Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
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Sitzungen des Beirats<br />
<strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong> 285<br />
Vater Anton Freiherr von Banhans, der ebenfalls in der Monarchie Minister <strong>und</strong> ab<br />
1890 Präsident der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft war, zeigt, vermachte Karl<br />
Banhans dem Technischen Museum. Eugenie Banhans, die als Jüdin verfolgt <strong>und</strong><br />
unmittelbar nach dem Tod ihres Ehemanns deportiert wurde, wurde im Verlassenschaftsverfahren<br />
als „erbunwürdig“ qualifiziert. Da der Erwerb der Büste aus dem<br />
Nachlass jedoch auf dem Vermächtnis beruhte, sah der Beirat die Voraussetzungen<br />
einer Rückgabe nicht gegeben.<br />
Sitzung vom 29. September <strong>2011</strong><br />
Es erfolgte Empfehlungen zu Rückgaben in folgenden Fällen:<br />
Dem B<strong>und</strong>esminister <strong>für</strong> Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />
aus der Bibliothek der B<strong>und</strong>esgärten Schönbrunn:<br />
• Drei Manuskriptbänden von Richard van der Schot<br />
• Ein Manuskriptband von Franz Boos<br />
an die Rechtsnachfolger von Todes wegen nach Dr. Ernst Moriz Kronfeld.<br />
Dr. Ernst Moriz Kronfeld (1865-1942), der als Jude von den NS-Machthabern verfolgt<br />
war, hatte eine bedeutende gartenhistorische Sammlung mit einem Schwerpunkt<br />
zum Schlosspark von Schönbrunn. Ohne Erfolg versuchte er diese Sammlung 1941<br />
zu veräußern; im folgenden Jahr, nach seinem Tod <strong>und</strong> der Deportation seiner Witwe,<br />
wurden von der Nationalbibliothek Teile der Sammlung aus dem <strong>Kunst</strong>handel<br />
angekauft. Im Jahr 1988 tauchten weitere Teile der Sammlung wieder im <strong>Kunst</strong>handel<br />
auf; damals wurden Pflanzenbilder vom Naturhistorischen Museum <strong>und</strong> vier Manuskripte<br />
von den B<strong>und</strong>esgärten erworben. Die Rückgabe der Pflanzenbilder aus<br />
dem Naturhistorischen Museum <strong>und</strong> der Erwerbungen der Nationalbibliothek wurden<br />
bereits mit Beschlüssen vom 23. Jänner 2009 <strong>und</strong> 10. Juni <strong>2011</strong> empfohlen.<br />
Dem B<strong>und</strong>eskanzler aus dem Österreichischen Staatsarchiv:<br />
• Schriften aus dem Nachlass des k.k. Eisenbahnministers Dr. Karl Banhans<br />
an dessen Rechtsnachfolger von Todes wegen.<br />
Karl Banhans (1861-1942), u.a. früherer k.k. Minister <strong>für</strong> das Eisenbahnwesen, setzte<br />
in seinem Testament seine Ehefrau Eugenie Banhans als Alleinerbin ein. Eugenie<br />
Banhans, geborene Leon von Wernburg (1867-1942), die als Jüdin verfolgt <strong>und</strong> unmittelbar<br />
nach dem Tod ihres Ehemanns deportiert wurde, wurde im Verlassenschaftsverfahren<br />
als „erbunwürdig“ qualifiziert. Der schriftliche Nachlass wurde in<br />
der von der Gestapo gesperrten Wohnung beschlagnahmt <strong>und</strong> gelangte so in das<br />
heutige Österreichische Staatsarchiv.<br />
Sitzung vom 6. Dezember <strong>2011</strong><br />
Es erfolgte Empfehlungen zu Rückgaben in folgenden Fällen:<br />
aus der Albertina:<br />
• Anton Romako, Allegorie einer reitenden Hungaria, Inv. Nr. 28694, Feder in Braun,<br />
• Anton Romako, Italienische Netzflickerin am Strand, Inv. Nr. 34828, Aquarell,<br />
Deckweiß,<br />
• Anton Romako, Studie eines Matrosen, Inv. Nr. 28388, Feder, Tinte in Blau,<br />
• Anton Romako, Studie Steuermann, Inv. Nr. 28389, Feder, Tinte in Schwarz <strong>und</strong><br />
Blau,