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Marktposition stärken –<br />

Zukunft gestalten<br />

Geschäftsbericht 2008/09


Nordzucker im Überblick<br />

Konzern-Jahresüberschuss<br />

Mio. EUR<br />

22<br />

36<br />

55<br />

26 23<br />

HGB IFRS<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06<br />

Umsatzrendite<br />

Prozent<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Ziel 5 %<br />

115<br />

82 80<br />

69<br />

06/07<br />

07/08<br />

44<br />

08/09<br />

HGB IFRS<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09<br />

3,7<br />

Umsatz<br />

Mio. EUR<br />

HGB IFRS<br />

1.007 1.073 1.184 1.146 1.254 1.234 1.296 1.234 1.300 1.192<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07<br />

Eigenkapitalrendite<br />

Prozent<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Ziel 10 %<br />

07/08<br />

08/09<br />

HGB IFRS<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09<br />

6,1


Marktposition stärken – Zukunft gestalten<br />

Nordzucker vollzieht den Brückenschlag nach Norden. Nordic Sugar<br />

erweitert das Präsenzgebiet um einen attraktiven unmittelbar angren-<br />

zenden Markt. Gemeinsam stellen wir uns den Herausforderungen<br />

der bevorstehenden Marktöffnung und des weiter steigenden Wettbe -<br />

werbs drucks. Integration bedeutet auch nach <strong>innen</strong> wachsen, den<br />

gegen seitigen Know-how-Austausch vorantreiben, die Leistungs fä hig -<br />

keit von Nordzucker und Nordic Sugar bündeln und gemeinsam die<br />

Wert schöpfung steigern.<br />

Wirtschaftlichkeit und Effizienz sind die entscheidenden Erfolgskriterien<br />

für alle Zuckerproduzenten. Profitables Wachstum positioniert unser<br />

Unternehmen als einen der führenden Produzenten auf dem europäi-<br />

schen Zuckermarkt.


Konzernkennzahlen<br />

Strukturkennzahlen 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09<br />

Anzahl der Werke (gesamt) 14 13 16 15 12<br />

Anzahl der Werke Ausland 6 5 9 9 7<br />

Anzahl Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 3.458 2.820 3.616 3.285 2.844<br />

Anzahl Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Ausland) 1.540 1.023 1.959 1.852 1.484<br />

Operatives Geschäft<br />

nach IFRS<br />

nach IFRS<br />

04/05 05/06 06/07 07/08 08/09<br />

Zuckerrübenanbauer 16.417 15.917 14.239 13.636 11.430<br />

Zuckerrübenanbaufläche ha 209.873 198.810 198.862 226.893 174.225<br />

Zuckerrübenverarbeitung t/Tag 117.942 118.048 129.000 116.954 98.681<br />

Zuckere<strong>rz</strong>eugung Mio. t 1,86 1,77 1,60 1,91 1,68<br />

Zuckerabsatz Mio. t 1,68 1,86 1,76 1,68 1,63<br />

Umsatzerlöse Mio. EUR 1.234 1.296 1.234 1.300 1.192<br />

Auslandsanteil % 35 40 42 43 39<br />

Gesamtleistung Mio. EUR 1.211 1.178 1.271 1.377 1.086<br />

Rohertrag Mio. EUR 371 376 398 370 261<br />

EBITDA Mio. EUR 182 159 225 255 165<br />

EBIT Mio. EUR 137 128 175 110 79<br />

Jahresüberschuss Mio. EUR 82 69 115 80 44<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. EUR 67 90 149 -3 167<br />

Investitionen in Sachanlagen Mio. EUR 60 52 52 125 66<br />

Investitionen in Finanzanlagen (Nordzucker AG) Mio. EUR 2 11 54 46 69


Renditekennzahlen<br />

1<br />

Rohertrag/Umsatzerlöse<br />

2<br />

EBITDA/Gesamtleistung<br />

3<br />

Jahresüberschuss/Umsatzerlöse<br />

4<br />

Jahresüberschuss/Eigenkapital<br />

5 EBITDA/Zinssaldo<br />

6 Nettoverschuldung/EBITDA<br />

7<br />

Jahresüberschuss/Anzahl Aktien<br />

8<br />

Dividendensumme/Anzahl Aktien<br />

9<br />

Liquide Mittel-Finanzverbindlichkeiten<br />

Konzernkennzahlen<br />

Rohmarge 1 % 30,1 29,0 32,3 28,5 21,9<br />

Gesamtleistungsrentabilität 2 % 15,1 13,5 17,7 18,6 15,2<br />

Umsatzrendite 3 % 6,6 5,3 9,3 6,2 3,7<br />

Eigenkapitalrendite 4 % 18,1 13,3 16,8 10,9 6,1<br />

Zinsdeckungsgrad 5 8,9 8,0 13,4 23,1 10,5<br />

Tilgungsdauer 6 Jahre 1,3 1,2 0,6 1,4 1,8<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie EUR 1,5 1,9 3,1 – 3,5<br />

Konzern-Ergebnis je Aktie 7 EUR 1,8 1,4 2,2 1,66 0,91<br />

Dividende je Aktie 8 EUR 0,49 0,26 0,48 0,48 0,22<br />

Dividendensumme Mio. EUR 22,5 12,6 23,2 23,2 10,6<br />

Bilanzkennzahlen zum 28.2./29.2.<br />

nach IFRS<br />

04/05 05/06 06/07 07/08 08/09<br />

nach IFRS<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Bilanzsumme Mio. EUR 1.383 1.343 1.651 1.804 1.879<br />

Eigenkapital Mio. EUR 452 518 683 731 718<br />

Eigenkapitalquote % 33 39 41 41 38<br />

Fremdkapital Mio. EUR 931 825 968 1.072 1.160<br />

Finanzverbindlichkeiten Mio. EUR 275 241 217 392 497<br />

Liquide Mittel Mio. EUR 38 46 87 29 201<br />

Nettoverschuldung 9 Mio. EUR 237 195 130 363 295


Nordzucker Märkte und Trends<br />

Highlights des Jahres 2008/09<br />

Markt<br />

Märkte unter Druck<br />

Im Geschäftsjahr 2008/09 wurde der<br />

Referenzpreis für Zucker von 631,90<br />

auf 541,50 Euro je Tonne gesenkt. In<br />

Polen und Südosteuropa führten große<br />

Angebotsmengen zudem zu einem<br />

erheblichen Preisverfall. Insgesamt<br />

nahm der Druck im europäischen<br />

Markt zu. Auf den Futtermittelmärkten<br />

war hingegen eine erfreulich positive<br />

Preisentwicklung zu ve<strong>rz</strong>eichnen.<br />

Raffination von Rohrrohzucker in<br />

Chelmza (Polen)<br />

Zur Erweiterung der Rohstoffbasis hat<br />

Nordzucker am Standort Chelmza<br />

(Polen) eine Anlage zur Raffination<br />

von Rohrrohzucker installiert. Die erste<br />

Rohrrohzuckerkampagne begann dort<br />

im Juli und endete im September 2008.<br />

2<br />

Politik<br />

Marktöffnung steht an<br />

Zugunsten von Importen aus LDCund<br />

AKP-Staaten soll die EU -Zucker -<br />

produktion bis 2010 um rund sechs<br />

Millionen Tonnen verringert werden.<br />

Die sich daraus ergebende produzierte<br />

Menge liegt deutlich unter dem Verbrauch.<br />

Vom Zucker exporteur wird<br />

die EU so zum Zuckerimporteur.<br />

Quotenrückgabe abgeschlossen<br />

Konzernweit gab Nordzucker 413.000<br />

Tonnen Zuckerquote zurück. Die im<br />

Rahmen der reformierten Zuckermarktordnung<br />

geforderte Rückgabemenge<br />

von EU-weit sechs Millionen<br />

Tonnen ist nun nahezu erreicht. Vor<br />

diesem Hintergrund signalisierte die<br />

EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer<br />

Boel, dass die Zuckere<strong>rz</strong>euger für die<br />

Kampagne 2009/10 von einer Quotenkü<strong>rz</strong>ung<br />

durch eine präventive Marktrücknahme<br />

verschont bleiben würden.<br />

Endgültig wird darüber im Oktober<br />

2009 entschieden.<br />

Unternehmen<br />

Fit for Market 2015<br />

Nach Quotenrückgabe, Preisrückgängen,<br />

Kapazitätsanpassungen und einer<br />

Reduzierung der Quotenzuckerproduktion<br />

begreift Nordzucker die an stehen -<br />

den Herausforderungen als Chance,<br />

auch neue Möglichkeiten im Markt<br />

wah<strong>rz</strong>unehmen. Dreh- und Angelpunkt<br />

ist die Initiative „Fit for Market 2015“<br />

mit vier zentralen Handlungsfeldern:<br />

„Marktpräsenz stärken“, „Effizienz<br />

steigern“, „Rohstoffe sichern“ und<br />

„Profil schärfen“.<br />

Fit together<br />

Die Integration von Nordic Sugar in<br />

den Nordzucker Konzern steht unter<br />

dem Motto „Fit together“. Dieses beinhaltet<br />

einen doppelten Integrationsauftrag:<br />

Auf operativer Ebene gilt es,<br />

reibungslose Abläufe zu etablieren.<br />

Konzernweit gilt es, ausdrücklich auch<br />

die Unterschiede beider Partner zu<br />

nutzen, um das Beste aus beiden Welten<br />

zu einem neuen, noch leistungs -<br />

fähigeren Ganzen zusammenzuführen.<br />

Wissen teilen und unvoreingenommen<br />

voneinander lernen eröffnet die Chance,<br />

die jeweils beste Praxis zu übernehmen.


Kampagne<br />

Bewährungsprobe bestanden<br />

Wachstum realisieren und zeitgleich<br />

die Produktion deutlich einschränken:<br />

Selten haben unternehmerische Ziele<br />

und politische Vorgaben so unvereinbar<br />

nebeneinander gestanden wie in<br />

der Kampagne 2008/09. Die Ergebnisse<br />

zeigen eindrucksvoll, dass der Rübenanbau<br />

einen wesentlichen Beitrag zum<br />

Einkommen der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe leistet.<br />

Rekord-Zuckererträge in<br />

Deutschland und der Slowakei<br />

Konzernweit lag der durchschnittliche<br />

Zuckerertrag je Hektar bei 10,6 Tonnen<br />

(9,5). In Deutschland erreichte der<br />

Zuckerertrag je Hektar den Spitzenwert<br />

von 11,2 Tonnen (10,6). In der Slowakei<br />

wurde ein Rekord-Zuckerertrag von<br />

10,9 Tonnen je Hektar (7,7) e<strong>rz</strong>ielt.<br />

Aufgabe der Zuckerproduktion in<br />

Ungarn<br />

Die Nordzucker-Tochter Matra Cukor<br />

entschied sich am 10. Mä<strong>rz</strong> 2008<br />

gegen eine Fortsetzung der Zuckerproduktion<br />

in Ungarn nach der Kampagne<br />

2007/08 und schloss ihr letztes<br />

ungarisches Werk.<br />

Nordic Sugar<br />

Süße Einheit in Nordeuropa<br />

Gegründet als „De Danske Sukkerfabrikker“,<br />

produziert die heutige Nordic<br />

Sugar seit 1872 Zucker. Seit Anfang<br />

Mä<strong>rz</strong> 2009 ist das Unternehmen Teil<br />

des Nordzucker Konzerns. Nordzucker<br />

gewinnt mit Nordic Sugar den Marktführer<br />

in Nordeuropa, der in vier Ländern<br />

mehr als 280 verschiedene Zucker -<br />

produkte e<strong>rz</strong>eugt, die in zahlreichen<br />

Lebensmitteln und in Non-Food-Produkten<br />

verwendet werden. Der Vertrieb<br />

erfolgt durch eine eigene Orga -<br />

nisation in neun nordeuropäische und<br />

baltische Staaten.<br />

Raffination mit Erfahrung und<br />

Ostseeanschluss<br />

Nordic Sugar verfügt in der EU als einer<br />

der wenigen so genannten „Traditional<br />

Refiner“ nicht nur über Produktionsquoten<br />

für die Rübenzuckergewinnung,<br />

sondern nutzt seit Jah<strong>rz</strong>ehnten auch<br />

zusätzlich gesonderte Rechte für den<br />

Import und die Aufarbeitung von Rohrrohzucker<br />

aus AKP-Ländern. Nordic<br />

Sugar betreibt in Arlöv (Schweden) und<br />

in Porkkala (Finnland) zwei leistungs -<br />

fähige Rohrrohzuckerraffinationen mit<br />

schnellem Zugang zur Ostsee.<br />

Inhalt<br />

Brief des Vorstandes 5<br />

Marktposition stärken –<br />

Zukunft gestalten 8<br />

Attraktivität bewiesen 10<br />

Rohstoffbasis verbreitern 16<br />

Marktpräsenz ausbauen 20<br />

Zusammen wachsen 24<br />

Konzern-Lagebericht 26<br />

Politische<br />

Rahmen bedingungen 28<br />

Markt 30<br />

Zuckervertrieb 32<br />

Rübenanbau und Kampagne 35<br />

Umwelt 38<br />

Mitarbeiter 38<br />

Ertrags-, Finanz- und<br />

Vermögenslage 40<br />

Risikobericht 46<br />

Nachtragsbericht 51<br />

Strategische Positionierung 52<br />

Prognosebericht 53<br />

Konzernabschluss 54<br />

Konzern-Gewinn- und<br />

-Verlustrechnung 56<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung 57<br />

Konzernbilanz 58<br />

Konzern-Eigenkapital -<br />

veränderungs rechnung 60<br />

Konzernanhang 61<br />

Bestätigungsvermerk<br />

des Abschlussprüfers 114<br />

Bericht des Aufsichtsrates 115<br />

Corporate Governance-Bericht 118<br />

Glossar 122<br />

Finanzkalender Umschlag<br />

Nordzucker 2008/09 3


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Sehr geehrte Aktionär<strong>innen</strong><br />

und Aktionäre,<br />

das hinter uns liegende Geschäftsjahr 2008/09 war vermutlich das ereignisreichste in der<br />

Geschichte der Nordzucker. Mit dem ku<strong>rz</strong> nach Abschluss des Geschäftsjahres vollzogenen<br />

Erwerb von Nordic Sugar, Europas fünftgrößtem Zuckerproduzenten, konnten wir unsere<br />

Marktposition in einem sich verändernden Marktumfeld deutlich verbessern. Gemeinsam<br />

sind wir nunmehr eine starke Nummer 2 am europäischen Markt und sehen uns für künftige<br />

Herausforderungen bestens gerüstet.<br />

Wir wissen aber auch, dass Unternehmensgröße allein kein Garant für den künftigen Erfolg<br />

ist. Vielmehr muss Wirtschaftlichkeit die oberste Maxime unseres Handelns und Entscheidens<br />

sein. In diesem Bewusstsein haben wir bereits im Herbst 2008 ein Projekt zur Steigerung<br />

der Effizienz in allen Bereichen des Konzerns gestartet. Nach dem rechtsgültigen Erwerb<br />

wurde auch Nordic Sugar unve<strong>rz</strong>üglich in dieses Projekt einbezogen. Aus der Analyse der<br />

vielfältigen Prozesse sind erste Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz abgeleitet und<br />

bereits verwirklicht worden. Schon für das nun laufende Geschäftsjahr rechnen wir aus den<br />

umgesetzten Maßnahmen mit einem deutlich<br />

positiven Ergebniseffekt.<br />

„Zusammen mit Nordic Sugar sind wir nunmehr eine<br />

starke Nummer 2 am europäischen Markt und sehen<br />

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/09 war in<br />

uns für künftige Herausforderungen bestens gerüstet.“<br />

erheblichem Maße von den Auswirkungen der<br />

reformierten Zuckermarktordnung beeinflusst. Infolge der Absenkung des Referenzpreises<br />

für Zucker von 631,90 auf 541,50 Euro je Tonne und der erheblichen Quotenrückgaben<br />

von rund 26 Prozent im Konzern mussten wir einen Umsatzrückgang hinnehmen, der höher<br />

ausfiel als erwartet. Der erstmalige Umsatz aus dem Rohrrohzuckergeschäft mit unserer Raffinerie<br />

in Polen, der stark angestiegene Umsatz im Bioethanolgeschäft wie auch eine erfreulich<br />

positive Preisentwicklung am Futtermittelmarkt konnten den Rückgang nicht ausgleichen.<br />

Jedoch konnte dieser deutliche Umsatzrückgang von insgesamt 108 Millionen Euro zumindest<br />

teilweise durch die ebenfalls rückläufigen Material- und Personalkosten kompensiert<br />

werden. Der Jahresüberschuss ging dennoch von rund 80,0 auf 43,8 Millionen Euro zurück.<br />

Nordzucker 2008/09 5


6<br />

Hans-Gerd Birlenberg (Jg. 1954)<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Nordzucker AG seit 2007 und<br />

Mitglied des Vorstandes seit 2006<br />

Verantwortungsbereich:<br />

Unternehmensentwicklung, Corporate<br />

Council, Vertrieb (Europa), Controlling,<br />

Finanz- und Rechnungswesen,<br />

Informationstechnologie, Personal,<br />

Public Affairs, Unternehmens kommu -<br />

nika tion, Mergers & Acquisitions,<br />

Risikomanagement, Revision<br />

Dr. Henrik Einfeld (Jg. 1945)<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der Nordzucker AG seit 2007<br />

Verantwortungsbereich:<br />

Agrarwirtschaft, Rohstoffbeschaffung<br />

Deutschland und International<br />

Dr. Martin Wienkenhöver (Jg. 1956)<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der Nordzucker AG seit 2008<br />

Verantwortungsbereich:<br />

Produktion, Logistik, Einkauf,<br />

Managementsysteme, Verbraucher -<br />

schutz, strategische Projekte<br />

In Summe sind die Ergebnisse für uns zweifellos nicht zufrieden stellend.<br />

Wir wissen zudem bereits heute, dass auch das laufende Jahr zweifelsohne<br />

sehr anspruchsvoll werden wird. Ziel muss es daher umso mehr<br />

sein, die Erlösgrundlage zu stabilisieren und langfristig zu stärken.<br />

Zugleich ist eine deutliche Verbesserung der Kostenstruktur erforderlich.<br />

Die notwendigen Maßnahmen werden wir zügig und konsequent umsetzen.<br />

Erste wichtige Weichenstellungen waren das im zurückliegenden<br />

Geschäftsjahr gestartete Effizienzsteigerungsprojekt und der Einstieg<br />

in die Rohrrohzuckerraffination.<br />

Nicht zuletzt werden wir unsere Stärken gemeinsam mit Nordic Sugar<br />

bündeln und klar auf die Erfordernisse des Marktes ausrichten. Denn<br />

wir sind davon übe<strong>rz</strong>eugt, dass die optimale Vernetzung der innerorganisatorischen<br />

Strukturen einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren sein<br />

wird. Insbesondere darum etablieren wir eine veränderte, schlagkräftige<br />

Konzernstruktur, die der neuen Konzerngröße und den gewachsenen<br />

Anforderungen Rechnung trägt. Diese beinhaltet unter anderem die<br />

Schaffung zweier weiterer eigenständiger Ressorts auf Vorstandsebene:<br />

Finanzen sowie Marketing und Vertrieb. Die Geschäftsaktivitäten werden<br />

zudem in den Regionen Nordeuropa, Zentraleuropa und Osteuropa<br />

zusammengefasst. Die neue Struktur bildet so die Basis für mehr Wirtschaftlichkeit<br />

und Schlagkraft und wird einen schnellen, konzernweiten<br />

Wissenstransfer gewährleisten.<br />

2015 ist das Jahr, in dem die Zuckermarktordnung (ZMO) ausläuft. Das<br />

wissen wir schon heute. Was wir noch nicht kennen, ist die künftige<br />

Ausgestaltung. Doch eines kann bereits heute als sicher angenommen<br />

werden: die Rahmenbedingungen für Zuckerproduktion und Rüben -<br />

anbau in Europa werden noch anspruchsvoller sein als heute. Darauf<br />

müssen wir uns vorbereiten. Auch deshalb haben wir konzernweit die<br />

Initiative „Fit for Market 2015“ gestartet. Jetzt kommt es darauf an,<br />

weitere Verbesserungen konsequent umzusetzen und die nun zusätzlich<br />

gewonnene Schlagkraft für unser Geschäft zu nutzen.<br />

Unser Ziel für die Zukunft ist es, den Rübenanbau in Europa nicht nur<br />

nachhaltig zu sichern. Sondern wir wollen die Potenziale, die in der<br />

Rübe als wettbewerbsfähige Feldfrucht noch schlummern, entschlossen


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

zu Tage bringen. Auch begreifen wir die sich dynamisch verändernden<br />

Marktbedingungen als Chance.<br />

Wir haben ein arbeitsreiches und von Veränderungen des Marktes<br />

geprägtes Geschäftsjahr abgeschlossen. Durch den Erwerb von Nordic<br />

Sugar konnten wir den Umstrukturierungsprozess in der Zuckerindustrie<br />

aus eigener Kraft maßgeblich gestalten und unsere Marktposition<br />

umfassend stärken. Jetzt gilt es, die gemeinsamen Kräfte systematisch<br />

zu bündeln, um aus den zukünftigen Herausforderungen gestärkt hervo<strong>rz</strong>ugehen.<br />

Wir danken allen Mitarbeiter<strong>innen</strong> und Mitarbeitern für ihr Engagement<br />

und ihre Leistung. Besonderer Dank gilt Ihnen, unseren Aktionär<strong>innen</strong><br />

und Aktionären, für das Vertrauen, das Sie in unser Unternehmen setzen.<br />

Nordzucker AG<br />

Der Vorstand<br />

Hans-Gerd Birlenberg Dr. Henrik Einfeld<br />

Dr. Martin Wienkenhöver<br />

„Wir konnten den Umstrukturierungs prozess<br />

in der Zuckerindustrie aus eigener Kraft<br />

maßgeblich gestalten. Jetzt gilt es, die<br />

gemeinsamen Kräfte für die zukünftigen<br />

Herausforderungen systematisch zu bündeln.“<br />

Nordzucker 2008/09 7


8<br />

Erstklassige Kampagne<br />

Attraktivität bewiesen


Nordzucker 2008/09 9


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

10<br />

Attraktivität bewiesen<br />

Es galt, vorhandenes Potenzial konsequent<br />

auszuschöpfen und höhere Hektarerträge auf<br />

eingeschränkter Anbaufläche zu erreichen.<br />

Begleitet wurde die Kampagne von neuen<br />

Verschiebungen bei elementaren Branchen-<br />

Parametern.<br />

Vier von zwölf Nordzucker-Werken haben<br />

auch dann „Kampagne“, wenn die klassische<br />

Zuckerrübenkampagne abgeschlossen ist.<br />

Attraktivität bewiesen<br />

Erstklassige Kampagne<br />

Wachstum realisieren, Produktion<br />

konzentrieren<br />

Die Nordzucker-Kampagne 2008/09<br />

nimmt einen herausragenden Platz<br />

in der Unternehmensgeschichte ein.<br />

Wachstum realisieren und zeitgleich die<br />

Produktion deutlich einschränken: Selten<br />

haben unternehmerische Ziele und politische<br />

Vorgaben so unvereinbar nebenein -<br />

ander gestanden, wie in diesem vorletzten<br />

Jahr der EU-Zuckermarktreform.<br />

Begleitet wurde die Kampagne von neuen<br />

Verschiebungen bei elementaren Branchen-<br />

Parametern: Angefangen beim dramatischen<br />

Anstieg der Energiepreise bis in<br />

den November 2008, über den dritten<br />

Preisschnitt beim EU-Netto-Referenzpreis<br />

auf 428,20 Euro je Tonne Zucker (Vorjahr<br />

458,10) und die dritte Senkung des<br />

Rübenmindestpreises auf 27,80 Euro je<br />

Tonne (29,80); bis hin zu Schwankungen<br />

der Preise für Weizen, Raps und Mais –<br />

verbunden mit wechselnden Wirkungen<br />

auf die relative Vo<strong>rz</strong>üglichkeit der Zuckerrübe.<br />

Von Rübe bis Zucker:<br />

Veränderung auf allen Prozessstufen<br />

Anpassungsbedarf gab es nach der reformbedingten<br />

Rückgabe von konzerweit<br />

413.000 Tonnen Quotenzucker auf nahezu<br />

allen Prozessstufen - angefangen bei<br />

der Anbauplanung über sämtliche Stationen<br />

der Lieferkette bis hin zu den Kunden.<br />

Für die Zuckerrübenanbauer bedeutete<br />

das: Den Rübenanbau nach wirtschaft -<br />

lichen Gesichtspunkten an verminderte<br />

EU-Produktionsquoten und veränderte<br />

Verarbeitungsstrukturen anpassen. Hier<br />

galt es, vorhandenes Potenzial konsequent<br />

auszuschöpfen und höhere Hektarerträge<br />

auf eingeschränkter Anbaufläche<br />

zu erreichen. Auch die Rübenlogistik<br />

stand erneut auf dem Prüfstand, um die<br />

insgesamt geringere Rübenmenge noch<br />

effizienter zu transportieren. Nordzucker<br />

stellte sich der Aufgabe, elf Zuckerfabriken<br />

durch eine möglichst lange Zuckerrübenkampagne<br />

noch besser auszulasten. In den<br />

Fabriken galt es, bei sparsamem, multi -<br />

valentem Energieeinsatz sowie möglichst<br />

gleichmäßiger Fahrweise maximale Zuckerausbeuten<br />

zu e<strong>rz</strong>ielen; außerdem war es<br />

das Ziel, die verbleibenden Stillstandszeiten<br />

in der Zuckerfabrik für saisonunabhängige<br />

Produktion kundenorientiert und<br />

Ressourcen schonend zu nutzen.<br />

Neue Kampagnen nach der<br />

Kampagne:<br />

Dicksaft und Rohrrohzucker<br />

Inzwischen haben vier von zwölf<br />

Nordzucker-Werken auch dann „Kam -<br />

pagne“, wenn die klassische Zuckerrübenkampagne<br />

abgeschlossen ist. Bereits<br />

seit 2006 wird im slowakischen Werk<br />

Trencianska Tepla im Frühjahr regelmäßig<br />

Zucker aus Dicksaft produziert – einem<br />

Halbfertigprodukt, das während der<br />

Zuckerrübenkampagne von September<br />

bis Januar eingelagert wird. Im Mai 2009<br />

hat im Werk Nordstemmen die erste<br />

Dicksaftkampagne begonnen. Kundenwünsche<br />

werden so ganzjährig noch<br />

flexibler bedient. Zudem sorgt Dicksaft<br />

aus den Werken Nordstemmen, Schladen<br />

und Klein Wanzleben für die ganzjährige


Produktion von Bioethanol der fuel 21<br />

GmbH & Co. KG. Eine weitere neue Aufgabe<br />

ist die Rohrrohzuckerraffination, mit<br />

der Nordzucker im August 2008 am polnischen<br />

Werkstandort Chelmza begonnen<br />

hat.<br />

Rekordernte<br />

Mit Rekordergebnissen endete die Zuckerrübenkampagne<br />

am 15. Januar 2009<br />

nach 121 Tagen in den deutschen Werken<br />

der Nordzucker AG. Die internationalen<br />

Standorte in Polen, der Slowakei und<br />

Serbien erreichten ebenfalls gute, regional<br />

vereinzelt auch durchschnittliche Ergebnisse.<br />

In vielen Anbaugebieten legten die<br />

Zuckererträge kräftig zu. Konzernweit<br />

e<strong>rz</strong>ielten die Rübenanbauer überdurchschnittliche<br />

Erträge von 59 Tonnen Rüben<br />

pro Hektar (56,6) bei einem Zucker gehalt<br />

von 17,9 Prozent (16,8). Im süd lichen<br />

Niedersachsen wurden regional Spitzenresultate<br />

von 80 Tonnen Rüben und 15<br />

Ton nen Zucker je Hektar erreicht.<br />

Rekordwerte e<strong>rz</strong>ielten auch die slowakischen<br />

Rübenanbauer mit 61,2 Tonnen<br />

Rüben pro Hektar und einem Zuckergehalt<br />

von 17,7 Prozent. Der Zuckerertrag<br />

lag bei elf Tonnen pro Hektar. Ebenso<br />

waren die Ernteergebnisse in Serbien<br />

sehr erfreulich: 52,3 Tonnen Rüben pro<br />

Hektar bei 17,1 Prozent Zuckergehalt.<br />

Mit etwa neun Tonnen Zucker je Hektar<br />

In vielen Anbaugebieten legten die<br />

Zuckererträge kräftig zu. Im südlichen<br />

Niedersachsen wurden regional Spitzen -<br />

resultate von 15 Tonnen Zucker je<br />

Hektar erreicht.<br />

Nordzucker 2008/09 11


Mit Erträgen, die deutlich über den Vor jahres -<br />

ergebnissen lagen, konnten die serbischen<br />

Rübenanbauer Anbau ein schränkungen zum<br />

Teil kompensieren.<br />

12<br />

e<strong>rz</strong>ielten die serbischen Rübenanbauer<br />

Erträge, die deutlich über den Vorjahresergebnissen<br />

lagen. Anbaueinschränkungen<br />

konnten so zum Teil kompensiert<br />

werden. In Polen wurden durch die späte<br />

Rübenaussaat und fehlende Niederschläge<br />

unterdurchschnittliche Erträge von 44,5<br />

Tonnen Rüben bei einem Zuckergehalt<br />

von 17 Prozent erreicht.<br />

Der Durchschnittsertrag der Nordzucker<br />

AG lag mit 11,3 Tonnen Zucker pro Hektar<br />

(10,6) so hoch wie nie zuvor. Insgesamt<br />

wurden konzernweit aus rund zehn<br />

Millionen Tonnen Rüben rund 1,6 Millionen<br />

Tonnen Zucker e<strong>rz</strong>eugt (1,9).<br />

Mit dieser planmäßigen Rückführung der<br />

Produktion setzte der Konzern politische<br />

Vorgaben der EU um, nach denen die<br />

Zuckere<strong>rz</strong>eugung in Europa um rund<br />

sechs Millionen Tonnen zu Gunsten von<br />

Roh<strong>rz</strong>uckerimporten aus den wirtschaftlich<br />

schwächsten Ländern der Welt sinken<br />

soll.<br />

Hohe Auslastung<br />

Mit durchschnittlich 116 Tagen Kam -<br />

pagnedauer hat Nordzucker eine insgesamt<br />

sehr gute Auslastung aller Werke<br />

e<strong>rz</strong>ielt. Gleichzeitig stieg in den norddeutschen<br />

Werken die durchschnittliche<br />

Tagesver arbeitung pro Werk deutlich auf<br />

über 13.500 Tonnen Rüben. Die Werke<br />

Klein Wanzleben und Nordstemmen verarbeiteten<br />

erstmalig durchschnittlich fast<br />

15.000 Tonnen Rüben je Kampagnetag.<br />

In den Fabriken in Polen, der Slowakei


und Serbien wurden kampagnetäglich<br />

weiter jeweils fünf- bis sechstausend Ton -<br />

nen Rüben verarbeitet. Die insgesamt sehr<br />

gute Auslastung der Werke trug 2008<br />

dazu bei, die ökonomischen Folgen der<br />

ZMO-Reform teilweise auszugleichen.<br />

Bewährungsprobe bestanden<br />

Die Kampagne 2008/09 war die erste<br />

Bewährungsprobe für zahlreiche Maßnahmen,<br />

die Nordzucker im Zuge der<br />

Anpassung an EU-Reformvorgaben<br />

durchführt. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll,<br />

dass der Rübenanbau in den<br />

Anbauregionen unter den Bedingungen<br />

der neuen Marktordnung wettbewerbsund<br />

entwicklungsfähig ist. Auch im Vergleich<br />

mit anderen Agrarfrüchten behauptete<br />

die Zuckerrübe 2008 ihre Spitzen -<br />

position mit Abstand und leistete einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Einkommen<br />

der landwirtschaftlichen Betriebe. Der<br />

durchschnittliche Rübenpreis einschließlich<br />

aller Nebenleistungen lag in Norddeutschland<br />

bei fast 38 Euro je Tonne<br />

Rüben. Für die Anbauer wirtschaftlich<br />

interessant war auch der im zweiten Jahr<br />

durchgeführte Anbau von Ethanolrüben<br />

für die Bioethanolproduk tion der fuel 21<br />

GmbH & Co. KG. Bei weiter angespann-<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Attraktivität bewiesen<br />

tem Marktumfeld sowie anhaltenden<br />

klima- und energiepolitischen Unsicherheiten<br />

erlösten die Anbauer für Ethanolrüben<br />

durchschnittlich rund 27 Euro je<br />

Tonne. Die Rübe bleibt damit auch künftig<br />

eine feste und planbare Ertragsgröße<br />

für die landwirtschaftlichen Betriebe.<br />

Konsequent produktiver<br />

Nordzucker hat ihren Kampagne-Auftrag<br />

2008 unter schwierigen Bedingungen<br />

mit beachtlichem Erfolg erfüllt. In den<br />

Werken und besonders auch im Rübenanbau<br />

hat der Konzern einen deutlichen<br />

Produktivitätszuwachs realisiert. Zuwachs,<br />

der nicht allein den 2008 ebenfalls günstigen<br />

Vegetationsbedingungen zuzuschreiben<br />

ist, sondern all denen, die – jeder<br />

an seinem Platz – konsequent dafür ge -<br />

arbeitet haben. Voraussetzung dafür war,<br />

neben frühzeitigen strategischen Weichenstellungen<br />

und schme<strong>rz</strong>haften Standortentscheidungen,<br />

Mut und Wille zur Veränderung<br />

und die konzernübergreifende,<br />

gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten<br />

– von der Rübe bis zum Zucker.<br />

In den Werken und besonders auch im<br />

Rübenanbau hat der Konzern einen deutlichen<br />

Produktivitätszuwachs realisiert.<br />

Im Vergleich mit anderen Früchten behauptete<br />

die Zuckerrübe 2008 ihre Spitzenposition mit<br />

Abstand und leistete einen wesentlichen Beitrag<br />

zum Einkommen der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe.<br />

Nordzucker 2008/09 13


14<br />

Vor der Marktöffnung<br />

Rohstoffbasis verbreitern


Nordzucker 2008/09 15


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

16<br />

Rohstoffbasis verbreitern<br />

Wirtschaftlich weniger entwickelte Länder<br />

sollen von der Marktöffnung profitieren.<br />

Der Wandel der EU vom Exporteur zum<br />

Importeur von Zucker bietet Nordzucker<br />

neue Chancen zu wachsen.<br />

Rohstoffbasis verbreitern<br />

Roh<strong>rz</strong>ucker – Marktöffnung mit<br />

neuen Marktchancen<br />

EU-Zuckermarkt vor dem Rollenwechsel<br />

Über Jah<strong>rz</strong>ehnte war die EU einer der bedeutendsten<br />

Zuckerexporteure der Welt.<br />

2009 soll sie endgültig in ihre neue Rolle<br />

wechseln und nach der Aufgabe von einem<br />

Viertel ihrer bisherigen Produktionsrechte<br />

schrittweise zum bedeutendsten Zuckerimporteur<br />

der Welt werden. Dieser Rollenwechsel<br />

ist das Ergebnis der im November<br />

2005 beschlossenen Zuckermarktreform.<br />

Er schafft neue Spielräume und stellt<br />

Nordzucker als zweitgrößten europäischen<br />

Zuckerhersteller vor neue Herausforderungen.<br />

Wirtschaftlich weniger entwickelte<br />

Länder sollen von der Marktöffnung profitieren<br />

und die in der EU entstandenen Defi -<br />

zite bei der Versorgung aus heimischem<br />

Rüben zucker mit Roh<strong>rz</strong>uckerimporten<br />

ausgleichen.<br />

Neue Importregeln ab Herbst 2009<br />

Im Herbst 2009 treten neue Importregeln<br />

für Zucker in Kraft. Danach dürfen die 50<br />

am wenigsten entwickelten Länder der Erde<br />

(LDC) Zuckerquoten- und zollfrei in die EU<br />

liefern. Außerdem entfallen Zollsätze und<br />

Importquoten auf Zuckerimporte aus den<br />

77 AKP-Ländern. Für eine Übergangsfrist bis<br />

2015 kann die EU-Kommission Zölle auf Importe<br />

aus den AKP-Staaten erheben, die<br />

nicht gleichzeitig LDC-Länder sind, wenn<br />

bestimmte Mengen überschritten werden.<br />

Frühzeitige Weichenstellung<br />

Der Wandel der EU vom Exporteur zum<br />

Importeur von Zucker, bietet Nordzucker<br />

durchaus neue Chancen zu wachsen. Um<br />

bestehende Marktanteile zum Vorteil der<br />

Anteilseigner nicht nur zu sichern, sondern<br />

weiter auszubauen, hat der Konzern früh -<br />

zeitig entscheidende Weichen für die bevorstehende,<br />

vollständige Freigabe von LDCund<br />

AKP-Importen gestellt.<br />

Vorsprung durch Expertise<br />

Nordzucker profitiert heute von einer leistungsfähigen,<br />

EU-weit gut aufgestellten<br />

Vertriebsorganisation für Rüben- und<br />

Roh<strong>rz</strong>ucker. Über Eurosugar und die neue<br />

Nordzucker-Tochter Nordic Sugar bietet<br />

der Konzern Kunden und Lieferanten<br />

marktstrategisch günstig gelegene Standorte<br />

für die Raffination von importiertem<br />

Rohrrohzucker: Im Ostseeraum betreibt<br />

Nordic Sugar mit Porkalla in Finnland und<br />

Arlöv in Schweden zwei Raffinationen.<br />

2008 hat Nordzucker im polnischen Werk<br />

Chelmza einen weiteren Raffinationsstandort<br />

in Betrieb genommen. Nordic Sugar<br />

eingeschlossen, verfügt Nordzucker damit<br />

2009 über Raffinationskapazitäten von<br />

rund 300.000 Tonnen Rohrrohzucker. Die<br />

besondere technische Expertise von Nordic<br />

Sugar und Eurosugar sowie deren wert -<br />

volles, über Jah<strong>rz</strong>ehnte gewachsenes<br />

Know-How im Handling von Rohrrohzuckerimporten<br />

sichert dem Konzern einen<br />

Vorsprung im Wettbewerb um Marktanteile.<br />

Raffination: Auf den Standort<br />

kommt es an<br />

Die Standortwahl hat bei der Schaffung<br />

neuer Raffinationskapazitäten überragende<br />

Bedeutung. In Polen empfiehlt sich Chelmza<br />

mit der Anbindung an den Ostseehafen<br />

Danzig vor allem durch seine günstige Lage<br />

zu den Defizitgebieten im baltischen Raum<br />

und in Polen. Wesentliches Kriterium für die<br />

Schaffung von Raffinationskapazitäten ist die<br />

Frage, ob es regional Bedarf für Importzucker<br />

in Form von nicht durch Rübenzucker<br />

zu deckende Nachfrage gibt. Ansonsten<br />

muss raffinierter Roh<strong>rz</strong>ucker mit hohen<br />

Transportkosten in defizitäre Gebiete transportiert<br />

werden, was die Profitabilität in Frage<br />

stellt. In Chelmza profitiert Nordzucker<br />

zusätzlich von Kostenvorteilen, weil die<br />

Raffination im Annexbetrieb der Zucker -<br />

fabrik dazu beiträgt, die Stillstandskosten<br />

der Fabrik zu senken.


Der EU-B<strong>innen</strong>nachfrage in Höhe von rund<br />

17,2 Millionen Tonnen Zucker stehen im<br />

laufenden Zuckerwirtschaftsjahr 2008/09<br />

rund 13,5 Millionen Tonnen Zucker aus<br />

EU-E<strong>rz</strong>eugung gegenüber. Roh<strong>rz</strong>ucker im -<br />

porte werden also benötigt, um Kunden<br />

in Defizitregionen vor allem in Süd- und<br />

Süd osteuropa, im Baltikum und Polen<br />

sowie in Irland weiter zuverlässig zu beliefern.<br />

Auf welche Importmengen sich die<br />

EU-Zucker wirtschaft in Zukunft einzurichten<br />

hat, hängt von zahlreichen Einflussfaktoren<br />

ab: Wie verändert sich der Weltmarktpreis?<br />

In welchem Tempo entwickeln sich<br />

der Anbau von Zuckerrohr, lokale Verarbeitungskapazitäten<br />

und nötige Infrastruktur?<br />

Wie ist die jeweilige politische Situation in<br />

den Lieferländern? Und – nicht zuletzt –<br />

welche Frachtkosten fallen an, welche<br />

Zuckerqualitäten werden angedient?<br />

Potenzial im östlichen und<br />

südlichen Afrika<br />

Roh<strong>rz</strong>uckerimporte können über alle Hafenund<br />

Handelsplätze in der EU abgewickelt<br />

werden. Nordzucker rechnet künftig mit<br />

Roh<strong>rz</strong>uckerimporten von jährlich etwa vier<br />

Millionen Tonnen. Davon wird rund ein<br />

Drittel in raffinierter Form – also als verkehrsfähiger<br />

Weißzucker – in der EU ankom-<br />

men. Im Durchschnitt der vergangenen<br />

fünf Jahre wurden bereits etwa 3,1 Millionen<br />

Tonnen Zucker aus Drittländern in die<br />

EU importiert. Nach Einschätzung von Experten<br />

der Londoner International Sugar<br />

Organisation (ISO) wird Mauritius unter<br />

den AKP/LDC-Ländern bedeutendster Lieferant<br />

der EU bleiben. Das perspektivisch<br />

größte Exportpotenzial sieht die ISO im<br />

östlichen und südlichen Afrika: im Sudan,<br />

gefolgt von Mosambik, Sambia, Simbabwe<br />

und Tansania. Diese Länder verfügen über<br />

günstige Bedingungen für die Ausdehnung<br />

ihrer Zuckerproduktion: gute klimatische<br />

Voraussetzungen, Erträge von über elf Tonnen<br />

Zucker je Hektar, günstige Produktionskosten,<br />

eine gewisse politische Stabilität sowie<br />

ku<strong>rz</strong>fristig investierbares Kapital, unter<br />

anderem aus Südafrika und den arabischen<br />

Staaten.<br />

Roh<strong>rz</strong>ucker erweitert das<br />

SweetFamily-Sortiment<br />

Raffinierter Roh<strong>rz</strong>ucker hat bereits 2008<br />

Einzug gehalten in das SweetFamily-Sortiment<br />

von Nordzucker. Seit Januar 2009<br />

folgt Bio-Gelierroh<strong>rz</strong>ucker der Marke Sweet-<br />

Family dem Roh<strong>rz</strong>ucker in der Ein-Kilo-<br />

Haushaltspackung in die Ladenregale von<br />

Lebensmitteleinzelhandel und Discountern.<br />

Auf welche Importmengen sich die EU-Zucker -<br />

wirtschaft in Zukunft einzurichten hat, hängt<br />

von zahlreichen Einflussfaktoren ab.<br />

Nordzucker 2008/09 17


18<br />

Nordic Sugar an Bord<br />

Marktpräsenz ausbauen


Nordzucker 2008/09 19


Nordic Sugar ist seit Anfang Mä<strong>rz</strong> 2009<br />

Teil des Nordzucker Konzerns.<br />

Nordzucker gewinnt mit Nordic Sugar einen<br />

Partner, dessen Attraktivität sich durch seine<br />

geografische Lage und sein Marktgewicht<br />

auszeichnet.<br />

Auf der Grundlage tradierter Handelsbeziehungen<br />

nutzen die nordischen Länder seit Jah<strong>rz</strong>ehnten<br />

zusätzlich gesonderte Rechte für den Import<br />

und die Aufarbeitung von Rohrrohzucker aus<br />

AKP-Ländern.<br />

20<br />

Marktpräsenz ausbauen<br />

Nordic Sugar – Süße Einheit<br />

in Nordeuropa<br />

Gegründet als „De Danske Sukkerfabrikker“,<br />

produziert die heutige Nordic Sugar<br />

seit 1872 Zucker aus „Sukkerroer“ – dänisch<br />

für Zuckerrübe. Ähnlich regional<br />

verwu<strong>rz</strong>elt wie Nordzucker, wuchs das<br />

Unternehmen in der dänischen Danisco-<br />

Gruppe zum führenden Zuckerhersteller<br />

der nordischen und baltischen Region.<br />

Nach Akquisitionen in Dänemark (1989),<br />

Deutschland (1991), Schweden (1992),<br />

Litauen (1998) und Finnland (1999) ist<br />

Nordic Sugar seit Anfang Mä<strong>rz</strong> 2009 Teil<br />

des Nordzucker Konzerns.<br />

Etablierter Partner<br />

Nordzucker gewinnt mit Nordic Sugar<br />

einen engagierten, im Markt etablierten<br />

Partner, dessen Attraktivität sich durch<br />

seine geografische Lage und sein Marktgewicht<br />

auszeichnet. Die neue Nordzucker-<br />

Tochter ist Marktführer in Nordeuropa<br />

und betreibt ihre eigene Vertriebsorganisation.<br />

Nordic Sugar produziert mehr als 280<br />

verschiedene Zuckerprodukte, die in zahlreichen<br />

Lebensmitteln sowie für Non-<br />

Food-Anwendungen verwendet werden.<br />

Das Unternehmen konzentriert sich verstärkt<br />

auf die kontinuierliche Erweiterung<br />

des Produktbestandes und zielt dabei auf<br />

die Marktführung bei Speziale<strong>rz</strong>eugnissen<br />

für Verbraucher und Industrie ab. Für den<br />

speziellen Kundenbedarf maßgeschneiderte<br />

Zuckerprodukte sind der Schlüssel<br />

zum Erfolg der Nordic Sugar. Das besondere<br />

Augenmerk liegt auf Service, flexib -<br />

ler Logistik, Nachhaltigkeit sowie technischem<br />

Support und Unterstützung bei<br />

der Entwicklung von Kundenprodukten.<br />

Auf den Einzelhandelsmärkten werden<br />

Nordic Sugar Produkte unter der gut<br />

positionierten Marke Dansukker vertrieben.<br />

Die Nordic Sugar-Tochter Maribo Seed<br />

züchtet und produziert Samen für Zuckerund<br />

Futterrüben sowie für Erbsen und<br />

Sonnenblumen und vertreibt diese Samen<br />

in über 35 Ländern.<br />

Produktion in vier Ländern<br />

Nordic Sugar beschäftigt 1.850 Mitarbeiter.<br />

Das Unternehmen betreibt nach dem<br />

kartellrechtlich bedingten Verkauf des<br />

Werks Anklam in Deutschland fünf Zuckerfabriken<br />

in Dänemark (Nakskov, Nyköbing),<br />

Schweden (Örtofta), Finnland (Säkylä)<br />

und Litauen (Kedainiai) sowie zwei Raffinerien<br />

in Schweden (Arlöv) und Finnland<br />

(Porkkala). Die Zuckerfabriken in Nakskov<br />

und Nyköbing verfügen über eine Produktionsleistung<br />

von jeweils etwa 200.000<br />

Tonnen pro Jahr. Die Raffinationsleistung<br />

der Produktionsstandorte in Arlöv und<br />

Porkkala beläuft sich auf insgesamt<br />

500.000 Tonnen. Die Werke Kedainiai<br />

und Säkylä e<strong>rz</strong>eugen rund 75.000 be -<br />

ziehungsweise 90.000 Tonnen pro Jahr.<br />

Das größte Werk der Nordic Sugar ist die<br />

schwedische Zuckerfabrik Örtofta mit<br />

einer jährlichen Produktion von 360.000<br />

Tonnen Zucker.<br />

Raffination mit Erfahrung und<br />

Ostseeanschluss<br />

Für den Nordzucker Konzern stellen die<br />

langjährigen Erfahrungen in der Raffina -<br />

tion von Rohrrohzucker ein gewichtiges<br />

Plus dar. Die Aufbereitung der weiter<br />

ansteigenden Rohrrohzuckerimporte zu<br />

marktfähigen Produkten wird in den<br />

kommenden Jahren deutlich an Bedeutung<br />

gew<strong>innen</strong>. Nordic Sugar verfügt in<br />

der EU als einer der wenigen so genannten<br />

„Traditional Refiner“ nicht nur über<br />

Produktionsquoten für die Rübenzuckergewinnung.<br />

Auf der Grundlage tradierter<br />

Handelsbeziehungen nutzen die nordischen<br />

Länder seit Jah<strong>rz</strong>ehnten zusätzlich<br />

gesonderte Rechte für den Import und


die Aufarbeitung von Rohrrohzucker aus<br />

AKP-Ländern. Nordic Sugar betreibt in<br />

Arlöv (Schweden) und in Porkkala (Finnland)<br />

zwei leistungsfähige Raffinationsstandorte<br />

mit schnellem Zugang zur<br />

Ostsee. Ab Ende 2009 wird die Rohrrohzuckerraffination<br />

aufgrund der Marktöffnung<br />

für Rohrrohzucker aus den AKP- und<br />

LDC-Staaten für die europäischen Märkte<br />

noch erheblich an Gewicht hinzugew<strong>innen</strong><br />

und auch für Nordzucker zu einem<br />

wichtigen Standbein werden.<br />

Hauptanbau in Schweden und<br />

Dänemark<br />

Die in den Nordic Sugar Werken in Dänemark,<br />

Schweden, Finnland und Litauen<br />

verarbeiteten Zuckerrüben werden von<br />

rund 5.600 Rübenanbauern kultiviert. In<br />

der Kampagne 2008/2009 produzierte<br />

das Unternehmen rund eine Million Tonnen<br />

Zucker aus Rüben.<br />

Im vergangenen Anbaujahr belief sich die<br />

Anbaufläche für Zuckerrüben in Dänemark<br />

und Schweden auf jeweils rund 36.500<br />

Hektar. In Finnland und Litauen belief sich<br />

die Rübenanbaufläche auf 13.600 Hektar<br />

beziehungsweise auf 6.900 Hektar. Die<br />

durchschnittliche Transportentfernung zur<br />

Fabrik variiert von 32 Kilometern in Dänemark<br />

bis hin zu 93 Kilometern in Finnland.<br />

2008 ernteten die dänischen Anbauer<br />

durchschnittlich 64,2 Tonnen Rüben je<br />

Hektar bei einem durchschnittlichen<br />

Zuckerertrag von 11,4 Tonnen je Hektar.<br />

In Finnland betrug der durchschnittliche<br />

Rübenertrag 34,4 Tonnen je Hektar, während<br />

der Zuckerertrag sich durchschnittlich<br />

auf 5,7 Tonnen je Hektar belief.<br />

In den Jahren 2007 und 2008 hat auch<br />

Nordic Sugar durch die Rückgabe von EU-<br />

Produktionsquoten zur Realisierung der Reformziele<br />

der EU für den Zuckermarkt beigetragen.<br />

Für Dänemark und Schweden<br />

wurden Quotenzukaufmöglichkeiten genutzt,<br />

um die optimale Auslastung der Produktionskapazitäten<br />

in diesen Ländern zu<br />

sichern. Für die kommende Kampagne<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Marktpräsenz ausbauen<br />

2009/10 verfügt Nordic Sugar über eine<br />

EU-Produktionsquote von 810.000 Tonnen<br />

Rübenzucker.<br />

Nachhaltige Ergebnisse<br />

Im Geschäftsjahr 2007/08 erwirtschaftete<br />

das Vorgängerunternehmen Danisco Sugar<br />

einen Umsatz von 918 Millionen Euro und<br />

ein Ergebnis (EBIT) in Höhe von 87 Millionen<br />

Euro. Rund 64 Prozent der Erlöse<br />

stammen aus dem Verkauf an Industrieabnehmer,<br />

dabei machen Lebensmittelanwendungen<br />

53 Prozent und der Non-<br />

Food-Bereich elf Prozent aus. Der Verkauf<br />

an den Einzelhandelssektor bildete rund<br />

20 Prozent der Erlöse, während der Verkauf<br />

von Futtermitteln, Samen und anderen<br />

Produkten zusammen genommen<br />

rund 16 Prozent ergab. Rund 80 Prozent<br />

seiner Erlöse e<strong>rz</strong>ielte das Unternehmen in<br />

den nordischen und baltischen Heimatmärkten.<br />

Nordic Sugar setzt sich engagiert<br />

dafür ein, ihre starke Position in<br />

Nordeuropa weiter auszubauen und in<br />

neue Märkte zu expandieren.<br />

Aufgrund seines ambitionierten Engagements<br />

für nachhaltige Entwicklung gilt<br />

das Unternehmen nicht nur branchen -<br />

intern als vorbildlich. Nordic Sugar ist<br />

beispielsweise im Hinblick auf Produkt -<br />

sicherheit führend in der Branche und<br />

die Zertifi zierungen nach internationalen<br />

Standards wie ISO 9001, ISO 14001, ISO<br />

22000 und OHSAS 18001 belegen ebenfalls<br />

den Erfolg dieser Anstrengungen. Vor<br />

dem Hintergrund dieser Erfolgsgeschichte<br />

legt Nordic Sugar gegenwärtig besonderes<br />

Augenmerk darauf, ihre Energieleistung<br />

weiter zu verbessern, um sowohl einen<br />

stabilen und kostengünstigen Energie -<br />

verbrauch siche<strong>rz</strong>ustellen als auch die<br />

Umweltbelastung ihrer betrieblichen<br />

Tätigkeiten zu verringern.<br />

In Sachen Produktsicherheit und Nachhaltigkeit<br />

gilt Nordic Sugar nicht nur branchenintern als<br />

vorbildlich.<br />

Nordzucker 2008/09 21


22<br />

Fit together<br />

Zusammen wachsen


Nordzucker 2008/09 23


Nordzucker gewinnt an Marktgewicht und<br />

baut ihre Position als ein führender euro -<br />

päischer Zuckeranbieter weiter aus.<br />

Nordzucker verfügt über eine sehr gute<br />

Ausgangsposition, um den Rübenanbau<br />

wirtschaftlich attraktiv zu gestalten.<br />

Nach 2015 gelten neue Spielregeln.<br />

24<br />

Zusammen wachsen<br />

Fit together<br />

Markt im Wandel<br />

Im vierten und letzten Jahr der EU-Zuckermarktreform<br />

steht Europa an der Schwelle<br />

zu einem neuen Zucke<strong>rz</strong>eitalter. Das gesamte<br />

Marktumfeld, Geschäfts- und Wettbewerbsbedingungen<br />

sind einem anhaltend<br />

tiefgreifenden Wandel unterworfen.<br />

Veränderung, die nach der vollständigen<br />

Öffnung für Zucker aus den am wenigsten<br />

entwickelten Ländern (LDC) im Herbst<br />

2009 in neuer Dynamik voranschreiten<br />

wird. Begleitet wird dieser Prozess von<br />

kaum kalkulierbaren Einflüssen der weltweiten<br />

Finanzkrise.<br />

Bis zum Ende der laufenden Marktordnungsperiode<br />

2015 sind die Eckdaten für<br />

die schrittweise Liberalisierung des europäischen<br />

Zuckermarktes weitgehend vorgezeichnet.<br />

Nach 2015 gelten neue bisher<br />

noch unklare Spielregeln. Klar ist heute<br />

jedoch schon soviel: Neben den euro -<br />

päischen Zuckerproduzenten gehören<br />

künftig vermehrt Zuckerimporteure zu<br />

den Marktteilnehmern. Die Intensität des<br />

Wettbewerbs nimmt nicht zuletzt durch<br />

diese neuen Anbieter deutlich zu. Entsprechend<br />

gehören Marktgewicht und<br />

Wirtschaftlichkeit neben Marktpräsenz<br />

und Rohstoffsicherheit zu den wesent -<br />

lichen Erfolgsparametern, an denen sich<br />

Nordzucker in Zukunft messen lassen will.<br />

Nordzucker begreift den Marktwandel als<br />

Chance und will diesen maßgeblich mitgestalten,<br />

um gestärkt daraus hervo<strong>rz</strong>ugehen.<br />

Als Vorreiter der Branche setzt<br />

Nordzucker dabei auf Höchstleistungen<br />

in allen Bereichen des Unternehmens.<br />

Wachstum zu neuer Größe<br />

Mit der erfolgreichen Akquisition von<br />

Nordic Sugar hat der Konzern den<br />

Zuckerrübenanbau in Europa und seine<br />

Position als bedeutender europäischer<br />

Zuckeranbieter gestärkt. Nordzucker gewinnt<br />

an Marktgewicht und baut ihre<br />

Position als ein führender europäischer<br />

Zuckeranbieter weiter aus. Das neue Tochterunternehmen<br />

Nordic Sugar sichert<br />

Nordzucker eine bedeutende Größe im<br />

europäischen Markt. Nordzucker hat sich<br />

damit frühzeitig und systematisch auf<br />

kommende Marktherausforderungen<br />

vorbereitet.<br />

Rübenanbau attraktiv gestalten<br />

Nordic Sugar ergänzt den Nordzucker<br />

Konzern um einen etablierten, erfolgreichen<br />

Partner, von dessen Erfahrung und<br />

Know-how alle profitieren. Nordzucker<br />

verfügt damit über eine sehr gute Ausgangsposition,<br />

den Rübenanbau in Norddeutschland,<br />

in Nordeuropa, dem Baltikum,<br />

Polen, Serbien und in der Slowakei<br />

dauerhaft wirtschaftlich attraktiv zu gestalten.<br />

Gemeinsam im Visier: 2015<br />

Nordzucker hat die Herausforderungen,<br />

die ab 2015 auf den Konzern zukommen<br />

werden, konsequent ins Visier genommen.<br />

Mit der ansteigenden Größe wachsen<br />

jedoch auch die Aufgaben. Nur wenn es<br />

Nordzucker in den kommenden Jahren<br />

gelingt, Größe kompromisslos mit Wirtschaftlichkeit<br />

zu unterlegen, wird der<br />

Konzern seine Option auf eine Spitzen -<br />

position im künftigen Zuckermarkt<br />

Europas erfolgreich einlösen. Zudem


egreift Nordzucker die anstehenden<br />

Herausforderungen als Chance, auch<br />

neue Marktopportunitäten wah<strong>rz</strong>unehmen.<br />

Dreh- und Angelpunkt ist die Ini -<br />

tiative „Fit for Market 2015“. Auf der<br />

Grundlage von vier zentralen Handlungsfeldern<br />

beschreibt sie den Weg, auf dem<br />

Nordzucker ihre Ziele verfolgt, die verschiedenen<br />

Aufgaben anpackt und sich<br />

so fit für den Markt ab 2015 macht.<br />

„Fit for Market 2015“:<br />

Konzernweit klare Aufgaben<br />

Nach Quotenrückgabe, Preisrückgängen,<br />

schme<strong>rz</strong>lichen Kapazitätsanpassungen<br />

und einer Reduzierung der Quotenzuckerproduktion<br />

wird der Konzern seine Wettbewerbsfähigkeit<br />

in den kommenden Jah -<br />

ren systematisch sichern und ausbauen.<br />

„Marktpräsenz stärken“, „Effizienz steigern“,<br />

„Rohstoffe sichern“ und „Profil<br />

schärfen“ heißen die Kernaufgaben, denen<br />

konzernweit klare Ziele sowie alle bereits<br />

laufenden und künftigen Maß nahmen<br />

zugeordnet sind.<br />

Kosten senken, Leistung verbessern<br />

Um das Erlösniveau langfristig zu steigern,<br />

wird Nordzucker die Effizienz ihrer Prozesse<br />

und Strukturen erhöhen. Das heißt:<br />

Kosten senken und dabei gleichzeitig die<br />

Leistungsfähigkeit verbessern. Entsprechend<br />

dem sich ändernden Marktumfeld werden<br />

dazu klare Strukturen geschaffen und die<br />

Integration von Nordic Sugar zügig vorangetrieben.<br />

Bereits 2008 hat Nordzucker<br />

konzernweit ein umfassendes Effizienzsteigerungsprojekt<br />

begonnen, in das jetzt<br />

auch die neue Tochtergesellschaft ein -<br />

gebunden ist. Bereits im laufenden Geschäftsjahr<br />

rechnet Nordzucker mit einem<br />

spürbaren positiven Effekt aus dem Effizienzsteigerungsprojekt.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Zusammen wachsen<br />

Chance zu Innovation und Vorsprung<br />

„Fit together“ beinhaltet einen doppelten<br />

Integrationsauftrag an die neuen Partner:<br />

Zum einen gilt es, auf operativer Ebene<br />

reibungslose Abläufe zu etablieren – zum<br />

Beispiel bei der Vereinheitlichung von IT<br />

oder Finanz- und Rechnungswesen. Zum<br />

anderen nutzt der Konzern – neben allen<br />

Vorteilen aus kultureller Nähe – ausdrücklich<br />

auch die Verschiedenheit beider Partner,<br />

um das Beste aus beiden Welten zu<br />

einem neuen leistungsfähigeren Ganzen<br />

zusammenzuführen. Das betrifft unterschiedliche<br />

Führungsstile ebenso wie<br />

gelernte Formen der Zusammenarbeit.<br />

Indem alle Wissen teilen und unvorein -<br />

genommen voneinander lernen, eröffnen<br />

sich Wege, die jeweils beste Praxis zu<br />

übernehmen. Eine einmalige Chance zu<br />

Innovation und Vorsprung, die Nordzucker<br />

gemeinsam nutzt, um sich als führender<br />

Zuckerhersteller Europas den Anforderungen<br />

des sich öffnenden Marktes erfolgreich<br />

zu stellen.<br />

Der Konzern wird seine Wettbewerbsfähigkeit<br />

in den kommenden Jahren systematisch<br />

sichern und ausbauen.<br />

Wissen teilen und unvoreingenommen<br />

voneinander lernen.<br />

Nordzucker 2008/09 25


26<br />

Konzern-Lagebericht<br />

Wirtschaftlichkeit –<br />

Maß aller Dinge


Nordzucker 2008/09 27


28<br />

Unternehmenszentrale<br />

D 1 Braunschweig<br />

Verwaltung Nordic Sugar<br />

DK 2 Kopenhagen<br />

Konzern-Lagebericht der Nordzucker AG<br />

Politische<br />

Rahmenbedingungen<br />

Einschnitte bei Mengen und Preisen<br />

Das Geschäftsjahr 2008/09 stand ganz<br />

im Zeichen der Veränderung des europäischen<br />

Zuckermarktes. Mit der seit<br />

dem 1. Juli 2006 gültigen reformierten<br />

Zuckermarktordnung verfolgt die Europäische<br />

Union das Ziel, den europä -<br />

ischen Zuckermarkt dem Weltmarkt weiter<br />

zu öffnen. Zugunsten von Importen<br />

Raffinerien<br />

S 22 Arlöv<br />

FIN 23 Porkkala<br />

Zuckerfabriken –<br />

nicht konsolidierte<br />

Zuckerfabriken<br />

Minderheitsbeteiligungen<br />

D 3 Clauen<br />

CZ 24 Dobrovice<br />

4 Nordstemmen<br />

25 Ceske Mezirici<br />

5 Uelzen<br />

6 Klein Wanzleben Andere Standorte<br />

7 Schladen<br />

D 26 fuel 21<br />

DK 8 Nakskov<br />

27 Hübner-Medopharm<br />

9 Nyköbing<br />

DK 28 Maribo Seed<br />

S 10 Örtofta<br />

HU 29 Hatvan<br />

FIN 11 Säkylä<br />

LT 12 Kedainiai<br />

PL 13 Opalenica<br />

14 Chelmza<br />

SK 15 Trencianska Tepla<br />

SRB 16 Bac<br />

17 Vrbas<br />

18 Pecinci<br />

19 Kovacica<br />

D 20 Flüssigzuckerwerk Groß Munzel<br />

21 Flüssigzuckerwerk Nordstemmen<br />

27<br />

aus LDC- und AKP-Staaten soll die hei -<br />

mische Zuckerproduktion bis 2010 um<br />

rund sechs Millionen Tonnen verringert<br />

werden. Die sich daraus ergebende produzierte<br />

Menge liegt deutlich unter dem<br />

Verbrauch der EU.<br />

Ein finanzieller Ausgleich einerseits sowie<br />

die Kü<strong>rz</strong>ung des Referenzpreises für Zucker<br />

und des Rübenmindestpreises andererseits<br />

sollte weniger wettbewerbsfähige<br />

Zuckerproduzenten insbesondere in den<br />

8<br />

9<br />

28<br />

5<br />

20 3 1 6<br />

26<br />

4<br />

21 7<br />

2<br />

10<br />

22<br />

24<br />

25<br />

13<br />

14<br />

15<br />

29<br />

11<br />

17<br />

16<br />

19<br />

18<br />

23<br />

12


anbauschwachen Regionen Europas davon<br />

übe<strong>rz</strong>eugen, die Zuckerproduktion<br />

aus Rüben einzustellen und die entsprechenden<br />

Produktionsquoten an die EU<br />

zurückzugeben. Ziel der EU war es dabei<br />

zudem, die Wettbewerbsfähigkeit des<br />

verbleibenden Zuckerrübenanbaus sowie<br />

der Zuckerproduktion aus Rüben in Europa<br />

zu stärken. Durch die Reform der Zuckermarktordnung<br />

wurden folgende Rahmen -<br />

bedingungen für die Zuckerwirtschafts -<br />

jahre von 2006/07 bis 2009/10 geschaffen.<br />

Im Zuckerwirtschaftsjahr 2008/09 (seit<br />

1. Oktober 2008) wurde der Referenzpreis<br />

für Zucker von 631,90 auf 541,50 Euro<br />

je Tonne abgesenkt. Im kom menden<br />

Zuckerwirtschaftsjahr 2009/10 (ab dem<br />

1. Oktober 2009) wird dieser dann bei<br />

404,40 Euro je Tonne liegen. Die im Falle<br />

der Reduktion von Produktionskapazitäten<br />

von der EU an die Zuckerproduzenten<br />

zu zahlende Umstrukturierungsbeihilfe<br />

reduziert sich von 730,00 Euro je Tonne<br />

Quote in den beiden vorangegangenen<br />

Zuckerwirtschaftsjahren auf 625,00 Euro<br />

je Tonne Quote im Jahr 2008/09 und auf<br />

520,00 Euro je Tonne Quote im Zuckerwirtschaftsjahr<br />

2009/10. Dieser Fonds<br />

speiste sich ausschließlich aus Zahlungen<br />

der Zuckerindustrie. Die von den Zuckerherstellern<br />

abzuführende Restrukturierungsabgabe<br />

betrug im Zuckerwirtschaftsjahr<br />

2006/07 126,40 Euro je Tonne Quote<br />

und erhöhte sich 2007/08 auf 173,80<br />

Euro je Tonne. Im Zuckerwirtschaftsjahr<br />

2008/09 wurde sie letztmalig erhoben<br />

und betrug 113,30 Euro je Tonne Quote.<br />

Für Nordzucker summierten sich die Zahlungen<br />

an den Fonds in den drei Jahren<br />

auf insgesamt rund 584 Millionen Euro.<br />

Zweite Welle der freiwilligen<br />

Quotenrückgabe<br />

Bis Ende 2007 wurden rund 2,2 Millionen<br />

Tonnen Zuckerquote von Unternehmen<br />

der europäischen Zuckerindustrie<br />

aufgegeben. Bis zum 31. Januar 2008<br />

folgten weitere 2,5 Millionen Tonnen<br />

Quotenrückgaben, und für 2009/10<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

wurden weitere Rückgaben angemeldet.<br />

Daraus hätte noch ein Restkü<strong>rz</strong>ungsbedarf<br />

von rund 1,1 Millionen Tonnen resultiert,<br />

um die angestrebte Rückgabemenge von<br />

sechs Millionen Tonnen zu erreichen.<br />

Um weitere Rückgabeanreize zu setzen,<br />

eröffnete die EU deshalb den Zucker produzierenden<br />

Unternehmen nochmals die<br />

Möglichkeit, weitere Quoten zu den gleichen<br />

Konditionen wie zum 31. Januar<br />

2008 zurückzugeben. EU-weit ve<strong>rz</strong>ichteten<br />

in dieser so genannten zweiten Welle bis<br />

zum 31. Mä<strong>rz</strong> 2008 die Zuckerunternehmen<br />

auf weitere 848.000 Tonnen Zuckerquote.<br />

Der Restkü<strong>rz</strong>ungsbedarf beträgt<br />

nun noch rund 200.000 Tonnen. Die EU-<br />

Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel<br />

signalisierte vor diesem Hintergrund im<br />

Mä<strong>rz</strong> 2009, dass die Zuckere<strong>rz</strong>euger für<br />

die Kampagne 2009/10 von einer Quotenkü<strong>rz</strong>ung<br />

durch eine präventive Markt -<br />

rücknahme verschont bleiben würden.<br />

Allerdings behält sie sich vor, im Oktober<br />

2009 endgültig darüber zu entscheiden.<br />

Im Februar 2010 soll die Marktlage noch<br />

einmal daraufhin überprüft werden, ob<br />

eine Rücknahme oder eine endgültige<br />

Kü<strong>rz</strong>ung für das Wirtschaftsjahr 2010/11<br />

notwendig ist. Die Entscheidungen der<br />

Kommission sind abhängig von der weiteren<br />

Marktentwicklung, insbesondere<br />

von der Entwicklung der Importe in den<br />

europäischen Markt.<br />

In der zweiten Welle der Quotenrück gabe<br />

zum 31. Mä<strong>rz</strong> 2008 hat die Nordzucker AG<br />

weitere rund sechs Prozent ihrer deutschen<br />

Quote an den Restrukturierungsfonds zurückgegeben.<br />

Zusammen mit der zuvor<br />

erfolgten Rückgabe von rund 13,5 Prozent<br />

verringert sich die Quotenzucker -<br />

e<strong>rz</strong>eugung in Deutschland um rund<br />

228.000 Tonnen. Bedingt durch die<br />

Schließung des ungarischen Werkes<br />

Szerencs und der damit verbundenen<br />

Einstellung der Zuckerproduktion in<br />

Ungarn wurde die gesamte verbliebene<br />

ungarische Zuckerquote von rund<br />

146.000 Tonnen gegen Zahlung der<br />

Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel<br />

behält sich vor, im Oktober 2009 endgültig<br />

eine weitere Quotenkü<strong>rz</strong>ung für die<br />

Kampagne 2009/10 zu entscheiden.<br />

Nordzucker 2008/09 29


Die Rückgaben im Rahmen der reformierten<br />

Zuckermarktordnung addieren sich konzernweit<br />

auf rund 413.000 Tonnen.<br />

Nordzucker hat die Kapazitäten reduziert<br />

und das Werk Güstrow sowie die ungarischen<br />

Werke Szolnok und Szerencs geschlossen.<br />

30<br />

Umstrukturierungsbeihilfe zurückgegeben.<br />

In der Slowakei gab Nordzucker in<br />

der zweiten Welle weitere 9.000 Tonnen<br />

Zuckerquote zurück, so dass sich die Rückgaben<br />

hier auf rund 18.000 Tonnen summieren.<br />

In Polen wurde keine weitere<br />

Quote zurückgegeben. Dort bleibt es bei<br />

den rund 21.000 Tonnen aus der Rückgabephase<br />

bis zum 31. Januar 2008. Die<br />

Rückgaben im Rahmen der reformierten<br />

Zuckermarktordnung addieren sich konzernweit<br />

auf rund 413.000 Tonnen. Für<br />

den Nordzucker Konzern verbleibt ab<br />

dem Zuckerwirtschaftsjahr 2008/09 eine<br />

Zuckerquote von knapp 1,2 Millionen<br />

Tonnen.<br />

Die von der EU in den letzten Jahren<br />

forcierte Schrumpfung der heimischen<br />

Zuckere<strong>rz</strong>eugung bedurfte unweigerlich<br />

Anpassungen der Produktionskapazitäten.<br />

EU-weit wurden seit Ende 2005 rund 80<br />

Zuckerfabriken geschlossen. Verblieben<br />

sind noch rund 120 Fabriken sowie einige<br />

Raffinerien. Auch Nordzucker hat im<br />

Zuge dieses Prozesses ihre Kapazitäten<br />

reduziert und das Werk Güstrow sowie<br />

die ungarischen Werke Szolnok und<br />

Szerencs geschlossen und damit zugleich<br />

die Rübenzuckerproduktion in Ungarn<br />

eingestellt.<br />

Quotenrückgabe in der EU:<br />

Viele Länder ve<strong>rz</strong>ichten<br />

auf heimische Zuckerproduktion<br />

Im Zuge der Zuckermarktreform kam es<br />

zu signifikanten Veränderungen in der<br />

europäischen Zuckerproduktionsstruktur.<br />

Länder wie Bulgarien, Irland, Lettland,<br />

Portugal und Slowenien stiegen vollständig<br />

aus der Zuckerproduktion aus. Weitere<br />

Länder gaben mehr als die Hälfte ihrer<br />

ursprünglichen Zuckerquote an den Restrukturierungsfonds<br />

zurück. Zu ihnen<br />

zählen Griechenland, Spanien, Italien<br />

und Ungarn. In diesen Ländern gibt es<br />

zukünftig große Zuckerdefizite, die durch<br />

Importe aus anderen europäischen Staaten<br />

und aus Übersee ausgeglichen werden<br />

sollen. In den wettbewerbsstarken<br />

Kerngebieten des europäischen Zuckerrübenanbaus<br />

fielen die Quotenrückgaben<br />

dagegen deutlich geringer aus. Die<br />

drei größten europäischen Zuckerproduktionsländer<br />

Frankreich, Deutschland<br />

und Polen reduzierten ihre Produktion<br />

um rund 20 Prozent. Die neu entstandenen<br />

Defizitmärkte erfordern eine Neuausrichtung<br />

des europäischen Zuckervertriebs.<br />

Gerade für europaweit agierende<br />

und vertriebsstarke Unternehmen bieten<br />

sich Chancen, von der EU-Zuckermarktreform<br />

in besonderem Maße zu profitieren.<br />

Exportbeschränkungen für Quoten -<br />

zucker und neue Exportmöglichkeiten<br />

für Nichtquotenzucker<br />

Die EU hat die Erteilung von Exportlizenzen<br />

für Quotenzucker im Herbst 2008<br />

gestoppt. Im Geschäftsjahr 2008/09 hat<br />

Nordzucker die somit letztmalige Möglichkeit<br />

der Drittlandexporte aus Deutschland –<br />

wenn auch deutlich abgeschwächt gegenüber<br />

dem Vorjahr – wahrgenommen.<br />

Die dafür notwendigen Exportlizenzen<br />

wurden wiederum nur restriktiv und mit<br />

hohen Abschlägen vergeben.<br />

Seit dem Herbst 2008 erteilt die EU hingegen<br />

(begrenzt auf 650.000 Tonnen<br />

pro Jahr) wieder Exportlizenzen für Zucker,<br />

der über die Quote hinaus e<strong>rz</strong>eugt<br />

wurde. Von dieser Möglichkeit hat auch<br />

Nordzucker Gebrauch gemacht. Der überwiegende<br />

Teil dieses Zuckers wurde in<br />

Regionen in Randlagen der EU (Kanarische<br />

Inseln, Madeira) abgesetzt.<br />

Markt<br />

Weltzuckere<strong>rz</strong>eugung<br />

Die weltweite Zuckere<strong>rz</strong>eugung im Jahr<br />

2008/09 schätzen Analysten auf rund<br />

157 Millionen Tonnen Rohwert (167).<br />

Das entspricht einem Weißwert von rund<br />

145 Millionen Tonnen (153). Der Zuckerkonsum<br />

liegt bei rund 161 Millionen<br />

Tonnen Rohwert. Daraus ergibt sich ein<br />

Zuckerdefizit von vier Millionen Tonnen.


500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Marktbeobachter schätzen die Lagerbestände<br />

auf 74 Millionen Tonnen Rohwert,<br />

was rund 46 Prozent des weltweiten Jahresverbrauchs<br />

entspricht.<br />

Weltweit veränderte sich die Zuckerproduktionsmenge<br />

nur geringfügig. Regional<br />

traten jedoch starke Unterschiede ans<br />

Licht. Indien, das zweitgrößte Zucker<br />

produzierende Land der Welt, hatte einen<br />

Produktionsrückgang von rund 39 Prozent<br />

zu ve<strong>rz</strong>eichnen. Damit beträgt der Anteil<br />

Indiens an der Weltzuckere<strong>rz</strong>eugung<br />

elf Prozent nach 17 Prozent im Vorjahr.<br />

Im Gegenzug konnte Brasilien, das größte<br />

Zucker produzierende Land der Welt,<br />

seine Produktion um rund 28 Prozent<br />

steigern und damit die durch den Rückgang<br />

der indischen Produktion entstandene<br />

Lücke ausfüllen.<br />

In den übrigen Ländern Südamerikas<br />

blieb die Zuckerproduktion weitgehend<br />

auf Vorjahresniveau. Ähnlich wie in<br />

Indien kam es auch in den anderen asiatischen<br />

Ländern zu Produktionsrückgängen,<br />

die jedoch schwächer ausfielen. In<br />

Australien gingen die Erträge leicht zu-<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Markt<br />

99 00 01 02 03 04 05 06 07 M<strong>rz</strong> 08 Mai 08 Jul 08 Sep 08 Nov 08 Jan 09 M<strong>rz</strong> 09<br />

rück, während die afrikanische Zuckerproduktion<br />

leicht über dem Vorjahreswert<br />

lag.<br />

Weltmarktpreis<br />

Der Zuckerpreis notierte im Monatsdurchschnitt<br />

des Februars 2008 bei 242<br />

Euro je Tonne. Bis Mai 2008 fiel er auf<br />

212 Euro und erholte sich bis auf 267<br />

Euro je Tonne im September. Einen<br />

Tiefststand markierte er zum Jahresbeginn<br />

2009 bei 235 Euro je Tonne. Seitdem<br />

setzte der Zuckerpreis zu einer Erholung<br />

an und notierte im Februar bei<br />

304 Euro je Tonne, dem höchsten Wert<br />

seit November 2006. Da Zucker auf dem<br />

Weltmarkt in Dollar gehandelt wird,<br />

wurde die Preisentwicklung in Euro durch<br />

die Abwertung des Euros gegenüber<br />

dem Dollar seit Juli 2008 begünstigt.<br />

EU-Zuckere<strong>rz</strong>eugung<br />

Die EU–Zuckere<strong>rz</strong>eugung lag im Zuckerwirtschaftsjahr<br />

2008/09 mit 13,5 Millionen<br />

Tonnen Weißwert deutlich unter Vorjahresniveau<br />

(15,6). Der Verbrauch blieb<br />

nahezu unverändert und lag bei 17,2<br />

Millionen Tonnen Weißwert.<br />

Der Zuckerpreis notierte im Februar 2009 bei<br />

304 Euro je Tonne, dem höchsten Wert seit<br />

November 2006.<br />

Nordzucker 2008/09 31


Zucker wird zunehmend aus den<br />

Überschussregionen der EU in die<br />

Defizitregionen geliefert werden<br />

müssen.<br />

Eurosugar ist mit Verkaufsniederlassungen in<br />

Deutschland, Frankreich, Polen, der Slowakei,<br />

Ungarn und Spanien präsent.<br />

32<br />

Zuckervertrieb<br />

Eurosugar<br />

Das im Oktober 2007 gegründete Gemeinschaftsunternehmen<br />

Eurosugar mit<br />

Sitz in Paris hat sich im Laufe des Jahres<br />

2008 erfolgreich im europäischen Markt<br />

etabliert. In der Gesellschaft bündeln die<br />

drei gleichberechtigten Partner Nordzucker,<br />

Braunschweig, Cristal Union, Paris, und<br />

ED&F Man, London, ihre europäischen<br />

Zuckervertriebsaktivitäten. Die Reform<br />

der Zuckermarktordnung, die mit fallenden<br />

Zuckerpreisen einhergeht, erfordert<br />

eine höhere Profitabilität auf allen Stufen<br />

der Wertschöpfungskette. Über Eurosugar<br />

wird der Zucker ihrer Gesellschafter auf<br />

europäischer Ebene vertrieben. Schwerpunkt<br />

im abgelaufenen Jahr war die Vermarktung<br />

der Produktion aus Deutschland,<br />

Frankreich und der osteuropäischen Produktion<br />

sowie von Importen aus Entwicklungsländern.<br />

2008 erfolgte erstmals der<br />

Import von Weißzucker für den direkten<br />

Verbrauch.<br />

Auswirkungen der Zuckermarktreform<br />

Durch die Implementierung zusätzlicher<br />

Anreize im Rahmen der Zuckermarktreform<br />

ist es der Europäischen Kommission<br />

gelungen, eine Quotenrückgabe in Höhe<br />

von 5,8 Millionen Tonnen zu erreichen,<br />

so dass das in Brüssel gesteckte Ziel von<br />

sechs Millionen Tonnen Reduktion nahezu<br />

erreicht ist. Durch die Zuckermarktreform<br />

der EU ist es notwendig geworden, zur<br />

Abdeckung der europäischen Nachfrage<br />

in Höhe von etwa 17,2 Millionen Tonnen<br />

Weißwert auch Importe aus Entwicklungsländern<br />

und den Balkanstaaten zu verwenden,<br />

da die Produktion von Zucker<br />

aus Rüben der EU durch die Rückgabe<br />

der Zuckerquoten auf lediglich 13,5<br />

(Zuckerwirtschaftsjahr 2008/09) und 13,3<br />

Millionen Tonnen ab 2009/10 fällt. Da-<br />

bei entstehen in der EU Versorgungsdisparitäten<br />

mit teils regionaler Über -<br />

versorgung (z. B. Frankreich, Bene lux-<br />

Länder), während andere Regionen<br />

(Mit tel meer-Länder) große Zuckerdefizite<br />

ausgleichen müssen. Durch diese neue<br />

Ausgangslage werden sich die Warenströme<br />

verändern. Zucker wird zunehmend<br />

aus den Überschussregionen der<br />

EU in die Defizitregionen geliefert werden<br />

müssen. Die Versorgung der hiervon betroffenen<br />

Verbraucher mit Qualitäts -<br />

zucker und Serviceleistungen, zum Beispiel<br />

in den Mittelmeeranrainer-Staaten<br />

und Irland, wurde 2008 weiter erfolgreich<br />

ausgebaut. Die besondere Struktur<br />

der Eurosugar mit einem schlagkräftigen<br />

europaweiten Vertriebsnetz spielt darüber<br />

hinaus eine wichtige Rolle bei der<br />

Vermarktung wachsender Importmengen<br />

von AKP- und LDC-Zucker in der EU.<br />

Herausforderungen im Vertrieb<br />

Neben der Konzentration auf das Hauptgeschäft<br />

in den Heimatmärkten hat die<br />

drastische Reduktion von Drittlandexporten<br />

Eurosugar 2008 vor neue Herausforderungen<br />

gestellt. In erster Linie galt es<br />

die Handelsströme von Zucker innerhalb<br />

der EU zu optimieren. Eurosugar kann im<br />

Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern<br />

insbesondere den großen industriellen<br />

Verwendern EU-weit Zucker höchster<br />

Qualität anbieten. Für den Zuckervertrieb<br />

ist Eurosugar mit Verkaufsnieder -<br />

lassungen in Deutschland, Frankreich,<br />

Polen, der Slowakei, Ungarn und Spanien<br />

präsent. Über die Gesellschaft ESI, ein<br />

Joint Venture des italienischen Unternehmens<br />

SFIR und Eurosugar vermarktet<br />

Eurosugar seit 2007 EU-Zucker und Importzucker<br />

in Mittel- und Süditalien. In<br />

Irland vermarktet Eurosugar den Zucker<br />

ihrer Gesellschafter zusammen mit dem<br />

Partnerunternehmen von Nordzucker,


Greencore (Muttergesellschaft der ehemaligen<br />

Irish Sugar). Das dafür eigens<br />

gegründete Gemeinschaftsunternehmen<br />

firmiert unter dem Namen SugarPartners.<br />

Zuckerabsatz und Auswirkungen der<br />

Referenzpreissenkung<br />

Konzernweit belief sich der Zuckerabsatz<br />

auf 1,627 Millionen Tonnen (1,684).<br />

Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies<br />

einem Rückgang von rund drei Prozent.<br />

Der Absatz der Nordzucker AG von kristallinem<br />

Zucker blieb mit 1,101 Millionen<br />

Tonnen auf Vorjahresniveau (1,098).<br />

Darüber hinaus hat die Nordzucker AG<br />

erstmals wesentliche Mengen an Industriezucker<br />

in Form von Roh- und Dicksaft an<br />

die fuel 21 zur Produktion von Bioethanol<br />

geliefert.<br />

Mittel- und osteuropäische Länder<br />

In Polen stieg unter anderem bedingt<br />

durch den erstmaligen Verkauf von umgearbeitetem<br />

Rohrrohzucker der Gesamtabsatz<br />

deutlich an. Wurden im Vorjahr<br />

rund 139.000 Tonnen abgesetzt, waren<br />

es im Geschäftsjahr 2008/09 über<br />

245.000 Tonnen.<br />

In den weiteren mittel- und osteuro -<br />

päischen Ländern war der Zuckerabsatz<br />

hingegen rückläufig. In der Slowakei<br />

konnten nach 85.000 Tonnen im Vorjahr<br />

nur noch rund 52.000 Tonnen abgesetzt<br />

werden. Der ungarische Absatz verringerte<br />

sich von 146.000 Tonnen auf rund 70.000<br />

Tonnen. Auch in Serbien fiel der Absatzrückgang<br />

sehr deutlich aus. So konnten<br />

aufgrund einer Reduzierung der Rübenanbaufläche<br />

nur rund 159.000 Tonnen<br />

Zucker abgesetzt werden, während es im<br />

gleichen Zeitraum des Vorjahres noch<br />

217.000 Tonnen waren.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Zuckervertrieb<br />

Auswirkungen der Referenzpreis -<br />

senkung<br />

Grundsätzlich entwickelten sich die<br />

Zuckerpreise in Deutschland wie auch<br />

auf den Absatzmärkten der Beteiligungsgesellschaften<br />

rückläufig. Besonders deut -<br />

lich wurde der Preisrückgang in Polen.<br />

Aufgrund erheblichen Mengendrucks<br />

setzte hier im Sommer ein deutlicher<br />

Preisverfall ein. Eine Preisberuhigung mit<br />

teils erheblichen Preissteigerungen war<br />

erst wieder zum Ende des Jahres auf Basis<br />

einer schwachen polnischen Kampagneproduktion<br />

zu ve<strong>rz</strong>eichnen.<br />

SweetFamily<br />

Weiterhin Konzentration und<br />

Wettbewerbsdruck im Handel<br />

Der Lebensmitteleinzelhandel war weiterhin<br />

von zunehmender Konzentration geprägt:<br />

Die Übernahme der Plus-Märkte<br />

durch EDEKA wurde nach langen Kartellamtsverhandlungen<br />

unter Auflagen genehmigt.<br />

Diese fortschreitende Konzentration<br />

erhöht den Wettbewerbsdruck im<br />

Markt. Hinzu kommt, dass die Markt -<br />

anteile der Handelsmarken des Lebens -<br />

mit tel ein zelhandels weiter angestiegen<br />

sind. Vor allen Dingen im Ein- Kilogramm-<br />

Bereich verstärkten zusätzliche Zucker -<br />

angebote aus dem EU-Ausland den<br />

Wettbewerb. Alles in allem hat sich der<br />

Wettbewerb im Vergleich zum Vorjahr<br />

weiter verschärft. Trotz dieser schwierigen<br />

Rahmenbedingungen konnte Nordzucker<br />

den Marktanteil bei Haushaltszucker in<br />

Deutschland im Berichtsjahr stabil halten.<br />

Natürliche Produkte besonders<br />

erfolgreich<br />

Weiterhin überdurchschnittlichen Erfolg<br />

ve<strong>rz</strong>eichnete Nordzucker mit natürlichen<br />

Produkten. Brauner Zucker, Brauner Tee-<br />

Natürliche Produkte wie Brauner Zucker,<br />

Brauner Teezucker und Roh<strong>rz</strong>ucker erfreuen<br />

sich großer Beliebtheit.<br />

Nordzucker 2008/09 33


Die Nordzucker-Marke SweetFamily<br />

steigerte ihre Bekanntheit.<br />

34<br />

zucker und Roh<strong>rz</strong>ucker gehörten auch<br />

2008 wieder zu den Produkten mit den<br />

größten Zuwachsraten.<br />

SweetFamily steigert die Bekanntheit<br />

Für die Marke SweetFamily wurde erstmals<br />

2008 Werbung geschaltet. Dadurch<br />

konnte eine Steigerung der Bekanntheit<br />

von SweetFamily e<strong>rz</strong>ielt werden und die<br />

Marke erreicht bereits wenige Jahre nach<br />

ihrer Einführung hohe Akzeptanzwerte.<br />

Damit ist Nordzucker mit ihrer Marke in<br />

Europa sehr gut aufgestellt.<br />

Neue Produkte bei SweetFamily<br />

Im vergangen Jahr wurden verschiedene<br />

neue Produkte unter der Marke Sweet -<br />

Family entwickelt. Mit SweetFamily Roh<strong>rz</strong>ucker<br />

wurde ein Produkt eingeführt, das<br />

die wachsende Nachfrage nach Roh<strong>rz</strong>ucker<br />

bedient. Eingeführt wurde zudem<br />

ein Flüssigzucker in 250-Milliliter-Haushaltsflaschen.<br />

Dieser kann alternativ zu<br />

Honig oder Ahornsirup eingesetzt werden,<br />

ist sofort löslich und hat keinen<br />

Eigengeschmack. Außerdem wurde für<br />

das Segment Gelie<strong>rz</strong>ucker eine Variante<br />

„Geschmack des Jahres“ eingeführt. Neu<br />

ist auch das praktische Mini-Pack, in dem<br />

Feiner Zucker in Packungen zu 250<br />

Gramm angeboten wird.<br />

Bio-Invertzucker/Bio-Flüssigzucker<br />

Der Lebensmittelindustrie bietet<br />

Nordzucker über ihre Vertriebsgesellschaft<br />

Eurosugar seit Januar 2009 auch<br />

flüssige Biozucker an. Im Werk Nordstemmen<br />

wurden Investitionen getätigt,<br />

um Bio-Roh<strong>rz</strong>ucker zu verflüssigen und<br />

die bestehende Nachfrage bedienen zu<br />

können. Sowohl die Hersteller von Bio-<br />

Erfrischungsgetränken als auch Bio-<br />

Molkereiprodukten benötigen aufgrund<br />

hoher Zuwachsraten zunehmende Mengen<br />

an hochqualitativen flüssigen Bio -<br />

zuckern. Da die Bio-Rübenzuckerproduktion<br />

in Europa noch sehr limitiert ist und<br />

dieser Rohstoff für Verflüssigung nicht zur<br />

Verfügung steht, wird durch Eurosugar<br />

Bio-Roh<strong>rz</strong>ucker importiert und zur Verarbeitung<br />

in Nordstemmen bereitgestellt.<br />

Rohrrohzuckerumarbeitung in<br />

Chelmza<br />

Die Reform der Zuckermarktordnung<br />

zwingt alle EU-Zuckerhersteller zur Anpassung<br />

ihrer Rohstoffbasis an die neuen<br />

Marktgegebenheiten. Durch die Reduktion<br />

des heimischen Zuckerrübenanbaus<br />

steigt die Bedeutung von aus Übersee<br />

importiertem Roh<strong>rz</strong>ucker für den europäischen<br />

Markt. Nordzucker hat aufgrund<br />

dessen über die polnische Tochtergesellschaft<br />

am Standort Chelmza<br />

(Polen) eine Anlage zur Raffination von<br />

Rohrrohzucker installiert. Darin wird der<br />

Rohrrohzucker zu Weißzucker umgear -<br />

beitet. Nur so entspricht dieser den hohen<br />

Anforderungen der europäischen Kunden.<br />

Die erste Rohrrohzuckerkampagne<br />

dauerte von Juli bis September 2008. Es<br />

wurden rund 25.000 Tonnen Zucker raffiniert.<br />

Pellets<br />

Zu Beginn des Jahres 2008/09 befanden<br />

sich die Preise am Getreide- und Futtermittelmarkt<br />

auf einem ausgesprochen<br />

hohen Niveau. Weizen wurde in der<br />

Spitze mit 280 Euro je Tonne gehandelt,<br />

die Futtermittelpreise passten sich diesem<br />

Niveau an. Bis Mitte des Jahres liefen<br />

die Vorverkäufe für die neue Kampagne<br />

ausgesprochen erfolgreich, so dass<br />

Nordzucker rund 75 Prozent der Planmenge<br />

vor der Ernte zu hohen Preisen<br />

verkauft hatte.<br />

Die günstigen Witterungsbedingungen<br />

sorgten in der EU für eine sehr gute<br />

Getreideernte, die rund 50 Millionen<br />

Tonnen höher als im Vorjahr ausfiel.<br />

Weizen wurde aus der Ernte noch für<br />

rund 180 Euro je Tonne aufgenommen<br />

und fiel dann bis unter 140 Euro je Tonne<br />

im Oktober. Damit hat sich der Preis<br />

innerhalb weniger Monate von 280 auf<br />

140 Euro je Tonne halbiert.


Zusätzlich wirkte sich die Finanzkrise auf<br />

die Börsennotierungen für Agrarprodukte<br />

aus. Kapital wurde abgezogen, so dass<br />

der Preisverfall vieler Rohwaren beschleunigt<br />

wurde. In den Monaten Januar und<br />

Februar 2009 konnten auf einem ermäßigten<br />

Preisniveau allerdings mengenmäßig<br />

zufrieden stellende Abschlüsse e<strong>rz</strong>ielt<br />

werden. Verglichen mit den Preisen, die<br />

vor 2007 den Markt bestimmten, ist das<br />

Preisniveau nach wie vor überdurchschnittlich<br />

hoch.<br />

Melasse<br />

Die hohen Getreidepreise verbunden mit<br />

dem geringer gewordenen Angebot an<br />

Rübenmelasse haben im Jahr 2008/09<br />

auch bei Melasse zu höheren Preisen geführt.<br />

So konnten Preissteigerungen gegenüber<br />

dem Vorjahr von bis zu 50 Pro-<br />

Kampagneergebnisse im Konzern<br />

Braunschweig<br />

Deutschland<br />

2008<br />

Anbaufläche (ha) 127.562<br />

Rübenertrag (t/ha) 62,0<br />

Zuckergehalt (%) 18,1<br />

Zuckerertrag (t/ha) 11,2<br />

Kampagnedauer (Tage) 116<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

zent ve<strong>rz</strong>eichnet werden. Bei einigen<br />

Verkäufen in der Kampagne hat sich der<br />

Preis dann jedoch wieder deutlich reduziert.<br />

Wie sich der Markt im kommenden<br />

Jahr entwickeln wird, hängt sehr stark<br />

davon ab, ob die Nachfrage stabil bleibt.<br />

Rübenanbau und Kampagne<br />

Anbaujahr 2008/09<br />

Das zurückliegende Anbaujahr gestaltete<br />

sich regional unterschiedlich. In Serbien<br />

und der Slowakei wurden die Rüben sehr<br />

früh gesät, während die Aussaat in Norddeutschland<br />

und Polen erst spät in der<br />

zweiten Aprilhälfte bis in die ersten Tage<br />

im Mai hinein erfolgte. Durch Regenknappheit<br />

in den Monaten Mai und Juni<br />

verlangsamte sich die Entwicklung der<br />

Berlin<br />

2007<br />

140.946<br />

61,7<br />

17,2<br />

10,6<br />

117<br />

Posen<br />

Bratislava<br />

Ungarn<br />

2008 2007<br />

Anbaufläche (ha)<br />

18.210<br />

Rübenertrag (t/ha) Vollständige 41,9<br />

Zuckergehalt (%)<br />

Aufgabe der<br />

Zucker-<br />

16,4<br />

Zuckerertrag (t/ha) produktion 6,8<br />

Kampagnedauer (Tage)<br />

68<br />

Zuckervertrieb<br />

Rübenanbau und Kampagne<br />

Polen<br />

2008<br />

Anbaufläche (ha) 18.500<br />

Rübenertrag (t/ha) 44,5<br />

Zuckergehalt (%) 17,0<br />

Zuckerertrag (t/ha) 7,6<br />

Kampagnedauer (Tage) 76<br />

Budapest<br />

Warschau<br />

Slowakei<br />

Anbaufläche (ha)<br />

Rübenertrag (t/ha)<br />

Zuckergehalt (%)<br />

Zuckerertrag (t/ha)<br />

Kampagnedauer (Tage)<br />

Belgrad<br />

2008<br />

7.216<br />

61,2<br />

17,7<br />

10,9<br />

82<br />

2007<br />

19.400<br />

60,5<br />

17,7<br />

10,7<br />

94<br />

2007<br />

11.194<br />

47,0<br />

16,4<br />

7,7<br />

106<br />

Serbien<br />

2008<br />

Anbaufläche (ha) 20.947<br />

Rübenertrag (t/ha) 52,3<br />

Zuckergehalt (%) 17,2<br />

Zuckerertrag (t/ha) 9,0<br />

Kampagnedauer (Tage) 75<br />

2007<br />

37.143<br />

45,3<br />

14,8<br />

6,7<br />

118<br />

Nordzucker 2008/09 35


Rekord-Zuckererträge in Deutschland und<br />

der Slowakei von 11,2 und 10,9 Tonnen<br />

je Hektar.<br />

Aufgrund der erfolgten Quotenrück gaben hat<br />

auch die Anbaufläche in allen Nordzucker-<br />

Produktionsländern abgenommen.<br />

36<br />

Rüben in Polen erheblich. In den übrigen<br />

Anbauregionen des Nordzucker Konzerns<br />

hingegen sorgten hervorragende klimatische<br />

Bedingungen für hohe Wachstumsraten<br />

und eine überaus zufrieden stellende<br />

Entwicklung der Rüben.<br />

Kampagne<br />

In Deutschland lief die Rübenernte bis<br />

spät in den Dezember hinein vollkommen<br />

problemlos. In einigen Regionen<br />

kam es bedingt durch Schnee und Frost<br />

gegen Ende der Kampagne zu Herausforderungen<br />

bei der Rübenabfuhr. In der<br />

Slowakei und in Polen gestalteten sich<br />

Rübenernte und -abfuhr durchgängig<br />

gut. Die Wetterbedingungen waren in<br />

Serbien zu Kampagnebeginn zunächst<br />

problematisch, ab Oktober herrschten jedoch<br />

durchgängig gute Voraussetzungen<br />

für Rodung, Vorreinigung und Transport<br />

der Rüben.<br />

Die Rübenverarbeitung verlief in den<br />

Nordzucker-Werken weitgehend reibungslos.<br />

Drei größere Schadensfälle unterbrachen<br />

die Produktion allerdings an den<br />

deutschen Standorten Clauen (Turbinenbrand),<br />

Nordstemmen (Energieunterversorgung)<br />

und Uelzen (Überhitzung des<br />

Kohlekessels). Dank der äußerst motivierten<br />

und flexiblen Mitarbeiterschaft vor<br />

Ort konnte die Produktion jedoch nach<br />

ku<strong>rz</strong>er Zeit wieder aufgenommen werden.<br />

Bedingt durch Anbaueinschränkungen<br />

wurden in Serbien nur drei der vier Werke<br />

angefahren. Das Werk Bac verarbeitete<br />

in diesem Jahr keine Rüben. Das Werk<br />

Kovacica beendete die Verarbeitung<br />

nach nur 35 Kampagnetagen.<br />

Im Durchschnitt betrug die Kampagnelänge<br />

konzernweit 103 Tage. In Norddeutschland<br />

war die Kampagne erneut<br />

erfreulich lang und sorgte so für eine<br />

optimale Ausnutzung der Kapazitäten.<br />

Sie betrug 116 Tage (117). In Polen dauerte<br />

die Verarbeitung durchschnittlich 76<br />

(94), in der Slowakei 82 (106) und in<br />

Serbien 75 (118) Tage.<br />

Spitzenerträge<br />

Konzernweit lag der Ertrag bei 58,9 Tonnen<br />

Rüben pro Hektar (56,6). Der Zucker -<br />

gehalt betrug 17,9 Prozent (16,8). Daraus<br />

resultierte ein durchschnittlicher<br />

Zuckerertrag je Hektar von 10,6 Tonnen<br />

(9,5).<br />

In Deutschland wurden mit 62,0 Tonnen<br />

Rüben pro Hektar (61,7) die höchsten<br />

Erträge aller Zeiten e<strong>rz</strong>ielt. Auch der<br />

Zuckergehalt lag mit 18,1 Prozent (17,2)<br />

auf Rekordniveau. Der Zuckerertrag je<br />

Hektar erreichte somit den Spitzenwert<br />

von 11,2 Tonnen (10,6). Ebenso erfreulich<br />

fielen die Erträge in der Slowakei aus.<br />

Hier betrug der Rübenertrag 61,2 Tonnen<br />

je Hektar (47,0). Bei einem Zuckergehalt<br />

von 17,7 Prozent (16,4) ergab sich ein<br />

Rekord-Zuckerertrag von 10,9 Tonnen je<br />

Hektar (7,7).<br />

Eine für das Rübenwachstum förderliche<br />

Witterung ließ die Erträge in Serbien deutlich<br />

höher ausfallen. Der Rübenertrag belief<br />

sich auf 52,3 Tonnen je Hektar (45,3). Da -<br />

bei betrug der Zuckergehalt 17,2 Prozent<br />

(14,8) und der Zuckerertrag erfreuliche<br />

9,0 Tonnen je Hektar (6,7).<br />

Lediglich in Polen lagen die Erträge mit<br />

44,5 Tonnen Rüben je Hektar weit unter<br />

dem Vorjahresniveau (60,5) und fielen<br />

somit nicht zufrieden stellend aus. Bei<br />

einem Zuckergehalt von 17,0 Prozent<br />

(17,7) ergab sich ein Zuckerertrag von<br />

7,6 Tonnen je Hektar (10,7).<br />

Anbauflächen<br />

Aufgrund der erfolgten Quotenrück -<br />

gaben hat auch die Anbaufläche in allen<br />

Nordzucker-Produktionsländern abgenommen.<br />

So fielen allein durch die vollständige<br />

Aufgabe der Zuckerproduktion<br />

in Ungarn rund 18.000 Hektar Anbaufläche<br />

weg. In Serbien ging die Anbaufläche<br />

um rund 16.000 Hektar auf 21.000<br />

Hektar zurück.<br />

In der Slowakei verringerte sich die Anbaufläche<br />

um rund ein Drittel oder rund


1,45<br />

1,51<br />

1,33<br />

4.000 Hektar. Eine nur geringe negative<br />

Veränderung von rund 1.000 Hektar war<br />

dagegen in Polen zu ve<strong>rz</strong>eichnen. In Norddeutschland<br />

nahm die Anbaufläche bedingt<br />

durch die Quotenrückgaben um<br />

rund zehn Prozent auf rund 128.000<br />

Hektar ab. Konzernweit reduzierte sich<br />

die Anbaufläche insgesamt um rund<br />

53.000 Hektar auf 174.000 Hektar. Hierbei<br />

wirkte sich insbesondere die rück -<br />

läufige Entwicklung der kontrahierten<br />

Flächen in Serbien negativ aus.<br />

Im Rahmen der Lieferrechtsrückgabe<br />

konnten Anbaustruktur und Rübenlogistik<br />

weiter optimiert werden. In den von<br />

Nordzucker-Werken entlegenen Anbaugebieten<br />

gaben die Landwirte rund 43<br />

Prozent der dort liegenden Lieferrechte<br />

zurück. In Schleswig-Holstein waren es<br />

rund 52 Prozent. Nordzucker zahlte den<br />

Landwirten zusätzlich zur Beihilfe der EU<br />

eine Rückgabeprämie (Frachtbonus).<br />

fuel 21<br />

Die fuel 21 hat im ersten vollen Geschäftsjahr<br />

nach der Inbetriebnahme die geplanten<br />

Produktionsmengen erreicht.<br />

Der Absatz konnte in einem labilen<br />

Marktumfeld durch eine Mischung aus<br />

lang- und ku<strong>rz</strong>fristigen Kontrakten sowie<br />

Spotverkäufen stabil gehalten werden.<br />

Durch den Verbund mit der Zuckerfabrik<br />

Klein Wanzleben wurde die Zuckerinfrastruktur<br />

für die Ethanolgewinnung aus<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

1,49<br />

1,70<br />

1,86 1,77<br />

Rübenanbau und Kampagne<br />

Zuckersäften genutzt. Auch der erstmalige<br />

Übergang des Anlagenbetriebs der fuel 21<br />

von Dicksaft auf Rohsaft während der<br />

Zuckerrübenkampagne verlief erwartungsgemäß<br />

und erbrachte die geplanten<br />

Synergien.<br />

Bioerdgas<br />

1,60<br />

1,91<br />

1,68<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09<br />

Gemeinsam mit der E.ON Bioerdgas<br />

GmbH, einer Tochtergesellschaft der<br />

E.ON Climate & Renewables GmbH,<br />

wurde die Nordzucker Bioerdgas GmbH<br />

& Co. KG gegründet.<br />

Die Aufgabe der Gesellschaft ist die Erarbeitung<br />

von Entscheidungsgrundlagen<br />

zur industriellen und betriebswirtschaftlich<br />

sinnvollen E<strong>rz</strong>eugung von Bioerdgas<br />

aus Zuckerrüben. Dieses Bioerdgas soll<br />

direkt in das Gasnetz eingespeist werden.<br />

Dazu wurden auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Zuckerfabrik in Groß Munzel<br />

mit Hilfe einer Pilotanlage bestehende<br />

und neue Technologien zur E<strong>rz</strong>eugung<br />

von Biogas intensiv erprobt. Auch wurden<br />

verschiedene Rüben und Pressschnitzel -<br />

silagen für die Sicherstellung einer ganzjährigen<br />

Versorgung mit Rübenmaterial<br />

untersucht. Der Maßstab der Pilotanlage<br />

lieferte neue Erkenntnisse, die in weiteren<br />

Versuchen vertieft werden. Aussage -<br />

kräftige Ergebnisse werden nach einer<br />

Phase sorgfältiger Evaluierung im ersten<br />

Halbjahr 2009 erwartet.<br />

Reibungsloser Übergang des Anlagenbetriebs<br />

der fuel 21 von Dicksaft auf Rohsaft während<br />

der Zuckerrübenkampagne erbrachte die<br />

geplanten Synergien.<br />

Auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Zuckerfabrik in Groß Munzel werden mit Hilfe<br />

einer Pilotanlage bestehende und neue<br />

Technologien zur E<strong>rz</strong>eugung von Biogas<br />

intensiv erprobt.<br />

Nordzucker 2008/09 37


Im Nachhaltigkeitsbericht 2008 informiert<br />

Nordzucker unter dem Motto<br />

„Verantwortlich handeln – die Zukunft sichern“<br />

über Umwelt, Ressourcen, Mitarbeiter und die<br />

Entwicklung des Unternehmens.<br />

38<br />

Umwelt<br />

Die durch den Vorstand der Nordzucker<br />

AG festgelegte Unternehmenspolitik und<br />

die Umweltleitlinien bilden für alle Mitarbeiter<br />

eine verbindliche Handlungsgrundlage.<br />

Dies spiegelt vor allem auch den<br />

Anspruch der Nordzucker auf umfassende<br />

Qualität wider. In den jährlichen werksspezifischen<br />

Umwelterklärungen und im<br />

Nachhaltigkeitsbericht werden die Ergebnisse<br />

der unternehmensbezogenen Umweltaktivitäten<br />

regelmäßig dokumentiert.<br />

Emissionen<br />

Die Emissionen aus den Energiee<strong>rz</strong>eugungsanlagen<br />

und dem Kalkofen unterliegen<br />

dem Geltungsbereich des Treibhausgasemissionshandelsgesetzes.<br />

Für die<br />

zweite Handelsperiode (2008 – 2012)<br />

sind die Zertifikate zugeteilt. Die Emissionsberichterstattung<br />

für 2008 ist erfolgt.<br />

Die Zuckerindustrie hat sich im Jahr 1996<br />

im Rahmen einer Branchenerklärung dazu<br />

verpflichtet, ausgehend vom Jahr 1990<br />

den spezifischen Energiebedarf von rund<br />

36 Kilowattstunden je 100 Kilogramm<br />

Rüben auf 29 Kilowattstunden im Jahr<br />

2005 zu verringern und damit zur Minderung<br />

des CO2-Ausstoßes beizutragen.<br />

Die Nordzucker AG unterschreitet diesen<br />

Grenzwert seit Jahren. Diese Branchenerklärung<br />

wurde 2008 überarbeitet und<br />

angepasst. Zielsetzung ist eine Minderung<br />

der spezifischen CO2-Emissionen auf<br />

85 bis 79 Kilogramm je Tonne Rüben<br />

und auf 540 bis 500 Kilogramm je Tonne<br />

Zucker bis 2012.<br />

Umweltzertifizierungen<br />

Die kontinuierliche Verbesserung der Um -<br />

weltleistungen ist seit langem ein bedeutendes<br />

Unternehmensziel für Nordzucker.<br />

Seit 1995 nehmen alle deutschen Standorte<br />

am europäischen Öko-Audit-Verfahren<br />

(EMAS II) teil. Darüber hinaus sind<br />

sie nach DIN ISO 9001:2000 (Qualitätsmanagement)<br />

und 14001:2004 (Umweltmanagement)<br />

zertifiziert. Die jährliche<br />

Überprüfung der Werke fand in der Kampagne<br />

2008 statt. Die Validierung der<br />

Umwelterklärungen nach EMAS mit den<br />

aktuellen Werten aus der Kampagne 2008<br />

stand zum Zeitpunkt der Erstellung des<br />

Geschäftsberichts noch aus.<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2008<br />

Die kontinuierliche Wertschöpfung des<br />

Unternehmens in Einklang mit Mitarbeiterinteressen<br />

und der Umwelt siche<strong>rz</strong>ustellen,<br />

ist eines der wichtigsten Unternehmensziele<br />

für Nordzucker. In unserem<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2008 informieren<br />

wir unter dem Motto „Verantwortlich<br />

handeln – die Zukunft sichern“ über Umwelt,<br />

Ressourcen, Mitarbeiter und die<br />

Entwicklung des Unternehmens.<br />

Mitarbeiter<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter (einschließlich<br />

Auszubildende) des Nordzucker Konzerns<br />

sank im Jahresdurchschnitt auf 2.844<br />

(3.285). Bedingt wurde dieser Rückgang<br />

durch betrieblichen Vorruhestand und<br />

weitere Restrukturierungsmaßnahmen.<br />

Frei werdende Stellen wurden auch weiterhin<br />

nach Möglichkeit intern besetzt.<br />

Aufgabe der Zuckerproduktion<br />

in Ungarn<br />

Die Nordzucker-Tochter Matra Cukor hat<br />

sich am 10. Mä<strong>rz</strong> 2008 gegen eine Fortsetzung<br />

der Zuckerproduktion in Ungarn<br />

nach der Kampagne 2007/08 entschieden.<br />

Grund hierfür waren die Rübenpreisforderungen<br />

der ungarischen Landwirte, die<br />

bei den von der EU vorgegebenen Marktbedingungen<br />

deutlich über den wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten von Matra Cukor<br />

gelegen hätten. Die zuverlässige Versorgung<br />

des Werkes Szerencs mit ausreichenden<br />

Rübenmengen konnte so nicht sichergestellt<br />

werden. Als Folge daraus schloss<br />

Matra Cukor ihr letztes ungarisches Werk.<br />

Die Versorgung des ungarischen Marktes<br />

durch Matra Cukor bleibt dennoch sichergestellt.<br />

An den Standorten Hatvan und


Szolnok wird weiterhin Zucker zwischengelagert<br />

und abgepackt. Matra Cukor<br />

bedauert diesen Schritt außerordentlich,<br />

der die 119-jährige Tradition der Zuckere<strong>rz</strong>eugung<br />

in Szerencs beendete. Von<br />

der Schließung des Werkes sind 111 Mitarbeiter<br />

betroffen. Für sie wurde gemeinsam<br />

mit der Mitarbeitervertretung ein<br />

Sozialplan erarbeitet.<br />

Ausbildung<br />

Im Jahresdurchschnitt 2008/09 betrug<br />

die Zahl der Auszubildenden 86 (96).<br />

Die Anzahl der Auszubildenden reduzierte<br />

sich vor allem durch die Schließung<br />

des Werkes in Güstrow. Im Bewusstsein<br />

der mit dem Abschluss eines Ausbildungsvertrages<br />

eingegangenen Verantwortung<br />

hat Nordzucker alle Anstrengungen unternommen,<br />

um den Güstrower Auszubildenden<br />

des ersten und zweiten Ausbildungsjahres<br />

eine Weiterführung ihrer<br />

Ausbildung in einem anderen Unternehmen<br />

zu ermöglichen. Dies ist uns zum<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Anzahl Mitarbeiter Nordzucker Konzern im Jahresdurchschnitt<br />

(In-/Ausland)<br />

08/09 1.360 1.484 2.844<br />

07/08 1.433 1.852<br />

3.285<br />

06/07 1.657 1.959<br />

3.616<br />

05/06 1.797 1.023 2.820<br />

04/05 1.918 1.540 3.458<br />

03/04 1.894 1.864 3.758<br />

02/03 1.769 1.706 3.475<br />

01/02 2.087 1.965 4.052<br />

00/01 1.470 2.469<br />

3.939<br />

99/00 1.994 1.994<br />

Inland Ausland<br />

Umwelt<br />

Mitarbeiter<br />

1. Mai beziehungsweise zum 1. Juli 2008<br />

gelungen. Die Auszubildenden des dritten<br />

Ausbildungsjahres konnten ihre Ausbildung<br />

am Standort Güstrow beenden.<br />

Nordzucker hat allen ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />

am Standort Uelzen angeboten.<br />

Sprachen<br />

Die Konzernsprache auf Managementebene<br />

ist Englisch. Um die internationale<br />

Arbeit mit Geschäftspartnern und Kollegen<br />

weiter zu optimieren, hat Nordzucker<br />

2008 ein Konzept zur Schulung der englischen<br />

Sprachkompetenz auf Managementebene<br />

gestartet.<br />

The Beet Goes On<br />

Die 2007 gestartete Change Management<br />

Strategie wurde 2008 erfolgreich<br />

fortgesetzt. 170 internationale Führungskräfte<br />

arbeiteten in funktionalen Gruppen<br />

an der Umsetzung der Unternehmenswerte<br />

Courage, Ergebnisorientierung, Leiden-<br />

Alle Auszubildenden des geschlossenen<br />

Werkes Güstrow konnten und können ihre<br />

Ausbildung beenden respektive fortführen.<br />

Nordzucker 2008/09 39


40<br />

Konzernumsatz 2008/09<br />

nach Regionen<br />

Prozent<br />

Sonstige<br />

9 %<br />

Deutschland<br />

61 %<br />

MOEL<br />

16 %<br />

Übrige EU<br />

14 %<br />

Der größte Anteil der Verbesserungsvorschläge<br />

der Nordzucker-Ideenbörse betraf die<br />

Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz<br />

sowie die Wirtschaftlichkeit des Konzerns.<br />

schaft, Nachhaltigkeit, Verbindlichkeit<br />

und Wertschätzung. Im Rahmen eines<br />

„Werteparcours“ erhielten alle Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit die Werte aktiv zu erleben.<br />

In funktionsübergreifenden und internationalen<br />

Arbeitsgruppen diskutierten<br />

Führungskräfte den Stand der Veränderungen<br />

und leiteten weitere Maßnahmen<br />

ab. Führungskräftetagungen des europäischen<br />

Managements waren weitere wichtige<br />

Meilensteine zur Umsetzung der<br />

Change Management-Strategie 2008.<br />

Ideenbörse<br />

Als betriebliches Vorschlagssystem steht<br />

die Nordzucker-Ideenbörse für Leistung,<br />

Mitdenken und Engagement der Mitarbeiter.<br />

Sie ist Anlaufstelle für Verbesserungsvorschläge,<br />

die Mitarbeiter aus ihrem<br />

direkten und indirekten Arbeitsumfeld<br />

entwickeln. Im Laufe der Zeit ist die<br />

Qualität der Vorschläge weiter deutlich<br />

angestiegen. Von Mitdenken und En -<br />

gagement profitieren Mitarbeiter und<br />

Unternehmen gleichermaßen.<br />

Rund ein Drittel der Verbesserungen betrafen<br />

die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt<br />

der Vorschläge 2008 war die Wirtschaftlichkeit,<br />

die 26 Prozent der Vorschläge<br />

ausmachte, vor allem Vorschläge zur weiteren<br />

Optimierung des Energiebedarfes<br />

sowie Einsparungen in der Ersatzteilbeschaffung.<br />

Von den insgesamt 199 eingereichten<br />

Ideen 2008 wurden 100 positiv<br />

durch die Vorgesetzten beurteilt. Es<br />

wurden Prämien in Höhe von 26.771<br />

Euro an die Mitarbeiter ausgezahlt. Die<br />

Umsetzung der Ideen seit Start der<br />

Ideenbörse erlaubte Nordzucker Einsparungen<br />

und einen verringerten Aufwand<br />

von insgesamt rund 890.000 Euro.<br />

Ertrags-, Finanz- und<br />

Vermögenslage<br />

Ertragslage<br />

Der Nordzucker Konzern e<strong>rz</strong>ielte im Geschäftsjahr<br />

2008/09 einen Konzernjahresüberschuss<br />

nach Abzug von Fremdanteilen<br />

in Höhe von 43,6 Millionen Euro<br />

nach 70,1 Millionen im Vorjahr. Das Geschäftsjahr<br />

2008/09 war geprägt durch<br />

die Auswirkungen der Reform der Zuckermarktordnung.<br />

Vor dem Hintergrund der<br />

Quotenrückgaben und der Absenkung<br />

des Referenzpreises stellte sich ein Umsatzrückgang<br />

ein, der deutlicher als geplant<br />

ausfiel. Dieser konnte durch die<br />

Verminderung des Materialaufwandes,<br />

bereinigt um die Bestandsverminderung,<br />

und die Verminderung des Personalaufwandes<br />

nicht kompensiert werden. Im<br />

Übrigen ist das Ergebnis erneut geprägt<br />

durch positive Effekte insbesondere aus<br />

der Vereinnahmung der Umstrukturierungsbeihilfe<br />

und gegenläufiger Effekte<br />

aus außerplanmäßigen Abschreibungen.<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Der Konzernumsatz ging im Vergleich<br />

zum Vorjahr von 1.300,1 Millionen Euro<br />

auf 1.191,7 Millionen Euro zurück. Einfluss<br />

auf die rückläufigen Umsätze hatten<br />

in erster Linie die reduzierten Quotenmengen,<br />

der reduzierte Referenzpreis<br />

sowie durch Übermengen ausgelöster<br />

Marktdruck vor allem in Polen und Südosteuropa.<br />

Durch die Reduzierung des<br />

Referenzpreises für Zucker sind die Absatzpreise<br />

gesunken und haben die Erlöse<br />

aus Quotenzuckerverkäufen beeinflusst.<br />

Der Zuckerumsatz aus eigener Produk -<br />

tion ging von 973,9 Millionen Euro um<br />

rund 10 Prozent auf 850,9 Millionen<br />

Euro zurück.


Die erfreuliche Entwicklung auf den Futtermittelmärkten<br />

sowie der Betrieb der<br />

Bioethanolanlage der fuel 21 in Klein<br />

Wanzleben trugen gegenläufig zu einer<br />

Erhöhung der Umsatzerlöse im Bereich<br />

der Nebenprodukte und des Bioethanols<br />

bei.<br />

Die Bestandsminderung in Höhe von<br />

106,8 Millionen Euro (Bestandserhöhung<br />

74,5) wie auch die gegenläufig wirkende<br />

Reduzierung des Materialaufwandes um<br />

181,2 Millionen Euro ergeben sich aus<br />

den deutlich reduzierten Produktionsmengen<br />

und der im Vergleich geringeren<br />

Bewertung der Bestände mit einer<br />

zurückgehenden Restrukturierungsabgabe<br />

in Höhe von 113,30 Euro je Tonne<br />

Zuckerquote (173,80). Der Aufwand wurde<br />

zudem durch die Absenkung des Rübenmindestpreises<br />

beeinflusst. Die hohen<br />

Energiekosten wirkten diesen Effekten<br />

entgegen.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge in<br />

Höhe von 170,9 Millionen Euro lagen<br />

um 9,4 Millionen Euro über dem Wert<br />

des Vorjahres (161,5). Der Betrag beinhaltet<br />

im Wesentlichen die Umstrukturierungsbeihilfe<br />

aus dem Fonds der EU aus<br />

der zweiten Welle der Quotenrückgabe<br />

in Höhe von 90,2 Millionen Euro (116,6).<br />

Ebenfalls trugen Währungskursgewinne<br />

in Höhe von 19,9 Millionen Euro (5,9)<br />

sowie Versicherungserträge aus Schadensfällen<br />

mit 16,8 Millionen Euro (2,5) zur<br />

Erhöhung dieser Position bei.<br />

Der Personalaufwand im Konzern ist von<br />

124,0 Millionen Euro im Vorjahr auf 109,0<br />

Millionen Euro gesunken. Im Vorjahresbetrag<br />

waren Rückstellungen für Abfindungen<br />

und Vorruhestandsregelungen<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

in Höhe von rund 16,2 Millionen Euro<br />

im Rahmen der Schließung der Werke<br />

Güstrow und Szolnok enthalten. Im Berichtsjahr<br />

sind im Personalaufwand Abfindungen<br />

im Zusammenhang mit der<br />

Schließung des Werkes in Szerencs in<br />

Höhe von 4,6 Millionen Euro enthalten.<br />

Insofern bleiben die bereinigten Personalkosten<br />

etwas unter Vorjahresniveau.<br />

Mitarbeiter<br />

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

Die Abschreibungen liegen mit 88,7 Millionen<br />

Euro deutlich unter dem Vorjahresbetrag<br />

(149,2). Dieser Rückgang ist<br />

auf die im Vorjahr vorgenommenen außerplanmäßigen<br />

Abschreibungen im<br />

Rahmen der Werkschließungen Güstrow<br />

und Szolnok in Höhe von 44,9 Millionen<br />

Euro sowie außerplanmäßige Abschreibungen<br />

der im Jahr 2006 erworbenen<br />

Zusatzquoten im Rahmen der Quotenrückgabe<br />

zurückzuführen. Diese fielen<br />

insbesondere in Deutschland an und betrugen<br />

insgesamt rund 7,0 Millionen<br />

Euro. Zudem waren Wertberichtigungen<br />

auf das Sachanlagevermögen in der<br />

Slowakei von 24,9 Millionen Euro und<br />

eine Berichtigung des Geschäfts- oder<br />

Firmenwertes in Serbien von 24,0 Millionen<br />

Euro enthalten. Im laufenden Jahr<br />

enthalten die Abschreibungen außerplanmäßige<br />

Abschreibungen aufgrund<br />

der Aufgabe der Zuckerproduktion aus<br />

Rüben in Ungarn in Höhe von 20,0 sowie<br />

eine weitere Berichtigung des Geschäftsoder<br />

Firmenwertes in Serbien von 15,9<br />

Millionen Euro. Abgesehen von diesen<br />

Sondereffekten bewegen sich die regulären<br />

Abschreibungen auf Vorjahresniveau.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

liegen mit 157,9 Millionen Euro<br />

über dem Niveau des Vorjahres (152,2).<br />

Der Anstieg des sonstigen betrieblichen<br />

Die um Abfindungen bereinigten Personal -<br />

kosten bleiben unter Vorjahresniveau.<br />

Abgesehen von Sondereffekten bewegen<br />

sich die regulären Abschreibungen auf<br />

Vorjahresniveau.<br />

Nordzucker 2008/09 41


42<br />

EBIT Konzern<br />

Mio. EUR<br />

44<br />

75<br />

99<br />

66 62<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06<br />

Aufwandes ist hauptsächlich auf Kosten<br />

im Rahmen der Nordic Sugar Akquisition<br />

sowie Rückbaukosten in Ungarn zurückzuführen.<br />

Hinzu kamen Belastungen durch<br />

erhöhte Währungskursverluste und Auslagerungskosten<br />

für Zucker.<br />

Insgesamt ergibt sich damit ein im Vergleich<br />

zur Vorjahresperiode um 30,9<br />

Millionen Euro gesunkenes operatives<br />

Ergebnis (EBIT). Es beträgt 79,0 Millionen<br />

Euro nach 109,9 Millionen Euro.<br />

Trotz des positiven Effektes aus der Aufzinsung<br />

der Forderung auf Umstrukturierungsbeihilfe<br />

verschlechterte sich das<br />

Zinsergebnis auf minus 15,7 Millionen<br />

Euro im Vergleich zum Vorjahr um 4,6<br />

Millionen Euro (minus 11,1) aufgrund<br />

erhöhter Inanspruchnahme von Krediten.<br />

Das verbesserte Beteiligungsergebnis sorgte<br />

dafür, dass das Finanzergebnis insgesamt<br />

mit rund minus 11,3 Millionen Euro etwa<br />

auf Vorjahresniveau (minus 10,2) blieb.<br />

Dies führt zu einem Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit vor Steuern (EBT)<br />

von 67,7 Millionen Euro (99,7).<br />

HGB IFRS<br />

137<br />

128<br />

175<br />

110<br />

06/07 07/08<br />

79<br />

08/09<br />

Bei einer im Vergleich zum Vorjahr stark<br />

angestiegenen Ertragsteuerquote von<br />

rund 35 Prozent (20) ergibt sich ein<br />

Konzernjahresüberschuss nach IFRS in<br />

Höhe von 43,8 Millionen Euro. Damit wurde<br />

der Vorjahreswert von 80,0 Millionen<br />

nicht erreicht. Der Anstieg der Steuer be -<br />

las tung ist im Wesentlichen auf Veränderungen<br />

bei den latenten Steuern zurückzuführen.<br />

Innerhalb der latenten Steuern<br />

hatte sich im Vorjahr ein erheblicher Entlastungseffekt<br />

aus der Steuersatzminderung<br />

im Inland ergeben.<br />

Unter Berücksichtigung der Anteile fremder<br />

Gesellschafter am Ergebnis in Höhe<br />

von 0,2 Millionen Euro (9,9), die aus der<br />

Einbeziehung der Beteiligung in Serbien<br />

resultieren, beläuft sich das Ergebnis nach<br />

Fremdanteilen auf 43,6 Millionen Euro<br />

(70,1).<br />

Bilanz<br />

Die konsolidierte Bilanzsumme des<br />

Nordzucker Konzerns in Höhe von<br />

1.878,6 Millionen Euro (1.803,5) lag<br />

über dem Vorjahreswert.


Das Anlagevermögen verminderte sich<br />

von 768,6 Millionen auf 711,6 Millionen<br />

Euro. Bedingt war der Rückgang durch<br />

die Abschreibung auf den Geschäftsoder<br />

Firmenwert der serbischen Beteiligung<br />

sowie durch die außerplanmäßigen<br />

Abschreibungen aufgrund der Werkschließung<br />

in Ungarn.<br />

Der Bestand an fertigen E<strong>rz</strong>eugnissen<br />

verminderte sich von 570,0 Millionen<br />

Euro auf 445,1 Millionen Euro. Die Bestandsminderung<br />

ist im Wesentlichen auf<br />

die geringeren Produktionsmengen und<br />

die Berücksichtigung der im Vergleich<br />

zum Vorjahr geringeren Restrukturierungsabgabe<br />

in den Herstellkosten zurückzuführen.<br />

Der deutliche Anstieg der ku<strong>rz</strong>fristigen<br />

sonstigen Vermögenswerte auf 271,9<br />

Millionen Euro (26,8) beinhaltet insbesondere<br />

den Anspruch auf Umstrukturierungsbeihilfe<br />

aus dem Restrukturierungsfonds<br />

in Höhe von 213,9 Millionen Euro.<br />

Die Auszahlung der Beträge wird Ende<br />

Juni/Anfang Juli 2009 erwartet.<br />

Im Zuge der sich abzeichnenden unsicheren<br />

Situation am Finanzmarkt hatte<br />

Nordzucker entschieden, Liquidität aufzubauen<br />

und zum Jahreswechsel höhere<br />

Summen des zur Verfügung stehenden<br />

Finanzierungsspielraumes in Anspruch zu<br />

nehmen. Dies führte zu einem Anstieg<br />

des Finanzmittelbestandes. Dieser erhöhte<br />

sich von 28,8 Millionen Euro im Vorjahr<br />

auf 201,2 Millionen Euro. Ein Teil<br />

dieses Finanzmittelbestandes wurde direkt<br />

nach dem Bilanzstichtag zur Bezahlung<br />

des am 2. Mä<strong>rz</strong> 2009 fälligen Teils der<br />

Restrukturierungsabgabe in Höhe von<br />

67,7 Millionen Euro verwendet.<br />

Die Eigenkapitalquote im Konzern betrug<br />

38,2 Prozent gegenüber 40,6 Prozent im<br />

Vorjahr. Das Eigenkapital ist von 731,4<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

Millionen Euro auf 718,1 Millionen Euro<br />

gesunken. Dies ist in erster Linie auf<br />

Wäh rungsschwankungen zurückzuführen.<br />

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />

sind von rund 198,3 auf 233,7 Millionen<br />

Euro gestiegen. Ebenso angestiegen sind<br />

die ku<strong>rz</strong>fristigen Finanzverbindlichkeiten<br />

auf 262,9 Millionen Euro von 193,9 Millionen<br />

Euro im Vorjahr. Unter Berücksichtigung<br />

der langfristigen und ku<strong>rz</strong>fristigen<br />

Finanzverbindlichkeiten sowie des Finanzmittelbestandes<br />

in Höhe von 201,2 Millionen<br />

Euro (28,8) ergibt sich eine Nettoverschuldung<br />

von 295,4 Millionen Euro<br />

(363,4).<br />

Finanzierung<br />

Zum Bilanzstichtag finanziert sich die<br />

Gesellschaft im Wesentlichen über Eigenkapital,<br />

langfristige Rückstellungen und<br />

insbesondere über einen im Zusammenhang<br />

mit der Übernahme der Danisco<br />

Sugar A/S aufgenommenen Konsortial -<br />

kredit mit einem Kreditrahmen von insgesamt<br />

1.360,0 Millionen Euro, der sich<br />

auf verschiedene Konzerngesellschaften,<br />

Tranchen und Laufzeiten verteilt. Davon<br />

hatte Nordzucker am Bilanzstichtag<br />

370,0 Millionen Euro gezogen, die auf<br />

revolvierender Basis unter Einhaltung<br />

vereinbarter Finanzkennzahlen langfristig<br />

in Anspruch genommen werden können.<br />

Cashflow<br />

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

liegt mit 166,9 Millionen Euro<br />

deutlich über dem Vorjahreswert (minus<br />

3,2). Mittel erhöhend wirkt sich hier in<br />

erster Linie der Abbau des Vorratsvermögens<br />

aus. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />

in Höhe von 64,0 Millionen<br />

Euro nach 193,4 Millionen Euro liegt<br />

nach hohen Investitionen im Geschäftsjahr<br />

2007/08 insbesondere in die fuel 21<br />

GmbH & Co. KG, Klein Wanzleben, wieder<br />

auf dem Niveau der Vorjahre. Nach<br />

Aktiva und Passiva 2008/09 im<br />

prozentualen Split zur Bilanzsumme<br />

Konzern nach IFRS, Mio. EUR<br />

1.879 1.879<br />

39%<br />

28%<br />

33%<br />

Aktiva Passiva<br />

Langfristige<br />

Vermögenswerte<br />

Vorräte<br />

Übrige ku<strong>rz</strong>fristige<br />

Vermögenswerte<br />

38%<br />

23%<br />

39%<br />

Eigenkapital<br />

Langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Ku<strong>rz</strong>fristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

liegt mit 166,9 Millionen Euro deutlich über<br />

dem Vorjahreswert (minus 3,2), wesentlich<br />

getrieben durch die Bestandsminderung.<br />

Nordzucker 2008/09 43


Deutlich steigender Cashflow aus<br />

laufender Geschäftstätigkeit in Höhe<br />

von 166,9 Millionen Euro resultiert<br />

in einem Finanzmittel bestand von<br />

201,2 Millionen Euro.<br />

44<br />

Nettoverschuldung des Konzerns<br />

Mio. EUR<br />

8<br />

-115<br />

-80 -85<br />

-232 -237<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06<br />

einem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />

in Höhe von 69,5 Millionen Euro<br />

(136,9) ergibt sich ein Finanzmittel -<br />

bestand zum Ende des Geschäftsjahres in<br />

Höhe von 201,2 Millionen Euro (28,8).<br />

Rentabilitätsziele<br />

Der Vorstand der Nordzucker AG steuert<br />

den Konzern erfolgsbezogen auf Basis<br />

kapitalmarktorientierter Unternehmensziele.<br />

Dazu gehört das Erreichen ausgewählter<br />

Konzernkennzahlen.<br />

Trotz der oben beschriebenen Belastungen<br />

im Geschäftsjahr 2008/09 konnte eine<br />

Gesamtleistungsrentabilität von 15,2 Prozent<br />

erreicht werden, die leicht über<br />

dem Zielwert von 15 Prozent liegt. Die<br />

Umsatzrentabilität beträgt aufgrund des<br />

deutlichen Rückganges des Jahresüberschusses<br />

3,7 Prozent (Zielwert größer 5<br />

Prozent), die Eigenkapitalquote 38,2 Prozent<br />

(Zielwert größer 30 Prozent) und<br />

die Eigenkapitalrendite 6,1 Prozent (Zielwert<br />

10 Prozent).<br />

Vor dem Hintergrund der Entwicklung<br />

der Rentabilitätskennziffern hat der Vorstand<br />

der Nordzucker AG verschiedene<br />

HGB IFRS<br />

-195<br />

-130<br />

-363<br />

-295<br />

06/07 07/08 08/09<br />

Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise<br />

das Effizienzsteigerungsprojekt zur Steigerung<br />

der Wirtschaftlichkeit in allen<br />

Unternehmensbereichen und die Schaffung<br />

neuer Konzernstrukturen und Steuerungsinstrumente.<br />

Investitionen 2008/09<br />

Im Berichtsjahr investierte der Nordzucker<br />

Konzern 66,3 Millionen Euro (131,9) in<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.<br />

Damit lag die Investitionssumme wieder<br />

auf dem Niveau der Vorjahre. Die 2007/08<br />

höhere Summe beruhte auf dem Bau der<br />

Bioethanolanlage in Klein Wanzleben.<br />

Die Investitionen im Berichtsjahr bezogen<br />

sich schwerpunktmäßig auf die Anpassung<br />

der Werke an marktrelevante Erneuerungen<br />

zur Verbesserung von Produktqualitäten<br />

und auf die Reduktion des Energieverbrauches.<br />

Schwerpunkt war der Bau einer Rohrrohzuckerraffination<br />

sowie deren Inbetriebnahme<br />

im Werk Chelmza (Polen).


Die Umsetzung der im Werk Güstrow frei<br />

gewordenen Aggregate, insbesondere<br />

des Turbogenerators nach Clauen und<br />

des Extraktionsturmes nach Nordstemmen,<br />

reduziert den Energiebedarf in den dortigen<br />

Werken. Parallel liefen Anpassungen<br />

an die gestiegenen Umweltanforderungen<br />

in den Bereichen Luftemissionen und<br />

Abwasser in den Werken Uelzen, Nordstemmen<br />

sowie Opalenica und Chelmza<br />

(Polen). Auch wurde das Programm zur<br />

Modernisierung der Prozessleitsysteme<br />

im Werk Nordstemmen fortgesetzt.<br />

Eine weitere Optimierung der Service-<br />

Center für den Ausbau der Produkt- und<br />

Servicequalität wurde in Uelzen und<br />

Trencianska Tepla (Slowakei) durchgeführt.<br />

Insgesamt verfügt Nordzucker in ganz<br />

Europa über technisch hervorragend ausgestattete<br />

Werke, die sich auf weltweit<br />

höchstem Niveau in der Rübenverarbeitung<br />

befinden.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Nordzucker investierte auch 2008/09 in<br />

Produkt- und Technologieentwicklung,<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Investitionen in Sachanlagen Nordzucker Konzern<br />

Mio. EUR<br />

78<br />

67<br />

54<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06<br />

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

Qualitätssicherung und Kundenberatung.<br />

Der Bereich „Produktentwicklung und<br />

technischer Service“ arbeitet an der Entwicklung<br />

neuer Produkte und Rezepturen,<br />

an sensorischen sowie verfahrenstechnischen<br />

Fragestellungen. Neben der Verbesserung<br />

der technischen Produktionsabläufe<br />

bei der Zuckergewinnung lag ein<br />

wesentlicher Schwerpunkt der verfahrenstechnischen<br />

Arbeiten in begleitenden<br />

Untersuchungen zur Inbetriebnahme<br />

und zum Betrieb der Biogas-Anlage der<br />

Nordzucker Bioerdgas GmbH & Co. KG.<br />

Bei den Produktentwicklungen sind<br />

besonders die Rezepturentwicklung<br />

und Umsetzung in die Produktion des<br />

„Gelie<strong>rz</strong>uckers des Jahres“ zu erwähnen.<br />

Für das für den Endverbraucher vollkommen<br />

neue Süßungskonzept “SweetFamily<br />

Flüssig“ wurden umfangreiche Untersuchungen<br />

durchgeführt und ebenfalls das<br />

Umsetzungskonzept für die Produktion<br />

erarbeitet. Weitere Aufgabenschwerpunkte<br />

lagen in der anwendungstechnischen<br />

Beratung für Kunden der Nordzucker AG<br />

und der Eurosugar sowie in der effektiven<br />

Nutzung von Forschungsnetzwerken.<br />

HGB IFRS<br />

125<br />

65 65 66<br />

60<br />

52 52<br />

06/07 07/08 08/09<br />

Die Umsetzung frei gewordener Aggregate<br />

des geschlossenen Werkes Güstrow reduziert<br />

den Energiebedarf in den Werken Clauen und<br />

Nordstemmen.<br />

Nordzucker 2008/09 45


77 AKP-Staaten dürfen ab dem 1. Oktober 2009<br />

zollfrei Zucker ohne Mengenbeschränkung in<br />

die EU exportieren.<br />

46<br />

Dividendensumme Nordzucker AG<br />

Mio. EUR<br />

12<br />

16<br />

Dividendenvorschlag<br />

Der Hauptversammlung der Nordzucker<br />

AG wird die Ausschüttung einer Dividende<br />

je Aktie in Höhe von 0,22 Euro (0,48)<br />

auf das Grundkapital vorgeschlagen. Dies<br />

entspricht einer Dividendensumme von<br />

10,6 Millionen Euro.<br />

Risikobericht<br />

30<br />

Nordzucker verfügt über ein unternehmensweites<br />

System zur frühzeitigen<br />

Identifikation und laufenden Überwachung<br />

von Risiken sowie zu deren Bewertung<br />

und Vermeidung. Mithilfe des<br />

integrierten Risikomanagementsystems<br />

werden Risiken, Chancen und Maßnahmen<br />

vollständig quantitativ und konsistent<br />

erhoben und in der operativen und<br />

strategischen Planung berücksichtigt. Zur<br />

Risikominimierung werden fortlaufend<br />

effiziente Risikosteuerungsmaßnahmen<br />

entwickelt und angewandt. Die Bewertung<br />

operativer und strategischer Entscheidungen<br />

erfolgt stets auch unter<br />

Risiko-Gesichtspunkten.<br />

Das konzernweite Berichts- und Controllingsystem<br />

gewährleistet die kontinuier -<br />

20<br />

23 23<br />

99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06<br />

13<br />

23<br />

23<br />

liche und gegebenenfalls ku<strong>rz</strong>fristige<br />

Information aller Entscheidungsträger.<br />

Politische und rechtliche Risiken<br />

Importe aus LDC- und AKP-Staaten<br />

Die EU-Außenminister haben am 20. De -<br />

zember 2007 die Öffnung des Zuckermarktes<br />

für AKP-Staaten (Staatenorganisation<br />

aus Ländern Afrikas, der Karibik<br />

und des Pazifiks) beschlossen. Die Initiative<br />

„Alles außer Waffen“, die bisher eine<br />

zollfreie Einfuhr aus den am wenigsten<br />

entwickelten Ländern (LDC-Staaten) ab<br />

dem 1. Oktober 2009 vorsieht, wurde<br />

durch eine Übergangsregelung ab dem<br />

1. Oktober 2008 für jene 40 LDC-Staaten<br />

ergänzt, die gleichzeitig zu den AKP-Staaten<br />

gehören. Für diese Länder werden<br />

die Exportmöglichkeiten erheblich ausgeweitet.<br />

Die übrigen 37 AKP-Staaten<br />

dürfen dann ab dem 1. Oktober 2009<br />

ebenfalls zollfrei Zucker ohne Mengen -<br />

beschränkung in die EU exportieren.<br />

Definierte Schwellenwerte sind vorgesehen<br />

in Höhe von 1,38 Millionen Tonnen<br />

für 2009/10 und 1,45 beziehungsweise<br />

1,6 Millionen Tonnen für die Folgejahre.<br />

Gleichzeitig darf ein Gesamtimportvolumen<br />

von 3,5 Millionen Tonnen nicht überschritten<br />

werden. Bei Verletzung dieser<br />

11<br />

06/07 07/08 08/09


Schwellenwerte werden Prohibitivzölle<br />

gegen die 37 AKP-Staaten verhängt, die<br />

nicht zu den am wenigsten entwickelten<br />

Ländern zählen. Den LDC-Staaten steht jedoch<br />

weiterhin eine zollfreie Einfuhr offen.<br />

Die Reduktion der Zuckerquote und die<br />

Öffnung der Märkte für Importe aus den<br />

LDC- und AKP-Staaten verändern den<br />

Zuckermarkt massiv. Nordzucker sieht in<br />

dem beschriebenen Szenario – gemeinsam<br />

mit der Vertriebsgesellschaft Eurosugar –<br />

die Möglichkeit, über die Raffination von<br />

Rohrrohzucker neue Marktchancen zu<br />

nutzen.<br />

Final cut<br />

Durch die von der EU forcierte Zuckermarktreform<br />

mit großem Druck auf die<br />

Produzenten zur Rückgabe von Quote<br />

und der Stilllegung von Produktionskapazitäten<br />

kam es zu einer deutlichen Veränderung<br />

der Marktsituation in Europa.<br />

Das von der EU-Kommission angestrebte<br />

Ziel einer Reduktion der Zuckerproduktion<br />

um sechs Millionen Tonnen wurde<br />

noch nicht vollständig erreicht. Bislang<br />

wurden rund 5,8 Millionen Tonnen<br />

Quote zurückgegeben. Die EU-Kommis -<br />

sion hat ursprünglich geplant, den Restkü<strong>rz</strong>ungsbedarf<br />

linear über alle im Markt<br />

verbliebenen Unternehmen durchzuführen<br />

(Final cut). Dadurch, dass das gesteckte<br />

Ziel nun jedoch nahezu erreicht wurde,<br />

äußerte sich die EU-Kommission im Mä<strong>rz</strong><br />

2009 dahingehend, dass die Zucker -<br />

e<strong>rz</strong>euger für die Kampagne 2009/10 womöglich<br />

von einer weiteren präventiven<br />

Marktrücknahme verschont bleiben könnten.<br />

Sie behält sich aber vor, im Oktober<br />

2009 endgültig darüber zu entscheiden.<br />

Im Februar 2010 soll die Marktlage dann<br />

noch einmal daraufhin überprüft werden,<br />

ob eine Rücknahme oder eine endgültige<br />

Kü<strong>rz</strong>ung für das Wirtschaftsjahr 2010/11<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

Risikobericht<br />

nötig ist. Die Entscheidungen der Kommission<br />

sind abhängig von der weiteren<br />

Marktentwicklung, insbesondere von der<br />

Entwicklung der Importe in den europäischen<br />

Markt.<br />

Auslaufen der Zuckermarktordnung<br />

Die de<strong>rz</strong>eit gültige Zuckermarktordnung<br />

bildet bis zum 30. September 2015 den<br />

Handlungsrahmen für die europäische<br />

Zuckerindustrie. Eine allgemeine Reform<br />

der gemeinsamen Agrarpolitik in der Euro -<br />

päischen Union ist für das Jahr 2013 vorgesehen.<br />

Im Rahmen dieser Reform könnten<br />

bereits Weichenstellungen für künftige<br />

Regelungen im Zuckermarkt erfolgen.<br />

Nordzucker bereitet sich mit einer konsequenten<br />

Wachstumsstrategie und dem<br />

Erschließen neuer Märkte und Absatzchancen<br />

auf die kommenden Herausforderungen<br />

vor.<br />

WTO-Verhandlungen 2008<br />

Die Verhandlungen der Welthandelsorganisation<br />

(WTO) sind im Juli 2008 aufgrund<br />

nicht überbrückbarer Interessengegensätze<br />

zwischen den USA auf der<br />

einen und China und Indien auf der anderen<br />

Seite abgebrochen worden. Während<br />

die USA einen Subventionsabbau<br />

auf unter 15 Milliarden US-Dollar zugestanden<br />

haben und die EU ihre Zollsätze<br />

für Agrarprodukte um durchschnittlich<br />

60 Prozent senken sollte, forderte Indien,<br />

seinen bestehenden Außenschutz sogar<br />

noch zu erhöhen. China verlangte außerdem<br />

Ausnahmeregelungen im Industriebereich.<br />

Vor dem Hintergrund des Regierungswechsels<br />

in den USA und Wahlen<br />

zum Europäischen Parlament sowie in<br />

Indien im Frühjahr/Sommer 2009 gilt es<br />

als unwahrscheinlich, dass es innerhalb<br />

des ersten Halbjahres 2009 zu einer Fortsetzung<br />

der Verhandlungen kommt.<br />

Die Öffnung der EU-Märkte für Importe<br />

aus den LDC- und AKP-Staaten eröffnet<br />

Nordzucker neue Marktchancen.<br />

Nordzucker 2008/09 47


Nordzucker hat bereits Mitte 2008<br />

Zuckerrübenlieferverträge für die Kampagne<br />

2009 abgeschlossen, um die vollständige<br />

Erfüllung der Vertragsmengen sowie die<br />

Rohstoffbasis der fuel 21 sicher zustellen.<br />

Der Quotenrübenanbau ist den<br />

konkurrierenden Ackerbaufrüchten<br />

nach wie vor überlegen.<br />

48<br />

Risiken aus kartellrechtlichen<br />

Untersuchungen<br />

Im Kontext des Fusionkontrollverfahrens<br />

beim Erwerb der Danisco Sugar A/S hat<br />

das Bundeskartellamt die Geschäftsräume<br />

der Nordzucker im November 2008 durchsucht.<br />

Die Transaktion ist im Februar 2009<br />

vom Bundeskartellamt freigegeben und<br />

inzwischen erfolgreich abgeschlossen<br />

worden.<br />

Medienberichten war zu entnehmen, dass<br />

das Bundeskartellamt sowie die ungarische<br />

Kartellbehörde Untersuchungen innerhalb<br />

der Zuckerindustrie vornehmen. Gegenstand<br />

der Untersuchungen sind den Berichten<br />

zufolge potenzielle Preisabsprachen<br />

und Marktabschottungen. Nordzucker ist<br />

kein Verfahren der zuständigen Kartell -<br />

behörden gegen das Unternehmen bekannt,<br />

auf Grund dessen de<strong>rz</strong>eit mit<br />

nachteiligen Auswirkungen auf das Unter -<br />

nehmen zu rechnen ist.<br />

Marktrisiken<br />

Rohstoffsicherung<br />

Infolge der neuen ZMO verändern sich<br />

für den Rohstoff Rübe auch die Bedingungen<br />

auf den Beschaffungsmärkten.<br />

Im Berichtsjahr ist die dritte Stufe der im<br />

Rahmen der Zuckermarktreform verabschiedeten<br />

Preissenkungen für Zucker -<br />

rüben und Zucker in Kraft getreten. Trotz<br />

der von der EU festgelegten Ausgleichszahlungen<br />

für Zuckerrüben wird sich<br />

perspektivisch die relative Vo<strong>rz</strong>üglichkeit<br />

der Zuckerrübe gegenüber konkurrierenden<br />

Ackerbaufrüchten verändern, da es<br />

sich um eine von der Produktion entkoppelte<br />

Zahlung handelt.<br />

Nach dem extremen Anstieg der Preise<br />

der Alternativfrüchte wie Mais, Weizen<br />

und Raps bis Mitte des Berichtszeitraums<br />

fielen die Agrarrohstoffpreise bis zum<br />

Ende des Berichtszeitraums wieder auf<br />

das Niveau vor der Hausse an den Agrarmärkten.<br />

Diese hohe Volatilität der Märkte stellt<br />

für Nordzucker neue Herausforderungen<br />

auf dem Gebiet der Rohstoffsicherung dar.<br />

Um die Versorgung der Zuckerfabriken mit<br />

ausreichenden Rübenmengen siche<strong>rz</strong>ustellen,<br />

ohne das Ziel der Kostenführerschaft<br />

zu vernachlässigen, hat Nordzucker<br />

bereits Mitte 2008 Zuckerrübenlieferverträge<br />

für die Kampagne 2009 abgeschlossen.<br />

Um die vollständige Erfüllung der<br />

Vertragsmengen (Quotenrüben) sowie<br />

die Rohstoffbasis der fuel 21 siche<strong>rz</strong>ustellen,<br />

wurde ein Bonussystem implementiert.<br />

Dieses sieht vor, denjenigen Rübenanbauern,<br />

die ihr Quotenlieferrecht für<br />

Zuckerrüben um bis zu zehn Prozent übererfüllen,<br />

einen Bonus zu gewähren. Mit<br />

jedem Prozent Übererfüllung des Lieferrechts<br />

des Rübenlieferanten erhält dieser<br />

einen Bonus in Höhe von 0,15 Euro je<br />

Tonne Rüben auf die gesamte angelieferte<br />

Zuckerrübenmenge. Der maximale<br />

Bonus beträgt somit 1,50 Euro je Tonne<br />

Rüben. Die Ethanolrübenvertragsmenge<br />

ist von dieser Regelung ausgenommen.<br />

Die vereinbarten Vertragsmengen sind<br />

verbindlich zu liefern.<br />

Außerdem wird Nordzucker die Rübenanbauer<br />

durch Anbauberatung auf allen<br />

Ebenen des Rübenanbaus – insbesondere<br />

bei der Steigerung der Erträge und der<br />

gleichzeitigen Senkung von Kosten –<br />

weiter unterstützen. Darüber hinaus werden<br />

gemeinsam mit den Zuckerrüben -<br />

anbauern Kosten senkende Organisationsformen<br />

in den Bereichen Rübenanbau<br />

und -logistik weiter entwickelt.<br />

De<strong>rz</strong>eit ist der Quotenrübenanbau den<br />

konkurrierenden Ackerbaufrüchten nach<br />

wie vor überlegen. Unterschiede in der<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Rübe werden<br />

mittelfristig zunächst zu einer Wanderung<br />

des Zuckerrübenanbaus innerhalb<br />

der Regionen und auch zwischen den<br />

Anbaugebieten führen.<br />

Zucker<br />

Durch den Wegfall von rund 5,8 Millionen<br />

Tonnen EU-Zucker infolge der Quotenrückgaben<br />

kommt der Zuckermarkt nunmehr<br />

insgesamt zur Ruhe. Angebot und


Nachfrage sehen wir insgesamt in neuer<br />

Balance, wobei jedoch erhebliche regionale<br />

Unterschiede zwischen überversorgten<br />

und defizitären Regionen der EU zu<br />

beobachten sind. Die europäischen Marktteilnehmer<br />

sind somit auch in Zukunft<br />

einem nicht unerheblichen Konsolidierungsdruck<br />

ausgesetzt. Weiter offen bleibt<br />

de<strong>rz</strong>eitig, ob die ab 2009 eingeräumten<br />

Importe aus LDC-Ländern in den dann<br />

erforderlichen Mengen und Qualitäten<br />

auch tatsächlich lieferbar sein werden.<br />

Insofern ist keineswegs auszuschließen,<br />

dass der Zuckermarkt in den kommenden<br />

Jahren von einem regional schwankenden<br />

Angebot gezeichnet sein wird.<br />

Eurosugar als in den Regionen etabliertes<br />

Distributionsnetz ermöglicht auf diese<br />

Marktentwicklungen angemessen zu reagieren.<br />

Bioethanol<br />

Über die 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG, Klein<br />

Wanzleben, ist Nordzucker in das<br />

Geschäftsfeld Bioethanol eingestiegen.<br />

Dabei konnten die projektierten Kostenvorteile<br />

aus der Ankopplung der Bioethanolproduktion<br />

an die Zuckergewinnung<br />

wahrgenommen werden. Durch vertrauensvolle<br />

und verlässliche Erfahrungen in<br />

der Zusammenarbeit mit den Anbauern<br />

konnte eine marktpreisgerechte Rohstoffbeschaffung<br />

über feste Lieferkontrakte<br />

bis zunächst 2010 sichergestellt werden.<br />

Wesentliche Risiken der Bioethanolproduktion<br />

liegen auf der einen Seite nach<br />

wie vor in der wettbewerbsfähigen Rohstoffversorgung.<br />

Hinzu kommt auf der<br />

anderen Seite ein Preisrisiko, da die volatile<br />

Entwicklung des Rohölpreises direkte<br />

Auswirkungen auf Nachfrage und e<strong>rz</strong>ielbare<br />

Preise für Bioethanol hat. Darüber<br />

hinaus beeinflusst die EU-politische Diskussion<br />

die auf EU-Ebene verabschiedete<br />

Direktive für erneuerbare Kraftstoffe zum<br />

Erhalt des Außenschutzes, deren ausstehende<br />

Umsetzung in Länderrichtlinien<br />

zu einer Wettbewerbsve<strong>rz</strong>errung führen<br />

kann.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Risikobericht<br />

Das politische Umfeld hat sich im Dezember<br />

2008 durch den Beschluss der Europäischen<br />

Union bis zum Jahre 2020 zehn<br />

Prozent erneuerbare Energien im Verkehrssektor<br />

einzuführen dennoch insgesamt<br />

aufgehellt. Die Risiken, die in Deutschland<br />

durch die Diskussion um die Einführung<br />

eines E10 Kraftstoffes aufgetreten waren,<br />

wurden durch diesen Beschluss vermindert,<br />

da ab 2013 E10 europaweit als<br />

Normkraftstoff angeboten werden wird.<br />

Betriebsrisiken – Zertifizierungen –<br />

Ver sicherungen<br />

In das Managementsystem der Nordzucker<br />

sind neben den Schwerpunkten Qualitäts -<br />

sicherung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

sowie Umweltmanagement<br />

alle Geschäftsprozesse integriert. Um unseren<br />

internen Anforderungen, allen gesetzlichen<br />

als auch normativen Vorgaben<br />

umfassend Rechnung zu tragen, werden<br />

regelmäßig Prüfungen, Audits und Zertifizierungen<br />

nach DIN EN ISO 9001, DIN<br />

EN ISO 14001, EG-Öko-Audit-Verordnung<br />

761/2001 (EMAS II) sowie nach<br />

den Produktsicherheitsstandards der DIN<br />

EN ISO 22000, dem International Food<br />

Standard (IFS) des Lebensmittelhandels,<br />

gemäß der EG-Ökover ord nung und für<br />

Futtermittel nach dem GMP B2- sowie<br />

dem Q&S-Standard durchgeführt.<br />

Auch unsere internationalen Standorte verfügen<br />

über Zertifizierungen nach diversen<br />

Standards für Qualitätssicherung, Arbeitssicherheit<br />

bzw. Umweltmanagement.<br />

Das länderübergreifende internationale<br />

Versicherungskonzept für Nordzucker<br />

und alle Nordzucker-Beteiligungen beinhaltet<br />

einheitliche Versicherungsstandards<br />

und Prämien bei Berücksichtigung von<br />

länderindividuellen Anforderungen. Gegenstand<br />

sind im Wesentlichen die Sach-,<br />

Maschinen- und Haftpflichtversicherungen<br />

zur umfassenden Prävention möglicher<br />

Risiken. Ebenso werden Risiken an Altstandorten<br />

erfasst und durch entsprechenden<br />

Versicherungsschutz abgedeckt.<br />

Bei der Verwertung von Altstandorten<br />

können Unwägbarkeiten auftreten, die<br />

E10 Kraftstoff wird ab 2013 europaweit<br />

als Normkraftstoff angeboten.<br />

Nordzucker 2008/09 49


Zur Reduzierung des Währungsrisikos<br />

praktiziert Nordzucker seit mehreren<br />

Jahren den Natural-Hedge-Ansatz.<br />

Alle Zinssicherungsgeschäfte dienen<br />

ausschließlich der Minimierung der<br />

identifizierten Zinsänderungsrisiken.<br />

50<br />

bilanziell zu berücksichtigen sind. Das<br />

betrifft vor allem behördliche oder umweltrechtlicheNutzungseinschränkungen,<br />

die geplante Verkaufserlöse mindern<br />

sowie bisher nicht bekannte Belastungen,<br />

für die Rückstellungen zur Beseitigung<br />

erforderlich sind. Diesen Risiken trägt<br />

Nordzucker durch eine regelmäßige<br />

Überprüfung Rechnung.<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

Währungsrisiko<br />

Zur Reduzierung des Währungsrisikos<br />

praktiziert Nordzucker seit mehreren Jahren<br />

den Natural-Hedge-Ansatz, da seit<br />

dem EU-Beitritt der osteuropäischen Länder<br />

auch dort sowohl die Zucker- als<br />

auch die Rübenpreise in Euro ermittelt<br />

werden. Ziel ist es, den Saldo zwischen<br />

Einnahmen und Ausgaben in einer bestimmten<br />

Währung zu reduzieren und<br />

damit die Auswirkung einer Kursschwankung<br />

gegenüber dem Euro zu minimieren.<br />

Bei Bedarf werden für die Rübengeldzahlungen<br />

der osteuropäischen Gesellschaften,<br />

bis zum Zeitpunkt der Euro-Einführung in<br />

den entsprechenden Ländern, zusätzlich<br />

derivative Bandbreiten-Absicherungen<br />

durchgeführt. Darüber hinaus sichert der<br />

Konzern Wechselkursrisiken gegebenenfalls<br />

mit geeigneten Finanzinstrumenten ab.<br />

Zinsänderungsrisiko<br />

Soweit für die Finanzverbindlichkeiten<br />

variable Zinssätze vereinbart sind, besteht<br />

neben der Chance sinkender auch das<br />

Risiko steigender Zinsen. Diese Risiken<br />

werden im Rahmen des Zinsmanagements<br />

bewertet, eingeschätzt und durch den<br />

Einsatz von klassischen, nicht spekulativen<br />

Zinsderivaten gesteuert. Alle Zinssicherungsgeschäfte<br />

dienen ausschließlich der<br />

Minimierung der identifizierten Zinsänderungsrisiken.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Zur Verbesserung der Liquiditätssicherung<br />

und -steuerung setzt Nordzucker<br />

verschiedene Finanzierungsinstrumente<br />

ein. Dazu zählen neben dem im August<br />

2008 abgeschlossenen syndizierten Kredit<br />

auch bilaterale Kredite sowie die Inanspruchnahme<br />

von Tages- und Termin -<br />

geldern aus bestätigten Kreditlinien.<br />

Liquiditätsplanungen werden regelmäßig<br />

durchgeführt.<br />

Finanzierungsrisiko<br />

Im Zuge der Finanzierung des Erwerbs<br />

der Danisco Sugar A/S wurde der bisher<br />

bestehende syndizierte Kredit refinanziert<br />

und mit einem Volumen von rund 1,36<br />

Milliarden Euro neu abgeschlossen. Die<br />

Nordzucker AG verpflichtet sich im Rahmen<br />

des Kreditvertrages, vereinbarte Finanzkennzahlen<br />

einzuhalten. Diese Kennzahlen<br />

werden periodisch ermittelt. Die Einhaltung<br />

dieser Finanzkennzahlen hängt<br />

von der positiven Weiterentwicklung des<br />

gesamten Nordzucker Konzerns ab. Das<br />

Nichterreichen dieser Finanzkennzahlen<br />

würde den Kredit gebenden Banken die<br />

Möglichkeit zur Kündigung der bestehenden<br />

Kreditlinie geben. Die Gesellschaft<br />

geht auf Basis der vorliegenden konzernweiten<br />

Unternehmensplanung davon aus,<br />

dass zukünftig alle relevanten Finanzkennzahlen<br />

erreicht werden.<br />

Die Rückzahlung des Kredits erfolgt rasch<br />

innerhalb der kommenden fünf Jahre. Die<br />

erste Tilgung wurde planmäßig direkt<br />

nach der Ziehung durchgeführt. Bereits<br />

im Juli 2009 soll unter Verwendung der<br />

von der EU ausgeschütteten Umstrukturierungsbeihilfe<br />

in Höhe von 200 Millionen<br />

Euro eine Kredittranche außerplanmäßig<br />

abgelöst werden. Im Rahmen der<br />

laufenden Tilgung ist die nächste Rückzahlung<br />

für Februar 2010 eingeplant.


IT-Risiken<br />

Die IT ist in das Risikomanagementsystem<br />

der Nordzucker AG eingebunden. Sie überwacht<br />

die IT-Risiken und arbeitet an der<br />

ständigen Verbesserung von Risikoüberwachung,<br />

Risikoprävention, Risikofrüh -<br />

erkennung und Notfallmaßnahmen. Besonderes<br />

Augenmerk liegt de<strong>rz</strong>eit auf<br />

dem Thema Ausfallsicherheit. Zur weiteren<br />

Optimierung der Sicherungsstandards<br />

wurden im Geschäftsjahr 2008/09 verschiedene<br />

Maßnahmen ergriffen, welche<br />

die Ausfallsicherheit der Systeme künftig<br />

noch weiter verbessern werden. Von hoher<br />

Bedeutung für die IT-Landschaft ist<br />

zudem das Thema Standardisierung von<br />

Hard- und Software. Nordzucker setzt<br />

bereits heute durchgängig einheitliche<br />

Hardware ein. Dies ist die Voraussetzung<br />

für die flexible Anpassung an technologische<br />

Weiterentwicklungen der Systeme.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Unternehmensstruktur des Nordzucker Konzerns<br />

Stand: Juni 2009<br />

Nordzucker GmbH & Co. KG<br />

Braunschweig, 100 %<br />

Nordzucker Ireland Ltd.<br />

Dublin/Ireland, 100 %<br />

SugarPartners Partnership<br />

Dublin/Ireland, 50 %<br />

Eurosugar S.A.S., Paris<br />

33,3 % (z.T. mittelbar)<br />

Nachtragsbericht<br />

Risikobericht<br />

Nachtragsbericht<br />

Übernahme der Danisco Sugar A/S<br />

Freigabe durch Kartellämter<br />

Am 14. Juli 2008 unte<strong>rz</strong>eichneten der dänische<br />

Konzern Danisco und die Nordzucker<br />

AG eine Vereinbarung über den Erwerb<br />

der Danisco-Zuckersparte durch die<br />

Nordzucker AG. Die Zustimmung der<br />

Danisco-Aktionäre erfolgte auf der Hauptversammlung<br />

am 20. August 2008. Um<br />

die Transaktion durchführen zu können,<br />

bedurfte es in einigen Ländern der Zustimmung<br />

der Kartellbehörden. Als letzte<br />

Behörde hat am 18. Februar 2009 das<br />

deutsche Bundeskartellamt der Übernahme<br />

von Danisco Sugar durch die Nordzucker<br />

AG zugestimmt. Bedingung für den Verkauf<br />

war jedoch, den norddeutschen<br />

Danisco Sugar-Standort Anklam (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

an einen<br />

Nordzucker AG<br />

Titoconcerto A/S<br />

Kopenhagen/Dänemark, 100 %<br />

Nordic Sugar A/S<br />

Kopenhagen/Dänemark, 100 %<br />

Titiconcerto AB<br />

Malmö/Schweden, 100 %<br />

Nordzucker Polska S.A.<br />

Opalenica/Polen, 99,83 %<br />

Povazsky Cukor a.s.<br />

Trencianska Tepla/Slowakei, 97,50 %<br />

Matra Cukor Rt.<br />

Hatvan/Ungarn, 99,89 %<br />

Cukrovary TTD Dobrovice a.s.<br />

Dobrovice/Tschechien, 35,38 %<br />

Sunoko d.o.o.<br />

Novi Sad/Serbien, 51% (mittelbar)<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG<br />

Klein Wanzleben, 100 %<br />

Anton Hübner GmbH & Co. KG<br />

Ehrenkirchen, 100 %<br />

Medopharm A<strong>rz</strong>neimittel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ehrenkirchen, 100 %<br />

Das Bundeskartellamt genehmigte am<br />

18. Februar 2009 die Übernahme von<br />

Danisco Sugar durch die Nordzucker AG<br />

unter Auflagen.<br />

Nordzucker 2008/09 51


Ziel ist, das seit vielen Jah<strong>rz</strong>ehnten erprobte<br />

Unternehmensmodell der Nordzucker auch<br />

bei Nordic Sugar zu etablieren.<br />

Nordzucker nutzt die Veränderung der<br />

Rahmenbedingungen als Chance, um auch<br />

ein gewichtiger Markteilnehmer im Bereich<br />

Rohrrohzuckerraffination zu werden.<br />

52<br />

ausländischen Wettbewerber zu veräußern.<br />

Das Bundeskartellamt begründete<br />

die Maßgabe mit einem potenziellen<br />

Ausbau einer marktbeherrschenden Stellung<br />

der Nordzucker AG in Deutschland.<br />

Nordzucker führte mit mehreren Interessenten<br />

Gespräche und konnte in Suiker<br />

Unie/Royal Cosun (Niederlande) einen<br />

Käufer finden, der Zuckerfabrik und Bioethanolwerk<br />

erworben hat und weiter<br />

betreiben wird.<br />

Abschluss der Transaktion<br />

Die rechtsgültige Übernahme der Danisco<br />

Sugar A/S durch die Nordzucker AG erfolgte<br />

am 2. Mä<strong>rz</strong> 2009. Der vorläufige<br />

Kaufpreis betrug rund 730 Millionen<br />

Euro. In Nachverhandlungen konnte<br />

eine Ermäßigung um 20 Millionen Euro<br />

gegenüber dem ursprünglich vereinbarten<br />

Kaufpreis erwirkt werden. Mit dem<br />

neuen Betreiber der Zuckerfabrik und<br />

der Bioethanolanlage in Anklam Suiker<br />

Unie/Royal Cosun hat sich Nordzucker<br />

auf einen Vertrag zur Abnahme des dort<br />

e<strong>rz</strong>eugten Bioethanols für die Dauer von<br />

sieben Jahren geeinigt.<br />

Nordic Sugar<br />

Die Gesellschaft, die bislang die Zuckeraktivitäten<br />

des dänischen Lebensmittelkonzerns<br />

Danisco A/S bündelte, firmiert<br />

seitdem als 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

der Nordzucker AG unter dem<br />

Namen Nordic Sugar A/S. Die Konzernzentrale<br />

der Nordzucker AG in Braunschweig<br />

mit ihren europaweiten Verantwortlichkeiten<br />

steuert die Nordic Sugar<br />

A/S strategisch. Gleichzeitig verbleibt die<br />

Verwaltung der Nordic Sugar in Kopenhagen.<br />

Die Mitarbeiter der bisherigen<br />

Danisco Sugar A/S werden übernommen<br />

und weiterbeschäftigt. Außerdem sollen<br />

alle Werke weiterbetrieben werden.<br />

Zu Danisco Sugar gehörte zudem eine<br />

Saatgut-Gesellschaft, die ihre Geschäftstätigkeit<br />

innerhalb der Nordic Sugar unter<br />

dem Namen Maribo Seed A/S fortsetzt.<br />

Es ist geplant, den Rübenanbauern in<br />

Dänemark und Schweden eine Beteiligung<br />

an dem dortigen Unternehmen von bis<br />

zu 49 Prozent anzubieten. Eine enge und<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen<br />

Rübenanbauern, Aktionären und<br />

dem Unternehmen entspricht dem erprob -<br />

ten Unternehmensmodell der Nordzucker<br />

seit vielen Jah<strong>rz</strong>ehnten. Ein ähnliches<br />

Modell bei Nordic Sugar zu etablieren,<br />

ist das Ziel.<br />

Strategische Positionierung<br />

Die Zukunft der Zuckerindustrie in Europa<br />

wird auch heute noch stark von den gegebenen<br />

politischen Rahmenbedingungen<br />

bestimmt. Daher muss Nordzucker –<br />

genauso wie in der Vergangenheit gezeigt<br />

– die Veränderung der Rahmenbedingungen<br />

als Chance begreifen: als Chance für<br />

mehr Wirtschaftlichkeit, als Chance für<br />

Wachstum und als Chance für das Erschließen<br />

neuer Geschäfte. Die Unsicherheit<br />

hinsichtlich der Ausgestaltung der Zuckermarktordnung<br />

nach 2015 ist dabei eine<br />

weitere Herausforderung für Nordzucker<br />

noch wirtschaftlicher, noch marktorientierter<br />

und noch effizienter zu agieren.<br />

Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

Zucker<br />

Nordzucker hat sich schon seit einigen<br />

Jahren deutlich zum Zuckergeschäft und<br />

der Produktion von Zucker aus Rüben in<br />

der EU bekannt. Durch diese klare Ausrichtung<br />

ist Nordzucker in der Lage das<br />

Know-how der Mitarbeiter optimal einzusetzen.<br />

Dies ist eine der wichtigsten<br />

Stärken im Wettbewerb. Durch die kommende<br />

Marktöffnung werden die Zucker -<br />

importe in die EU zunehmen. Diese Herausforderung<br />

gilt es zu nutzen, um auch<br />

ein gewichtiger Markteilnehmer im Bereich<br />

Rohrrohzuckerraffination zu werden.


Profitables Wachstum<br />

Mit dem Erwerb der Danisco Sugar A/S<br />

hat Nordzucker das größte Unternehmenswachstum<br />

ihrer Geschichte zu ve<strong>rz</strong>eichnen.<br />

Mit rund 16 Prozent Marktanteil<br />

in der EU ist das Unternehmen nun<br />

eine starke Nummer 2 im europäischen<br />

Zuckermarkt. Dadurch ist es gelungen,<br />

die Marktposition im europaweiten Wettbewerb<br />

deutlich zu festigen.<br />

Unter dem Namen Nordic Sugar agiert<br />

die Nordzucker-Tochter auch künftig im<br />

nordischen und baltischen Raum. Aus dem<br />

Zusammenschluss der Unternehmen werden<br />

sich neben dem Größen- und Wettbewerbsvorteil<br />

auch Einsparungen ergeben.<br />

Es ist geplant, ab 2010 jährlich Synergien<br />

in Höhe von 20 Millionen Euro zu heben.<br />

Einsparungen aus Unternehmenskäufen<br />

lassen sich nur dann realisieren, wenn<br />

die Integration der Unternehmensteile<br />

reibungslos und zielorientiert vonstatten<br />

geht. Gemeinsam mit Nordic Sugar gilt<br />

es einen Konzern zu schaffen, der den<br />

Anforderungen der Zukunft gerecht wird.<br />

Effizienz steht im Vordergrund<br />

Wirtschaftlichkeit und Effizienz werden<br />

aus Sicht von Nordzucker angesichts der<br />

bevorstehenden Marktöffnung im Herbst<br />

2009 und des weiter steigenden Wettbewerbsdrucks<br />

mehr und mehr zum entscheidenden<br />

Erfolgskriterium für alle Zucker -<br />

produzenten. Daher werden alle Prozesse<br />

und Projekte noch stärker als je zuvor auf<br />

ihre Effektivität und Effizienz geprüft. Ziel<br />

ist es, noch besser für künftige Herausforderungen<br />

des Marktes gerüstet zu sein.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Prognosebericht<br />

Nachtragsbericht<br />

Strategische Positionierung<br />

Prognosebericht<br />

Die Veränderungen der Zuckermarktordnung<br />

haben seit 2006 die komplette Zuckerbranche<br />

stark beeinflusst. Nordzucker<br />

hat sich diesen Herausforderungen von<br />

Beginn an aktiv gestellt und die veränderten<br />

Bedingungen stets auch als eigene<br />

Entwicklungschancen gesehen und genutzt.<br />

Bedeutende strategische Schritte der<br />

letzten zwei Jahre waren die umfassenden<br />

Kapazitätsanpassungen zur Steigerung<br />

der Auslastung der Werke, die<br />

gründliche Vorbereitung auf die wachsende<br />

Europäisierung in der Zuckerbranche<br />

und auf künftig zunehmende<br />

Zuckerimporte aus Entwicklungsländern.<br />

Nicht zuletzt konnte die Nordzucker AG<br />

die Danisco Sugar A/S übernehmen, damit<br />

die Marktposition als starke Nummer 2<br />

im europäischen Zuckermarkt nachhaltig<br />

ausbauen und ihrer Rolle als aktiver<br />

Treiber der Konsolidierung auf dem europäischen<br />

Zuckermarkt gerecht werden.<br />

Ferner wurden umfangreiche Maßnahmen<br />

eingeleitet, die die Wirtschaftlichkeit<br />

und Effizienz des Unternehmens<br />

künftig deutlich verbessern werden. Ziel<br />

ist es, Nordzucker zum führenden Unternehmen<br />

der europäischen Zuckerindustrie<br />

zu entwickeln.<br />

Durch die erstmalige Berücksichtigung<br />

der Nordic Sugar im Konzern im kommenden<br />

Jahr wird ein Umsatzanstieg um rund<br />

40 Prozent erwartet. Die Absenkung des<br />

Referenzpreises wird die Umsatzentwicklung<br />

der einzelnen Gesellschaften jedoch<br />

unweigerlich beeinflussen.<br />

Der ebenfalls geplante Rückgang auf der<br />

Kostenseite, insbesondere im Materialaufwand<br />

und der positive Ergebnisbeitrag<br />

der Nordic Sugar lässt ein operatives Ergebnis<br />

erwarten, das deutlich über dem<br />

diesjährigen liegt.<br />

Die Entwicklung der Folgejahre wird in<br />

einem engen Zusammenhang mit der<br />

Entwicklung der Marktpreise und den<br />

Erfolgen hinsichtlich Effizienzsteigerung,<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und<br />

der Integration stehen. Wir sehen uns<br />

durch unsere Marktstärke und -präsenz<br />

hervorragend im europäischen Zuckermarkt<br />

aufgestellt. Unbenommen davon<br />

werden unsere Anstrengungen zur Steigerung<br />

der Wirtschaftlichkeit in allen<br />

Unternehmensbereichen, die Ergebnisentwicklung<br />

künftig deutlich positiv beeinflussen.<br />

Für die Folgejahre gehen wir<br />

daher von einer positiven Umsatz- und<br />

Ergebnisentwicklung aus.<br />

Braunschweig, den 20. Mai 2009<br />

Der Vorstand<br />

Birlenberg<br />

Dr. Einfeld Dr. Wienkenhöver<br />

Nordzucker 2008/09 53


54<br />

Konzernabschluss<br />

Effizienz steigern –<br />

Ergebnis stärken


Nordzucker 2007/08 55


Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Mä<strong>rz</strong> 2008 bis zum 28. Februar 2009 der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

56<br />

Ref.<br />

1.3.2008<br />

- 28.2.2009<br />

TEUR<br />

1.3.2007<br />

- 29.2.2008<br />

TEUR<br />

1. Umsatzerlöse 6 1.191.726 1.300.128<br />

1.191.726 1.300.128<br />

2. Verminderung (i.V. Erhöhung) des Bestandes<br />

an fertigen und unfertigen E<strong>rz</strong>eugnissen 106.821 74.452<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.082 1.929<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 7 170.937 161.457<br />

1.256.924 1.537.966<br />

5. Materialaufwand 8 825.154 1.006.394<br />

6. Personalaufwand<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte<br />

9 108.965 123.967<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

8. Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte<br />

10 88.659 149.153<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 18 2.750 3.626<br />

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 11 157.900 152.211<br />

352.773 421.705<br />

10. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 109 78.997 109.867<br />

11. Zinsergebnis 12<br />

a) Zinsen und ähnliche Erträge 19.515 6.829<br />

b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen 35.188 17.898<br />

-15.673 -11.069<br />

12. Beteiligungsergebnis<br />

a) Ergebnis der nach der Equity-Methode<br />

13<br />

bilanzierten assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen 6.492 -1.950<br />

b) Übriges Beteiligungsergebnis 0 2.850<br />

6.492 900<br />

13. Sonstige Finanzaufwendungen 14 -2.104 -37<br />

14. Finanzergebnis -11.285 -10.206<br />

15. Ergebnis vor Steuern 67.712 99.661<br />

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15 23.915 19.658<br />

17. Konzern-Jahresüberschuss 43.797 80.003<br />

18. Anteile fremder Gesellschafter am Ergebnis 204 9.935<br />

19. Den Anteilseignern zuzurechnendes Konzernergebnis 43.593 70.068


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Zu ergänzenden Angaben siehe Gliederungspunkte 35f. im Konzernanhang<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

1.3.2008<br />

- 28.2.2009<br />

in Mio. EUR<br />

1.3.2007<br />

- 29.2.2008<br />

in Mio. EUR<br />

Ergebnis vor Steuern +67,7 +99,7<br />

Zinsen und ähnliche Erträge -19,5 -6,8<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen +35,2 +17,9<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens +85,9 +145,4<br />

Abnahme/Zunahme der langfristigen Rückstellungen -8,1 +4,9<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -91,1 -117,5<br />

Ergebnis assoziierter Unternehmen -6,5 +2,0<br />

Bestandsveränderung fertige und unfertige E<strong>rz</strong>eugnisse +106,8 -74,5<br />

Zunahme der ku<strong>rz</strong>fristigen Rückstellungen +7,4 +7,6<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens<br />

Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

-0,9 +6,3<br />

sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

+75,3 -72,4<br />

sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -49,2 -2,2<br />

Erhaltene Zinsen im Geschäftsjahr +2,2 +2,0<br />

Gezahlte Zinsen im Geschäftsjahr -24,1 -7,4<br />

Gezahlte Steuern im Geschäftsjahr -14,2 -8,2<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit +166,9 -3,2<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens +19,5 +5,0<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -65,4 -121,6<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens +6,6 0,0<br />

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -1,4 -59,5<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens +0,3 +2,1<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen<br />

Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen<br />

- -1,2<br />

und sonstigen Geschäftseinheiten -23,6 -18,2<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit -64,0 -193,4<br />

Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende) -35,1 -36,6<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten +119,7 +267,2<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -15,1 -93,7<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit +69,5 +136,9<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds +172,4 -59,7<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode +28,8 +86,9<br />

Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds - +1,6<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode +201,2 +28,8<br />

Nordzucker 2008/09 57


Konzernbilanz<br />

Aktiva<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Anlagevermögen<br />

58<br />

Ref.<br />

28.2.2009<br />

TEUR<br />

29.2.2008<br />

TEUR<br />

Immaterielle Vermögenswerte 16 43.735 73.444<br />

Sachanlagen 17 629.943 663.149<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 19 6.429 7.093<br />

Finanzanlagen<br />

Nach der Equity-Methode bilanzierte Anteile<br />

20<br />

an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen 20.1 10.299 3.861<br />

Sonstige Finanzanlagen 20.2 21.189 21.037<br />

31.488 24.898<br />

711.595 768.584<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />

Finanzielle Vermögenswerte 24 584 730<br />

Sonstige Vermögenswerte 25 13.728 118.341<br />

14.312 119.071<br />

Latente Steuern 15 8.362 6.816<br />

Ku<strong>rz</strong>fristige Vermögenswerte<br />

Vorräte 21<br />

734.269 894.471<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 24.285 30.347<br />

Unfertige E<strong>rz</strong>eugnisse, unfertige Leistungen 48.195 31.143<br />

Fertige E<strong>rz</strong>eugnisse und Waren 445.119 570.003<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />

517.599 631.493<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Fremde 22 57.452 70.222<br />

Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen 23 76.673 135.182<br />

Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15 2.159 4.077<br />

Finanzielle Vermögenswerte 24 15.923 10.534<br />

Sonstige Vermögenswerte 25 271.912 26.761<br />

424.119 246.776<br />

Finanzmittel 201.166 28.846<br />

1.142.884 907.115<br />

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 26 1.447 1.949<br />

1.144.331 909.064<br />

1.878.600 1.803.535


Passiva<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Eigenkapital 27<br />

Ref.<br />

Konzernbilanz<br />

28.2.2009<br />

TEUR<br />

29.2.2008<br />

TEUR<br />

Gezeichnetes Kapital 27.1 123.651 123.651<br />

Kapitalrücklage 27.2 127.035 127.035<br />

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 27.3 407.885 387.446<br />

Kumuliertes übriges Eigenkapital<br />

Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens<br />

27.4 6.072 28.066<br />

entfallendes Eigenkapital 664.643 666.198<br />

Ausgleichsposten für Minderheitenanteile 27.5 53.498 65.244<br />

718.141 731.442<br />

Langfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 28 101.824 100.666<br />

Sonstige Rückstellungen 29 21.391 30.904<br />

Finanzverbindlichkeiten 30 233.733 198.293<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 34 27.322 28.851<br />

Latente Steuern 15 54.157 45.216<br />

Ku<strong>rz</strong>fristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten<br />

438.427 403.930<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 28 5.108 4.878<br />

Sonstige Rückstellungen 29 38.599 31.886<br />

Finanzverbindlichkeiten 30 262.924 193.856<br />

Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15 8.597 19.389<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31 216.375 200.234<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 32 8.257 5.771<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 33 6.508 32.578<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 34 175.664 179.571<br />

500.475 722.032 668.163<br />

1.878.600 1.803.535<br />

Nordzucker 2008/09 59


Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

60<br />

Auf die<br />

Gesellschafter<br />

des Mutter- Ausgleichs-<br />

Erwirtschaf- Kumuliertes unternehmens posten für<br />

Gezeichnetes Kapital- tetes Konzern- übriges entfallendes Minderheiten- Summe<br />

Kapital rücklage eigenkapital Eigenkapital Eigenkapital anteile Eigenkapital<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Stand 28.2.2007 123.651 127.035 340.921 23.042 614.649 68.364 683.013<br />

Währungseffekte 0 0 0 5.781 5.781 0 5.781<br />

Zeitwertanpassung<br />

Summe des direkt im<br />

Eigenkapital erfassten<br />

0 0 0 -756 -756 0 -756<br />

Ergebnisses 0 0 0 5.025 5.025 0 5.025<br />

Jahresergebnis 0 0 70.068 0 70.068 9.935 80.003<br />

Konzerngesamtergebnis 0 0 70.068 5.025 75.093 9.935 85.028<br />

Ausschüttung 0 0 -23.185 0 -23.185 -13.411 -36.596<br />

Sonstige 0 0 -358 -1 -359 356 -3<br />

Stand 29.2.2008 123.651 127.035 387.446 28.066 666.198 65.244 731.442<br />

Währungseffekte 0 0 0 -19.696 -19.696 0 -19.696<br />

Zeitwertanpassung<br />

Summe des direkt im<br />

Eigenkapital erfassten<br />

0 0 0 -2.298 -2.298 0 -2.298<br />

Ergebnisses 0 0 0 -21.994 -21.994 0 -21.994<br />

Jahresergebnis 0 0 43.593 0 43.593 204 43.797<br />

Konzerngesamtergebnis 0 0 43.593 -21.994 21.599 204 21.803<br />

Ausschüttung 0 0 -23.185 0 -23.185 -11.919 -35.104<br />

Sonstige 0 0 31 0 31 -31 0<br />

Stand 28.2.2009 123.651 127.035 407.885 6.072 664.643 53.498 718.141<br />

Zu ergänzenden Angaben siehe Gliederungspunkt 27 im Konzernanhang.


Konzernanhang<br />

Prozesse optimieren –<br />

Wert schöpfung erhöhen<br />

Nordzucker 2008/09 61


62<br />

Konzernanhang für<br />

das Geschäftsjahr 2008/09<br />

der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

Allgemeine Angaben<br />

1. Grundlagen<br />

Der Konzernabschluss zum 28. Februar<br />

2009 der Nordzucker AG wurde in Anwendung<br />

der Regelungen des § 315a<br />

HGB nach den vom International Accounting<br />

Standards Board (IASB) verabschiedeten<br />

und veröffentlichten International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS), wie<br />

sie in der Europäischen Union anzuwenden<br />

sind, unter Berücksichtigung der ergänzenden<br />

handelsrechtlichen Regelungen<br />

aufgestellt. Die Anforderungen der<br />

IFRS wurden vollständig erfüllt und führen<br />

zur Vermittlung eines den tatsäch -<br />

lichen Verhältnissen entsprechenden<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Er -<br />

trags lage der Nordzucker AG und der<br />

einbezogenen Tochter-, assoziierten und<br />

Gemeinschaftsunternehmen (im Folgenden:<br />

„Nordzucker Konzern“ oder „Konzern“).<br />

Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sowie der Bilanz sind zur<br />

Verbesserung der Übersichtlichkeit der<br />

Darstellung zusammengefasst. Diese<br />

Posten werden im Anhang erläutert. Die<br />

Gewinn- und Verlustrechnung ist nach<br />

dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.<br />

Der Konzernabschluss wurde in Euro auf -<br />

gestellt. Sofern nicht anderweitig angegeben,<br />

sind alle Beträge in Tausend Euro<br />

(TEUR) angegeben.<br />

Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand<br />

der Nordzucker AG am 26. Mai<br />

2009 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat<br />

freigegeben.<br />

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht<br />

2007/08 sind bei dem Be trei -<br />

ber des elektronischen Bundesanzeigers<br />

elektronisch eingereicht und veröffentlicht<br />

worden.<br />

2. Konsolidierung<br />

2.1. Konsolidierungsgrundsätze<br />

In den Konzernabschluss des Nordzucker<br />

Konzerns sind die in- und ausländischen<br />

Tochterunternehmen einbezogen, bei<br />

denen die Nordzucker AG direkt oder indirekt<br />

die Möglichkeit zur Beherrschung<br />

der Finanz- und Geschäftspolitik dieser<br />

Gesellschaften hat.<br />

Sämtliche Unternehmenserwerbe, die<br />

vor dem 1. Mä<strong>rz</strong> 2004 durch den Konzern<br />

durchgeführt worden sind, wurden<br />

hinsichtlich ihrer bilanziellen Darstellung<br />

gemäß IFRS 1.15 mit den im HGB-Konzernabschluss<br />

angewendeten Methoden<br />

übernommen. Hinsichtlich der in den<br />

HGB-Abschlüssen mit den Rücklagen verrechneten<br />

derivativen Geschäfts- oder<br />

Firmenwerten ergab sich dementsprechend<br />

keine Veränderung.<br />

2.2. Unternehmenszusammenschlüsse<br />

und Geschäfts- oder Firmenwert<br />

Unternehmenszusammenschlüsse werden<br />

unter Anwendung der Erwerbsmethode<br />

bilanziert. Dies beinhaltet die Erfassung<br />

von identifizierbaren Vermögenswerten<br />

(einschließlich der zuvor nicht erfassten<br />

immateriellen Vermögenswerte) und<br />

Schulden (einschließlich der Eventualschulden,<br />

jedoch unbeachtlich künftiger<br />

Restrukturierung) des erworbenen Geschäftsbetriebs<br />

zum beizulegenden Zeitwert.


Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem<br />

Unternehmenszusammenschluss werden<br />

bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten<br />

bewertet, die sich als Überschuss<br />

der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses<br />

über den Anteil<br />

des Erwerbers an den beizulegenden Zeitwerten<br />

der identifizierbaren Vermögenswerte,<br />

Schulden und Eventualschulden<br />

des erworbenen Unternehmens bemessen.<br />

Nach dem erstmaligen Ansatz wird<br />

der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten<br />

abzüglich kumulierter<br />

Wertminderungsaufwendungen bewertet.<br />

Zum Zweck des jährlichen Wertminderungstests<br />

wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusseserworbene<br />

Geschäfts- oder Firmenwert ab dem<br />

Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten bzw. Gruppen von<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

zugeordnet, die von den Synergieeffekten<br />

aus dem Unternehmenszusammenschluss<br />

profitieren. Dies gilt unabhängig davon,<br />

ob andere Vermögenswerte oder Schulden<br />

des Erwerbers diesen zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten oder Gruppen<br />

von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

zugeordnet werden. Eine zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit oder eine<br />

Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />

2.3. Konsolidierungskreis<br />

Der Konsolidierungskreis des Nordzucker<br />

Konzerns ergibt sich aus folgender Aufstellung:<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Einheiten, der der Geschäfts- oder Firmenwert<br />

zugeordnet wird, stellt die niedrigste<br />

Ebene innerhalb des Unternehmens dar,<br />

auf der der Geschäfts- oder Firmenwert<br />

für die interne Unternehmenssteuerung<br />

überwacht wird.<br />

In den Fällen, in denen der Geschäftsoder<br />

Firmenwert einen Teil der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit (Gruppe von<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten)<br />

darstellt und ein Teil des Geschäftsbereichs<br />

dieser Einheit veräußert wird, wird<br />

der dem veräußerten Geschäftsbereich<br />

zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert<br />

als Bestandteil des Buchwerts des<br />

Geschäftsbereichs bei der Ermittlung des<br />

Ergebnisses aus der Veräußerung des Geschäftsbereichs<br />

berücksichtigt. Der Wert<br />

des veräußerten Anteils des Geschäftsoder<br />

Firmenwerts wird auf der Grundlage<br />

der relativen Werte des veräußerten Geschäftsbereichs<br />

und dem Teil der zurückbehaltenen<br />

zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit ermittelt. Beim Verkauf einer zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit wird die<br />

Differenz zwischen dem Verkaufspreis und<br />

dem Nettovermögen zuzüglich der kumulierten<br />

Fremdwährungsdifferenzen und<br />

des nicht amortisierten Geschäfts- oder<br />

Firmenwerts erfolgswirksam erfasst.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten zwischen<br />

konsolidierten Unternehmen werden eliminiert.<br />

Zwischenergebnisse sind, sofern<br />

wesentlich, herausgerechnet.<br />

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />

werden nach der<br />

Equity-Methode in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Als assoziierte Unternehmen<br />

werden Unternehmen definiert, bei denen<br />

der Nordzucker Konzern einen maßgeblichen<br />

Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik<br />

ausüben kann. Bei der Einbeziehung<br />

nach der Equity-Methode<br />

werden die IFRS-Abschlüsse dieser Unternehmen<br />

zugrunde gelegt. Verluste aus assoziierten<br />

Unternehmen, die den Beteiligungsbuchwert<br />

bzw. sonstige langfristige<br />

Forderungen aus der Finanzierung dieser<br />

Unternehmen übersteigen, werden nicht<br />

erfasst, sofern keine Nachschusspflicht besteht.<br />

Die Abschlüsse der Nordzucker AG sowie<br />

der einbezogenen Tochter-, assoziierten<br />

und Gemeinschaftsunternehmen werden<br />

nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

aufgestellt.<br />

28.2.2009 29.2.2008<br />

Vollkonsolidierte Gesellschaften<br />

Inland 9 9<br />

Ausland<br />

Nach der Equity-Methode einbe zogene Unternehmen<br />

13 16<br />

Inland 2 2<br />

Ausland 1 1<br />

Nordzucker 2008/09 63


64<br />

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird<br />

bei dem Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers<br />

elektronisch eingereicht.<br />

Mit Ausnahme der Nordzucker AG und<br />

der TitoConcerto A/S (Abschlussstichtag<br />

28. Februar 2009) wurde für die Konsolidierung<br />

aller einbezogenen Gesellschaften<br />

der Abschlussstichtag 31. Dezember<br />

2.4. Umrechnung von<br />

Fremdwährungsabschlüssen<br />

Die Vermögenswerte und Schulden von<br />

Tochterunternehmen, deren funktionale<br />

Währung nicht der Euro ist, werden zum<br />

geltenden Währungskurs am Bilanzstichtag<br />

umgerechnet. Posten der Gewinnund<br />

Verlustrechnung werden zum gewogenen<br />

Durchschnittskurs des jeweiligen<br />

Jahres umgerechnet. Eigenkapitalkomponenten<br />

der Tochterunternehmen werden<br />

zum entsprechenden historischen Kurs<br />

Kurse Fremdwährungen<br />

zugrunde gelegt. Die Anwendung dieses<br />

Stichtages führt aufgrund von saisonalen<br />

Bedingungen in der Zuckerindustrie zu<br />

keinen wesentlichen Auswirkungen auf<br />

die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns. Wesentliche Transaktionen,<br />

die zwischen dem Stichtag der<br />

Tochterunternehmen und dem Stichtag<br />

des Konzerns eintraten, lagen nicht vor.<br />

Durchschnittskurs Stichtagskurs<br />

für EUR 1 2008 2007 31.12.2008 31.12.2007<br />

Polnische Zloty 3,5225 3,7895 4,1823 3,5928<br />

Slowakische Kronen 31,1331 33,6247 30,1260 33,5250<br />

Ungarische Forint 251,7600 251,3555 264,5050 252,3250<br />

Serbische Dinar 82,7260 79,8603 89,9260 78,8000<br />

für EUR 1 2008 28.02.2009<br />

Dänische Kronen 7,4475<br />

3. Erläuterung der Bilanzierungsund<br />

Bewertungsmethoden<br />

3.1. Ertrags- und<br />

Aufwandsrealisierung<br />

Die Erfassung von Umsatzerlösen erfolgt<br />

zum Zeitpunkt der Leistungserbringung,<br />

sofern die Höhe der Erlöse zuverlässig ermittelbar<br />

ist und der wirtschaftliche Nut-<br />

bei Entstehung umgerechnet. Die aus<br />

der Umrechnung resultierenden Währungsdifferenzen<br />

werden als Ausgleichsposten<br />

für Währungsumrechnung<br />

innerhalb des kumulierten übrigen<br />

Eigen kapitals bzw. der Anteile anderer<br />

Gesellschafter erfasst.<br />

Die Kurse für die Umrechnung wesentlicher<br />

Fremdwährungsabschlüsse haben<br />

sich im Verhältnis zum Euro wie folgt<br />

entwickelt:<br />

Stichtagskurs<br />

zen wahrscheinlich zufließen wird. Die<br />

Umsatzerlöse werden um Erlösschmälerungen<br />

gemindert.<br />

Betriebliche Aufwendungen werden mit<br />

Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum<br />

Zeit punkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.


Zinsen werden periodengerecht als Aufwand<br />

bzw. Ertrag erfasst. Zinsaufwendungen,<br />

die im Zusammenhang mit der<br />

Anschaffung und Herstellung bestimmter<br />

Vermögenswerte entstanden sind, werden<br />

im Konzern nicht aktiviert.<br />

Dividenden werden zum Ausschüttungszeitpunkt<br />

vereinnahmt, wobei die Periode<br />

der Ausschüttung regelmäßig der<br />

Periode des Entstehens eines Rechtsanspruches<br />

entspricht.<br />

3.2. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte<br />

werden mit den Kosten angesetzt,<br />

die in der Entwicklungsphase nach dem<br />

Zeitpunkt der Feststellung der technologischen<br />

und wirtschaftlichen Realisierbarkeit<br />

bis zur Fertigstellung entstanden<br />

sind. Die aktivierten Herstellungskosten<br />

umfassen die direkt der Entwicklungsphase<br />

zurechenbaren Kosten.<br />

Erworbene immaterielle Vermögenswerte<br />

werden mit ihren Anschaffungskosten<br />

angesetzt.<br />

Selbsterstellte und erworbene immaterielle<br />

Vermögenswerte, die eine bestimmbare<br />

Nutzungsdauer aufweisen, werden ab<br />

dem Zeitpunkt der Bereitstellung linear<br />

über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

wie folgt abgeschrieben:<br />

Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Nutzungsdauer<br />

in Jahren<br />

Entgeltlich erworbene<br />

Produktionsquoten 9<br />

ERP-Lizenzen 20<br />

Prozessleitsysteme<br />

und updatefähige<br />

Microsoft-Lizenzpakete 15<br />

Andere Software 3-15<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt<br />

keiner planmäßigen Abschreibung<br />

(siehe auch oben Gliederungspunkt 2.2).<br />

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang<br />

von immateriellen Gegenständen des Anlagevermögens<br />

werden in den sonstigen<br />

betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen<br />

ausgewiesen.<br />

3.3. Sachanlagen<br />

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens<br />

werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

aktiviert und planmäßig<br />

linear entsprechend der voraussichtlichen<br />

wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Die Kosten selbst erstellter<br />

Sachanlagen umfassen alle Einzelkosten<br />

sowie alle Gemeinkosten, die im Zusammenhang<br />

mit dem Herstellungsvorgang<br />

anfallen. Fremdkapitalkosten werden<br />

nicht aktiviert. Gewinne oder Verluste<br />

aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Anlagevermögens werden in den sonstigen<br />

betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen<br />

ausgewiesen.<br />

Gemietete oder geleaste Vermögens -<br />

werte, die im wirtschaftlichen Eigentum<br />

von Unternehmen des Konzerns liegen<br />

(finance-lease), werden mit dem Barwert<br />

der Miet- bzw. Leasingraten oder, sofern<br />

niedriger, mit dem Zeitwert des Mietbzw.<br />

Leasingobjektes im Anlagevermögen<br />

aktiviert und planmäßig linear abgeschrieben.<br />

Der Barwert der Zahlungsverpflichtungen<br />

aus den künftigen Mietund<br />

Leasingraten wird als Verbindlichkeit<br />

passiviert.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen<br />

konzerneinheitlich über die folgenden<br />

Nutzungsdauern:<br />

Sachanlagen<br />

Nutzungsdauer<br />

in Jahren<br />

Gebäude 20-60<br />

Technische Anlagen<br />

und Maschinen 4-60<br />

Gleisanlagen 70<br />

Fuhrpark 4-15<br />

Anhänger und<br />

Eisenbahnwaggons 25<br />

Sonstige Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 3-25<br />

Der Abschreibungsbeginn wird grundsätzlich<br />

durch den Zeitpunkt der Versetzung<br />

in den betriebsbereiten Zustand bestimmt.<br />

Auf Sachanlagen, die nur in der<br />

Kampagne genutzt werden, wird dabei<br />

die volle Jahresabschreibung verrechnet.<br />

Bei Vermögenswerten in Form von financeleases,<br />

bei denen der Eigentumsübergang<br />

auf Unternehmen des Konzerns<br />

am Ende des Miet- bzw. Leasingvertrages<br />

hinreichend sicher ist, erfolgt die<br />

planmäßige Abschreibung über die wirtschaftliche<br />

Nutzungsdauer der Vermögenswerte.<br />

Investitionszuschüsse und -zulagen der<br />

öffentlichen Hand, die für die Anschaffung<br />

bzw. Herstellung von Sachanlagen<br />

gewährt werden, werden mit Bildung eines<br />

passiven Abgrenzungspostens innerhalb<br />

der sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt.<br />

Der Abgrenzungsposten<br />

wird nachfolgend über die Nutzungsdauer<br />

des bezuschussten Vermögenswertes<br />

erfolgswirksam aufgelöst.<br />

3.4. Als Finanzinvestition gehaltene<br />

Immobilien<br />

Immobilien, die der Nordzucker Konzern<br />

zur Vermietung an Dritte bestimmt hat,<br />

werden entsprechend des in IAS 40 de -<br />

finierten Wahlrechtes zu fortgeführten<br />

An schaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

bilanziert. Diese Immobilien werden<br />

Nordzucker 2008/09 65


66<br />

linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

von 20 – 60 Jahren abgeschrieben.<br />

3.5. Außerplanmäßige Abschreibungen<br />

auf immaterielle Vermögenswerte<br />

und Sachanlagen<br />

Die Konzerngesellschaften überprüfen<br />

die Vermögenswerte des Anlagevermögens<br />

auf die Notwendigkeit außerplanmäßiger<br />

Abschreibungen, sobald Ereignisse<br />

oder veränderte Umstände darauf<br />

hindeuten, dass dauerhafte Wertminderungen<br />

vorliegen („Impairment-Test“).<br />

Eine außerplanmäßige Abschreibung auf<br />

immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

wird vorgenommen, sofern aufgrund<br />

bestimmter Ereignisse der Buchwert<br />

der Vermögenswerte nicht mehr<br />

durch den zu erwartenden Veräußerungs -<br />

erlös bzw. den diskontierten Netto-<br />

Cashflow aus einer weiteren Nutzung<br />

gedeckt ist. Sofern eine Ermittlung des<br />

e<strong>rz</strong>ielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte<br />

nicht möglich ist, da die<br />

Cashflows abhängig sind von denen anderer<br />

Vermögenswerte, erfolgt die Bestimmung<br />

des Cashflows für die nächst<br />

höhere Gruppierung von Vermögenswerten<br />

(Berichtseinheit, zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit), für die ein derartiger<br />

Cashflow ermittelt werden kann.<br />

Die Zahlungsströme der Berichtseinheiten<br />

werden mit einem Kapitalkostensatz, der<br />

die aktuellen Markterwartungen hinsicht -<br />

lich des Zinseffektes und der spezifischen<br />

Risiken des Vermögenswertes widerspiegelt,<br />

diskontiert. Eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung wird vorgenommen, wenn<br />

der Barwert der Zahlungsströme kleiner<br />

ist als der Buchwert des Anlage- und Netto-<br />

Umlaufvermögens der Berichtseinheit.<br />

An jedem Berichtsstichtag wird geprüft,<br />

ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass<br />

ein Wertminderungsaufwand, der in Vorperioden<br />

erfasst worden ist, nicht länger<br />

besteht oder sich vermindert haben<br />

könnte. Zuschreibungen werden vorgenommen,<br />

sofern in den Folgeperioden<br />

der Nutzungswert angestiegen ist. Die<br />

Zuschreibung erfolgt dabei höchstens<br />

auf den Betrag, der sich ohne die Vornahme<br />

der außerplanmäßigen Abschreibung<br />

unter Berücksichtigung planmäßiger<br />

Abschreibungen ergeben hätte.<br />

3.6. Investitionszuschüsse und<br />

-zulagen<br />

Ansprüche aus Investitionszuschüssen<br />

und -zulagen werden ab dem Zeitpunkt<br />

bilanziert, zu dem der Nordzucker Konzern<br />

eine hinreichende Sicherheit hinsichtlich<br />

der Gewährung und der Erfüllung der<br />

mit der Gewährung verbundenen Bedingungen<br />

hat. Für die Anschaffung von<br />

Vermögenswerten gewährte Zuschüsse<br />

bzw. Zulagen werden unter den Verbind -<br />

lichkeiten ausgewiesen und über die<br />

Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte<br />

erfolgswirksam aufgelöst.<br />

3.7. Emissionsrechte<br />

Unentgeltlich zugewendete Emissionsrechte<br />

werden durch den Nordzucker<br />

Konzern nicht bilanziert. Der Nordzucker<br />

Konzern bilanziert entsprechende Verpflichtungen<br />

dann zu Anschaffungskosten,<br />

wenn die im Nordzucker Konzern<br />

gehaltenen Emissionsrechte nicht ausreichen.<br />

3.8. Finanzinstrumente<br />

Die Bilanzierung der Finanzinstrumente<br />

des Nordzucker Konzerns erfolgt nach<br />

IAS 39. Im Konzern werden alle Käufe<br />

oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten<br />

unabhängig von ihrer Kategorisierung<br />

grundsätzlich bei Erwerb,<br />

d.h. zum Erfüllungstag, bilanziert.<br />

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle<br />

Verbindlichkeiten werden bei ihrem<br />

erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet. Die dem<br />

Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten<br />

werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten,<br />

die in der Folge nicht<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet werden, ebenfalls angesetzt<br />

und über die Laufzeit amortisiert.<br />

Die in der Bilanz angesetzten beizule


genden Zeitwerte entsprechen regelmäßig<br />

den Marktpreisen der Finanzinstrumente.<br />

Sofern diese nicht unmittelbar<br />

durch Rückgriff auf einen aktiven Markt<br />

verfügbar sind, erfolgt eine Bewertung<br />

auf Grundlage der Discounted-Cashflow-<br />

Methode (DCF-Methode), d.h. auf Grundlage<br />

der erwarteten Zahlungsströme unter<br />

Anwendung der zum Bilanzstichtag<br />

gültigen Referenzzinssätze.<br />

Bei der Bilanzierung von Finanzinstrumenten<br />

ist gemäß IAS 39 eine Zuordnung<br />

zu den Bewertungskategorien<br />

„Kredite und Forderungen (K&F)“, „zur<br />

Veräußerung verfügbar (Available for<br />

sale – AFS)“, „bis zur Endfälligkeit gehalten<br />

(Held to maturity – HTM)“ sowie<br />

„zu Handelszwecken gehalten (Held for<br />

trading – HFT)“, „Fair Value Option (FVO)“<br />

oder „finanzielle Verbindlichkeiten, bewer -<br />

tet zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

(Financial liabilities measured at amortised<br />

cost – FLAC)“ vorgesehen.<br />

Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte<br />

oder finanzielle Verbindlichkeiten<br />

bei ihrem erstmaligen Ansatz als<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

zu bewertende finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten<br />

(FVO) zu<br />

designieren, hat der Nordzucker Konzern<br />

keinen Gebrauch gemacht.<br />

Ebenso hält der Nordzucker Konzern<br />

keine finanziellen Vermögenswerte oder<br />

finanziellen Verbindlichkeiten, die der<br />

Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“<br />

zuzuordnen wären.<br />

Zum Zeitpunkt des Zugangs erfolgt für<br />

Finanzinstrumente der Bewertungskategorie<br />

„zur Veräußerung verfügbar“ die<br />

Bewertung grundsätzlich zum beizulegenden<br />

Zeitwert. Das Ergebnis aus der<br />

Folgebewertung zum beizulegenden<br />

Zeitwert wird unter Berücksichtigung<br />

steuerlicher Aspekte erfolgsneutral im<br />

kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst.<br />

Bei einer Veräußerung des finanziellen<br />

Vermögenswerts wird das im Eigenkapital<br />

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bilanzierte kumulierte Bewertungs ergeb -<br />

nis aufgelöst und das realisierte Ergebnis<br />

in der Gewinn- und Verlust rechnung erfasst.<br />

Im Falle einer Wertminderung wird<br />

die sogenannte Neu bewertungsrücklage<br />

um den Wertminderungsbetrag korrigiert<br />

und der entsprechende Betrag in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung berücksichtigt.<br />

Sofern kein Zeitwert für Finanzinstrumente<br />

zu ermitteln ist oder sich die Zeitwerte<br />

nicht über geeignete Bewertungsmethoden<br />

ableiten lassen, erfolgt die Bilan -<br />

zierung zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />

Für flüssige Mittel und andere<br />

ku<strong>rz</strong>fristige originäre Finanzinstrumente<br />

entsprechen die Zeitwerte den zu den<br />

jeweiligen Stichtagen bilanzierten Buchwerten.<br />

Vermögenswerte, die bis zur Endfälligkeit<br />

gehalten werden sollen, werden zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten unter<br />

Berücksichtigung der Effektivzinsmethode<br />

bilanziert. Eine außerplanmäßige Abschreibung<br />

wird auf derartige Vermögenswerte<br />

vorgenommen, sofern der<br />

e<strong>rz</strong>ielbare Betrag bei Anwendung des<br />

ursprünglich bestimmten Effektivzinses<br />

unter den Buchwert gesunken ist.<br />

Im Geschäftsjahr wurden keine Umwidmungen<br />

finanzieller Vermögenswerte<br />

aus der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“<br />

in die Kategorie „bis zur Endfälligkeit<br />

gehalten“ vorgenommen. Ebenso<br />

wurde bei keinen Finanzinstrumenten<br />

der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“,<br />

bewertet zum beizulegenden Zeitwert,<br />

auf eine Bewertung zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten umgestellt. Keine<br />

Relevanz für den Nordzucker Konzern<br />

besitzen ebenfalls Neueinstufungen, die<br />

einer umgekehrten Logik folgen.<br />

Darüber hinaus kam es im Nordzucker<br />

Konzern weder im Berichtszeitraum noch<br />

im Vorjahr zu Abgängen finanzieller Vermögenswerte,<br />

die nicht zu deren Ausbuchung<br />

geführt hätten.<br />

Ferner lagen in den genannten Zeiträumen<br />

bei Darlehensverbindlichkeiten des<br />

Nordzucker Konzerns keinerlei Zahlungsstörungen<br />

oder Vertragsverletzungen vor.<br />

Der Nordzucker Konzern unte<strong>rz</strong>ieht die<br />

in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen<br />

Vermögenswerte der Kategorien „Kredite<br />

und Forderungen“, „zur Veräußerung<br />

verfügbar“ und „bis zur Endfälligkeit gehaltene<br />

Wertpapiere“ regelmäßig einer<br />

Prüfung hinsichtlich des Vorliegens von<br />

Wertminderungen. Hierbei werden Erfahrungswerte<br />

und individuelle Risikoeinschätzungen<br />

zugrunde gelegt. Die Risiko -<br />

einschätzungen berücksichtigen dabei<br />

Kriterien wie erhebliche finanzielle Schwie -<br />

rigkeiten des Emittenten oder des Schuld -<br />

ners, Vertragsbruch, Zugeständnisse an<br />

den Schuldner infolge wirtschaftlicher<br />

oder rechtlicher Gründe im Zusammenhang<br />

mit den finanziellen Schwierigkeiten<br />

des Kreditnehmers und eine erhöhte<br />

Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner<br />

insolvent werden könnte. Weitere Kriterien<br />

sind das Verschwinden eines aktiven<br />

Marktes für den fraglichen Vermögenswert<br />

oder beobachtbare Daten, die auf<br />

eine messbare Verringerung der erwarteten<br />

künftigen Cashflows aus einer Gruppe<br />

von finanziellen Vermögenswerten<br />

seit deren erstmaligem Ansatz hinweisen.<br />

Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten<br />

sind der Textziffer 37 zu entnehmen.<br />

3.9. Finanzanlagen und Wertpapiere<br />

Sonstige Finanzanlagen und Wertpapiere<br />

werden gemäß IAS 39 je nach Art und<br />

Zweck des finanziellen Vermögenswertes<br />

kategorisiert und entweder der Kategorie<br />

„zur Veräußerung verfügbar“ oder<br />

der Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehalten“<br />

zugeordnet.<br />

3.10. Zur Veräußerung bestimmte<br />

Vermögenswerte<br />

Langfristige Vermögenswerte werden<br />

unter den zur Veräußerung bestimmten<br />

Vermögenswerten ausgewiesen, sofern<br />

eine Veräußerung des Vermögenswertes<br />

Nordzucker 2008/09 67


68<br />

innerhalb der nächsten 12 Monate als<br />

sehr wahrscheinlich angesehen wird. Eine<br />

entsprechende Klassifizierung erfolgt nur<br />

dann, wenn der Vermögenswert in einem<br />

veräußerungsbereiten Zustand ist und<br />

mit der Vermarktung der Objekte begonnen<br />

wurde. Zur Veräußerung bestimmte<br />

Vermögenswerte werden mit<br />

den fortgeführten Anschaffungs- bzw.<br />

Herstellungskosten oder dem niedrigeren<br />

Zeitwert abzüglich der erwarteten<br />

Veräußerungskosten bilanziert. Ab dem<br />

Zeitpunkt der Klassifizierung der zur Veräußerung<br />

bestimmten Vermögenswerte<br />

werden keine planmäßigen Abschreibungen<br />

mehr vorgenommen.<br />

3.11. Vorräte<br />

Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw.<br />

Herstellungskosten angesetzt.<br />

Die Ermittlung der Anschaffungskosten<br />

erfolgt auf der Grundlage eines gewichteten<br />

Durchschnittswertes. Die Herstellungskosten<br />

umfassen alle der Leistungserstellung<br />

zurechenbaren Einzelkosten<br />

sowie produktionsbezogene Gemeinkosten.<br />

Die Bewertung der Vorräte zum Bilanzstichtag<br />

erfolgt zu Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten oder dem niedrigeren<br />

realisierbaren Nettoveräußerungswert.<br />

Der Nettoveräußerungswert stellt<br />

dabei den voraussichtlich e<strong>rz</strong>ielbaren<br />

Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf<br />

noch anfallenden Kosten dar.<br />

Der Nettoveräußerungswert von unfertigen<br />

E<strong>rz</strong>eugnissen und Leistungen wird<br />

retrograd aus dem Nettoveräußerungswert<br />

der fertigen E<strong>rz</strong>eugnisse und Leistungen<br />

unter Berücksichtigung der noch<br />

bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten<br />

ermittelt.<br />

Halbfabrikate aus den Fertigungsprozessen<br />

werden mit den jeweiligen Vollkosten-<br />

Ansätzen bewertet, wobei die anteiligen<br />

Gemeinkosten anhand der Pro duktions -<br />

mengen und der Fertigungstiefe zuge-<br />

ordnet werden. Liegen die Ansätze für<br />

fertige E<strong>rz</strong>eugnisse und Waren am Abschlussstichtag<br />

über den entsprechenden<br />

Marktwerten, so werden die Bestände auf<br />

den zu erwartenden Erlös abge wertet.<br />

Der unter den fertigen E<strong>rz</strong>eugnissen ausgewiesene<br />

Zuckerbestand aus eigener<br />

Produktion ist zu Herstellungskosten angesetzt,<br />

sofern nicht im Hinblick auf die<br />

Verwertungsmöglichkeit ein niedrigerer<br />

Ansatz in Form des Nettoveräußerungswertes<br />

anzusetzen ist. Bei der Ermittlung<br />

der Herstellungskosten werden neben<br />

den Fertigungskosten auch die dem Fertigungsbereich<br />

zurechenbaren Gemeinkostenanteile<br />

sowie verbrauchsbedingte<br />

lineare Abschreibungen einbezogen. Des<br />

Weiteren enthalten die Herstellungskosten<br />

des Quotenzuckers die auf die tatsächlich<br />

produzierte Menge angefallene<br />

Restrukturierungsabgabe in Höhe von<br />

113,30 Euro (Vorjahr: 173,80 Euro) je<br />

Tonne sowie den Fabrikanteil der Produktionsabgabe<br />

in Höhe von 6,00 Euro je<br />

Tonne.<br />

Fremdkapitalzinsen werden in die Herstellungskosten<br />

nicht mit einbezogen.<br />

Bei Wegfall der Gründe, die zu einer<br />

Wertminderung der Vorräte geführt haben,<br />

wird eine entsprechende Wertaufholung<br />

vorgenommen.<br />

3.12. Forderungen und sonstige<br />

Vermögenswerte<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

und sonstige Vermögenswerte<br />

werden bei Ersterfassung mit ihren Zeitwerten<br />

zuzüglich Transaktionskosten angesetzt.<br />

Die Folgebewertung erfolgt zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten. Für<br />

ku<strong>rz</strong>fristige finanzielle Vermögenswerte<br />

der Kategorie „Kredite und Forderungen“<br />

entspricht der Marktwert näherungsweise<br />

dem Buchwert.<br />

Ausfallrisiken werden durch angemessene<br />

Wertberichtigungen berücksichtigt,


die aufgrund von Erfahrungswerten und<br />

individuellen Risikoeinschätzungen ermit -<br />

telt werden.<br />

3.13. Finanzmittel<br />

Die Finanzmittel umfassen Bankguthaben<br />

und Kassenbestände. Die bilanzierten<br />

Buchwerte entsprechen den Zeit -<br />

werten.<br />

3.14. Pensionsrückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen<br />

werden gemäß IAS 19 nach dem An -<br />

wartschaftsbarwertverfahren (projected<br />

unit credit method) unter Berücksichtigung<br />

von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen<br />

errechnet. Die Bewertung<br />

der Pensionsverpflichtungen erfolgt<br />

dabei auf Basis von Pensionsgutachten<br />

unter Einbeziehung der zur Deckung die -<br />

ser Verpflichtungen bestehenden Vermögenswerte<br />

(Planvermögen). Der Barwert<br />

der leistungsorientierten Verpflichtung<br />

wird durch Diskontierung der ge schätz -<br />

ten künftigen Zahlungsmittelabflüsse bestimmt.<br />

Der Rechnungszins orientiert sich<br />

hierbei an hoch qualitativen Unternehmensanleihen,<br />

die in Hinblick auf die<br />

Währung und die Laufzeit den zugrunde<br />

liegenden Pensionsverpflichtungen entsprechen.<br />

Übersteigen die versicherungsmathematischen<br />

Gewinne und Verluste, die aus<br />

der Veränderung der versicherungsmathematischen<br />

Parameter resultieren,<br />

10 % des höheren Betrages von Pensionsverpflichtungen<br />

bzw. Planvermögen<br />

zum Beginn des Geschäftsjahres, erfolgt<br />

eine ergebniswirksame Erfassung des die<br />

10 %-Grenze übersteigenden Betrages<br />

über die Restdienstdauer der anspruchsberechtigten<br />

Mitarbeiter (Korridor -<br />

methode).<br />

Dienstzeitaufwand und realisierte versicherungsmathematische<br />

Gewinne und<br />

Verluste werden im Personalaufwand erfasst.<br />

Der in den Pensionsaufwendungen<br />

enthaltene Zinsanteil sowie die erwarte-<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

ten Erträge aus dem Planvermögen werden<br />

als Bestandteil des Finanzergebnisses<br />

ausgewiesen.<br />

3.15. Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen<br />

alle erkennbaren rechtlichen<br />

und faktischen Verpflichtungen des Konzerns<br />

gegenüber Dritten, deren Erfüllung<br />

wahrscheinlich ist und deren Höhe<br />

zuverlässig eingeschätzt werden kann.<br />

Die Rückstellungen werden entsprechend<br />

IAS 37 mit dem erwarteten Erfüllungsbetrag<br />

angesetzt. Langfristige<br />

Rückstellungen werden auf der Grundlage<br />

entsprechender Marktzinssätze mit<br />

ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten<br />

Erfüllungsbetrag bilanziert.<br />

Rückstellungen für Restrukturierungen<br />

werden nur angesetzt, sofern zum Bilanzstichtag<br />

eine hinreichende Konkretisierung<br />

der beabsichtigten Maßnahmen<br />

erfolgt ist und diese Maßnahmen kommuniziert<br />

worden sind.<br />

3.16. Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten werden bei Ersterfassung<br />

mit ihrem Zeitwert unter Berücksichtigung<br />

von Transaktionskosten sowie<br />

Agien und Disagien angesetzt. Die Folgebewertung<br />

erfolgt zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten unter Anwendung<br />

der Effektivzinsmethode.<br />

3.17. Latente Steuern<br />

Latente Steuern werden zur Berücksichtigung<br />

zukünftiger steuerlicher Folgen von<br />

temporären Differenzen zwischen den<br />

steuerlichen Bemessungsgrundlagen der<br />

Vermögenswerte und Schulden und<br />

deren Wertansätzen im IFRS-Abschluss<br />

sowie auf Verlustvorträge gebildet. Die<br />

Bemessung der latenten Steuern erfolgt<br />

dabei auf Grundlage der vom Gesetzgeber<br />

zum Ende des jeweiligen Geschäftsjahres<br />

erlassenen Regelungen für die<br />

Geschäftsjahre, in denen sich die Differenzen<br />

ausgleichen bzw. die Verlustvorträge<br />

wahrscheinlich genutzt werden.<br />

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge<br />

werden nur dann angesetzt, sofern<br />

ihre Realisierbarkeit in näherer Zukunft<br />

hinreichend gesichert erscheint.<br />

Aktive und passive latente Steuern werden<br />

saldiert, sofern die Voraussetzungen<br />

hierfür erfüllt sind.<br />

3.18. Derivative Finanzinstrumente<br />

und die Bilanzierung von<br />

Sicherungsbeziehungen<br />

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund<br />

seiner Geschäftstätigkeit Risiken ausgesetzt,<br />

die aus Zinsänderungen oder<br />

Wechselkursänderungen resultieren. Als<br />

Instrument zur Steuerung der genannten<br />

Risiken kommen derivative Finanzinstrumente<br />

zum Einsatz.<br />

Die Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente<br />

erfolgt dabei grundsätzlich<br />

zu Zeitwerten. Der Zeitwert der Derivate<br />

kann sowohl positiv als auch negativ<br />

sein. Sofern kein Marktwert vorliegt,<br />

wird der Zeitwert anhand von Barwertund<br />

Optionspreismodellen errechnet. Als<br />

Eingangsparameter für diese Modelle<br />

werden die am Bilanzstichtag beobachteten<br />

relevanten Marktpreise und Zinssätze<br />

verwendet, die von anerkannten<br />

Quellen bezogen werden.<br />

Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte<br />

derivativer Finanzinstrumente<br />

werden erfolgsneutral im Eigenkapital<br />

erfasst, sofern sie in effektive Sicherungs -<br />

beziehungen (sog. Hedge Accounting)<br />

eingebunden sind. Die Vorschriften des<br />

Hedge Accounting bezwecken eine weitestgehend<br />

kompensierende Erfassung<br />

von Wertänderungen der Sicherungs -<br />

instrumente und der abgesicherten<br />

Grundgeschäfte. Neben der Dokumen -<br />

tation der Sicherungsbeziehung verlangt<br />

IAS 39 für die Anwendung der Regelungen<br />

des Hedge Accounting den Nachweis<br />

eines effektiven Sicherungszusammenhangs.<br />

Die Effektivität eines Sicherungszusammenhangs<br />

ergibt sich aus einer<br />

Nordzucker 2008/09 69


70<br />

gegenläufigen Entwicklung von Zeitwertänderungen<br />

im Fall sogenannter Fair<br />

Value Hedges oder über die gegenläufige<br />

Entwicklung von Zahlungsströmen im<br />

Fall von Cashflow Hedges bezüglich des<br />

gesicherten Grundgeschäfts.<br />

Zeitwertänderungen bei Derivaten, die<br />

zur Absicherung künftiger Zahlungsströme<br />

dienen (Cashflow Hedges) und als<br />

effektiv gelten, werden erfolgsneutral<br />

unter Berücksichtigung der steuerlichen<br />

Wirkungen im kumulierten übrigen Eigenkapital<br />

ausgewiesen. Die im kumulierten<br />

übrigen Eigenkapital ausgewiesenen Beträge<br />

werden ausgebucht, sofern das<br />

Grundgeschäft bilanziell erfasst bzw. erfolgswirksam<br />

geworden ist.<br />

Derivate, die ungeachtet ihrer wirtschaftlichen<br />

Sicherungswirkung die Kriterien<br />

des IAS 39 für eine Bilanzierung<br />

als Sicherungsgeschäft nicht erfüllen,<br />

werden als „zu Handelszwecken gehalten“<br />

eingestuft und erfolgswirksam zum<br />

beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Beim Abschluss von Sicherungsgeschäften<br />

klassifiziert der Nordzucker Konzern<br />

Zinsderivate im Rahmen der Bilanzierung<br />

von Sicherungsbeziehungen ausschließlich<br />

als Cashflow Hedges.<br />

3.19. Transaktionen in Fremdwährung<br />

Einkäufe und Verkäufe in Fremdwährungen<br />

werden mit dem zum Zeitpunkt der<br />

Transaktion geltenden Tageskurs umgerechnet.<br />

Vermögenswerte und Schulden<br />

in Fremdwährung werden mit dem<br />

Wechselkurs zum Bilanzstichtag in die<br />

funktionale Währung umgerechnet. Die<br />

aus diesen Umrechnungen entstandenen<br />

Fremdwährungsgewinne und -verluste<br />

werden ergebniswirksam erfasst.<br />

3.20. Verwendung von Schätzungen<br />

Die Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses<br />

erfordert Schätzungen und Annahmen,<br />

die Einfluss auf den Ausweis<br />

von Vermögenswerten und Schulden,<br />

die Angabe von Eventualverbindlichkeiten<br />

zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis<br />

von Erträgen und Aufwendungen<br />

haben. Wesentliche Schätzungen und<br />

Annahmen sind insbesondere hinsichtlich<br />

der Festlegung der konzerneinheitlichen<br />

Abschreibungsdauern, der Wertberichtigungssätze<br />

auf Forderungen, der<br />

versicherungsmathematischen Parameter<br />

bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen<br />

getroffen worden. Hinsichtlich<br />

der Realisierbarkeit der aktiven latenten<br />

Steuern sind vor allem Schätzungen bezüglich<br />

zukünftig e<strong>rz</strong>ielbarer steuerlicher<br />

Gewinne zu treffen. Weitere signifikante<br />

Schätzungen wurden bei der Durchführung<br />

des Werthaltigkeitstestes nach IAS<br />

36 im Hinblick auf die Bestimmung der<br />

Cashflows im Prognosezeitraum sowie<br />

der Auswahl eines adäquaten Kapitalisierungszinssatzes<br />

getätigt. Die sich tatsächlich<br />

ergebenden Beträge können von den<br />

Beträgen, die sich aus Schätzungen und<br />

Annahmen ergeben, abweichen. Bezüglich<br />

der Buchwerte der von wesentlichen<br />

Schätzungen betroffenen Bilanzpositionen<br />

wird auf die entsprechenden Erläuterungen<br />

zur Konzernbilanz verwiesen.<br />

4. Neu herausgegebene Rechnungs -<br />

legungsvorschriften des IASB<br />

Der vorliegende Abschluss für das Geschäftsjahr<br />

2008/09 wurde auf Basis einheitlicher<br />

Anwendung und in Übereinstimmung<br />

mit allen zum Bilanzstichtag<br />

28. Februar 2009 anzuwendenden International<br />

Financial Reporting Standards<br />

(IFRS), wie sie in der Europäischen Union<br />

anzuwenden sind, erstellt. Bereits veröffentlichte<br />

Standards sowie Interpretationen<br />

des International Financial<br />

Reporting Interpretations Committee<br />

(IFRIC), deren Anwendung für das Berichtsjahr<br />

noch nicht verbindlich ist,<br />

werden von Nordzucker nicht angewendet.<br />

Der Konzern wird die folgenden<br />

verabschiedeten Financial Reporting<br />

Standards und Interpretationen des<br />

IFRIC erst berücksichtigen, wenn diese<br />

verpflichtend anzuwenden sind:


IFRS, deren EU-Endorsement zum<br />

28. Februar 2009 bereits erfolgt ist:<br />

IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ enthält<br />

im Wesentlichen Änderungen in Bezug<br />

auf die Darstellung des Eigenkapitals<br />

sowie die Bezeichnung der Bestandteile<br />

des Konzernabschlusses. Der überarbeitete<br />

Standard ist für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Januar<br />

2009 beg<strong>innen</strong>. Die Änderungen zu IAS 1<br />

werden auf den Konzernabschluss voraussichtlich<br />

keine wesentlichen Auswirkungen<br />

haben.<br />

IAS 23 „Fremdkapitalkosten“ wurde geändert/überarbeitet.<br />

Die wesentliche<br />

Änderung betrifft die Abschaffung des<br />

Wahlrechts, Fremdkapitalkosten direkt<br />

als Aufwand zu erfassen, die direkt der Anschaffung<br />

oder Herstellung so genannter<br />

qualifizierter Vermögenswerte zugeordnet<br />

werden können. Danach müssen<br />

Unternehmen solche Fremdkapitalkosten<br />

verpflichtend als Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten aktivieren. Der Standard<br />

ist erstmals auf Fremdkapitalkosten<br />

für qualifizierte Vermögenswerte anzuwenden,<br />

mit deren Aktivierung am oder<br />

nach dem 1. Januar 2009 begonnen<br />

wird. Die Änderungen des IAS 23 werden<br />

voraussichtlich keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf den Nordzucker Konzern<br />

haben, da Nordzucker zu<strong>rz</strong>eit nicht<br />

über entsprechende qualifizierte Vermögenswerte<br />

verfügt.<br />

Die Änderung im IAS 32 (2008) „Darstellung<br />

von Finanzinstrumenten“/IAS 1<br />

„Darstellung des Abschlusses“ wurde im<br />

Februar 2008 veröffentlicht und ist erstmals<br />

für Geschäftsjahre anzuwenden, die<br />

am oder nach dem 1. Januar 2009 beg<strong>innen</strong>.<br />

Für bestimmte Finanzinstrumente,<br />

die nach der Definition des IAS 32 als finanzielle<br />

Verbindlichkeiten zu sehen sind,<br />

die jedoch einen Residualanspruch auf<br />

das Reinvermögen der Gesellschaft beinhalten,<br />

ist die Klassifizierung klar gestellt<br />

worden. Auswirkungen auf den Nordzucker<br />

Konzern ergeben sich hieraus nicht.<br />

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Der überarbeitete Standard IFRS 2 „Aktienbasierte<br />

Vergütung“ wurde im Januar<br />

2008 veröffentlicht und ist erstmals für<br />

Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder<br />

nach dem 1. Januar 2009 beg<strong>innen</strong>. Neben<br />

der Definition von Ausübungsbedingungen<br />

von erhaltenen Zusagen/Plänen<br />

ist auch die Bilanzierung im Falle des<br />

Widerrufs bzw. der Stornierung von erhaltenen<br />

Zusagen/Plänen klar gestellt<br />

worden. Aus der Anwendung des überarbeiteten<br />

IFRS 2 ergeben sich keine Auswirkungen<br />

auf den Nordzucker Konzern.<br />

IFRS 8 „Segmentberichterstattung“ enthält<br />

neue Vorschriften zur Berichterstattung<br />

eines Unternehmens über seine berichtspflichtigen<br />

Segmente. Danach hat<br />

die Segmentberichterstattung nach dem<br />

so genannten „Managementansatz“ zu<br />

erfolgen. Der Standard ist für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach<br />

dem 1. Januar 2009 beg<strong>innen</strong>. Der neue<br />

Standard wird keinen Einfluss auf den<br />

Konzernabschluss der Nordzucker haben.<br />

Die Änderungen zu IFRS 1 und IAS 27 –<br />

Anschaffungskosten einer Beteiligung an<br />

einem Tochterunternehmen, gemeinschaftlich<br />

geführten Unternehmen oder assoziierten<br />

Unternehmen wurden im Mai 2008<br />

veröffentlicht und sind erstmals in der<br />

Berichtsperiode anzuwenden, die am<br />

oder nach dem 1. Januar 2009 beginnt.<br />

Die Änderungen zu IFRS 1 erlauben es<br />

einem Unternehmen, die Anschaffungskosten<br />

von Beteiligungen an Tochter -<br />

unternehmen, gemeinsam geführten<br />

Unternehmen und assoziierten Unternehmen<br />

in seiner IFRS-Eröffnungsbilanz<br />

auch unter Verwendung der nach vorher<br />

angewandten Rechnungslegungsvorschriften<br />

ausgewiesenen Beträge oder<br />

unter Verwendung der beizulegenden<br />

Zeitwerte als Ersatz für Anschaffungskosten<br />

(deemed cost) zu bestimmen. Die<br />

Änderungen zu IAS 27 betreffen allein<br />

die separaten Einzelabschlüsse eines<br />

Mutterunternehmens und legen insbesondere<br />

fest, dass sämtliche Dividenden<br />

von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich<br />

geführten Unternehmen und assoziierten<br />

Unternehmen im separaten Einzelabschluss<br />

erfolgswirksam erfasst werden.<br />

Die Übergangsbestimmungen sehen<br />

grundsätzlich eine prospektive Anwendung<br />

vor. Der Konzern geht gegenwärtig<br />

davon aus, dass die Anwendung zu<br />

keinen wesentlichen Auswirkungen auf<br />

die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns führen wird.<br />

Verbesserungen der IFRS 2008<br />

Die Änderungen aus dem Improvement-<br />

Projekt 2008 wurden im Mai 2008 veröffentlicht<br />

und sind – mit Ausnahme<br />

von IFRS 5 (hier ab dem 1. Juli 2009) –<br />

erstmals in der Berichtsperiode anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Januar<br />

2009 beginnt. Im Rahmen des Improvement-Projekts<br />

2008 wurde eine Vielzahl<br />

sowohl materieller Änderungen, die eine<br />

Auswirkung auf die Bilanzierung und<br />

Bewertung haben, als auch rein redaktio -<br />

neller Änderungen erlassen. Die zuletzt<br />

genannten betreffen beispielsweise die<br />

Überarbeitung einzelner Definitionen<br />

und Formulierungen, um die Konsistenz<br />

mit anderen IFRS zu gewährleisten. Der<br />

Konzern hat die folgenden Änderungen<br />

noch nicht angewandt:<br />

IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfris -<br />

tige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche:<br />

Es wurde klargestellt,<br />

dass auch dann sämtliche Vermögenswerte<br />

und Schulden eines Tochterunternehmens,<br />

dessen geplante Veräußerung<br />

den Verlust der Beherrschung dieses<br />

Tochterunternehmens zur Folge hat, als<br />

zur Veräußerung gehalten einzustufen<br />

sind, wenn das Unternehmen nach der<br />

Veräußerung eine nichtbeherrschende<br />

Beteiligung an diesem ehemaligen Tochterunternehmen<br />

behalten wird.<br />

IAS 1 Darstellung des Abschlusses: Es wurde<br />

klargestellt, dass Finanzinstrumente,<br />

die als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert<br />

werden, in der Bilanz nicht zwin-<br />

Nordzucker 2008/09 71


72<br />

gend als ku<strong>rz</strong>fristige Vermögenswerte oder<br />

Schulden auszuweisen sind. Die Einstufung<br />

als „ku<strong>rz</strong>fristig“ hat sich allein nach den<br />

Abgrenzungskriterien in IAS 1 zu richten.<br />

IAS 10 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag:<br />

Es wurde klargestellt, dass Dividenden,<br />

die nach dem Bilanzstichtag, aber vor<br />

der Genehmigung zur Veröffentlichung<br />

des Abschlusses beschlossen wurden, am<br />

Bilanzstichtag keine Verpflichtungen darstellen<br />

und daher im Abschluss nicht als<br />

Schulden erfasst werden.<br />

IAS 16 Sachanlagen: Erlöse aus den zur<br />

Vermietung gehaltenen Sachanlagen,<br />

die nach der Vermietung üblicherweise<br />

im Rahmen der gewöhnlichen Geschäfts -<br />

tätigkeit veräußert werden, sind unter<br />

den Umsatzerlösen auszuweisen.<br />

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer:<br />

Neben der Überarbeitung mehrerer Definitionen<br />

wird klargestellt, dass Planänderungen,<br />

die in einer Reduzierung der<br />

Leistungen für in künftigen Perioden zu<br />

erbringende Arbeitsleistungen resultieren,<br />

als Plankü<strong>rz</strong>ung zu bilanzieren sind.<br />

Planänderungen, bei denen sich die<br />

Leistungskü<strong>rz</strong>ung auf die bereits erbrachte<br />

Arbeitsleistung bezieht, sind dagegen<br />

als nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand<br />

zu erfassen.<br />

IAS 20 Bilanzierung und Darstellung von<br />

Zuwendungen der öffentlichen Hand: Für<br />

un- oder niedrig ve<strong>rz</strong>insliche Darlehen<br />

besteht künftig die Verpflichtung zur Berechnung<br />

des Zinsvorteils. Der Unterschiedsbetrag<br />

zwischen dem erhaltenen<br />

Betrag und dem abgezinsten Betrag ist<br />

als Zuwendung der öffentlichen Hand zu<br />

bilanzieren.<br />

IAS 23 Fremdkapitalkosten: Die Definition<br />

von Fremdkapitalkosten wurde insofern<br />

überarbeitet, als die Leitlinien in IAS 39<br />

zum Effektivzinssatz übernommen wurden.<br />

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse<br />

nach IFRS: Es wurde klargestellt,<br />

dass die Bilanzierung eines Tochterunternehmens<br />

in Übereinstimmung mit IAS<br />

39 zum beizulegenden Zeitwert im separaten<br />

Einzelabschluss eines Mutterunternehmens<br />

auch dann beizubehalten<br />

ist, wenn das Tochterunternehmen als<br />

zur Veräußerung gehalten klassifiziert<br />

wird.<br />

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen:<br />

Da der im Buchwert eines Anteils<br />

an einem assoziierten Unternehmen enthaltene<br />

Geschäfts- oder Firmenwert<br />

nicht getrennt ausgewiesen wird, wird<br />

er auch nicht separat auf eine etwaige<br />

Wertminderung geprüft. Stattdessen<br />

wird der gesamte Buchwert des Anteils<br />

als ein einziger Vermögenswert dem Wert -<br />

minderungstest unterworfen und bei Bedarf<br />

wertgemindert. Es wird nunmehr<br />

klargestellt, dass auch eine Wertaufholung<br />

des in früheren Berichtsperioden<br />

wertberichtigten Anteils an einem assoziierten<br />

Unternehmen insgesamt als Erhöhung<br />

dieses Anteils zu erfassen und<br />

nicht auf einen darin enthaltenen Geschäfts-<br />

oder Firmenwert zu verteilen ist.<br />

Eine weitere Änderung betrifft die An -<br />

gabepflichten über solche Anteile an<br />

assoziierten Unternehmen, die in Übereinstimmung<br />

mit IAS 39 zum beizulegenden<br />

Zeitwert bilanziert werden.<br />

Künf tig finden auf diese Anteile nur die<br />

Anforderungen des IAS 28 Anwendung,<br />

wonach Art und Umfang erheblicher<br />

Beschränkungen der Fähigkeit des assoziierten<br />

Unternehmens, Finanzmittel in<br />

Form von Barmitteln oder Darlehens -<br />

tilgungen an das Unternehmen zu trans -<br />

ferieren, anzugeben sind.<br />

IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern:<br />

Es wird klargestellt, dass sich in<br />

Abschlüssen, die auf Basis von historischen<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

aufgestellt werden, Vermögenswerte und<br />

Schulden, die zu beizulegenden Zeitwerten<br />

zu bewerten sind bzw. bewertet wer -<br />

den können, nicht allein auf die Sachanlagen<br />

und Finanzinvestitionen beschränken<br />

müssen.


IAS 31 Anteile an Joint Ventures: Die Änderung<br />

betrifft die Angabepflichten über<br />

solche Anteile an Joint Ventures, die in<br />

Übereinstimmung mit IAS 39 zum beizulegenden<br />

Zeitwert bilanziert werden.<br />

Künftig finden auf diese Anteile nur die<br />

Anforderungen des IAS 31 Anwendung,<br />

wonach die Verpflichtungen des Partnerunternehmens<br />

und des Joint Ventures<br />

sowie eine Zusammenfassung der Finanzinformationen<br />

über die Vermögenswerte,<br />

Schulden, Erträge und Aufwendungen<br />

anzugeben sind.<br />

IAS 34 Zwischenberichterstattung: Es wird<br />

klargestellt, dass das unverwässerte und<br />

das verwässerte Ergebnis je Aktie im<br />

Zwi schenabschluss nur dann anzugeben<br />

sind, wenn das Unternehmen den Bestimmungen<br />

des IAS 33 Ergebnis je Aktie unterliegt.<br />

IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten:<br />

Die Angabepflichten zur Bestimmung<br />

des Nutzungswerts und zur Bestimmung<br />

des beizulegenden Zeitwerts<br />

abzüglich Veräußerungskosten, der auf<br />

Basis des Discounted-Cashflow-Modells<br />

ermittelt wird, wurden vereinheitlicht.<br />

IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte: Ausgaben<br />

für Waren und Dienstleistungen,<br />

die für Werbekampagnen und Maßnahmen<br />

der Verkaufsförderung (einschließlich<br />

Versandhauskataloge) verwendet<br />

werden, sind künftig dann als Aufwand<br />

zu erfassen, wenn das Unternehmen das<br />

Recht auf Zugang zu diesen Waren bzw.<br />

diese Dienstleistungen erhalten hat. Weiterhin<br />

wird die Anwendung der leistungsabhängigen<br />

Abschreibungsmethode<br />

für immaterielle Vermögenswerte uneingeschränkt<br />

zugelassen.<br />

IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung:<br />

Derivate können künftig nach<br />

der erstmaligen Erfassung aufgrund von<br />

veränderten Umständen als erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

designiert oder aus dieser Kategorie<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

entfernt werden, weil es sich hierbei nicht<br />

um eine Umwidmung im Sinne des IAS<br />

39 handelt. Weiterhin wurde der Hinweis<br />

auf ein „Segment“ im Zusammenhang<br />

mit der Feststellung, ob ein Instrument<br />

die Kriterien eines Sicherungsinstruments<br />

erfüllt, gestrichen. Darüber hinaus wird<br />

klargestellt, dass bei der Bewertung eines<br />

Schuldinstruments nach Beendigung der<br />

Bilanzierung als Fair Value Hedge der<br />

neu berechnete Effektivzinssatz heranzuziehen<br />

ist.<br />

IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien:<br />

Im Bau befindliche Immobilien,<br />

die für die Nutzung als Finanzinvestition<br />

erstellt oder entwickelt werden, sind<br />

künftig nicht mehr den Sachanlagen,<br />

sondern den als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Immobilien zuzuordnen und mit<br />

den Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

oder dem beizulegenden Zeitwert<br />

zu bewerten. Wendet das Unternehmen<br />

das Modell des beizulegenden Zeitwerts<br />

an und kann der beizulegende Zeitwert<br />

nicht verlässlich bestimmt werden, werden<br />

die im Bau befindlichen Immobilien<br />

zu den Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

bewertet bis der beizulegende<br />

Zeitwert ermittelt werden kann oder die<br />

Herstellung abgeschlossen ist.<br />

IAS 41 Landwirtschaft: Die Beschränkung<br />

für die Verwendung eines Vorsteuerabzinsungssatzes<br />

bei der Ermittlung des beizulegenden<br />

Zeitwerts wurde gestrichen.<br />

Weiterhin wurde das Verbot, bei der<br />

Schätzung des beizulegenden Zeitwerts<br />

die Cashflows zu berücksichtigen, die sich<br />

aus zusätzlichen biologischen Transformationen<br />

und anderen künftigen Aktivitäten<br />

des Unternehmens ergeben, aufgehoben.<br />

Der Konzern geht davon aus, dass – mit<br />

Ausnahme von Regelungen, auf deren<br />

Auswirkungen gesondert hingewiesen<br />

wird, – Neuregelungen aus dem Improvement<br />

Projekt keine wesentlichen Auswirkungen<br />

auf den Abschluss haben<br />

werden.<br />

Interpretationen, deren EU-Endorse -<br />

ment bereits erfolgt ist:<br />

IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen“<br />

regelt, wie die Bilanzierung<br />

von Vereinbarungen, bei denen<br />

eine Regierung oder eine andere öffentlich-rechtliche<br />

Institution als Konzessionsgeber<br />

Aufträge für die Bereitstellung<br />

öffentlicher Aufgaben an private Unternehmen<br />

als Konzessionsnehmer vergibt,<br />

zu erfolgen hat. Zur Aufgabenerfüllung<br />

nutzt das private Unternehmen Infrastruktur,<br />

die in der Verfügungsmacht der öffentlichen<br />

Hand bleibt. Das private Unternehmen<br />

ist für den Bau, den Betrieb<br />

und die Erhaltungsmaßnahmen bezüglich<br />

der Infrastruktur verantwortlich. Die<br />

Regelungen von IFRIC 12 sind für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder<br />

nach dem 1. Januar 2008 beg<strong>innen</strong>. Die<br />

erstmalige Anwendung von IFRIC 12 wird<br />

keine Auswirkungen auf den Nordzucker<br />

Konzernabschluss haben.<br />

IFRIC 13 „Kundentreueprogramme“ regelt<br />

die Bilanzierung von Kundenbonusprogrammen,<br />

die von den Herstellern bzw.<br />

Dienstleistungsanbietern selbst oder<br />

durch Dritte betrieben werden. IFRIC 13<br />

ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die<br />

am oder nach dem 1. Juli 2008 beg<strong>innen</strong>.<br />

Die erstmalige Anwendung von<br />

IFRIC 13 wird keine Auswirkungen auf<br />

den Nordzucker Konzernabschluss haben.<br />

IFRIC 14/IAS 19 – Die Begrenzung eines<br />

leistungsorientierten Vermögenswertes,<br />

Mindestdotierungsverpflichtungen und ihre<br />

Wechselwirkung<br />

Die IFRIC Interpretation 14 wurde im Juli<br />

2007 veröffentlicht und ist spätestens mit<br />

Beginn des ersten Geschäftsjahres nach<br />

dem 31. Dezember 2008 anzuwenden.<br />

Diese Interpretation gibt Leitlinien zur<br />

Bestimmung des Höchstbetrags eines<br />

Überschusses aus einem leistungsorientierten<br />

Plan, der nach IAS 19 Leistungen<br />

an Arbeitnehmer als Vermögenswert aktiviert<br />

werden darf. Die Anwen dung des<br />

Nordzucker 2008/09 73


74<br />

IFRIC wird keine Auswirkung auf den<br />

Konzernabschluss haben.<br />

IFRS, deren EU-Endorsement noch<br />

ausstehend ist:<br />

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS<br />

Der überarbeitete Standard IFRS 1 wurde<br />

im November 2008 veröffentlicht und<br />

ist erstmals in der Berichtsperiode anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Januar<br />

2009 beginnt. Die Überarbeitung des<br />

Standards umfasste allein redaktionelle<br />

Änderungen und eine Neustrukturierung<br />

des Standards. Aus der Überarbeitung<br />

ergeben sich keine Änderungen von Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsvorschriften<br />

für Erstanwender von IFRS.<br />

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse<br />

Der überarbeitete Standard IFRS 3 wurde<br />

im Januar 2008 veröffentlicht und ist<br />

erstmals in der Berichtsperiode anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Juli<br />

2009 beginnt. Der Standard wurde im<br />

Rahmen des Konvergenzprojekts von<br />

IASB und FASB einer umfassenden Überarbeitung<br />

unte<strong>rz</strong>ogen. Die wesentlichen<br />

Änderungen betreffen insbesondere die<br />

Einführung eines Wahlrechts bei der Bewertung<br />

von Minderheitsanteilen zwischen<br />

der Erfassung mit dem anteiligen<br />

identifizierbaren Nettovermögen (sogenannte<br />

„Purchased-Goodwill-Methode“)<br />

und der sogenannten „Full-Goodwill-<br />

Methode“, wonach der gesamte, auch<br />

auf die Minderheitsgesellschafter entfallende<br />

Teil des Geschäfts- oder Firmenwerts<br />

des erworbenen Unternehmens zu<br />

erfassen ist. Hervo<strong>rz</strong>uheben sind weiterhin<br />

die erfolgswirksame Neubewertung<br />

bereits bestehender Beteiligungsanteile<br />

bei erstmaliger Erlangung der Beherrschung<br />

(sukzessiver Unternehmenserwerb),<br />

die zwingende Berücksichtigung<br />

einer Gegenleistung, die an das Eintreten<br />

künftiger Ereignisse geknüpft ist,<br />

zum Erwerbszeitpunkt sowie die ergebniswirksame<br />

Behandlung von Transaktionskosten.<br />

Die Übergangsbestimmungen<br />

sehen eine prospektive Anwendung<br />

der Neuregelung vor. Für Vermögenswerte<br />

und Schulden, die aus Unternehmenszusammenschlüssen<br />

vor der erstmaligen<br />

Anwendung des neuen Standards<br />

resultieren, ergeben sich keine Änderungen.<br />

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse<br />

nach IFRS<br />

Der überarbeitete Standard IAS 27 wurde<br />

im Januar 2008 veröffentlicht und ist<br />

erstmals in der Berichtsperiode anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Juli<br />

2009 beginnt. Die Änderungen betreffen<br />

primär die Bilanzierung von Anteilen<br />

ohne beherrschenden Einfluss (Minderheitsanteile),<br />

die künftig in voller Höhe<br />

an den Verlusten des Konzerns beteiligt<br />

werden, und von Transaktionen, die<br />

zum Beherrschungsverlust bei einem<br />

Tochterunternehmen führen und deren<br />

Auswirkungen erfolgswirksam zu behandeln<br />

sind. Auswirkungen von Anteilsveräußerungen,<br />

die nicht zum Verlust der<br />

Beherrschung führen, sind demgegenüber<br />

erfolgsneutral im Eigenkapital zu<br />

erfassen. Die Übergangsbestimmungen<br />

sehen hierfür eine prospektive Anwendung<br />

vor. Für Vermögenswerte und Schulden,<br />

die aus solchen Transaktionen vor<br />

dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung<br />

des neuen Standards resultieren,<br />

ergeben sich daher keine Änderungen.<br />

Änderungen zu IAS 39 – Qualifizierende<br />

Grundgeschäfte<br />

Die Änderungen zu IAS 39 wurden im<br />

Juli 2008 veröffentlicht und sind retrospektiv<br />

erstmals in der Berichtsperiode<br />

anzuwenden, die am oder nach dem<br />

1. Juli 2009 beginnt. Die Änderung konkretisiert,<br />

wie die in IAS 39 enthaltenen<br />

Prinzipien zur Abbildung von Sicherungsbeziehungen<br />

auf die Designation eines<br />

einseitigen Risikos in einem Grundgeschäft<br />

sowie auf die Designation von Inflationsrisiken<br />

als Grundgeschäft anzuwenden<br />

sind. Es wird klargestellt, dass<br />

es zulässig ist, lediglich einen Teil der<br />

Änderungen des beizulegenden Zeit-


werts oder der Cashflow-Schwankungen<br />

eines Finanzinstruments als Grundgeschäft<br />

zu designieren. Die Bilanzierung<br />

von Sicherungsinstrumenten im Konzern<br />

ist von dieser Änderung nicht betroffen.<br />

Interpretationen, deren EU-Endorsement<br />

noch nicht erfolgt ist:<br />

IFRIC 15 Vereinbarungen über die Errich -<br />

tung von Immobilien<br />

Die IFRIC Interpretation 15 wurde im Juli<br />

2008 veröffentlicht und ist erstmals in<br />

der Berichtsperiode anzuwenden, die<br />

am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnt.<br />

Diese Interpretation gibt Leitlinien<br />

zum Zeitpunkt und Umfang der Ertragsrealisierung<br />

aus Projekten zur Errichtung<br />

von Immobilien. Entsprechende Sachverhalte<br />

existieren im Konzern nicht.<br />

IFRIC 16 Absicherung von Nettoinvestitionen<br />

in einem ausländischen Geschäfts -<br />

betrieb<br />

Die IFRIC Interpretation 16 wurde im Juli<br />

2008 veröffentlicht und ist erstmals in<br />

der Berichtsperiode anzuwenden, die<br />

am oder nach dem 1. Oktober 2008 beginnt.<br />

IFRIC 16 vermittelt Leitlinien für<br />

die Identifizierung der Fremdwährungsrisiken,<br />

die im Rahmen der Absicherung<br />

einer Nettoinvestition abgesichert werden<br />

können, für die Bestimmung, welche<br />

Konzernunternehmen die Sicherungsinstrumente<br />

zur Absicherung der<br />

Nettoinvestition halten können, und für<br />

die Ermittlung des Fremdwährungsgewinns<br />

oder -verlusts, der bei Veräußerung<br />

des gesicherten ausländischen Geschäftsbetriebs<br />

aus dem Eigenkapital in<br />

die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern<br />

ist. Diese Interpretation ist<br />

prospektiv anzuwenden. Der Konzern<br />

überprüft de<strong>rz</strong>eit, welche Methode zur<br />

Ermittlung von umgliederungspflichtigen<br />

Fremdwährungsgew<strong>innen</strong> bzw.<br />

-verlusten angewandt werden soll.<br />

IFRIC 17 Sachdividenden an Gesellschafter<br />

Die IFRIC Interpretation 17 wurde im<br />

November 2008 veröffentlicht und ist<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

erstmals in der Berichtsperiode anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Juli<br />

2009 beginnt. Diese Interpretation gibt<br />

Leitlinien zur Bilanzierung und Bewertung<br />

von Verpflichtungen, die eine Ausschüttung<br />

von Sachdividenden an die<br />

Gesellschafter vorsehen. Die Interpreta -<br />

tion nimmt insbesondere zum Zeitpunkt,<br />

zur Bewertung und dem Ausweis dieser<br />

Verpflichtungen Stellung. Demnach ist<br />

eine solche Verpflichtung dann anzusetzen<br />

und zum beizulegenden Zeitwert zu<br />

bewerten, wenn sich das Unternehmen<br />

dieser Verpflichtung nicht mehr entziehen<br />

kann. Der Ansatz der Verpflichtung<br />

und die etwaigen Änderungen des beizulegenden<br />

Zeitwerts des betroffenen<br />

Vermögenswerts sind im Eigenkapital zu<br />

erfassen. Eine Erfolgswirkung in Höhe<br />

der Differenz zwischen dem beizulegenden<br />

Zeitwert und dem Buchwert des<br />

Vermögenswerts tritt erst im Zeitpunkt<br />

der Übertragung dieses Vermögenswerts<br />

auf die Gesellschafter ein. Diese Interpretation<br />

ist prospektiv anzuwenden. Aus dieser<br />

Interpretation werden aufgrund geltender<br />

Ausschüttungspolitik und den<br />

Bestimmungen des Gesellschaftsrechts<br />

keine Auswirkungen auf den Konzern<br />

erwartet.<br />

IFRIC 18 Übertragung von Vermögens -<br />

werten von Kunden<br />

Die IFRIC Interpretation 18 wurde im<br />

Januar 2009 veröffentlicht und ist erstmals<br />

in der Berichtsperiode anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Juli 2009<br />

beginnt. Diese Interpretation gibt Leitlinien<br />

zur Bilanzierung von Vereinbarungen,<br />

bei denen ein Unternehmen von<br />

einem Kunden Sachanlagen oder Zahlungsmittel<br />

erhält, die das Unternehmen<br />

dazu verwenden muss, den Kunden z.B.<br />

mit einem Leitungsnetz zu verbinden<br />

oder/und dem Kunden einen andauernden<br />

Zugang zur Versorgung mit Gütern<br />

oder Dienstleistungen zu gewähren. Die<br />

Interpretation nimmt insbesondere zu<br />

den Ansatzkriterien von Kundenbeiträgen<br />

und dem Zeitpunkt sowie Umfang<br />

der Ertragsrealisierung aus solchen Geschäftstransaktionen<br />

Stellung. Diese Interpretation<br />

ist prospektiv anzuwenden.<br />

IFRIC 18 wird keine Auswirkungen auf<br />

den Konzernabschluss haben, da der<br />

Konzern derartige Geschäftstransaktionen<br />

nicht durchführt.<br />

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

ergaben sich aus der<br />

Anwendung der folgenden neuen oder<br />

überarbeiteten Standards:<br />

International Accounting Standard (IAS)<br />

39 „Finanzinstrumente Ansatz und Bewertung“/IFRS<br />

7 „Finanzinstrumente: Angaben“:<br />

Am 13. Oktober 2008 veröffentlichte<br />

das IASB Änderungen zu IAS 39<br />

und IFRS 7. Die Änderungen sind eine<br />

Reaktion auf die Finanzmarktkrise und<br />

ermöglichen den Unternehmen in bestimmten<br />

Fällen eine Umklassifizierung<br />

von einzelnen Finanzinstrumenten der<br />

Bewertungskategorie „Finanzielle Vermögenswerte,<br />

die erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet werden“<br />

und der Bewertungskategorie „Zur Veräußerung<br />

verfügbare finanzielle Vermögenswerte“<br />

in andere Bewertungskategorien.<br />

Die Änderungen des IFRS 7<br />

sehen zusätzliche Anhangsangaben bei<br />

vorgenommenen Umklassifizierungen<br />

zwischen den Bewertungskategorien vor.<br />

Die Änderungen traten rückwirkend zum<br />

1. Juli 2008 in Kraft. Aus den Änderungen<br />

ergaben sich keine Auswirkungen<br />

auf den Konzernabschluss, da die Gesellschaft<br />

keine entsprechenden Umgliederungen<br />

vorgenommen hat.<br />

International Financial Reporting Interpretations<br />

Committee (IFRIC) 11 Konzern -<br />

interne Geschäfte und Geschäfte mit<br />

eigenen Aktien nach IFRS 2<br />

IFRIC 11 erklärt, wie IFRS 2 „Aktien -<br />

basierte Vergütung“ auf aktienbasierte<br />

Zahlungsvereinbarungen anzuwenden<br />

ist, die unternehmenseigene Eigenkapitalinstrumente<br />

oder Eigenkapitalinstrumente<br />

eines anderen Unternehmens<br />

Nordzucker 2008/09 75


desselben Konzerns beinhalten. IFRIC 11<br />

tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am<br />

oder nach dem 1. Mä<strong>rz</strong> 2007 beg<strong>innen</strong>.<br />

Die Anwendung des IFRIC 11 hatte keine<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss,<br />

da aktienbasierte Vergütungspläne<br />

im Konzern nicht existieren.<br />

Unternehmenszusammenschlüsse<br />

5. Erwerb der Nordic Sugar Group<br />

Mit Wirkung vom 2. Mä<strong>rz</strong> 2009 hat der<br />

Konzern über die 100 %ige Tochtergesellschaft<br />

TitoConcerto A/S, Kopenhagen/<br />

Dänemark die Nordic Sugar Group von<br />

der Danisco A/S, Kopenhagen/Dänemark<br />

erworben. Der Erwerb war deshalb im<br />

Konzernabschluss zum 28. Februar 2009<br />

noch nicht zu berücksichtigen.<br />

Die Nordic Sugar Group betreibt über<br />

mehrere Gesellschaften die Produktion,<br />

Raffination und den Vertrieb von Zucker<br />

vorwiegend in den Ländern Dänemark,<br />

Schweden, Finnland, Deutschland, Norwe-<br />

Erläuterungen zur Konzern -<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

6. Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

76<br />

gen und den baltischen Staaten. Zusätzlich<br />

betreibt die erworbene Gesellschaft in<br />

Deutschland eine Bioethanolanlage und ist<br />

in der Produktion und dem Vertrieb von<br />

Rübensaatgut tätig.<br />

Der Konzern wird den Erwerb der Nordic<br />

Sugar Group gemäß IFRS 3 (rev. 2004)<br />

abbilden. Durch den Erwerb entstandene<br />

externe Kosten werden als Anschaffungs -<br />

nebenkosten aktiviert. Bis zum 28. Februar<br />

2009 entstandene Anschaffungsnebenkosten<br />

von TEUR 8.804 sind im Konzernabschluss<br />

der Nordzucker AG in den sonstigen<br />

Vermögenswerten ausgewiesen.<br />

Der vorläufige Kaufpreis von 732 Millionen<br />

EUR wird auf der Basis eines Zwischenabschlusses<br />

der Nordic Sugar Group angepasst.<br />

Dieser Zwischenabschluss liegt zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vor.<br />

Daher liegen noch keine endgültigen Buch -<br />

werte der erworbenen Vermögenswerte<br />

und Schulden vor. Entsprechend wurde<br />

auch die Kaufpreisverteilung noch nicht<br />

durchgeführt und es liegen noch keine<br />

Umsatzerlöse<br />

Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte<br />

und Schulden sowie der Wert eines möglichen<br />

residualen Geschäfts- oder Firmenwertes<br />

vor.<br />

Auf Basis vorläufiger Buchwerte (gemäß<br />

IFRS) wurden im Rahmen des Erwerbs der<br />

Nordic Sugar Group langfristige Vermögenswerte<br />

von 439 Millionen EUR vorwiegend<br />

bestehend aus den Produktionsanlagen<br />

in den einzelnen Fabriken und<br />

ku<strong>rz</strong> fristige Vermögenswerte in Höhe von<br />

549 Millionen EUR vorwiegend bestehend<br />

aus Vorräten (Zuckerbestände) und Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

erworben. Zusätzlich wurden im Rahmen<br />

des Kaufs bisher nicht bei der Nordic<br />

Sugar Group bilanzierte Zuckerproduktionsquoten<br />

erworben. Weiterhin wurden ku<strong>rz</strong>und<br />

langfristige Verbindlichkeiten und<br />

Rückstellungen in Höhe von 305 Millionen<br />

EUR übernommen, die im Wesentlichen<br />

aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie Pensionsrückstellungen<br />

bestehen.<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Zuckerumsatz aus eigener Produktion 850.899 973.880<br />

Übrige 340.827 326.248<br />

1.191.726 1.300.128<br />

Regionen<br />

Deutschland 720.243 744.659<br />

MOEL 194.898 198.635<br />

Übrige EU 168.502 177.028<br />

Sonstige 108.083 179.806<br />

Umsatzerlöse 1.191.726 1.300.128


7. Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge<br />

gliedern sich wie folgt:<br />

8. Materialaufwand<br />

Der Materialaufwand unterteilt sich<br />

wie folgt:<br />

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />

beinhalten die festgesetzten<br />

Restrukturierungs- und Produktions -<br />

abgaben in Höhe von TEUR 147.263<br />

(Vorjahr: TEUR 253.769).<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Erträge aus Anlagenabgängen 6.357 2.045<br />

Erträge aus Abgängen des Umlaufvermögens 210 323<br />

Auflösungen Wertberichtigungen auf Forderungen 215 147<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 5.935 6.099<br />

Versicherungs- und sonstige Schadensersatzleistungen<br />

Erträge aus der Auflösung von Investitionszulagen,<br />

16.904 2.473<br />

-zuschüssen und sonstigen Förderungen<br />

Erträge aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen<br />

2.050 5.885<br />

sowie Haus- und Grundstückserträge 1.632 1.479<br />

Währungskursgewinne 19.897 5.951<br />

Erträge aus dem Restrukturierungsfonds 90.223 116.574<br />

Übrige betriebliche Erträge 27.514 20.481<br />

Sonstige betriebliche Erträge 170.937 161.457<br />

Die Erträge aus dem Restrukturierungsfonds<br />

beinhalten Entschädigungen nach<br />

der EG-Verordnung VO Nr. 320/2006 im<br />

Zusammenhang mit der Aufgabe von<br />

Produktionsquoten und Produktionsstandorten.<br />

Die Zahlung der Entschädigung<br />

erfolgt bis spätestens Februar 2010<br />

und ist mit der Auflage verbunden, dass<br />

der Rückbau der Produktionsstandorte<br />

entsprechend den Umstrukturierungsplänen<br />

durchgeführt wird. Die Erstattung<br />

aus dem Restrukturierungsfonds wurde<br />

in Übereinstimmung mit IAS 20 in voller<br />

Höhe ertragswirksam vereinnahmt.<br />

Sämtliche voraussichtliche Aufwendungen<br />

im Zusammenhang mit der Aufgabe<br />

Materialaufwand<br />

von Produktionsstandorten sind im vorliegenden<br />

Konzernabschluss berücksichtigt.<br />

Aufgrund von Schadensfällen in deutschen<br />

Zuckerwerken sind die Erträge aus Versicherungsleistungen<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

angestiegen.<br />

Die Währungskursgewinne sind, wie<br />

auch die in den sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen ausgewiesenen Währungskursverluste,<br />

insbesondere auf die<br />

Entwicklung der jeweiligen Landeswährungen<br />

in Polen, Ungarn und Serbien im<br />

Verhältnis zum Euro zurückzuführen.<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe und bezogene Waren 651.489 744.238<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 173.665 262.156<br />

Materialaufwand 825.154 1.006.394<br />

Nordzucker 2008/09 77


9. Personalaufwand<br />

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Die Aufwendungen für leistungs- und beitragsorientierte<br />

Pläne betreffen Leistungen<br />

des Konzerns für leistungs- und beitragsorientierte<br />

Pensionszusagen sowie pen -<br />

sionsähnliche Verpflichtungen. Der in den<br />

Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil<br />

der leistungsorientierten Zusagen<br />

wird im Finanzergebnis ausgewiesen.<br />

2008/09 bzw. 2007/08 waren im Konzern<br />

durchschnittlich beschäftigt:<br />

10. Abschreibungen<br />

Die Abschreibungen teilen sich wie<br />

folgt auf:<br />

78<br />

Personalaufwand<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Löhne und Gehälter 90.271 104.577<br />

Soziale Abgaben und sonstige soziale Aufwendungen 11.101 11.901<br />

Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 2.102 2.204<br />

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne 5.491 5.285<br />

Personalaufwand 108.965 123.967<br />

Durchschnittliche Mitarbeite<strong>rz</strong>ahl<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte<br />

mit bestimmter Nutzungs -<br />

dauer werden entsprechend IAS 36 vorgenommen,<br />

sofern der e<strong>rz</strong>ielbare Betrag<br />

eines Vermögenswerts unter den Buchwert<br />

gesunken ist, wobei der e<strong>rz</strong>ielbare<br />

Betrag als der jeweils höhere Wert aus<br />

Nettoveräußerungswert und dem Wert<br />

des erwarteten Mittelzuflusses aus der<br />

Nutzung des Vermögenswerts (Value in<br />

Use) ermittelt wird.<br />

Die außerplanmäßigen Abschreibungen<br />

des Berichtsjahres resultieren im Wesentlichen<br />

aus der Schließung des Werks in<br />

Szerencs, Ungarn, aufgrund der vollstän-<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

-28.2.2009 -29.2.2008<br />

Deutschland 1.860 1.360 1.433<br />

Andere Länder 1.484 1.852<br />

Durchschnittliche Mitarbeite<strong>rz</strong>ahl 2.844 3.285<br />

Abschreibungen<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf<br />

49.014 47.730<br />

immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 39.644 101.423<br />

Abschreibungen 88.658 149.153<br />

digen Aufgabe der Zuckerproduktion<br />

und der Rückgabe von Produktionsquoten.<br />

Die Abschreibung erfolgt auf den<br />

Zeitwert der entsprechenden Vermögenswerte.<br />

Ferner wurde der Geschäftsoder<br />

Firmenwert der Sunoko d.o.o. um<br />

TEUR 15.926 (Vorjahr: TEUR 24.000) abgeschrieben.<br />

Zusätzlich wurden im Vorjahr<br />

außerplanmäßige Abschreibungen<br />

aus der Werkschließung in Güstrow und<br />

im Rahmen eines Impairment-Tests auf<br />

das Sachanlagemögen in der Slowakei in<br />

Höhe von TEUR 24.900 vorgenommen.<br />

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen<br />

sind Bestandteil des Finanzergebnisses.


11. Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Der Rückgang der Vertriebsaufwendungen<br />

gegenüber dem Vorjahr ist auf die<br />

Bündelung der Zuckervertriebsaktivitäten<br />

des Konzerns bei der Eurosugar S.A.S. in<br />

Paris zurückzuführen. Der Anstieg der<br />

Verwaltungsaufwendungen betrifft insbesondere<br />

Beratungsleistungen im Zusammenhang<br />

mit der Akquisition der Nordic<br />

Sugar Group.<br />

12. Zinsergebnis<br />

Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge<br />

enthalten TEUR 13.808 aus der Aufzinsung<br />

der Forderungen aus der Umstrukturierungsbeihilfe.<br />

Das verbleibende<br />

Zinsergebnis enthält Zinserträge und<br />

Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten,<br />

die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet werden.<br />

Wei tere Angaben hie<strong>rz</strong>u sind in den Ausführungen<br />

unter der Textziffer 37 enthalten.<br />

13. Beteiligungsergebnis<br />

Das Beteiligungsergebnis ergibt sich wie<br />

folgt:<br />

Zusätzliche Angaben hinsichtlich der<br />

Ergebnisbeiträge der Finanzinstrumente<br />

finden sich unter der Textziffer 37.<br />

14. Sonstige Finanzaufwendungen<br />

Die sonstigen Finanzaufwendungen beinhalten<br />

insbesondere Kursverluste auf Gewinnausschüttungen.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Vertriebsaufwendungen 30.660 40.017<br />

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen<br />

Aufwendungen für Leasing, Miete, Pacht<br />

761 791<br />

sowie übrige Nutzungsüberlassung 3.432 5.493<br />

Verwaltungsaufwendungen 45.714 35.429<br />

Sonstige Steuern 4.991 5.007<br />

Währungskursverluste 20.521 2.350<br />

Übrige Aufwendungen 51.821 63.124<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 157.900 152.211<br />

Zinsergebnis<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Zinsen und ähnliche Erträge<br />

Zinserträge von Kreditinstituten 1.967 4.361<br />

Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 186 64<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 17.363 2.405<br />

19.516 6.830<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Zinsaufwendungen an Kreditinstitute 24.116 11.909<br />

Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen (netto) 4.692 4.446<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.381 1.544<br />

35.189 17.899<br />

Zinsergebnis -15.673 -11.069<br />

Beteiligungsergebnis<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 6.492 -1.950<br />

Erträge aus sonstigen Beteiligungen 0 2.850<br />

Beteiligungsergebnis 6.492 900<br />

Nordzucker 2008/09 79


15. Steuern vom Einkommen und<br />

vom Ertrag<br />

Als Steuern vom Einkommen und vom<br />

Ertrag sind die in den einzelnen Ländern<br />

gezahlten oder geschuldeten Steuern<br />

Die laufenden Steuern im Inland beinhalten<br />

periodenfremden Steueraufwand von<br />

TEUR 62 (Vorjahr: TEUR Steuerertrag 870).<br />

Aus der Erstattung des Körperschaftsteuerguthabens<br />

resultiert für die Nordzucker<br />

AG zum Bilanzstichtag eine langfristige<br />

Steuerforderung in Höhe von TEUR 1.503;<br />

80<br />

vom Einkommen und vom Ertrag sowie<br />

die latenten Steuern erfasst. Die Steuern<br />

vom Einkommen und vom Ertrag setzen<br />

sich dabei aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer,<br />

Solidaritätszuschlag und<br />

Steuern vom Einkommen<br />

und vom Ertrag<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

Laufende Steuern<br />

Laufende Steuern im Inland 13.045 27.622<br />

Laufende Steuern im Ausland 1.128 6.151<br />

14.173 33.773<br />

Latente Steuern<br />

Latente Steuern im Inland 7.251 -12.189<br />

Latente Steuern im Ausland 2.491 -1.926<br />

9.742 -14.115<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 23.915 19.658<br />

daneben besteht aufgrund der Zahlungsverpflichtung<br />

für die Altbestände des<br />

EK 02 eine langfristige Steuerverbindlichkeit<br />

gegenüber den deutschen Finanz -<br />

behörden in Höhe von TEUR 311.<br />

Der erwartete Aufwand für Steuern vom<br />

Einkommen und vom Ertrag, der sich bei<br />

Steueraufwand<br />

den entsprechenden ausländischen Einkommen-<br />

bzw. Ertragsteuern zusammen.<br />

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen<br />

und vom Ertrag gliedert sich nach<br />

der Herkunft wie folgt auf:<br />

Anwendung des Steuersatzes der Konzernobergesellschaft<br />

Nordzucker AG in Höhe<br />

von 29,00 % (Vorjahr: 29,00 %) auf das<br />

IFRS-Konzernergebnis vor Steuern und<br />

Anteilen anderer Gesellschafter ergeben<br />

hätte, lässt sich wie folgt auf die Steuern<br />

vom Einkommen und vom Ertrag laut<br />

Gewinn- und Verlustrechnung überleiten:<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR -28.2.2009 -29.2.2008<br />

IFRS-Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 67.712 99.661<br />

Konzernsteuersatz in % 29,00 29,00<br />

Erwarteter Steueraufwand 19.636 28.902<br />

Steuersatzbedingte Abweichungen im In- und Ausland -1.243 -4.026<br />

Veränderung des Konzernsteuersatzes 0 -11.126<br />

Nicht-aktivierte latente Steuern auf Verlustvorträge 366 87<br />

Laufende Steuern für Vorjahre 153 -1.304<br />

Nutzung Verlustvorträge -183 -386<br />

Steuerfreie Erträge<br />

Permanente Differenzen aus Goodwillabschreibung<br />

-5.268 -5.239<br />

und At-Equity-Bewertung 7.453 5.854<br />

Restrukturierungsabgabe Polen -4.415 0<br />

Nicht abziehbare Betriebsaufwendungen 5.579 5.612<br />

Nicht anrechenbare Ertragsteuern 1.629 239<br />

Hinzurechnungen/Kü<strong>rz</strong>ungen Gewerbesteuer 424 291<br />

Sonstige Effekte -210 754<br />

Steueraufwand 23.915 19.658


Die Position „Restrukturierungsabgabe<br />

Polen“ resultiert aus der nachträglichen<br />

steuerlichen Geltendmachung der Aufwendungen<br />

von 2008 geleisteten Zahlungen<br />

für die Restrukturierungsabgabe<br />

2007 in Polen.<br />

Bis zum Veranlagungszeitraum 2007 fiel<br />

bei in Deutschland ansässigen Unternehmen<br />

in der Rechtsform einer Kapital -<br />

gesellschaft Körperschaftsteuer in Höhe<br />

von 25 % sowie ein Solidaritätszuschlag<br />

in Höhe von 5,5 % der geschuldeten<br />

Körperschaftsteuer an. Durch die Unternehmensteuerreform<br />

2008 wurde der<br />

Körperschaftsteuersatz auf 15 % gesenkt.<br />

Dieser verminderte Körperschaftsteuersatz<br />

ist erstmals im steuerlichen Veran -<br />

lagungszeitraum 2008 anwendbar. Bei<br />

Kapitalgesellschaften mit einem vom<br />

Kalenderjahr abweichenden Wirtschafts-<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

jahr gilt deshalb der neue Steuersatz<br />

erstmals in dem Wirtschaftsjahr, das 2008<br />

endet. Da das Geschäftsjahr 2007/08<br />

bereits am 29. Februar 2008 endete,<br />

konnte die Nordzucker AG bereits im vorangegangenen<br />

Berichtzeitraum von den<br />

niedrigeren Steuersätzen profitieren.<br />

Zusätzlich unterliegen in Deutschland<br />

ansässige Unternehmen der Gewerbesteuer,<br />

deren Höhe sich in Abhängigkeit<br />

gemeindespezifischer Hebesätze bestimmt.<br />

Die Gewerbesteuer mindert bei Kapitalgesellschaften<br />

bis zum Veranlagungszeitraum<br />

2007 die Bemessungsgrundlage<br />

für die Körperschaftsteuer. Durch die<br />

Unternehmensteuerreform 2008 wurde<br />

des Weiteren neben zahlreichen Änderungen<br />

bei der gewerbesteuerlichen Ertragsermittlung<br />

die Gewerbesteuermess-<br />

Latente Steuern<br />

zahl von 5 % auf 3,5 % reduziert sowie<br />

ein Betriebsausgabenabzugsverbot für<br />

die Gewerbesteuer eingeführt.<br />

Die Auswirkungen abweichender Steuersätze<br />

für Personengesellschaften und für<br />

ausländische Steuern vom Einkommen<br />

und vom Ertrag vom Steuersatz der Konzernobergesellschaft<br />

Nordzucker AG<br />

sind in der Überleitungsrechnung unter<br />

den steuersatzbedingten Abweichungen<br />

im In- und Ausland ausgewiesen.<br />

Die aktiven und passiven latenten Steuern<br />

resultieren aus der Aktivierung steuerlicher<br />

Verlustvorträge sowie hauptsächlich aus<br />

temporären Bewertungsunterschieden<br />

zwischen IFRS-Abschluss und lokaler<br />

Steuerbilanz der einzelnen Konzerngesellschaften<br />

für folgende Positionen:<br />

28.2.2009 29.2.2008<br />

Aktive Passive Aktive Passive<br />

TEUR latente latente latente latente<br />

Steuern Steuern Steuern Steuern<br />

Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Als Finanzinvestition<br />

0 1.600 50 1.592<br />

gehaltene Immobilien 5 3 0 6<br />

Übrige Sachanlagen 7.464 65.854 13.192 63.359<br />

Finanzanlagen 0 3 4 57<br />

Vorräte 2.739 1.633 2.383 3.643<br />

Sonstige Aktiva 612 9.710 2.256 5.569<br />

Pensionsrückstellungen 6.214 0 6.900 0<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Verbindlichkeiten<br />

5.580 0 6.461 0<br />

gegenüber Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten<br />

62 93 0 549<br />

aus Lieferungen und Leistungen 0 1 25 14<br />

Übrige Verbindlichkeiten 5.175 1.992 5.430 1.606<br />

Leasing<br />

Latente Steuern<br />

24 0 43 0<br />

auf temporäre Differenzen<br />

Aktive latente Steuern<br />

27.875 80.889 36.744 76.395<br />

auf Verlustvorträge 7.219 0 1.251 0<br />

Bruttobetrag 35.094 80.889 37.995 76.395<br />

Saldierung -26.732 -26.732 -31.179 -31.179<br />

Bilanzansatz 8.362 54.157 6.816 45.216<br />

Nordzucker 2008/09 81


Aktive und passive latente Steuern sind<br />

je Gesellschaft bzw. Organkreis saldiert<br />

worden. Sofern latente Steuern aus<br />

Personengesellschaften herrühren,<br />

erfolgte eine Saldierung nur für körper -<br />

schaft steuerliche Zwecke auf Ebene der<br />

Nordzucker AG. Für die Gewerbesteuer<br />

wurden die latenten Steuern auf Ebene<br />

der einzelnen Personengesellschaften<br />

saldiert. Zur besseren Vergleichbarkeit<br />

wurde der Ausweis der latenten Steuern<br />

im Vorjahr angepasst.<br />

Aus der Bilanzierung der latenten Steuern<br />

haben sich folgende ergebniswirksame<br />

Änderungen der Bilanzansätze ergeben:<br />

Die wechselkursbedingten Änderungen<br />

der aktiven und passiven latenten Steuern<br />

in Höhe von TEUR -1.407 (Vorjahr:<br />

TEUR -73) sind nicht den einzelnen Bewertungsunterschieden<br />

zugeordnet.<br />

In den aktiven latenten Steuern für die<br />

Position „Übrige Verbindlichkeiten“ sind<br />

in Höhe von TEUR -890 Beträge enthalten<br />

(Vorjahr: passive latente Steuern in<br />

Höhe von TEUR 51), die auf temporäre<br />

Differenzen bei Derivaten in „Cashflow<br />

Hedges“ gebildet worden sind. Aufgrund<br />

der erfolgsneutralen Bilanzierung<br />

dieser Sachverhalte sind die daraus resultierenden<br />

latenten Steuern ebenfalls<br />

im kumulierten übrigen Eigenkapital<br />

ausgewiesen.<br />

Für den Überhang aktiver latenter Steuern<br />

über passive latente Steuern und für<br />

aktivierte steuerliche Verlustvorträge auf<br />

Ebene der einzelnen Konzerngesellschaften<br />

wird, soweit in der Bilanz ausgewiesen,<br />

auf Basis der aktuellen Ertragssituation<br />

bzw. aufgrund von Unternehmensplanungsrechnungen<br />

die Werthaltigkeit der<br />

aktiven latenten Steuern als hinreichend<br />

sicher erachtet.<br />

Für die körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge<br />

im Inland in Höhe von TEUR 0<br />

(Vorjahr: TEUR 168) und für gewerbesteuerliche<br />

Verlustvorträge in Höhe von<br />

TEUR 21.958 (Vorjahr: TEUR 5.556) wur-<br />

82<br />

Latente Steuern<br />

den aktive latente Steuern gebildet.<br />

Nach gegenwärtiger Rechtslage ist die<br />

Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge<br />

im Inland unbeschränkt möglich.<br />

Für die steuerlichen Verlustvorträge im<br />

Ausland in Höhe von insgesamt TEUR<br />

25.772 wurden ebenfalls aktive latente<br />

Steuern gebildet. Die Nutzung der steuerlichen<br />

Verlustvorträge ist im Ausland<br />

lediglich zeitlich beschränkt (Polen und<br />

Slowakei: 5 Jahre, Ungarn: 3 Jahre)<br />

möglich.<br />

Im Geschäftsjahr wurden im Inland für<br />

steuerliche Verlustvorträge für körperschaftsteuerliche<br />

Zwecke in Höhe von<br />

TEUR 317 (Vorjahr: TEUR 0) und für gewerbesteuerliche<br />

Zwecke TEUR 5.744<br />

(Vorjahr: TEUR 7.130) keine aktiven latenten<br />

Steuern bilanziert, da für diese<br />

Beträge die Generierung ausreichenden<br />

steuerlichen Einkommens in der näheren<br />

Zukunft nicht wahrscheinlich ist.<br />

28.2.2009 29.2.2008<br />

Aktive Passive Aktive Passive<br />

TEUR latente latente latente latente<br />

Steuern Steuern Steuern Steuern<br />

Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Als Finanzinvestition<br />

-50 -8 50 354<br />

gehaltene Immobilien 5 3 0 4<br />

Übrige Sachanlagen -5.728 -2.495 3.585 19.022<br />

Finanzanlagen -4 54 -1 1<br />

Vorräte 356 2.010 -1.656 -1.069<br />

Sonstige Aktiva -1.644 -4.141 -384 -4.614<br />

Pensionsrückstellungen -686 0 -2.499 0<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Verbindlichkeiten<br />

-881 0 5.359 2.315<br />

gegenüber Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten<br />

62 456 -1 110<br />

aus Lieferungen und Leistungen -25 13 -206 201<br />

Übrige Verbindlichkeiten -1.196 -386 -4.939 -2.073<br />

Leasing<br />

Latente Steuern<br />

-19 0 -45 0<br />

auf temporäre Differenzen<br />

Aktive latente Steuern<br />

-9.810 -4.494 -737 14.251<br />

auf Verlustvorträge 5.969 0 674 0<br />

Summe -3.841 -4.494 -63 14.251<br />

Für thesaurierte Gewinne und Wechselkursdifferenzen<br />

der Tochterunternehmen<br />

und die daraus resultierenden temporären<br />

Unterschiede zwischen den<br />

Nettovermögen der Tochterunternehmen<br />

im IFRS-Konzernabschluss und deren<br />

steuerlichem Beteiligungsbuchwert<br />

wurden keine latenten Steuern bilanziert,<br />

da de<strong>rz</strong>eit nicht geplant ist, diese<br />

Gewinne an die Nordzucker AG auszuschütten<br />

oder die entsprechenden<br />

Tochterunternehmen zu veräußern. Die<br />

temporären Differenzen, aus denen sich<br />

hierfür passive latente Steuern ergeben<br />

könnten, belaufen sich zum Bilanzstichtag<br />

auf TEUR 43.800. Würden für diese<br />

zeitlichen Unterschiede latente Steuern<br />

angesetzt werden, wären für deren Bewertung<br />

nach deutschem Steuerrecht<br />

lediglich 5 % der Veräußerungsgewinne<br />

bzw. der Dividenden zzgl. eventueller<br />

ausländischer Quellensteuer zu berücksichtigen.


Erläuterungen<br />

zur Konzernbilanz<br />

16. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Die Entwicklung der einzelnen Posten der<br />

immateriellen Vermögenswerte des Konzerns<br />

ist im Anlagespiegel auf der Seite 84<br />

und folgende dargestellt.<br />

In der Berichtsperiode lagen mit Aus -<br />

nahme der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

keine immateriellen Vermögenswerte<br />

mit unbestimmter Nutzungsdauer vor.<br />

Im Geschäftsjahr gingen entgeltlich erworbene<br />

Produktionsquoten mit einem<br />

Restbuchwert von TEUR 2.055 ab.<br />

Im Berichtsjahr wurde der bereits im<br />

Vorjahr wertberichtigte Geschäfts- oder<br />

Firmenwert im Zusammenhang mit dem<br />

Erwerb der Sunoko d.o.o., Novi Sad/<br />

Serbien vollständig abgeschrieben.<br />

Im Geschäftsjahr 2008/09 wurden im -<br />

materielle Vermögenswerte mit Anschaf-<br />

18. Werthaltigkeitstest der<br />

immateriellen Vermögenswerte<br />

und Sachanlagen<br />

Werthaltigkeitstests für die immateriellen<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen werden<br />

im Wesentlichen auf der Grundlage der<br />

jeweiligen Nutzungswerte auf Ebene zahlungsmittelgenerierender<br />

Einheiten durchgeführt.<br />

Die Berichtseinheiten sind ent -<br />

spre chend den Geschäftsaktivitäten des<br />

Nordzucker Konzerns sowie unter Berücksichtigung<br />

regionaler Aspekte bestimmt<br />

worden.<br />

Aufgrund der Quotenrückgabe in der<br />

Slowakei sowie der Rohstoff- und Energiepreisentwicklung<br />

war im Vorjahr ein<br />

Impairment-Test für den Bereich der<br />

slowakischen Produktionsstätte, der Tochtergesellschaft<br />

Považský cukor a.s., erforderlich.<br />

Es ergab sich auf der Grundlage<br />

des ermittelten Nutzungswertes zum 31.<br />

Dezember 2007 eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung des Sachanlagevermögens<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

fungskosten in Höhe von TEUR 7.476<br />

(Vorjahr: TEUR 5.542) genutzt, die bereits<br />

in voller Höhe abgeschrieben worden sind.<br />

17. Sachanlagen<br />

Hinsichtlich der Entwicklung der Sach -<br />

anlagen wird auf den Anlagespiegel des<br />

Nordzucker Konzerns auf der Seite 84<br />

und folgende verwiesen.<br />

Die Vermögenswerte, die die Kriterien<br />

eines finance-lease nach IAS 17 erfüllen,<br />

betreffen im Wesentlichen ein Speicher -<br />

becken in Stöcken und diverse Leasing-<br />

Verträge für IT-Ausstattung.<br />

Zum 28. Februar 2009 werden Sachanlagen<br />

mit Anschaffungs- bzw. Herstellungs-<br />

Finance-Leases<br />

in Höhe von TEUR 24.900. Für die Ermittlung<br />

des Cashflows der Berichtseinheit<br />

wurden Planungsrechnungen für die<br />

nächsten fünf Jahre herangezogen. Der<br />

im Geschäftsjahr 2007 für die Diskontierung<br />

der Zahlungsströme der Berichtseinheiten<br />

verwendete Zinssatz betrug 8,34 %.<br />

Bei den in die Berechnung des Netto-<br />

Cash flows einfließenden nachhaltigen<br />

Ergebnissen wurde eine Wachstumsrate<br />

von 0 % angesetzt. Im Geschäftsjahr<br />

lagen keine Anhaltspunkte für eine neuerliche<br />

Ermittlung des Nutzungswertes vor.<br />

Aufgrund der im Vorjahr vorliegenden<br />

Planung ergab sich auf der Grundlage<br />

des ermittelten Nutzungswertes zum 31.<br />

Dezember 2007 eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung des ausschließlich auf die<br />

serbischen Tochtergesellschaften allokierten<br />

Geschäfts- oder Firmenwertes in<br />

Höhe von TEUR 24.000. Im Geschäftsjahr<br />

musste aufgrund der weiter verschlechterten<br />

Situation im serbischen Markt der<br />

kosten von TEUR 151.597 (Vorjahr: TEUR<br />

142.543) genutzt, die bereits vollständig<br />

abgeschrieben worden sind.<br />

In der Berichtsperiode wurden Aufwendungen<br />

für selbst erstellte Sachanlagen in Höhe<br />

von TEUR 1.082 (Vorjahr: TEUR 1.929)<br />

aktiviert.<br />

Der Nordzucker Konzern hat im Geschäftsjahr<br />

2008/09 Entschädigungen in Höhe<br />

von TEUR 13.415 (Vorjahr: TEUR 1.240)<br />

für den Untergang bzw. die Wertminderung<br />

von Sachanlagen von Dritten, z.B.<br />

Versicherungen, erhalten.<br />

Die Netto-Buchwerte der aktivierten Leasinggegenstände<br />

teilen sich wie folgt auf:<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Technische Anlagen und Maschinen 2.423 2.750<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 79 143<br />

Finance-Leases 2.502 2.893<br />

verbliebene Geschäfts- und Firmenwert in<br />

Höhe von TEUR 15.926 vollständig abgeschrieben<br />

werden. Für die Ermittlung des<br />

Cashflows der Berichtseinheit wurden Planungsrechnungen<br />

für die nächsten fünf<br />

Jahre herangezogen. Der im Geschäftsjahr<br />

2008 für die Diskontierung der Zahlungsströme<br />

der Berichtseinheiten verwendete<br />

Zinssatz betrug 11,2 %. Bei den<br />

in die Berechnung des Netto-Cashflows<br />

einfließenden nachhaltigen Ergebnissen<br />

wurde eine Wachstumsrate von 0 % angesetzt.<br />

Über den Werthaltigkeitstest auf Berichts -<br />

ebene hinaus werden Sachanlagen auch<br />

einzeln auf ihren jeweils e<strong>rz</strong>ielbaren Betrag<br />

außerplanmäßig z.B. bei Werkschließungen<br />

(siehe Gliederungspunkt 10) abgeschrieben<br />

und bei Wegfall der Gründe für diese<br />

Abschreibung wieder zugeschrieben. Die<br />

Zuschreibungen betrugen im Geschäftsjahr<br />

TEUR 2.750 (Vorjahr: TEUR 3.626).<br />

Nordzucker 2008/09 83


Konzern-Anlagespiegel Vorjahr (2007/08)<br />

der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworbene Rechte und Lizenzen 79.942 564 7.049 207 7.959 79.803<br />

Selbsterstellte Software 2.554 -1 35 0 0 2.588<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 46.730 -120 0 0 2.184 44.426<br />

Geleistete Anzahlungen 30 0 1 -30 0 1<br />

Sachanlagen<br />

84<br />

129.256 443 7.085 177 10.143 126.818<br />

Grundstücke und Bauten 460.327 3.007 9.085 -5.938 18.222 448.259<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

1.337.392 3.102 94.542 11.405 86.710 1.359.731<br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete Anzahlungen und<br />

58.356 172 4.427 -1.448 6.323 55.184<br />

Anlagen im Bau 20.988 29 16.760 -11.785 5.196 20.796<br />

1.877.063 6.310 124.814 -7.766 116.451 1.883.970<br />

Als Finanzinvestition<br />

gehaltene Immobilien 10.811 6 77 7.589 3.780 14.703<br />

Finanzanlagen<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. Zeitwerte<br />

Stand am Währungs- Zugang Umbu- Abgang Stand am<br />

1.3.2007 effekte chungen 29.2.2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Sonstige Ausleihungen 1.533 0 0 0 661 872<br />

Nach der Equity-Methode bilanzierte<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen<br />

und an Gemeinschaftsunternehmen<br />

Beteiligungen an sonstigen<br />

3.171 1 5.040 0 0 8.212<br />

Unternehmen 29.595 -1 0 0 25 29.569<br />

Sonstige Finanzanlagen 13.626 23 0 0 12.892 757<br />

47.925 23 5.040 0 13.578 39.410<br />

2.065.055 6.782 137.016 0 143.952 2.064.901<br />

Die Abgänge aus der Anlagekategorie „Grundstücke und Bauten“ betreffen Vermögenswerte mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 3.747 bzw.<br />

Restbuchwerten in Höhe von TEUR 2.101, die in den Bilanzposten „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ umgegliedert wurden.


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Abschreibungen Buchwerte<br />

Stand am Währungs- planmäßige außer- Zuschrei- Umbu- Abgang Stand am Stand am Stand am<br />

1.3.2007 effekte planmäßige bungen chungen 29.2.2008 29.2.2008 28.2.2007<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

19.718 216 8.890 6.798 1 0 7.931 27.690 52.113 60.224<br />

1.609 0 75 0 0 0 0 1.684 904 945<br />

0 0 0 24.000 0 0 0 24.000 20.426 46.730<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 1 30<br />

21.327 216 8.965 30.798 1 0 7.931 53.374 73.444 107.929<br />

256.813 379 6.361 25.756 543 -5.366 16.895 266.505 181.754 203.514<br />

920.705 693 28.287 44.445 1.891 112 81.108 911.243 448.488 416.687<br />

44.509 111 4.077 143 123 -111 5.680 42.926 12.258 13.847<br />

0 0 0 147 0 0 0 147 20.649 20.988<br />

1.222.027 1.183 38.725 70.491 2.557 -5.365 103.683 1.220.821 663.149 655.036<br />

4.432 5 40 134 1.068 5.365 1.298 7.610 7.093 6.379<br />

1.355 0 0 0 0 0 1.355 0 872 178<br />

2.400 1 0 1.950 0 0 0 4.351 3.861 771<br />

9.877 0 0 0 0 0 0 9.877 19.692 19.718<br />

13.153 2 0 0 8 0 12.863 284 473 473<br />

26.785 3 0 1.950 8 0 14.218 14.512 24.898 21.140<br />

1.274.571 1.407 47.730 103.373 3.634 0 127.130 1.296.317 768.584 790.484<br />

Nordzucker 2008/09 85


Konzern-Anlagespiegel 2008/09<br />

der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworbene Rechte und Lizenzen 79.803 -842 1.363 46 4.094 76.276<br />

Selbsterstellte Software 2.588 0 0 0 0 2.588<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 44.426 0 0 0 4.500 39.926<br />

Geleistete Anzahlungen 1 0 1 0 2 0<br />

Sachanlagen<br />

86<br />

126.818 -842 1.364 46 8.596 118.790<br />

Grundstücke und Bauten 448.259 -8.540 5.679 -163 15.116 430.119<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

1.359.731 -11.643 42.818 16.754 103.914 1.303.746<br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete Anzahlungen und<br />

55.184 -455 2.552 53 5.096 52.238<br />

Anlagen im Bau 20.796 -108 13.839 -17.073 13.205 4.249<br />

1.883.970 -20.746 64.888 -429 137.331 1.790.352<br />

Als Finanzinvestition<br />

gehaltene Immobilien 14.703 27 595 383 1.401 14.307<br />

Finanzanlagen<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. Zeitwerte<br />

Stand am Währungs- Zugang Umbu- Abgang Stand am<br />

1.3.2008 effekte chungen 28.2.2009<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Sonstige Ausleihungen 872 0 10.000 0 10.050 822<br />

Nach der Equity-Methode bilanzierte<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen<br />

und an Gemeinschaftsunternehmen<br />

Beteiligungen an sonstigen<br />

8.212 -63 3.142 0 0 11.291<br />

Unternehmen 29.569 -3 19 0 12 29,573<br />

Sonstige Finanzanlagen 757 -44 523 0 294 942<br />

39.410 -110 13.684 0 10.356 42.628<br />

2.064.901 -21.671 80.531 0 157.684 1.966.077<br />

Die Abgänge aus der Anlagekategorie „Grundstücke und Bauten“ betreffen Vermögenswerte mit Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 809 bzw.<br />

Restbuchwerten in Höhe von TEUR 436, die in den Bilanzposten „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ umgegliedert wurden.<br />

Die Zugänge und Zuschreibungen aus der Anlagekategorie „Nach der Equity-Methode bilanzierte Anteile an assoziierten Unternehmen und an<br />

Gemeinschaftsunternehmen“ betreffen das Beteiligungsergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile.


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Abschreibungen Buchwerte<br />

Stand am Währungs- planmäßige außer- Zuschrei- Umbu- Abgang Stand am Stand am Stand am<br />

1.3.2008 effekte planmäßige bungen chungen 28.2.2009 28.2.2009 29.2.2008<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

27.690 -652 7.606 742 0 0 2.015 33.371 42.905 52.113<br />

1.684 -1 75 0 0 0 0 1.758 830 904<br />

24.000 0 0 15.926 0 0 0 39.926 0 20.426<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

53.374 -653 7.681 16.668 0 0 2.015 75.055 43.735 73.444<br />

266.505 102 6.555 6.934 0 -33 14.778 265.285 164.834 181.754<br />

911.243 -1.471 31.619 15.001 2.650 50 100.274 853.518 450.228 448.488<br />

42.926 -214 3.118 117 5 -33 4.450 41.459 10.779 12.258<br />

147 0 0 0 0 0 0 147 4.102 20.649<br />

1.220.821 -1.583 41.292 22.052 2.655 -16 119.502 1.160.409 629.943 663.149<br />

7.610 16 41 924 95 16 634 7.878 6.429 7.093<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 822 872<br />

4.351 0 0 0 3.359 0 0 992 10.299 3.861<br />

9.877 -1 0 4 0 0 0 9.880 19.693 19.692<br />

284 -1 0 0 0 0 15 268 674 473<br />

14.512 -2 0 4 3.359 0 15 11.140 31.488 24.898<br />

1.296.317 -2.222 49.014 39.648 6.109 0 122.166 1.254.482 711.595 768.584<br />

Nordzucker 2008/09 87


19. Als Finanzinvestitionen<br />

gehaltene Immobilien<br />

Die als Finanzinvestitionen gehaltenen<br />

Immobilien im Nordzucker Konzern betreffen<br />

insbesondere Wohnungen sowie<br />

nicht betriebsnotwendige Grundstücke.<br />

Im Geschäftsjahr 2008/09 wurden Mieterlöse<br />

in Höhe von TEUR 162 (Vorjahr:<br />

TEUR 157) e<strong>rz</strong>ielt, denen Aufwendungen<br />

in Höhe von TEUR 75 (Vorjahr: TEUR<br />

137) gegenüberstehen. Darüber hinaus<br />

fielen Aufwendungen in Höhe von TEUR<br />

221 (Vorjahr: TEUR 38) an, denen keine<br />

Mieterlöse gegenüberstanden.<br />

Der Zeitwert der zur Vermietung gehalte -<br />

nen Immobilien beträgt zum 28. Februar<br />

2009 TEUR 9.296 (Vorjahr: TEUR 10.777).<br />

Die Bestimmung des Zeitwertes erfolgte<br />

aufgrund von internen Einschätzungen<br />

der Marktwerte auf der Basis von Vergleichsobjekten.<br />

Im Geschäftsjahr 2008/09 wurden nachträgliche<br />

Anschaffungskosten in Höhe von<br />

TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 1.065) aktiviert.<br />

21. Vorräte<br />

Die Vorräte setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Die unfertigen E<strong>rz</strong>eugnisse enthalten zur<br />

Herstellung von Bioethanol benötigten<br />

Dicksaft.<br />

Vorräte in Höhe von TEUR 92.654 (Vorjahr:<br />

TEUR 70.432) wurden zu ihrem<br />

Nettoveräußerungswert bilanziert. Die<br />

Wertberichtigung auf Vorräte beträgt<br />

TEUR 3.596 (Vorjahr: TEUR 3.967).<br />

88<br />

20. Finanzanlagen<br />

Hinsichtlich der Entwicklung der Finanz -<br />

anlagen wird auf den Anlagespiegel des<br />

Nordzucker Konzerns auf der Seite 84<br />

und folgende verwiesen.<br />

20.1. Nach der Equity-Methode<br />

konsolidierte Gesell schaften<br />

Die assoziierten Unternehmen und Ge -<br />

mein schaftsunternehmen, die nach der<br />

Equity-Methode bewertet werden, haben<br />

insgesamt im Geschäftsjahr ein Jahres -<br />

ergebnis in Höhe von TEUR 18.479 (Vor -<br />

jahr: TEUR -6.341), Umsatzerlöse von<br />

TEUR 1.589.504 (Vorjahr: TEUR 429.294),<br />

Aktiva in Höhe von TEUR 220.593 (Vorjahr:<br />

TEUR 231.688) sowie Schulden in Höhe von<br />

TEUR 193.215 (Vorjahr: TEUR 218.372) in<br />

ihren Abschlüssen ausgewiesen.<br />

Der Anteil des Nordzucker Konzerns an<br />

den Gew<strong>innen</strong>/Verlusten der assoziierten<br />

Unternehmen betrug in der Berichts peri -<br />

ode TEUR 8.053 (Vorjahr: TEUR -2.581).<br />

Bei der Einbeziehung nach der Equity-<br />

Methode werden die Verluste aus einem<br />

Vorräte<br />

assoziierten Unternehmen, die den Beteiligungsbuchwert<br />

bzw. sonstige langfristige<br />

Forderungen aus der Finanzie rung dieses<br />

Unternehmens übersteigen, nicht<br />

erfasst, da keine Nachschusspflicht besteht.<br />

20.2. Sonstige Finanzanlagen<br />

Für die in den sonstigen Finanzinstru men -<br />

ten des Anlagevermögens enthaltenen<br />

Finanzinstrumente der Kategorie „zur<br />

Veräußerung verfügbar“ erfolgt der Wert -<br />

an satz zum Bilanzstichtag zum Zeitwert<br />

bzw., sofern dieser aufgrund des Fehlens<br />

eines aktiven Marktes oder über andere<br />

Bewertungsmethoden nicht verlässlich<br />

ermittelt werden kann, zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten.<br />

Die Anteile an der Cukrovary TTD a.s. werden<br />

trotz einer Beteiligungsquote von<br />

33,5 % hier ausgewiesen, da aufgrund der<br />

gesellschaftsvertraglichen Regelungen kein<br />

maßgeblicher Einfluss auf die Geschäftsund<br />

Finanzpolitik ausgeübt werden kann.<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 24.285 30.347<br />

Unfertige E<strong>rz</strong>eugnisse, unfertige Leistungen 48.196 31.143<br />

Fertige E<strong>rz</strong>eugnisse und Waren 445.118 570.003<br />

Vorräte 517.599 631.493


22. Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leis -<br />

tungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Angaben zu den Ausfallrisiken und zur<br />

Alterstruktur der Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sind unter der<br />

Textziffer 38 enthalten. Der Aufwand aus<br />

der Wertberichtigung von Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen des Geschäftsjahres<br />

beträgt TEUR 3.308 (Vorjahr:<br />

TEUR 632).<br />

23. Forderungen gegen nahestehende<br />

Personen und Unternehmen<br />

Die Forderungen gegen nahestehende<br />

Personen und Unternehmen setzen sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Die Forderungen an assoziierte Unterneh -<br />

men und Gemeinschaftsunternehmen betreffen<br />

die Eurosugar S.A.S., Paris/ Frank -<br />

reich, die seit dem 1. Oktober 2007 den<br />

Großteil der Endkunden des Nordzucker<br />

Konzerns beliefert.<br />

Die nach Konsolidierung verbleibenden<br />

Forderungen gegen nahestehende Per -<br />

sonen und Unternehmen sind der Klasse<br />

24. Finanzielle Vermögenswerte<br />

Die finanziellen Vermögenswerte setzen<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

Die finanziellen Vermögenswerte sind mit<br />

Ausnahme der positiven Zeitwerte von<br />

Derivaten und den Wertpapieren als „zur<br />

Veräußerung verfügbar“ der Klasse von<br />

Finanzinstrumenten „Finanzielle Vermö -<br />

gens werte und sonstige Forderungen“<br />

zugeordnet. Angaben zu den in dieser<br />

Klasse bestehenden Ausfallrisiken und zur<br />

Alterstruktur werden unter der Textziffer<br />

38 gemacht.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

brutto<br />

Wertberichtigung auf Forderungen<br />

63.478 73.668<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

6.026 3.446<br />

an Fremde 57.452 70.222<br />

Forderungen gegen nahestehende<br />

Personen und Unternehmen<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Forderungen gegen assoziierte Unternehmen<br />

und Gemeinschaftsunternehmen 76.260 128.130<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

Forderungen gegen sonstige nahestehende<br />

233 0<br />

Personen und Unternehmen<br />

Forderungen gegen nahestehende Personen<br />

180 7.052<br />

und Unternehmen 76.673 135.182<br />

von Finanzinstrumenten „Finanzielle Vermögenswerte<br />

und sonstige Forderun gen“<br />

zugeordnet. Angaben zu den in dieser<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

Klasse bestehenden Ausfallrisiken und zur<br />

Alterstruktur sind der Textziffer 38 zu entnehmen.<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Schadenersatzansprüche 13.265 4.683<br />

Positiver Zeitwert von Derivaten 0 697<br />

Wertpapiere „Available for sale“ 10 10<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 3.232 5.874<br />

Finanzielle Vermögenswerte 16.507 11.264<br />

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

sind in der Klasse von Finanzinstrumenten<br />

„Finanzanlagen“ enthalten, die der<br />

Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“<br />

zugeordnet werden, und sind vollständig<br />

zu Zeitwerten bilanziert.<br />

Nordzucker 2008/09 89


25. Sonstige Vermögenswerte<br />

Die sonstigen Vermögenswerte gliedern<br />

sich wie folgt:<br />

In den übrigen sonstigen Vermögenswerten<br />

ist der abgezinste Anspruch auf<br />

Umstrukturierungsbeihilfe aus dem Restrukturierungsfonds<br />

in Höhe von TEUR<br />

213.863 (Vorjahr: TEUR 116.574) enthalten<br />

(s. Textziffer 7).<br />

In dieser Position werden außerdem die<br />

bis zum Bilanzstichtag entstandenen Anschaffungsnebenkosten<br />

aus dem Erwerb<br />

der Nordic Sugar Group in Höhe von<br />

TEUR 8.804 ausgewiesen.<br />

26. Zur Veräußerung bestimmte<br />

Vermögenswerte<br />

Die Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5<br />

als zur Veräußerung klassifiziert sind,<br />

umfassen Grundstücke und Bauten mit<br />

einem Wert von TEUR 1.446 (Vorjahr:<br />

TEUR 1.948).<br />

27. Eigenkapital<br />

Die Veränderung des Konzerneigenkapitals<br />

ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

(S.60) dargestellt.<br />

Das Kapitalmanagement des Nordzucker<br />

Konzerns ist insbesondere auf eine starke<br />

Eigenkapitalbasis und eine nachhaltige<br />

Dividendenpolitik ausgelegt, um einerseits<br />

die laufende Geschäftstätigkeit<br />

siche<strong>rz</strong>ustellen und andererseits den<br />

Aktionären eine angemessene Dividendenrendite<br />

zu ermöglichen. Die rechnerische<br />

Eigenkapitalquote beträgt zum 28. Februar<br />

2009 38 % (Vorjahr: 41 %), und der Vorstand<br />

wird der Hauptversammlung vorschlagen,<br />

eine Dividende in Höhe von<br />

EUR 0,22 (Vorjahr: EUR 0,48) je Stückaktie<br />

auszuschütten.<br />

90<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Forderungen aus sonstigen Steuern 24.991 14.672<br />

Übrige sonstige Vermögenswerte 260.649 130.430<br />

Sonstige Vermögenswerte 285.640 145.102<br />

Die Nordzucker AG unterliegt keinen satzungsmäßigen<br />

Kapitalerfordernissen. Der<br />

Vorstand steuert den Konzern erfolgsbezogen<br />

auf der Grundlage kapitalmarktorientierter<br />

Unternehmensziele, die durch<br />

das Erreichen bestimmter Konzernkennzahlen<br />

gemessen werden. Als maßgebliche<br />

Konzernkennzahlen dienen die Gesamtleistungsrentabilität,<br />

die Umsatzrendite,<br />

die Eigenkapitalquote sowie die Eigenkapitalrendite,<br />

für die bestimmte Zielwerte<br />

definiert wurden.<br />

27.1. Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital)<br />

beträgt zum 28. Februar 2009 unverändert<br />

EUR 123.651.328,00 und ist in<br />

48.301.300 auf den Namen lautende<br />

Stückaktien eingeteilt. Der Vorstand ist ermächtigt,<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrates<br />

das Grundkapital um bis 32,0 Mio.<br />

EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital).<br />

Das Grundkapital ist voll eingezahlt und<br />

hat wie im Vorjahr einen rechnerischen<br />

Anteil am gezeichneten Kapital von EUR<br />

2,56 je Aktie.<br />

Als Aktionär mit mehr als 50 % der Aktien<br />

war am Bilanzstichtag die Nordzucker<br />

Holding Aktiengesellschaft, Braunschweig,<br />

mit 76,23 % legitimiert.<br />

27.2. Kapitalrücklage<br />

Die Kapitalrücklage wurde aus Aufgeldern<br />

aus Kapitalerhöhungen der Nordzucker AG<br />

gebildet.<br />

27.3. Erwirtschaftetes<br />

Konzerneigenkapital<br />

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital<br />

umfasst die in den vergangenen Geschäfts -<br />

jahren sowie in der laufenden Periode<br />

e<strong>rz</strong>ielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen.<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte, die im<br />

Rahmen von Unternehmenserwerben<br />

entstanden sind, die vor dem 1. Mä<strong>rz</strong><br />

2004 durch den Konzern durchgeführt<br />

worden sind, wurden mit den Rücklagen<br />

verrechnet. Der Ausgleichsposten aus der<br />

Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen<br />

wurde in der IFRS-Eröffnungsbilanz<br />

mit dem erwirtschafteten Eigen -<br />

kapital verrechnet.<br />

Im erwirtschafteten Konzerneigenkapital<br />

ist mit TEUR 12.365 die gesetzliche<br />

Rücklage von 10 % des gezeichneten<br />

Kapitals enthalten, die aufgrund gesetz -<br />

licher Bestimmungen nicht zur Ausschüttung<br />

zur Verfügung steht (§150 AktG).


27.4. Kumuliertes übriges Eigenkapital<br />

Das kumulierte übrige Eigenkapital setzt<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

Zum 28. Februar 2007 betrug die Rücklage<br />

für Zeitwertanpassung bei Derivaten in<br />

Cashflow Hedges TEUR 881 und die im<br />

Eigenkapital erfassten Währungsdifferenzen<br />

aus der Konsolidierung ausländischer Tochtergesellschaften<br />

TEUR 22.161.<br />

27.5. Ausgleichsposten für Minder -<br />

heiten anteile<br />

Die Anteile anderer Gesellschafter entfallen<br />

im Wesentlichen auf die folgenden<br />

Unternehmen:<br />

Die Cukrownia Chelmza S.A. und die<br />

Cukrownia Krasiniec S.A. sind im Ge schäfts -<br />

jahr nach Abschluss der Liqui da tionsver -<br />

fahren aus dem Konsolidierungs kreis ausgeschieden.<br />

28. Pensionsverpflichtungen<br />

Rückstellungen für Pensionen werden für<br />

Verpflichtungen aus Anwartschaften und<br />

laufenden Leistungen an aktive und ehemalige<br />

Mitarbeiter des Nordzucker Konzerns<br />

sowie für deren Hinterbliebene gebildet.<br />

Die Ausgestaltung der Altersversorgung<br />

richtet sich nach den rechtlichen, steuerlichen<br />

und wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />

der jeweiligen Länder.<br />

Die Versorgungssysteme innerhalb des<br />

Konzerns sind sowohl beitrags- (defined<br />

contribution plans) als auch leistungsorientiert<br />

(defined benefit plans). Die Pen -<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Kumuliertes übriges Eigenkapital<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Zeitwertanpassung bei Derivaten<br />

in Cashflow Hedges<br />

Währungsdifferenzen aus der Konsolidierung<br />

-2.173 125<br />

ausländischer Tochtergesellschaften 8.245 27.941<br />

Kumuliertes übriges Eigenkapital 6.072 28.066<br />

Anteile anderer Gesellschafter<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Sunoko d.o.o. 0 51.996 60.436<br />

Cukrownia Chełmża S.A.,i.L. 0 2.248<br />

Považský cukor a.s. 1.156 1.110<br />

Cukrownia Melno S.A.,i.L. 205 235<br />

Cukrownia Krasiniec S.A.,i.L. 0 783<br />

Sonstige Gesellschaften 141 432<br />

Anteile anderer Gesellschafter 53.498 65.244<br />

sionszusagen basieren auf Betriebsvereinbarungen<br />

sowie in wenigen Fällen auf<br />

Einzelzusagen mit fixierten Auszahlungsbeträgen.<br />

Für die leistungsorientierten<br />

Versorgungssysteme bestehen sowohl<br />

rückstellungsfinanzierte als auch durch<br />

Planvermögen gedeckte Zusagen.<br />

Pensionsverpflichtungen Parameter<br />

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen<br />

für die leistungsorientierten Versorgungssysteme<br />

erfolgt nach IAS 19 auf der Grundlage<br />

versicherungsmathematischer Annahmen.<br />

In den Geschäftsjahren 2008/09<br />

und 2007/08 wurden die folgenden gewichteten<br />

Parameter angewendet:<br />

28.2.2009 29.2.2008<br />

Rechnungszins (%) 6,10 5,25<br />

Gehaltstrend (%) 2,50 2,50<br />

Rententrend (%) 1,50 2,00<br />

Nordzucker 2008/09 91


Hinsichtlich der Lebenserwartung wurden<br />

bei den inländischen Unternehmen<br />

des Nordzucker Konzerns die Richttafeln<br />

2005 G von Dr. Klaus Heubeck verwendet.<br />

Für die leistungsorientierten Versorgungs -<br />

systeme entstanden 2008/09 Aufwendungen<br />

in Höhe von TEUR 6.653 (Vorjahr:<br />

TEUR 7.550), die sich wie folgt zusammensetzen:<br />

Die in der Bilanz erfassten Rückstellungen<br />

für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

haben sich wie folgt ent -<br />

wickelt:<br />

Die tatsächliche Rendite des Pensionsplanvermögens<br />

beträgt TEUR 2.529 (Vorjahr:<br />

TEUR 2.286), die erfahrungsbedingte<br />

Abweichung im Berichtsjahr TEUR -620<br />

(Vorjahr: TEUR -613).<br />

Zum 28. Februar 2007 betrugen der<br />

Barwert der Pensionsverpflichtungen<br />

TEUR 159.925 (28. Februar 2006:<br />

TEUR 174.364; 28. Februar 2005:<br />

TEUR 161.205), der Barwert des Planvermögens<br />

TEUR 44.980 (28. Februar 2006:<br />

TEUR 46.677; 28. Februar 2005:<br />

TEUR 807), die unrealisierten versicherungsmathematischen<br />

Verluste<br />

TEUR 10.752 (28. Februar 2006:<br />

TEUR 25.706; 28. Februar 2005:<br />

TEUR 13.753) und die Pensionsrück -<br />

stellungen TEUR 104.193 (28. Februar<br />

2006: TEUR 101.981; 28. Februar 2005:<br />

TEUR 146.625).<br />

92<br />

Pensionsaufwand<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Dienstzeitaufwand<br />

Effekte von Pensionsplankü<strong>rz</strong>ungen und<br />

1.961 2.204<br />

Pensionsplanaufhebungen<br />

Amortisation unrealisierter versicherungs-<br />

0 -15<br />

mathematischer Gewinne (-) und Verluste (+) 0 43<br />

Personalaufwand 1.961 2.232<br />

Zinsaufwand für die Pensionsrückstellung<br />

im Geschäftsjahr 8.141 7.345<br />

Rendite des Pensionsplanvermögens -3.149 -2.899<br />

Auswirkungen von Wechselkursveränderungen -300 872<br />

Zinsaufwand 4.692 5.318<br />

Pensionsaufwand 6.653 7.550<br />

Pensionsrückstellungen<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Veränderung des Anwartschaftsbarwertes<br />

Anwartschaftsbarwert<br />

zu Beginn des Geschäftsjahres 156.037 159.925<br />

Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres<br />

Zinsaufwand für die Pensionsrückstellung<br />

1.961 2.204<br />

im Geschäftsjahr 8.141 7.345<br />

Rentenzahlungen<br />

Übertragungen von Pensionen<br />

von anderen Unternehmen<br />

-9.116 -9.033<br />

inklusive konzerninterne Übertragungen<br />

Übertragungen von Pensionen<br />

auf andere Unternehmen<br />

178 288<br />

inklusive konzerninterne Übertragungen<br />

Effekte von Pensionsplankü<strong>rz</strong>ungen und<br />

-233 -1.283<br />

Pensionsplanaufhebungen<br />

Versicherungsmathematischer Gewinn(-)/Verlust(+)<br />

0 -15<br />

des laufenden Geschäftsjahres -19.186 -4.266<br />

Auswirkungen von Wechselkursveränderungen<br />

Anwartschaftsbarwert<br />

-125 872<br />

zum Ende des Geschäftsjahres 137.657 156.037<br />

Veränderung des Planvermögens<br />

Barwert des Planvermögens für<br />

gedeckte Pensionsverpflichtungen<br />

zu Beginn des Geschäftsjahres<br />

Zuwendungen<br />

43.438 44.980<br />

an Versorgungseinrichtungen/Planvermögen 315 318<br />

Einzahlungen aus dem Planvermögen -4.614 -4.147<br />

Erwartete Rendite des Pensionsplanvermögens<br />

Versicherungsmathematischer Gewinn(+)/Verlust(-)<br />

3.149 2.899<br />

des laufenden Geschäftsjahres<br />

Barwert des Planvermögens für<br />

gedeckte Pensionsverpflichtungen<br />

-621 -612<br />

zum Ende des Geschäftsjahres 41.667 43.438<br />

Netto-Pensionsverpflichtungen<br />

Unrealisierte versicherungsmathematische<br />

95.990 112.599<br />

Gewinne(+)/Verluste(-) 10.942 -7.055<br />

Pensionsrückstellungen 106.932 105.544


29. Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Die Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen<br />

enthält die voraussichtlich<br />

anfallenden Aufwendungen im Zusammenhang<br />

mit dem Rückbau und der Rekultivierung<br />

von betrieblich genutzten<br />

Flächen. Dazu gehören auch die Rückbauverpflichtungen<br />

am ehemaligen<br />

Produktionsstandort in Güstrow.<br />

Die Rückstellung für Vorruhestand umfasst<br />

die voraussichtlichen Verpflichtun-<br />

30. Finanzverbindlichkeiten<br />

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

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Stand Währungs- Inanspruch- Stand<br />

TEUR 1.3.2008 kurseffekte Zuführung nahme Auflösung 28.2.2009<br />

Rekultivierungsverpflichtungen 10.443 -128 5.273 5.129 862 9.597<br />

Jubiläumsaufwendungen 1.976 -6 937 142 126 2.639<br />

Altersteilzeit 2.091 0 0 811 0 1.280<br />

Tantiemen, Prämien<br />

und andere Gratifikationen 6.636 -120 788 2.081 154 5.069<br />

Vorruhestand 24.978 -103 5.066 10.741 2.320 16.880<br />

Übrige sonstige Rückstellungen 16.666 -229 33.345 22.885 2.372 24.525<br />

Sonstige Rückstellungen 62.790 -586 45.409 41.789 5.834 59.990<br />

Die zum 28. Februar 2009 bestehenden<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

sind durch die folgenden Fälligkeiten<br />

gekennzeichnet:<br />

Die Ve<strong>rz</strong>insung der Darlehen ist teilweise<br />

abhängig von bestimmten Unternehmenskennzahlen<br />

wie Eigenkapitalquote<br />

sowie EBITDA im Verhältnis zu Verschul-<br />

gen des Konzerns aufgrund getroffener<br />

betrieblicher Vorruhestandsvereinbarungen<br />

im Rahmen eines Sozialplans, der im<br />

Zusammenhang mit den in den Folgejahren<br />

eintretenden Veränderungen der<br />

Zuckermarktordnung abgeschlossen<br />

wurde. Darunter fallen auch die mit der<br />

Schließung des Standortes Güstrow notwendig<br />

gewordenen Personalmaßnahmen.<br />

Des Weiteren sind in dieser Rückstellung<br />

auch Verpflichtungen aus<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

sonstigen Einzelvereinbarungen enthalten.<br />

In der Zuführung zu dieser Rückstellung<br />

ist ein Betrag von TEUR 602 aus der Aufzinsung<br />

dieser Rückstellung mit einem<br />

Zinsfuß von 5 % enthalten.<br />

Die übrigen sonstigen Rückstellungen<br />

wurden u.a. gebildet für Boni und Provisionen,<br />

drohende Verluste aus schwebenden<br />

Geschäften und sonstige zu erwartende<br />

Belastungen.<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 495.705 390.951<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 952 1.198<br />

Finanzverbindlichkeiten 496.657 392.149<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Summe<br />

bis zu einem Jahr von mehr als einem von mehr als<br />

TEUR bis zu fünf Jahren fünf Jahren<br />

28.2.2009 262.612 233.093 0 495.705<br />

29.2.2008 193.526 197.425 0 390.951<br />

dungsgrad und Zinsaufwand. Den<br />

Nordzucker-Konzerngesellschaften wurden<br />

im Geschäftsjahr weitere ku<strong>rz</strong>- sowie<br />

langfristige Kreditlinien in Höhe von<br />

insgesamt TEUR 111.046 (Vorjahr:<br />

TEUR 319.303) bestätigt, die bisher<br />

nicht in Anspruch genommen wurden.<br />

Nordzucker 2008/09 93


Im Geschäftsjahr wurden keine finanziellen<br />

Vermögensgegenstände im Sinne des<br />

IFRS 7.14 als Sicherheiten für Finanzver-<br />

31. Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

32. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

nahestehenden Personen und<br />

Unternehmen<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

sind der Klasse von Finanzinstrumenten<br />

„Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen“<br />

zugeordnet.<br />

33. Sonstige finanzielle<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Die Kaufpreisverbindlichkeiten resultieren<br />

aus Kaufpreiszahlungen im Zusammenhang<br />

mit dem Erwerb der serbischen<br />

Beteiligung.<br />

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten<br />

sind mit Ausnahme der Derivate der<br />

Klasse von Finanzinstrumenten „Sonstige<br />

finanzielle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten<br />

gegenüber nahestehen-<br />

94<br />

bindlichkeiten durch den Nordzucker<br />

Konzern gestellt. Weder im Berichtszeitraum<br />

noch im Vergleichszeitraum kam es<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

bei Darlehensverbindlichkeiten des<br />

Nordzucker Konzerns zu Zahlungs stö -<br />

rungen oder Vertragsverletzungen.<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Rübenlieferanten<br />

Andere Verbindlichkeiten aus<br />

132.087 144.335<br />

Lieferungen und Leistungen 84.288 55.899<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 216.375 200.234<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen<br />

und Gemeinschaftsunternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen<br />

0 2<br />

nahestehenden Personen und Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden<br />

8.257 5.769<br />

Personen und Unternehmen 8.257 5.771<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Kaufpreisverbindlichkeiten 0 27.500<br />

Negativer Zeitwert von Derivaten 3.063 521<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 3.445 4.557<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.508 32.578<br />

den Personen und Unternehmen“ zugeordnet.<br />

Die negativen Zeitwerte von Derivaten<br />

werden in der Klasse von Finanzinstrumenten<br />

„Derivate“ geführt.


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

34. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern<br />

sich wie folgt:<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 1.935 2.119<br />

Investitionszulagen, -zuschüsse und sonstige Förderungen 20.037 19.345<br />

Abgrenzungen 14.857 18.299<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 618 148<br />

Verbindlichkeiten aus der Restrukturierungsabgabe 154.670 118.549<br />

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 10.869 49.962<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 202.986 208.422<br />

Die Verbindlichkeiten aus Investitionszulagen,<br />

-zuschüssen und sonstigen Förderungen<br />

resultieren aus entsprechenden<br />

Zuwendungen der öffentlichen Hand im<br />

Zusammenhang mit der Anschaffung<br />

oder Herstellung von begünstigten Sachanlagen.<br />

Sie werden über die Nutzungsdauer<br />

der bezuschussten Vermögenswerte<br />

erfolgswirksam aufgelöst.<br />

Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten<br />

beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Mitarbeitern aus ausstehenden<br />

Lohn- und Gehaltszahlungen<br />

sowie noch nicht in Anspruch genommenen<br />

Urlaubstagen. Im Vorjahr wurde hier<br />

außerdem eine Verbindlichkeit aus dem<br />

entgeltlichen Erwerb von Produktionsquoten<br />

ausgewiesen.<br />

Nicht zahlungswirksame Transaktionen<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Abschluss von Finance-Leasingverträgen 117 164<br />

Sonstige Angaben<br />

37. Weitere Angaben zu den<br />

Finanzinstrumenten<br />

Als Finanzinstrumente im Sinne des IFRS 7<br />

gelten Verträge, die gleichzeitig bei einem<br />

Erläuterungen zur Konzern-<br />

Kapitalflussrechnung<br />

35. Zusammensetzung des<br />

Finanzmittelfonds<br />

Der Finanzmittelfonds beinhaltet lediglich<br />

die Finanzmittel gemäß Bilanzausweis.<br />

Aus dem in der Konzernkapitalflussrechnung<br />

ausgewiesenen Finanzmittelfonds<br />

wurden keine Mittel für Bankbürgschaften<br />

bzw. Sicherheitshinterlegungen verwendet.<br />

36. Nicht zahlungswirksame<br />

Transaktionen<br />

2008/09 bzw. 2007/08 sind die folgenden<br />

nicht zahlungswirksamen Vorgänge<br />

im Finanzierungs- und Investitions -<br />

bereich erfolgt:<br />

Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen<br />

Vermögenswerts und bei der Gegenpartei<br />

zur Entstehung einer finanziellen<br />

Verbindlichkeit oder eines Eigen ka pital -<br />

instru m ents führen.<br />

Nordzucker 2008/09 95


Übersicht der Kategorien und Klassen von Finanzinstrumenten<br />

im Vorjahr (2007/08)<br />

der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

Aktiva<br />

Bewertung<br />

Bewertungskategorie<br />

96<br />

Summe 29.2.2008 Nominalwert<br />

Flüssige Mittel/<br />

Barreserve<br />

TEUR Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

Finanzanlagen 21.037 10 0 0<br />

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen 147.725 0 0 0<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 70.398 0 0 0<br />

Derivate 0 697 0 0<br />

Flüssige Mittel 28.846 0 28.846 0<br />

Summe 268.006 708 28.846 0<br />

Passiva<br />

Bewertung<br />

Bewertungskategorie<br />

Summe 29.2.2008<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten bzw.<br />

zu fortgef. Anschaffungskosten<br />

TEUR Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

Finanzverbindlichkeiten 392.148 0 392.148 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten<br />

200.236 0 200.236 0<br />

gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 37.828 0 37.828 0<br />

Derivate 0 521 0 0<br />

Summe 630.212 521 630.212 0


Kredite und<br />

Forderungen<br />

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Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten Fair Value<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

fin. Vermögenswerte (AFS)<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

1.179 0 19.858 10 0 0 0 0<br />

147.725 0 0 0 0 0 0 0<br />

70.398 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 697<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

219.301 0 19.858 10 0 0 0 697<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Fair Value<br />

Fair Value Option<br />

(FVTPL-FVO)<br />

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 521 0 0 0 0<br />

0 521 0 0 0 0<br />

Nordzucker 2008/09 97


Übersicht der Kategorien und Klassen von Finanzinstrumenten<br />

2008/09<br />

der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

Aktiva<br />

Bewertung<br />

Bewertungskategorie<br />

98<br />

Summe 28.2.2009 Nominalwert<br />

Flüssige Mittel/<br />

Barreserve<br />

TEUR Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

Finanzanlagen 21.190 10 0 0<br />

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen 93.169 0 0 0<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 57.863 0 0 0<br />

Derivate 0 0 0 0<br />

Flüssige Mittel 201.166 0 201.166 0<br />

Summe 373.387 10 201.166 0<br />

Passiva<br />

Bewertung<br />

Bewertungskategorie<br />

Summe 28.2.2009<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten bzw.<br />

zu fortgef. Anschaffungskosten<br />

TEUR Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

Finanzverbindlichkeiten 496.657 0 496.657 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten<br />

216.378 0 216.378 0<br />

gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 11.702 0 11.702 0<br />

Derivate 0 3.063 0 0<br />

Summe 724.737 3.063 724.737 0


Kredite und<br />

Forderungen<br />

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Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten Fair Value<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

fin. Vermögenswerte (AFS)<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

842 0 20.348 10 0 0 0 0<br />

93.169 0 0 0 0 0 0 0<br />

57.863 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

151.873 0 20.348 10 0 0 0 0<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

nach IAS 39<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

(FVTPL-HFT)<br />

Fair Value<br />

Fair Value Option<br />

(FVTPL-FVO)<br />

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 3.063 0 0 0 0<br />

0 3.063 0 0 0 0<br />

Nordzucker 2008/09 99


Übersicht der Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten<br />

der Nordzucker AG, Braunschweig<br />

28.2.2009<br />

TEUR aus<br />

Zinsen<br />

Flüssige Mittel/Barreserve 1.967<br />

Kredite und Forderungen 3.399<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AFS) 1.424<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (FAHFT und FLHFT) 0<br />

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten (FLAC) -29.855<br />

Summe -23.066<br />

29.2.2008<br />

TEUR aus<br />

Zinsen<br />

Flüssige Mittel/Barreserve 4.361<br />

Kredite und Forderungen 1.292<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AFS ) 1.036<br />

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (FAHFT und FLHFT) 0<br />

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten (FLAC) -13.286<br />

Summe -6.598<br />

100


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

aus der Folgebewertung<br />

aus zum Währungs- Wert- Wert- aus Nettoergebnis<br />

Dividenden Fair Value umrechnung berichtigung aufholung Abgang 2008/09<br />

0 0 0 0 0 0 1.967<br />

0 0 -624 -3.308 215 0 306<br />

0 -3.239 0 0 0 0 -1.815<br />

0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 -29.855<br />

0 -3.239 0 -3.308 215 0 -29.398<br />

aus der Folgebewertung<br />

aus zum Währungs- Wert- Wert- aus Nettoergebnis<br />

Dividenden Fair Value umrechnung berichtigung aufholung Abgang 2007/08<br />

0 0 0 0 0 0 4.361<br />

0 0 3.600 -632 147 0 807<br />

2.843 0 0 0 8 0 3.886<br />

0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 -13.286<br />

2.843 0 0 -632 155 0 -4.232<br />

Nordzucker 2008/09 101


Finanzielle Vermögenswerte umfassen in<br />

diesem Zusammenhang liquide Mittel,<br />

ver traglich zugesicherte Rechte zum Em -<br />

pfang von Barmitteln oder anderweitigen<br />

finan ziel len Vermögenswerten wie<br />

zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leis tungen, derivative Finanz -<br />

ins tru mente und an anderen Unternehmen<br />

gehaltene Eigen kapitalinstrumente.<br />

Finanzielle Verbind lich keiten umfassen<br />

vertragliche Ver pflich tun gen, ein Barvermögen<br />

oder andere finanzielle Vermögenswerte<br />

abzugeben. Hier zu zählen aufgenommene<br />

Darlehen, ku<strong>rz</strong>fristige Kredite,<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen und Derivate.<br />

Die vorstehende Darstellung auf Seiten<br />

96 f. gibt Auskunft über die Buchwerte<br />

der einzelnen Bewertungskategorien. Zudem<br />

werden die beizulegenden Zeitwerte<br />

je Klasse von Finanzinstrumenten gezeigt.<br />

Die Darstellung gestattet den<br />

Vergleich zwischen den Buch- und den<br />

beizulegenden Zeitwerten. Die unter<br />

IFRS 5 fallenden Vermögensgegenstände<br />

werden separat ausgewiesen.<br />

Für flüssige Mittel und andere ku<strong>rz</strong> fris ti -<br />

ge originäre Finanzinstrumente, d.h. Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leis tun -<br />

gen, finanzielle Vermögenswerte und<br />

sonstige Forderungen sowie Verbindlichkeiten,<br />

entsprechen die Zeit wer te den zu<br />

den jeweiligen Stichtagen bilanzierten<br />

Buchwerten.<br />

Die Fair Value Option kommt im<br />

Nordzucker Konzern nicht zur Anwendung.<br />

Zum Bilanzstichtag existieren<br />

ebenfalls keine Finanzinstrumente der<br />

Kategorien „zu Handelszwecken gehalten“<br />

und „bis zur Endfälligkeit gehalten“.<br />

Die Nettoerfolge aus Finanzinstrumenten<br />

(Seite 100 f.) – zugeordnet zu den in Ziffer<br />

3.8 genannten Bewertungskategorien nach<br />

IAS 39 – ergeben sich aus Änderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts, aus Wert-<br />

102<br />

minderungen, Wertaufholungen und aus<br />

Ausbuchungen. Hinzu kommen Zinserträge<br />

und -aufwendungen und sonstige<br />

Ergebniskomponenten aus Finanzinstrumenten,<br />

die nicht erfolgswirksam zum<br />

beizulegenden Zeitwert bewertet werden.<br />

Das Zinsergebnis enthält Zinserträge in<br />

Höhe von TEUR 6.587 (Vorjahr: TEUR<br />

7.210) und Zinsaufwendungen in Höhe<br />

von TEUR 29.653 (Vorjahr: TEUR 13.808)<br />

aus Finanzinstrumenten, die nicht erfolgs -<br />

wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

werden. Im Zusammenhang mit<br />

diesen Finanzinstrumenten entstanden<br />

Aufwendungen aus Gebühren und Provisionen<br />

von TEUR 292 (Vorjahr: TEUR 278),<br />

die direkt erfolgswirksam erfasst wurden<br />

und nicht in die Berechnung des Effektivzinssatzes<br />

eingingen.<br />

Im Berichtszeitraum wurden keine Zinserträge<br />

aus wertberichtigten finanziellen<br />

Vermögenswerten vereinnahmt.<br />

38. Risikomanagement<br />

38.1. Allgemeine Angaben<br />

Der Rahmen der Finanzpolitik wird von<br />

der Geschäftsleitung festgelegt. Die Umsetzung<br />

der Finanzpolitik sowie das laufende<br />

Risikomanagement obliegen der<br />

Abteilung Finanzen des Nordzucker<br />

Konzerns, wobei Finanzierungs- und<br />

Sicherungsmaßnahmen operativ durch<br />

die Konzerngesellschaften durchgeführt<br />

und überwacht werden. Das operative<br />

Cash- und Liquiditätsmanagement sowie<br />

die Steuerung von Kreditrisiken bzw. das<br />

Forderungsmanagement ist ebenfalls<br />

dezentral, d.h. auf Ebene der Konzern -<br />

gesellschaften, organisiert und erfolgt in<br />

Absprache mit der Nordzucker AG. Seit<br />

dem 1. Oktober 2007 werden Umsatz -<br />

erlöse mit Zucker nahezu ausschließlich<br />

mit der Eurosugar S.A.S., Paris/Frankreich,<br />

realisiert, die ihrerseits ihre eigenen<br />

und die bisherigen Endkunden des<br />

Nordzucker Konzerns beliefert, so dass<br />

sich das Delkredere-Risiko für den<br />

Nordzucker Konzern entsprechend<br />

vermindert hat.<br />

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund<br />

seiner Geschäftstätigkeit Ausfall- bzw.<br />

Kreditrisiken, Liquiditäts- und Wechselkursrisiken<br />

sowie Zinsrisiken ausgesetzt.<br />

Die genannten Risiken werden durch<br />

adäquate Risikomanagementverfahren<br />

gesteuert. Der Nordzucker Konzern setzt<br />

zur Absicherung von Zins- und Wechselkursschwankungen<br />

derivative Finanzinstrumente<br />

ein. Der Einsatz dieser Derivate<br />

ist durch entsprechende Richtlinien<br />

des Konzerns geregelt und auf die Absicherung<br />

bestehender Grundgeschäfte<br />

sowie geplanter Transaktionen, deren<br />

Eintreten hinreichend wahrscheinlich ist,<br />

beschränkt. Durch diese Richtlinien werden<br />

die Verantwortlichkeiten, die Handlungsrahmen<br />

und die Berichterstattung<br />

sowie die strikte Trennung von Handel<br />

und Abwicklung festgelegt. Diese transparente<br />

und funktionale Organisation<br />

des Risikosteuerungsprozesses gilt für alle<br />

Risikoarten.<br />

38.2. Ausfallrisiko<br />

Als Kredit- bzw. Ausfallrisiko wird das<br />

Risiko bezeichnet, dass die Geschäftspartner<br />

ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nachkommen und<br />

dies für den Nordzucker Konzern zu einem<br />

Verlust führt. Das Forderungsmanagement<br />

bzw. die Steuerung der Ausfallrisiken erfolgt<br />

zum überwiegenden Teil durch<br />

Eurosugar S.A.S., Paris/Frankreich. Zur<br />

Reduktion des Bonitätsrisikos werden die<br />

Geschäftspartner im Rahmen des Kreditrisikomanagements<br />

einer Bonitätsprüfung<br />

unte<strong>rz</strong>ogen. Erkennbaren Ausfallrisiken<br />

wird durch entsprechende Wertberichtigungen<br />

Rechnung getragen, wobei die<br />

Risiken von Forderungsausfällen zum Teil<br />

durch Warenkreditversicherungen begrenzt<br />

sind.


Der Nordzucker Konzern sieht sich kei nem<br />

signifikanten Bonitätsrisiko gegenüber<br />

einer einzelnen Vertragspartei ausgesetzt.<br />

Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist<br />

auf Grund der heterogenen Kundenstruk -<br />

turen des Nordzucker Konzerns bzw. der<br />

Eurosugar S.A.S., Paris/Frankreich begrenzt.<br />

Eine spezielle Überwachung und Steuerung<br />

auf Basis bestimmter Risikokategorien zur<br />

Vermeidung von Risikokonzentrationen<br />

erfolgt daher nicht.<br />

Das maximale Ausfallrisiko entspricht<br />

den Buchwerten der bilanzierten finanziellen<br />

Vermögenswerte, abzüglich<br />

jeglicher Wertberichtigungen ohne<br />

Berücksichtigung der risikomindernden<br />

Vereinbarungen (Siehe die Übersichten<br />

zu Klassen und Kategorien der Finanz -<br />

instrumente auf den Seiten 96 f. in Text -<br />

ziffer 37).<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Altersstruktur finanzieller Vermögenswerte<br />

Im Berichtszeitraum wurde bei keinen<br />

finanziellen Vermögenswerten eine Neuverhandlung<br />

der Vertragskonditionen<br />

vorgenommen, ohne die es zu Überfälligkeiten<br />

und/oder Wertminderungen<br />

gekommen wäre.<br />

Hinsichtlich des weder wertgeminderten<br />

noch in Zahlungsve<strong>rz</strong>ug befindlichen Be -<br />

stands an Forderungen deuten zum Abschlussstichtag<br />

keinerlei Anzeichen darauf<br />

hin, dass die Schuldner des Nordzucker<br />

Konzerns ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nachkommen werden.<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt für die<br />

relevanten Klassen von Finanzinstrumenten<br />

die Gesamtbuchwerte, die Buchwerte<br />

der weder im Wert geminderten noch<br />

überfälligen finanziellen Vermögenswerte<br />

sowie eine Alterstruktur der zwar nicht<br />

wertgeminderten, jedoch überfälligen<br />

finanziellen Vermögenswerte:<br />

Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert<br />

und in den folgenden Zeitbändern überfällig<br />

TEUR<br />

Zum Abschlussstichtag<br />

weder Weniger Zwischen Zwischen Zwischen<br />

Gesamt- wertgemindert als 31 und 61 und 91 und Mehr als<br />

Stand 28.2.2009 buchwert noch überfällig 30 Tage 60 Tagen 90 Tagen 180 Tagen 181 Tage<br />

Finanzanlagen<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

21.200 21.200 0 0 0 0 0<br />

und sonstige Forderungen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

93.169 93.004 0 4 4 12 66<br />

und Leistungen 57.863 43.901 5.329 3.556 874 252 744<br />

Summe 172.232 158.105 5.329 3.560 878 264 810<br />

Stand 29.2.2008<br />

Finanzanlagen<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

21.048 21.048 0 0 0 0 0<br />

und sonstige Forderungen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

147.725 101.807 41.056 291 35 23 4.513<br />

und Leistungen 70.398 57.762 10.546 1.119 417 367 187<br />

Summe 239.171 180.617 51.602 1.410 452 390 4.700<br />

Nordzucker 2008/09 103


Vertragliche Restlaufzeiten<br />

TEUR Buchwert Bruttozu-/ Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit<br />

-abflüsse bis zu von einem bis von mehr als<br />

28.2.2009 einem Jahr zu fünf Jahren fünf Jahren<br />

Finanzverbindlichkeiten 496.657 -507.869 275.113 232.756 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Sonstige finanzielle Verb. und Ver b. ggü.<br />

216.378 -216.378 216.378 0 0<br />

nahestehenden Personen und Unternehmen 11.702 -11.702 11.702 0 0<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0 0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 3.063 -57 57 0 0<br />

Summe 727.800 -736.006 503.250 232.756 0<br />

29.2.2008<br />

Finanzverbindlichkeiten 392.148 -404.980 204.334 200.646 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Sonstige finanzielle Verb. und Ver b. ggü.<br />

200.236 -200.236 200.236 0 0<br />

nahestehenden Personen und Unternehmen 38.739 -38.739 917 21.056 16.766<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte 697 5.260 2.849 2.411 0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 521 6.576 2.192 4.384 0<br />

Summe 632.341 -632.119 410.528 228.497 16.766<br />

Die Finanzinstrumente der Klassen Finanzanlagen,<br />

Finanzielle Vermögenswerte und<br />

sonstige Forderungen und Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen vor Wertminderungen<br />

haben einen Buchwert von<br />

insgesamt TEUR 172.232 (Vorjahr: TEUR<br />

239.171). Es wurden Wertminderungen in<br />

Höhe von TEUR 6.026 (Vorjahr: TEUR<br />

3.446) vorgenommen.<br />

Der Nordzucker Konzern hat weder im Berichtszeitraum<br />

noch im Vergleichszeitraum<br />

Sicherheiten im Sinne von IFRS 7.15 erhalten<br />

oder verwertet.<br />

38.3. Liquiditätsrisiko<br />

Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet,<br />

dass das Unternehmen seinen<br />

Zahlungsverpflichtungen zu einem vertraglich<br />

vereinbarten Zeitpunkt nicht<br />

nachkommen kann. Zur Sicherstellung<br />

der Liquidität des Nordzucker Konzerns<br />

werden die Liquiditätsbedürfnisse dezentral<br />

auf Ebene der Konzerngesellschaften<br />

in Abstimmung mit der Nordzucker AG<br />

überwacht und geplant. Es werden stets<br />

ausreichend liquide Mittel gehalten, um<br />

104<br />

allen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen<br />

zu können. Ku<strong>rz</strong>fristige Kreditlinien,<br />

die bei Bedarf in Anspruch genommen<br />

werden können, stellen zusätzlich<br />

die Liquidität sicher.<br />

Aus der oben stehenden Tabelle sind die<br />

vertraglich vereinbarten (undiskontierten)<br />

Zins- und Tilgungszahlungen der<br />

originären finanziellen Verbindlichkeiten<br />

sowie der derivativen Finanzinstrumente<br />

ersichtlich.<br />

Einbezogen in die Restlaufzeitenanalyse<br />

sind alle Instrumente im Bestand, für<br />

die zum Bilanzstichtag bereits Zahlungen<br />

vertraglich vereinbart sind. Erwartete<br />

Zahlungen für zukünftig erwartete Verbindlichkeiten<br />

werden nicht berücksichtigt.<br />

Die variablen Zinszahlungen aus<br />

Finanzinstrumenten werden unter Zugrundelegung<br />

der zuletzt vor dem<br />

Bilanzstichtag fixierten Zinssätze ermittelt.<br />

Jede<strong>rz</strong>eit rückzahlbare finanzielle<br />

Verbindlichkeiten sind entsprechend der<br />

Einschätzung den jeweiligen Rückzahlungszeitpunkten<br />

zugeordnet.<br />

38.4. Marktrisiken<br />

Marktrisiken entstehen aus möglichen<br />

Veränderungen von Risikofaktoren, die<br />

zu Änderungen von Marktwerten oder<br />

zu Änderungen zukünftiger Zahlungsströme<br />

führen. Als relevante Risikofaktoren<br />

sind für den Nordzucker Konzern<br />

Wechselkursschwankungen und Zinsänderungen<br />

von Bedeutung. Finanzinstrumente,<br />

die durch sonstige Preisrisiken<br />

beeinflusst werden könnten, hat der<br />

Nordzucker Konzern nicht im Bestand.<br />

a. Währungsrisiko<br />

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner<br />

Geschäftsaktivitäten in verschiedenen<br />

Ländern, die nicht zum Euro-Raum zählen,<br />

einem Wechselkursrisiko ausgesetzt.<br />

Zum Geschäftsjahresende bestehen keine<br />

Maßnahmen zur Absicherung von Währungsrisiken.<br />

IFRS 7 fordert zur Einordnung der Bedeutung<br />

der Wechselkursrisiken eine Sensitivitätsanalyse.<br />

Durch die Anwendung von<br />

Sensitivitätsanalysen wird für diese Risikoart<br />

ermittelt, welche Auswirkungen eine


Währungssensitivitäten<br />

Änderung der genannten Wechselkurse<br />

auf die Gewinne/Verluste sowie auf das<br />

Eigenkapital des Nordzucker Konzerns<br />

zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die<br />

Auswirkungen werden bestimmt, indem<br />

die hypothetischen Änderungen der Wechselkurse<br />

um 10 % auf den Bestand relevanter<br />

Positionen in Fremdwährung (Netto-<br />

Risiko position in Fremdwährung) zum<br />

Bi lanz stichtag bezogen werden. Dabei wird<br />

unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag<br />

repräsentativ für das Gesamtjahr ist.<br />

Unterstellt man zum Bilanzstichtag am<br />

28. Februar 2009 eine Abwertung/Aufwertung<br />

des Euro gegenüber dem Polnischen<br />

Zloty, wäre der Gewinn oder Verlust<br />

für das Geschäftsjahr 2008/09 um<br />

TEUR -3.754 (Vorjahr: TEUR 1.031) höher/geringer<br />

ausgefallen und das übrige<br />

kumulierte Eigenkapital hätte sich um<br />

TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) erhöht/verringert.<br />

Eine entsprechende Interpretation<br />

gilt für die weiteren in der Tabelle aufgeführten<br />

Fremdwährungen. Hinsichtlich<br />

Polnische Zloty Slowakische Kronen Ungarische Forint Serbische Dinar<br />

TEUR 2008/09 2007/08 2008/09 2007/08 2008/09 2007/08 2008/09 2007/08<br />

Stichtagskurs für 1,00 Euro (31.12.)<br />

Netto-Risikoposition in Fremdwährung<br />

4,1823 3,5928 30,1260 33,5250 264,505 252,325 89,9260 78,8000<br />

(in Mio. Währungseinheiten )<br />

Abwertung (EUR ggü. Fremdwährung )<br />

-157 37 0 1.455 19.812 16.941 -3.447 336<br />

Ergebniseffekt<br />

Aufwertung (EUR ggü. Fremdwährung )<br />

-3.754 1.031 0 4.340 7.490 6.714 -3.833 427<br />

Ergebniseffekt 3.754 -1.031 0 -4.340 -7.490 -6.714 3.833 -427<br />

Zinssensitivitäten<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

der in Slowakischen Kronen bestehenden<br />

Netto-Risikoposition ist dabei zu berücksichtigen,<br />

dass der Umrechnungskurs<br />

zum Euro am 29. Februar 2008 bereits<br />

fixiert ist und die Slowakei zum 1. Januar<br />

2009 den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel<br />

einführen wird.<br />

b. Zinsrisiko<br />

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund<br />

seiner Finanzierungsaktivitäten Zinsänderungsrisiken<br />

ausgesetzt. Finanzierungen<br />

werden in verschiedenen Währungsräumen<br />

vorgenommen. Relevante Währungen<br />

sind Euro, Polnische Zloty, Slowakische<br />

Kronen, Ungarischer Forint und<br />

Serbische Dinar.<br />

Zum Bilanzstichtag halten die Konzerngesellschaften<br />

einen Gesamtbestand zins -<br />

tragender bzw. zinssensitiver Instrumente<br />

in Höhe von TEUR 495.705 (Vorjahr:<br />

TEUR 390.951). Davon entfallen TEUR<br />

458.277 (Vorjahr: TEUR 355.454) auf variabel<br />

ve<strong>rz</strong>insliche Instrumente und TEUR<br />

37.428 (Vorjahr: TEUR 35.497) auf festve<strong>rz</strong>insliche<br />

Instrumente.<br />

Zinsänderungsrisiken werden gemäß<br />

IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt.<br />

Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />

wird ermittelt, welche Auswirkungen<br />

eine Änderung der Marktzinssätze auf<br />

die Erträge und Aufwendungen sowie<br />

auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag<br />

haben würde. Das Zinsrisiko kann sowohl<br />

als Fair-Value-Risiko als auch als<br />

Cashflow-Risiko auftreten. Im Rahmen<br />

der Sensitivitätsanalyse werden für den<br />

Nordzucker Konzern die Auswirkungen<br />

auf das Eigenkapital und den Konzern-<br />

Jahresüberschuss durch eine parallele<br />

Verschiebung der relevanten Zinskurven<br />

um +/-50 Basispunkte betrachtet.<br />

Eine hypothetische Veränderung der für<br />

die jeweiligen Instrumente des Nordzucker<br />

Konzerns maßgeblichen Zinssätze zum<br />

Bilanzstichtag hätte zu folgenden Auswirkungen<br />

geführt:<br />

TEUR Euro Polnische Zloty Slowakische Kronen Ungarische Forint Serbische Dinar<br />

2008/09 +50 BP -50 BP +50 BP -50 BP +50 BP -50 BP +50 BP -50 BP +50 BP -50 BP<br />

Ergebniseffekt -2.206 1.684 -152 152 -12 12 -61 61 -19 19<br />

Eigenkapitaleffekt 783 -783 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

2007/08<br />

Ergebniseffekt -1.353 1.701 -96 96 0 0 0 0 0 0<br />

Eigenkapitaleffekt 1.089 -1.109 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Nordzucker 2008/09 105


106<br />

c. Sicherungsmaßnahmen<br />

Der Nordzucker Konzern setzt derivative<br />

Finanzinstrumente zur Absicherung der<br />

Wechselkurs- und Zinsrisiken ein. Im Einklang<br />

mit konzerninternen Richtlinien<br />

verwendet Nordzucker keine derivativen<br />

Finanzinstrumente zu reinen Handelszwecken.<br />

Zur Reduzierung des Wechselkursrisikos<br />

werden neben dem Natural-Hedge-Ansatz<br />

zusätzlich für die Rübengeldzahlungen<br />

der osteuropäischen Gesellschaften<br />

bis zum Zeitpunkt der Euro-Einführung<br />

unterjährig derivative Bandbreiten-Absicherungen<br />

durchgeführt. Darüber hinaus<br />

werden Wechselkursrisiken – ebenfalls un -<br />

terjährig – über geeignete Derivate, wie<br />

zum Beispiel Wechselkurs-Optionen ge -<br />

sichert. Zum Bilanzstichtag halten die Kon -<br />

zerngesellschaften keine Währungsderivate.<br />

Das bestehende Zinsänderungsrisiko aus<br />

variabel ve<strong>rz</strong>inslichen Darlehen wird durch<br />

Zinsderivate reduziert. Alle Zinsderivate<br />

sind als Cashflow Hedges im Rahmen des<br />

Hedge Accounting nach IAS 39 designiert.<br />

Die Nordzucker AG hat im Geschäftsjahr<br />

2005/06 im Rahmen der teilweisen Übertragung<br />

von Pensionsverpflichtungen<br />

an die Allianz Lebensversicherungs-AG,<br />

Stuttgart, einen Konsortialkredit über<br />

50 Mio. EUR abgeschlossen. Der Kredit<br />

ist in zehn gleich hohen Halbjahresraten<br />

bis zum 30. Dezember 2009 zu tilgen.<br />

Die Ve<strong>rz</strong>insung ist variabel und abhängig<br />

von der laufzeitäquivalenten Zinsentwicklung<br />

(EURIBOR). Zur Absicherung<br />

des Zinsänderungsrisikos wurden zwei<br />

Zinsswaps entsprechend der Höhe und<br />

der Laufzeit des Kredites abgeschlossen.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Der Zinstausch (Abrechnung) findet<br />

halbjährlich (30.06., 31.12.) jeweils nachträglich<br />

statt. Der negative Marktwert<br />

der Zins swaps betrug zum Geschäfts -<br />

jahresende TEUR 26.<br />

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos<br />

der Kreditfinanzierung wurden zwei<br />

Zinsswaps zum Nominalbetrag von insgesamt<br />

100 Mio. EUR abgeschlossen. Ein<br />

Forward-Swap zum Nominalbetrag von<br />

50 Mio. EUR läuft bis zum 28. Februar<br />

2010. Der Zinstausch findet vierteljährlich<br />

(31.05., 31.08., 30.11., 28.02.) jeweils<br />

nachträglich statt. Der negative Marktwert<br />

dieses Zinsswaps betrug zum Geschäftsjahresende<br />

TEUR 827. Zusätzlich<br />

wurde ein Volumen von 50 Mio. EUR für<br />

die Zeit vom 1. Dezember 2007 bis zum<br />

28. Februar 2011 durch einen Forward-<br />

Swap gesichert. Der Zinstausch findet<br />

vierteljährlich (31.05., 31.08., 30.11.,<br />

28.02.) jeweils nachträglich statt. Der<br />

negative Marktwert dieses Zinsswaps<br />

betrug zum Geschäftsjahresende TEUR<br />

2.209.<br />

Die Bewertung der Zinssicherungsgeschäfte<br />

(Marktwert – auch Mark-to-Market<br />

= MtM) wurde von den Vertragsbanken<br />

unter Anwendung anerkannter mathematischer<br />

Verfahren ermittelt, indem zum<br />

Bilanzstichtag zunächst die vorliegenden<br />

Marktdaten wie Geldmarktsätze und<br />

Swap- Sätze zugrunde gelegt und unter<br />

Verwendung dieser Daten die Forward-<br />

Sätze und die Zeitwerte der künftigen<br />

Zahlungsströme bestimmt und danach<br />

der MtM insgesamt berechnet wurde.<br />

Die Nominalwerte und Marktwerte der<br />

Derivate setzen sich wie folgt zusammen:<br />

28.2.2009 29.2.2008<br />

TEUR Nominalbetrag Zeitwert Nominalbetrag Zeitwert<br />

Forward Zinsswaps 100.000 -3.037 100.000 -118<br />

Zinsswaps 15.000 -26 20.000 294


Die Marktwertveränderungen von<br />

Cashflow Hedges werden in Höhe des<br />

effektiven Teils erfolgsneutral im Eigenkapital<br />

gebucht. Im Berichtszeitraum<br />

wurde ein Betrag in Höhe von TEUR<br />

-2.298 (Vorjahr: TEUR -756) im Eigen -<br />

kapital erfasst.<br />

Es wird grundsätzlich davon ausgegangen,<br />

dass die den Sicherungsmaßnahmen<br />

zugrunde gelegten Grundgeschäfte<br />

auch tatsächlich zustande kommen. Im<br />

Falle des Wegfalls einer Sicherungsmaßnahme<br />

werden die Beträge, die sich<br />

während der Laufzeit im kumulierten<br />

übrigen Eigenkapital angesammelt haben,<br />

aufgelöst, wenn das gesicherte Grundgeschäft<br />

ergebniswirksam wird bzw.<br />

wenn das gesicherte Grundgeschäft<br />

nicht mehr eintritt. Aus der folgenden<br />

Tabelle ergibt sich, wann die Zahlungsströme<br />

aus Cashflow Hedges eintreten<br />

und welche ergebniswirksamen Auswirkungen<br />

erwartet werden:<br />

39. Wesentliche Tochter unternehmen<br />

und Gemeinschaftsunternehmen<br />

Für die Personenhandelsgesellschaften in<br />

der Rechtsform einer GmbH & Co. KG<br />

NORDZUCKER GmbH & Co. KG,<br />

Braunschweig<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG,<br />

Klein Wanz leben<br />

Medopharm A<strong>rz</strong>neimittel GmbH & Co.<br />

KG, Ehrenkirchen<br />

Anton Hübner GmbH & Co. KG,<br />

Ehren kirchen<br />

wurde die Befreiung von der Pflicht zur<br />

Aufstellung von Jahresabschlüssen nach<br />

den für Kapitalgesellschaften geltenden<br />

Vorschriften gemäß § 264b HGB in Anspruch<br />

genommen.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Zinssicherungsgeschäfte<br />

TEUR Beginn Ablauf Valuten- Zinssatz<br />

28.2.2009 Betrag<br />

Forward Zins-Swap 01.03.2005 28.02.2010 50.000 3-M-E<br />

Forward Zins-Swap 01.12.2007 28.02.2011 50.000 3-M-E<br />

Zins-Swap 11.03.2005 30.12.2009 7.500 6-M-E<br />

Zins-Swap 11.03.2005 30.12.2009 7.500 6-M-E<br />

29.2.2008 Betrag<br />

Forward Zins-Swap 01.03.2005 28.02.2010 50.000 3-M-E<br />

Forward Zins-Swap 01.12.2007 28.02.2011 50.000 3-M-E<br />

Zins-Swap 11.03.2005 30.12.2009 10.000 6-M-E<br />

Zins-Swap 11.03.2005 30.12.2009 10.000 6-M-E<br />

Wesentliche Tochterunternehmen<br />

und Gemeinschafts unternehmen<br />

Konzernanteil<br />

Inländische Tochterunternehmen<br />

NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig 100 %<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG, Klein Wanzleben 100 %<br />

Anton Hübner GmbH & Co. KG, Ehrenkirchen 100 %<br />

Medopharm A<strong>rz</strong>neimittel GmbH & Co. KG, Ehrenkirchen 100 %<br />

Ausländische Tochterunternehmen<br />

TitoConcerto A/S, Kopenhagen/Dänemark 100 %<br />

Povazsky cukor a.s., Trencianska Tepla/Slowakei >97 %<br />

Nordzucker Polska S.A., P<strong>rz</strong>ezmierowo/Polen >99 %<br />

Matra Cukor Rt., Hatvan/Ungarn >99 %<br />

Sunoko d.o.o., Novi Sad, Serbien 51 %<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

Eurosugar S.A.S., Paris/Frankreich 33 %<br />

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der Nordzucker AG und des Konzerns wird beim<br />

elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.<br />

Nordzucker 2008/09 107


40. Beziehungen zu nahestehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

Als nahestehende Personen und Unternehmen<br />

gemäß IAS 24 gelten für den<br />

Nordzucker Konzern die Personen und<br />

Unternehmen, die den Konzern beherrschen<br />

bzw. einen maßgeblichen Einfluss<br />

auf diesen ausüben oder durch den Konzern<br />

beherrscht bzw. maßgeblich beeinflusst<br />

werden. Zur ersten Gruppe gehören<br />

die aktiven Mitglieder der Vorstände<br />

Die Forderungen gegen nahestehende<br />

Unternehmen resultieren nahezu ausschließlich<br />

aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.<br />

Hiervon betreffen TEUR<br />

76.259 (Vorjahr: TEUR 128.131) das<br />

Gemeinschaftsunternehmen Eurosugar<br />

S.A.S., Paris/Frankreich. Weitere Forderungen<br />

bestehen gegen das assoziierte<br />

Unternehmen MEF Melasse-Extraktion<br />

Frellstedt GmbH, Frellstedt, in Höhe von<br />

TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 4.190). Wertberichtigungen<br />

auf die aufgeführten Forderungsbeträge<br />

waren nicht erforderlich.<br />

Von den Verbindlichkeiten gegenüber<br />

nahestehenden Unternehmen entfallen<br />

TEUR 115 (Vorjahr: TEUR 0) auf die MEF<br />

Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH,<br />

Frellstedt, TEUR 2.381 (Vorjahr: TEUR<br />

1.934) auf die Union Zucker Südhannover<br />

GmbH, Nordstemmen, TEUR 1.982 (Vorjahr:<br />

TEUR 1.021) auf die Nordha<strong>rz</strong>er<br />

Zucker-AG, Schladen, und TEUR 535<br />

(Vorjahr: TEUR 74) auf die Nordzucker<br />

Holding AG, Braunschweig. Bei den vorgenannten<br />

Gesellschaften handelt es sich<br />

um Gesellschafter<strong>innen</strong> der Nordzucker AG,<br />

die entsprechenden Verbindlichkeiten<br />

betreffen laufende Verrechnungskonten.<br />

Die übrigen Verbindlichkeiten entfallen<br />

auf sonstige nahestehende Unternehmen<br />

und resultieren im Wesentlichen aus Lieferungs-<br />

und Leistungsbeziehungen.<br />

108<br />

und der Aufsichtsräte der Nordzucker AG<br />

und ihrer Mehrheitsgesellschafterin, der<br />

Nordzucker Holding AG. Ferner werden<br />

die Tochtergesellschaften, die Muttergesellschaft<br />

sowie die assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen<br />

des Nordzucker<br />

Konzerns als nahestehende Personen und<br />

Unternehmen definiert.<br />

Den Forderungen gegen sowie den Verbindlichkeiten<br />

gegenüber nahestehen-<br />

Beziehungen<br />

zu nahestehenden Unternehmen<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Bilanz<br />

Forderungen<br />

gegen nahestehende Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten<br />

76.674 135.182<br />

gegenüber nahestehenden Unternehmen 8.257 5.770<br />

1.3.2008 1.3.2007<br />

TEUR - 28.2.2009 -29.2.2008<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Umsatzerlöse 850.899 584.657<br />

Leistungserbringung für nahestehende Unternehmen 397 65<br />

Finanzergebnis 6.492 -1.945<br />

Die Umsatzerlöse wurden in Höhe von<br />

TEUR 850.899 (Vorjahr: TEUR 578.620)<br />

mit der Eurosugar S.A.S., Paris/Frankreich,<br />

und in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr:<br />

TEUR 6.037) mit der MEF Melasse-<br />

Extraktion Frellstedt GmbH, Frellstedt,<br />

e<strong>rz</strong>ielt. Die Leistungserbringung für<br />

nahestehende Unternehmen betrifft die<br />

Haftungs verhältnisse<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Haftung<br />

für Bürgschaften 0 315<br />

Zum 28. Februar 2009 sind Vermögenswerte<br />

des Sachanlagevermögens in Höhe<br />

von TEUR 41.932 (Vorjahr: TEUR 35.328)<br />

den Unternehmen liegen Geschäftsbeziehungen<br />

zu marktüblichen Konditionen<br />

zugrunde.<br />

Neben den Geschäftsbeziehungen zu<br />

den in den Konzernabschluss im Wege<br />

der Vollkonsolidierung einbezogenen<br />

Tochterunternehmen bestanden die<br />

folgenden Geschäftsbeziehungen mit<br />

nahestehenden Personen und Unternehmen:<br />

Nordzucker Holding AG, Braunschweig,<br />

und das Finanzergebnis resultiert aus<br />

assoziierten und Gemeinschaftsunter -<br />

nehmen.<br />

41. Haftungsverhältnisse<br />

Haftungsverhältnisse des Konzerns bestehen<br />

wie folgt:<br />

als Sicherheiten für Verbindlichkeiten begeben<br />

worden.


42. Sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />

des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Die gesamten zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />

aus Miet- und Leasingverträgen<br />

zum 28. Februar 2009 gliedern<br />

sich dabei wie folgt auf:<br />

Die künftigen Zahlungen aus finance-lease<br />

lassen sich zum 28. Februar 2009 wie<br />

folgt aufteilen:<br />

43. Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr<br />

2008/09 wie folgt zusammen:<br />

als Vertreter der Aktionäre<br />

Dr. Harald Isermeyer,<br />

Landwirt, Vordorf,<br />

Vorsitzender<br />

Helmut Meyer,<br />

Landwirt, Betheln,<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Henning Hansen-Hogrefe,<br />

Landwirt, Ingeleben<br />

Gerhard Borchert,<br />

Landwirt, Brome<br />

Albrecht Hertz-Eichenrode,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

HANNOVER Finanz-Gruppe, Hannover<br />

Rainer Knackstedt,<br />

Landwirt, Dedeleben<br />

Hans-Christian Koehler,<br />

Landwirt, Barum<br />

Hans-Heinrich Prüße,<br />

Landwirt, Lehrte-Ahlten<br />

Hans Jochen Bosse,<br />

Landwirt, Ohrum<br />

Dr. Karl-Heinz Engel,<br />

Hauptgeschäftsführer der Hochwald Nahrungs -<br />

mittel-Werke GmbH und Vorstandsvorsitzender<br />

der Erbeskopf Eifelperle e.G., Riol<br />

Dr. Clemens Große Frie,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

AGRAVIS Raiffeisen AG, Telgte<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

TEUR 28.2.2009 29.2.2008<br />

Bestellobligo für Sachanlagevermögen 4.491 22.657<br />

Operating-Lease/Miete 367 184<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen 4.858 22.841<br />

Miet- und Leasingverträge<br />

Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Summe<br />

bis zu einem Jahr von mehr als einem von mehr als<br />

TEUR bis zu fünf Jahren fünf Jahren<br />

Künftige Zahlungen<br />

in finance-leases<br />

Künftige Zahlungen<br />

304 704 0 1.008<br />

in operating-leases 138 215 14 367<br />

Finance-lease<br />

Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Summe<br />

bis zu einem Jahr von mehr als einem von mehr als<br />

TEUR bis zu fünf Jahren fünf Jahren<br />

Tilgungen 290 662 0 952<br />

Zinsanteil 14 42 0 56<br />

Zahlung 304 704 0 1.008<br />

Dr. Hans-Theo Jachmann,<br />

Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH und<br />

Syngenta Germany GmbH, Limeshain-Himbach<br />

Jochen Johannes Juister,<br />

Landwirt, Nordhastedt<br />

Andreas Scheffrahn,<br />

Landwirt, Cramme<br />

als Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Dieter Paschwitz,<br />

MSR-Meister, Hohenhameln,<br />

stellv. Vorsitzender<br />

(Aufsichtsratsmitglied bis 11.07.2008)<br />

Rolf Huber-Frey,<br />

Betriebswirt, Freiburg<br />

Wolfgang Wiesener,<br />

Schlosser, Uelzen<br />

stellv. Vorsitzender<br />

(seit 12.07.2008)<br />

Gerd von Glowczewski,<br />

Betriebsschlosser, Schladen<br />

Sigrun Krussmann,<br />

Chemisch-Technische Assistentin, Lauenau<br />

Dr. Andreas Schwa<strong>rz</strong>,<br />

Projektmanager E85, Mühl Rosin<br />

Dieter Woischke,<br />

Betriebselektriker, Algermissen<br />

Marina Strootmann,<br />

Vorsitzende des Betriebsrates<br />

der Nordzucker AG,Braunschweig,<br />

(Aufsichtsratsmitglied seit 11.09.2008)<br />

Als Vorstände waren im Geschäftsjahr<br />

2008/09 bestellt:<br />

Hans-Gerd Birlenberg, Braunschweig,<br />

Vorstandsvorsitzender, Vorstandsmitglied für<br />

Unternehmensentwicklung, Corporate Council,<br />

Vertrieb (Europa), Controlling, Finanz- und Rechnungswesen,<br />

Informationstechnologie, Personal,<br />

Public Affairs, Mergers & Acquisition, Risikomanagement,<br />

Revision<br />

Dr. Henrik Einfeld, Braunschweig,<br />

Vorstandsmitglied für Agrarwirtschaft, Rohstoff -<br />

beschaffung<br />

Dr. Martin Wienkenhöver, Leverkusen,<br />

Vorstandsmitglied für Produktion, Logistik, Einkauf,<br />

Managementsysteme, Verbraucherschutz,<br />

strategische Projekte<br />

(seit 1. April 2008).<br />

Günter Jakobiak, Hornburg,<br />

Vorstandsmitglied für Produktion (Europa),<br />

Logistik, Personal, Einkauf (Europa), Managementsysteme,<br />

Verbraucherschutz<br />

(bis 30. April 2008).<br />

Nordzucker 2008/09 109


44. Vergütungsbericht<br />

Im Folgenden werden Grundsätze und<br />

Höhe der Vergütung des Vorstandes der<br />

Nordzucker AG und des Aufsichtsrates<br />

beschrieben sowie Angaben zum Aktienbesitz<br />

von Vorstand und Aufsichtsrat gemacht.<br />

44.1. Vergütung des Vorstandes<br />

Für die Festlegung der Vorstandsvergütung<br />

ist der Personalausschuss des Aufsichtsrates<br />

zuständig.<br />

Die Festlegung der Vergütung der Mitglieder<br />

des Vorstands der Nordzucker AG ori-<br />

Vergütung der<br />

Mitglieder des Vorstandes<br />

Für das Geschäftsjahr 2007/08 ergab<br />

sich die Vergütung der Mitglieder des<br />

Vorstandes wie folgt:<br />

110<br />

entiert sich an Größe und Tätigkeit des<br />

Unternehmens, seiner wirtschaftlichen und<br />

finanziellen Lage sowie an der Höhe und<br />

Struktur der Vorstandsvergütung bei vergleichbaren<br />

Unternehmen.<br />

Die Vergütung des Vorstandes ist leistungsorientiert;<br />

sie setzt sich im Geschäftsjahr<br />

2008/09 aus zwei Komponenten zusammen:<br />

einer festen Vergütung und einem<br />

variablen Bonus. Aktienbasierte<br />

Vergütungselemente existieren nicht.<br />

Die feste Vergütung wird monatlich als<br />

Gehalt ausgezahlt. Der variable Anteil wird<br />

1)<br />

Geldwerte Vorteile gem. den steuerlichen Bestimmungen z.B. aus dem Zur-Verfügung-Stellen von Dienstwagen etc.<br />

2)<br />

Günter Jakobiak ist am 30.04.2008 aus dem Vorstand ausgeschieden.<br />

3)<br />

Dr. Martin Wienkenhöver wurde ab dem 01.04.2008 in den Vorstand berufen.<br />

vom Personalausschuss des Aufsichtsrates<br />

auf Basis der Zielerreichung des Vorstandes<br />

festgelegt und beträgt maximal 50 Prozent<br />

der Gesamtbezüge.<br />

In der Sitzung des Personalausschusses am<br />

6. Mai 2009 wurde nach Prüfung der Erreichung<br />

der zu Beginn des Geschäftsjahres<br />

festgelegten Ziele die Höhe der Boni<br />

auf individuell 33 % bis 37 % festgesetzt.<br />

Für die einzelnen Mitglieder des Vorstandes<br />

ergibt sich somit nachfolgende Vergütung<br />

für das Geschäftsjahr 2008/09:<br />

Barvergütung Altersvorsorge Sonstiges1) Variabler<br />

Gesamt<br />

Angaben in EUR Fix-Gehalt Jahresbonus<br />

Hans-Gerd Birlenberg 444.022 218.700 178.487 23.116 864.325<br />

Günter Jakobiak 2) 58.333 96.078 40.738 9.268 204.417<br />

Dr. Henrik Einfeld 300.000 147.760 25.353 23.316 496.429<br />

Dr. Martin Wienkenhöver 3) 320.833 188.430 165.000 26.405 700.668<br />

Summe 1.123.188 650.968 409.578 82.105 2.265.839<br />

Vergütung der<br />

Mitglieder des Vorstandes<br />

Barvergütung Altersvorsorge Sonstiges2) Variabler<br />

Gesamt<br />

Angaben in EUR Fix-Gehalt Jahresbonus 1)<br />

Hans-Gerd Birlenberg 402.083 198.040 179.390 16.385 795.898<br />

Günter Jakobiak 350.000 164.700 45.707 22.270 582.677<br />

Dr. Henrik Einfeld 300.000 147.760 24.770 14.178 486.708<br />

Summe 1.052.083 510.500 249.867 52.833 1.865.283<br />

1) Die Angaben enthalten Erhöhungen um 8.830 Euro für Hans-Gerd Birlenberg und um 6.590 Euro für Dr. Henrik Einfeld zur Anpassung<br />

auf die endgültig festgesetzte variable Vergütung, die im Vorjahr noch nicht angegeben waren.<br />

2) Geldwerte Vorteile gem. den steuerlichen Bestimmungen z.B. aus dem Zur-Verfügung-Stellen von Dienstwagen etc.


Pensionszusagen für die Mitglieder des<br />

Vorstandes wurden in Form von Leistungszusagen<br />

und Beitragszusagen gewährt.<br />

Für Pensionszusagen aus Leistungs -<br />

zusagen gegenüber den Mitgliedern des<br />

Vorstandes hat die Nordzucker AG<br />

Pensionsrückstellungen von TEUR 398<br />

(Vorjahr: TEUR 1.588) gebildet.<br />

Frühere Vorstandsmitglieder erhielten<br />

Ruhegehälter in Höhe von TEUR 506. Für<br />

die Pensionsverpflichtungen gegenüber<br />

früheren Vorstandsmitgliedern hat die<br />

Nordzucker AG Pensionsrückstellungen von<br />

TEUR 6.731 (Vorjahr: TEUR 6.338) gebildet.<br />

Mitglieder des Vorstandes erhalten vom<br />

Unternehmen keine Kredite.<br />

44.2. Vergütung des Aufsichtsrates<br />

Die Vergütung des Aufsichtsrates ist auf<br />

Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

durch die Hauptversammlung festgelegt<br />

worden. Sie ist in der Satzung geregelt.<br />

Die Aufsichtsratsvergütung orientiert sich<br />

an der Größe des Unternehmens, an den<br />

Aufgaben und der Verantwortung der<br />

Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichen<br />

Lage der Gesellschaft. Die<br />

Vergütung enthält neben einer festen<br />

Zahlung eine dividendenabhängige<br />

Komponente. Vorsitz und stellvertretender<br />

Vorsitz sowie Vorsitz des Prüfungsund<br />

Finanzausschusses werden zusätzlich<br />

vergütet.<br />

Die gegenwärtig geltenden Vergütungsregeln<br />

für den Aufsichtsrat sind in § 14<br />

der Satzung der Nordzucker AG enthalten.<br />

Nach diesen Regeln erhalten Mitglieder<br />

des Aufsichtsrates eine feste Vergütung<br />

in Höhe von EUR 13.000 und eine dividendenabhängige<br />

Vergütung in Höhe<br />

von EUR 500 für jedes über fünf Prozent<br />

ausgeschüttete Prozent Dividende. Die<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Dividende beträgt für das Geschäftsjahr<br />

2008/09 vorbehaltlich der Zustimmung<br />

durch die Hauptversammlung EUR 0,22<br />

(Vorjahr: EUR 0,48) pro Stückaktie bzw.<br />

8,59 (Vorjahr: 18,75) Prozent. Der Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrates erhält das Doppelte,<br />

die beiden Stellvertreter und der<br />

Vorsitzende des Prüfungs- und Finanzausschusses<br />

jeweils das Eineinhalbfache der<br />

Festvergütung eines einfachen Mitgliedes.<br />

Vergütung der Mitglieder<br />

des Aufsichtsrates 2008/09<br />

Mitgliedern des Aufsichtsrates werden<br />

sämtliche Aufwendungen, die im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung des Mandates<br />

entstehen, sowie anfallende Umsatzsteuern<br />

ersetzt.<br />

Vorbehaltlich der Zustimmung der<br />

Hauptversammlung zum Dividendenvorschlag<br />

für das Geschäftsjahr werden<br />

nachfolgende Beträge gewährt:<br />

Feste Variable Sitzungs-<br />

Angaben in EUR Vergütung Vergütung geld Gesamt<br />

Dr. Harald Isermeyer 26.000,00 1.796,88 19.050,00 46.846,88<br />

Henning Hansen-Hogrefe 19.500,00 1.796,88 5.700,00 26.996,88<br />

Helmut Meyer 19.500,00 1.796,88 4.500,00 25.796,88<br />

Wolfgang Wiesener 17.131,50 1.796,88 3.300,00 22.228,38<br />

Hans-Christian Koehler 13.000,00 1.796,88 5.100,00 19.896,88<br />

Hans-Heinrich Prüße 13.000,00 1.796,88 4.800,00 19.596,88<br />

Gerhard Borchert 13.000,00 1.796,88 4.350,00 19.146,88<br />

Rolf Huber-Frey 13.000,00 1.796,88 4.200,00 18.996,88<br />

Dieter Woischke 13.000,00 1.796,88 2.850,00 17.646,88<br />

Hans-Jochen Bosse 13.000,00 1.796,88 2.400,00 17.196,88<br />

Albrecht Hertz-Eichenrode 13.000,00 1.796,88 2.250,00 17.046,88<br />

Dr. Clemens Große Frie 13.000,00 1.796,88 2.100,00 16.896,88<br />

Sigrun Krussmann 13.000,00 1.796,88 2.100,00 16.896,88<br />

Dr. Andreas Schwa<strong>rz</strong> 13.000,00 1.796,88 2.100,00 16.896,88<br />

Dr. Karl-Heinz Engel 13.000,00 1.796,88 1.950,00 16.746,88<br />

Dr. Hans-Theo Jachmann 13.000,00 1.796,88 1.950,00 16.746,88<br />

Jochen Johannes Juister 13.000,00 1.796,88 1.950,00 16.746,88<br />

Andreas Scheffrahn 13.000,00 1.796,88 1.950,00 16.746,88<br />

Gerd von Glowczewski 13.000,00 1.796,88 1.800,00 16.596,88<br />

Rainer Knackstedt 13.000,00 1.796,88 1.500,00 16.296,88<br />

Dieter Paschwitz 7.105,50 654,75 2.100,00 9.860,25<br />

Marina Strootmann 6.090,41 841,82 600,00 7.532,23<br />

Summe 303.327,41 37.434,17 78.600,00 419.361,58<br />

Nordzucker 2008/09 111


Im vorhergehenden Geschäftsjahr<br />

wurden den Mitgliedern des Aufsichtsrates<br />

folgende Beträge gewährt:<br />

Zusätzlich zu den aufgeführten Beträgen<br />

werden den Mitgliedern des Aufsichtsrates<br />

Kilometergeld, sonstige Auslagen sowie<br />

die Umsatzsteuer erstattet. Der Gesamtbetrag<br />

dieser Erstattungen beläuft<br />

sich auf TEUR 109 (Vorjahr: TEUR 111).<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten<br />

vom Unternehmen keine Kredite.<br />

44.3. Aktienbesitz des Vorstandes und<br />

des Aufsichtsrates<br />

Mitglieder des Vorstandes halten keine<br />

Aktien.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates und denen<br />

nahestehende Personen waren zum 28.<br />

Februar 2009 im Besitz von Aktien, deren<br />

Anzahl jedoch unter einem Prozent der<br />

ausgegebenen Aktien der Nordzucker AG<br />

beträgt. Die Aktien stehen nicht im Zusammenhang<br />

mit der Vergütung des<br />

Aufsichtsrates.<br />

44.4. Sonstiges<br />

Die Mitglieder von Organen der Nordzucker<br />

AG werden von der Nordzucker AG von<br />

Ansprüchen Dritter im gesetzlich zulässigen<br />

Rahmen freigestellt. Zu diesem<br />

Zweck unterhält die Gesellschaft eine<br />

Vermögensschaden-Haftpflicht-Gruppenversicherung<br />

für Organmitglieder der<br />

112<br />

Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

im vorhergehenden Geschäftsjahr 2007/08<br />

Feste Variable Sitzungs-<br />

Angaben in EUR Vergütung Vergütung geld Gesamt<br />

Dr. Harald Isermeyer 26.000,00 6.875,00 19.050,00 51.925,00<br />

Henning Hansen-Hogrefe 19.500,00 6.875,00 5.250,00 31.625,00<br />

Jürgen Seidel 6.819,67 2.404,37 1.800,00 11.024,04<br />

Albrecht Hertz-Eichenrode 13.000,00 6.875,00 1.800,00 21.675,00<br />

Goetz von Engelbrechten 4.546,45 2.404,37 1.200,00 8.150,82<br />

Gerhard Borchert 13.000,00 6.875,00 4.950,00 24.825,00<br />

Rainer Knackstedt 13.000,00 6.875,00 2.700,00 22.575,00<br />

Hans-Christian Koehler 13.000,00 6.875,00 3.600,00 23.475,00<br />

Claus Lütje 4.546,45 2.404,37 2.250,00 9.200,82<br />

Hans-Heinrich Prüße 13.000,00 6.875,00 3.450,00 23.325,00<br />

Hans-Jochen Bosse 7.778,69 4.113,73 600,00 12.492,42<br />

Dr. Karl-Heinz Engel 7.778,69 4.113,73 900,00 12.792,42<br />

Dr. Clemens Große Frie 7.778,69 4.113,73 450,00 12.342,42<br />

Dr. Hans-Theo Jachmann 7.778,69 4.113,73 900,00 12.792,42<br />

Jochen Johannes Juister 7.778,69 4.113,73 600,00 12.492,42<br />

Helmut Meyer 11.668,03 4.113,73 2.100,00 17.881,76<br />

Andreas Scheffrahn 7.778,69 4.113,73 750,00 12.642,42<br />

Gunold Fischer 6.819,67 2.404,37 1.350,00 10.574,04<br />

Eckhard Bosse 4.546,45 2.404,37 1.050,00 8.000,82<br />

Gudrun König 4.546,45 2.404,37 1.200,00 8.150,82<br />

Rolf Huber-Frey 13.000,00 6.875,00 2.550,00 22.425,00<br />

Gunther Kenk 4.546,45 2.404,37 1.050,00 8.000,82<br />

Dieter Paschwitz 16.889,34 6.875,00 2.700,00 26.464,34<br />

Jochen Steinhagen 4.546,45 2.404,37 750,00 7.700,82<br />

Manfred Tessmann 4.546,45 2.404,37 750,00 7.700,82<br />

Wolfgang Wiesener 13.000,00 6.875,00 3.600,00 23.475,00<br />

Gerd von Glowczewski 7.778,69 4.113,73 600,00 12.492,42<br />

Sigrun Krussmann 7.778,69 4.113,73 600,00 12.492,42<br />

Dr. Andreas Schwa<strong>rz</strong> 7.778,69 4.113,73 900,00 12.792,42<br />

Dieter Woischke 7.778,69 4.113,73 600,00 12.492,42<br />

Marina Strootmann 4.262,30 2.254,10 750,00 7.266,40<br />

Summe 292.571,06 137.894,46 70.800,00 501.265,52


Nordzucker AG. Sie wird jährlich abgeschlossen<br />

bzw. verlängert. Die Versicherung<br />

deckt das persönliche Haftungsrisiko<br />

für den Fall ab, dass der Personenkreis<br />

bei Ausübung seiner Tätigkeit für Vermögensschäden<br />

in Anspruch genommen<br />

wird. Es besteht ein Selbstbehalt im Sinne<br />

des Deutschen Corporate Governance<br />

Kodex, Ziffer 3.8 Abs. 2.<br />

45. Erklärung zum Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex<br />

Die Compliance-Erklärung von Vorstand<br />

und Aufsichtsrat nach dem deutschen<br />

Corporate Governance Kodex wurde an<br />

die neueste Fassung des deutschen Corporate<br />

Governance Kodex angepasst und<br />

überarbeitet. Die Entsprechenserklärung<br />

vom April 2009 ist auf der Nordzucker<br />

Homepage –<br />

http://www.nordzucker.de/index.php?id=286<br />

– veröffentlicht.<br />

46. Dividendenvorschlag<br />

Die an die Aktionäre ausschüttbaren<br />

Dividenden bemessen sich gemäß<br />

Aktiengesetz an dem im Jahresabschluss<br />

der Nordzucker AG ausgewiesenen, nach<br />

den handelsrechtlichen Vorschriften bestimmten<br />

Bilanzgewinn. Der Jahresabschluss<br />

für das Geschäftsjahr 2008/09<br />

weist einen Bilanzgewinn in Höhe von<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

EUR 11.208.232,28 aus. Der Vorstand<br />

schlägt vor, den Bilanzgewinn in Höhe<br />

von EUR 10.626.286,00 zur Ausschüttung<br />

einer Dividende für das Geschäftsjahr<br />

2008/09 in Höhe von EUR 0,22 je<br />

dividendenberechtigte Stückaktie zu verwenden<br />

und den verbleibenden Betrag<br />

in Höhe von EUR 581.946,28 auf das<br />

neue Geschäftsjahr vo<strong>rz</strong>utragen.<br />

47. Wesentliche Ereignisse nach<br />

Bilanzstichtag<br />

Mit Wirkung vom 2. Mä<strong>rz</strong> 2009 hat der<br />

Konzern über die 100 %ige Tochtergesellschaft<br />

TitoConcerto A/S, Dänemark die<br />

Nordic Sugar Group von der Danisco<br />

A/S, Kopenhagen/Dänemark erworben.<br />

Im Rahmen dieses Erwerbs wurde auch<br />

die Danisco Sugar GmbH, Deutschland<br />

erworben, die am Standort Anklam in<br />

Deutschland Zucker und Bioethanol aus<br />

Zuckerrüben produziert. Aufgrund kartellrechtlicher<br />

Vorgaben musste diese<br />

Gesellschaft vom Konzern wieder verkauft<br />

werden. Entsprechend wurden die<br />

Anteile an der Danisco Sugar GmbH,<br />

Deutschland ebenfalls am 2. Mä<strong>rz</strong> 2009<br />

an die Cosun U.A., Niederlande verkauft.<br />

Im Zusammenhang mit der Transaktion<br />

hat die Nordzucker AG mit Wirkung vom<br />

2. Mä<strong>rz</strong> 2009 eine Vereinbarung mit der<br />

Anklam Bioethanol GmbH unte<strong>rz</strong>eichnet,<br />

die wesentliche Risiken des Betriebes einer<br />

Bioethanolanlage, insbesondere die<br />

Verpflichtung zur Abnahme von 50.000<br />

cbm Bioethanol pro Jahr zu einem Mindestpreis<br />

von 550 Euro/cbm bis zum 30.<br />

September 2015, auf die Nordzucker AG<br />

überträgt.<br />

Bezüglich weiterer Erläuterungen zu dem<br />

Erwerb der Nordic Sugar Group wird auf<br />

den Punkt 5 des Anhangs verwiesen.<br />

Braunschweig, den 20. Mai 2009<br />

Der Vorstand<br />

Birlenberg<br />

Dr. Einfeld Dr. Wienkenhöver<br />

Nordzucker 2008/09 113


Bestätigungsvermerk des<br />

Abschlussprüfers<br />

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht<br />

haben wir folgenden Bestätigungsvermerk<br />

erteilt:<br />

„Wir haben den von der Nordzucker AG,<br />

Braunschweig, aufgestellten Konzernabschluss<br />

– bestehend aus Bilanz, Gewinnund<br />

Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung,Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

und Anhang – sowie den Konzernlagebericht<br />

für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Mä<strong>rz</strong> 2008 bis zum 28. Februar 2009<br />

geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht nach<br />

den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden<br />

sind, und den ergänzend nach § 315a<br />

Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />

der gesetzlichen Vertreter<br />

der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,<br />

auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über<br />

den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung<br />

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsät-<br />

114<br />

ze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung<br />

so zu planen und durchzuführen, dass<br />

Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich<br />

auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss<br />

unter Beachtung der anzuwendendenRechnungslegungsvorschriften<br />

und durch den Konzernlagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage wesentlich auswirken,<br />

mit hinreichender Sicherheit erkannt<br />

werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über<br />

die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld des<br />

Konzerns sowie die Erwartungen über<br />

mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />

der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />

des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben im Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />

Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen, der<br />

Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />

der angewandten Bilanzierungs- und<br />

Konsolidierungsgrundsätze und der we-<br />

Hannover, den 25. Mai 2009<br />

Ernst & Young AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

(Hentschel) (Lüpkes)<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

sentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der<br />

Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir<br />

sind der Auffassung, dass unsere Prüfung<br />

eine hinreichend sichere Grundlage für<br />

unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der<br />

bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

entspricht der Konzernabschluss den<br />

IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind<br />

und den ergänzend nach § 315a Abs. 1<br />

HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von der Lage des Konzerns<br />

und stellt die Chancen und Risiken der<br />

zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

der Nordzucker AG<br />

Geschäftsjahr 2008/09<br />

In insgesamt sechs Sitzungen und einer<br />

Klausurtagung hat der Aufsichtsrat über<br />

die geschäftliche und strategische Entwicklung<br />

der Nordzucker AG beraten<br />

und sich über aktuelle Ereignisse durch<br />

den Vorstand informieren lassen. Alle<br />

Beratungen und Entscheidungen des<br />

Aufsichtsrates hatten stets die Sicherung<br />

und Mehrung des Vermögens unserer<br />

Gesellschaft zum Ziel. Die Aufsichtsratsmitglieder<br />

haben die Geschäftsführung<br />

überwacht und den Vorstand der<br />

Nordzucker AG beraten. Der Vorstand<br />

hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah<br />

und umfassend über die Unternehmensund<br />

Geschäftspolitik, die Unternehmensstrategie,<br />

die Unternehmensführung,<br />

das Risikomanagement sowie die finanzielle<br />

Entwicklung der Nordzucker AG<br />

und Geschäfte, die von grundlegender<br />

Bedeutung waren, unterrichtet. Weiterhin<br />

wurden dem Aufsichtsrat alle Sachverhalte<br />

vorgelegt, die der Entscheidung<br />

durch den Aufsichtsrat bedurften.<br />

Schwerpunkt des Geschäftsjahres<br />

2008/09 war die intensive Vorbereitung<br />

des Erwerbs der Danisco Sugar A/S<br />

durch die Nordzucker AG. Der Unternehmenskauf<br />

wurde am 2. Mä<strong>rz</strong> 2009<br />

ku<strong>rz</strong> nach Beendigung des Geschäftsjahres<br />

vollzogen. Der Aufsichtsrat hat sich<br />

laufend über den Stand der Verhandlungen<br />

sowie die umfangreichen Pläne und<br />

Hintergründe hinsichtlich der Akquisition<br />

informiert. Ebenso wurden Fragen<br />

der Wirtschaftlichkeit, der Chancen und<br />

Risiken sowie der Finanzierung eingehend<br />

mit dem Vorstand der Nordzucker<br />

AG erörtert. Der Aufsichtsrat stimmte in<br />

seiner Sitzung am 20. Juni 2008 dem<br />

Unternehmenskauf zu. Nordzucker ist<br />

damit in einem sich konsolidierenden<br />

europäischen Markt zu einer starken<br />

Nummer 2 mit einem Marktanteil von<br />

nahezu 16 Prozent angewachsen. Der<br />

Aufsichtsrat ist davon übe<strong>rz</strong>eugt, dass<br />

dies ein bedeutender und zugleich notwendiger<br />

strategischer Schritt zur Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens war.<br />

Das nun laufende Geschäftsjahr wird im<br />

Zeichen der Integration der erworbenen<br />

Gesellschaft stehen. Das Schaffen von<br />

neuen integrierten Strukturen wird von<br />

Seiten des Aufsichtsrates intensiv begleitet.<br />

Vor dem Hintergrund sich verschlechternder<br />

politischer Rahmenbedingungen<br />

wird auch künftig ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Themen Wirtschaftlichkeit<br />

und Effizienz gelegt. Der Aufsichtsrat<br />

stimmt mit dem Vorstand darin überein,<br />

dass sich das Unternehmen einer strikten<br />

Kostendisziplin unterwirft, und befasste<br />

sich turnusmäßig mit dem Investitionsprogramm<br />

der Nordzucker AG.<br />

Zudem haben sich die Mitglieder des<br />

Aufsichtsrates intensiv mit Themen des<br />

Zuckervertriebes und der Entwicklung<br />

der im Oktober 2007 gegründeten<br />

Vertriebs gesellschaft Eurosugar mit Sitz<br />

Dr. Harald Isermeyer<br />

Vorsitzender des Aufsichtrates<br />

Nordzucker 2008/09 115


116<br />

in Paris beschäftigt. Zur Vertriebssituation<br />

wurde in den Aufsichtsratssitzungen<br />

regelmäßig durch den Vorstand der<br />

Nordzucker AG berichtet.<br />

In seiner Sitzung am 25. November 2008<br />

hat der Aufsichtsrat die Verlängerung der<br />

Bestellung von Hans-Gerd Birlenberg zum<br />

Vorsitzenden des Vorstandes der Nordzucker<br />

AG beschlossen. Zudem hat der Aufsichtsrat<br />

in Sitzungen außerhalb des Berichtszeitraumes<br />

Mats Liljestam, Dr. Michael<br />

Noth und Dr. Niels Pörksen zu Mitgliedern<br />

des Vorstandes bestellt. Mats Liljestam<br />

tritt sein Amt als Vertriebsvorstand zum<br />

23. Juni 2009 an und Dr. Michael Noth<br />

wird zum 16. August 2009 sein Amt als<br />

Finanzvorstand und Dr. Niels Pörksen zum<br />

1. Ok to ber 2009 sein Amt als Agrarvorstand<br />

antreten. Dr. Henrik Einfeld wird<br />

alters bedingt in den Ruhestand gehen.<br />

Außerdem hat der Aufsichtsrat ebenfalls<br />

in einer Sitzung außerhalb des Berichtszeitraumes<br />

beschlossen, der Hauptversammlung<br />

vo<strong>rz</strong>uschlagen, die Satzung<br />

der Nordzucker AG dahingehend zu ändern,<br />

dass ab dem Geschäftsjahr 2009/10<br />

der Aufsichtsratsvorsitzende das Dreifache<br />

der Festvergütung des Aufsichtsrates und<br />

jedes Aufsichtsratsmitglied für die Teilnahme<br />

an Terminen in seiner Funktion als<br />

Mitglied des Aufsichtsrates 300,00 Euro<br />

pro Termin erhält. Diesem Vorschlag liegt<br />

zugrunde, dass nach § 113 Abs. 1 Satz 3<br />

AktG die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />

in einem angemessenen Verhältnis<br />

zu ihren Aufgaben und zur Lage der<br />

Gesellschaft stehen soll. Insbesondere<br />

aufgrund des Erwerbs der Danisco Sugar<br />

A/S und der sich daraus ergebenden<br />

höheren Anforderungen an die Arbeit des<br />

Aufsichtsrates erscheint die vorgeschlagene<br />

Erhöhung der Aufsichtsratsvergütung angemessen.<br />

Ausschüsse des Aufsichtsrates<br />

Sitzungen des Aufsichtsratspräsidiums<br />

fanden während des Berichtszeitraumes<br />

siebenmal statt. Zwei Sitzungen fanden<br />

gemeinsam mit den Mitgliedern des Prüfungs-<br />

und Finanzausschusses statt. Das<br />

Aufsichtsratspräsidium bereitete im Wesentlichen<br />

die Tagesordnungen der sich<br />

anschließenden ordentlichen und außerordentlichen<br />

Aufsichtsratssitzungen vor.<br />

In den Sitzungen gemeinsam mit den<br />

Mitgliedern des Prüfungs- und Finanzausschusses<br />

wurde der jeweils aktuelle<br />

Stand der Akquisition von Danisco Sugar<br />

A/S behandelt. Der Prüfungs- und Finanzausschuss<br />

tagte im Berichtszeitraum<br />

neunmal. An seinen Sitzungen nahmen<br />

auch Vertreter des Abschlussprüfers teil.<br />

Behandelt wurden unter anderem die<br />

Prüfung und Billigung des Jahres- und<br />

Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr<br />

2007/08, der Vorschlag zur Wahl des<br />

Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr<br />

2008/09, seine Vergütung, der Prüfungsauftrag,<br />

die Kontrolle der Unabhängigkeit<br />

des Abschlussprüfers, die Akquisition<br />

von Danisco Sugar A/S, die Prüfung von<br />

finanziellen Vorhaben des Unternehmens,<br />

verschiedene Revisionsberichte, Quartalsabschlüsse,<br />

der Halbjahresabschluss von<br />

Nordzucker AG und Nordzucker Konzern<br />

zum 31. August 2008, die Ertragsvor-


schau für das Geschäftsjahr 2008/09 und<br />

Themen der Corporate Governance. Die<br />

Prüfung und Billigung des Jahres- und<br />

Konzernabschlusses für das abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr sowie der Vorschlag<br />

zur Wahl des Abschlussprüfers für das<br />

Geschäftsjahr 2009/10 werden auf einer<br />

Sitzung außerhalb des Berichtszeitraumes<br />

vorbereitet. Der Personalausschuss tagte<br />

im Berichtszeitraum fünfmal. Er behandelte<br />

in seinen Sitzungen vorwiegend<br />

Angelegenheiten des Vorstandes. Besonderes<br />

Augenmerk lag auf der Verlängerung<br />

der Bestellung von Hans-Gerd Birlenberg<br />

zum Vorstandsvorsitzenden, der Besetzung<br />

der neuen Position eines Vorstandes<br />

mit der Verantwortung für Finanzen und<br />

der Neubesetzung der Position des Vorstandes<br />

mit Verantwortung für Agrarwirtschaft<br />

und Rohstoffbeschaffung. Die<br />

variable Vergütung des Vorstandes für<br />

das Geschäftsjahr 2008/09 wurde auf<br />

einer Sitzung außerhalb des Berichtszeitraumes<br />

festgelegt. Über die Sitzungen<br />

der Ausschüsse wurde dem Aufsichtsrat<br />

regel mäßig Bericht erstattet.<br />

Jahresabschluss<br />

Der Jahresabschluss 2008/09 der<br />

Nordzucker AG und deren Lagebericht<br />

sind unter Einbeziehung der Buchführung<br />

von der Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Hannover, geprüft und mit<br />

dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen worden. Dies gilt auch<br />

für den Konzernabschluss nach IFRS und<br />

den Konzernlagebericht. Der vorliegende<br />

IFRS-Konzernabschluss befreit gemäß<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

§ 292a HGB von der Pflicht zur Aufstellung<br />

eines Konzernabschlusses nach<br />

deutschem Recht. Der Gewinnverwendungsvorschlag<br />

des Vorstandes sowie die<br />

Prüfungsberichte des Abschlussprüfers<br />

haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Sie<br />

wurden vom Prüfungs- und Finanzausschuss<br />

und vom Aufsichtsrat geprüft und<br />

im Beisein des Abschlussprüfers erörtert.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis<br />

der Prüfung durch die Abschlussprüfer<br />

angeschlossen und im Rahmen seiner<br />

eigenen Prüfung festgestellt, dass Einwendungen<br />

nicht zu erheben sind.<br />

Personalia<br />

Am 12. Juli 2008 schied Dieter Paschwitz<br />

wegen seines Eintritts in den Ruhestand<br />

aus dem Aufsichtsrat der Nordzucker AG<br />

aus. An dessen Stelle ist Marina Strootmann<br />

als Vertreterin der Arbeitnehmer am<br />

15. September 2008, gerichtlich in den<br />

Aufsichtsrat bestellt worden. Der Aufsichtsrat<br />

dankt Dieter Paschwitz für seine langjährige<br />

Tätigkeit in diesem Gremium. In<br />

seiner konstituierenden Sitzung am 11. Juli<br />

2008 wählte der Aufsichtsrat Dr. Harald<br />

Isermeyer zum Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der Nordzucker AG. Als stellvertretende<br />

Aufsichtsratsvorsitzende wurden Wolfgang<br />

Wiesener aus dem Kreis der Arbeitnehmervertreter<br />

und Helmut Meyer aus dem<br />

Kreis der Aktionärsvertreter gewählt.<br />

Ebenfalls auf seiner konstituierenden<br />

Sitzung wählte der Aufsichtsrat Gerhard<br />

Borchert, Helmut Meyer, Hans-Heinrich<br />

Prüße, Wolfgang Wiesener und Dieter<br />

Woischke in das Aufsichtsratspräsidium.<br />

In den Personalausschuss wählte der Auf-<br />

sichtsrat Dr. Clemens Große Frie und<br />

Dieter Woischke. Dr. Harald Isermeyer ist<br />

Vorsitzender des Aufsichtsratspräsidiums<br />

und des Personalausschusses. Weiterhin<br />

wählte der Aufsichtsrat Henning Hansen-<br />

Hogrefe, Albrecht Hertz-Eichenrode,<br />

Hans-Christian Koehler und Rolf Huber-<br />

Frey sowie als Vertreter für Rolf Huber-<br />

Frey Dr. Andreas Schwa<strong>rz</strong> in den Prüfungs-<br />

und Finanzausschuss. Henning<br />

Hansen-Hogrefe ist als Vorsitzender dieses<br />

Ausschusses gewählt worden. Der Aufsichtsrat<br />

dankt dem Vorstand sowie den<br />

Mitarbeiter<strong>innen</strong> und Mitarbeitern für<br />

ihren großen persönlichen Einsatz.<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Braunschweig, 23. Juni 2009<br />

Dr. Harald Isermeyer<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Nordzucker 2008/09 117


118<br />

Corporate Governance<br />

Profil zeigen – Verantwortung<br />

übernehmen


Nordzucker 2008/09 119


Corporate Governance-Bericht<br />

des Geschäftsjahres 2008/09<br />

Corporate Governance umfasst das System<br />

der Leitung und Überwachung<br />

eines Unternehmens, einschließlich seiner<br />

Organisation, seiner geschäftspolitischen<br />

Grundsätze und Leitlinien sowie der<br />

inter nen und externen Kontroll- und<br />

Überwachungsmechanismen. Eine klar<br />

strukturierte und gelebte Corporate<br />

Governance hat für die Nordzucker AG<br />

eine hohe Bedeutung und gewährleistet<br />

eine verantwortliche, auf langfristige<br />

Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung.<br />

Sie fördert das Vertrauen<br />

der Aktionäre, der Finanzmärkte, der<br />

Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie<br />

der Öffentlichkeit in die Leitung und<br />

Überwachung des Nordzucker Konzerns.<br />

Corporate Governance ist die Grundlage<br />

der Entscheidungs- und Kontrollprozesse<br />

bei der Nordzucker AG. Unser Handeln<br />

richten wir an klar definierten Leitlinien<br />

aus. Diese Leitlinien beinhalten eine kon -<br />

sequente Orientierung an den Bedürfnissen<br />

und Erwartungen unserer Aktionäre,<br />

Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter.<br />

Dabei bilden die Werte Courage, Ergeb nis -<br />

orientierung, Leidenschaft, Nachhaltigkeit,<br />

Verbindlichkeit und Wertschätzung<br />

die Basis unseres Handelns. Integrierte<br />

Prozesse und Systeme unterstützen vor<br />

dem Hintergrund unserer Leitlinien die<br />

betrieblichen Abläufe.<br />

120<br />

Der Vorstand legt als Leitungsorgan die<br />

Unternehmenspolitik fest. Er ist für die<br />

strategische Ausrichtung des Unternehmens,<br />

die Planung und Festlegung des<br />

Unternehmensbudgets, die Ressourcenallokation<br />

sowie die Kontrolle der Geschäftsentwicklung<br />

verantwortlich. Ferner<br />

ist er zuständig für die Aufstellung<br />

der Quartalsabschlüsse des Unternehmens,<br />

der Jahresabschlüsse der Nordzucker AG<br />

und des Konzernabschlusses.<br />

Die E<strong>rz</strong>ielung eines angemessenen und<br />

dauerhaften Gewinns, die kontinuierliche<br />

Generierung von internem Wachstum<br />

und die Erhöhung unserer Marktanteile<br />

leiten die Tätigkeit jedes einzelnen Mitarbeiters.<br />

Dabei stellt die beständige<br />

Verbesserung aller Geschäftsprozesse<br />

durch kompetente, zielorientiert geführte<br />

und leistungsorientiert entlohnte Mitarbeiter<br />

die Existenz und die langfristige,<br />

systematische Fortentwicklung des Unternehmens<br />

in einem sich wandelnden<br />

Wettbewerbsumfeld sicher.<br />

Die Erfüllung der Lebensmittel- und Futtermittelqualität<br />

und -sicherheit, die Ressourcenschonung,<br />

die kontinuierliche<br />

Minimierung und Verhütung von Umweltbelastungen<br />

sowie Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz sind integraler<br />

Bestandteil aller Tätigkeiten des Unternehmens.<br />

Fehlervermeidung und Vorbeugung<br />

haben dabei einen besonderen<br />

Stellenwert.<br />

Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat<br />

einundzwanzig Mitglieder. Zwei Drittel<br />

der Aufsichtsräte sind Vertreter der Anteilseigner<br />

und ein Drittel sind Vertreter<br />

der Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat überwacht<br />

und berät den Vorstand bei der<br />

Führung der Geschäfte. In regelmäßigen<br />

Abständen erörtert der Aufsichtsrat die<br />

Geschäftsentwicklung und Planung sowie<br />

die Strategie des Unternehmens und<br />

deren Umsetzung. Er prüft und verabschiedet<br />

den Jahresabschluss der Nordzucker<br />

AG und des Konzerns unter Berücksichtigung<br />

der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers<br />

und der Ergebnisse der<br />

Prüfung durch den Prüfungsausschuss.<br />

Wesentliche Vorstandsentscheidungen<br />

sind an seine Zustimmung gebunden.<br />

Bezüglich der Vergütung des Vorstandes<br />

und des Aufsichtsrates sowie des Besitzes<br />

von Aktien der Gesellschaft von Vorstands-<br />

und Aufsichtsratsmitgliedern<br />

über einem Prozent der ausgegebenen<br />

Aktien der Nordzucker AG wird auf die<br />

Ausführungen im Anhang zum Konzernabschluss<br />

(Nr. 44) verwiesen. Weder die<br />

Mitglieder des Vorstandes noch des Aufsichtsrates<br />

haben Aktien der Gesellschaft<br />

in Höhe von über 5.000 Euro im Kalenderjahr<br />

erworben oder veräußert.


Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Corporate Governance-Bericht<br />

Erklärung der Nordzucker AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex<br />

in Anlehnung an § 161 AktG<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG, Braunschweig, haben sich mit den Empfehlungen<br />

des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 eingehend<br />

befasst und stimmen den dortigen Regelungen zu. Obwohl der Deutsche Corporate<br />

Governance Kodex für die Nordzucker AG als nicht börsennotiertes Unternehmen nicht verbindlich<br />

vorgeschrieben ist, wurde und wird den dortigen Empfehlungen und Anregungen<br />

durch die Nordzucker AG mit folgenden Ausnahmen entsprochen:<br />

1. Die Empfehlung in Ziffer 2.3.2, die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den<br />

Einberufungsunterlagen auf elektronischem Wege zu übermitteln, wird aus wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht umgesetzt.<br />

2. Der Empfehlung in Ziffer 4.2.2, das Aufsichtsratsplenum über das Vergütungssystem für<br />

den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente beschließen zu lassen, wird<br />

nicht gefolgt, weil sich die Praxis bewährt hat, diese Aufgaben von dem Personalausschuss<br />

des Aufsichtsrats, der das Aufsichtsratsplenum informiert, wahrnehmen zu lassen.<br />

3. Der Empfehlung in Ziffer 4.2.3, Abfindungs-Caps in den Vorstandsverträgen zu verein -<br />

baren, wird angesichts der rechtlichen Bedenken gegen Abfindungs-Caps in Vorstands -<br />

verträgen nicht gefolgt.<br />

4. Die Empfehlung in Ziffer 6.3, die Aktionäre bei Informationen gleich zu behandeln, tritt<br />

wegen der Einbeziehung der Nordzucker AG in den Konzernabschluss der Nordzucker<br />

Holding AG hinter das sich daraus ergebende Informationsbedürfnis der Nordzucker<br />

Holding AG zurück.<br />

5. Der Empfehlung in Ziffer 7.1.2, den Konzernabschluss b<strong>innen</strong> 90 Tagen nach Geschäftsjahresende<br />

und die Zwischenberichte b<strong>innen</strong> 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums<br />

öffentlich zugänglich zu machen, wird aus organisatorischen Gründen nicht gefolgt.<br />

Braunschweig, im Mä<strong>rz</strong> 2009<br />

Hans-Gerd Birlenberg Dr. Harald Isermeyer<br />

Vorstandsvorsitzender Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Nordzucker 2008/09 121


Glossar<br />

Finanzwirtschaft<br />

Cashflow Netto-Zufluss an Geldmitteln. Differenz<br />

aus den zahlungswirksamen Einnahmen<br />

und den zahlungswirksamen Aufwendungen in<br />

einer Abrechnungsperiode. Aus Vereinfachungsgründen<br />

wird der Cashflow aus dem Jahresüberschuss<br />

nach Steuern zuzüglich nicht zahlungswirksamer<br />

Aufwendungen, insbesondere<br />

den Abschreibungen und den Veränderungen<br />

der langfristigen Rückstellungen, ermittelt. Der<br />

Cashflow steht dem Unternehmen für Investitionen,<br />

Rückführung von Verbindlichkeiten und<br />

Gewinnausschüttung zur Verfügung.<br />

Compliance-Erklärung (‚Entsprechenserklärung‘)<br />

Geschäftsjährlich von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

börsennotierter Gesellschaften gemäß § 161<br />

AktG abzugebende und zu veröffentlichende<br />

Erklärung, inwieweit die Unternehmensführung<br />

den Empfehlungen der „Regierungskommission<br />

Deutscher Corporate Governance Kodex“ entspricht<br />

und welche Empfehlungen nicht angewendet<br />

werden.<br />

Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK)<br />

(‚Richtlinien zur Unternehmensführung‘) 2002<br />

formulierter Kodex zur Führung und Überwachung<br />

deutscher börsennotierter Gesellschaften.<br />

Der DCGK enthält national und international<br />

anerkannte Standards verantwortungsvoller<br />

Unternehmensführung, die vor allem auf Transparenz<br />

und Nachvollziehbarkeit ausgerichtet<br />

sind. Festgelegt sind darin Zuständigkeiten von<br />

Vorstand und Aufsichtsrat, Regelungen und<br />

Empfehlungen zum Schutz der Aktionärsrechte<br />

und zur Besetzung der Führungs- und Aufsichtsgremien<br />

sowie zu deren Vergütung. Auch<br />

nicht börsennotierten Unternehmen wird die<br />

Beachtung des DCGK empfohlen.<br />

Dividende Der auf die einzelne Aktie entfallende<br />

Betrag des Bilanzgewinns einer Aktiengesellschaft.<br />

Die Dividende wird entweder in Prozent des<br />

Nennwertes oder in Währungseinheiten pro Stück<br />

(Dividende je Aktie) ausgedrückt. Über die Ausschüttung<br />

der Dividende beschließt die Haupt-<br />

(Gesellschafter)-Versammlung. In Deutschland<br />

wird die Dividende jährlich gezahlt.<br />

EBIT (‚Earnings before interest and taxes‘) Bezeichnet<br />

den Ertrag vor Zinsen und Steuern.<br />

Diese Kennzahl soll eine Aussage über das Ergebnis<br />

aus dem laufenden Geschäft machen.<br />

Dabei bleibt die unterschiedliche Kapitalausstattung<br />

von Unternehmen unbeachtet, sodass das<br />

allgemeine Zinsniveau sowie Steuersätze keine<br />

Berücksichtigung finden.<br />

EBT (‚Earnings before taxes’) Ergebnis vor Steuern<br />

und einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter.<br />

122<br />

Eigenkapitalquote Kennzahl, die das Verhältnis<br />

des bilanziellen Eigenkapitals zur Gesamtbilanzsumme<br />

darstellt.<br />

Eigenkapitalrendite ist eine Größe, die die Profitabilität<br />

des eingesetzten Kapitals abbildet und<br />

ermittelt sich aus dem e<strong>rz</strong>ielten Jahresüberschuss<br />

im Verhältnis zum bilanziellen Eigenkapital.<br />

Equity-Methode Eine Bilanzierungsmethode, bei<br />

der die Anteile zunächst mit den Anschaffungskosten<br />

angesetzt werden und in der Folge entsprechend<br />

dem Anteil des Anteilseigners am<br />

sich ändernden Reinvermögen des Beteilungsunternehmens<br />

berichtigt werden.<br />

Finance-Lease Im Gegensatz zum operating-lease<br />

überträgt der Leasinggeber das Investitions -<br />

risiko auf den Leasingnehmer. Dieser wird dadurch<br />

zum wirtschaftlichen Eigentümer des<br />

Vermögensgegenstandes.<br />

Forward Swap Vereinbarung zwischen zwei Parteien,<br />

in der Zukunft liegende Zinszahlungen<br />

unterschiedlicher Zinsfixierung auf einen bestehenden<br />

Bezugsbetrag untereinander auszutauschen.<br />

Gesamtleistungsrentabilität Zur Ermittlung dieser<br />

Kennzahl wird das EBITDA (‚Earnings before<br />

interest, taxes, depreciation and amortization’<br />

‚Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen<br />

auf Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte)<br />

ins Verhältnis zur Gesamtleistung<br />

(Umsatz zuzüglich Bestandsveränderungen)<br />

gesetzt.<br />

Hedge Accounting nach IAS 39 (to hedge: ‘ab -<br />

sichern’) bezeichnet die bilanzielle Abbildung<br />

zweier oder mehrerer Verträge (auch Finanzinstrumente),<br />

die in einem Sicherungszusammenhang<br />

stehen. Von grundsätzlichen Regeln zur<br />

Bilanzierung wird dabei abgewichen.<br />

IFRS (‚International Financial Reporting Standards’)<br />

oder IAS (‚International Accounting<br />

Standards’) sind Rechnungslegungsregeln, die<br />

eine weltweit vergleichbare Bilanzierung sicherstellen.<br />

Für börsennotierte Unternehmen sind<br />

sie in Deutschland und der gesamten EU ab<br />

Jahresbeginn 2005 vorgeschriebenes Regelwerk<br />

zur Bilanzierung.<br />

Impairment-Test (Werthaltigkeitstest unter IFRS)<br />

Regelmäßig vorgeschriebener Test zur Überprüfung<br />

des Wertansatzes von langlebigen Vermögenswerten,<br />

der gegebenenfalls zu einer außerplanmäßigen<br />

Abschreibung führen kann.<br />

Joint Venture (‚Gemeinschaftsunternehmen’)<br />

Kooperation von Gesellschaften, bei der es zur<br />

Gründung einer neuen, rechtlich selbstständigen<br />

Geschäftseinheit kommt, an der die Gründungsgesellschaften<br />

(zwei oder mehrere Gesellschaften)<br />

mit ihrem Kapital beteiligt sind.<br />

Neben dem Kapital bringen die Gründungsgesellschaften<br />

meist einen wesentlichen Ressour-<br />

cenanteil an Technologie, Schutzrechten, technischem<br />

oder anderem Know-how und Betriebsanlagen<br />

ein.<br />

Konsolidierung Der Konzernabschluss wird so<br />

aufgestellt, als ob alle Konzerngesellschaften ein<br />

rechtlich einheitliches Unternehmen bilden. Alle<br />

Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse<br />

aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />

sonstigen Transaktionen zwischen den Konzernunternehmen<br />

werden durch Aufrechnung (Aufwands-<br />

und Ertrags- sowie Zwischenergebniskonsolidierung)<br />

eliminiert. Beteiligungen an<br />

Konzernunternehmen werden gegen deren Eigenkapital<br />

aufgerechnet (Kapitalkonsolidierung)<br />

und alle konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

eliminiert (Schuldenkonsolidierung),<br />

da solche Rechtsverhältnisse innerhalb<br />

einer juristischen Person nicht existieren. Aus<br />

der Summierung und Konsolidierung der verbleibenden<br />

Posten der Jahresabschlüsse ergeben<br />

sich die Konzernbilanz und die Konzern-<br />

Gewinn- und -Verlustrechnung.<br />

Konsortialkredit Siehe syndizierter Kredit.<br />

Natural-Hedge-Ansatz (‚natürliche Absicherung’)<br />

Minimierung von Währungsrisiken z.B.<br />

durch Finanzierung von Fremdwährungsinvestitionen<br />

in derselben Währung.<br />

Nettoverschuldung Finanzverbindlichkeiten<br />

abzüglich Liquide Mittel.<br />

Operating-Lease (‚Ausrüstungsleasing’) Ein<br />

Leasingverhältnis wird nach IFRS als Operating-<br />

Leasingverhältnis klassifiziert, wenn es nicht im<br />

Wesentlichen alle Risiken und Chancen überträgt,<br />

die mit dem Eigentum verbunden sind.<br />

Stückaktie Das gezeichnete Grundkapital der<br />

Nordzucker AG ist in auf den Namen lautende<br />

Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von<br />

je 2,56 Euro eingeteilt.<br />

Syndizierter Kredit Kreditvergabe durch mehrere<br />

Banken (Syndikat) auf Basis einer einheitlichen<br />

vertraglichen Dokumentation und zu denselben<br />

Konditionen und Bedingungen.<br />

Umsatzrendite Eine Kennzahl, die den Jahresüberschuss<br />

ins Verhältnis zum Umsatz setzt und<br />

damit eine Aussage zur Profitabilität des Unternehmens<br />

ermöglicht.<br />

Volatilität (‚Schwankung, Veränderung, Bewegung’)<br />

Ein Markt ist volatil, wenn er großen<br />

Preisschwankungen ausgesetzt ist. Volatilität<br />

bezeichnet das statistische Maß für Marktschwankungen.<br />

Zins-Swap (,Zins-Tausch’) Vertragliche Vereinbarung<br />

über den Austausch von Zinszahlungsströmen<br />

zu bestimmten Zeiten auf der Basis eines<br />

zu Grunde liegenden Nominalbetrages. Zins-<br />

Swaps bieten die Möglichkeit, variable Zinsvereinbarungen<br />

in Festve<strong>rz</strong>insungen zu überführen.


Zucker und Bioethanol<br />

Bioerdgas Ein aufbereitetes Biogas, das durch<br />

Fermentation von Biomasse entsteht. Hie<strong>rz</strong>u<br />

können u.a. Zuckerrüben als Grundlage verwendet<br />

werden.<br />

Biogas Durch Vergärung von Abwasser oder<br />

nachwachsenden Rohstoffen entstehendes<br />

brennbares Gas.<br />

Bioethanol (Agraralkohol) Ethanol, der aus Biomasse<br />

(nachwachsenden Kohlenstoff-Trägern)<br />

hergestellt wurde. Stärke (z.B. aus Weizen oder<br />

Mais) wird dazu enzymatisch in Glukose aufgespalten,<br />

die anschließend mit Hefepilzen setzt<br />

und zu Ethanol vergoren wird. Für die Ethanolgewinnung<br />

aus Zuckerrüben gelangen Rohsaft<br />

oder Dicksaft als Zwischenprodukte der Zuckere<strong>rz</strong>eugung<br />

direkt zur Fermentation. Bioethanol<br />

ist gegenüber fossilen Energieträgern CO 2 -neutral<br />

und bietet langfristig wirtschaftliche Vorteile.<br />

In Deutschland gilt seit 2007 das Biokraftstoffquotengesetz,<br />

das Beimischungsquoten von<br />

Bioethanol zu Ottokraftstoffen festlegt.<br />

Brauner Zucker Dies umfasst eine Sammelbezeichnung<br />

für alle Zucker mit brauner Farbe.<br />

Brauner Zucker kann durch unterschiedliche<br />

Verfahren gewonnen werden.<br />

CO 2 (Kohlenstoffdioxid,‚Treibhausgas’) Chemische<br />

Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff, die<br />

neben Kohlenstoffmonoxid zur Gruppe der<br />

Kohlenstoffoxide gehört. Das farb- und geruchlose<br />

Gas ist natürlicher Bestandteil der Luft. Es<br />

entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen<br />

Substanzen und bei der Zellatmung.<br />

Pflanzen und manche Bakterien wandeln CO 2<br />

in Biomasse um.<br />

Dicksaft Ein auf rund 70 bis 75 Prozent Tro cken -<br />

substanz eingedickter, gereinigter Zuckersaft.<br />

Dicksaft entsteht am Ende der Verdampfstation,<br />

bevor die eigentliche Kristallisation des Zuckers<br />

in den Kochapparaten im Zuckerhaus folgt.<br />

E10 Kraftstoff, der zu 10 Prozent aus wasser -<br />

freiem Bioethanol und zu 90 Prozent aus her -<br />

kömmlichem Benzin besteht und von einer<br />

wachsenden Zahl von Tankstellen angeboten<br />

wird.<br />

Emission Abgabe von Substanzen an die<br />

Umwelt.<br />

Kristalliner Zucker Bezeichnet die Standardqualität<br />

von Zucker und wird vielseitig sowohl in der<br />

Industrie als auch im Haushalt verwendet,<br />

insbe sondere bei Süß- und Backwaren. In einer<br />

weiteren Verarbeitungsstufe wird aus dem Kristallzucker<br />

Raffinade gewonnen, die dann beispielsweise<br />

als Haushaltszucker in den Handel<br />

kommt.<br />

Melasse Sirupartiges Nebene<strong>rz</strong>eugnis der<br />

Zu ckergewinnung, das zur Herstellung von<br />

Hefen und Futtermitteln eingesetzt wird.<br />

Brief des Vorstandes | Marktposition stärken | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />

Pellets Nebene<strong>rz</strong>eugnis der Zuckergewinnung.<br />

Pellets bestehen aus extrahierten, getrockneten<br />

Zuckerrübenschnitzeln, die melassiert oder unmelassiert<br />

als Futtermittel angeboten werden.<br />

Pressschnitzel Diese dienen als Futtermittel und<br />

stellen ausgepresste Rübenschnitzel bei der<br />

Zuckergewinnung aus Zuckerrüben dar.<br />

Raffination (oder ‚Raffinierung’) Bezeichnet im<br />

allgemeinen Sinne ein Verfahren zur Reinigung<br />

oder Veredelung von Rohstoffen. Bei Zucker bedeutet<br />

dies das Entfärben von braunem Rohzucker<br />

(aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe) durch<br />

die (wiederholte) Abfolge verschiedener Verfahrensschritte.<br />

Rohrrohzucker Zucker der aus Zuckerrohr gewonnen<br />

wird. Dieser kann durch Raffination<br />

auch in Weißzucker umgearbeitet werden.<br />

Rohsaft Aus Zuckerrüben gewonnener zuckerhaltiger<br />

Saft, der zu Zucker oder Bioethanol<br />

weiterverarbeitet werden kann.<br />

Rohwert/Rohzuckerwert Allgemeiner Bezugswert<br />

für die internationale Zuckerstatistik. Nach internationalem<br />

Zucker-Abkommen erfolgt die<br />

Umrechnung vom Rohzuckerwert (mit einem<br />

Saccharoseanteil von 96 °Z, polarimetrisch gemessen)<br />

zu Weißzucker (Weißwert) im Verhältnis<br />

100:92.<br />

Treibhausgasemissionshandelsgesetz Das Gesetz<br />

bildet in Deutschland die Grundlage für den<br />

Handel mit Berechtigungen zur Emission von<br />

Treibhausgasen in einem EU-weiten Emissionshandelssystem.<br />

Unternehmen, die Anlagen<br />

betreiben, die hohe Kohlendioxid (CO 2 )-Emissionen<br />

aufweisen, müssen Emissionsrechte vorhalten.<br />

Diese werden einerseits zugeteilt, müssen<br />

in Zukunft jedoch auch über einen Handel<br />

erworben werden.<br />

Weißwert Siehe Rohwert/Rohzuckerwert<br />

Weißzucker ist der übliche Verbrauchszucker<br />

und wird aus Rohzucker gewonnen.<br />

Zuckerwirtschaft<br />

AKP-Staaten (Afrika, Karibik und Pazifik) 77<br />

mehrheitlich ehemalige Kolonialstaaten Frankreichs<br />

und Großbritanniens, denen die EU seit<br />

1975 durch Präferenzabkommen (Cotonou-<br />

Abkommen) einen bevo<strong>rz</strong>ugten Zugang zum<br />

B<strong>innen</strong>markt und den zollfreien Import von<br />

1,3 Millionen Tonnen Rohzucker einräumt.<br />

Die EU will das Cotonou-Abkommen ab 2008<br />

durch so genannte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen<br />

(WPA) mit den AKP-Staaten ablösen.<br />

Bezogen auf Zucker soll darin eine Gleichstellung<br />

dieser Länder mit den am wenigsten entwickelten<br />

Ländern (LDC) erfolgen.<br />

Defizitregionen Regionen oder Länder, die mehr<br />

Zucker verbrauchen als sie produzieren und<br />

Glossar<br />

ihren Bedarf durch Zuckerimporte decken müssen.<br />

Im Zuge der Rückgabe von Zuckerquoten<br />

betrifft dies in Europa beispielsweise Länder wie<br />

Irland, Italien oder Portugal.<br />

Drittländer Der Begriff bezeichnet im Geschäftsbericht<br />

Länder, die nicht der EU angehören.<br />

Drittlandexporte Der Zuckerexport in Drittländer<br />

bezeichnet die Ausfuhr von Zucker in Länder<br />

außerhalb der EU. Die notwendigen Exportlizenzen<br />

werden von der EU an die Zuckerproduzenten<br />

verteilt.<br />

Exportlizenzen Über die Ausgabe von Exportlizenzen<br />

sichert sich die EU-Kommission die Kontrolle<br />

über den Export von EU-Quotenzucker<br />

und die mengen- und wertmäßige Einhaltung<br />

der WTO-Exportbeschränkungen.<br />

Industriezucker Laut ZMO alle Zuckermengen,<br />

die die Produktionsquote übersteigen und zur<br />

E<strong>rz</strong>eugung von Produkten vorwiegend im<br />

Nichtnahrungsbereich bestimmt sind. Dazu gehören<br />

u.a. Bioethanol, Alkohol, Hefe, Streich -<br />

sirup sowie bestimmte Produkte der Pharmaund<br />

Chemieindustrie.<br />

LDC/EBA (,Least developed countries’) Die<br />

am wenigsten entwickelten Länder der Erde,<br />

(‚Everything but arms‘) Alles außer Waffen:<br />

Beide Begriffe beziehen sich auf einen EU-Beschluss<br />

von 2001, nach dem alle Waren außer<br />

Waffen aus den 50 am wenigsten entwickelten<br />

Ländern zollfrei in die EU importiert werden dürfen.<br />

Für Zucker wurde eine Übergangsregelung<br />

bis 2009 vereinbart. Ab 1. Juli 2009 kann Zucker<br />

aus den LDC-Staaten zollfrei und ohne Mengenbegrenzung<br />

in die EU eingeführt werden.<br />

Marktrücknahme Möglichkeit der EU, Zuckermengen<br />

temporär vom Markt zu nehmen, um<br />

ein strukturelles Marktgleichgewicht zu einem<br />

Preisniveau zu erhalten, das sich dem in der<br />

ZMO fixierten Referenzpreis annähert.<br />

Produktionsabgabe Marktordnungsabgabe der<br />

Rübenanbauer und Zuckerhersteller zur Finanzierung<br />

der Exporte von in der EU nicht abgesetztem<br />

Quotenzucker.<br />

Prohibitivzoll Der Begriff beschreibt einen Zoll,<br />

der um Einfuhren zu beschränken, sehr hoch<br />

angesetzt wird.<br />

Referenzpreis Der in der ZMO festgelegte Referenzpreis<br />

für EU-Quotenzucker dient der Ableitung<br />

der Rübenmindestpreise und gilt mit Beginn<br />

der neuen Marktordnungsperiode ab dem<br />

1. Juli 2006 als Orientierungswert der EU-Kommission<br />

für Zucker der Standardqualität Kategorie<br />

II lose ab Werk. Marktpreise für Zucker, die<br />

wesentlich über oder unter dem EU-Referenzpreis<br />

liegen, können Maßnahmen zur Marktregulierung<br />

auslösen.<br />

Nordzucker 2008/09 123


Restrukturierungsabgabe Beg<strong>innen</strong>d mit dem<br />

Wirtschaftsjahr 2006/07 entrichten alle Zuckerhersteller<br />

in der EU bezogen auf ihre Produktionsquote<br />

eine Abgabe an den Strukturfonds<br />

Zucker. Die Abgabe ist unabhängig von der tatsächlich<br />

e<strong>rz</strong>eugten Zuckermenge zu zahlen. Für<br />

das Zuckerwirtschaftsjahr 2006/07 sind 126,4<br />

Euro je Tonne Produktionsquote zu entrichten.<br />

Für 2007/08 steigt die Strukturabgabe auf<br />

173,80 Euro. Für 2008/09 sind letztmalig<br />

113,30 Euro an den Fonds zu zahlen.<br />

SweetFamily ist die internationale Dachmarke<br />

des Nordzucker Konzerns. In Deutschland,<br />

Polen, der Slowakei und Ungarn werden seit<br />

November 2004 Rübenzuckerprodukte für<br />

Endverbraucher, Bäckereihandwerk und Lebens -<br />

mittelindustrie unter der Marke SweetFamily<br />

vermarktet.<br />

Überschussregionen Regionen oder Länder, die<br />

mehr Zucker produzieren als sie verbrauchen<br />

und damit zu Zuckerexporteuren werden.<br />

WTO (,World Trade Organisation’) Multinationale<br />

Verhandlungsorganisation mit Sitz in Genf, in<br />

der 150 Mitgliedstaaten über die Liberalisierung<br />

des Welthandels verhandeln.<br />

ZMO (‚Zuckermarktordnung’) Seit 1968 (in den<br />

Geltungsbereichen EWG/EG/EU) bestehende<br />

gemeinsame Marktorganisation für Zucker, die<br />

Preise für Zucker- und Zuckerrüben, maximale<br />

Produktionsmengen für Zucker sowie Außenschutzbestimmungen<br />

regelt. Die bisher gültige<br />

Verordnung (EG) Nr. 1260/2001 wurde zum<br />

1. Juli 2006 abgelöst von der Verordnung (EG)<br />

Nr. 318/2006, die die Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten<br />

am 20. Februar 2006 verabschiedet<br />

haben.<br />

Zuckerquote Zuckerquoten wurden in der EU<br />

eingeführt, um die Zuckerproduktion zu begrenzen<br />

und Überschüsse zu vermeiden. Für<br />

die innerhalb dieser Quote produzierten Mengen<br />

besteht eine Abnahme- und Preisgarantie.<br />

Zuckerwirtschaftsjahr (ZWJ) Mit der Reform ändert<br />

sich auch das Wirtschaftsjahr der gemeinsamen<br />

Marktorganisation für EU-Zucker. Künftig<br />

beginnt es jeweils am 1. Oktober und endet<br />

am 30. September. Ausgenommen davon ist das<br />

Wirtschaftsjahr 2006/07, das am 1. Juli 2006<br />

beginnt und am 30. September 2007 endet.<br />

124<br />

Zertifizierungen, Qualitätssicherung und<br />

Verbraucherschutz<br />

EMAS II (,Eco Management and Audit Scheme’)<br />

Freiwilliges System der EU für das Umweltmanagement<br />

und die Förderung der Umweltschutzleistungen.<br />

GMP B2 (,Good Manufacturing Practice B2’)<br />

Niederländischer Standard zur Qualitätslenkung<br />

der Futtermittel für die Tierfütterung für ausländische<br />

Lieferanten.<br />

IFS-Standard (,International Food Standard’)<br />

Der Standard dient der Lebensmittelsicherheit<br />

und dem Verbraucherschutz.<br />

Q&S-Standard Deutscher Futtermittelstandard<br />

der Q&S-GmbH, Bonn, zur Sicherstellung der<br />

Futtermittelqualität.<br />

DIN EN ISO 14001 Diese international gültige<br />

Norm legt weltweit anerkannte Anforderungen<br />

an ein Umweltmanagementsystem fest.<br />

DIN EN ISO 22000 Beinhaltet Vorgaben für ein<br />

weltweit gültiges Managementsystem im Bereich<br />

Lebensmittelsicherheit.<br />

DIN EN ISO 9001 Diese Norm gehört zur Normenreihe<br />

EN ISO 9000 ff., die die Grundsätze<br />

für Maßnahmen zum Qualitätsmanagement<br />

dokumentieren. Dabei geht die EN ISO 9001<br />

speziell auf Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem<br />

ein, bei denen eine Organisation<br />

ihre Fähigkeit darlegen muss, Produkte<br />

bereitzustellen, welche die Anforderungen der<br />

Kunden und allfällige behördliche Anforderungen<br />

erfüllen.


Wichtige Termine<br />

Finanzkalender<br />

Hauptversammlungen<br />

15. Juli 2009 Quartalsbericht, 1. Quartal 2009/10<br />

27. August 2009 09.00 Uhr Union-Zucker Südhannover GmbH, Berghölzchen Hildesheim<br />

1. September 2009 10.00 Uhr Nordha<strong>rz</strong>er Zucker-AG, VW-Halle Braunschweig<br />

2. September 2009 10.00 Uhr Nordzucker Holding AG, VW-Halle Braunschweig<br />

3. September 2009 10.00 Uhr Nordzucker AG, VW-Halle Braunschweig<br />

Online Publikationen<br />

im Download-Center unter www.nordzucker.de<br />

Geschäftsbericht<br />

Compliance-Erklärung<br />

Nachhaltigkeitsbericht


Nordzucker AG<br />

Küchenstraße 9<br />

D-38100 Braunschweig<br />

Telefon: 0531/2411-0<br />

Telefax: 0531/2411-100<br />

info@nordzucker.de<br />

www.nordzucker.de<br />

Aktienregister<br />

Wilhelm Just<br />

Telefon: 0531/2411-160<br />

aktien@nordzucker.de<br />

Investor Relations<br />

Bianca Deppe-Leickel<br />

Telefon: 0531/2411-335<br />

ir@nordzucker.de<br />

Corporate Communications<br />

Tanja Schneider-Diehl<br />

Telefon: 0531/2411-314<br />

pr@nordzucker.de<br />

Der vorliegende Geschäftsbericht des Nordzucker Konzerns ist auch in englischer Sprache verfügbar.<br />

Der Bericht wird in den Sprachen Deutsch und Englisch im Internet unter www.nordzucker.de im<br />

Download-Center als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung gestellt.

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