INFORMATIONEN - ancos-verlag
INFORMATIONEN - ancos-verlag
INFORMATIONEN - ancos-verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Geschichtlicher Überblick<br />
Geschichtliche Entwicklung<br />
Sendenhorst und Albersloh, seit 1975 zur Stadt Sendenhorst<br />
vereinigt, können auf eine lange, wechselvolle<br />
Geschichte zurückblicken. Die Anfänge einer ununterbrochenen<br />
Besiedelung gehen bis in die Zeit der Völkerwanderung<br />
zurück.<br />
Um 500 n. Chr. begannen sächsische Bauernkrieger, den<br />
Kiessandrücken von Münster, Hiltrup, Albersloh bis Sendenhorst<br />
zu besiedeln. Spätere Generationen drangen<br />
in die nördlichen und südlichen Nachbarzonen vor und<br />
gründeten weitere Ansiedlungen. Als Karl der Große<br />
den Sachsen das Christentum brachte, war der sächsische<br />
Siedlungsausbau im Wesentlichen bereits abgeschlossen.<br />
Die Register des Klosters Werden an der Ruhr, gut ein<br />
Menschenleben nach der Christianisierung, ab 890 aufgezeichnet,<br />
und die 200 Jahre jüngere Heberolle des<br />
benachbarten Klosters Freckenhorst haben viele dieser<br />
Siedelstätten in ihrer urtümlichen Namensform bewahrt:<br />
Arnahurst (Ahrenhorst), Dunningtharpa (Storp),<br />
Elmhurst (Elmenhorst), Heranhlara (Rummler), Judinashuvila<br />
(Jönsthövel), Scandforda (Sandfort) und Wessithi<br />
(West); vor allem aber Seondonhorst, ursprünglich<br />
nur eine Ansiedlung von drei bis vier Höfen, in hochmittelalterlicher<br />
Zeit kirchlicher und weltlicher Verwaltungsmittelpunkt.<br />
Pfarrhaus in Sendenhorst<br />
Sendenhorst<br />
Seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar, war Sendenhorst<br />
Sitz eines bischöflichen Gogerichts, zuständig für<br />
die Kirchspiele Albersloh, Drensteinfurt, Hoetmar und<br />
Rinkerode. Vor dem bischöflichen Lehnsgut Tergeist,<br />
westlich der Siedlung, richtete der Freigraf unter dem<br />
Königsbann. Die Herren von Sendenhorst waren wie<br />
die von Albersloh die Dienstmannen der Bischöfe von<br />
Münster. 1975 kamen beim Bau des Bürgerhauses im<br />
Stadtkern von Sendenhorst gewaltige, meterdicke<br />
Fundamente aus dem 12. Jahrhundert ans Tageslicht –<br />
Überreste der Burg der Herren von Sendenhorst.<br />
Kirchturm St. Martinus<br />
Die Sendenhorster Kirche war wohl Stammpfarrei für<br />
einen größeren Bezirk und außerordentlich reich ausgestattet.<br />
Um die Kirche entwickelte sich nach und<br />
nach eine dichte Bebauung. Hier siedelten Handwerker,<br />
Tagelöhner, Kaufleute. Bischof Ludwig von Hessen<br />
erhob das Kirchdorf gegen 1300 in den Rang einer<br />
Stadt, ließ es umwallen und mit vier Stadttoren versehen.<br />
1315 wird der Ort erstmalig opidum = Stadt<br />
genannt.<br />
Dem Städeken – so mittelalterliche Urkunden – gelang<br />
es nur mühsam, die Schwelle vom Dorf zur Stadt eindeutig<br />
zu überspringen. Die Konkurrenz der bereits<br />
bestehenden Städte war zu groß. Die Führungsschichten<br />
der Gründerzeit, der Sendenhorster Adel und das<br />
Besitzbürgertum, wanderten in die Landeshauptstadt<br />
Münster ab. Große Bevölkerungsverluste brachte die<br />
Pest 1350/51. So zählte die Stadt 1498 nicht mehr als<br />
300 Einwohner in ihren Mauern, eine Zahl, die sich in<br />
den nächsten zwei Jahrhunderten verdreifachte. Kriegsunruhen,<br />
Überfälle und Plünderungen drängten die<br />
5<br />
Geschichtlicher Überblick