Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
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Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung<br />
<strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong> 275<br />
schung durchgesehen, relevante Akten je nach Umfang zur Gänze oder (mit entsprechendem<br />
Vermerk) teilweise kopiert. Der Reihenfolge der Kartons folgend, wurden<br />
die Kopien chronologisch abgelegt <strong>und</strong> sind im Büro der Kommission einsehbar. Der<br />
Bestand vervollständigt als Ergänzung zu den sogenannten Personenmappen in den<br />
Restitutionsmaterialien des BDA-Archivs das Bild von einzelnen Restitutionsvorgängen<br />
bzw. macht ersichtlich, welche Fälle sich unter Einbindung des damaligen <strong>B<strong>und</strong>esministerium</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Unterricht</strong> im Einzelnen oft über Jahre hinzogen. Ausgangspunkt<br />
<strong>für</strong> die Recherche in diesem Bestand war die Frage der Handhabung des Ausfuhrverbotsgesetztes<br />
im Lauf der Jahrzehnte. Deshalb wurden auch Akten aufgenommen,<br />
die (vorderhand) nichts mit Restitution, sehr wohl aber mit Ausfuhrvorgängen zusammenhängen.<br />
Gelegentlich wurden zur Abr<strong>und</strong>ung des historischen Bildes auch<br />
Akten zu VertreterInnen des BDA erfasst. Die Kartons mit den Nummern 118, 119<br />
<strong>und</strong> 120 betreffen zur Gänze private Bergungen. Da es sich dabei um einen eigenen<br />
Fragenkomplex handelt <strong>und</strong> das Material sehr umfangreich ist, soll die Aufnahme<br />
dieser Kartons in Zukunft als eigenes Projekt Bergungen behandelt werden.<br />
Weiters wurden <strong>2011</strong> die Auswertung der so genannten Mauerbachmaterialien weitergeführt,<br />
um die Erfassung <strong>und</strong> Dokumentation der Restitutionen im Zeitraum von<br />
Kriegsende 1945 bis zur Erlassung des <strong>Kunst</strong>rückgabegesetzes 1998 darstellen zu<br />
können.<br />
Seit 2010 wird ein Konzept umgesetzt, um die Materialien der Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung<br />
in digitalisierter Form zentral zu erfassen. Zum einen sollen diese<br />
Materialien den ProvenienzforscherInnen über gesicherte Internetzugänge zur Verfügung<br />
stehen, zum anderen sollen sowohl die Ergebnisse der Kommission als auch<br />
die Quellen <strong>und</strong> Unterlagen, die diesen Ergebnissen zugr<strong>und</strong>e liegen, langfristig gesichert<br />
werden. Seit Februar <strong>2011</strong> können nun die Mitglieder der Kommission <strong>für</strong><br />
Provenienzforschung das Digitale Archiv nutzen, das folgende digitalisierte Materialien<br />
enthält: Protokolle <strong>und</strong> Dossiers der Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung sowie<br />
Akten <strong>und</strong> Fotos aus dem Archiv des B<strong>und</strong>esdenkmalamts <strong>und</strong> aus anderen österreichischen<br />
<strong>und</strong> internationalen Archiven, Ausstellungs- <strong>und</strong> Auktionskataloge, Publikationen<br />
etc. Die Einspielung der Daten in das Digitale Archiv erfolgt zentral vom<br />
Büro der Kommission, das die Bestände laufend aktualisiert <strong>und</strong> erweitert. Das Digitale<br />
Archiv wurde konzipiert <strong>und</strong> programmiert von Leonhard Weidinger, der dieses<br />
gemeinsam mit Lisa Frank, Mag. Ulrike Nimeth <strong>und</strong> Mag. Anneliese Schallmeiner das<br />
Digitale Archiv betreut <strong>und</strong> laufend erweitert.<br />
Die schriftliche Erfassung der Zentraldepotkartei, bestehend aus insgesamt 5.273<br />
Karteikarten zu 75 verschiedenen Sammlungen, konnte abgeschlossen werden. In<br />
einem nächsten Arbeitsschritt wurde mit dem Scannen der einzelnen Karteikarten<br />
<strong>und</strong> den beigefügten Fotografien begonnen. Um die Zugänglichkeit der Kartei <strong>für</strong><br />
die Mitglieder der Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung zu optimieren, wurde eine<br />
Internetseite eingerichtet, die über das Digitale Archiv der Kommission abrufbar ist<br />
<strong>und</strong> laufend ergänzt wird.<br />
Neben der Komplettierung der von Yad Vashem (der nationalen Gedenkstätte in Israel<br />
zur Erinnerung an die Verfolgung <strong>und</strong> Ermordung von sechs Millionen Juden<br />
während des Holocausts) bereits zum Großteil aufgenommenen Ausfuhr-WerberInnen,<br />
wurde damit begonnen, den Bestand der ca. 18.000 Ausfuhrformulare zu digitalisieren.