Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
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280 <strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
hausinternen Objektdokumentation hinsichtlich weiterer Informationen. Schließlich<br />
kam es zu einer Inaugenscheinnahme der Grafiken zwecks Überprüfung der Rückseiten,<br />
Fronten, Rahmen <strong>und</strong> Passepartouts auf Vorbesitzer-Hinweise sowie zu einer<br />
Zusammenstellung der weiterhin zu beforschenden Werke sowie zur Formulierung<br />
<strong>und</strong> Nachverfolgung erster Forschungsansätze zu diesen Werken.<br />
Anhand der neuesten Publikationen zum Alfred Flechtheim erfolgt eine neuerliche<br />
Untersuchung des im Jahr 2006 durch den <strong>Kunst</strong>rückgabebeirat behandelten Falls<br />
zum George Grosz-Gemälde Das Bündnis bzw. Andenken (1931; Inv. Nr. B 661).<br />
Des Weiteren wurde mit einer systematischen Durchsicht der Werke auf Herkunft<br />
oder Zwischenhandel aus Galerien, zu denen Konfiskationen während der NS-Zeit<br />
bereits bekannt sind, begonnen.<br />
Naturhistorisches Museum Wien (NHM)<br />
Die Provenienzforschung des NHM verfertigte fünf Dossiers zu Objekten aus dem<br />
ehemaligen Besitz von Dr. Ernst Moriz Kronfeld (1865-1942) ab. Drei davon betrafen<br />
das NHM, jeweils eines die B<strong>und</strong>esgärten Schönbrunn bzw. die Schloss Schönbrunn<br />
Kultur- u. Betriebs-GesmbH.<br />
Darüber hinaus wurde mit einer Provenienzforschung der neun Abteilungs- <strong>und</strong> 17<br />
Sammlungsbibliotheken des NHM begonnen. Die systematische Erhebung der Quellen<br />
zu den einzelnen Bibliotheken konnte im Herbst beendet werden. (Vgl. dazu:<br />
Bruno Bauer et al., (HgIn), NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken.<br />
Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit, Graz <strong>2011</strong>, S. 425-440.) Aufgr<strong>und</strong> der guten Quellenlage<br />
wurde mit den Recherchen in der Anthropologischen Bibliothek begonnen, die 2012<br />
fortgeführt werden.<br />
Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek (TMW)<br />
Restitution<br />
Das Technische Museum Wien mit Österreichischer Mediathek (TMW) gliedert sich<br />
aus der Sicht der Provenienzforschung in folgende Teilsammlungen, die jeweils gesondert<br />
untersucht werden: Zunächst wäre dies das Technische Museum selbst, bestehend<br />
aus einer Bibliothek (ca. 100.000 Bände), einem Archiv (ca. 2.500 Regalmeter)<br />
<strong>und</strong> der Objektverwaltung (ca. 80.000 inventarisierte Objekte). Im Jahr 1980<br />
wurde das Österreichische Post- <strong>und</strong> Telegraphenmuseum sowie das Historisches<br />
Museum der österreichischen Eisenbahnen <strong>und</strong> im Jahr 2001 noch die Österreichische<br />
Mediathek eingegliedert. Zurzeit werden die Bestände des ehemaligen Historischen<br />
Museums der österreichischen Eisenbahnen untersucht. Zu überprüfen sind<br />
darüber hinaus noch die Erwerbungen des Technischen Museum von 1933-1938<br />
bzw. die Leihgaben, die vor 1938 ans Museum gelangten.<br />
Im Rahmen der Untersuchung der Bestände des ehemaligen Eisenbahnmuseums<br />
wurden dem <strong>Kunst</strong>rückgabebeirat zwei Dossiers zu Karl Banhans übermittelt; eines<br />
davon mit Bezug zum Technischen Museum, eines mit Bezug zum Österreichischen<br />
Staatsarchiv. Im Berichtsjahr <strong>2011</strong> konnten zudem die Restitutionsfälle Ernst Sonnenschein<br />
(Rückgabebeschluss 20. März 2009) sowie Hans Kollner (Rückgabebeschluss<br />
7. März 2008) mit Hilfe der ErbInnensuche der Israelitischen Kultusgemeinde Wien<br />
abgeschlossen werden. Insgesamt konnten bisher sieben Restitutionsfälle im TMW<br />
abgeschlossen werden. Bei neun weiteren Fällen läuft die ErbInnensuche.<br />
Im Zuge der im forMuse-Forschungsprojekt Entzug <strong>und</strong> Restitution von Kraftfahrzeugen<br />
<strong>und</strong> die sozio-ökonomischen Folgen. Aspekte zur Verkehrsgeschichte Österreichs<br />
1930-1955 gewonnen Ergebnisse wurde es notwendig, einige Erwerbungen