Eine GaLaBau-Aktion - Bundesverband Garten-, Landschafts

16 | GaLaBau intern
in der Süddeutschen Zeitung geschrieben:
„Die Wertschöpfung eines Unternehmens
besteht immer weniger in der
Herstellung konkreter, sichtbarer Produkte,
sondern vielmehr in der Generierung
des Wissens, das notwendig ist,
um Produkte herzustellen, zu verkaufen
und am Markt zu halten.“ Zukunftsweisende
Postulate heißen „lernende Organisation“
oder „lebenslanges Lernen“.
Früher wurde in Maschinen investiert,
in Zukunft investiert man in Köpfe.
Aus diesen Zusammenhängen heraus
habe sich der VGL Bayern das Ziel
gesetzt, ein Europäisches Kompetenz-
Die DEULA Bayern verbessert ihre Lehrinhalte
Mehr Praxis für die überbetriebliche
Ausbildung in Bayern
Auf Initiative des VGL Bayern wurde
die überbetriebliche Ausbildung der
bayerischen Landschaftsgärtner an der
DEULA Bayern verbessert. Seit September
läuft das neue Kurssystem und
bietet für den dritten Ausbildungsabschnitt
eine in Deutschland bisher einmalige
Besonderheit. Die Auszubildenden
verantworten im Zeitraum von
zwei Wochen eine komplette Baustelle.
Die Resonanz der Auszubildenden
fällt äußerst positiv aus: „Hier haben
wir mal die Gelegenheit eine Baustelle
von A bis Z alleine durchzuführen“,
sagt einer der ersten Absolventen.
In zwei Wochen entsteht ein
Gesellenstück
In Teams erstellen die Kursteilnehmer
selbständig und eigenverantwortlich
komplette Gärten, Wasseranlagen
oder Dachbegrünungen, von der ersten
Baustellenplanung bis zur Nachbereitung.
So lernen sie, Fragen an den
Architekten zu formulieren, Materialund
Werkzeuglisten zu schreiben,
Bachläufe zu modellieren, Staustufen
zu bauen, Uferränder zu gestalten,
Tagesberichte zu schreiben – kurz und
gut: Alles, was ein Landschaftsgärtner
im Alltag umsetzen muss.
Was am Ende der zwei Wochen herauskommt,
ist eine kleine Hausgartenanlage
– ein Gesamtbauwerk also
zentrum für den Landschaftsbau aufzubauen.
Es solle Bildung, Entwicklung
und Forschung im GaLaBau fördern,
bündeln und koordinieren – zum
Wohle des landschaftsgärtnerischen
Berufsstandes. Dabei habe der Standort
Weihenstephan aus seiner Tradition und
seinem Umfeld heraus ideale Voraussetzungen.
Einen zentralen Teil werde
die „Akademie für Landschaftsbau
Weihenstephan“ bilden. Über diese
sollten enge Verknüpfungen mit dem
Studiengang „Landschaftsbau und
Management“ an der FH Weihenstephan
und dem geplanten Institut für
Bayerisches Learning by Doing: Azubis auf der Baustelle
innerhalb der bislang weitgehend nur
aus isolierten Einzelaufgaben bestehenden
Ausbildung. Viele der Auszubildenden
betrachten das Ganze
sogar als ihr Gesellenstück.
Wünsche an überbetriebliche
Ausbildung
Dass Ausbildung in gewohnter Form
oft nicht ausreicht, um Menschen für
den Baustellenalltag vorzubereiten,
hatte der VGL Bayern bei einer ausführlichen
Umfrage bei den bayerischen
Ausbildungsbetrieben festgestellt.
Die am häufigsten genannten
Wünsche an die überbetriebliche Ausbildung:
Absteckarbeiten, das Lesen
Landschaftsbau hergestellt werden. Ein
wichtiger Kooperationspartner werde
die Abteilung Landespflege an der Landesanstalt
für Weinbau und Gartenbau
in Veitshöchheim sein. Darüber hinaus
sollten Vernetzungen mit dem Lehrstuhl
Ingenieurökologie an der TU
München sowie der Universität für
Bodenkultur in Wien erfolgen. Haderstorfer
appellierte eindringlich, dem
Staat nicht die Entscheidung darüber zu
überlassen, wo und in welchem
Umfang zum Wohle des Berufsstandes
geforscht werde.
von Plänen und LV und Pflanzenbestimmung
und die Erstellung eines
Gesamtbaus während der Lehrzeit.
Die Idee zum neuen Kurs entstand
schließlich aus dem konkreten Ziel, die
Gehilfen verstärkt zu selbständigem
und eigenverantwortlichem landschaftsgärtnerischem
Arbeiten anzuhalten.
Deshalb sollen die DEULA-Ausbilder
ihre Schüler nun motivieren, alles anzupacken,
was zu einer Baustelle gehört.
Durch die großzügige Unterstützung
der Lieferanten des Garten- und Landschaftsbaus
konnten trotz erheblicher
Unkosten die Kursgebühren stabil
gehalten werden.
Landschaft Bauen & Gestalten 2/2004