bislang<br />
angelegt sind, oft nur, wenn zugleich eine Hauptpflegeperson im Hintergr<strong>und</strong><br />
ist. Das gilt insbesondere wenn neben der somatischen <strong>Pflege</strong> eine<br />
zeitaufwändige Betreuung bzw. zeitlich nur schwer kalkulierbare Akuthilfen<br />
notwendig sind. Derartige Aufgaben sind, wenn sie von regulär bezahlten<br />
Kräften übernommen werden, mit hohen Kosten verb<strong>und</strong>en. Eine versicherungs-<br />
bzw. sozialleistungsrechtlich geregelte Finanzierung von entsprechenden<br />
Versorgungsansprüchen aber scheint nur bedingt möglich. Schon<br />
jetzt ist absehbar, dass mit der demographischen Entwicklung einer weiter<br />
wachsenden Anzahl von Anspruchsberechtigten immer weniger Beitrags-<br />
bzw. Steuerzahler gegenüber stehen. Damit spitzt sich die Refinanzierungsproblematik<br />
noch mehr zu. Es sei denn, es gelingt, in dieser Hinsicht neue<br />
Quellen zu erschließen.<br />
Sich auf eine wachsende Vielfalt von häuslichen <strong>Pflege</strong>arrangements einstellen<br />
Natürlich wird man bestrebt sein, wo immer sich Ansatzpunkte bieten, auch<br />
weiterhin häusliche Konstellationen, bei denen primär eine Person die<br />
Hauptlast der <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung trägt, zu unterstützen <strong>und</strong> zu entlasten.<br />
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