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Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...

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84 <strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

B<strong>und</strong>esmuseen<br />

<strong>Kunst</strong>werk wurde direkt in die Eingangshalle des NHM projiziert. Die Verbindung<br />

von künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Mythos Weltraum <strong>und</strong> der Präsentation<br />

nach wissenschaftlichen Kriterien im Naturhistorischen Museum Wien war<br />

ebenso reizvoll wie nahe liegend, werden im NHM doch seit mehr als 200 Jahren<br />

Meteoriten gesammelt <strong>und</strong> wissenschaftlich untersucht; der Meteoritensaal des<br />

NHM zeigt die älteste <strong>und</strong> größte Meteoriten-Schausammlung der Welt.<br />

Die Ausstellung Parasiten – Life <strong>und</strong>ercover bot von 1. Juni bis 12. September <strong>2011</strong><br />

spektakuläre Einblicke in die Welt der Parasiten. Auch wenn schon der bloße Gedanke<br />

an Bandwurm, Zecke, Bettwanze <strong>und</strong> Floh unwillkürlichen Juckreiz hervorzurufen<br />

vermag, sind die kleinen Plagegeister aufgr<strong>und</strong> ihrer Anpassungsfähigkeit nicht nur<br />

<strong>für</strong> Biologen faszinierend. Parasiten führen ein Leben in extremer Umgebung; da sie<br />

bei ihrem Nahrungserwerb <strong>und</strong> ihrer Fortpflanzung vollkommen von ihren Wirtsorganismen<br />

abhängig sind, haben sie oft erstaunliche Überlebensstrategien entwickelt.<br />

Doch die Bedeutung von Parasiten liegt nicht nur in ihrer Biologie; ihre Ausbreitung<br />

ist auch Indikator <strong>für</strong> Klimawandel <strong>und</strong> Globalisierung. Die Ausstellung<br />

wurde vom Naturk<strong>und</strong>emuseum Berlin als Wanderausstellung konzipiert. Sie beschränkte<br />

sich nicht auf brillante Fotos von Parasiten, sondern umfasste auch stark<br />

vergrößerte Modelle, Präparate <strong>und</strong> sogar lebende Parasiten.<br />

Xtremes – Leben in Extremen war der Titel einer von 28. Oktober <strong>2011</strong> bis 26. April<br />

2012 gezeigten Ausstellung, die sich mit ausgeklügelten Anpassungsstrategien einer<br />

erstaunlichen Vielfalt an Lebewesen auseinandersetzte. Diesen „Überlebenskünstlern“<br />

gelingt es, auch extreme, durch Trockenheit, Kälte, Licht- oder Sauerstoffmangel geprägte<br />

Lebensräume zu besiedeln. Der Bogen der vorgestellten Lebewesen spannte<br />

sich von Oryxantilope, Rentier <strong>und</strong> Kamel über Murmeltier, Yak <strong>und</strong> Streifengans bis<br />

zum antarktischen Seehecht, umfasste Eisbären, Seeh<strong>und</strong>e <strong>und</strong> blinde Höhlenfische<br />

genauso wie Frösche <strong>und</strong> Regenwürmer. Durch Spiele <strong>und</strong> interaktive Stationen bot<br />

sich AbenteurerInnen jeden Alters Gelegenheit, eine virtuelle Reise zu den gefährlichsten<br />

<strong>und</strong> unwirtlichsten Plätzen der Welt zu unternehmen <strong>und</strong> zu entdecken, wie Leben<br />

<strong>und</strong> Überleben in Extremen möglich ist. Auch Geschicklichkeit war gefragt, wenn es<br />

beispielsweise darum ging, wie eine Fledermaus Insekten im Dunkeln zu fangen oder<br />

ein durstiges Kamel zu tränken. Eindrucksvolle Fotoaufnahmen, Filme <strong>und</strong> eine ungewöhnliche<br />

Geräuschkulisse sorgen zusätzlich <strong>für</strong> Abwechslung.<br />

Im Rahmen der Vienna Art Week im November <strong>2011</strong> wurde der Masterlehrgang Art<br />

& Science an der Universität <strong>für</strong> angewandte <strong>Kunst</strong> eingeladen, eine Ausstellung im<br />

Naturhistorischen Museum Wien zu gestalten. Diese trug den Titel Things that talk<br />

<strong>und</strong> widmete sich der Frage, wie Gegenstände zueinander in Beziehung stehen <strong>und</strong><br />

mit uns kommunizieren. Die Studierenden stellten Nachforschungen zu Geschichte,<br />

Platzierung <strong>und</strong> Qualität von Gegenständen verschiedenster Art an <strong>und</strong> warfen Fragen<br />

auf, die sich aus ihrer Perspektive ergaben. Aus dieser Auseinandersetzung resultierten<br />

die gezeigten Arbeiten, die eine spezielle Sicht auf die Dinge zum Ausdruck<br />

brachten.<br />

Im Rahmen der Ausstellung Alte Meister – Dinosaurier <strong>und</strong> Meteoriten (2. Dezember<br />

<strong>2011</strong> bis 9. April 2012) setzte sich Künstlerin Barbara Anna Husar auf eigenwillige<br />

Weise mit Vorzeit <strong>und</strong> Universum auseinander. Sie vermittelte mit ihren Cross Creatures<br />

einen fantasievollen alternativen Zugang zu den versteinerten Resten der Dinosaurier.<br />

Die Urzeitriesen, die vor 65 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag<br />

ausgelöscht wurden, erfuhren in Form ihrer auf Salz- <strong>und</strong> Saatgutsäcke<br />

gemalten, farbenfrohen Cross Creatures ein kreatives Revival. Seit 2010 empfängt<br />

außerdem eine von der vielseitigen Künstlerin aufgestellte „Meteoritenfalle“ extraterrestrische<br />

Informationen, die <strong>für</strong> die Ausstellung im NHM aufbereitet <strong>und</strong> anlässlich<br />

deren Eröffnung am 1. Dezember <strong>2011</strong> erstmals öffentlich präsentiert wurden.

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