Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
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Naturhistorisches Museum Wien<br />
<strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong> 83<br />
net. Architektonisches Hauptelement des neu gestalteten Saales ist ein zentrales<br />
Podium auf dem die großen Skelette von Diplodocus, Allosaurus <strong>und</strong> Iguanodon von<br />
allen Seiten bestaunt werden können. „Belebt“ wird das Podium durch ein Animatronics-Modell<br />
eines Allosauriers als Pendant zu dem Skelettabguss eines 150 Millionen<br />
Jahre alten Allosaurus fragilis aus Utah. Den Luftraum des Saales beherrscht ein<br />
lebensgroßes Modell eines Pteranodon mit sieben Metern Flügelspannweite. Besondere<br />
Highlights der Ausstellung sind außerdem das Skelett der Riesenschildkröte<br />
Archelon ischyros – der größten bekannten Schildkröte der Welt, ein weiblicher<br />
Fischsaurier mit erhaltenen Embryonen <strong>und</strong> mehrere Flugsaurierskelette. Die Themenführung<br />
versucht, die wichtigsten Errungenschaften der Dinosaurier <strong>und</strong> verwandter<br />
Reptilien zu vermitteln. Durch aufwändige Computeranimationen werden<br />
die Skelette <strong>und</strong> Fossilien nicht nur „wieder belebt“, sondern auch ihr Umfeld <strong>und</strong><br />
ihre Lebensweisen, <strong>und</strong> ihr Aussterben als Folge eines Asteroideneinschlags, erklärt.<br />
Ausstellungen<br />
Im NHM wurden <strong>2011</strong> insgesamt elf Sonderausstellungen organisiert. Von 16. Februar<br />
bis 31. Dezember des Berichtsjahres wurden unter dem Motto Forschungspfad<br />
– Wege des Wissens in den Schausälen des NHM zwölf „Forschungssäulen“ verteilt,<br />
die sich durch ihr modernes Design auf den ersten Blick von den traditionellen Ausstellungsvitrinen<br />
unterscheiden. Jede Säule stellte mit einem charakteristischen Objekt<br />
sowie mit Kurztexten, Postern <strong>und</strong> Grafiken ein wissenschaftliches Projekt vor.<br />
Zusätzliche Information boten interaktive Elemente <strong>und</strong> als Besonderheit Audio- <strong>und</strong><br />
Videobeiträge, die von zwei Schulklassen im Rahmen einer Projektwoche erarbeitet<br />
<strong>und</strong> gestaltet wurden <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine unkonventionelle Annäherung an das jeweilige<br />
Thema sorgten.<br />
Unter dem Titel Kleine Monster ganz groß fand <strong>2011</strong> bereits zum sechsten Mal eine<br />
Kooperation zwischen dem NHM <strong>und</strong> der Volksbank Wien eine Sonderausstellung<br />
in der Geschäftsstelle der Volksbank Schottentor statt. Da<strong>für</strong> hielten Gespenstschrecken,<br />
Buckelzikaden, Nashornkäfer, Fauchschaben <strong>und</strong> andere exotische Insekten<br />
Einzug in den Schauraum der Bankfiliale. Die Ausstellung gab den SchülerInnen der<br />
Wiener Volksschulen die Möglichkeit, gratis an speziellen Kinderführungen teilzunehmen,<br />
die von MitarbeiterInnen der Museumspädagogik des NHM angeboten<br />
wurden.<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Natur – der belebten wie der unbelebten – sind chemische Prozesse.<br />
Ohne Chemie keine Natur, ohne Chemie kein Leben. Im Rahmen des Internationalen<br />
Jahres der Chemie <strong>2011</strong> wurde im Naturhistorischen Museum Wien ein Ausstellungspfad<br />
installiert, der durch alle Schauräume führte <strong>und</strong> die chemischen Wurzeln<br />
vieler natürlicher Phänomene enthüllte <strong>und</strong> erklärte. Der vielfältige Parcours der Ausstellung<br />
Alles Natur, alles Chemie, die von 26. März <strong>2011</strong> bis 9. Jänner 2012 zu sehen<br />
war, führte den BesucherInnen des NHM einprägsam vor Augen, dass Chemie mehr<br />
ist als Strukturformeln <strong>und</strong> Konservierungsmittel, nämlich der kleinste gemeinsame<br />
Nenner in der Natur, die täglich erprobte Gr<strong>und</strong>lage unseres Lebens.<br />
Eine Kooperation des NHM mit der <strong>Kunst</strong>halle Wien war die Ausstellung Weltraum.<br />
Die <strong>Kunst</strong> ein Traum. Der Meteoritensaal des NHM wurde da<strong>für</strong> in das Ausstellungskonzept<br />
der <strong>Kunst</strong>halle integriert <strong>und</strong> stand per Livestream mit der dortigen Weltraum-Ausstellung<br />
in Verbindung. Der Schausaal wurde auch zum Rahmen <strong>für</strong> ein<br />
künstlerisches Exponat, das sich mit dem Thema Weltraum auseinandersetzte: Das<br />
First Spaceship on Venus von Sylvie Fleury aus dem Jahr 1997 schuf einen interessanten<br />
Kontrast zu den extraterrestrischen Gesteinen des Schausaales. Ein weiteres