Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
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Zum Stand der Recherchen in den B<strong>und</strong>esmuseen <strong>und</strong> Sammlungen<br />
<strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong> 281<br />
der Verkehrsabteilung im Rahmen der Provenienzforschung erneut zu untersuchen.<br />
Ein Dossier zu einem in der NS-Zeit entzogenen Kraftfahrzeug ist derzeit in Ausarbeitung.<br />
Heeresgeschichtliches Museum<br />
Die Erstellung des elektronischen Gesamtinventars im Heeresgeschichtlichen Museum<br />
Wien/ Militärhistorisches Institut (HGM/MHI) schreitet weiter zügig voran. So<br />
wurden im Jahr <strong>2011</strong> die Anzahl der erfassten Objekte von r<strong>und</strong> 122.000 Datensätzen<br />
auf 145.000 erweitert. Dabei werden weiterhin sämtliche Bestände systematisch<br />
nach Sammlungen aufgearbeitet <strong>und</strong> insbesondere auf deren Provenienz hin geprüft<br />
<strong>und</strong> analysiert.<br />
Die Recherchen im Restitutionsfall Eduard Epstein konnten im Verlauf des Jahres<br />
<strong>2011</strong> fertiggestellt werden. Das entsprechende Dossier wurde im Dezember <strong>2011</strong> an<br />
die Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung zur Prüfung übergeben.<br />
Österreichische Nationalbibliothek<br />
Die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) ist nach wie vor aktiv mit der Rückstellung<br />
von in der NS-Zeit geraubten Beständen befasst. Seit 2003 wurden von 52.403<br />
als bedenkliche Erwerbungen der NS-Zeit eingestuften Objekten bereits 43.578 restituiert,<br />
hinsichtlich der namentlich bekannten VorbesitzerInnen ist damit eine Rückstellungsquote<br />
von über 96 % erreicht. <strong>2011</strong> wurden die Bemühungen zur Befassung<br />
des Beirats mit weiteren erblosen Fällen vorangetrieben, eine Entscheidung ist<br />
noch ausständig.<br />
Parallel werden laufend Anfragen im Zusammenhang mit der Provenienzforschung<br />
beantwortet <strong>und</strong> die enge Zusammenarbeit mit der Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung<br />
fortgesetzt.<br />
Des Weiteren wurde durch einen von der Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung beauftragten<br />
Forscher die Erschließung des Teilbestands 1937-1947 des Archivs der<br />
Buchhändler <strong>und</strong> Antiquare der Sammlung von Handschriften <strong>und</strong> alten Drucken an<br />
der Österreichischen Nationalbibliothek durchgeführt. Der NS-Bestand des Archivs<br />
des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels aus dem Buchgewerbehaus,<br />
das insgesamt von 1772 bis in die 1980er Jahre reicht, umfasst 15 Kartons. Nach<br />
dem „Anschluss“ Österreichs übernahm der kommissarische Leiter die Zwangsgilde<br />
der Wiener Buch-, <strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> Musikalienhändler, bis diese in die Reichsschrifttumskammer,<br />
Landesleitung Wien, Gruppe Buchhandel übergeleitet wurde.<br />
Der Bestand 1937-47 gliedert sich in Teilbereiche <strong>und</strong> ergibt im Überblick folgenden<br />
Inhalt:<br />
• Verein 1937-1938 / Protokolle Hauptausschuss / Statuten / Rechnungen<br />
• Fragebogen Österreich: Ab April 1938 wurden Inhaber <strong>und</strong> Angestellte von Buchhandlungen<br />
nach ihrem Abstammungsnachweis <strong>und</strong> der Mitgliedschaft in der NS-<br />
DAP befragt. Firmen, die als jüdisch galten, wurden gekennzeichnet bzw. ihre<br />
Fragebogen ausgesondert.)<br />
• Loses Material zur Reichsschrifttumskammer (RSK) / Korrespondenzen<br />
• Zwangsgilde 1937-38 bzw. ab 1945 / Korrespondenzen<br />
• Reichsverteidigung: Meldezettel 1944: Erfassung aller im Wiener Buchhandel tätigen<br />
Personen <strong>für</strong> den Arbeitseinsatz in der Kriegswirtschaft im Rahmen des totalen<br />
Krieges