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59 - der-Verlag

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7–8/2012<br />

Forschung<br />

Schneckentechnik für<br />

sauberere Zähne<br />

Wohin Zahnbürste und Zahnseide<br />

zur Zahnreinigung nicht<br />

kommen, dort soll vor allem<br />

in den Zahnzwischenräumen<br />

ein Zahnreinigungsgerät arbeiten,<br />

das bis 2014 an <strong>der</strong><br />

Westfälischen Hochschule in<br />

Bocholt entwickelt wird. Es<br />

basiert auf dem Prinzip <strong>der</strong><br />

Raspelzunge <strong>der</strong> Schnecke<br />

► das Problem liegt zwischen den<br />

Zähnen: 70 Prozent <strong>der</strong> Zahnfüllungen<br />

in deutschland wurden 2009<br />

bei gesetzlich Versicherten nötig, weil<br />

zwischen den Zähnen Karies die Zähne<br />

angriff. Und die Parodontose geht<br />

auch von hier aus. Ursache sind Biofilme,<br />

die vor allem in den Zahnzwischenräumen<br />

we<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Zahnbürste<br />

noch von <strong>der</strong> Zahnseide ausreichend<br />

entfernt werden können.<br />

das will die Westfälische Hochschule<br />

und hier speziell <strong>der</strong> Bionik-Forschungsbereich<br />

an <strong>der</strong> Hochschulabteilung<br />

Bocholt jetzt mit einer Kombination<br />

aus Bionik, Mikrotechnik<br />

und Nanotechnologie än<strong>der</strong>n. als erstes<br />

will Prof. dr. andrea Springer<br />

mit einem Team aus wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern, Studierenden<br />

und externen Unternehmenspartnern<br />

aus Bochum, Solingen und Witten<br />

eine diagnose-einheit entwickeln,<br />

mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Zahnarzt die Zahnzwischenräume<br />

seiner Patienten untersucht<br />

und feststellt, ob Zahn und<br />

Zahnfleisch gesund sind. Sensoren<br />

vermessen nicht nur mögliche Schäden,<br />

son<strong>der</strong>n geben auch ein genaues<br />

Bild <strong>der</strong> individuellen geometrie zwischen<br />

den Zähnen, woraus <strong>der</strong> Zahnarzt<br />

auch ableitet, wie groß o<strong>der</strong> besser<br />

wie winzig die reinigungseinheiten<br />

sein müssen.<br />

Bionik<br />

dann kommt die Bionik ins Spiel,<br />

denn zur reinigung <strong>der</strong> Biofilme kopieren<br />

die Wissenschaftler technisch<br />

die Schneckenzunge: Mit feinsten<br />

Zähnchen auf <strong>der</strong> Zunge raspelt das<br />

Weichtier in <strong>der</strong> Natur Fressbares von<br />

Oberflächen ab. Nach diesem Vorbild<br />

soll eine Mikro-reinigereinheit entstehen,<br />

die dahin kommt, wohin die<br />

Zahnbürste nicht kommt. dabei sollen<br />

die Bakterienfilme schonend mechanisch<br />

abgetragen werden und so<br />

verhin<strong>der</strong>n, dass die Säuren <strong>der</strong> Bakterien<br />

den Zahnschmelz angreifen.<br />

das ist so gründlich, dass <strong>der</strong> Patient<br />

diese spezielle reinigung sogar nur<br />

dreimal wöchentlich durchführen<br />

muss, um seine Zähne und sein<br />

Zahnfleisch dauerhaft zu schützen.<br />

Zum Zahnarzt muss er dafür nicht,<br />

son<strong>der</strong>n kann das bequem zu Hause<br />

selber machen. das Projekt, das bei<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule unter <strong>der</strong> Über-<br />

schrift „med.clean&control“ läuft,<br />

wird vom nordrhein-westfälischen<br />

in<br />

Wissenschaftsministerium im rahmen<br />

des Programms „PerMed.NrW“<br />

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zahn.Medizin.Technik<br />

Foto: WH/BL<br />

Die Raspelzunge <strong>der</strong><br />

Schnecke statt zahnbürste<br />

und zahnseide<br />

mit rund 320.000 euro geför<strong>der</strong>t.<br />

„PerMed.NrW“ soll Ideen für die<br />

personalisierte Medizin zur Verwirklichung<br />

begleiten. aus 145 Wettbewerbsideen<br />

wurden sieben für die finanzielle<br />

För<strong>der</strong>ung in Höhe von<br />

insgesamt über elf Millionen euro<br />

ausgewählt, darunter auch <strong>der</strong> Wettbewerbsbeitrag<br />

von Prof. dr. andrea<br />

Springer aus <strong>der</strong> abteilung Bocholt<br />

<strong>der</strong> Westfälischen Hochschule. „die<br />

vorgeschlagenen Vorhaben sind innovativ<br />

und haben ein großes Potenzial,<br />

sowohl die personalisierte Medizin<br />

in Nordrhein-Westfalen inhaltlich<br />

voranzubringen wie auch einen<br />

Beitrag zur wirtschaftlichen entwicklung<br />

zu leisten“, so Ministerin<br />

Svenja Schulze bei <strong>der</strong> Vorstellung<br />

<strong>der</strong> sieben gewinner. das Projekt<br />

läuft über zwei Jahre bis Juni 2014<br />

einschließlich.<br />

Dr. barbara Laaser

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