Mobilitätskonzept Trier 2025 Textband - Stadt Trier
Mobilitätskonzept Trier 2025 Textband - Stadt Trier Mobilitätskonzept Trier 2025 Textband - Stadt Trier
ABCDEFStadt TrierMobilitätskonzept 2025WirtschaftsverkehrT7 Information und KommunikationUm eine hohe Akzeptanz des ÖPNV bei Touristen zu erreichen, muss dasAngebot einfach zu nutzen sein. Im Vordergrund steht die Erreichbarkeit derAltstadt und der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Aus Städten wie Potsdamgibt es Beispiele, wie das reguläre ÖPNV-Angebot gezielt für Touristenbeworben werden kann, z. B. durch die Benennung von Linien(„Schlösserlinie“) oder ein gezieltes Wegeleitsystem.In einem ersten Schritt sollte das Wegeleitsystem der Altstadt um die Wegweisungzu den Bushaltestellen ergänzt werden und touristische Liniennetzplänenach dem Beispiel der Stadtteilnetzpläne herausgegeben werden.Weitere Maßnahmen sollten bis 2025 kontinuierlich entwickelt und umgesetztwerden.T8 Finanzierung touristischer ÖPNV-AngeboteTouristen erwarten auch beim Fahrkartenkauf eine einfache Nutzung desÖPNV. Dies legt das Angebot spezieller Tarife nahe, wie sie mit derTrierCard bereits angeboten werden. Darüber hinaus sollten weitereMöglichkeiten geprüft werden, durch geeignete Tarifmodelle zusätzlicheAngebote für Touristen zu finanzieren.Die Einführung einer Kurtaxe mit eingeschlossener kostenloser ÖPNV-Nutzung wurde in Trier bereits vor einigen Jahren konzipiert, jedoch amEnde nicht umgesetzt. Zusammen mit der IHK wurde ein Modell entwickelt,nachdem alle Übernachtungsbetriebe in der Region Trier pro Übernachtungeinen Beitrag von 0,50 € einzahlen sollten. Aus diesem Topf heraus sollteden Gästen ein Tagesticket für den ÖPNV finanziert werden. Einer solchenCo-Finanzierungsmaßnahme stehen jedoch regionale Vertretungen desDeutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DeHoGa) kritisch gegenüber.Konzepte, die eine über Kurtaxe finanzierte ÖPNV-Nutzung garantieren,wurden bislang z. B. im Schwarzwald erfolgreich eingeführt.Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für die Bereitstellung kostengünstigeroder kostenloser ÖPNV-Tickets sowie für den Ausbau des ÖPNV-Angebotesfür Touristen könnte eine gezielte Querfinanzierung aus Einnahmen derParkraumbewirtschaftung oder die Co-Finanzierung durch Sponsoren sein.Maßnahmen sollten bis 2025 kontinuierlich entwickelt und umgesetztwerden.256
ABCDEFStadt TrierMobilitätskonzept 2025Räumliche Gesamtplanung12 Räumliche Gesamtplanung12.1 SiedlungsentwicklungWeiteres wesentliches Ziel des Mobilitätskonzeptes ist die Vermeidung vonKfz-Verkehr durch eine nachhaltige Siedlungsentwicklung. Die Vorteiledieser Vermeidungsstrategie sind vielfältig:• Die Umweltbelastungen durch das Kfz-Verkehraufkommen werdenminimiert (und das Wohnen in der Stadt attraktiver).• Die Rahmenbedingungen für ältere Mitbürger, Kinder und mobilitätseingeschränkteMenschen werden verbessert, das Zurücklegen längererWegeketten wird erleichtert.• Das individuelle Zeitbudget und die Kosten für die Abwicklung der Mobilitätwerden verringert.Die heutige Stadtstruktur in Trier schafft in vielen Fällen eine Abhängigkeitvom Pkw. Beispiele sind:• Kleine bis mittelgroße Siedlungseinheiten, in denen sich nach heutigenMaßstäben bestimmte Infrastruktureinrichtungen wie Nahversorgungszentrenals nicht mehr wirtschaftlich erweisen. Ebenso ist esvergleichsweise aufwändig, diese Stadtteile mit einem attraktivenBusangebot zu bedienen.• Verkehrsberuhigte Wohngebiete, die über Stichstraßen erschlossen werdenund eine attraktive Buserschließung erschwerenEine Strategie zur Verkehrsvermeidung setzt an den siedlungsstrukturellenRahmenbedingungen an. Ziel ist es, die Stadt Trier zukünftig so zu entwickeln,dass kurze Wege und ein hoher Anteil der Verkehrsmittel desUmweltverbundes begünstigt werden. Hierzu wurde eine enge Verzahnungdes Mobilitätskonzeptes mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplansvorgenommen. 5712.1.1 Verkehrsvermeidung und Nahmobilität im StadtteilIm Vordergrund steht die Verbesserung der Nahmobilität, also die Erhaltungund Schaffung von städtebaulichen Strukturen, die kurze Wegebegünstigen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.Die Entwicklung von „funktionierenden“ Stadtteilen ist ein wichtiger Ansatzfür die Verkehrsplanung, da viele Aktivitäten – insbesondere die Versorgung- in unmittelbarer räumlicher Nähe durchgeführt und längere Fahrtenvermieden werden können.57 R+T Bewertung von Siedlungsflächenpotenzialen des Flächennutzungsplans Trier 2025, 2011257
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ABCDEF<strong>Stadt</strong> <strong>Trier</strong><strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>2025</strong>WirtschaftsverkehrT7 Information und KommunikationUm eine hohe Akzeptanz des ÖPNV bei Touristen zu erreichen, muss dasAngebot einfach zu nutzen sein. Im Vordergrund steht die Erreichbarkeit derAltstadt und der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Aus Städten wie Potsdamgibt es Beispiele, wie das reguläre ÖPNV-Angebot gezielt für Touristenbeworben werden kann, z. B. durch die Benennung von Linien(„Schlösserlinie“) oder ein gezieltes Wegeleitsystem.In einem ersten Schritt sollte das Wegeleitsystem der Altstadt um die Wegweisungzu den Bushaltestellen ergänzt werden und touristische Liniennetzplänenach dem Beispiel der <strong>Stadt</strong>teilnetzpläne herausgegeben werden.Weitere Maßnahmen sollten bis <strong>2025</strong> kontinuierlich entwickelt und umgesetztwerden.T8 Finanzierung touristischer ÖPNV-AngeboteTouristen erwarten auch beim Fahrkartenkauf eine einfache Nutzung desÖPNV. Dies legt das Angebot spezieller Tarife nahe, wie sie mit der<strong>Trier</strong>Card bereits angeboten werden. Darüber hinaus sollten weitereMöglichkeiten geprüft werden, durch geeignete Tarifmodelle zusätzlicheAngebote für Touristen zu finanzieren.Die Einführung einer Kurtaxe mit eingeschlossener kostenloser ÖPNV-Nutzung wurde in <strong>Trier</strong> bereits vor einigen Jahren konzipiert, jedoch amEnde nicht umgesetzt. Zusammen mit der IHK wurde ein Modell entwickelt,nachdem alle Übernachtungsbetriebe in der Region <strong>Trier</strong> pro Übernachtungeinen Beitrag von 0,50 € einzahlen sollten. Aus diesem Topf heraus sollteden Gästen ein Tagesticket für den ÖPNV finanziert werden. Einer solchenCo-Finanzierungsmaßnahme stehen jedoch regionale Vertretungen desDeutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DeHoGa) kritisch gegenüber.Konzepte, die eine über Kurtaxe finanzierte ÖPNV-Nutzung garantieren,wurden bislang z. B. im Schwarzwald erfolgreich eingeführt.Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für die Bereitstellung kostengünstigeroder kostenloser ÖPNV-Tickets sowie für den Ausbau des ÖPNV-Angebotesfür Touristen könnte eine gezielte Querfinanzierung aus Einnahmen derParkraumbewirtschaftung oder die Co-Finanzierung durch Sponsoren sein.Maßnahmen sollten bis <strong>2025</strong> kontinuierlich entwickelt und umgesetztwerden.256