6.3. ReliabilitätDie Reliabilität der Items der HoNOS-D wurde ebenfalls bei zwei verschiedenen Stichprobenuntersucht. Zum einen wurde die Test-Retest-Reliabilität bei Patienten mit psychischen Erkrankungenin stationärer psychosomatischer/psychotherapeutischer Rehabilitationsbehandlung(Stichprobebeschreibung a, siehe Kap. 5) und die Interraterreliabilität an Patienten mitAbhängigkeitserkrankungen (Stichprobenbeschreibung c, siehe Kap. 5) untersucht. Die Überprüfungder Interraterreliabilitäten des weiter entwickelten Items 8 der HoNOS-D wurde ander Stichprobe <strong>von</strong> Patientinnen mit psychischen Erkrankungen in stationärer Rehabilitationsbehandlung(siehe Stichprobenbeschreibung b, siehe Kap. 5) vorgenommen.6.3.1 Test-Retest-ReliabiltätAus:Andreas, S., Harfst, T., Dirmaier, J., Kawski, S., Koch, U., & Schulz, H. (2007). A psychometric evaluation ofthe German version of the "Health of the Nation Outcome Scales, HoNOS-D": On the feasibility and reliabilityof a clinician-rated measure of severity in patients with mental disorders. Psychopathology, 40,116-125.Erwartungsgemäß wiesen hinsichtlich der Test-Retest-Reliabilitäten 9 der 12 Items der Ho-NOS-D zufrieden stellende Werte auf (siehe Tabelle 6). Nur 3 der 12 Item wiesen nach denKriterien <strong>von</strong> Landis und Koch (1977) unzufrieden stellende Werte auf: Item 3 „Alkohol- undDrogenmissbrauch“, Item 7 „Depressivität“ und Item 8 „Andere Probleme“. Das könnte damitzu tun haben, dass die Beurteiler in dieser Studie kein spezifisches Training im HoNOS-Derhalten haben. Im Fall <strong>von</strong> Item 8 „Andere Probleme“ könnte es auch an der fehlenden Spezifierungim Glossar gelegen haben. Demzufolge haben wir in der weiter entwickelten Versiondes Items 8 der HoNOS-D Interraterreliabilitäten untersucht.6.3.2 InterraterreliabilitätenAus:Andreas, S., Rabung, S., Mestel, R., Koch, U., Hausberg, M., & Schulz, H. (submitted). Psychometric evaluationof an extended version of the HoNOS ("Health of the Nation Outcome Scales"): Does the revised item 8on other mental and behavioral problems work better? Psychopathology.Die Intraklassenkorrelationskoeffizienten für die verschiedenen Problembereiche, die unterItem 8 subsumiert sind, können der Tabelle 6 entnommen werden. Entsprechend den Kriterien40
<strong>von</strong> Landis und Koch (1977) erreichen allerdings nur 3 der 10 Problembereiche zufriedenstellende Werte (κ zwischen 0,61 – 0,80): Die höchsten Interraterübereinstimmungen zeigensich für den Bereich „Dissoziativ“ und „Essen“, überraschenderweise gefolgt <strong>von</strong> dem Bereich„Somatoform“ (siehe Tabelle 6). Dieses Ergebnis steht im Einklang mit empirischenErgebnissen einer anderen Studie, in der die Validität der Diagnosestellung aus klinischenRoutineinterviews untersucht wurde (Andreas et al., 2009c). Auch dort zeigte sich, dass diejenigenDiagnosen, die die auffälligsten Verhaltensweisen aufwiesen, auch zuverlässiger imklinischen Routineinterview erkannt wurden. So könnte es sich bei diesen Ergebnissen zurInterraterreliabilität der Problembereiche unter Item 8 um ein ähnliches Phänomen handeln.Patienten, die dissoziative oder essensbezogene Probleme aufweisen, sind anscheinend <strong>von</strong>unterschiedlichen Beurteilern, auch hinsichtlich ihres Schweregrades zuverlässiger einzuschätzen.Unzufrieden stellende Interraterreliabiltiätskoeffizienten wiesen dagegen die dreiBereiche „Sexualität“, „Angst“ und „Stress“ auf. Hier wird ebenfalls sehr deutlich, dass ebensowie für die anderen 11 Items der HoNOS-D ein Glossar mit Ankerbeispielen für die 10Problembereiche des Items 8 der HoNOS-D erarbeitet und psychometrisch überprüft werdenmüsste. Damit wäre an dieser Stelle auf weiteren Forschungsbedarf hinzuweisen.Aus:Andreas, S., Harris-Hedder, K., Schwenk, W., Koch, U., & Schulz, H. (in press). Is the HoNOS appropriate forthe assessment of symptom severity in patients with substance-related disorders? Journal of SubstanceAbuse Treatment.In der Studie an Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen wurden Interraterübereinstimmungenvor und nach einer spezifischen Schulung im HoNOS-D untersucht. Die Schulungerfolgte in Anlehnung an die <strong>von</strong> Wing et al. (1996) erarbeiteten Schulungsunterlagen undwurde um einige Bestandteile aus dem Schulungsprogramm Australiens (Hospitation bei TomTrauer, Melbourne, Australien in 2004) ergänzt. Die Schulung dauerte insgesamt 3 Stundenund beinhaltete neben einer spezifischen Erklärung der Items der HoNOS-D mehrere Fallbeispiele,anhand derer das Rating praktisch geübt wurde.Obgleich empirische Befunde <strong>von</strong> Rock und Preston (Rock & Preston, 2001) darauf hinweisen,dass für die Beurteilungen im HoNOS-D kein spezifisches Training notwendig ist, zeigendie Ergebnisse unserer Studie, dass 5 der 12 Items vor dem Training nicht zufrieden stellendeInterraterreliabilitäten (IRR) aufweisen. Nach dem Training hingegen können für fast alleItems der HoNOS-D zufrieden stellende Werte aufgezeigt werden. Nur Item 9 „Probleme mit41
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