Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
Kulturbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
268 <strong>Kulturbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes<br />
Die Konvention wurde bei der 32. UNESCO Generalkonferenz 2003 verabschiedet<br />
<strong>und</strong> trat 2006 in Kraft. 142 Staaten haben die Konvention bis Ende <strong>2011</strong> ratifiziert.<br />
Österreich ist seit Juli 2009 Vertragsstaat zur Konvention.<br />
Zu den Verpflichtungen der Vertragsstaaten gehört einerseits die Einrichtung einer<br />
Fachstelle, die <strong>für</strong> die Bewahrung des immateriellen Kulturerbes auf nationaler Ebene<br />
zuständig ist. Diese wurde 2006 innerhalb der Österreichischen UNESCO Kommission<br />
(ÖUK) eingerichtet.<br />
Andererseits sind die Vertragsstaaten aufgefordert, nationale Inventarlisten zu erstellen,<br />
die das im jeweiligen Hoheitsgebiet des Staates befindliche immaterielle Kulturerbe<br />
dokumentieren sollen. Dazu wurde ein Fachbeirat bei der ÖUK eingerichtet,<br />
der alle Stakeholder einbezieht, einschließlich der B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> ExpertInnen.<br />
Der Fachbeirat entscheidet anhand eines Kriterienkatalogs über die Aufnahme von<br />
beworbenen immateriellen Kulturgütern in das nationale Verzeichnis sowie über die<br />
Nominierung von Elementen der nationalen Liste <strong>für</strong> die internationalen Listen gemäß<br />
der Konvention. <strong>2011</strong> wurden bei zwei Bewerbungsr<strong>und</strong>en 21 Elemente von<br />
immateriellem Kulturerbe in die nationale Liste aufgenommen.<br />
http://nationalagentur.unesco.at/cgi-bin/unesco/element.<br />
pl?intro=1&lang=de<br />
Auf internationaler Ebene wurden im Rahmen der 6. ordentlichen Sitzung des Zwischenstaatlichen<br />
Komitees von 22. bis 29. November <strong>2011</strong> in Bali, Indonesien, 19<br />
Elemente in die Repräsentative Liste aufgenommen, 11 Elemente auf die Liste des<br />
dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes sowie 5 Elemente auf die<br />
Best-Practice Liste gesetzt. Nach wie vor sind auf den Listen überproportional viele<br />
Elemente aus den asiatischen Ländern vertreten, sodass in den nächsten Jahren nur<br />
eine Einreichung pro Vertragsstaat <strong>und</strong> prioritär Einreichungen aus Ländern mit nur<br />
wenigen Elementen auf der Liste sowie multilaterale Einreichungen behandelt werden.<br />
Österreich hat zum Einreichtermin März <strong>2011</strong> zwei Elemente <strong>für</strong> die Aufnahme<br />
in die Repräsentative Liste vorgelegt (davon ein Beitritt zu einer bereits verabschiedeten<br />
multinationalen Einreichung).<br />
Im Rahmen von ExpertInnentagungen in Kanada (Québec City, 15. bis 17. April <strong>2011</strong>)<br />
<strong>und</strong> Serbien (Belgrad, 11. bis 13. Mai <strong>2011</strong>) konnten die österreichischen Erfahrungen<br />
bei der Implementierung der Konvention eingebracht werden.<br />
Die nächste Sitzung des Komitees ist <strong>für</strong> November 2012 in Grenada anberaumt.<br />
Europarat<br />
Internationale Kulturangelegenheiten<br />
Als zwischenstaatliche Organisation unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg gegründet,<br />
stellt der Europarat allgemein humanistische <strong>und</strong> demokratische Werte in den Mittelpunkt<br />
seiner kulturellen <strong>und</strong> erzieherischen Aktivitäten. Im kulturellen Bereich sind<br />
vor allem die Europäische Kulturkonvention sowie das Lenkungskomitee <strong>für</strong> kulturelle<br />
Entwicklung (CD-CULT) von Bedeutung. Die Europäische Kulturkonvention vom<br />
Mai 1955 verpflichtet die Unterzeichnerstaaten des Europarats zur Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> schafft die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Durchführung von Kultur- <strong>und</strong> Bildungsprogrammen.<br />
Sie ist bis heute eines der wenigen, praktisch gesamteuropäisch gültigen kulturpolitischen<br />
Dokumente.<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer Strukturreform im Europarat <strong>2011</strong> wurde das Lenkungskomitee <strong>für</strong><br />
kulturelle Entwicklung (CD-CULT) sowie das Lenkungskomitee <strong>für</strong> Kulturerbe <strong>und</strong>