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Talanx-Konzern 2011

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36<br />

Der <strong>Talanx</strong>-<strong>Konzern</strong> Strategie Unternehmens-<br />

steuerung<br />

<strong>Talanx</strong>-<strong>Konzern</strong>. Geschäftsbericht <strong>2011</strong><br />

Forschung und<br />

Entwicklung<br />

Die Kapitalkosten reflektieren den Verzinsungsanspruch der<br />

Kapitalgeber/Investoren und sind vom NOPAT abzuziehen, um den<br />

IVC und damit die echte Wertschöpfung im Rahmen der wertorientierten<br />

Steuerung zu erhalten. Sie bestehen aus den Kosten für das<br />

zugewiesene Risk-Based Capital sowie Kosten des Excess Capital. Das<br />

Risk-Based Capital gibt den risikoadäquaten Kapitalbedarf einer Gesellschaft<br />

bzw. Einheit in Abhängigkeit eines vorgegebenen Sicherheitsniveaus<br />

an. Es spiegelt damit die Höhe des notwendigen Kapitals<br />

zum Schutz vor einer ökonomischen Insolvenz wider. Während<br />

das Risk-Based Capital mit einem 99,97-prozentigen Value-at-Risk-<br />

Ansatz risikoadäquat auf die ergebnisverantwortlichen Einheiten<br />

verteilt wird, ergibt sich das Excess Capital als Unterschiedsbetrag<br />

des Risk-Based Capital zum Company’s Capital. Die Kosten für das<br />

Risk-Based Capital errechnen sich aus einem risikofreien Basiszins,<br />

einer marktadäquaten Risikomarge und friktionalen Kosten. Für<br />

das Excess Capital werden dagegen nur der risikofreie Zins sowie die<br />

friktionalen Kosten angesetzt, da es sich hierbei um nicht im Risiko<br />

stehendes Kapital handelt.<br />

Definitionen der Kapitalkostensätze<br />

Der risikofreie Basiszins ist ein Zinssatz, der kein Ausfall-, aber<br />

durchaus ein Marktrisiko (z. B. Zinsänderungsrisiko) enthält.<br />

Im Zusammenhang mit Risk-Based Capital verwenden wir als<br />

risikofreien Zins den dreijährigen Durchschnitt zehnjähriger<br />

Swap-Rates.<br />

Die Risikomarge stellt das Kompensat eines Investors für<br />

seine Investition in eine risikobehaftete Anlageform (z. B. in<br />

ein Unternehmen) dar. Da die Risikomarge nicht für jeden<br />

Investor individuell festgelegt werden kann, erfolgt ihre Bestimmung<br />

auf Basis der durchschnittlichen Überrendite eines<br />

ausgewählten Aktienindexes gegenüber einem risikofreien<br />

Zins. Hierbei wird auf einen Index mit großer geografischer<br />

Diversifikation und möglichst breiter Branchenabdeckung<br />

zurückgegriffen, da dieser die Möglichkeit bietet, systematische<br />

Risiken durch Diversifikation aus dem Portfolio zu<br />

eliminieren.<br />

Friktionale Kosten stellen Opportunitätskosten dar, die dem<br />

Anteilseigner dadurch entstehen, dass er sein Kapital nicht<br />

direkt in den Kapitalmarkt investiert, sondern diese Investition<br />

auf dem Umweg über ein Unternehmen vornimmt, und<br />

das Kapital im Unternehmen gebunden und nicht mehr frei<br />

fungibel ist. Subsumierte Sachverhalte sind z. B. Doppelbesteuerung,<br />

Insolvenzgefahr und Agenturkosten.<br />

Märkte und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Geschäftsentwicklung Vermögens-<br />

und Finanzlage<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Kapitalkostensätze, die unserer<br />

wertorientierten Steuerung für das Nicht-Leben-Geschäft zugrunde<br />

liegen. Die Kapitalkostensätze mit einer 1-Jahres-Ruinwahrscheinlichkeit<br />

basieren auf dem Sicherheitsniveau (Risikomaß: Value at<br />

Risk) von 99,5 % − dies entspricht dem aufsichtsrechtlich notwendigen<br />

Kapital – sowie dem höheren Eigenanspruch des <strong>Talanx</strong>-<strong>Konzern</strong>s<br />

mit einem Risikomaß von 99,97 %, das auch im Einklang mit<br />

unserem Zielrating von AA bei Standard & Poor’s steht.<br />

Eigenkapitalkosten des Nicht-Leben-Geschäfts<br />

VaR<br />

99,97 %<br />

Sicherheitsniveau<br />

Kapitalkostensätze<br />

Risikofreier Zins (EUR) 1) 3,5 %<br />

Risikomarge 3,0 %<br />

Friktionale Kosten 1,5 %<br />

1) Basis: dreijähriger Durchschnitt zehnjähriger Swap-Rates zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2008, 2009, 2010<br />

Durch Anhebung des Sicherheitsniveaus auf 99,97 % steigt das<br />

Risk-Based Capital, während das Excess Capital sinkt; in gleichem<br />

Maße verringern sich die Risikomarge und der Kostensatz der<br />

friktionalen Kosten. Auf Basis unserer aktuell gültigen Bestimmung<br />

der Kapitalkosten ergeben sich für das Risk-Based Capital auf dem<br />

Sicherheitsniveau von 99,97 % Opportunitätskosten des Investors,<br />

die um 450 Basispunkte über dem risikofreien Zinssatz liegen.<br />

Oberhalb dieses Zinssatzes wird Wert geschaffen. Die in unserer<br />

Strategie formulierte Zielsetzung einer Eigenkapitalrendite für<br />

den <strong>Konzern</strong> von mindestens 750 Basispunkten über „risikofrei“<br />

beinhaltet damit bereits einen nicht unerheblichen Wertschöpfungsanspruch.<br />

Im Berichtsjahr haben wir die wertorientierte Steuerung des Nicht-<br />

Leben-Geschäfts mit dem Ziel einer verbesserten Operationalisierung<br />

methodisch weiter verfeinert und austariert. Dem Prinzip<br />

einer verursachungsgerechten Zuordnung der Ergebnisquellen<br />

folgend wurde die Zerlegung des IVC einer operativen Einheit in<br />

separate Ergebnistöpfe für Versicherungstechnik, Kapitalanlagen<br />

und Kapitalmanagement eingeführt. Diese Aufteilung erlaubt insbesondere<br />

auch eine sachgerechte Ergebniszuordnung im Rahmen<br />

einer markt- und wettbewerbsfähigen Vergütungsordnung aus<br />

dem Blickwinkel einer nachhaltigen wertorientierten Unternehmensentwicklung.

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