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Eine GaLaBau-Aktion - Bundesverband Garten-, Landschafts

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Landschaft Bauen & Gestalten 2/2004<br />

Das 5-Punkte-Programm der Bundesregierung<br />

Vorbeugender Hochwasserschutz –<br />

wie kann das funktionieren?<br />

Das Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit hat<br />

sich in Zusammenarbeit mit den Ländern<br />

und Kommunen sowie Nachbarländern<br />

auf konkrete Arbeitsschritte im<br />

Rahmen eines Fünf-Punkte-Programms<br />

verständigt. Der BGL hat in einer<br />

gemeinsamen Stellungnahme mit dem<br />

ZVG das entsprechende Gesetz, das mit<br />

dem Fünf-Punkte-Programm eng verzahnt<br />

ist, begrüßt. Endlich werden<br />

Lösungen für den verbesserten Schutz<br />

von Überschwemmungsgebieten, für<br />

eine angemessene landwirtschaftliche<br />

Bodennutzung sowie für Infrastruktur<br />

und Bauen angeboten. Stichwortartig<br />

geht es um Folgendes:<br />

1. Gemeinsames Hochwasserschutzprogramm<br />

von Bund und Ländern<br />

Dazu werden folgende Maßnahmen<br />

genannt:<br />

• Schutz der Siedlungsbereiche durch<br />

Deiche<br />

• Anpassung der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung, zum Beispiel Umwandlung<br />

von Ackerland in Grünland<br />

• Erhaltung und Stärkung der Funktion<br />

von Auen als natürliche Überschwemmungsgebiete<br />

• Stabilisierung und Reparatur<br />

beschädigter Deiche<br />

• Renaturierung bei der Gewässerbegradigung<br />

• Renaturierung<br />

• Rückführung von Oberbefestigungen<br />

• Errichtung von grünen Hochwasserrückhaltebecken<br />

• verstärkte Nutzung von Talsperren<br />

• erhöhte Wasserrückhaltung in Siedlungsgebieten,<br />

zum Beispiel durch<br />

Versickerung am Ort des Niederschlags<br />

• Verbesserung der Versickerungsfähigkeit<br />

des Bodens durch deutliche<br />

Reduzierung der Flächeninanspruchnahme<br />

2. Länderübergreifende <strong>Aktion</strong>spläne<br />

Maßnahmen des vorbeugenden<br />

Hochwasserschutzes sollen flussgebietsbezogen<br />

über Länder und<br />

Staatsgrenzen hinweg erfolgen:<br />

• Stärkere Zusammenarbeit mit<br />

Raumordnung, Städtebau, Flussbau,<br />

Hydrologie und Meteorologie<br />

• Durchführung einer internationalen<br />

Fachkonferenz in Deutschland im<br />

Jahre 2004<br />

3. Europäische Zusammenarbeit<br />

voranbringen<br />

• Grenzüberschreitende Raumplanung<br />

mit Unterstützung und zum Teil Co-<br />

Finanzierung der Bundesregierung<br />

• stärkere Einbeziehung der Europäischen<br />

Union<br />

4. Flussausbau überprüfen<br />

• Schifffahrt umweltfreundlich entwickeln<br />

• stärkere ökologische Bewertung des<br />

Flussausbaus für die Schifffahrt<br />

5. Sofortmaßnahmen zum Hochwasserschutz<br />

• Verändertes strategisches Denken<br />

und gemeinsames Gefahrenmanagement<br />

durch Bund und Länder<br />

Umsetzungskontrolle<br />

Es ist geplant, beim Hochwasserschutz<br />

in allen Bereichen zügige Fortschritte<br />

zu erzielen. So wird in diesem<br />

Jahr ein erster Bericht über die Umsetzung<br />

der mit diesem Fünf-Punkte-<br />

Programm eingeleiteten Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

vorgelegt. Dabei<br />

ist aus Sicht des <strong>Garten</strong>- und Land-<br />

schaftsbaues wichtig, dass unser Fachwissen<br />

berücksichtigt wird.<br />

Hochwassermesse acqua alta<br />

thematisiert landschaftsgärtnerische<br />

Arbeitsfelder<br />

Nach vier Tagen Kongress und Messe<br />

schloss die erste internationale Fachmesse<br />

zum Thema Hochwasserschutz,<br />

Katastrophenmanagement, Klima und<br />

Flussbau mit rund 4.000 Besuchern aus<br />

zwölf Ländern und zufriedenen Ausstellern.<br />

Auch der <strong>Garten</strong>-, <strong>Landschafts</strong>-<br />

und Sportplatzbau hat sich<br />

an dem Kongress beteiligt. Es wurde<br />

deutlich, dass verbesserte Hochwasservorsorge<br />

und ingenieurbiologisches<br />

Wissen im naturnahen Wasserbau künftig<br />

mehr denn je gefragt sind. Dieser<br />

Ansatz kann nur durch solidarische<br />

Zusammenarbeit der Wasserwirtschaft,<br />

Planung, Schifffahrt, Landwirtschaft,<br />

dem Naturschutz sowie dem <strong>Garten</strong>und<br />

<strong>Landschafts</strong>bau bewältigt werden.<br />

Der Wille zu einem wirksamen Hochwassermanagement<br />

wird daran zu messen<br />

sein, in welchem Umfang die notwendigen<br />

Entscheidungen getroffen und<br />

die erforderlichen Mittel aufgebracht<br />

werden. Mit der neuen Messekonzeption<br />

einschließlich Fachkongress wurde ein<br />

Weg beschritten, der vom <strong>Garten</strong>- und<br />

<strong>Landschafts</strong>bau unterstützt wird.<br />

Thema des Monats | 7<br />

Offene Retentionsräume<br />

sind nicht<br />

immer wasserführend.<br />

Sie halten Regen- und<br />

Oberflächenwasser<br />

zurück und vermindern<br />

Hochwasser.

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