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Download - INSTITUT FÜR AKTUELLE KUNST IM SAARLAND

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14diese Ausstellung als die adäquaten betrachtenwollten.Als diesjähriges Thema erschien das der»Visionen 2000« reizvoll und zudem naheliegend:anlässlich eines Wechsels eines Jahrhunderts,eines Jahrtausends nach vorne zublicken, die Positionen zeitgenössischen Kunstschaffensim Kontext eines Zukunftsentwurfsdarzustellen. Der Begriff der Vision birgt in sichden Gedanken des Seherischen und Utopischen,er fordert die Sichtbarmachung von Ideen, erweist über den Bestand des Hier und Jetzthinaus. Die Vision als wesentlicher Aspekt einerKunst, die das antizipatorische und innovativeMoment als zentrales Anliegen in sich trägt, dieEntwürfe für neue, alternative Bild- und Lebensweltenliefern will. Der visionäre Gedanke kannsich im Kunstwerk auf unterschiedliche Art undWeise dokumentieren: zum einen in inhaltlicherHinsicht, indem die konkrete Visualisierung derIdee zum eigentlichen Bildgegenstand avanciert,zum anderen in formaler Hinsicht, indem dasBildmedium selbst – frei nach Marshall McLuhans»The medium is the message« „ zum Träger der»Botschaft« wird. Dies betrifft insbesondere diein dem Ausstellungsprojekt mit zahlreichenBeispielen vertretenen neuen künstlerischenMedien.Es ist ein überaus vielfältiges Spektrum an künstlerischenAusdrucks- und Gestaltungsformen,das sich durch die Werke der 140 Künstler undKünstlerinnen zieht. Neben den so genanntentraditionellen Gattungen wie Malerei, Bildhauerei,Grafik und Fotografie finden sich auch Installationen,Environments, Assemblagen sowieArbeiten aus dem Bereich der Videokunst, vornehmlichein Betätigungsfeld der jüngerenKünstlergeneration. Dieser Mannigfaltigkeitmedialer Ansätze korrespondiert ein weitläufigesFeld inhaltlicher Aspekte, sodass sich eine Sektionierungnach unterschiedlichen thematischenSchwerpunkten anbot. Dem kam zugleich diedritte Neuerung in der Konzeption der Landeskunstausstellungentgegen: die zeitgleichePräsentation an mehreren Orten! So sind esnun insgesamt sechs Häuser, in denen untereinem jeweiligen Themenschwerpunkt die»Visionen 2000« der kunstinteressierten Öffentlichkeitzugänglich gemacht werden: Das SaarlandMuseum und das Saarländische Künstlerhausin Saarbrücken widmen sich der abstraktenKunst, das Museum St. Ingbert präsentiert»Bilder vom Menschen“, im Museum SchlossFellenberg in Merzig liegt der Schwerpunkt aufdem Bereich von Natur, Technik und Umwelt,während die Ausstellungstitel in der Galerie imBürgerhaus in Neunkirchen »Botschaft und Erinnerung«und im Museum St. Wendel »Ansichten– Einsichten« lauten. Es sind thematische Komplexe,die sich zu übergeordneten Sinnzusammenhängenfügen, die zugleich aber auch einegewisse »Durchlässigkeit« und Offenheit nichtausschließen wollen. Manche der Künstler sindmit ihren Arbeiten an zwei Stationen vertreten,manche wurden einem Ausstellungsbereich zugeordnet,über den sich vielleicht diskutierenließe. Aber genau darin liegt der subjektiveFaktor, letztendlich jedoch auch der Reiz einersolchen Einteilung.Das Saarland Museum und das SaarländischeKünstlerhaus präsentieren »Abstrakte Bildwelten«.Hier sind insgesamt 54 Künstler versammelt, diesich einer »gegenstandsfreien« oder, wie es einstKasimir Malewitsch formulierte, »vom Ballast dergegenständlichen Welt« befreiten Bildsprachebedienen. Die Moderne Galerie im SaarlandMuseum legt das Schwergewicht auf die Vertreterder Abstraktion, hier vor allem im Bereich derkonstruktiv-konkreten Kunst, einer Kunst, der esnicht um die mimetische Abbildung der sichtbarenWirklichkeit geht, sondern die eine autonomeBildwelt mit eigener Zeichenhaftigkeitschafft, sozusagen als bildnerischen Gegenentwurfzur beobachtbaren Realität. Im Zentrumder künstlerischen Recherche stehen Form, Farbe

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