Keine Angst vor Berührung Barbara Neusel-Munkenbeck und die Urne “moi“ seit 1813 Alles hat seine <strong>Zeit</strong>. Berliner Straße 49 + 52-54 · 42275 Wuppertal · www.neusel-bestattungen.de Tag und Nacht 66 36 74
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit der Mensch die Schrift erfunden hat, denkt und schreibt er. Eine der Spätfolgen davon ist, dass ich hier sitze und das erste Editorial meines Lebens schreibe. Als Professioneller würde ich mir nun ein Thema suchen, das die Leute heranlockt, oder sonst eines auswählen, das mich besonders bedrängt; aber diese Art von Orientierung ist eigentlich nichts für mich. Für mich ist einfacher, an mir herunterzublicken und zu sehen, wo ich stehe: Da ist heute dieses junge, ambitionierte Magazin hier, das Kultur und Region zusammenführen will zu etwas Lesenswertem, und das hoffentlich weiterhin Leser anzieht, wenn es ihm gelingt, in ihnen das Gefühl zu erwecken, sich selbst hier wiederzufi nden und vielleicht neu oder intensiver zu sehen. Wird das so sein? Wenn ich den Blick wieder hebe, versuche ich zu sehen, an wen ich mich hier eigentlich wende. Sind das lauter Einzelne um mich oder eine Gruppe; so etwas wie eine Gemeinschaft? Ein Mensch, der aufs Rednerpodium steigt, wünscht sich bestimmt beides. Aber mit der Gemeinschaft tun wir uns heute oder immer schwer. Wir sind aus vielen Gründen, die leicht zu beschreiben wären, lauter eigensinnige Individualisten geworden, sodass eigentlich jeder seine eigene Partei, seine eigene Kirche, seinen eigenen Verein und seine eigene Gewerkschaft haben müsste. Aufrufe und an die Brust schlagen nützen da nichts, es gibt – zum Glück – auch keine Heils-Vision, die es schleunigst zu verwirklichen gälte und einen schönen Endzustand gibt es sowieso nicht, es sei denn, ein Verblichener könnte uns davon berichten. Besser war es wahrscheinlich nie, denn da haben wahrscheinlich nur Not und Herrschaft die ersehnte Gemeinschaft erzwungen; wer wünschte sich das schon zurück? Und nun marschiert die Kargheit, die Austerity auch noch wie eine graue Armee auf uns zu. Ob uns das enger zusammenführt? Denn die Wahrheit und die Kunst wollen zu Gemeinsamem verbinden – gibt es die überhaupt, die das wollen? Und Kunst und Wahrnehmung, die gehören doch zusammen, darauf setzt auch dieses Magazin? <strong>Die</strong> Wirklichkeit hat ihre eigene Sprache. Sie tritt unseren Fragen unschuldig lächelnd entgegen, zum Beispiel mit dem Inhalt dieses Hefts. Es will den kulturell Interessierten Menschen unserer Region begegnen und nahe sein, aber gleichzeitig den Blick nach außen richten. Da ist der vielgerühmte Pina-Bausch Film „Tanzträume“ von Anne Linsel und Rainer Hoffmann; in dem sich dokumentierte menschliche Nähe mit künstlerischer Form verschwistert; ein Blick in die Kunstsammlung Boros; ein Report über den Ausfl ug expressionistischer Gemälde aus Wuppertaler Museumsbesitz nach Paris (und ihre Rückkehr); die Begegnung mit neuen Büchern von Autoren wie Hanna Lemke und Ulrich Land – und vieles andere, <strong>Die</strong>s alles hat einen Zusammenhang. Und dieses Magazin, das sich der Kunst unserer <strong>Zeit</strong> verpfl ichtet fühlt, möchte gebraucht werden, um der Kunst und dem Gemeinsamen zu dienen – solange der Markt es duldet. Und so hat eben vieles mehr mit einander zu tun, als man denkt – und jetzt hebt noch etwas den Kopf, nämlich das Herzerwärmende. Wenn denn die Leute sich dem Wahren, dem Schönen, dem Guten und einander zuwenden (und davon soll man hier lesen können), die Kunst blühend und kühn erfreut, dann fühlen wir uns wohl miteinander und für eine Weile gut aufgehoben in unserer Welt. Ihr Karl Otto Mühl 3
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Klangart im Skulpturenpark Waldfrie
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Josef Albers - Variant Adobe 1976 -