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AZFREIAMT - Bez Wohlen

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Kraft der ErdeHeilkunde, Geomantie,Psychoaktive Pflanzenwww.at-verlag.chZonenplan endlichrechtsgültigUNTERLUNKHOFEN Gerichtliche Auseinandersetzungum Ein- und Auszonungen legten den überarbeiteten ZonenplanUnterlunkhofen vor neun Jahren auf Eis. Jetzt hatdas Planwerk Rechtskraft erlangt. SEITE 6AZDONNERSTAG 12. MÄRZ 2009 | AARGAUER ZEITUNGGROSSAUFLAGE FÜR DAS FREIAMT42 000 EXEMPLAREFREIAMTAuf dem RAVläufts rundWOHLEN Die Wirtschaftsflaute wirkt sichauch auf die Arbeitslosenzahlen im Freiamt aus.Die Berater des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums(RAV) haben viel zu tun. SEITEN 2/3Sarah Stimpfl (links) und Nina Ramp vor dem Ort, von woaus sie dem Dieb per Velo nachfuhren. ANDREA WEIBELHier begann die VerfolgungsjagdZwei 15-Jährige verfolgten einen Dieb durch halb <strong>Wohlen</strong>. SEITE 5INSERATINSERAT


5FREIAMTAARGAUER ZEITUNG Donnerstag, 12. März 2009Sie haben den Räuber erwischtZwei Schülerinnen aus Waltenschwil haben einen Entreissdieb verfolgt und ihm seine Beute abgenommen.ANDREA WEIBELDas Freiamt hat zwei neueHeldinnen: Die beiden 15-Jährigen Sarah Stimpfl undNina Ramp aus Waltenschwilbewiesen am Montagin <strong>Wohlen</strong> Zivilcourageund nahmen einem Diebseine Beute wieder ab.Eigentlich hatte alles ganzharmlos angefangen: Diebeiden Freundinnen Sarahund Nina kauften sich ihrMittagessen in der Migros in<strong>Wohlen</strong> und wollten wiederzurück zur <strong>Bez</strong>irksschule radeln.Sie waren noch keine100 Meter gefahren, als hinterihnen ein Mann mit einerTasche in der Hand rennenddie Strasse überquerte.«Hinter ihm her kam eineFrau und rief: ‹Haltet ihn!›und ‹Hilfe, Überfall!›», erinnernsich die beiden.Es dauerte einen Moment,bevor die Mädchen begriffen,was da vor sich ging.Es waren etwa fünf weiterePassanten in der Nähe. «Alswir sahen, dass niemand umuns herum reagierte, drehtenwir um und fuhren demMann hinterher», erzählt Nina.An mögliche Konsequenzendachten sie in dem Momentnicht.VERFOLGUNG PER VELODie beiden Mädchen verfolgtenden Mann die Strasseentlang, über einen Kieswegund eine Brücke, bis sie beimBünzmärt zu einer Treppekamen. «Dort warfen wir unsereFahrräder hin und verfolgtenihn zu Fuss», erinnertsich Sarah. Nina ergänztlachend: «Ja, die Fahrräderund die Pizza.»Wenige Meter nach derTreppe hatten sie den Manneingeholt. «Er war völligausser Atem und schien sehrängstlich», so Sarah, «dermacht das nicht jeden Tag.»Sie hielt den Mann von vornefest, während Nina ihmden Rückweg abschnitt.«Wir redeten auf ihn ein,aber er reagierte gar nicht,als ob er kein Wort verstandenhätte», erinnern sie sich.Der Mann versuchte sich loszureissen.«Wenn er sichrichtig gewehrt hätte, hättenZwei Heldinnen: Sarah Stimpfl (links) und Nina Ramp haben einen Entreissdieb erwischt.wir keine Chance gehabt»,mutmasst Nina. Ihrer Beschreibungnach war der Tätermindestens 1,80 Metergross, während die Schülerinnengerade 1,63 und 1,70Meter messen.NICHT NUR BROT UND MILCHDoch sie hatten Glück:«Er streckte mir auf einmaldie Tasche entgegen, damithätten wir wirklich nicht gerechnet»,ist Sarah verdutzt.Danach waren die Mädchennur noch darauf bedacht,dass er sie nicht mehr angriff,und liessen den Räubergehen.Als sie sich in Sicherheitwähnten, öffneten sie diezerfetzte Tasche. «Wir dachten,das seien die Einkäufeder Frau. Wir rechneten mitBrot und Milch», lacht Nina.Weit gefehlt, denn in einerweiteren Tasche befandensich die gesamten Wochenendeinnahmeneines WohlerTankstellenshops, deraber ungenannt bleibenwill. «Wir erschraken, als wirAWdas viele Geld sahen, undfuhren sofort zurück, umdie Frau zu suchen, der es gestohlenworden war», erzählendie beiden. «Wir erreichtensie gerade noch vor demPolizeiposten.»MUT UND LEICHTSINNDie Mädchen boten derFrau an, sie zur Bank zu begleiten,denn dorthin warsie unterwegs gewesen, bevorder Räuber sie überraschthatte. Dankbar nahmsie das Angebot an. «Vor derBank kamen uns die Angestelltenschon entgegen, unddie Polizei war auch bald vorOrt», sagt Sarah. Ganze zweiStunden verbrachten die beidenanschliessend auf demPolizeirevier, um Fragen zubeantworten. «Das sei mutig,aber auch leichtsinnig gewesen,sagten die Beamten. Erstals sie uns darauf aufmerksamgemacht hatten, habeich darüber nachgedacht,was alles hätte passierenkönnen», gesteht Nina. Sarahnickt.Während sie wartenmusste, schickte Nina einSMS an ihre Mutter: «Sarahund ich haben einen Räubergefangen.» Sie erhielt keineAntwort, doch «als ich nachHause kam, wollten alle dieganze Geschichte hören.Meine Mutter war gar nichterfreut», sagt sie. «Wir habenlange darüber diskutiert,welche Folgen das alles hättehaben können. Aber siewaren natürlich auch stolz»,sagt Nina lächelnd.WAHNSINNIG STOLZAuch bei Sarah wurdediskutiert. «Ich war in <strong>Wohlen</strong>unterwegs und sah überallPolizisten. Ich wollte meineTochter später fragen, obsie mehr darüber gehört habe.Aber mit ihrer Geschichtehätte ich nie gerechnet»,lacht Brigitte Stimpfl, SarahsMutter. «Ich war wahnsinnigstolz auf die beiden. Es istschön zu sehen, dass sie helfen,wenn jemand in Not ist.»Natürlich musste auch SarahGespräche über Sicherheitund Leichtsinn führen.Als ob die Verfolgungsjagdund die Stunden aufder Polizeiwache noch nichtgenug gewesen wären, musstendie beiden Schülerinnenam Nachmittag dennocheine Chemie-Prüfung schreiben.«So ist das Leben», lachensie.HINWEISEDER DIEB ist 25 bis 30 Jahre alt,180 bis 190 cm gross, hat dunkleHautfarbe, schwarze kurzeHaare und trug eine dunkleDaunenjacke. Hinweise nimmtdie Kantonspolizei <strong>Wohlen</strong> unter056 619 79 79 entgegen.

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