18.11.2012 Aufrufe

Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...

Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...

Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

282 <strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

• Merkblätter zur „Entnazifizierung“ 1945-47: Abfrage nach Partei-Mitgliedschaft<br />

<strong>und</strong> „Arisierung“ der Firma <strong>und</strong> Ansprüche auf Rückstellungen.<br />

Das Archivmaterial wurde gesichtet <strong>und</strong> geordnet sowie hinsichtlich der historischen<br />

Relevanz <strong>für</strong> die Provenienzforschung formal <strong>und</strong> inhaltlich klassifiziert. Die relevanten<br />

VerfasserInnen, Institutionen <strong>und</strong> Firmen der Korrespondenzstücke, die Fragebogen,<br />

Meldezettel <strong>und</strong> Merkblätter, wurden namentlich erfasst <strong>und</strong> mit einer detaillierten<br />

Inhaltsangabe sowohl im Online-Katalog HANNA der ÖNB als auch im<br />

Österreichischen Verb<strong>und</strong>katalog <strong>für</strong> Nachlässe, Autographen <strong>und</strong> Handschriften<br />

aufgenommen.<br />

Sitzungen des Beirats<br />

Der <strong>Kunst</strong>rückgabebeirat ist im Berichtszeitraum zu fünf Sitzungen zusammengetreten,<br />

nämlich am 18. März, am 15. April, am 10. Juni, am 29. September <strong>und</strong> am 6.<br />

Dezember <strong>2011</strong>. Er setzte in diesen Sitzungen eingehend mit den von der Kommission<br />

<strong>für</strong> Provenienzforschung übermittelten Dossiers auseinander, die beschlossenen<br />

Empfehlungen werden nachstehend dargestellt <strong>und</strong> finden sich im Volltext auf der<br />

Seite der Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung (www.provenienzforschung.<br />

gv.at).<br />

Sitzung vom 18. März <strong>2011</strong><br />

Der Beirat empfahl nicht die Übereignung des Gemäldes<br />

aus dem <strong>Kunst</strong>historischen Museum:<br />

• Jan Vermeer van Delft, Die Malkunst, Gemäldegalerie, Inventarnummer GG 9128<br />

an die Rechtsnachfolger von Todes wegen nach Jaromir Czernin (bzw. allenfalls in<br />

Betracht kommender Dritter).<br />

Der Beirat kam im Wesentlichen zum Ergebnis, dass der Verkauf des Gemäldes von<br />

Jaromir Czernin an Adolf Hitler ohne Zwang abgeschlossen wurde. Der Beirat konnte<br />

im Zusammenhang mit dem Verkauf weder eine Verfolgung von Jaromir Czernin<br />

noch eine Verfolgung seiner Ehefrau Alix Czernin feststellen. Zwar war Alix Czernin<br />

auch antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, eine Kausalität dieser Anfeindungen<br />

mit dem Verkauf des Bildes durch ihren Ehemann ist jedoch nicht zu erkennen.<br />

Der Verkauf ist daher nach Ansicht des Beirates nicht als nichtiges Rechtsgeschäft<br />

gemäß § 1 Nichtigkeitsgesetz 1946 zu beurteilen, weshalb kein Tatbestand des<br />

<strong>Kunst</strong>rückgabegesetzes erfüllt ist.<br />

Sitzung vom 15. April <strong>2011</strong><br />

Es erfolgte Empfehlungen zu Rückgaben in folgenden Fällen:<br />

aus dem Technischen Museum Wien:<br />

• Inv. Nr. 13834/3 Eine Violine<br />

• Inv. Nr. 13839 Eine Trompete<br />

an die Rechtsnachfolger von Todes wegen nach Theodor Sternberg.<br />

Restitution

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!