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59 - der-Verlag

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6 iMPLantoLoGie<br />

7–8/2012<br />

Funktion und Ästhetik<br />

rekonstruktive Maßnahmen nach ästh<br />

Abb 1: Ansicht von frontal (a) und okklusal (b) <strong>der</strong> Frontzahnlücke mit abgenommener Brücke<br />

Abb. 2: Panoramaröntgen <strong>der</strong> implantologischen<br />

Versorgung <strong>der</strong> Frontzahnlücke<br />

Abb 4: Rekonstruktion des Defektes mit autologem<br />

Material<br />

Abb. 3: Sagittale Rekonstruktion <strong>der</strong> beiden implantate<br />

im DVT. Die implantate stehen in <strong>der</strong> Position <strong>der</strong><br />

ursprünglichen zähne.<br />

Abb. 5: Postoperatives Panoramaröntgen nach kieferrekonstruktion.<br />

ein Jodoformstreifen liegt an <strong>der</strong> entnahmestelle.<br />

Abb 6: klinischer Situs vor <strong>der</strong> implantation, Beachte den Defekt im rechten Randbereich nach Wunddehiszenz und<br />

teilweisen Augmentatverlust.<br />

Abb. 7: implantatsetzung 5 Monate nach Augmentation (a: Frontalansicht, b: Okklusalansicht) mit gleichzeitiger<br />

Applikation von ersatzmaterial zur zusätzlichen Verbreiterung<br />

zahn.Medizin.Technik<br />

Implantologische Verfahren<br />

haben einen festen Stellenwert<br />

in <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

des Lückengebisses bzw. des<br />

Leerkiefers erreicht. Dabei<br />

sind sehr hohe Erfolgsraten<br />

mit Langzeitprognosen von<br />

über 98% nach zehn Jahren<br />

zu erzielen. Damit steht nun<br />

nicht mehr nur die Erfolgsprognose<br />

im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

In zunehmendem Maße<br />

wird auch auf ästhetische<br />

Erfolge und Misserfolge geachtet.<br />

► Treten ästhetische Misserfolge<br />

auf, ist <strong>der</strong>en Beseitigung oft sehr<br />

aufwändig und bedarf einer sehr engen<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

von prothetisch und chirurgisch<br />

tätigen Zahnärzten. eine vollständige<br />

Behebung <strong>der</strong> für den Patienten<br />

unbefriedigenden Situation<br />

ist oft nicht möglich und Kompromisse<br />

müssen in Kauf genommen<br />

werden.<br />

als beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung auf<br />

chirurgischer Seite zählt dabei <strong>der</strong><br />

voroperierte, bereits mehrfach vernarbte<br />

Situs. In Folge soll ein Fall geschil<strong>der</strong>t<br />

werden, <strong>der</strong> nur in enger<br />

Zusammenarbeit und im Wissen um<br />

gegenseitige Probleme <strong>der</strong> behandelnden<br />

Ärzte zufrieden stellend gelöst<br />

werden konnte.<br />

Fallbericht<br />

ein männlicher, 39 Jahre alter, Patient<br />

stellte sich mit einer auswärtig<br />

durchgeführten Implantation regio<br />

11 und 12 vor. Prothetisch waren die<br />

Implantatkronen mit einer Stiftzahnkrone<br />

21 verblockt. <strong>der</strong> rückgang<br />

<strong>der</strong> bukkalen Weichgewebe führte zu<br />

einer exposition mit Teilen <strong>der</strong> Implantatschulter,<br />

die für den Patienten<br />

ein untragbares, ästhetisches ergebnis<br />

ergab (abb 1).<br />

die klinische Untersuchung zeigte<br />

einen deutlichen Verlust <strong>der</strong> bukkalen<br />

Weichgewebe, vor allem über<br />

den Implantaten. das interdentale<br />

und interimplantäre Weichgewebe<br />

war vollständig verloren gegangen,<br />

eine Papille nicht mehr erkennbar.<br />

aus okklusaler ansicht war die Breite<br />

des alveolarkammes erhalten. radiologisch<br />

zeigen sich osseointe-<br />

grierte Frialit II-Implantate (abb. 2),<br />

die entsprechend <strong>der</strong> alten Zahnachse<br />

inseriert und dadurch aus implantologischer<br />

Sicht zu weit bukkal positioniert<br />

worden waren (abb. 3).<br />

durch die Fehlpositionierung <strong>der</strong><br />

Implantate, war eine zufrieden stellende<br />

ästhetische rehabilitation unter<br />

erhalt <strong>der</strong> Implantate nicht<br />

durchführbar.<br />

In einer ersten Sitzung wurden die<br />

Implantate deshalb mit einer Zange<br />

und ohne weitere rotierende Instrumente<br />

entfernt, und <strong>der</strong> Patient mit<br />

einem fixen Provisorium, welches am<br />

Zahn 21 und 13 abgestützt war, versorgt.<br />

Nach abheilung <strong>der</strong> Weichgewebe<br />

wurden zwei Knochenblöcke aus<br />

dem linksseitigen Kieferwinkel entnommen<br />

und mit Zugschrauben im<br />

Bereich des defektes fixiert. Inkongruenzen<br />

wurden mit autologem<br />

Material aufgefüllt. Zur Fixation des<br />

partikulierten Materials, wurde eine<br />

resorbierbare Membran (Bioguide®,<br />

geistlich, Wohlhusen) verwendet<br />

(abb. 4).<br />

das postoperative röntgen zeigt<br />

zwei Osteosyntheseschrauben, sowie<br />

zwei Nägel in situ bei rekonstruiertem<br />

alveolarkamm (abb 5).<br />

etwa einen Monat nach augmentation<br />

kam es zu einer Wunddehiszenz<br />

im Bereich <strong>der</strong> regio 12, die<br />

eine dekortikation von Teilen des<br />

darunterliegenden Knochenblockes<br />

notwendig machte. In Folge verheilte<br />

<strong>der</strong> defekt spontan (abb. 6).<br />

Fünf Monate nach augmentation<br />

konnten zwei Implantate in korrekter,<br />

palatinal versetzter Position<br />

gesetzt und eine neuerliche augmentation<br />

mit nunmehr Knochenersatzmaterial<br />

(BioOss®, geistlich,<br />

Wohlhusen) durchgeführt werden<br />

(abb 7). die postoperative Kontrolle<br />

zeigte regelrecht positionierte Implantate<br />

mit vollständig rekonstruiertem<br />

alveolarkamm, auch in <strong>der</strong><br />

sagittalen ansicht (abb 8).<br />

<strong>der</strong> weitere Verlauf war komplikationslos.<br />

die Implantate wurden nach<br />

weiteren fünf Monaten durch den<br />

überweisenden Prothetiker (dr. roberto<br />

lhotka) mittels Vollkeramikkronen<br />

restauriert (abb 9).<br />

Beson<strong>der</strong>heiten des<br />

vorgestellten Patientenfalls<br />

Zeigen sich bei implantologisch versorgten<br />

Patienten ästhetische Misser-<br />

Abb 8:<br />

Postoperative<br />

Röntgenkontrolle:<br />

Beachte die starkt<br />

palatinal versetzte<br />

Position <strong>der</strong><br />

implantate.

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