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Download - INSTITUT FÜR AKTUELLE KUNST IM SAARLAND

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12im Verweis auf Kants Kategorie des »interesselosenWohlgefallens« – gegen den Vorwurf des»schieren Subjektivismus“» der Jury, der Beliebigkeitbei der Auswahl verwahrte. Dennoch:Eine Jury kann nur aus dem auswählen, was ihrvorliegt. Und daraus zwangsläufig in der Summeden Charakter des Repräsentativen zu extrahieren,stellt ein sehr schwieriges, wenn nicht garunmögliches Unterfangen dar.So kam es dann auch zu der Entscheidung, an dieStelle einer Jury das Modell eines Ausstellungskurators,der in seiner Arbeit von zwei Subkuratorenunterstützt wird, zu setzen. Zugleich entfiel auchder Modus der öffentlichen Ausschreibung. Nunwaren es nicht mehr die Künstler, die sich um eineTeilnahme bewarben, sondern es lag in der Handdes Kurators und seiner Mitarbeiter, eine Auswahlunter den Künstlern zu treffen. Auch in diesemVerfahren verbirgt sich zweifelsohne die Gefahrder Subjektivität – wobei zwei Modellkonzepte zurAuswahl standen. Zum einen eine sehr begrenzteAuswahl von vielleicht 20 Künstlerinnen undKünstlern zu treffen, zum anderen eine höhereZahl einzuladen, um dem Anspruch einer gewissenRepräsentativität, die ja in der Tradition derLandeskunstausstellung verankert ist, entgegen zukommen. Die Entscheidung fiel zugunsten derzweiten Variante, die unbestreitbar ein größeresMaß an Objektivität zulässt. Naturgemäß werdensich auch hier so manche der nicht in den Kreisaufgenommenen Künstler ausgegrenzt fühlen(im Institut für aktuelle Kunst im Saarland inSaarlouis sind insgesamt 2500 Kunstschaffendeverzeichnet!), doch galt es bei der Auswahl stetsein gewichtiges Kriterium einzuhalten: das derQualität beziehungsweise der Bedeutung für dasKunstschaffen der Gegenwart. So kamen schließlich140 im Saarland lebende, hier geborene oderdem saarländischen Kunstleben Impulse gebendeKünstlerinnen und Künstler in die engere Wahl,die um die Einreichung von ein bis drei Werken ausdem Zeitraum der letzten drei Jahre gebetenwurden.Idee der Ausstellung ist es, ein möglichst breitgefächertes Spektrum saarländischen Kunstschaffensder Öffentlichkeit vorzustellen. Wobeider Begriff „saarländisch“ nicht eine typischsaarländische Kunst meint – diese existiert nicht,ebenso wenig wie man von einer spezifischmecklenburgischen, hessischen oder bayerischenGegenwartskunst sprechen kann. Im Zeitalter derVernetzung, Globalisierung und fast uneingeschränktenMobilität wird das Denken in herkömmlichenGrenzen immer obsoleter, dies giltauch uneingeschränkt für den Bereich derbildenden Künste. Gibt es auch nicht die Kunstdes Saarlandes, so gibt es doch eine Kunst ander Saar, die auf eine von Veränderungen, vomWechsel und vom Wiederanknüpfen geprägteTradition zurück blicken kann.Schon im 18. Jahrhundert hatte sich in Homburgeine fürstliche Kunstsammlung herausgebildet,die aber mit der Brandschatzung des SchlossesKarlsberg durch die napoleonischen Truppen imJahre 1793 nach München verbracht wurde undden Grundstock für die Pinakothek bildete. Inder Folgezeit kam es dann für eine längere Zeitzu einem Stillstand im künstlerischen Leben derRegion. Maler wie Karl Caspar Pitz oder der inOttweiler geborene Johann Heinrich Schmitt,genannt Fornaro, gingen ins Ausland, nachNeapel oder Prag, wie auch noch ein knappesJahrhundert später der aus St. Ingbert stammendeAlbert Weisgerber früh nach München übersiedelte.Erst mit dem Beginn des 20. Jahrhundertserwachte an der Saar eine neue, eigenständigeKunstszene; sie wurde im Jahre 1922 ins Lebengerufen mit der Gründung der Staatlichen Schulefür Kunst und Kunstgewerbe in Saarbrücken unddem Bund Bildender Künstler an der Saar, demunter anderem der Bildhauer Christoph Voll sowiedie Maler Fritz Grewenig und Edgar Jenéangehörten, initiiert wurde. Nach einer Zwangsunterbrechungwährend der Herrschaft des

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