Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
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Zum Stand der Recherchen in den B<strong>und</strong>esmuseen <strong>und</strong> Sammlungen<br />
<strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong> 277<br />
Katinka Gratzer, ebenfalls mit Provenienzforschung betraut, nahm an der Arbeitsgruppe<br />
zur Datenbank-Erfassung von Provenienzmerkmalen teil <strong>und</strong> untersuchte<br />
zahlreiche <strong>Kunst</strong>werke aus dem Bestand des Belvedere. Des Weiteren ist das umfangreiche<br />
Dossier zur Bibliothek des Belvedere in Fertigstellung begriffen; das Dossier<br />
zur Sammlung Lotte Heissfeld wurde abgeschlossen.<br />
Beide Mitarbeiterinnen des Belvedere bearbeiteten außerdem sämtliche internen<br />
<strong>und</strong> externen Anfragen hinsichtlich spezifischer Problemstellungen <strong>und</strong> recherchierten<br />
diverse Fälle aus dem hauseigenen Inventar, die noch keiner endgültigen Bewertung<br />
zugeführt werden konnten.<br />
Erfreulicherweise erfolgte im Dezember <strong>2011</strong> – wie im Schenkungsvertrag festgehalten<br />
wird – „in ausdrücklicher Anerkennung der von Frau Mag. Monika Mayer [...]<br />
engagiert geführten Forschungen zu den jüdischen Sammlerfamilien des vorigen<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts, insbesondere zur Familie Zuckerkandl“ die Schenkung von mehreren<br />
Bildern von Oswald Oberhuber an das Belvedere durch Georges Jorisch.<br />
<strong>Kunst</strong>historisches Museum<br />
Die Recherchen zu Jan Vermeer van Delfts Die Malkunst konnten im Jahr <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />
werden. Der <strong>Kunst</strong>rückgabebeirat entschied in seiner Sitzung vom 18.<br />
März <strong>2011</strong>, keine Rückgabe zu empfehlen. Mit den Arbeiten zu einer Publikation,<br />
welche die Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit weiteren Fragen darstellen<br />
soll, wurde <strong>2011</strong> begonnen. Diese wird im Rahmen der Schriftenreihe der Kommission<br />
<strong>für</strong> Provenienzforschung 2012 erscheinen.<br />
Im Frühjahr <strong>2011</strong> nahmen Dr. Susanne Hehenberger <strong>und</strong> Dr. Monika Löscher zur Erstellung<br />
eines Werkstattberichts eine Teilautopsie der 1933 bis 1945 erworbenen Bücher<br />
in der Bibliothek des <strong>Kunst</strong>historischen Museums vor. Unterstützt wurde diese<br />
Arbeit durch den freien Zugang zum Bibliotheksdepot <strong>und</strong> durch die Mithilfe der Archiv-Praktikantin<br />
Sophia Trier. Der Bericht erschien in dem von Bruno Bauer, Christina<br />
Köstner-Pemsel <strong>und</strong> Markus Stumpf herausgegebenen Sammelband NS-Provenienzforschung<br />
an österreichischen Bibliotheken: Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit, der am 8. November<br />
<strong>2011</strong> im Lesesaal der Akademie der Bildenden Künste präsentiert wurde.<br />
Im April <strong>2011</strong> wurde der Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung eine Sachverhaltsdarstellung<br />
zu Objekten der Sammlung Valentine Springer <strong>und</strong> im Dezember <strong>2011</strong> ein<br />
Nachtragsdossier zu Objekten der Sammlung Siegfried Fuchs abgegeben. Im Sommer<br />
<strong>2011</strong> begannen die beiden Provenienzforscherinnen die systematische Provenienzforschung<br />
in der <strong>Kunst</strong>kammer. Im Bereich der <strong>Kunst</strong>kammer, der Tapisseriensammlung<br />
sowie der Weltlichen <strong>und</strong> der Geistlichen Schatzkammer wurden seit<br />
1933 r<strong>und</strong> 650 Objekte inventarisiert, die sich heute noch im Inventarbestand des<br />
Museums befinden. Ein vorläufiger Gesamtbericht über die Erwerbungen der <strong>Kunst</strong>kammer<br />
soll noch vor deren Wiedereröffnung im Dezember 2012 an die Leitung der<br />
Kommission abgegeben werden.<br />
Die Provenienzforscherinnen des KHM waren außerdem in der Arbeitsgruppe Datenbanken<br />
aktiv <strong>und</strong> nahmen an fachlich relevanten Tagungen in Wien <strong>und</strong> Hannover<br />
teil.