Bund + Länder journal 01/2011 (PDF, 2 MB - ver.di: Bund und Länder
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b<strong>und</strong> + länder<br />
_ <strong>B<strong>und</strong></strong>es - <strong>und</strong> Landes<strong>ver</strong>waLtungen_Bau - <strong>und</strong> Liegenschaften_<strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr _ finanzen <strong>und</strong><br />
steuern_ Justiz _ stationierungsstreitkr äfte _ statistische ämter _<strong>ver</strong>kehr <strong>und</strong> str assenBau<br />
Wir Werden stark! unseren<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
Fachbereich in <strong>di</strong>e ZukunFt Führen<br />
b<strong>und</strong>esFachbereichskonFerenZ b<strong>und</strong> <strong>und</strong> länder<br />
09.-11. Mai 2<strong>01</strong>1 in Fulda<br />
Seite 03
02<br />
inhalt<br />
Allgemein<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichskonferenz 2<strong>01</strong>1 03<br />
anschluss gesichert - eigene akzente gesetzt 05<br />
erfolg in der tarifr<strong>und</strong>e 2<strong>01</strong>1 mit den ländern 06<br />
der öffentliche Sektor im Wandel 07<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>es- <strong>und</strong> lAndes<strong>ver</strong>wAltungen<br />
intergeo 2<strong>01</strong>1 in nürnberg 08<br />
Rückblick der Fachkommission Vermessung <strong>und</strong> Kartographie 09<br />
treffen der Fachkommission landessozial<strong>ver</strong>waltung in Hildesheim 10<br />
BAu <strong>und</strong> liegenschAften<br />
landesfachgruppenvorstand Bau- <strong>und</strong> liegenschaftsmanagement<br />
der länder im landesbezirk Hessen wählt neuen Vorsitz 11<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
Organisationswahlen 12<br />
neuer aufsichtsrat bei der BwFuhrparkService<br />
<strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>aner setzten sich durch 13<br />
neues Mitglied im aufsichtsrat der<br />
Hil-Heeresinstandsetzungslogistik GmbH 13<br />
Was bleibt von der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr? Sicherheitspolitik nach Kassenlage 14<br />
finAnzen <strong>und</strong> steuern<br />
neuer <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenvorstand nimmt arbeit auf 15<br />
ist <strong>di</strong>e ausbildung beim Zoll nur das fünfte Rad am Wagen? 16<br />
Von der Fachpresse gelobt, von der un prämiert,<br />
vom BMF zum aussterben <strong>ver</strong>urteilt 16<br />
Justiz<br />
Rainer Saßmannshausen als Vorsitzender der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppe<br />
Justiz bestätigt 18<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Reformüberlegungen zum Gerichtsvollzieherwesens 19<br />
Rom ist eine Reise wert - auch für Richterinnen <strong>und</strong> Richter 20<br />
Was ist los in der JVa Zweibrücken? 21<br />
Finanzsenator kippt <strong>di</strong>enstkräfteanmeldung 2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3 für<br />
Berliner Justiz 22<br />
erfolg für befristet Beschäftigte in der Justiz 22<br />
Justiz <strong>ver</strong>greist 23<br />
Justizwachtmeister künftig besser besoldet 23<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> delegation beim nds. Justizminister Bernd Busemann 24<br />
stAtionierungsstreitkräfte<br />
Organisationswahlen 2<strong>01</strong>1-05-24 25<br />
angebot der arbeitgeber sorgte für empörung bei<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-tarifkommission! 25<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
stAtistik<br />
Warum heißt der Zensus eigentlich Zensus? 26<br />
ein neuer Schritt zur Stärkung der Qualität<br />
der europäischen Statistiken 26<br />
informationstechnologie <strong>und</strong> Statistik in niedersachsen 27<br />
Für eine moderne <strong>B<strong>und</strong></strong>esstatistik 28<br />
150 Jahre amtliche Statistik in Hessen 29<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> termine 30<br />
Wer bezahlen soll? 30<br />
Weniger Cash in der täsch 30<br />
neu abgeschlossene ausbildungs<strong>ver</strong>träge im öffentlichen <strong>di</strong>enst 31<br />
einsicht in <strong>di</strong>e Personalakte auch nach Been<strong>di</strong>gung des<br />
arbeits<strong>ver</strong>hältnisses 31<br />
<strong>ver</strong>kehr<br />
Hauptjugend- <strong>und</strong> auszubildenden<strong>ver</strong>tretungder<br />
Wahlperiode 2<strong>01</strong>0-2<strong>01</strong>2 32<br />
Privatisierung gestoppt? 33<br />
Fernmeldemeistereien setzten beim arbeitsgericht Hanno<strong>ver</strong><br />
<strong>di</strong>e 38,5-St<strong>und</strong>enwoche durch 34<br />
abrechnungen der unstän<strong>di</strong>gen Zuschläge im<br />
niedersächsischen Straßenbetriebs<strong>di</strong>enst waren teilweise falsch 34<br />
imPressum 33
aLLgemein<br />
konFerenZ<br />
b<strong>und</strong>esFachbereichskonFerenZ b<strong>und</strong> <strong>und</strong> länder<br />
09.-11. Mai 2<strong>01</strong>1 | Fulda<br />
Wir Werden stark! unseren Fachbereich in <strong>di</strong>e<br />
ZukunFt Führen<br />
ereignisreiche vier Jahre Fachbereichsarbeit liegen<br />
hinter uns. so achim Meerkamp, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsleiter<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> länder in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichskonferenz<br />
in Fulda.<br />
<strong>di</strong>e tarifr<strong>und</strong>en - <strong>und</strong> insbesondere <strong>di</strong>ejenigen bei<br />
den ländern - , machten deutlich, dass sich <strong>di</strong>e<br />
auseinandersetzungen mit den arbeitgebern <strong>ver</strong>schärft<br />
haben. auf <strong>di</strong>e tonlagen haben unsere<br />
Mitglieder reagiert: <strong>di</strong>e Mobilisierungsfähigkeit<br />
hat sich <strong>ver</strong>bessert <strong>und</strong> dazu beigetragen, dass <strong>di</strong>e<br />
interessen der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen durchgesetzt<br />
werden konnten. <strong>di</strong>e tarifgebiete im öffentlichen<br />
<strong>di</strong>enst haben<br />
sich weiter auseinander entwickelt <strong>und</strong> das hat<br />
das interesse an den eigenen arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen<br />
steigen lassen. entgegen allen föderalen interes-<br />
Achim Meerkamp <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsleiter<br />
sen, <strong>di</strong>e sich besonders bei der aus<strong>di</strong>fferenzierung<br />
des Beamten- <strong>und</strong> des Besoldungsrechts zeigen,<br />
ist es uns in zwei R<strong>und</strong>en gelungen, in den<br />
der übergroßen Mehrheit der länder eine Übertragung<br />
der tarifergebnisse auf den Beamtenbereich<br />
zu erreichen. in etlichen ländern laufen noch<br />
<strong>di</strong>e auseinandersetzungen zu <strong>di</strong>esem thema.<br />
<strong>di</strong>e politischen <strong>di</strong>skussionen zu Privatisierungen,<br />
ausgründungen <strong>und</strong> Public-Private-Partnership<br />
(PPP) in allen Varianten halten an. dem setzen<br />
wir Forderungen nach <strong>ver</strong>besserten öffentlichen<br />
<strong>di</strong>enstleistungen, Verbesserung der Verwaltungstätigkeit,<br />
der öffentlichen daseinsvorsorge,<br />
einem gerechten Steuerrecht <strong>und</strong> einer zusätzlichen<br />
Finanzausstattung entgegen. Gemeinsam<br />
mit dem Fachbereich Gemeinden haben wir dazu<br />
<strong>di</strong>e politische Plattform „Öffentlich ist Wesentlich“<br />
etabliert. es ist auch in der Politik angekommen,<br />
dass wir auf <strong>di</strong>eser Basis den öffentlichen<br />
<strong>di</strong>enst bei <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> ländern <strong>und</strong> damit <strong>di</strong>e arbeitsplätze,<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt <strong>di</strong>e ausbildungsbetriebe<br />
<strong>ver</strong>tei<strong>di</strong>gen. Wir haben sehr genaue Vorstellungen<br />
<strong>und</strong> auch ein bestimmtes Bild vor augen,<br />
wenn wir mit der Politik <strong>und</strong> anderen akteuren<br />
über <strong>di</strong>e künftige ausrichtung öffentlicher<br />
<strong>di</strong>enstleistungen <strong>und</strong> –Verwaltung <strong>di</strong>skutieren<br />
<strong>und</strong> auch streiten.<br />
Mit zahlreichen informationen, Flyern, Broschüren,<br />
einem überarbeitetem internetauftritt <strong>und</strong><br />
Veranstaltungen wurden betriebliche, berufsfachliche<br />
<strong>und</strong> politische themen aufgegriffen.<br />
im interesse unserer Mitglieder haben wir empfehlungen<br />
gegeben <strong>und</strong> zahlreiche angebote<br />
unterbreitet.<br />
<strong>di</strong>e Mitgliederorientierung <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Verbesserung<br />
der Mitgliederentwicklung, <strong>di</strong>es auch angesichts<br />
des massiven arbeitsplatzabbaus, waren Schwerpunkte<br />
unserer arbeit. Schon jetzt ist klar, dass<br />
wir ein besonderes Gewicht auf <strong>di</strong>e Berufsperspektiven<br />
der jüngeren Beschäftigten legen müssen.<br />
Hier werden wir auch künftig deutliche akzente<br />
setzen.<br />
nur mit einer engen Verzahnung der Gewerkschaftsarbeit<br />
im Fachbereich, der gegenseitigen<br />
unterstützung <strong>und</strong> Verständnis sowie aufmerksamkeit<br />
für <strong>di</strong>e breit gefächerten anliegen unserer<br />
Mitglieder ist eine starke interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
möglich.<br />
Wir nehmen das Heft des Handelns selbst in <strong>di</strong>e<br />
Hand. in der gemeinsamen entwicklung <strong>und</strong> erneuerung<br />
unseres Fachbereiches liegt <strong>di</strong>e Chance,<br />
zum Wohle der Mitglieder in <strong>B<strong>und</strong></strong>es- <strong>und</strong> landes<strong>ver</strong>waltungen<br />
<strong>di</strong>e Vereinte <strong>di</strong>enstleistungsgewerkschaft<br />
zu stärken.<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
03
04<br />
konFerenZ<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esfAchBereichsleiter<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esvorstAnd<br />
achim Meerkamp wurde im gemeinsamen Konferenz-teil<br />
der Fachbereiche <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> länder sowie<br />
Gemeinden mit 90% der Stimmen der delegierten<br />
zum <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsleiter gewählt <strong>und</strong><br />
als Mitglied für den <strong>B<strong>und</strong></strong>esvorstand nominiert.<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereich <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> länder ist <strong>di</strong>e<br />
interessen<strong>ver</strong>tretung von Beschäftigten im arbeitnehmer-<br />
<strong>und</strong> Beamtenbereich in <strong>B<strong>und</strong></strong>es<strong>und</strong><br />
landes<strong>ver</strong>waltungen des öffentlichen<br />
<strong>di</strong>enstes. unser Fachbereich ist in vielfältigen<br />
Organisations- <strong>und</strong> Verwaltungsbereichen tätig<br />
<strong>und</strong> eint gemeinsame interessen. angefangen von<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>es<strong>ver</strong>waltung, den landes<strong>ver</strong>waltungen,<br />
bei der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr, den Stationierungsstreitkräf-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
<strong>di</strong>e tHeSen/tHeMen deR<br />
FaCHBeReiCHSKOnFeRenZ WuRden auCH<br />
VOM VeR.<strong>di</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>eSVORSitZenden FRanK<br />
BSiRSKe in SeineM GR<strong>und</strong>SatZReFeRat SeHR<br />
deutliCH ZuM auSdRuCK GeBRaCHt.<br />
Wahlen <strong>und</strong> nominierungen<br />
VielFalt in einer einheit<br />
gewerkschAftsrAt<br />
Beate Kraft, Sachsen-anhalt-thüringen <strong>und</strong> Peter<br />
Bepperling, Rheinland-Pfalz wurden als ordentliche<br />
Mitglieder für den Gewerkschaftsrat benannt..<br />
Catrin Christ, Hessen <strong>und</strong> thilo Börner, Sachsenanhalt-thüringen<br />
wurden als 1. persönliche Stell<strong>ver</strong>treterinnen<br />
gewählt. alisa Peternell, nRW <strong>und</strong><br />
ten, in der Steuer- <strong>und</strong> Finanz<strong>ver</strong>waltung, im Bau<strong>und</strong><br />
liegenschaftsmanagement, im Verkehrssektor,<br />
in Statistischen Ämtern, bei den Verwaltungen<br />
der Vermessung <strong>und</strong> im Bereich der Justiz sind<br />
wir aktiv.<br />
wir werden stArk, indem wir<br />
identität <strong>und</strong> gewerkschaftliche Heimat schaffen<br />
durch <strong>di</strong>e Vertretung beruflicher, tarifpolitischer<br />
<strong>und</strong> allgemeinpolitischer Ziele.<br />
Frank Bsirske, <strong>B<strong>und</strong></strong>esvorsitzender<br />
Hans-<strong>di</strong>eter Boven, nds./Bremen wurden als 2.<br />
persönliche Stell<strong>ver</strong>treterinnen nominiert<br />
unsere gewerkschaftliche Handlungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> gewerkschaftliche Kampfkraft entwickeln<br />
durch den ausbau der betrieblichen Gewerkschaftsarbeit.<br />
Mitgliederwerbung <strong>und</strong> Mitgliederbindung in<br />
den Mittelpunkt unserer arbeit stellen.<br />
Mit Ressourcen zielgerichtet umgehen.<br />
ehrenamtliches <strong>und</strong> hauptamtliches engagement<br />
fördern, aber nicht überfordern.<br />
Solidarisches Handeln praktizieren, um ein Gefühl<br />
des Miteinander <strong>und</strong> des Füreinander weiterzuentwickeln.<br />
uns vorausschauend mit den gesellschaftlichen,<br />
tarif- <strong>und</strong> beamtenpolitischen sowie beruflichen<br />
anforderungen auseinandersetzen.<br />
den Willen <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Kraft für Veränderungen<br />
haben, wenn es darauf ankommt.<br />
uns auf <strong>di</strong>e inhaltlichen themen konzentrieren<br />
<strong>und</strong> <strong>di</strong>e organisatorischen Strukturen <strong>di</strong>esen anforderungen<br />
entsprechend anpassen, denn Strukturen<br />
sollten sich den aufgaben anpassen <strong>und</strong><br />
nicht umgekehrt.<br />
nAch vorne schAuen<br />
<strong>di</strong>e Vereinte <strong>di</strong>enstleistungsgewerkschaft braucht<br />
einen starken <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereich <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> länder.<br />
Wir wissen um unsere aufgaben <strong>und</strong> unsere<br />
Verantwortung. deshalb ergreifen wir <strong>di</strong>e initiative,<br />
stellen uns neu auf. Wenn wir stark sind<br />
können wir unseren Fachbereich erfolgreich in<br />
<strong>di</strong>e Zukunft führen
der neu geWählte b<strong>und</strong>esFachbereichsVorstand<br />
lfd. nr. name, Vorname landesbezirk<br />
1. Storm, Joachim nord<br />
2. Ziesche-Grosse, ilona nord<br />
3. Hülsmeier, doris niedersachsen./.Bremen<br />
4. Boven, Hans-<strong>di</strong>eter niedersachsen./.Bremen<br />
5. Schmidt, thomas niedersachsen./.Bremen<br />
6. Höhne, Roland Berlin/Brandenburg<br />
7. Schoenecker, Katrin Berlin/Brandenburg<br />
8. Sucher, ute Berlin/Brandenburg<br />
9. Stumpf, Christa nordrhein-Westfalen<br />
10. Wartig, tanja nordrhein-Westfalen<br />
11. Hentges, <strong>di</strong>eter nordrhein-Westfalen<br />
12. Bepperling, Peter Rheinland-Pfalz<br />
13. Gilcher, Sibylle Rheinland-Pfalz<br />
14. liez, irmgard Hessen<br />
15. Schmitt, Klaus-peter Hessen<br />
16. Kraft, Beate Sachsen, Sachsen-anhalt, thüringen<br />
17. Breckau, doris Sachsen, Sachsen-anhalt, thüringen<br />
18. Stratil, ute Bayern<br />
19. Ruf, Günther Bayern<br />
lfd. nr. name, Vorname landesbezirk<br />
20. Fulda, <strong>di</strong>eter Bayern<br />
21. Brinkmann, Reinhard Baden-Württemberg<br />
22. Bair, tilly Baden-Württemberg<br />
23. Heinemann-Brooks, doris Hamburg<br />
24. Maaz, ulrich Hamburg<br />
25. Kunkel, Walter Saar<br />
26. daum, Hans-Jürgen <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
27. Brehm, alexander Stationierungsstreitkräfte<br />
28. Frischkorn, Michael <strong>B<strong>und</strong></strong>es-<strong>und</strong> landes<strong>ver</strong>waltungen<br />
29. Schäfftlein, alfred Finanz- <strong>und</strong> Steuer<strong>ver</strong>waltung<br />
30. Saßmannshausen, Rainer Justiz<br />
31. Koch, Herbert <strong>B<strong>und</strong></strong>es<strong>ver</strong>kehrs<strong>ver</strong>w./ Straßenbau<strong>ver</strong>w.<br />
32. Hartmann, Horst Bau- <strong>und</strong> liegenschaftsmanagement<br />
33. Börner, thilo Statistische <strong>B<strong>und</strong></strong>es- <strong>und</strong> landesämter<br />
34. Berner, Maria-elisabeth <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsfrauenvorstand<br />
35. Otten, thomas <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsjugendkonferenz<br />
36. Peternell, alisa <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsjugendkonferenz<br />
37. n.n. (weibl. Mandat) Seniorinnen<br />
38. Meerkamp, achim <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsleiter<br />
taRiFeRGeBniS FÜR BeSCHÄFtiGte deS landeS HeSSen:<br />
anschluss gesichert - eigene akZente gesetZt<br />
am 04./05. april fanden in Wiesbaden <strong>di</strong>e ent-<br />
scheidenden tarif<strong>ver</strong>handlungen der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> mit Ver-<br />
handlungsführer achim Meerkamp <strong>und</strong> dem land<br />
Hessen, <strong>ver</strong>treten durch innenminister Boris Rhein,<br />
statt. nach dem in der 5. Verhandlungsr<strong>und</strong>e zwei<br />
tage lang um eine tarifeinigung gerungen wurde,<br />
stand am ende ein ergebnis fest:<br />
alle tarifbeschäftigten nach tV-H, <strong>di</strong>e im april 2<strong>01</strong>1<br />
in einem arbeits<strong>ver</strong>hältnis zum land Hessen stehen,<br />
erhalten eine einmalzahlung von 360 euro (teilzeit-<br />
beschäftigte anteilig) <strong>und</strong> <strong>di</strong>e tabellenentgelte (ein-<br />
schließlich in<strong>di</strong>vidueller Zwischen- <strong>und</strong> endstufen)<br />
werden ab <strong>01</strong>.04.2<strong>01</strong>1 um 1,5 % linear erhöht.<br />
eine weitere lineare erhöhung um 2,6 % der o. g.<br />
Werte erfolgt zum <strong>01</strong>.03.2<strong>01</strong>2.<br />
darüber hinaus sind zahlreiche weitere, für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
<strong>und</strong> vor allem für <strong>di</strong>e auszubildenden<br />
maßgebliche tarifregelungen mit der tarif<strong>ver</strong>einbarung<br />
auf den Weg gebracht worden (ausbildungs<strong>ver</strong>gütung,<br />
Übernahme auszubildender; Gefahren-<br />
zulage für Beschäftigte im Straßenbetriebs- <strong>und</strong><br />
unterhaltungs<strong>di</strong>enst der HSVV; Berücksichtigung<br />
der Bewährungsaufstiege <strong>und</strong> Vergütungsgrup-<br />
penzulagen nach § 8 <strong>und</strong> § 9 tVÜ-H).<br />
in der anschließenden Mitgliederbefragung haben<br />
mehr als 90 % der Mitglieder dem tarifergebnis zu-<br />
gestimmt, so dass seit dem 03.05.2<strong>01</strong>1 <strong>di</strong>e Verein-<br />
barung mit den ausstehenden Redaktions<strong>ver</strong>hand-<br />
lungen umgesetzt werden kann.<br />
tHOMaS SCHenK<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong> 05
06<br />
tariF<br />
erFolg in der tariFr<strong>und</strong>e 2<strong>01</strong>1 mit den ländern<br />
in der tarifauseinandersetzung mit der tdl konnte<br />
in der dritten Verhandlungsr<strong>und</strong>e am 10. März<br />
2<strong>01</strong>1 in Potsdam nach b<strong>und</strong>esweiten Warnstreiks<br />
in den vorangegangenen zwei Wochen eine sehr<br />
respektable tarifeinigung erzielt werden.<br />
Sie beinhaltet zunächst eine einkommens<strong>ver</strong>besserung,<br />
<strong>di</strong>e sich sehen lassen kann: in 2<strong>01</strong>1 eine<br />
einmalzahlung von 360 euro (auszubildende <strong>und</strong><br />
Praktikanten/-innen 120 euro) sowie eine tabellenerhöhung<br />
ab april um 1,5 %. auf das Jahr umgerechnet<br />
entspricht <strong>di</strong>es einem durchschnittlichen<br />
Plus von 2,3 %. 2<strong>01</strong>2 werden <strong>di</strong>e tabellenentgelte<br />
ab Januar um 1,9 % <strong>und</strong> anschließend um 17<br />
euro (auszubildende <strong>und</strong> Praktikanten/-innen 6<br />
euro) erhöht. das sind zusammen durchschnittlich<br />
2,55 %. <strong>di</strong>e Bereitschafts<strong>di</strong>enstentgelte, <strong>di</strong>e<br />
Besitzstandszulagen <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Vorarbeiterzulagen<br />
werden entsprechend den linearen tabellenerhöhungen<br />
angehoben. <strong>di</strong>ese Regelungen haben<br />
eine Mindestlaufzeit bis zum 31. dezember<br />
2<strong>01</strong>2. außerdem werden für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
in den Straßenmeistereien <strong>und</strong> im Küstenschutz<br />
ab Januar 2<strong>01</strong>2 <strong>di</strong>e erschwerniszuschläge um 25<br />
euro monatlich erhöht, was für sie einen zusätzlichen<br />
einkommenszuwachs von etwa einem Prozent<br />
bedeutet.<br />
Zweiter wesentlicher Bestandteil ist eine einigung<br />
über <strong>di</strong>e entgeltordnung zum tV-l. nach<br />
fast zweijährigen Verhandlungen wurde damit<br />
der hierfür in der tarifeinigung vom 1. März 2009<br />
festgelegte erste Schritt abgeschlossen. ab Januar<br />
2<strong>01</strong>2 werden <strong>di</strong>e bewährten bisherigen eingruppierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
des Bat zusammen<br />
mit den redaktionell bereinigten tätigkeitsmalen<br />
des Bat <strong>und</strong> des Mtarb eine einheitliche entgeltordnung<br />
zum tV-l bilden. Materiell ist dabei<br />
von besonderer Bedeutung, dass <strong>di</strong>e tätigkeitsmerkmale<br />
im Bereich bis zur Vergütungsgruppe<br />
Vc (entsprechend entgeltgruppe 8) der anlage<br />
1a zum Bat mit Bewährungs-, Zeit- oder tätigkeitsaufstiegen<br />
nach bis zu sechs Jahren <strong>di</strong>rekt,<br />
ohne vorherige eingruppierung in einer niedrigeren<br />
entgeltgruppe, einer gegenüber der anlage<br />
4 zum tVÜ-länder höheren entgeltgruppe<br />
des tV-l zugeordnet werden. <strong>di</strong>e bisherigen Ver-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
gütungsgruppenzulagen in <strong>di</strong>esem Bereich werden<br />
unter anteiliger Verminderung ihres Betrages<br />
(„abzinsung“) sofort ab der Übertragung der<br />
jeweiligen tätigkeit gezahlt. Oberhalb der entgeltgruppe<br />
9 werden <strong>di</strong>e tätigkeitsmerkmale der<br />
ingenieurinnen <strong>und</strong> ingenieure mit inhaltlicher<br />
Heraushebung zu einem drittel <strong>und</strong> früherem<br />
anschließenden Bewährungsaufstieg ebenfalls<br />
<strong>di</strong>rekt der höheren entgeltgruppe zugeordnet.<br />
Für alle aus der anlage 1a zum Bat übergeleiteten<br />
ehemaligen angestellten werden <strong>di</strong>e Regelungen<br />
im tVÜ-länder zum nachvollzug bereits<br />
begonnener aufstiege <strong>und</strong> Vergütungsgruppenzulagen<br />
bei un<strong>ver</strong>änderter tätigkeit bis zum 31.<br />
Oktober 2<strong>01</strong>2 <strong>ver</strong>längert. Zur inhaltlichen Weiterentwicklung<br />
der tätigkeitsmerkmale im Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />
im Rettungs<strong>di</strong>enst, im Wirtschafts<strong>di</strong>enst<br />
von anstalten <strong>und</strong> Heimen sowie<br />
in der daten<strong>ver</strong>arbeitung hat <strong>di</strong>e tdl eine Verhandlungszusage<br />
abgegeben.<br />
trotz intensi<strong>ver</strong> Verhandlungen ist es jedoch noch<br />
nicht gelungen, eine einigung über <strong>di</strong>e eingruppierung<br />
der lehrkräfte zu erzielen. <strong>di</strong>e für sie<br />
im tarifgebiet Ost geltenden Regelungen können<br />
zum 31. dezember 2<strong>01</strong>1 gekün<strong>di</strong>gt werden,<br />
womit der Weg für arbeitskampfmaßnahmen<br />
frei ist, wenn auch bis dahin auf dem Verhandlungsweg<br />
keine lösung erreicht werden kann.<br />
ebenfalls unbefrie<strong>di</strong>gend ist, dass <strong>di</strong>e Übernahmeregelung<br />
für <strong>di</strong>e auszubildenden nicht <strong>ver</strong>bessert<br />
werden konnte. auch hier bleiben wir am Ball.<br />
<strong>di</strong>e Mitgliederbefragung ergab mit einer Zustimmungsquote<br />
von 82,95 % eine hohe akzeptanz<br />
für <strong>di</strong>eses Gesamtpaket. es ist jetzt unsere gemeinsame<br />
aufgabe, den erfolg in der tarifr<strong>und</strong>e<br />
für <strong>di</strong>e Mitgliederwerbung zu nutzen, um so<br />
unsere durchsetzungsfähigkeit in den kommenden<br />
auseinandersetzungen weiter zu <strong>ver</strong>bessern!<br />
OnnO dannenBeRG
im öffentlichen sektor ist vieles in Bewegung. oft sind dAmit zumutungen für <strong>di</strong>e Beschäftigten <strong>ver</strong>knüPft – eBenso ABer<br />
Auch chAncen. zum BeisPiel <strong>di</strong>e, durch QuAlifizierung schnell <strong>ver</strong>Antwortlichere AufgABen zu üBernehmen. in den kom-<br />
menden JAhren wird dringend komPetentes PersonAl gesucht. der <strong>ver</strong>wAltungsexPerte thomAs PfAhler zeigt in den näch-<br />
sten AusgABen, welche Bedeutung <strong>di</strong>ese Prozesse Auch für ArBeit <strong>und</strong> Beschäftigung hABen. er Beginnt mit einer BestAnds-<br />
AufnAhme mit Blick in <strong>di</strong>e zukunft.<br />
der öFFentliche sektor im Wandel<br />
der öffentliche Sektor scheint sich auf den ersten<br />
Blick f<strong>und</strong>amental von der Privatwirtschaft zu un-<br />
terscheiden. Genauer betrachtet gibt es jedoch etli-<br />
che Gemeinsamkeiten. Beide Bereiche beschäftigen<br />
sehr viele Menschen. Sie stellen beide bedeutende<br />
Wirtschaftssektoren dar, <strong>di</strong>e arbeitsplätze, ein-<br />
kommen <strong>und</strong> einfluss auf <strong>di</strong>e Standortattraktivi-<br />
tät bedeuten. der einsatz moderner technologien<br />
bestimmt zunehmend ihren unternehmerischen er-<br />
folg. Während <strong>di</strong>e Privatwirtschaft auf wachsende<br />
Globalisierung reagieren muss, steht der öffentliche<br />
Sektor vor tiefgreifenden Struktur<strong>ver</strong>änderungen:<br />
K<strong>und</strong>enorientierung, effizienz <strong>und</strong> effektivität ste-<br />
hen im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> erfordern neue Perspek-<br />
tiven <strong>und</strong> ansätze.<br />
institutionen, Behörden <strong>und</strong> einrichtungen des öf-<br />
fentlichen Sektors sollten sich zunehmend als mo-<br />
derne, komplexe „unternehmungen“ wahrnehmen,<br />
<strong>di</strong>e sich dem Wettbewerb stellen müssen. Verwal-<br />
tungen treffen heute - in ihren jeweiligen natio-<br />
nalen <strong>und</strong> globalen „Märkten“ - auf Mitbewerber<br />
aus dem öffentlichen <strong>und</strong> privaten Sektor. <strong>di</strong>e ansprüche<br />
von Bürgern, Politik, unternehmen <strong>und</strong> den<br />
öffentlich Be<strong>di</strong>ensteten selbst wachsen bestän<strong>di</strong>g.<br />
immer knapper bemessene Budgets sowie steigende<br />
effizienzansprüche erhöhen den druck zusätzlich.<br />
<strong>di</strong>e hAushAlte trifft es unterschiedlich<br />
<strong>di</strong>ese wachsenden anforderungen <strong>ver</strong>langen es,<br />
neue ansätze <strong>und</strong> Wege in <strong>di</strong>e Zukunft zu finden.<br />
Ob <strong>di</strong>ese nun über den abbau unnötiger Bürokratie<br />
mit <strong>ver</strong>bessertem Service für Wirtschaft <strong>und</strong> Bürger<br />
führen oder über innovative technologien - <strong>di</strong>e<br />
Marschrichtung ist stets <strong>di</strong>eselbe: transparenz, effizienz<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung zeichnen sowohl<br />
den öffentlichen Sektor als auch <strong>di</strong>e Privatwirtschaft<br />
der Zukunft aus.<br />
aufgr<strong>und</strong> der regionalen unterschiede des demografischen<br />
Wandels können viele Handlungsfelder<br />
nur auf kommunaler ebene bearbeitet werden. <strong>di</strong>e<br />
demografie wirkt über Veränderungen in der altersstruktur<br />
unmittelbar auf <strong>di</strong>e art der nachfrage<br />
nach infrastrukturellen einrichtungen <strong>und</strong> beeinflusst<br />
damit ihre auslastung. Mit abnahme der<br />
Zahl junger Menschen sinkt der Bedarf an Jugendeinrichtungen.<br />
Zugleich nimmt <strong>di</strong>e Zahl der Älteren<br />
zu, was zu einem steigenden Bedarf an Beratungs<strong>und</strong><br />
Betreuungsangeboten, me<strong>di</strong>zinischen einrichtungen<br />
wie auch alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen führt.<br />
<strong>di</strong>e öffentlichen Haushalte sind auf der einnahmenwie<br />
auf der ausgabenseite vom demografischen<br />
Wandel tangiert. Stu<strong>di</strong>en haben jedoch ergeben,<br />
dass <strong>di</strong>e alterung der Gesellschaft, <strong>di</strong>e für den Staat<br />
insgesamt eine finanzpolitische Belastung darstellt,<br />
<strong>di</strong>e Haushalte der einzelnen ebenen in unterschiedlichem<br />
ausmaß trifft. Für <strong>di</strong>e einnahmen bedeutet<br />
dabei <strong>di</strong>e Schrumpfung <strong>und</strong> alterung der deutschen<br />
Bevölkerung eine Verringerung der Zahl von Steuer-<br />
<strong>und</strong> Beitragszahlern <strong>und</strong> damit sinkende einnahmen.<br />
auf der ausgabenseite führt <strong>di</strong>e gesellschaftliche<br />
alterung insbesondere zu steigenden Kosten<br />
der sozialen Sicherungssysteme. <strong>di</strong>e steigenden<br />
leistungsanforderungen im Bereich der sozialen Sicherung<br />
betreffen vor allem <strong>di</strong>e Renten-, Kranken<strong>und</strong><br />
Pflege<strong>ver</strong>sicherungen <strong>und</strong> den <strong>B<strong>und</strong></strong>eshaushalt,<br />
da der <strong>B<strong>und</strong></strong> zur Gewährung entsprechender Zuschüsse<br />
<strong>ver</strong>pflichtet ist. Bei den ländern <strong>und</strong> Kommunen<br />
liegt der Schwerpunkt der ausgaben hingegen<br />
bei der Bevölkerung bis 30 Jahren in Form<br />
von Kinderbetreuung, Schulen, uni<strong>ver</strong>sitäten etc.<br />
unterschiedliche entlAstung ist zu erwArten<br />
<strong>di</strong>es hat zur Folge, dass zumindest <strong>di</strong>e ostdeutschen<br />
länder <strong>und</strong> Kommunen auf der Seite der ausgaben<br />
durch den demografischen Wandel langfristig<br />
in der tendenz sogar entlastet werden könnten.<br />
Für <strong>di</strong>e westlichen länder <strong>und</strong> Gemeinden trifft<br />
<strong>di</strong>es nicht zu, da <strong>di</strong>e entlastenden effekte von einer<br />
noch leicht steigenden Bevölkerungszahl, steigenden<br />
Pensionslasten sowie von einer steigenden<br />
Stu<strong>di</strong>erquote überkompensiert werden. um <strong>di</strong>ese<br />
entlastungen zu realisieren, beziehungsweise ein<br />
gleichbleibendes ausgabenniveau sicherzustellen,<br />
müssen <strong>di</strong>e Kommunen jedoch anpassungsleistungen<br />
vornehmen, <strong>di</strong>e unter anderem folgende<br />
Handlungsbereiche umfassen:1) <strong>di</strong>e unterauslastung<br />
der technischen <strong>und</strong> sozialen infrastruktur sowie relativ<br />
steigende Kosten für deren unterhalt (Fixkosten),<br />
2) eine Veränderung der nachfrage nach Gütern,<br />
<strong>di</strong>enstleistungen <strong>und</strong> infrastrukturangeboten,<br />
3)Versorgungsengpässe <strong>und</strong> <strong>di</strong>enstleistungsabbau<br />
(zum Beispiel im Bereich <strong>di</strong>fferenzierter Bildungsangebote),<br />
4) besonders in den ländlichen Räumen<br />
ökonomische nachteile durch einen Mangel<br />
an erwerbspersonen beziehungsweise Fachkräften.<br />
sPürBAre konseQuenzen für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
im öffentlichen sektor<br />
der letzte Punkt hat auch einfluss auf <strong>di</strong>e kommunalen<br />
Beschäftigten. So sind in westdeutschen Kommunen<br />
in der Regel knapp 50 Prozent der Beschäftigten<br />
älter als 45 Jahre, in Ostdeutschland beträgt<br />
<strong>di</strong>eser anteil sogar über 50 Prozent. daraus resultiert<br />
<strong>di</strong>e notwen<strong>di</strong>gkeit, bereits heute über entsprechende<br />
personalpolitische Maßnahmen nach-<br />
ak tuell<br />
zudenken, da sich Personalpolitik nicht kurzfristig<br />
gr<strong>und</strong>legend <strong>ver</strong>ändern lässt. ein vorausschauendes<br />
Personalmanagement sollte neben alternativen Rekrutierungsstrategien<br />
<strong>di</strong>e bessere ausnutzung des<br />
bereits vorhandenen Potenzials durch Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
sowie entsprechendes Wissensmanagement<br />
beinhalten. dabei zeichnet sich eine demografieorientierte<br />
Personalpolitik zunächst dadurch<br />
aus, dass das Personal als wesentlicher erfolgsfaktor<br />
für <strong>di</strong>e öffentliche Verwaltung erkannt wird <strong>und</strong><br />
entsprechende Planungen vorgenommen werden.<br />
<strong>di</strong>es beinhaltet auch, dass sich <strong>di</strong>e Führungskräfte<br />
aktiv mit einer demografieorientierten Personalpolitik<br />
<strong>ver</strong>traut machen <strong>und</strong> <strong>di</strong>ese entsprechend<br />
propagieren. Weiterhin sollte <strong>di</strong>e Vergütungspolitik<br />
im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten genutzt<br />
werden, um Motivation <strong>und</strong> Flexibilität der<br />
arbeitnehmer zu erhöhen. <strong>di</strong>e arbeitsorganisation<br />
ebenso wie das Ges<strong>und</strong>heitsmanagement ist<br />
darauf auszurichten, <strong>di</strong>e attraktivität des arbeitsplatzes<br />
durch flexible arbeitszeitmodelle zu erhöhen,<br />
<strong>di</strong>e arbeitsfähigkeit bis zum tatsächlichen Renteneintrittsalter<br />
sicherzustellen sowie <strong>di</strong>e anzahl von<br />
Früh<strong>ver</strong>rentungen zu <strong>ver</strong>ringern. Zu guter letzt sind<br />
maßgeschneiderte Weiterbildungskonzepte in jeder<br />
altersstufe notwen<strong>di</strong>g, um entwicklungsperspektiven<br />
zu schaffen <strong>und</strong> leistungsfähigkeit zu sichern.<br />
info zum Autor<br />
Professor dr. thomas Pfahler ist Professor für öffentliche<br />
Finanzwirtschaft <strong>und</strong> Volkswirtschaftslehre <strong>und</strong><br />
leitet den Stu<strong>di</strong>engang Public Management an der<br />
FOM Hochschule für Oekonomie & Management.<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
07
08<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>es- <strong>und</strong> Landes<strong>ver</strong>waLtungen<br />
ak tuell<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>eSFaCHKOMMiSSiOn VeRMeSSunG <strong>und</strong> KaRtOGRaPHie<br />
intergeo 2<strong>01</strong>1 in nürnberg<br />
auch in <strong>di</strong>esem Jahr wird <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission<br />
Vermessung <strong>und</strong> Kartographie unter<br />
dem Motto „Wissen <strong>und</strong> Handeln – Vor Ort<br />
im Beruf“ mit einem Stand auf der weltgrößten<br />
Kongressmesse für Geodäsie <strong>und</strong> Geoinformation,<br />
der intergeo vom 27. bis 29. September in<br />
nürnberg <strong>ver</strong>treten sein.<br />
es ist bereits tra<strong>di</strong>tion, dass <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> auf <strong>di</strong>eser für<br />
den Geobereich wichtigsten Messe <strong>ver</strong>treten ist,<br />
so Michael Frischkorn – Vorsitzender der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission.<br />
Wir würden uns freuen, auch<br />
in <strong>di</strong>esem Jahr in nürnberg, nach unserer kontinuierlichen<br />
Präsenz der letzten Jahre, wieder<br />
zahlreiche Berufskolleginnen <strong>und</strong> Kollegen an<br />
unserem Messestand in Halle 7 Stand 7.H2 begrüßen<br />
zu dürfen.<br />
da <strong>di</strong>e Fachmesse als Wanderkonzept angelegt<br />
ist <strong>und</strong> in jedem Jahr in einer anderen Stadt des<br />
iM RaHMen eineS BeSuCHeS BeiM aMt FÜR BOdenManaGeMent aM 21. JanuaR 2<strong>01</strong>1 in<br />
BÜ<strong>di</strong>nGen, niMMt <strong>B<strong>und</strong></strong>eSFaCHGRuPPenleiteR JOSeF FeHlandt dRei JuGendVeRtReteR in<br />
<strong>di</strong>e GeWeRKSCHaFt VeR.<strong>di</strong> auF.<br />
v.l. Melanie Hentschel, Lisa-Maria Kunschner, Josef Fehlandt <strong>und</strong> Sandra Stärk<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esgebietes stattfindet, ist von Jahr zu Jahr<br />
Großteils mit einem neuen Publikum zu rechnen.<br />
<strong>di</strong>es macht unsere Präsens umso wichtiger, da<br />
neben den aktuellen themenfeldern wie tarifangelegenheiten,<br />
ausbildung in der Geoinformationstechnologie<br />
auch zahlreiche regionale Besonderheiten<br />
Gesprächsinhalte sind <strong>und</strong> zudem eine<br />
Vielzahl von Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen <strong>di</strong>esmal<br />
aus Bayern erreicht werden können. der Messestand<br />
wird auch <strong>di</strong>esmal wieder von den ehrenamtlichen<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen der <strong>B<strong>und</strong></strong>efachkommission,<br />
<strong>di</strong>e zugleich Vermesser oder<br />
Kartographen sind, besetzt.<br />
<strong>di</strong>e positiven erfahrungen der letztjährigen Messen<br />
wollen wir aufgreifen <strong>und</strong> können auch in<br />
nürnberg zu speziellen themenbereichen ausgewiesene<br />
Fachleute an unserem Stand begrüßen.<br />
So steht ihnen am <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Stand der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfach-<br />
gruppenleiter der <strong>B<strong>und</strong></strong>es <strong>und</strong> landes<strong>ver</strong>waltungen<br />
Herr Josef Fehlandt Rede <strong>und</strong> antwort.<br />
Zur ausbildung in der Geoinformation stehen<br />
ihnen an allen drei tagen <strong>di</strong>e Sach<strong>ver</strong>stän<strong>di</strong>gen<br />
Hartmut loewenthal <strong>und</strong> Michael Frischkorn<br />
zur Verfügung.<br />
das Motto der intergeo – Wissen <strong>und</strong> Handeln<br />
für <strong>di</strong>e erde – setzt deutliche Schwerpunkte insbesondere<br />
in der Satelittenbeobachtung sowie<br />
der Fernerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> 3-d erfassung. Gerade<br />
<strong>di</strong>ese Berufsfelder entstanden erst in den letzten<br />
Jahren <strong>und</strong> nehmen zunehmend einfluss auf<br />
inhalte <strong>und</strong> tätigkeiten der Geoberufe <strong>und</strong> haben<br />
auch im „neuen ausbildungsberuf des Geomatikers<br />
oder der Geomatikerin“ mit ihren niederschlag<br />
gef<strong>und</strong>en.<br />
MiCHael FRiSCHKORn
ückblick der b<strong>und</strong>esFachkommission<br />
Vermessung <strong>und</strong> kartographie<br />
neuKOnStituieRunG Mit neuWaHlen deS SPReCHeRKReiSeS<br />
vdv <strong>und</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>ver</strong>AnstAltung Am 18.2.2<strong>01</strong>1 in Berlin<br />
Die Referenten v.l. Dieter Badstübner (Berlin), Hartmut Loewenthal (Rheinland-Pfalz),<br />
Klaus Skindelies (NRW) <strong>und</strong> Michael Frischkorn (Hessen)<br />
Berlin: auf ihrer jüngsten Sitzung konstituierte<br />
sich <strong>di</strong>e <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission Vermessung <strong>und</strong><br />
Kartographie im Februar neu. Seit Gründung der<br />
Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> setzt sich <strong>di</strong>ese Kommission<br />
für <strong>di</strong>e Belange der Vermesser <strong>und</strong> Kartographen<br />
ein. Bereits in den beiden ursprungsgewerkschaften<br />
daG <strong>und</strong> ÖtV bestanden ähnliche berufsfachliche<br />
arbeitskreise, <strong>di</strong>e hier zusammengeführt<br />
wurden. <strong>di</strong>e Fachkommission setzt sich<br />
aus Vertretern der öffentlichen Vermessungs<strong>ver</strong>waltungen<br />
der länder <strong>und</strong> des <strong>B<strong>und</strong></strong>es zusammen.<br />
aktuell besteht <strong>di</strong>e Fachkommission aus<br />
18 Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, wird hauptamtlich<br />
von Josef Fehlandt aus dem Fachbereich 06<br />
betreut. Mitte 2<strong>01</strong>0 wurde eine Kooperation mit<br />
Kollegen aus dem Fachbereich Gemeinden eingegangen<br />
<strong>und</strong> eine fachbereichsübergreifende<br />
Kommission gebildet.<br />
im Rückblick auf <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>gangene legislaturperiode<br />
kann <strong>di</strong>e Fachkommission zahlreiche Großprojekte<br />
vorweisen. So war <strong>di</strong>e arbeitsgruppe<br />
tarif der Fachkommission insbesondere in <strong>di</strong>e<br />
Verhandlungen zur eingruppierung <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Verhandlungen<br />
im Rahmen der tarifr<strong>und</strong>en tV-l<br />
stark eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> konnte dort <strong>di</strong>e berufsfachliche<br />
Kompetenz der Vermesser <strong>und</strong> Kartographen<br />
einbringen.<br />
Bereits seit 2005 präsentiert sich <strong>di</strong>e Fachkommission<br />
jährlich auf der weltgrößten Fachmesse<br />
für Geodäsie, Geoinformation <strong>und</strong> landmanagement<br />
– der intergeo – mit einem eigenen Messestand.<br />
drei tage lang treffen sich experten der<br />
Geobranche aus aller Welt, um technologische<br />
neuerungen zu präsentieren, sich über <strong>di</strong>e neuesten<br />
entwicklungen zu informieren, aber auch<br />
berufsfachliche Gespräche zu führen.<br />
<strong>di</strong>e intergeo ist der wichtigste treffpunkt der<br />
„Geoszene“. da <strong>di</strong>e Fachmesse als Wanderkonzept<br />
angelegt ist <strong>und</strong> in jedem Jahr in einer anderen<br />
Stadt des <strong>B<strong>und</strong></strong>esgebietes stattfindet, kann<br />
immer wieder ein großer erstbesucheranteil <strong>ver</strong>zeichnet<br />
werden. <strong>di</strong>es spiegelte sich auch in den<br />
Gesprächen mit den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
auf unserem Stand wieder.<br />
Seit Herbst 2006 beschäftigt sich <strong>di</strong>e Fachkommission<br />
mit der neuordnung der Berufe in der<br />
Geoinformationstechnologie. im Januar 2009<br />
schloss sich in Kooperation mit Kollegen aus den<br />
Fachbereichen 02 <strong>und</strong> 07 unter der Federführung<br />
des Ressorts 11 <strong>di</strong>e erarbeitung eines neuen Berufsbildes<br />
an, <strong>di</strong>e im Frühjahr 2<strong>01</strong>0 abgeschlossen<br />
wurden. das Berufsbild in der Geoinformationstechnologie<br />
beinhaltet <strong>di</strong>e ausbildungsberufe<br />
Geomatiker/in <strong>und</strong> Vermessungstechniker/in, <strong>di</strong>e<br />
ak tuell<br />
Der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Stand der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission bei der intergeo 2<strong>01</strong>0 in Köln<br />
seit august 2<strong>01</strong>0 ausgebildet werden. derzeit fungieren<br />
<strong>di</strong>e Sach<strong>ver</strong>stän<strong>di</strong>gen der Fachkommission<br />
als Referenten auf Fortbildungs<strong>ver</strong>anstaltungen.<br />
So wurden in Berlin, München, Hamburg, düsseldorf,<br />
Köln <strong>und</strong> Hanno<strong>ver</strong> Fach<strong>ver</strong>anstaltungen<br />
zur ausbildung in der Geoinformationstechnologie<br />
angeboten. Hierzu zählen auch Veranstaltungen<br />
<strong>di</strong>e gemeinsam mit arbeitgeber, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
oder Berufs<strong>ver</strong>bänden durchgeführt werden. aktuell<br />
wird eine Vortragsreihe mit dem Verband<br />
deutscher Vermessungsingenieure e.V. <strong>und</strong> <strong>ver</strong>.<br />
<strong>di</strong> in Berlin, Hanno<strong>ver</strong> <strong>und</strong> Koblenz angeboten<br />
bzw. durchgeführt.<br />
abschließend wurde der Sprecherkreis der Fachkommission<br />
neu gewählt. Michael Frischkorn aus<br />
Hessen ist wieder Vorsitzender der Fachkommission<br />
<strong>und</strong> Regina Renner (nRW), Hans-<strong>di</strong>eter Bauschert<br />
(Baden-Württemberg Fachbereich 07) <strong>und</strong><br />
ulf Jungjohann (Schleswig-Holstein) fungieren<br />
als seine Stell<strong>ver</strong>treter. Über <strong>di</strong>e aktivitäten der<br />
Fachkommission terminlagen oder <strong>di</strong>e örtlichen<br />
ansprechpartner informiert <strong>di</strong>e Homepage der<br />
Fachkommission <strong>di</strong>e über<br />
www.geo.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de erreicht werden kann.<br />
MiCHael FRiSCHKORn<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong> 09
10<br />
ak tuell<br />
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b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
Januar 2<strong>01</strong>1<br />
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treFFen der b<strong>und</strong>esFachkommission<br />
landessoZialVerWaltung<br />
in hildesheim<br />
Bei dem treffen der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission landessozial<strong>ver</strong>waltung<br />
vom 6. - 8. Februar 2<strong>01</strong>1<br />
wurde deren langjähriger Vorsitzender Winfried<br />
Schneider von der aktiven arbeit in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission<br />
<strong>ver</strong>abschiedet. Wir bedanken<br />
uns bei Winfried für sein langjähriges ehrenamtliches<br />
engagement als Vorsitzender der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission.<br />
im Mittelpunkt <strong>di</strong>eses treffens stand das Gespräch<br />
zwischen der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission<br />
landessozial<strong>ver</strong>waltung <strong>und</strong> der Präsidentin des<br />
landessozialamtes niedersachsen Frau Schröder.<br />
Schwerpunkt des informationsaustausches war<br />
<strong>di</strong>e <strong>di</strong>skussion zur Kommunalisierung der landessozial<strong>ver</strong>waltungen.<br />
<strong>di</strong>e Mitglieder der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission<br />
<strong>und</strong> <strong>di</strong>e Präsidentin des landessozialamtes<br />
niedersachsen stimmten darüber<br />
ein, dass eine Kommunalisierung der landessozial<strong>ver</strong>waltung<br />
in niedersachsen als kritisch bewertet<br />
wird.<br />
<strong>di</strong>e bisherige aufgabenteilung in den Sozial<strong>ver</strong>waltungen<br />
zwischen den Kommunen <strong>und</strong> dem<br />
land haben sich insgesamt bewährt, so <strong>di</strong>e übereinstimmende<br />
Feststellung zwischen den Mitgliedern<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission <strong>und</strong> der<br />
Präsidentin.<br />
Die Präsidentin des Landessozialamtes Niedersachsen Frau Schröder (mitte) mit dem Leiter des Bereichs<br />
Personal <strong>und</strong> Verwaltung des Landessozialamtes Niedersachsen Herr Niepel (rechts von ihr) <strong>und</strong> den<br />
Mitgliedern der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission Landessozial<strong>ver</strong>waltung<br />
Verabschiedung von Winfreid Schneider durch den Vorsitzender der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission Gerhard Haßmann
Bau <strong>und</strong> Liegenschaften<br />
vlnr: Bettina Rieger, Ilka Beck, Otto Scheffer, Harald Stenger, Jürgen Fröhlich, Verena Meiering, Daniela Suttner, Gabriele Hofmann<br />
landesFachgruppenVorstand bau- <strong>und</strong> liegenschaFtsmanagement<br />
der länder im landesbeZirk<br />
hessen Wählt neuen VorsitZ<br />
im Rahmen der Organisationswahlen 2<strong>01</strong>0/2<strong>01</strong>1<br />
fand <strong>di</strong>e konstituierende Sitzung des landesfachgruppenvorstands<br />
Bau- <strong>und</strong> liegenschaftsmanagement<br />
(BlM) der länder im landesbezirk<br />
Hessen am 18.05.2<strong>01</strong>1 in Frankfurt statt. <strong>di</strong>e<br />
landesfachgruppe besteht aus den delegierten<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedern der landesbetriebe Hessisches<br />
immobilienmanagement (Hi) <strong>und</strong> Hessisches<br />
Baumanagement (hbm). Gebildet wird der landesfachgruppenvorstand<br />
aus je einer Vertretung<br />
für Hi <strong>und</strong> hbm für den jeweiligen <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirk<br />
in ganz Hessen. aufgabe der derzeit 14köpfigen<br />
landesfachgruppe ist <strong>di</strong>e fachspezifische arbeit<br />
in der Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>und</strong> deren umsetzung.<br />
daniela Suttner ist <strong>di</strong>e hauptamtliche Gewerkschaftssekretärin,<br />
<strong>di</strong>e den Vorstand inhaltlich<br />
<strong>und</strong> organisatorisch betreut.<br />
als Vorsitzender wurde Otto Scheffer vom hbm<br />
aus dem Bezirk nordhessen erneut bestätigt. als<br />
Stell<strong>ver</strong>treterin wurde Bettina Rieger vom Hi aus<br />
dem Bezirk Osthessen neu gewählt.<br />
<strong>di</strong>e beiden Vorsitzenden werden <strong>di</strong>e arbeitsaufgaben<br />
der landesfachgruppe organisieren <strong>und</strong><br />
deren umsetzungen voranbringen:<br />
eine wesentliche aufgabe ist aktuell, <strong>di</strong>e geplante<br />
entgeltordnung für den tV-H auf <strong>di</strong>e Belange<br />
der beiden landesbetriebe zu prüfen <strong>und</strong><br />
<strong>di</strong>e Hinweise an <strong>di</strong>e tarifkommissionen weiter<br />
zu leiten. der – durch den Fachgruppenvorstand<br />
positiv bewertete – tarifabschluss mit dem land<br />
Hessen muss auch beim hbm <strong>und</strong> Hi noch weiter<br />
begleitet werden – insbesondere im Hinblick<br />
auf <strong>di</strong>e Übernahme der auszubildenden <strong>und</strong> <strong>di</strong>e<br />
Verlängerung der Frist bei den Bewährungs- <strong>und</strong><br />
Zeitaufstiegen.<br />
Für <strong>di</strong>e zukünftige ausrichtung der Betriebe<br />
werden Gespräche mit der Politik geführt werden<br />
müssen. dabei spielt auch <strong>di</strong>e analyse der<br />
arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen eine entscheidende Rolle,<br />
ges<strong>und</strong>heitsgefährdende Be<strong>di</strong>ngungen sind zu<br />
identifizieren. lange Krankheitszeiten sind betriebswirtschaftlich<br />
schädlich <strong>und</strong> beeinflussen<br />
negativ <strong>di</strong>e Zufriedenheit der Beschäftigten. nur<br />
gute arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen fördern Zufriedenheit<br />
<strong>und</strong> damit auch <strong>di</strong>e zukunftsfähige entwicklung<br />
der Betriebe.<br />
Starke <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Personalräte können sich auch besonders<br />
effektiv für <strong>di</strong>e Beschäftigten einsetzen,<br />
deshalb wollen auch <strong>di</strong>e Personalratswahlen im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>2 gut vorbereitet sein <strong>und</strong> sollen vom<br />
Vorstand organisatorisch sowie mit dem fachspezifischen<br />
Fokus begleitet werden.<br />
es wird gute Kontakte zum landesfachbereichsvorstand<br />
„<strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> land“ Hessen, zum <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenvorstand<br />
BlM <strong>und</strong> zum landesausschuss<br />
Mti (Meister, techniker, ingenieure) geben.<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
11
12<br />
Wahlen<br />
am 10. dezember 2<strong>01</strong>0 konnte <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>di</strong>e tarif<strong>ver</strong>handlungen<br />
über eine anschlussregelung<br />
zum tarif<strong>ver</strong>trag über sozial<strong>ver</strong>trägliche Begleitmaßnahmen<br />
im Zusammenhang mit der umgestaltung<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr (tV umBw) erfolgreich<br />
beenden. durch einen dritten Änderungstarif<strong>ver</strong>trag<br />
wird der Geltungsbereich des tV umBw zeitlich<br />
auf den Wegfall von arbeitsplätzen bis zum<br />
31.12.2<strong>01</strong>7 erstreckt <strong>und</strong> werden seine Schutzregelungen<br />
materiell ausgebaut. damit kann der<br />
umstrukturierungsprozess der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr auch<br />
zukünftig sozial<strong>ver</strong>träglich gestaltet werden. der<br />
erhalt der arbeitsplätze stand <strong>und</strong> steht dabei für<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> immer im Vordergr<strong>und</strong>. aus unserer Sicht<br />
kann es nicht darum gehen, soviel arbeitsplätze<br />
wie irgend möglich abzubauen, sondern darum,<br />
bei der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr als arbeitgeberin arbeitsplätze<br />
attraktiv <strong>und</strong> zukunftssicher zu gestalten.<br />
insgesamt ist <strong>di</strong>ese Reform der größte personelle<br />
einschnitt in der Geschichte der <strong>B<strong>und</strong></strong>es-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
<strong>di</strong>e ORGaniSatiOnSWaHlen GeHen inS Finale <strong>und</strong> Finden iHRen aBSCHluSS Mit deM<br />
VeR.<strong>di</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>eSKOnGReSS iM SePte<strong>MB</strong>eR 2<strong>01</strong>1. <strong>di</strong>e MitGliedeR deR neuen <strong>B<strong>und</strong></strong>eSFaCHGRuP-<br />
Pe <strong>B<strong>und</strong></strong>eSWeHR Sind BeReitS nOMinieRt/GeWÄHlt <strong>und</strong> Sie WeRden in deR neuen KOnStellatiOn<br />
naCH deR KOnStituieRunG iHRe aRBeit auFneHMen.<br />
DelegierteInnen der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr bei der Fachbereichskonferenz in Fulda<br />
wehr. das im Oktober zu erwartende Standortkonzept<br />
wird uns als Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> vor<br />
weitere große Herausforderungen stellen. der<br />
Personalabbau <strong>und</strong> das Sparziel (8,3 Milliarden<br />
euro) wird aus <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Sicht wohl nicht im benötigten<br />
ausmaß <strong>ver</strong>wirklicht werden können. Somit<br />
rechnen wir mit einer erheblichen anzahl an <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehrstandorten<br />
<strong>di</strong>e geschlossen werden. <strong>di</strong>e<br />
auseinandersetzung um den erhalt von Standorten<br />
<strong>und</strong> arbeitsplätzen wird unter einbeziehung<br />
der örtlichen Politik geführt werden müssen.<br />
in den nächsten Jahren werden trotzdem viele<br />
Beschäftigte aus der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr ausscheiden.<br />
<strong>di</strong>eser Generationenwechsel stellt <strong>di</strong>e <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
vor große Herausforderungen. einerseits<br />
wird sehr viel erfahrung <strong>und</strong> Knowhow <strong>ver</strong>loren<br />
gehen; andererseits müssen Beschäftigte<br />
für neue oder andere arbeitsplätze gewonnen<br />
werden, <strong>di</strong>e erfolgreich in ihre neuen aufgaben<br />
eingearbeitet werden müssen. Für den zukünf-<br />
tigen Personaleinsatz der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr wird es<br />
daher notwen<strong>di</strong>g sein, Beschäftigte gezielt für<br />
bestimmte Stellen zu qualifizieren, auch wenn<br />
ihre arbeitsplätze derzeit noch nicht oder ggf.<br />
auch gar nicht von Änderungsmaßnahmen betroffen<br />
sind. daher waren <strong>und</strong> sind <strong>di</strong>e Regelungen<br />
zur Qualifizierung im tarif<strong>ver</strong>trag von<br />
hoher Wichtigkeit.<br />
Seit dem 1. Januar 2<strong>01</strong>1 ist tV umBw in der neuen<br />
Fassung in Kraft. nun gilt es, <strong>di</strong>esen umzusetzen.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> bietet den Personalräten <strong>und</strong> Beschäftigten<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr dabei unterstützung<br />
<strong>und</strong> Hilfestellung an. <strong>di</strong>e mit der neuausrichtung<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr <strong>ver</strong>b<strong>und</strong>ene Herausforderung<br />
ist eine aufgabe, <strong>di</strong>e uns alle in den nächsten<br />
Jahren begleiten wird. Wir wollen das als Chance<br />
für <strong>di</strong>e Gestaltung <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Zukunftssicherung<br />
der arbeitsplätze bei der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr nutzen.
<strong>di</strong>e mitglieder der neuen b<strong>und</strong>esFachgruppe b<strong>und</strong>esWehr:<br />
1 thomas Clausen Bw nord<br />
2 Hans-Jürgen daum Bw nRW<br />
3 Michael Hubert Bw Hamburg<br />
4 torsten Schmidt Bw Kooperationsbetriebe<br />
5 Jürgen Soldner Bw Soldateninnen<br />
6 erwin Fritz Bw Baden-Württemberg<br />
7 Johann Hofer Bw Bayern<br />
nachdem im Sommer letzten Jahres <strong>di</strong>e Mitarbeiterzahl<br />
unter 2000 Beschäftigte abgesunken<br />
ist, <strong>und</strong> durch weiteren abbau der Zivilkraftfahrer<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr auch kein aufwuchs geschieht,<br />
konnte der aufsichtsrat nach Mitbestimmungsgesetz<br />
nicht mehr aufrecht erhalten werden. Jetzt<br />
wurde ein aufsichtsrat nach drittelbeteiligungsgesetz<br />
gewählt werden.<br />
am 23. - 24.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 war es soweit. <strong>di</strong>e langjährigen<br />
Ver<strong>di</strong>aner, detlef Bammer aus neubrandenburg<br />
mit seinem ersatzkan<strong>di</strong>daten torsten<br />
Schmidt aus Bonn <strong>und</strong> Michael Hubert aus<br />
Hamburg mit seinem ersatzkan<strong>di</strong>daten Hartmut<br />
Breithaupt aus Wilhelmshaven setzten sich<br />
sou<strong>ver</strong>än durch. der Gr<strong>und</strong>stein für den erfolg<br />
wurde in den Regionen West, Ost <strong>und</strong> nord gelegt,<br />
aber auch in der Region Süd <strong>und</strong> der Zentrale<br />
troisdorf/Frankfurt konnte gepunktet werden,<br />
obwohl hier jeweils eigene Kan<strong>di</strong>daten an<br />
den Start gingen.<br />
<strong>di</strong>e anschließende Wahl des Kollegen Michael<br />
Hubert zum stell<strong>ver</strong>tretenden aufsichtsratsvorsitzenden<br />
r<strong>und</strong>ete den erfolg ab.<br />
Seid aPRil 2<strong>01</strong>1 iSt MiCHael PeteRS, alS VeRtReteR deR<br />
GeWeRKSCHaFt VeR.<strong>di</strong>, MitGlied iM auFSiCHtSRat deR Hil<br />
G<strong>MB</strong>H. naCH deM auSSCHeiden VOn ClauS ZaRnCKe iSt<br />
MiCHael PeteRS alS PeRSÖnliCH GeWÄHlteR VeRtReteR in<br />
den auFSiCHtSRat naCH GeRÜCKt.<br />
8 thomas Otten Bw Jugend<br />
9 Matthias Moseler Bw Saarland<br />
10 Jessica arntz Bw niedersachsen-Bremen<br />
11 Beate Kraft Bw Sachsen-anhalt<br />
12 Hei<strong>di</strong> Purper Bw Rheinland-Pfalz<br />
13 Michael Rumpel Bw Berlin-Brandenburg<br />
14 Konrad tatzel Bw Hessen<br />
neuer auFsichtsrat bei der bWFuhrparkserVice<br />
<strong>di</strong>e Ver<strong>di</strong>aner setZten sich durch<br />
Michael Hubert Detlef Bammer<br />
neues mitglied im auFsichtsrat<br />
der hil-heeresinstandsetZungslogistik<br />
gmbh<br />
wir BedAnken uns Bei Allen für <strong>di</strong>e grosse unterstützung <strong>und</strong> Bei Allen wählern<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
13
14<br />
ak tuell<br />
Was bleibt Von der b<strong>und</strong>esWehr?<br />
sicherheitspolitik nach kassenlage<br />
20 JaHRe ReFORM (?), uMStRuKtuRieRunGen, PeRSOnalaBBau – <strong>und</strong> iMMeR nOCH Kein ende!<br />
<strong>di</strong>ese Zustandsbeschreibung der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
war für den Fachgruppenvorstand <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
im <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirk Bremen-nordniedersachsen anlass<br />
genug, um über <strong>di</strong>e Zukunft der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
mit den im <strong>B<strong>und</strong></strong>estag <strong>ver</strong>tretenen Parteien<br />
zu <strong>di</strong>skutieren.<br />
Jessica arntz, Vorsitzende der Fachgruppe: uns<br />
kam es darauf an, mit den <strong>B<strong>und</strong></strong>estagsabgeordneten<br />
in unserer Region über ihre Verantwortung<br />
für <strong>di</strong>e Beschäftigten der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr <strong>und</strong><br />
<strong>di</strong>e Zukunft der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehrstandorte im <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
Bezirk Bremen-nordniedersachsen zu sprechen.<br />
Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass leider zu<br />
wenig, auch öffentlich, über <strong>di</strong>e Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
Sicherheitspolitik in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esrepublik deutschland<br />
<strong>di</strong>skutiert wird.<br />
Gemeinsam mit dem Gewerkschaftssekretär Gunnar<br />
Wegener plante der Fachgruppenvorstand eine<br />
Veranstaltungsreihe.<br />
Für Jessica arntz <strong>und</strong> Gunnar Wegener sind <strong>di</strong>e<br />
durchgeführten Veranstaltungen ein voller erfolg.<br />
Wir konnten an den <strong>ver</strong>schiedenen Standorten in<br />
unserem Bezirk Kompetenz in Fragen der Sicherheitspolitik<br />
zeigen <strong>und</strong> den <strong>B<strong>und</strong></strong>estagsabgeordneten<br />
<strong>di</strong>e Position der Beschäftigten der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
<strong>und</strong> ihrer Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> näher bringen.<br />
v.l.: Gunnar Wegener, stellv. Geschäftsführer <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> BZ Bremen-Nordniedersachsen,<br />
Hauke Pauls, DBwV, Klaus Jobst, HPR beim BMVg, Katja<br />
Keul (MdB) Bündnis 90/Die Grünen <strong>und</strong> Frank Willmann, Mitgl. D. Bremischen<br />
Bürgerschaft,<br />
Foto: Jessica Arntz<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
v.l.: Hans-Heinrich Ehlen (MdL), CDU, Hans-Joachim Jaap, Bürgermeister der Stadt Zeven, Reinhard<br />
Grindel (MdB) CDU, Detlef Eichinger, Bürgermeister der Stadt Rotenburg/Wümme, Günter Stolze,<br />
Personalratsvorsitzender beim BWDLZ Rotenburg, Gunnar Wegener, stellv. Geschäftsführer <strong>ver</strong>.<br />
<strong>di</strong> BZ Bremen-Nordniedersachsen <strong>und</strong> Rolf Peters, Gesamtpersonalratsvorsitzender Materialwirtschaftszentrum<br />
Einsatz der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr,<br />
v.L.: Lars Klingbeil (MdB), SPD, Uwe Jahn, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Fachgruppe <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr/<br />
Soldaten, Gunnar Wegener, stellv. Geschäftsführer <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> BZ Bremen-<br />
Nordniedersachsen, Daniela Behrens (MdL), SPD, Klaus Jobst, Vorsitzender<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Fachgruppe <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr, Landesbezirk Niedersachsen-Bremen<br />
Foto: Inga Hansen/Nordsee-Zeitung
finanzen <strong>und</strong> steuern<br />
neuer b<strong>und</strong>esFachgruppenVorstand<br />
nimmt arbeit auF<br />
der neu gewählte <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenvorstand<br />
Finanz- <strong>und</strong> Steuer<strong>ver</strong>waltung wird in bewährter<br />
Weise mit dem bisherigen <strong>und</strong> neuen Vorsitzenden<br />
alfred Schäfftlein sich sowohl um berufliche<br />
themen kümmern, als auch politische<br />
Fragen nach einer gerechten Steuerpolitik im<br />
land aufgreifen. der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenvorstand<br />
hat sich für <strong>di</strong>e nächsten Jahre viel vorgenommen.<br />
So soll <strong>di</strong>e erfolgreiche Steuerpolitische<br />
tagungsreihe fortgesetzt werden, um dort<br />
Ziele von <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> für eine sozial gerechte Steuerpolitik<br />
aufzugreifen <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Forderung nach einer<br />
ausreichenden Finanzgr<strong>und</strong>lage für öffentliche<br />
aufgaben aller Gebietskörperschaften zu<br />
unterstreichen. <strong>di</strong>e Fachgruppe engagiert sich<br />
des Weiteren für eine zukunftssichere Sicher-<br />
heitsstruktur in deutschland sowie den erhaltes<br />
einer eigenstän<strong>di</strong>gen Zoll<strong>ver</strong>waltung. in der tarifpolitik<br />
will der Fachgruppenvorstand impulse<br />
für einen Weiterbildungs- <strong>und</strong> Qualifizierungs<strong>ver</strong>trag<br />
ergreifen <strong>und</strong> hierzu Vorschläge nach einer<br />
Mitgliederdebatte einbringen. auch in der<br />
interessen<strong>ver</strong>tretung für fortschrittliche Besoldungs-,<br />
laufbahn- <strong>und</strong> Versorgungsregelungen<br />
in den ländern <strong>und</strong> beim <strong>B<strong>und</strong></strong> wird sich <strong>di</strong>e Fachgruppe<br />
einsetzen. ein weiteres Schwerpunktthema<br />
ist <strong>di</strong>e Sicherung <strong>und</strong> der ausbau der aufgaben<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>esanstalt für immobilienaufgaben.<br />
dabei geht es auch um <strong>di</strong>e Verhinderung von Privatisierungen<br />
<strong>und</strong> Outsourcing.<br />
erste aufgabe nach der Konstituierung des Fachgruppenvorstandes<br />
war das einbringen von Vor-<br />
ak tuell<br />
schlägen zur Personalbedarfsberechnung in <strong>di</strong>e<br />
gleichnamige arbeitsgruppe auf <strong>B<strong>und</strong></strong>esebene.<br />
Hierzu fand am 17. Mai 2<strong>01</strong>1 ein Gespräch mit<br />
Vertretern der Steuer<strong>ver</strong>waltung der länder statt.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> forderte zu <strong>ver</strong>schiedenen tätigkeiten eine<br />
erhöhung der zeitlichen Bemessungsanteile. unabhängig<br />
von der gewählten Methode zu Personalbedarfsberechnung,<br />
etwa summarische<br />
oder analytische Bedarfsberechnung, fordert<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> neben quantitativen Faktoren, auch qualitative<br />
Maßstäbe zu setzen. eine objektive Personalbedarfsberechnung<br />
stellt nach ansicht der<br />
Fachgruppe darüber hinaus eine wesentliche Planungsgr<strong>und</strong>lage<br />
für den Personalbedarf <strong>und</strong> <strong>di</strong>e<br />
Personalentwicklung dar.<br />
KlauS WeBeR<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
15
16<br />
ak tuell<br />
ist <strong>di</strong>e ausbildung beim Zoll<br />
nur das FünFte rad am Wagen?<br />
leider gibt es bei der ausbildung der Beamtenanwärter<br />
des Zolls immer mehr Probleme, z.B. hat<br />
man in der ausbildung des Mittleren <strong>di</strong>enstes an<br />
der Bildungsstätte in Sigmaringen eine heute nicht<br />
mehr zeitgemäße doppelzimmerbelegung wieder<br />
eingeführt, in Plessow ist <strong>di</strong>es nicht der Fall.<br />
das Paradoxe daran ist, dass man ca. zeitgleich<br />
eine in der nähe von Sigmaringen gelegen liegenschaft,<br />
<strong>di</strong>e auch schon für <strong>di</strong>e ausbildung genutzt<br />
wurde, an <strong>di</strong>e <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr abgegeben hat.<br />
ein weiteres Beispiel für <strong>di</strong>e Probleme der ausbildung<br />
ist, dass <strong>di</strong>e vorgesehenen eSB lehrgänge<br />
wegen fehlender lehrkräfte immer wieder<br />
ausfallen.<br />
ebenfalls gibt es immer mehr Probleme in der aus-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
bildung des Gehobenen <strong>di</strong>enstes, da man nicht<br />
genug eigene lehrkräfte hat, muss man mittlerweile<br />
auf externe dozenten zurückgreifen, <strong>di</strong>es<br />
geschieht mit unterschiedlichem erfolg oder es<br />
werden Großvorlesungen abgehalten. <strong>di</strong>es wäre<br />
eigentlich nicht so schlimm, wenn es im Bildungs-<br />
<strong>und</strong> Wissenschaftszentrum hierfür passende<br />
Räumlichkeiten geben würde.<br />
Spricht man <strong>di</strong>ese Probleme beim Bildungs- <strong>und</strong><br />
Wissenschaftszentrum oder beim BMF an, bekommt<br />
man leider immer nur ausweichende<br />
antworten, wie z.B., dass <strong>di</strong>es nur kurzfristige<br />
Probleme wären oder man wird <strong>ver</strong>tröstet. es<br />
entsteht der eindruck, dass dort eine gewisse<br />
Ratlosigkeit herrscht.<br />
Von der Fachpresse gelobt,<br />
Von der un prämiert,<br />
Vom bmF Zum aussterben Verurteilt<br />
<strong>di</strong>e Projekte des Paul ehrlich instituts zur integration<br />
von schwerbehinderten arbeitnehmerinnen<br />
in den arbeitsmarkt, haben schon sehr viel aufmerksamkeit<br />
erfahren.<br />
in der ausgabe 4/2<strong>01</strong>1 des labor<strong>journal</strong>s wurden<br />
in einem mehrseitigen Bericht <strong>di</strong>e Bemühungen<br />
des Paul-ehrlich-instituts, schwerbehinderten arbeitnehmerinnen<br />
<strong>di</strong>e teilhabe am arbeitsleben<br />
zu ermöglichen, gelobt.<br />
<strong>di</strong>e Vereinten nationen zeichneten am 23. Juni<br />
das Paul-ehrlich-institut mit dem 2<strong>01</strong>0 united nations<br />
Public Service award (unPSa) für das Projekt<br />
„tandem in Science – network for integration<br />
Projects“ aus.<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfinanzminister hat nunmehr <strong>di</strong>e Projekte<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>1 zum aussterben <strong>ver</strong>urteilt.<br />
leider löst das eine kurzfristige Problem das nächste<br />
immer wieder ab, <strong>di</strong>es liegt daran, dass es sich<br />
hierbei nicht um kurzfristige Probleme handelt. es<br />
handelt sich in erster linie hierbei um langfristige<br />
Probleme, da <strong>di</strong>e Zahl der anwärter in Zukunft<br />
eher aufgr<strong>und</strong> des demographischen Wandels<br />
sowie bereits anerkannt bestehender Personalfehlbestände<br />
zunehmen wird. <strong>di</strong>es möchte das<br />
BMF noch nicht erkennen, weshalb es unsere aufgabe<br />
als <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfinanz<strong>ver</strong>waltung<br />
sein wird, das BMF auf <strong>di</strong>ese Missstände hinzuweisen<br />
um endlich eine langfristige Personalplanung<br />
zu bewirken.<br />
PROJeKte ZuR inteGRatiOn VOn SCHWeRBeHindeRten aRBeitneHMeRinnen in den aRBeitSMaRKt<br />
Mit der lapidaren Begründung: „anforderungen<br />
für <strong>di</strong>e Wiedereingliederung von schwerbehinderten<br />
arbeitnehmerinnen in das arbeitsleben<br />
werden in den Haushalts<strong>ver</strong>handlungen nicht<br />
mehr berücksichtig“, wurde der Weiterentwicklung<br />
der erfolgreichen integrationsprojekte zunächst<br />
einmal ein ende gesetzt.
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18<br />
Justiz<br />
ak tuell<br />
rainer sassmannshausen als VorsitZender<br />
der b<strong>und</strong>esFachgruppe justiZ bestätigt<br />
Rainer Saßmannshausen (2.v.r.) <strong>und</strong> der neue Fachgruppenvorstand Justiz,Foto: B. Wederhake<br />
in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppe Justiz sind <strong>ver</strong>schiedene<br />
Berufsgruppen <strong>ver</strong>treten, <strong>di</strong>e sich durch ausbildungsabschluss,<br />
tätigkeit <strong>und</strong> hierarchische Stellung<br />
innerhalb der Justiz relativ stark voneinander<br />
unterscheiden. Weiteres unterscheidungsmerkmal<br />
ist der Beschäftigtenstatus. Während in den<br />
Serviceeinheiten der Gerichte <strong>und</strong> Staatsanwaltschaften<br />
- teilweise auch im Justizvollzug - hauptsächlich<br />
angestellte tätig sind, sind in den anderen<br />
Berufsgruppen – neben den Richtern/innen<br />
- überwiegend <strong>ver</strong>beamtete Kräfte beschäftigt.<br />
das ausgeprägte berufliche Selbst<strong>ver</strong>ständnis erfordert<br />
eine deutliche Schwerpunktsetzung auf<br />
<strong>di</strong>e berufsfachliche arbeit. um dem Rechnung zu<br />
tragen, gibt es innerhalb der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppe<br />
eine <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission Gerichte <strong>und</strong> Staatsanwaltschaften,<br />
in der Justizangestellte, Beamten/innen,<br />
Rechtspfleger/innen, Gerichtsvollzieher/<br />
innen <strong>und</strong> Bewährungshelfer/innen mitarbeiten,<br />
sowie eine <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission Justizvollzug,<br />
in der Justizvollzugsbeamten/innen <strong>und</strong> ande-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
re Beschäftigte im Justizvollzug aktiv sind. <strong>di</strong>e<br />
Richter/innen <strong>und</strong> Staatsanwälte/innen haben<br />
sich im <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachausschuss Richter/-innen <strong>und</strong><br />
Staatsanwälte/-innen zusammengeschlossen. der<br />
Fachgruppenvorstand koor<strong>di</strong>niert <strong>di</strong>e arbeit der<br />
Fachkommissionen, des Fachausschusses <strong>und</strong><br />
der arbeitskreise.<br />
Rainer Saßmannshausen ist Sprecher für <strong>di</strong>e fast<br />
7 000 <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder in den 11 landesbezirken.<br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenvorstand Justiz wählte<br />
ihn im März 2<strong>01</strong>1 erneut einstimmig zum Vorsitzenden.<br />
Seine Stell<strong>ver</strong>treterin wurde Sabine<br />
Gruber vom amtsgericht München.<br />
Rainer - geboren 1956, <strong>ver</strong>heiratet mit inzwischen<br />
drei erwachsenen Kindern - ist als Rechtspfleger<br />
am OlG Hamm tätig. er wurde erstmals<br />
anfang 2009 zum nachfolger für den ausgescheidenen<br />
Christian Gieselmann vom amtsgericht<br />
Bielefeld gewählt.<br />
Seit 1984 ist er in der Personalratsarbeit auf unterschiedlichen<br />
ebenen aktiv. im Jahre 2000 wur-<br />
de er in den Hauptpersonalrat beim Justizministerium<br />
des landes nRW gewählt, seit der Wahl<br />
2008 in der Funktion des stell<strong>ver</strong>tretenden HPR-<br />
Vorsitzenden. im Bezirkspersonalrat beim OlG<br />
Hamm ist er Sprecher der arbeitsgruppe informationstechnik<br />
(it) <strong>und</strong> Reorganisation <strong>und</strong> im<br />
örtlichen Personalrat beim OlG Hamm stell<strong>ver</strong>tretender<br />
Vorsitzender für <strong>di</strong>e Gruppe der tarifbeschäftigten.<br />
einer seiner arbeitsschwerpunkte<br />
ist das tarifrecht. in der Ver<strong>di</strong>-Fachgruppe Justiz<br />
ist er auch auf der bezirklichen ebene im Bereich<br />
Hamm/unna Vorsitzender. im april 2008 übernahm<br />
er zusätzlich <strong>di</strong>e Funktion des ehrenamtlichen<br />
Vorsitzenden des dGB Hamm.<br />
<strong>di</strong>e <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppe Justiz berichtet regelmäßig<br />
über ihre arbeit <strong>und</strong> aktivitäten auf <strong>B<strong>und</strong></strong>esebene<br />
<strong>und</strong> in den landesbezirken.<br />
Mehr unter www.justiz.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de oder speziell<br />
http://justizvollzug.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de <strong>und</strong> http://richterStaatsanwaelte.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de
taRiF- <strong>und</strong> BeSOldunGSR<strong>und</strong>e deR lÄndeR 2<strong>01</strong>1:<br />
richter demonstratiV an der seite der<br />
tariFbeschäFtigten<br />
Richterkollegen am 1. März 2<strong>01</strong>1 in Düsseldorf, Foto: privat<br />
an der zentralen <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-K<strong>und</strong>gebung in düsseldorf<br />
am 1. März 2<strong>01</strong>1 im Rahmen der laufenden<br />
tarif<strong>ver</strong>handlungen zur tarif- <strong>und</strong> Besoldungsr<strong>und</strong>e<br />
der länder 2<strong>01</strong>1 beteiligten sich auch Richterinnen<br />
<strong>und</strong> Richter in ihren Roben. dadurch<br />
sorgte <strong>di</strong>e delegation der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Fachkommission<br />
Richterinnen <strong>und</strong> Richter, Staatsanwältinnen <strong>und</strong><br />
Ver.<strong>di</strong>-reFormüberlegungen<br />
Zum gerichtsVollZieherWesens<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> lehnt <strong>di</strong>e Privatisierung des Gerichtsvollzieherwesens<br />
ab. angesichts der massiven hoheitlichen<br />
eingriffsbefugnisse gegenüber dem<br />
Schuldner, der Gewährleistung des rechtsstaatlichen<br />
Verfahrens <strong>und</strong> wegen der zu erwartenden<br />
erheblichen Kostensteigerungen für <strong>di</strong>e<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger hat sich <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>B<strong>und</strong></strong>esfachkommission<br />
Gerichte <strong>und</strong> Staatsanwaltschaften<br />
gegen <strong>di</strong>e geplante Übertragung der<br />
Gerichtsvollzieheraufgaben auf Private („Beliehene“)<br />
ausgesprochen.<br />
Für eine effektive, zügige Vollstreckung von gerichtlichen<br />
entscheidungen ist eine gr<strong>und</strong>legende<br />
umstellung des bewährten Gerichtsvollzieherwesens<br />
in ein „Beleihungsmodell“ auch nicht erforderlich.<br />
Kollegen des arbeitskreises Gerichtsvoll-<br />
Staatsanwälte in nRW für erhebliches aufsehen.<br />
<strong>di</strong>e tarifbeschäftigten <strong>ver</strong>schafften sich hinsichtlich<br />
ihrer berechtigten tarif-Forderungen am 1.<br />
März öffentlich Gehör, nachdem <strong>di</strong>e zweite Verhandlungsr<strong>und</strong>e<br />
am 25. Februar ergebnislos abgebrochen<br />
worden war. in düsseldorf kamen circa<br />
10.000 Beschäftigte des öffentlichen <strong>di</strong>enstes<br />
zieher haben anfang 2<strong>01</strong>1 Reformüberlegungen<br />
angestellt, wie innerhalb des bewährten Systems<br />
das Gerichtsvollzieherwesen optimiert werden<br />
kann, <strong>und</strong> deutlich gemacht, wo Reformbedarf<br />
gesehen wird.<br />
es wird eine besondere Fachlaufbahn für Gerichtsvollzieher/innen<br />
im mittleren Justiz<strong>di</strong>enst<br />
befürwortet. <strong>di</strong>e eingangsbesoldung soll mindestens<br />
Besoldungsgruppe a 8 betragen. ein<br />
aufstieg bis in <strong>di</strong>e Besoldungsgruppe a 11 ist<br />
zu ermöglichen.<br />
<strong>di</strong>e interne, praxisorientierte Zusatz-ausbildung<br />
für Gerichtsvollzieher/innen im mittleren Justiz<strong>di</strong>enst<br />
soll bestehen bleiben. eine Fachhochschulausbildung<br />
wird abgelehnt, weil damit tendenziell<br />
<strong>di</strong>e mittlere Beamtenlaufbahn unattraktiv<br />
der länder zu einem Warnstreik zusammen. auch<br />
Beamtinnen <strong>und</strong> Beamte beteiligten sich, um <strong>di</strong>e<br />
tarifbeschäftigten zu unterstützen <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Übertragung<br />
des tarifergebnisses auf den Beamtenbereich<br />
zu unterstreichen.<br />
gemacht <strong>und</strong> letztlich der Boden für eine deregulierung<br />
des Gerichtsvollzieherwesens bereitet<br />
wird.<br />
eine Freigabe oder aufweichung der festen Gerichtsvollzieherbezirke<br />
im amtsgerichtsbezirk wird<br />
abgelehnt. <strong>di</strong>e Vollstreckung soll gr<strong>und</strong>sätzlich in<br />
einer Hand bleiben. <strong>di</strong>e Vollstreckung wird nicht<br />
effekti<strong>ver</strong>, wenn mehr Wettbewerb eingeführt<br />
wird. Genauso werden Gerichtsvollzieher-Bürogemeinschaften<br />
nicht befürwortet, wenn damit<br />
le<strong>di</strong>glich <strong>di</strong>e aufweichung der Bezirksgrenzen<br />
durchgesetzt werden soll.<br />
Mehr unter www.justiz.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
tariF<br />
Richterkollegen am 1.3.11 in Düsseldorf mit Frank Bsirske, 2.v.r., Foto: privat<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong> 19
20<br />
rom ist eine reise Wert -<br />
auch Für richterinnen <strong>und</strong> richter<br />
ReiSeBeRiCHt in GeKÜRZte FaSSunG<br />
dGB-Reisen hat vom 16. bis 20. März 2<strong>01</strong>1 für<br />
Richterinnen <strong>und</strong> Richter eine Romreise mit Fachprogramm<br />
angeboten. leider machten nur 10 Personen<br />
mit - aber <strong>di</strong>e waren begeistert, denn was<br />
geboten wurde, war r<strong>und</strong>herum hervorragend.<br />
Höhepunkt der Reise war – neben dem touri-<br />
Justizpalast in Rom, Foto: G. Schäfer<br />
stischen Programm - das im Prospekt noch etwas<br />
unscharf sogenannte Fachprogramm. angekün<strong>di</strong>gt<br />
war uns für den donnerstagabend<br />
<strong>di</strong>e teilnahme an der Sitzung des Consiglio Superiore<br />
della Magistratura (CSM = Oberster Justizrat),<br />
am Freitagvormittag <strong>di</strong>e teilnahme an<br />
einer mündlichen Verhandlung der arbeitsgerichtlichen<br />
abteilung des Corte de Cassazione<br />
(Oberster Gerichtshof) <strong>und</strong> Gespräche mit Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen.<br />
Kurz vor der abreise erhielten wir <strong>di</strong>e Mitteilung,<br />
dass <strong>di</strong>e Sitzung des CSM ausfalle, weil das Parlament<br />
den 17. März 2<strong>01</strong>1 wegen des 150. Jahrestages<br />
der italienischen Staatsgründung zum<br />
einmaligen Feiertag erklärt hatte. im letzten Moment<br />
traf dann auf Bitten unseres niedersächsischen<br />
Richterkollegen leandro Valgolio <strong>di</strong>e<br />
einladung zur Geburtstagsfeier von Giacinto Bisogni,<br />
eines Kollegen der römischen Richtergewerkschaft,<br />
in <strong>di</strong>e Villa Me<strong>di</strong>ci ein, <strong>und</strong> so konnten<br />
wir nicht nur <strong>di</strong>e w<strong>und</strong>erbare aussicht von<br />
<strong>di</strong>eser im wahrsten Sinne des Wortes hervorragenden<br />
Stelle über den Hügeln Roms <strong>und</strong> den<br />
Blick in den herrlichen Garten genießen, sondern<br />
auch <strong>di</strong>e ausstellung „europunk“ anschauen<br />
<strong>und</strong> auf der terrasse bei feinen Cocktails erste<br />
Kontakte mit römischen Kollegen knüpfen.<br />
am nächsten Morgen ging es - wieder unter<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
sprach- <strong>und</strong> sachkun<strong>di</strong>ger Führung - in den „Pallazzaccio“,<br />
den hässlichen Palast, wie <strong>di</strong>e Römer<br />
ihren Justizpalast zu nennen pflegen. der gesamte<br />
Bau stellt nicht nur gegenüber dem Vatikan,<br />
sondern auch gegenüber den rechtsuchenden<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern eine einzige<br />
Aufmerksame Zuhörer, Foto: G. Schäfer<br />
Machtdemonstration dar. Prachtvolle treppenhäuser,<br />
mit Balustraden geschmückte Galerien,<br />
scheinbar endlose hohe <strong>und</strong> breite Gänge sowie<br />
große innenhöfe <strong>ver</strong>breiten eine atmosphäre, in<br />
der sich jeder, der dort nicht selbst Recht spricht,<br />
nur als eingeschüchtertes Objekt einer fremdbestimmten<br />
inszenierung vorkommen kann. Wir bekamen<br />
freilich eine ganz exklusive Führung durch<br />
den Kollegen Filippo Curcuruto <strong>und</strong> Frau Susanna<br />
Ranucci, angestellte beim Sprach<strong>di</strong>enst des<br />
Gerichtshofs, <strong>di</strong>e uns mit ihren ausgezeichneten<br />
deutschkenntnissen begleiteten.<br />
natürlich beschränkte sich unser Besuch nicht<br />
auf <strong>di</strong>e architektur, sondern wir bekamen Gelegenheit,<br />
an öffentlichen Verhandlungen eines<br />
arbeitsrechts- <strong>und</strong> eines Strafsenats teilzunehmen.<br />
Hilfreich war eine kurze schriftliche darstellung<br />
der <strong>ver</strong>handelten Fälle in deutsch, <strong>di</strong>e<br />
uns vorher ausgehän<strong>di</strong>gt worden war. außerdem<br />
beantworteten unsere Begleiter auch einige<br />
spontane Fragen während der Verhandlung.<br />
insgesamt blieben uns natürlich <strong>di</strong>e Feinheiten<br />
der juristischen argumentation der Prozessbeteiligten<br />
selbst bei teilweise vorhandenen italienischen<br />
Sprachkenntnissen weitgehend <strong>ver</strong>borgen,<br />
aber einen eindruck vom Verhandlungsstil<br />
bekamen wir dennoch. erstaunen rief dabei zum<br />
Beispiel <strong>di</strong>e Stellung des Staatsanwalts hervor,<br />
der stets auch im Zivilprozess plä<strong>di</strong>ert <strong>und</strong> nach<br />
der erläuterung der italienischen Kollegen „das<br />
Gesetz“ sowohl gegenüber dem Senat als auch<br />
gegenüber den Parteien <strong>ver</strong>tritt. ich muss aber<br />
auch <strong>di</strong>e Herzlichkeit, mit der uns <strong>di</strong>e Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen in ihren Sitzungen begrüßten, ganz<br />
besonders erwähnen.<br />
Von <strong>di</strong>eser Herzlichkeit war auch das anschließende<br />
Gespräch geprägt, zu dem uns Franco<br />
ippolito, der Generalsekretär des Gerichtshofs,<br />
in den Sitzungssaal des Großen Senats eingeladen<br />
hatte. Von Susanna Ranucci stets zu<strong>ver</strong>lässig<br />
übersetzt, bekamen wir einen vollstän<strong>di</strong>gen<br />
Überblick über <strong>di</strong>e Funktionsweise <strong>und</strong> Besetzung,<br />
aber auch über <strong>di</strong>e besonderen Probleme<br />
des Kassationsgerichts. Hierzu zählt vor allem<br />
der fast unbeschränkte Zugang der Prozessparteien<br />
zur Revisionsinstanz, der eine der ursachen<br />
für <strong>di</strong>e überlange dauer italienischer Prozesse<br />
darstellt.<br />
natürlich waren wir auch brennend am System<br />
der selbst<strong>ver</strong>walteten Justiz interessiert, <strong>und</strong><br />
auch hier blieben unsere Gesprächspartner keine<br />
antwort schul<strong>di</strong>g <strong>und</strong> bestätigten z.B., dass<br />
sich kein italienischer Richter vorstellen kann, für<br />
eine tätigkeit an einem Rechtsmittelgericht eine<br />
höhere Vergütung zu erhalten. Was in den<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Positionen zur selbst<strong>ver</strong>walteten Justiz als<br />
scheinbar utopische Forderung formuliert ist, ist<br />
in italien bewährte <strong>und</strong> selbst<strong>ver</strong>ständliche Praxis:<br />
<strong>di</strong>e Vergütung ist für alle richterlichen Ämter<br />
<strong>di</strong>eselbe, sie steigt le<strong>di</strong>glich mit dem <strong>di</strong>enstalter,<br />
sodass ein Senatspräsident mit 40-jähriger Berufserfahrung<br />
auf seiner abrechnung denselben
Ranucci, F. Curcuruto, F. Ippolito, Foto: G. Schäfer<br />
Bruttobetrag findet der Kollege, der <strong>di</strong>ese Zeit<br />
an einem Gericht erster instanz zurückgelegt<br />
hat. <strong>di</strong>ese denkanstöße sorgten dann auch dafür,<br />
dass bei den Gesprächen innerhalb der Reisegruppe<br />
nicht nur <strong>di</strong>e Schönheiten der ewigen<br />
Stadt <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Feinheiten der italienischen Küche,<br />
sondern auch <strong>di</strong>e eigene Position in der Justiz<br />
thema waren.<br />
am ende waren sich alle teilnehmer der Reise darüber<br />
einig, dass eine ähnliche Reise unbe<strong>di</strong>ngt<br />
wieder angeboten werden sollte, <strong>und</strong> dass vielleicht<br />
eine genauere Beschreibung des vorgesehenen<br />
Fachprogramms zu einer stärkeren Beteiligung<br />
der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen führen<br />
würde. es wäre schön, wenn <strong>di</strong>eser Wunsch in<br />
Kooperation zwischen <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>, dGB-Reisen <strong>und</strong><br />
Was ist los in der jVa ZWeibrücken?<br />
2007 wandte sich eine Kollegin aus der Justizvollzugsanstalt<br />
(JVa) Zweibrücken an <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>und</strong> den<br />
gewerkschaftlichen Rechtschutz, weil sie sich fortgesetzt<br />
von einer Vorgesetzten gemobbt <strong>und</strong> in<br />
ihrer ehre <strong>ver</strong>letzt fühlte. in den zahlreichen Gesprächen<br />
konnte sie <strong>di</strong>e Vorkommnisse glaubhaft<br />
darlegen. Man einigte sich darauf, un<strong>ver</strong>züglich<br />
das Gespräch mit der anstaltsleitung zu suchen,<br />
um weitere angriffe auf ihre Person zu unterbinden.<br />
Zwischenzeitlich meldeten sich weitere<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, <strong>di</strong>e gegen <strong>di</strong>e vorgenannte<br />
Vorgesetzte ähnliche Vorwürfe erhoben.<br />
<strong>di</strong>e anstaltsleitung gab sich sehr überrascht wegen<br />
der anschul<strong>di</strong>gungen. trotz der glaubhaften<br />
Schilderungen forderte sie immer wieder nur<br />
„ZdF“ (Zahlen, daten, Fakten), ohne <strong>di</strong>ese könne<br />
sie nicht handeln. eine Bereitschaft, den vorgetragenen<br />
Sach<strong>ver</strong>halten nach zu gehen, war<br />
nicht zu erkennen.<br />
letztendlich sagte sie gegenüber <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> zu, künftig<br />
beide so einzusetzen, dass <strong>di</strong>e betroffene<br />
Kollegin dem einflussbereich der Vorgesetzten<br />
entzogen werde. <strong>di</strong>e anstaltsleitung gab zudem<br />
bekannt, dass <strong>di</strong>e mobbende Vorgesetzte<br />
eh´ bald in Pension gehe, so dass schon deshalb<br />
weitere Vorfälle wie <strong>di</strong>e geschilderten nicht<br />
mehr auftreten könnten. in absprache mit der<br />
gemobbten Kollegin einigte sich <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> dann auf<br />
besagte Vorgehensweise.<br />
erhebliche Brisanz kam in <strong>di</strong>e angelegenheit, als<br />
<strong>di</strong>e mobbende Vorgesetzte einen antrag auf Weiterbeschäftigung<br />
über <strong>di</strong>e Pensionsaltersgrenze<br />
hinaus stellte. <strong>di</strong>e anstaltsleitung stimmte dem<br />
antrag zu, trotz der gegen <strong>di</strong>e Vorgesetzte er-<br />
hobenen Vorwürfe. es wurde sogar dargelegt,<br />
dass sie als Mitarbeiterin „un<strong>ver</strong>zichtbar“ sei. der<br />
örtliche Personalrat (ÖPR) stimmte der Verlängerung<br />
nicht zu. <strong>di</strong>e Sache landete beim Hauptpersonalrat<br />
(HPR), der ebenfalls nicht zustimmte.<br />
trotzdem entschied das Justizministerium anders<br />
<strong>und</strong> ersetzte <strong>di</strong>e entscheidung der Personalräte.<br />
<strong>di</strong>e abteilungsleiterin arbeitet bis heute<br />
immer noch in der JVa Zweibrücken.<br />
dem nicht genug, wurde jetzt bekannt, dass der<br />
anstaltsleitung bereits 2004 Fakten vorlagen, <strong>di</strong>e<br />
darauf hindeuteten, dass besagte Vorgesetzte erhebliche<br />
Probleme im umgang mit untergebenen<br />
<strong>und</strong> insbesondere auch mit insassen habe.<br />
es ist nicht nachvollziehbar, warum <strong>di</strong>e anstalts-<br />
JVA Zweibrücken in Rheinland-Pfalz<br />
l änder<br />
unseren Partnern in der europäischen Richtergewerkschaft<br />
Medel erfüllt werden könnte.<br />
GeORG SCHÄFeR<br />
der ungekürzte Bericht ist nachzulesen unter<br />
http://richterStaatsanwaelte.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
leitung nicht schon 2004 reagiert hat, <strong>und</strong> dann<br />
noch dem hinausgeschobenen Ruhestandsbeginn<br />
der Vorgesetzten zustimmt hat. <strong>di</strong>e Frage, ob <strong>di</strong>e<br />
aufklärung der Mobbingvorwürfe bewusst unterb<strong>und</strong>en<br />
wurde, drängt sich auf. Genauso unklar<br />
bleibt, weshalb der damalige örtliche Personalrat,<br />
der ausschließlich vom <strong>B<strong>und</strong></strong> der Strafvollzugsbe<strong>di</strong>ensteten<br />
deutschlands (BSBd) gestellt<br />
wurde, nichts unternommen hat.<br />
Verantwortlich: Paul-Christian Koch, landesbezirksfachbereichsleiter<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>-länder im<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-landesbezirk Rheinland-Pfalz, telefon:<br />
06131/9726-160<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
21
22<br />
l änder<br />
BeRlin:<br />
FinanZsenator kippt <strong>di</strong>enstkräFteanmeldung<br />
2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3 Für berliner justiZ<br />
Keine der dringend benötigten angemeldeten Stellen<br />
in der <strong>di</strong>enstkräfteanmeldung 2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3 für<br />
<strong>di</strong>e Berliner Justiz wurde berücksichtigt; im Revisions<strong>ver</strong>fahren<br />
sind alle Stellen gestrichen worden.<br />
Sogar <strong>di</strong>e Stellen für <strong>di</strong>e Behandlung <strong>und</strong> Betreuung<br />
der Sicherungs<strong>ver</strong>wahrten im Berliner Strafvollzug,<br />
<strong>di</strong>e im Hinblick auf <strong>di</strong>e entscheidung des<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>es<strong>ver</strong>fassungsgerichts konzeptionell erarbeitet<br />
<strong>und</strong> angemeldet wurden, sind nicht berücksichtigt<br />
worden.<br />
der Finanzsenator legt mit <strong>di</strong>esen entscheidungen<br />
<strong>di</strong>e Handlungsspielräume der Senats<strong>ver</strong>waltung<br />
für Justiz lahm, <strong>und</strong> blockiert somit eine sichere<br />
<strong>und</strong> an der Gesellschaft orientierte Prävention.<br />
das ist leider nicht das ende der Fahnenstange,<br />
es kommt noch schlimmer:<br />
nRW:<br />
erFolg Für beFristet beschäFtigte in der justiZ<br />
in nRW sind zurzeit in der Justiz ca. 510 Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen in „Zeit<strong>ver</strong>trägen“ beschäftigt.<br />
der Justizminister des landes nordrhein-<br />
Westfalen thomas Kutschaty hat einen offenen<br />
Brief <strong>ver</strong>öffentlicht, der klipp <strong>und</strong> klar feststellt,<br />
dass „eine befristete Beschäftigung, erst recht<br />
wenn sie über viele Jahre andauert, regelmäßig<br />
<strong>di</strong>e lebensplanungen der Betroffenen“ beeinträchtigt“.<br />
Genau darauf hat <strong>di</strong>e Gewerkschaft<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> bei den <strong>ver</strong>schiedensten Gelegenheiten<br />
immer wieder hingewiesen <strong>und</strong> zeitnah abhilfe<br />
eingefordert.<br />
Zunächst soll ein Konzept zur Zeitschiene der in<br />
aussicht gestellten Übernahme erarbeitet werden,<br />
bei dem es vor allem darum geht, wann<br />
wer endlich unbefristet übernommen wird. das<br />
heißt konkret: alle befristet Beschäftigten der<br />
Jahrgänge 1996 bis 2009 erhalten in den nächsten<br />
4 – 5 Jahren unbefristete Verträge. Zusätzlich<br />
soll es auch möglich sein, unbefristete aufstockungen<br />
zu beantragen.<br />
alle Beschäftigten in den Gerichten <strong>und</strong> Staatsanwaltschaften<br />
– vor allem <strong>di</strong>e jetzt betroffenen<br />
jungen Menschen – sollten bei aller Freude über<br />
<strong>di</strong>esen erfolg aber auch realisieren: der erfolg fällt<br />
nicht vom Himmel! Gewerkschaftliches engagement<br />
<strong>und</strong> Hartnäckigkeit lohnen sich.<br />
RaineR SaSSMannSHauSen<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
unberücksichtigt der hohen Pensionierungswelle<br />
ab 2<strong>01</strong>2 in der Berliner Justiz, sollen nach<br />
Wunsch des Finanzsenators ab 2<strong>01</strong>3 weitere 400<br />
Stellen in der Berliner Justiz eingespart werden.<br />
Bis 2<strong>01</strong>7 gehen allein 300 Justizvollzugsbeamte/innen<br />
in den Ruhestand.<br />
<strong>di</strong>e ab September 2<strong>01</strong>1 im Justizvollzug einzustellenden<br />
auszubildenden als Justizvollzugsobersekretär<br />
– anwärter/innen, <strong>di</strong>e dringend<br />
nicht nur für <strong>di</strong>e JVa Heidering benötigt werden,<br />
erhalten bereits vor Beginn der ausbildung ein<br />
Schreiben der Senats<strong>ver</strong>waltung für Justiz, dass<br />
sie aufgr<strong>und</strong> der Sparvorgaben des Senats keine<br />
Übernahmegarantie geben können.<br />
in den Gerichten <strong>und</strong> Straf<strong>ver</strong>folgungsbehörden<br />
herrschen schon jetzt lange Bearbeitungszeiten<br />
mehr unter www.justiz-nrw.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
<strong>und</strong> im Strafvollzug werden Sicherheitsrisiken<br />
durch hohe arbeitsbelastung unserer Kollegen/<br />
innen billigend in Kauf genommen.<br />
<strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Fachkommission Justiz/ Justizvollzug<br />
Berlin sieht mit großer Besorgnis, wie <strong>di</strong>e jetzt<br />
schon von arbeits<strong>ver</strong><strong>di</strong>chtung <strong>und</strong> massi<strong>ver</strong> arbeitsbelastung<br />
betroffenen Kollegen/innen bei<br />
den Gerichten <strong>und</strong> Straf<strong>ver</strong>folgungsbehörden sowie<br />
im Strafvollzug noch mehr belastet werden.<br />
Vergleiche mit anderen <strong>B<strong>und</strong></strong>esländern sind keine<br />
argumente. Wir bleiben als Fachkommission<br />
dran <strong>und</strong> handeln im Sinne unserer Mitglieder.<br />
Clau<strong>di</strong>a leMKe <strong>und</strong> KatJa BOll<br />
Mehr unter https://bb.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
v.l.n.r. NRW-Justizminister Thomas Kutschaty, der Landtagsabgeordnete Marc Herter <strong>und</strong> <strong>di</strong>e<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Abordnung der Auszubildenden, Foto: privat
BRandenBuRG:<br />
justiZ Vergreist<br />
im april traf sich <strong>di</strong>e landesfachgruppe Justiz<br />
Brandenburg zu einer Klausurtagung im <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
Bildungs- <strong>und</strong> Begegnungszentrum Clara Sahlberg<br />
in Berlin-Wannsee. Ziel der Begegnung war<br />
<strong>di</strong>e Festlegung der aktuellen Schwerpunktthemen<br />
<strong>und</strong> <strong>di</strong>e lage der Beschäftigten in der Justiz.<br />
Besonders wichtig waren dabei <strong>di</strong>e analyse<br />
des drastischen Stellenabbaus bis 2<strong>01</strong>9 <strong>und</strong> der<br />
damit zunehmende druck auf <strong>di</strong>e Beschäftigten.<br />
Während <strong>di</strong>e Öffentlichkeit <strong>di</strong>e länge der Gerichts<strong>ver</strong>fahren<br />
kritisiert, plant Brandenburgs Finanzminister<br />
Markov offenbar <strong>di</strong>e abschaffung<br />
der Rechtsstaatlichkeit. nach den <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> vorliegenden<br />
Zahlen soll das ohnehin an der Grenze der<br />
Belastbarkeit arbeitende Justizpersonal bis 2<strong>01</strong>9<br />
noch einmal um mehr als 27% geschröpft werden.<br />
Von heute 5.274 Stellen sollen noch 3.815<br />
übrig bleiben. Jeder vierte arbeitsplatz soll am<br />
ende des Jahrzehnts weg sein. Brandenburgs Finanzminister<br />
(<strong>und</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Kollegen) scheint es egal<br />
zu sein, ob <strong>di</strong>e Verfahrensdauer dann noch länger<br />
ist, Gefangene ausreichend betreut <strong>und</strong> <strong>di</strong>e<br />
Sicherheit gewährleistet werden kann. Hauptsache,<br />
es wird Personal abgebaut.<br />
Schon jetzt gibt es im mittleren <strong>di</strong>enst der Gerichte<br />
(OlG) seit zehn Jahren keine unbefristeten<br />
einstellungen mehr. einzelne Gerichte arbeiten<br />
mittlerweile zu einem Fünftel mit befristet eingestellten<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, so etwa<br />
das landgericht Potsdam.<br />
<strong>und</strong> <strong>di</strong>e Justiz „<strong>ver</strong>greist“ weiter. Realisiert Finanzminister<br />
Markov seine Personalabbauplä-<br />
nRW:<br />
justiZWachtmeister künFtig besser besoldet<br />
Justizwachtmeisterinnen <strong>und</strong> -wachtmeister in<br />
nordrhein-Westfalen werden künftig besser besoldet.<br />
der landtag in düsseldorf hat eine entsprechende<br />
Änderung des landesbesoldungsgesetzes<br />
beschlossen.<br />
Mit <strong>di</strong>esem Schritt wird den im laufe der Jahre<br />
stetig gestiegenen anforderungen an <strong>di</strong>e Beamtinnen<br />
<strong>und</strong> Beamten Rechnung getragen,<br />
erklärte Justizminister thomas Kutschaty. „<strong>di</strong>e<br />
Justizwachtmeisterinnen <strong>und</strong> -wachtmeister haben<br />
<strong>ver</strong>antwortungsvolle hoheitliche aufgaben<br />
zu erfüllen“, betonte der Minister. dazu zähle<br />
unter anderem <strong>di</strong>e aufrechterhaltung von Ruhe,<br />
ne, wird in der Justiz Brandenburg 2<strong>01</strong>9 - besonders<br />
im mittleren Justizbereich - kaum jemand<br />
arbeiten, der nicht mindestens 40 Jahre alt ist.<br />
Gemäß seinen Vorstellungen wird es keine neueinstellungen<br />
mehr geben, nicht einmal befristete<br />
einstellungen. es sollen 1.459 Vollzeitstellen<br />
abgebaut werden. Schon jetzt sind kaum noch<br />
befristete einstellungen, etwa für Mutterschutzzeiten<br />
oder bei längerer erkrankung möglich.<br />
der Justizvollzug wird ganz erheblich unter druck<br />
geraten, wenn Markov es schafft, sich als „Super-<br />
Spar-Minister“ zu profilieren. Sollten ermittlungs-<br />
Ordnung <strong>und</strong> Sicherheit in den Justizgebäuden<br />
deshalb wird das eingangsamt der laufbahn des<br />
Justizwachtmeister<strong>di</strong>enstes von der Besoldungsgruppe<br />
a 3 auf a 4 angehoben. Für <strong>di</strong>e leiterinnen<br />
<strong>und</strong> leiter größerer Wachtmeistereien (in<br />
der Regel mit 20 <strong>und</strong> mehr Planstellen) wird <strong>di</strong>e<br />
Gr<strong>und</strong>lage für <strong>di</strong>e anhebung der Besoldung<br />
des Spitzenamtes von a 6 nach a 7 geschaffen.<br />
<strong>di</strong>es ist ein wichtiges Signal für <strong>di</strong>e anerkennung<br />
<strong>und</strong> Wertschätzung <strong>di</strong>eser Berufsgruppe. <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
begrüßt <strong>di</strong>e entscheidung als einen wichtigen<br />
Schritt hin zu einer besseren <strong>und</strong> leistungsgerechten<br />
Bezahlung der Justizbeamten/innen bei<br />
l änder<br />
Fachgruppe Justiz Brandenburg, v.l.n.r. Peter Schulz, Frank Eisermann, Fredy Wollny, Christian Spahn, Willy<br />
S. Uhe (stehend); Marcel Winter, Kathrin Armbrüster, Elke Jaensch, Heike Becker, Katja Boll (sitzend)<br />
<strong>ver</strong>fahren <strong>und</strong> Straf<strong>ver</strong>fahren wegen personeller<br />
engpässe nicht mehr in angemessener Zeit abgeschlossen<br />
werden können, kann Rechtsstaatlichkeit<br />
nicht mehr garantiert werden. <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<br />
<strong>di</strong>-landesfachgruppe Justiz Brandenburg bleibt<br />
dran <strong>und</strong> wird ihren einfluss auf <strong>di</strong>e Politik nutzen,<br />
um abhilfe zu schaffen. <strong>di</strong>e aufrechterhaltung<br />
der dritten Staatsgewalt muss Priorität haben.<br />
PeteR SCHulZ, KatHRin aR<strong>MB</strong>RÜSteR,<br />
KatJa BOll<br />
Mehr unter https://bb.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
Gerichten <strong>und</strong> Staatsanwaltschaften.<br />
anfang 2<strong>01</strong>0 hatte <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppe<br />
Justiz <strong>di</strong>e anhebung des eingangsamtes im<br />
Justizwachtmeister<strong>di</strong>enst auf a 5 <strong>und</strong> eine ausweitung<br />
des Spitzenamtes nach a 8 gefordert.<br />
einige <strong>B<strong>und</strong></strong>esländer haben entsprechende Besoldungsanhebungen<br />
im Rahmen ihrer <strong>di</strong>enstrechtsreform<br />
bereits vorgesehen.<br />
RaineR SaSSMannSHauSen<br />
Mehr unter www.justiz-nrw.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de <strong>und</strong><br />
www.justiz.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
23
24<br />
l änder<br />
Ver.<strong>di</strong> delegation<br />
beim nds. justiZminister bernd busemann<br />
<strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> landesbezirksfachgruppe Justiz niedersachsen-Bremen<br />
traf sich am 03. Mai 2<strong>01</strong>1<br />
mit dem niedersächsischen Justizminister Bernd<br />
Busemann zu einem erfahrungsaustausch. <strong>di</strong>e<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen berichteten aus ihrem<br />
beruflichen umfeld <strong>und</strong> zeigten Handlungsfelder<br />
auf, auf denen sie vom Justizminister <strong>und</strong> der Politik<br />
unterstützung oder lösungsansätze erwarten.<br />
Justizvollzug<br />
im Justizvollzug brennt den Kollegen <strong>di</strong>e Sonderregelung<br />
gem. § 47 tV-l für Beschäftigte im Justizvollzugs<strong>di</strong>enst<br />
unter den nägeln. Hier geht es<br />
um eine besondere altersgrenze für tarifbeschäftigte,<br />
<strong>di</strong>e gegenüber <strong>ver</strong>gleichbaren Beamten erheblich<br />
benachteiligt werden <strong>und</strong> zu finanziellen<br />
Sonderopfern zur absicherung ihres Ruhestandes<br />
gezwungen werden.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> landesbezirksfachbereichsleiterin Regina<br />
Stein mahnte eine gerechte landeslösung an.<br />
auch <strong>di</strong>e finanziellen auswirkungen für tarifbeschäftigte<br />
im Falle einer ges<strong>und</strong>heitlichen Beschä<strong>di</strong>gung<br />
im <strong>di</strong>enst wurden erörtert. Herr Minister<br />
Busemann zeigte sich sehr problembewusst <strong>und</strong><br />
aufgeschlossen; er sagte entsprechende Prüfaufträge<br />
seines Hauses zu.<br />
als weiteren Gesprächspunkt wiesen <strong>di</strong>e Vertreter<br />
des Justizvollzuges darauf hin, dass <strong>di</strong>e umsetzung<br />
des Übergangsmanagements noch nicht in<br />
allen Vollzugsanstalten reibungslos <strong>ver</strong>läuft. <strong>di</strong>e<br />
Zusammenarbeit zwischen den entlassungskoor<strong>di</strong>natoren,<br />
dem ambulanten Justizsozial<strong>di</strong>enst <strong>und</strong><br />
den trägern der Straffälligenhilfe sei noch nicht<br />
in allen Fällen strukturiert <strong>ver</strong>zahnt.<br />
Hier könnte eine aV des nds. Justizministeriums<br />
zum Übergangsmanagement eine Hilfestellung<br />
für <strong>di</strong>e Praxis bieten. Besonders <strong>di</strong>e Zusammenarbeit<br />
mit den Krankenkassen, den Kommunen,<br />
den Jugendämtern <strong>und</strong> der agentur für arbeit<br />
sei noch <strong>ver</strong>besserungsbedürftig. der Minister sicherte<br />
zu, <strong>di</strong>ese Probleme ressortübergreifend zur<br />
Sprache zu bringen.<br />
richter<strong>di</strong>enst<br />
<strong>di</strong>e Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen des Richter<strong>di</strong>enstes<br />
fordern zunächst eine Übernahme des tarifergebnisses<br />
auf <strong>di</strong>e Richterbesoldung <strong>und</strong> strukturelle<br />
Verbesserungen der R-Besoldung.<br />
den Schwerpunkt der Verbesserungen sehen <strong>di</strong>e<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Richter eher in der eingangsbesoldung als<br />
bei den Spitzenämtern. Vorauszusetzen sei, dass<br />
es sich um einen echten Besoldungszuwachs handele<br />
<strong>und</strong> nicht eine Gegenfinanzierung aus dem<br />
eigenen Ressort erfolge. Ferner werden <strong>di</strong>e Fortbildungsmittel<br />
nicht für auskömmlich angesehen.<br />
<strong>di</strong>e Fach- <strong>und</strong> Methodenfortbildungen müssen<br />
gesteigert werden. Hier bleibe das Justizministerium<br />
hinter den eigenen ansätzen im Personalentwicklungskonzept<br />
zurück. außerdem müsse<br />
<strong>di</strong>e pensenmäßige entlastung für Berufseinsteiger<br />
erneut <strong>di</strong>skutiert werden.<br />
ein weiteres thema war <strong>di</strong>e unterschiedliche Bewertung<br />
der personellen ausstattung der Sozialgerichtsbarkeit.<br />
Hier müsse es darum gehen,<br />
den jetzigen richterlichen Personalbestand über<br />
das Jahr 2<strong>01</strong>2 zu halten. der Minister sicherte<br />
zu, den Geschäftsanfall immer kurzfristig im<br />
Blick zu behalten.<br />
AJsd<br />
<strong>di</strong>e Vertreter des ambulanten Justizsozial<strong>di</strong>enstes<br />
(aJSd) gaben einen kurzen Rückblick <strong>und</strong> beschrieben<br />
den aktuellen Stellenwert des aJSd<br />
in niedersachsen. Rückschauend betrachtet habe<br />
sich das Projekt aJSd gelohnt. es bleibe aber<br />
weiterer entwicklungs- <strong>und</strong> Verbesserungsbedarf<br />
anzumelden. Völlig unbefrie<strong>di</strong>gend sei <strong>di</strong>e<br />
hohe Fallzahlenbelastung. daneben belasten den<br />
aJSd <strong>di</strong>e fehlenden unterstützungs- <strong>und</strong> Serviceleistungen,<br />
<strong>di</strong>e früher <strong>di</strong>e landgerichte erbracht<br />
haben. der Zustand <strong>und</strong> <strong>di</strong>e ausstattung einzelner<br />
Büros <strong>und</strong> <strong>di</strong>enststellen zeigten einen hohen<br />
nachholbedarf.<br />
Fachlich kritisch wird <strong>di</strong>e reine Risikoorientierung<br />
gesehen. es zeigen sich bereits Konflikte zwischen<br />
den erwartungen der Richterinnen <strong>und</strong> Richter<br />
<strong>und</strong> den Verwaltungsvorgaben für <strong>di</strong>e Justizsozialarbeiter.<br />
Mit Sorge betrachten <strong>di</strong>e angehörigen<br />
des aJSd den eventuellen aufgabenzuwachs im<br />
Zusammenhang mit der einführung der elektronischen<br />
Überwachung ehemaliger inhaftierter. ein<br />
Personalaufbau sei dann unerlässlich.<br />
<strong>di</strong>e unbefrie<strong>di</strong>gende Beförderungssituation - insbesondere<br />
älterer Kollegen - wurde thematisiert.<br />
Strukturell müsse es möglich sein, auch über <strong>di</strong>e<br />
Fachlichkeit Spitzenämter zu erreichen. ein alleiniges<br />
abstellen auf <strong>di</strong>e Übernahme von Verwaltungstätigkeiten<br />
entspräche im Kern nicht dem<br />
Berufsbild des Justizsozialarbeiters.<br />
Herr Minister Busemann nannte <strong>di</strong>e Forderungen<br />
zum teil als berechtigt <strong>und</strong> sagte zu, im Zuge der<br />
Haushaltsberatungen um entspannung an der einen<br />
oder anderen Stelle bemüht zu sein.<br />
Allgemeine Justiz<strong>ver</strong>wAltung<br />
aus dem Bereich der allgemeinen Justiz<strong>ver</strong>waltung<br />
trugen <strong>di</strong>e Vertreter vor, dass sich <strong>di</strong>e tarifbeschäftigten<br />
bei den Gerichten <strong>und</strong> Staatsanwaltschaften<br />
in ihrer beruflichen entwicklung<br />
eingeschränkt fühlen. durch <strong>di</strong>e umstellung auf<br />
<strong>di</strong>e Beamtenausbildung in der mittleren Beschäftigungsebene<br />
wurde für <strong>di</strong>e tarifbeschäftigten das<br />
Berufsbild geschlossen. es könne aber nicht angehen,<br />
dass tarifbeschäftigte, <strong>di</strong>e noch 20 bis 25<br />
Berufsjahre vor sich hätten, keine Qualifizierungs-<br />
<strong>und</strong> entwicklungsperspektiven hätten.<br />
<strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen begrüßen<br />
ausdrücklich das Personalentwicklungskonzept<br />
für <strong>di</strong>e angehörigen der mittleren Beschäftigungsebene,<br />
zumal es für qualifizierte Mitarbeiter<br />
einen Praxisaufstieg bis zur Besoldungsgruppe<br />
a 11 zulasse. <strong>di</strong>e tarifbeschäftigten machten<br />
Herrn Minister Busemann deutlich, dass das Personalentwicklungskonzept<br />
zwar bei den anforderungsprofilen<br />
<strong>di</strong>e tarifbeschäftigten in Klammerzusätzen<br />
mit erwähnen, das Modell jedoch<br />
an den <strong>di</strong>enstpostenbeschreibungen für Beamte<br />
ausgerichtet sei.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> möchte erreichen, dass in der niedersächsischen<br />
Justiz ein Qualifizierungs- <strong>und</strong> aufstiegsmodell<br />
entwickelt wird, das den tarifbeschäftigten<br />
durch qualifizierende Weiterbildung in der Rechtspflege<br />
<strong>und</strong> in der Verwaltung aufstiegsmöglichkeiten<br />
bis zur entgeltgruppe e 11 eröffnet. im<br />
Bereich der Kostenbearbeitung, auf Verwaltungs<strong>di</strong>enstposten<br />
<strong>und</strong> im Bereich der Kosten-leistungs-<br />
Rechnung/Budgetierung sieht <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>di</strong>ese anforderungsprofile<br />
als unproblematisch erreichbar an.<br />
Herr Minister Busemann zeigte für das berechtigte<br />
interesse der tarifbeschäftigten Verständnis <strong>und</strong><br />
sagte eine weitere Prüfung in seinem Hause zu.<br />
Bei nächster Gelegenheit wird das Vorbringen mit<br />
dem Geschäftsbereich erörtert.<br />
<strong>di</strong>e Gespräche sind in angenehmer atmosphäre<br />
<strong>ver</strong>laufen<strong>und</strong> sollen im Herbst fortgesetzt werden.<br />
VeR.<strong>di</strong> landeSFaCHGRuPPenVORStand JuStiZ
stationierungsstreitkräfte<br />
organisationswahLen 2<strong>01</strong>1<br />
liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
<strong>di</strong>e Organisationswahlen gehen ins Finale <strong>und</strong><br />
finden ihren abschluss mit dem <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>eskongress<br />
im September 2<strong>01</strong>1. <strong>di</strong>e Mitglieder<br />
der neuen <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppe Stationierungsstreitkräfte<br />
sind bereits nominiert/gewählt <strong>und</strong><br />
sie werden in der neuen Konstellation nach der<br />
Konstituierung ihre arbeit aufnehmen.<br />
Bei den Stationierungsstreitkräften entscheiden<br />
Regierungen u. a. über <strong>di</strong>e Personalhaushalte<br />
der Zivilbeschäftigten. Weitere Schließungsankün<strong>di</strong>gungen<br />
(abzug der Streitkräfte) reduziert<br />
<strong>di</strong>e anzahl der Zivilbeschäftigten in deutschland<br />
erheblich. deshalb hat <strong>di</strong>e politische arbeit mit<br />
den Hauptquartieren der entsendestaaten eine<br />
hohe Bedeutung.<br />
trotz aller politischen Bemühungen ist es bis<br />
heute nicht gelungen, den Betriebs<strong>ver</strong>tretungen<br />
anstelle der informationsrechte gem. BPers-<br />
VG <strong>und</strong> nato-truppenstatut echte Mitbestimmung<br />
zu gewähren.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Forderungen im Zusammenhang mit den<br />
weiteren Schließungsankün<strong>di</strong>gungen sind:<br />
angebot der arbeitgeber sorgte Für<br />
empörung bei Ver.<strong>di</strong>-tariFkommission!<br />
am 14./15 april 2<strong>01</strong>1 wurden in Berlin <strong>di</strong>e tarif<strong>ver</strong>handlungen<br />
für <strong>di</strong>e Zivilbeschäftigten bei den<br />
Stationierungsstreitkräften in der zweiten R<strong>und</strong>e<br />
fortgesetzt. <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-tarifkommission trug<br />
erneut ihre Forderung bei den arbeitgebern vor:<br />
lineare erhöhung der löhne, Gehälter <strong>und</strong> ausbildungs<strong>ver</strong>gütungen<br />
um 5 %<br />
eine laufzeit der tarif<strong>ver</strong>einbarung von 12<br />
Monaten.<br />
<strong>di</strong>e arbeitgeber<strong>ver</strong>treter entgegneten uns wieder,<br />
dass <strong>di</strong>e Haushalte der entsendestaaten <strong>und</strong><br />
nationales Recht keine anhebung der löhne <strong>und</strong><br />
Gehälter sowie der ausbildungs<strong>ver</strong>gütungen zuließen.<br />
Wir machten deutlich, dass <strong>di</strong>ese Vorgehensweise<br />
keine Basis für tarif<strong>ver</strong>handlungen<br />
sein kann. nach weiterer Son<strong>di</strong>erung der sehr<br />
gegensätzlichen auffassungen boten <strong>di</strong>e arbeitgeber<br />
für 2<strong>01</strong>1 <strong>und</strong> 2<strong>01</strong>2 jeweils eine einmalzahlung<br />
von 100 euro (auszubildende 50<br />
euro) <strong>und</strong> <strong>di</strong>e befristete Übernahme der auszubildenden<br />
für 12 Monate an.<br />
<strong>di</strong>eses angebot der arbeitgeber sorgte in der<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-tarifkommission für Wut <strong>und</strong> empörung!<br />
<strong>di</strong>e mitglieder der neuen <strong>B<strong>und</strong></strong>esfAchgruPPe stAtionierungsstreitkräfte:<br />
1 alexander Brehm SSK Bayern<br />
2 Christa Stumpf SSK nRW<br />
3 Vanessa Vogel SSK Jugend<br />
4 Wolfgang von Oesen SSK niedersachsen-Bremen<br />
5 Petra Märkl SSK Bayern<br />
6 adelheid Bagusat SSK Hessen<br />
7 Regina <strong>di</strong>vivier SSK air-Force -Rheinland-Pfalz<br />
8 Jutta Summers SSK Baden-Württemberg<br />
9 andreas Rogel SSK Rheinland-Pfalz<br />
10 Jürgen Senz SSK nato-nRW<br />
transfergesellschaften<br />
Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsgesellschaften<br />
Fortbildung- <strong>und</strong> Qualifizierung<br />
Gleichbehandlung der arbeitnehmergruppen<br />
Finanzierung <strong>und</strong> Organisation ??<br />
Vorrangige unterbringung der Betroffenen in<br />
einrichtungen der Region <strong>und</strong> Kommunen<br />
Kon<strong>ver</strong>sionsprojekte<br />
ein weiterer Schwerpunkt unserer arbeit be-<br />
Mitglieder der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Tarifkommission<br />
Zum ende des ersten Verhandlungstages forderte<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> daher <strong>di</strong>e arbeitgeber auf, ihre auffassung<br />
zu überdenken <strong>und</strong> ernsthafte Verhandlungen<br />
zu führen.<br />
am zweiten tag signalisierten <strong>di</strong>e arbeitgeber,<br />
dass sie nach großen Bemühungen gegenüber<br />
den Hauptquartieren in der nacht das angebot<br />
der einmalzahlungen auf 300 euro erhöhen<br />
ak tuell<br />
anspruchen <strong>di</strong>e lohn- <strong>und</strong> Gehaltstarif<strong>ver</strong>handlungen.<br />
Gleiches gilt für <strong>di</strong>e Wahlen der<br />
Betriebs<strong>ver</strong>tretungen <strong>und</strong> JaVen bei den Stationierungsstreitkräften.<br />
ein weiterer wichtiger Punkt bei den SSK ist <strong>di</strong>e<br />
Bildungsarbeit. Seit 2007 würden insgesamt 70<br />
Seminare durchgeführt. in 2009 fand eine tarifpolitische<br />
Konferenz unter dem Motto: „Soziale<br />
Sicherung, tarifpolitik im Wandel“ statt.<br />
KlauS-<strong>di</strong>eteR KRÜGeR <strong>und</strong> MiCHael PeteRS<br />
könnten. Sie machten uns deutlich, dass <strong>di</strong>eses<br />
angebot für sie <strong>di</strong>e absolute Schmerzgrenze<br />
(„Höchstangebot“) sei.<br />
Bei einer Preissteigerung von 2,1 % ist das ein<br />
tropfen auf den heißen Stein. So <strong>di</strong>e Mitglieder<br />
der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-tarifkommission.<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
25
26<br />
ak tuell<br />
statistische ämter<br />
Warum heisst der Zensus eigentlich Zensus?<br />
Volkszählung war einmal. es gab ja auch mal<br />
Raider, <strong>und</strong> „Raider heißt jetzt twix, sonst ändert<br />
sich nix“. das dSF ist Sport1, Villarriba <strong>und</strong> Villabajo<br />
putzen mit dawn statt mit Fairy ultra um<br />
<strong>di</strong>e Wette, Viag interkom wurde zu o2, das arbeitsamt<br />
zur arbeitsagentur, Mozilla Firefox begann<br />
als Phönix, <strong>und</strong> auch das Statistische <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt<br />
<strong>ver</strong>sucht sich als destatis zu etablieren.<br />
Political correctness? Vereinfachung der Produktion?<br />
Hoffnung auf größere Beliebtheit? Schöner?<br />
Moderner? einprägsamer?<br />
Bei dawn brachen <strong>di</strong>e Verkaufszahlen in deutschland<br />
übrigens nach der namensänderung dramatisch<br />
ein, <strong>und</strong> Villarriba <strong>und</strong> Villabajo putzen<br />
wieder mit deR Fettlöseformel Fairy ultra. <strong>und</strong><br />
nun heißt <strong>di</strong>e Volkszählung also Zensus - oder<br />
ganz korrekt „Zensus 2<strong>01</strong>1“! <strong>di</strong>e letzte Volkszählung<br />
war 1987 (ddR 1981). 1987? da gab<br />
es noch tennis im tV, Jennifer Grey <strong>und</strong> Patrick<br />
Swayze tanzten in <strong>di</strong>rty dancing, Gorbatschow<br />
begann mit Perestroika, es drehten sich noch r<strong>und</strong>e<br />
schwarze Scheiben, genannt Schallplatten, <strong>und</strong><br />
es gab <strong>di</strong>e Volkszählung. das hieß: Boykott, Bürgerprotest,<br />
Bombendrohungen, <strong>und</strong> jede Menge<br />
demonstrationen dagegen. also eigentlich<br />
ein neuer schritt Zur stärkung der Qualität<br />
der europäischen statistiken<br />
<strong>di</strong>e Kommission <strong>ver</strong>abschiedete am Freitag, den<br />
15. april, eine Mitteilung zur Stärkung der Qualität<br />
der europäischen Statistiken, <strong>di</strong>e auf Vorbeugung<br />
statt auf Korrektur abzielt.<br />
<strong>di</strong>e Mitteilung ‚ein robustes Qualitätsmanagement<br />
für <strong>di</strong>e europäischen Statistiken‘ schlägt unter anderem<br />
folgendes vor:<br />
<strong>di</strong>e Stärkung der Go<strong>ver</strong>nance des europäischen<br />
Statistischen Systems,<br />
<strong>di</strong>e weitere Standar<strong>di</strong>sierung der Haushaltsdaten,<br />
<strong>di</strong>e regelmäßige Prüfung der Qualität der daten,<br />
<strong>di</strong>e nationalen statistischen Ämtern von staatlichen<br />
Stellen bereitgestellt werden,<br />
<strong>di</strong>e Bewertung des Risikos von Revisionen in<br />
einem frühen Sta<strong>di</strong>um.<br />
<strong>di</strong>es ist <strong>di</strong>e jüngste Maßnahme, um <strong>di</strong>e Qualität<br />
der europäischen Statistiken zu <strong>ver</strong>bessern,<br />
welches ein Ziel von entscheidender Bedeutung<br />
für <strong>di</strong>e Stärkung der wirtschaftspolitischen Steue-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
Stuttgart 21 - nur hatten <strong>di</strong>e demonstranten in<br />
den 80er Jahren dauerwelle, leggings mit Stulpen,<br />
Schulterpolster, Stirnbänder, pastellfarbene<br />
anzüge à la Miami Vice oder zumindest tennissocken<br />
an. Ähnlich ist es im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />
mit der Volkszählung <strong>und</strong> dem Zensus. Weg vom<br />
alten abakus-Mief, dem bitteren Beigeschmack<br />
<strong>und</strong> den Volkszählungsgegnern - hin zu etwas<br />
anderem: schick, modern, kurz <strong>und</strong> vor allem<br />
erstmal anders.<br />
alte Zöpfe - neue namen? Vordergrün<strong>di</strong>g könnte<br />
man sagen: Ja, na <strong>und</strong>? da muss man keine Werbeagentur<br />
beauftragen. das liegt doch auf der<br />
Hand: Her mit einem neuen image! Schlechter<br />
als das image der Volkszählung 1987 kann das<br />
Zensus 2<strong>01</strong>1-image doch kaum werden, oder?<br />
Stimmt! aber der Zensus 2<strong>01</strong>1 ist auch metho<strong>di</strong>sch<br />
etwas neues <strong>und</strong> vor allem ganz anders als<br />
1987. damals gab es eine tra<strong>di</strong>tionelle Volkszäh-<br />
rung für den euroraum <strong>und</strong> <strong>di</strong>e eu als Ganzes ist.<br />
Olli Rehn, Kommissar für Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen,<br />
sagte:<br />
„ich werde keine Mühen scheuen, um <strong>di</strong>e höchste<br />
Qualität von statistischen in<strong>di</strong>katoren sicherzustellen,<br />
<strong>und</strong> um <strong>di</strong>es zu erreichen müssen wir auf<br />
Vorbeugung statt auf Korrektur setzten, welches<br />
genau derselbe ansatz ist, den wir zur Stärkung<br />
der wirtschaftspolitischen Steuerung anwenden.<br />
Gleichzeitig müssen wir <strong>di</strong>e unabhängigkeit des<br />
europäischen Statistischen Systems stärken.“<br />
<strong>di</strong>e Mitteilung beinhaltet eine Reihe von initiative<br />
zur Vervollstän<strong>di</strong>gung des robusten Rahmens,<br />
welcher für <strong>di</strong>e Gewährleistung der Qualität<br />
der europäischen Statistiken nötig ist, für <strong>di</strong>e<br />
wirtschaftspolitische Steuerung als Ganzes <strong>und</strong><br />
insbesondere für das Verfahren bei einem übermäßigen<br />
defizit. <strong>di</strong>es baut auf den bestehenden<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für <strong>di</strong>e hochwertige Qualität bei der<br />
erstellung von europäischen Statistiken auf. alle<br />
Statistikbereiche werden von <strong>di</strong>esem <strong>ver</strong>besserten<br />
lung, d.h., alle Menschen in deutschland wurden<br />
befragt. Beim Zensus 2<strong>01</strong>1 werden nur ein drittel<br />
der Bevölkerung <strong>di</strong>rekt befragt - <strong>und</strong> trotzdem<br />
werden alle bei der Zählung berücksichtigt, denn<br />
es werden daten genutzt, <strong>di</strong>e in Registern der<br />
Verwaltung bereits vorhanden sind, z.B. in den<br />
einwohnermeldeämtern, der <strong>B<strong>und</strong></strong>esagentur für<br />
arbeit <strong>und</strong> bei den öffentlichen arbeitgebern.<br />
darum spricht man auch von einem registergestützten<br />
Zensus. es ist also doch ein bisschen anders<br />
als bei Raider <strong>und</strong> twix.<br />
Was noch für den neuen Begriff spricht: „Zensus“<br />
ist auch international üblich <strong>und</strong> wesentlich<br />
leichter <strong>ver</strong>ständlich als „Volkszählung“. logisch,<br />
<strong>di</strong>e englische Übersetzung lautet ja auch „census“.<br />
eine Schwierigkeit gibt es aller<strong>di</strong>ngs: <strong>di</strong>e Mehrzahl<br />
von Zensus ist nicht Zensen (so stand es jahrelang<br />
auf der Homepage des <strong>B<strong>und</strong></strong>esamtes), sondern<br />
Zensus (gesprochen Zensuuuuuuus). <strong>und</strong> einen<br />
echten Haken hat der neue name dann doch: in<br />
Zukunft soll alle 10 Jahre ein Zensus stattfinden.<br />
2<strong>01</strong>1, plus zehn Jahre, rechne, rechne....<br />
Oh Gott, 2021! Zensus 21!Wie war das doch<br />
gleich mit Stuttgart 21?<br />
Qualitätsmanagement profitieren, welches ein<br />
Schlüsselfaktor für den erfolg von bedeutenden<br />
politischen initiativen, wie der Strategie „europa<br />
2020“ für Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung <strong>und</strong> der<br />
Koor<strong>di</strong>nierung der Wirtschaftspolitik in der europäischen<br />
union, ist.<br />
deutliche Fortschritte wurden bereits durch <strong>di</strong>e<br />
Schaffung des notwenigen Rahmens zur Sicherung<br />
der Qualität <strong>und</strong> Zu<strong>ver</strong>lässigkeit der europäischen<br />
Statistiken erreicht. in den letzten Jahren wurde<br />
<strong>di</strong>e Go<strong>ver</strong>nance des europäischen Statistischen<br />
Systems, insbesondere durch <strong>di</strong>e annahme des<br />
Verhaltenskodex für europäische Statistiken, <strong>ver</strong>bessert.<br />
das europäische Beratungsgremium für<br />
<strong>di</strong>e Statistische Go<strong>ver</strong>nance wurde 2009 eingesetzt,<br />
um eine unabhängige Übersicht über <strong>di</strong>e<br />
umsetzung des Verhaltenskodex bereitzustellen.<br />
das System wurde durch das in-Kraft-treten der<br />
Verordnung (eC) nr. 223/2009 über europäische<br />
Statistiken weiter gestärkt sowie durch <strong>di</strong>e erweiterten<br />
Befugnisse, <strong>di</strong>e eurostat im Jahr 2<strong>01</strong>0 erhal
ten hat, um <strong>di</strong>e Statistiken der öffentlichen Finanzen<br />
bei dem Verfahren bei einem übermäßigen<br />
defizit besser zu kontrollieren.<br />
<strong>di</strong>e Mitteilung soll zu einer weiteren Verbesserung<br />
der art, wie europäische Statistiken <strong>ver</strong>waltet<br />
werden, beitragen <strong>und</strong> zwar durch eine<br />
Überarbeitung der Rahmen<strong>ver</strong>ordnung über europäische<br />
Statistiken <strong>und</strong> durch <strong>di</strong>e aktualisierung<br />
des Verhaltenskodex für europäische Statistiken.<br />
ein neues Verfahren für <strong>di</strong>e anwendung<br />
<strong>di</strong>eses Kodex durch <strong>di</strong>e nationalen statistischen<br />
Ämter <strong>und</strong> andere statistische Stellen wird eingeführt<br />
werden. <strong>di</strong>e Mitgliedstaaten werden er-<br />
sucht, <strong>di</strong>e ‚Verpflichtungen für zu<strong>ver</strong>lässige Statistiken‘<br />
zu unterzeichnen, mit der sie sich formal<br />
dazu <strong>ver</strong>pflichten, alle nötigen Maßnahmen für<br />
den erhalt der Vertrauenswür<strong>di</strong>gkeit ihrer Statistiken<br />
<strong>und</strong> für <strong>di</strong>e Überwachung der einhaltung<br />
des Kodex zu ergreifen.<br />
Speziell in Bezug auf <strong>di</strong>e Qualität der öffentlichen<br />
Finanzstatistiken wird vorgeschlagen, allmählich<br />
von einem korrektiven zu einem eher präventiv<br />
ausgerichteten Konzept überzugehen. Präventive<br />
Maßnahmen, wie eine Förderung der weiteren<br />
Standar<strong>di</strong>sierung der Haushaltsdaten <strong>und</strong> eine<br />
umfassendere anwendung von Risikobewertung,<br />
inFormationstechnologie<br />
<strong>und</strong> statistik in niedersachsen<br />
am <strong>01</strong>.03.2008 sind das niedersächsische landesamt<br />
für Statistik <strong>und</strong> das informatikzentrum<br />
niedersachsen zum landesbetrieb für Statistik<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie niedersachsen<br />
(lSKn) fusioniert worden.<br />
<strong>di</strong>eser landesbetrieb ist der zentrale <strong>di</strong>enstleister<br />
der niedersächsischen landes<strong>ver</strong>waltung für<br />
<strong>di</strong>e informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
<strong>und</strong> <strong>di</strong>e zentrale landesstatistikbehörde.<br />
Für beide aufgaben haben sich in den letzten<br />
Jahren <strong>di</strong>e Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen stark <strong>ver</strong>ändert.<br />
ausgelöst durch <strong>di</strong>e empfehlungen der Rechnungshöfe<br />
im Jahre 2002, hat bei den Statistikern<br />
der Masterplan zur Reform der amtlichen<br />
Statistik u.a. zu einer <strong>ver</strong>besserten Zusammenarbeit<br />
der landesstatistikbehörden geführt. Ob<br />
<strong>di</strong>ese optimierte Kooperation, <strong>di</strong>e als länderübergreifende<br />
Form der Zusammenarbeit anerkannt<br />
ist <strong>und</strong> als vorbildlich gilt, am ende zum<br />
erhalt der föderalen Struktur der amtlichen Statistik<br />
reichen wird, das wird zu entscheiden sein,<br />
wenn <strong>di</strong>e für <strong>di</strong>e amtliche Statistik aktuell größte<br />
Herausforderung bewältigt ist, der Zensus 2<strong>01</strong>1.<br />
<strong>di</strong>e Probleme der informationstechnologie in niedersachsen<br />
sind hausgemacht. Chief information<br />
Officer (CiO) des landes niedersachsen, dr.<br />
Christoph lahmann, ist mittlerweile nicht nur it-<br />
Bevöllmächtigter des landes niedersachsen sondern<br />
auch der Vorstandsvorsitzende des lSKn.<br />
er ist maßgeblich für <strong>di</strong>e Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen<br />
<strong>ver</strong>antwortlich, in denen sich <strong>di</strong>e informationstechnologie<br />
in der niedersächsischen landes<strong>ver</strong>waltung<br />
entwickelt. Zahlreiche Projekte werden<br />
einfach als erfolgreich beendet bezeichnet <strong>und</strong><br />
bringen niedersachsen nicht wirklich voran. eine<br />
von der landesregierung bereits 2006 beschlossene<br />
Zentralisierung von it-aufgaben in niedersachsen<br />
wurde nur halbherzig umgesetzt. es<br />
wurden bei weitem nicht <strong>di</strong>e notwen<strong>di</strong>gen personellen<br />
Ressourcen bereitgestellt <strong>und</strong> <strong>di</strong>e notwen<strong>di</strong>ge<br />
Standar<strong>di</strong>sierung von Hard- <strong>und</strong> Software<br />
nicht umgesetzt, u.a. auch be<strong>di</strong>ngt durch<br />
Ressortegoismen. damit war klar, dass <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
des lSKn trotz größtem einsatz nicht<br />
in <strong>di</strong>e lage <strong>ver</strong>setzt waren, alle K<strong>und</strong>enwünsche<br />
zur vollsten Zufriedenheit erfüllen zu können.<br />
werden zu einer besseren identifizierung, Beurteilung<br />
<strong>und</strong> Überwachung von signifikanten Risiken<br />
in einem frühen Sta<strong>di</strong>um beitragen. <strong>di</strong>es wird <strong>di</strong>e<br />
Möglichkeit beinhalten, <strong>di</strong>e Qualität der daten,<br />
<strong>di</strong>e den nationalen statistischen Ämtern von anderen<br />
Stellen zur Verwendung<br />
bei der erstel-<br />
ak tuell<br />
lung der öffentlichen<br />
Finanzstatistiken bereitgestellt werden, regelmäßig<br />
zu beurteilen, in Zusammenarbeit mit den nationalen<br />
Rechnungshöfen in den Mitgliedstaaten.<br />
Quelle: iP/11/482, Brüssel, den 18. april 2<strong>01</strong>1<br />
Der <strong>B<strong>und</strong></strong>esvorsitzende Frank Bsirske anlässlich der Personal<strong>ver</strong>sammlung des Landesbetriebes<br />
für Statistik <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie Niedersachsen mit Mitgliedern der Betriebsgruppe.<br />
v.l.n.r.: Martina Hamich, Susanne Eckartsberg, Sabine Prinz, Frank Bsirske, Fredy Krause, Volker<br />
Hurth, Katja Hintze, Sven-Erik Fleege<br />
<strong>di</strong>ese unzufriedenheit der K<strong>und</strong>en nehmen nun<br />
der innenminister niedersachsens <strong>und</strong> seine Berater<br />
zum anlass, teile der it-arbeitsplatzbetreuung<br />
an Private abzugeben, so wie es <strong>di</strong>e FdP anlässlich<br />
der letzten landtagswahl bereits in ihrem<br />
Programm stehen hatte.<br />
<strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Betriebsgruppe im lSKn hat <strong>di</strong>e Vorgehensweise<br />
des Ministers <strong>und</strong> seiner Berater in<br />
einem offenen Brief an <strong>di</strong>e Mitglieder der niedersächsischen<br />
landesregierung kritisiert <strong>und</strong><br />
aufgefordert, <strong>di</strong>e aufgaben nicht auszuschreiben<br />
<strong>und</strong> lieber <strong>di</strong>e Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen zu <strong>ver</strong>bessern<br />
<strong>und</strong> in eine moderne landes<strong>ver</strong>waltung<br />
<strong>und</strong> motivierte Beschäftigte zu investieren. u.a.<br />
wurde kritisiert, dass alles viel teurer wird <strong>und</strong><br />
das land sich ohne not von Privaten abhängig<br />
macht, ein Risiko, dass kein <strong>ver</strong>gleichbares Flächenland<br />
eingeht. Gerne wird entgegnet, dass in<br />
Bayern <strong>und</strong> Baden-Württemberg mit der Vergabe<br />
<strong>di</strong>eser aufgaben an Private gute erfahrungen<br />
gemacht werden. der entscheidende unterschied<br />
wird jedoch auch gern <strong>ver</strong>schwiegen: in Bayern<br />
<strong>und</strong> in Baden-Württemberg sind es einzelne Res-<br />
sorts, <strong>di</strong>e für sich <strong>di</strong>e entscheidung getroffen haben,<br />
sich entsprechend unterstützen zu lassen.<br />
in niedersachsen soll <strong>di</strong>e Vergabe der it-arbeitsplatzbetreuung<br />
an dritte gegen den Willen vieler<br />
Ressorts durchgedrückt werden. Weil gerade<br />
<strong>di</strong>e unterschiedlichen Ressorthoheiten <strong>und</strong> <strong>di</strong>e<br />
damit einhergehenden entscheidungsbefugnisse<br />
in der Vergangenheit <strong>di</strong>e Vereinheitlichung der<br />
Hard- <strong>und</strong> Softwarestandards <strong>ver</strong>hindert haben<br />
<strong>und</strong> mit ursache für das debakel in niedersachsen<br />
sind. nun will man also durch <strong>di</strong>e Verträge<br />
mit externen <strong>di</strong>enstleistern durch <strong>di</strong>e Hintertür<br />
<strong>di</strong>e Standar<strong>di</strong>sierung durchsetzen.<br />
„in niedersachsen orientiert sich <strong>di</strong>e Verwaltungsmodernisierung<br />
u. a. an den Gr<strong>und</strong>sätzen „Konzentration<br />
des Staates auf seine Kernaufgaben“<br />
<strong>und</strong> „Beauftragung privater <strong>di</strong>enstleister“. <strong>di</strong>e<br />
it-arbeitsplatzbetreuung muss demnach nicht<br />
notwen<strong>di</strong>gerweise von landespersonal wahrgenommen<br />
werden“, heißt es aus dem Ministerium.<br />
damit ist zumindest klar, wohin <strong>di</strong>e Reise der it<br />
in der niedersächsischen landes<strong>ver</strong>waltung gehen<br />
soll. Koste es was es wolle.<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
27
28<br />
ak tuell<br />
Für eine moderne b<strong>und</strong>esstatistik<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>eSVeRBand deR deutSCHen induStRie (B<strong>di</strong>) <strong>und</strong> <strong>di</strong>e <strong>B<strong>und</strong></strong>eSVeReiniGunG deR deut-<br />
SCHen aRBeitGeBeRVeRBÄnde (Bda) BeSCHlieSSen GeMeinSaMeS eCKPunKtePaPieR FÜR eine<br />
ReFORM deS StatiStiSCHen ReCHtSRaHMenS.<br />
B<strong>di</strong> <strong>und</strong> Bda haben am 19.april 2<strong>01</strong>1 eckpunkte<br />
für eine Reform des <strong>B<strong>und</strong></strong>esstatistikgesetzes<br />
(BStatG) <strong>ver</strong>abschiedet. darin wird <strong>di</strong>e notwen<strong>di</strong>gkeit<br />
zum ausdruck gebracht, den statistischen<br />
Rechtsrahmen gr<strong>und</strong>legend zu reformieren <strong>und</strong><br />
den erfordernissen einer modernen informationsgesellschaft<br />
anzupassen. als Spannungsfeld<br />
wird dabei erkannt, dass sich einerseits amtliche<br />
Statistik dem rasant wandelnden informationsbedarf<br />
schnell <strong>und</strong> flexibel stellen muss, andererseits<br />
mit stetig rückläufigen Ressourcen konfrontiert<br />
ist. ein weiterer Konflikt ergibt sich aus<br />
den wachsenden informationsbedürfnissen, national<br />
wie international, auf der einen Seite <strong>und</strong><br />
der notwen<strong>di</strong>gkeit, Belastungen für auskunftspflichtige<br />
zu minimieren.<br />
Wie sich <strong>di</strong>e amtliche Statistik in deutschland <strong>di</strong>esen<br />
Herausforderungen stellen kann <strong>und</strong> welche<br />
Veränderungen dazu notwen<strong>di</strong>g sind, dazu machen<br />
B<strong>di</strong> <strong>und</strong> Bda konkrete Vorschläge, <strong>di</strong>e an<br />
<strong>di</strong>eser Stelle kurz mit auszügen aus dem Papier<br />
umrissen werden sollen. <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Personalräte<br />
<strong>und</strong> –Vertrauensleute werden auf ihrem Seminar<br />
(16.Mai bis 20.Mai) über <strong>di</strong>eses eckpunktepapier<br />
noch detailliert beraten <strong>und</strong> ggf. eine Position<br />
beziehen.<br />
den gesellschAftlichen stellenwert der<br />
stAtistik stärken<br />
„<strong>di</strong>e notwen<strong>di</strong>ge Gesetzesnovelle muss genutzt<br />
werden, um den Stellenwert der amtlichen Statistik<br />
für unsere demokratische Gesellschaft zu<br />
festigen.<br />
Hierzu sollte in § 1 BStatG der nutzen der Statistik<br />
als Voraussetzung für fun<strong>di</strong>erte in<strong>di</strong>viduelle,<br />
unternehmerische <strong>und</strong> politische entscheidungen<br />
stärker herausgestellt <strong>und</strong> der umfassende infrastrukturcharakter<br />
der amtlichen Statistik für<br />
<strong>di</strong>e Wissensgesellschaft stärker herausgearbeitet<br />
werden.“<br />
Bedürfnisse Aller stAtistiknutzer Berücksichtigen<br />
„das BStatG ist zu einseitig auf <strong>di</strong>e Bedürfnisse<br />
der obersten <strong>B<strong>und</strong></strong>esbehörden fokussiert. <strong>di</strong>es<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
wird dem infrastrukturcharakter der amtlichen<br />
Statistik für <strong>di</strong>e breite Öffentlichkeit nicht gerecht.<br />
<strong>di</strong>e amtliche Statistik ist eben nicht allein<br />
der Politik <strong>ver</strong>pflichtet, sondern gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
der gesamten Gesellschaft.“<br />
rechtliche Anordnung von stAtistiken<br />
<strong>ver</strong>einfAchen<br />
„Ohne eine lockerung des legalitätsprinzips<br />
wird es keine nachhaltigen Veränderungen bei<br />
der Flexibilisierung geben. einfache Rechts<strong>ver</strong>ordnungen<br />
reichen in vielen Fällen völlig aus, um<br />
statistische erhebungen zu legitimieren. in fast<br />
allen europäischen ländern wird <strong>di</strong>eses Verfahren<br />
angewandt.<br />
des Weiteren sollten sich gesetzliche Statistikregelungen,<br />
wo sie notwen<strong>di</strong>g bleiben, auf einen<br />
Mindestregelungsumfang beschränken. erhebungsdetails<br />
gehören nicht in Gesetze, denn<br />
gerade sie sind <strong>di</strong>e Stellschrauben für eine anpassung<br />
an Veränderungen.“<br />
PotenziAle der <strong>ver</strong>wAltungsdAtennutzung<br />
Besser AusschöPfen<br />
„<strong>di</strong>e Voraussetzung für <strong>di</strong>e Verwendung von Verwaltungsdaten<br />
ist <strong>di</strong>e Sicherstellung von aktualität<br />
<strong>und</strong> Qualität. Überall, wo Verwaltungsdaten<br />
erhoben werden, sollten daher statistische Belange<br />
von vornherein systematisch in <strong>di</strong>e Konzeption<br />
<strong>und</strong> durchführung mit einbezogen werden.<br />
auch <strong>di</strong>e einführung einer b<strong>und</strong>esweit einheitlichen<br />
Wirtschaftsidentifikationsnummer wäre<br />
ein geeignetes instrument, um <strong>di</strong>e Qualität <strong>und</strong><br />
Verwendbarkeit von Verwaltungsdaten zu erhöhen.<br />
das jahrelange tauziehen um <strong>di</strong>e einheitliche<br />
Wirtschaftsnummer ist ein trauerspiel. <strong>di</strong>e<br />
Wirtschaftsnummer muss endlich Realität werden,<br />
<strong>di</strong>e novelle des BStatG ist hierfür der geeignete<br />
anlass.“<br />
den föderAlen AufBAu der stAtistik modernisieren<br />
„Bei der novellierung des BStatG muss <strong>di</strong>e Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> ländern im<br />
Bereich der Statistik klarer <strong>und</strong> effekti<strong>ver</strong> gere-<br />
gelt werden. leitgedanke dabei sollte zum einen<br />
sein, <strong>di</strong>e arbeitsteilung im statistischen System zu<br />
optimieren, zum anderen, den Wettbewerbsgedanken<br />
im statistischen System zu stärken. nur<br />
wenn der Föderalismus als Wettbewerbsföderalismus<br />
aufgestellt wird, kann er seine Vorzüge<br />
voll entfalten.“<br />
mehr finAnzierungsmöglichkeiten für<br />
<strong>di</strong>e stAtistikämter schAffen<br />
„<strong>di</strong>e stärkere nutzerorientierung, <strong>di</strong>e im neuen<br />
BStatG <strong>ver</strong>ankert werden sollte, eröffnet auch<br />
Möglichkeiten zur Verbreitung der Finanzierungsbasis<br />
der amtlichen Statistik. auch privaten institutionen<br />
sollte es im Gr<strong>und</strong>satz möglich sein,<br />
gegen Kostenerstattung Statistiken bei den statistischen<br />
Ämtern in auftrag zu geben.<br />
…<br />
andere europäische länder sind bei der drittmittelfinanzierung<br />
wesentlich weiter als deutschland.<br />
dort können <strong>und</strong> sollen sich <strong>di</strong>e statistischen<br />
Ämter um drittmittelgeber sowohl innerhalb als<br />
auch außerhalb des öffentlichen Sektors bemühen.<br />
das neue <strong>B<strong>und</strong></strong>esstatistikgesetz sollte solche<br />
dezentralen Finanzierungsmöglichkeiten ebenfalls<br />
ermöglichen. auch angesichts der knappen finanziellen<br />
Ressourcen, <strong>di</strong>e den statistischen Ämtern<br />
zur Verfügung stehen, wäre <strong>di</strong>es nur zweckmäßig<br />
<strong>und</strong> geboten.“<br />
online-meldungen Als <strong>ver</strong>Pflichtenden<br />
stAndArd einführen<br />
„Mittelfristiges Ziel muss ein flächendeckender<br />
einsatz von elektronischen Melde<strong>ver</strong>fahren sein.<br />
der Statistische Beirat fordert in seinem aktuellen<br />
eckpunktepapier, unternehmen <strong>und</strong> Behörden der<br />
öffentlichen Verwaltung zu Online-Meldungen<br />
zu <strong>ver</strong>pflichten. Hierbei sind angemessene Übergangsfristen<br />
zu beachten <strong>und</strong> <strong>di</strong>e technischen<br />
Voraussetzungen sind flächendeckend herzustellen.<br />
<strong>di</strong>e rechtlichen Voraussetzungen für einen<br />
<strong>ver</strong>pflichtenden einsatz von Online-Melde<strong>ver</strong>fahren<br />
sind im Rahmen der novelle des BStatG<br />
zu schaffen.“
150 jahre amtliche statistik in hessen<br />
Seit JanuaR 2<strong>01</strong>1 BliCKt <strong>di</strong>e aMtliCHe StatiStiK in HeSSen<br />
auF eine 150-JÄHRiGe GeSCHiCHte ZuRÜCK<br />
im Januar 1861 nahm <strong>di</strong>e „Großherzogliche Centralstelle<br />
für <strong>di</strong>e landes-Statistik“ im Großherzogtum<br />
Hessen-darmstadt ihre arbeit auf. <strong>di</strong>es<br />
war das erste Statistische amt auf hessischem<br />
Boden. <strong>di</strong>e anderen Gebiete, <strong>di</strong>e nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg im neu gegründeten land Hessen<br />
zusammengefasst wurden, waren Gebiete ohne<br />
ein landesstatistisches amt. <strong>di</strong>e in darmstadt angesiedelte<br />
Zentralstelle – im Jahr 1929 in „Hessisches<br />
landesstatistisches amt“ umbenannt<br />
– ging im Januar 1946 aufgr<strong>und</strong> einer Organisationsanweisung<br />
der amerikanischen Militärregierung<br />
im Hessischen Statistischen landesamt<br />
mit Sitz in Wiesbaden auf.<br />
Wenn man sich das arbeitsprogramm <strong>und</strong> <strong>di</strong>e<br />
anforderungen an <strong>di</strong>e heutige amtliche Statistik<br />
ansieht, so lässt sich unschwer ein deutlicher<br />
Wandel feststellen: <strong>di</strong>e statistischen Methoden<br />
wurden im laufe der Zeit immer weiter <strong>ver</strong>feinert,<br />
<strong>und</strong> das arbeitsprogramm musste laufend an<br />
<strong>di</strong>e sich ändernden gesellschaftlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse angepasst werden, insbesondere<br />
be<strong>di</strong>ngt durch den Wandel von einer<br />
durch den primären Sektor geprägten Volkswirtschaft<br />
über <strong>di</strong>e industrialisierung bis hin zur heutigen<br />
<strong>di</strong>enstleistungsorientierten Volkswirtschaft.<br />
<strong>di</strong>e einführung der elektronischen daten<strong>ver</strong>arbeitung<br />
mit den heutigen hochmodernen <strong>und</strong><br />
komplexen Client-Ser<strong>ver</strong>-Verfahren prägten <strong>und</strong><br />
prägen <strong>di</strong>e arbeitsweise der amtlichen Statistik.<br />
aber es sind auch Konstanten im Zeitablauf feststellbar.<br />
in der einleitung der Festschrift zum<br />
50-jährigen Bestehen der Großherzoglichen Zentralstelle<br />
für <strong>di</strong>e landesstatistik wird – bezugnehmend<br />
auf das Goethe-Zitat „Man hat behauptet,<br />
<strong>di</strong>e Welt werde durch Zahlen regiert;<br />
ak tuell<br />
das aber weiß ich, dass Zahlen uns beweisen, ob<br />
sie gut oder schlecht regiert werde“ – <strong>di</strong>e Sonderstellung<br />
der statistischen Behörden thematisiert:<br />
„<strong>di</strong>e statistischen Behörden haben ein<br />
doppelgesicht, das eine nach der Verwaltung,<br />
das andere auf <strong>di</strong>e Wissenschaft gerichtet. dadurch<br />
sind sie auch anderen Zwecken <strong>und</strong> Kreisen<br />
<strong>di</strong>enstbar, nicht nur den Regierenden, sondern<br />
auch den Regierten.“ <strong>di</strong>ese Sichtweise ist<br />
heute aktueller denn je, <strong>und</strong> <strong>di</strong>eser Gr<strong>und</strong>satz<br />
wurde europaweit mit dem im Mai 2005 <strong>ver</strong>abschiedeten<br />
Code of Practice gestärkt <strong>und</strong> in der<br />
eu-Statistik<strong>ver</strong>ordnung (eG) nr. 223/2009 vom<br />
11. März 2009 umgesetzt.<br />
auszug aus dem Vorwort des Präsidenten<br />
des Hessischen Statistischen landesamtes, eckart<br />
Hohmann, zur Jubiläumsschrift<br />
Kolloquium am 5. April 2<strong>01</strong>1 im Kurhaus Wiesbaden anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der amtlichen Statistik in Hessen. v.l.n.r. Professor Dr. rer.<br />
oec. Gert G. Wagner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) <strong>und</strong> Vorsitzender des Rats für Sozial- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftsdaten (RatSWD); Walter Radermacher General<strong>di</strong>rektor des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat); Dr. Hans Joachim Haß<br />
Leiter der Abteilung „Wirtschafts- <strong>und</strong> Industriepolitik“ des <strong>B<strong>und</strong></strong>es<strong>ver</strong>bandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI); Eckart Hohmann Präsident des Hessischen<br />
Statistischen Landesamtes<br />
es lag nahe, den skizzierten <strong>und</strong> weiter anhaltenden<br />
Wandel zum thema einer Veranstaltung<br />
zum 150-jährigen Jubiläum der amtlichen Statistik<br />
in Hessen zu machen. am 5. april 2<strong>01</strong>1 fand<br />
ein Kolloquium zum thema „Statistik in der Wissensgesellschaft<br />
– Forderungen, Best Practice,<br />
Vision” in Wiesbaden statt, bei dem namhafte<br />
Redner aus den Bereichen Statistik, Finanzwelt<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft miteinander über <strong>di</strong>e Zukunft<br />
der amtlichen Statistik aus ihrer Perspektive <strong>di</strong>skutierten:<br />
Welche anforderungen an <strong>di</strong>e amtliche<br />
Statistik leiten sich aus den ökonomischen<br />
entwicklungen ab? Welche gr<strong>und</strong>legenden Veränderungen<br />
wird <strong>di</strong>e amtliche Statistik in den<br />
nächsten zehn Jahren erfahren? Kann sie dabei<br />
eine aktive Rolle einnehmen? Gibt es schon Best<br />
Practice-lösungen in europa?<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
29
30<br />
ak tuell<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> termine<br />
PersonAlräteseminAr<br />
Vom 16. Mai bis 20. Mai (nach Redaktionsschluss)<br />
fand in Saalfeld das <strong>di</strong>esjährige Seminar<br />
der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Personalräte <strong>und</strong> Vertrauensleute<br />
statt. Geladen waren in <strong>di</strong>esem Jahr <strong>di</strong>e Präsidenten<br />
der Statistischen Ämter thüringen, Sachsen-anhalt<br />
<strong>und</strong> Hessen. daneben erwartete <strong>di</strong>e<br />
teilnehmer Fachvorträge zu den themen inspire,<br />
Zentrale datenproduktion <strong>und</strong> –Haltung <strong>und</strong> Balance<br />
Score Card in öffentlichen Verwaltungen.<br />
eine inhaltliche auswertung werden wir im nächsten<br />
Journal vornehmen.<br />
Wer soll das beZahlen?<br />
inflation: Höchster anstieg seit 30 Jahren. Großhandelspreise<br />
stiegen im Februar 2<strong>01</strong>1 um 10,8%<br />
gegenüber Februar 2<strong>01</strong>0.<br />
der index der Großhandels<strong>ver</strong>kaufspreise lag im<br />
Februar 2<strong>01</strong>1 um 10,8 % über dem Stand von<br />
Februar 2<strong>01</strong>0. <strong>di</strong>es war <strong>di</strong>es <strong>di</strong>e höchste Veränderung<br />
gegenüber dem Vorjahr seit Oktober<br />
1981 (+ 10,9 % gegenüber Oktober 1980).<br />
im Januar 2<strong>01</strong>1 hatte <strong>di</strong>e Jahres<strong>ver</strong>änderungsrate<br />
+ 9,4 % <strong>und</strong> im dezember 2<strong>01</strong>0 + 9,5 %<br />
betragen. Getreide, Saatgut <strong>und</strong> Futtermittel<br />
plus 82,9 %. Kaffee, tee, Kakao <strong>und</strong> Gewür-<br />
Weniger cash in der täsch<br />
taRiFVeR<strong>di</strong>enSte iM JanuaR 2<strong>01</strong>1: + 0,9% ZuM JanuaR 2<strong>01</strong>0<br />
<strong>di</strong>e tariflichen Monats<strong>ver</strong><strong>di</strong>enste der arbeitnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> arbeitnehmer in deutschland sind<br />
von Januar 2<strong>01</strong>0 bis Januar 2<strong>01</strong>1 um 0,9% gestiegen<br />
<strong>und</strong> lagen damit unter dem anstieg der<br />
Verbraucherpreise von 2,0%. Gr<strong>und</strong> für <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>gleichsweise<br />
schwache entwicklung der tarif<strong>ver</strong><strong>di</strong>enste<br />
ist nach ansicht des Statistischen <strong>B<strong>und</strong></strong>esamtes<br />
<strong>di</strong>e Wirtschaftskrise, <strong>di</strong>e auch <strong>di</strong>e im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>0 erzielten tarifabschlüsse beeinflusste.<br />
Quelle: Statistisches <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt, Pressemitteilung<br />
nr.168 vom 29.04.2<strong>01</strong>1.<br />
kommentAr<br />
das ist <strong>di</strong>e Situation der leute, <strong>di</strong>e immerhin noch<br />
tarif<strong>ver</strong>träge haben. unternehmen sind auf der<br />
tarifflucht. inzwischen sind 22 Prozent der sozi-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
konstituierung<br />
auf der Sitzung des <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsvorstandes<br />
am 15./16.März wurde unter anderem<br />
auch der neue <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenvorstand „Statistische<br />
Ämter“ gewählt.<br />
am 6.Juni wird sich nunmehr der neugewählte<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenvorstand in Berlin zu einer<br />
konstituierenden Sitzung zusammenfinden.<br />
Über den ausgang der Konstituierung <strong>und</strong> der<br />
anschließenden ersten Sitzung berichten wir in<br />
der nächsten ausgabe.<br />
ze plus 46,4 %. Obst, Gemüse <strong>und</strong> Kartoffeln<br />
plus 13,5 %. erze, Metalle <strong>und</strong> Metallhalbzeug<br />
plus 25,8 %. Feste Brennstoffe <strong>und</strong> Mineralölerzeugnisse<br />
plus 15,9 %.<br />
Quelle: Statistisches <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt,<br />
Pressemitteilung nr.099 vom 11.03.2<strong>01</strong>1.<br />
<strong>di</strong>e Großhandelspreise werden <strong>di</strong>e einzelhandelspreise<br />
mitbestimmen. den angestellten des<br />
öffentlichen <strong>di</strong>enstes der länder wird nach ihrem<br />
aktuellen tarifabschluss wohl mehr durch<br />
al<strong>ver</strong>sicherungspflichtig Beschäftigten im niedriglohnsektor<br />
angestellt. tendenz steigend. <strong>di</strong>e<br />
Hälfte der neuen arbeits<strong>ver</strong>träge wird befristet<br />
abgeschlossen. Wer überhaupt einen arbeitsplatz<br />
ergattert, bewegt sich im umfeld von lohn<strong>di</strong>skriminierung,<br />
leiharbeit, schlechten arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen<br />
<strong>und</strong> darf nicht mucken.<br />
der Wutbürger entdeckt BSe, Bahnhof, <strong>di</strong>oxin<br />
<strong>und</strong> Kernkraft, aber gegen <strong>di</strong>e wachsende<br />
Kluft zwischen um sich greifender armut <strong>und</strong><br />
geballtem Reichtum <strong>ver</strong>hallen <strong>di</strong>e Rufe der paar<br />
lebende Fossile der Gewerkschaften in der Stille,<br />
wo Wut nicht hinkommt, keine Kuh, kein Bähnle,<br />
kein ei, kein endlager. Bloß ein Gespenst, genannt<br />
inflation. Scheinbar unmerklich ist es <strong>di</strong>e<br />
inflation, mit der man uns <strong>di</strong>e Kosten der Wieder<strong>ver</strong>einigung,<br />
<strong>di</strong>e Verluste der Spekulanten,<br />
fussBAllmeisterschAft<br />
<strong>di</strong>e <strong>di</strong>esjährige deutsche Fußballmeisterschaft<br />
der Statistischen Ämter von <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> ländern<br />
findet vom 2.Juni bis 5.Juni in S<strong>und</strong>ern im Sauerland<br />
statt. Gastgeber sind <strong>di</strong>e Kolleginnen <strong>und</strong><br />
Kollegen des it.nRW. Wir wünschen allen ein<br />
paar tolle tage, faire Spiele <strong>und</strong> eine ges<strong>und</strong>e<br />
Rückkehr. auch hierüber werden wir im nächsten<br />
Journal berichten.<br />
<strong>di</strong>e Geldentwertung genommen werden als sie<br />
hinzu<strong>ver</strong><strong>di</strong>enen. das bedeutet Reallohn<strong>ver</strong>lust.<br />
damit ist auch ausgemacht, wer bezahlen soll.<br />
der angeblichen Bankenkrise, aufbürdet, es ist<br />
<strong>di</strong>e inflation, mit der schleichend <strong>di</strong>e Kaufkraft<br />
<strong>und</strong> <strong>di</strong>e Sozialsysteme ausgehöhlt werden. Wutbürger,<br />
wo seid ihr?
neu abgeschlossene ausbildungsVerträge im<br />
öFFentlichen <strong>di</strong>enst<br />
lAnd<br />
deutschland<br />
Baden-Württemberg<br />
Bayern<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Bremen<br />
Hamburg<br />
Hessen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
niedersachsen<br />
nordrhein-Westfalen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Saarland<br />
Sachsen<br />
Sachsen-anhalt<br />
Schleswig-Holstein<br />
thüringen<br />
nachrichtlich:<br />
Früheres <strong>B<strong>und</strong></strong>esgebiet<br />
neue länder <strong>und</strong> Berlin<br />
2009<br />
13 5<strong>01</strong><br />
2 034<br />
1 592<br />
715<br />
461<br />
106<br />
157<br />
1 343<br />
387<br />
1 292<br />
2 596<br />
660<br />
115<br />
748<br />
469<br />
433<br />
393<br />
10 328<br />
3 173<br />
einsicht in <strong>di</strong>e personalakte auch nach<br />
been<strong>di</strong>gung des arbeitsVerhältnisses<br />
der Begriff Personalakte ist weit gefasst. Weder<br />
Form noch inhalt sind gesetzlich geregelt. auch<br />
finden sich aufgr<strong>und</strong> der elektronischen daten<strong>ver</strong>arbeitung<br />
immer seltener umfangreiche Papierakten,<br />
<strong>di</strong>e sämtliche inhalte zusammenfassen.<br />
le<strong>di</strong>glich im Beamtenrecht gibt es gesetzliche<br />
Regelungen zur Personalakte.<br />
Welche dokumente <strong>und</strong> einträge in <strong>di</strong>e Personalakte<br />
aufgenommen werden, bestimmt der<br />
arbeitgeber selbststän<strong>di</strong>g.<br />
arbeitnehmer haben einen anspruch darauf,<br />
dass eine abmahnung aus ihrer Personalakte<br />
entfernt wird, wenn sie sich in einer bestimmten<br />
Zeitspanne untadelig <strong>ver</strong>halten haben. nach Rechtsauffassung<br />
sind auch gültige abmahnungen nach<br />
zweieinhalb Jahren aus der Personalakte zu entfernen.<br />
es kommt aber auf <strong>di</strong>e Situation im einzelfall<br />
an, eine Regelfrist gibt es nicht. als Bandbreite<br />
für eine derartige „Wohl<strong>ver</strong>haltensphase“<br />
werden zwischen 12 <strong>und</strong> 42 Monate genannt.<br />
länger können unter umständen vom arbeitgeber<br />
schriftlich erteilte Rügen <strong>und</strong> ermahnungen<br />
in der Personalakte enthalten sein, wie das arbeitsgericht<br />
Frankfurt am Main am 10. September<br />
2003, aktenzeichen 7 Ca 2899/03, geurteilt<br />
hat. Vorausgesetzt wird, dass es keine ehrenrührigen<br />
Beanstandungen sind.<br />
<strong>di</strong>e oder der Betroffene hat das Recht zur unein-<br />
2<strong>01</strong>0<br />
Anzahl<br />
13 <strong>01</strong>5<br />
2 070<br />
1 806<br />
578<br />
493<br />
130<br />
109<br />
1 233<br />
330<br />
1 298<br />
2 386<br />
647<br />
121<br />
648<br />
363<br />
470<br />
333<br />
10 270<br />
2 745<br />
<strong>di</strong>fferenz<br />
- 486<br />
36<br />
214<br />
- 137<br />
32<br />
24<br />
- 48<br />
- 110<br />
- 57<br />
6<br />
- 210<br />
- 13<br />
6<br />
- 100<br />
- 106<br />
37<br />
- 60<br />
- 58<br />
- 428<br />
geschränkten einsicht in <strong>di</strong>e sie oder ihn betreffenden<br />
aufzeichnungen <strong>und</strong> kann <strong>di</strong>ese einsichtnahme<br />
auch in Begleitung einer betriebsfremden<br />
Person (z.B. eines Rechtsanwaltes oder sachkun<strong>di</strong>gen<br />
Verwandten) bzw. gemeinsam mit dem<br />
Personalrat <strong>ver</strong>langen. ein schwerbehinderter<br />
Mensch hat das Recht, bei einsicht in <strong>di</strong>e über<br />
ihn geführte Personalakte oder ihn betreffende<br />
daten des arbeitgebers <strong>di</strong>e Schwerbehinderten<strong>ver</strong>tretung<br />
hinzuzuziehen (§ 95 abs. 3 Satz<br />
1 SGB iX). da der arbeitgeber der anfertigung<br />
von Kopien widersprechen kann, kann es bei der<br />
anfertigung von abschriften zudem mit Hinblick<br />
auf eine eventuelle Beweissicherung sinnvoll sein,<br />
<strong>di</strong>ese Person als Zeugen zu <strong>ver</strong>wenden. Personalakten<br />
sind <strong>ver</strong>traulich. dritten ist <strong>di</strong>e einsichtnahme<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>ver</strong>wehrt. auch der Personalrat<br />
oder Behörden haben im Regelfall keinen<br />
Zugriff. <strong>di</strong>e akte ist jeweils vollstän<strong>di</strong>g vorzulegen.<br />
das vorherige entfernen von unterlagen <strong>und</strong><br />
ihr Wiedereinfügen nach einsichtnahme des Beschäftigten<br />
wäre ein falsches Verhalten auf arbeitgeberseite.<br />
das Recht auf einsicht besteht jederzeit während<br />
der dauer des arbeits<strong>ver</strong>hältnisses ohne besonderen<br />
Gr<strong>und</strong>. der arbeitnehmer hat auch nach<br />
Been<strong>di</strong>gung des arbeits<strong>ver</strong>hältnisses einen anspruch,<br />
den inhalt seiner fortgeführten Perso-<br />
+/-<br />
%<br />
-3,6<br />
1,8<br />
13,4<br />
-19,2<br />
6,9<br />
22,6<br />
-30,6<br />
-8,2<br />
-14,7<br />
0,5<br />
-8,1<br />
-2,0<br />
5,2<br />
-13,4<br />
-22,6<br />
8,5<br />
-15,3<br />
-0,6<br />
-13,5<br />
nalakte auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.<br />
der anspruch folgt nicht aus § 34 BdSG,<br />
sondern aus der <strong>ver</strong>traglichen Rücksichtnahmepflicht<br />
(§ 241 ii BGB) des arbeitgebers im Rahmen<br />
derer er auf das Wohl <strong>und</strong> <strong>di</strong>e berechtigten<br />
interessen des arbeitnehmers Rücksicht zu nehmen<br />
hat. Hierzu zählt auch das aus dem allgemeinen<br />
Persönlichkeitsrecht des arbeitnehmers<br />
hervorgehende Recht auf informationelle Selbstbestimmung.<br />
Quelle: nach Wikipe<strong>di</strong>a; für den letzten absatz:<br />
BaG, urteil vom 16. november 2<strong>01</strong>0 - 9 aZR<br />
573/09 - Pressemitteilung nr. 84/10<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
31
32<br />
<strong>ver</strong>kehr <strong>und</strong> strassenBau<br />
Das Gremium der HJAV mit Alexander Buhleier (vorne Mitte)<br />
hauptjugend- <strong>und</strong> ausZubildendenVertretung<br />
der Wahlperiode 2<strong>01</strong>0-2<strong>01</strong>2<br />
<strong>di</strong>e Hauptjugend- <strong>und</strong> auszubildenden<strong>ver</strong>tretung<br />
(HJaV) des <strong>B<strong>und</strong></strong>esministeriums für Verkehr, Bau<br />
<strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS) setzt sich insgesamt<br />
aus 15 Mitgliedern zusammen. aus ihrer<br />
Mitte heraus wurde der Vorstand gewählt.<br />
<strong>di</strong>e HJaV <strong>ver</strong>tritt derzeit 1.548 auszubildende<br />
im gesamten Geschäftsbereich des BMVBS.<br />
<strong>di</strong>e Jugend- <strong>und</strong> auszubildenden<strong>ver</strong>tretung <strong>ver</strong>tritt<br />
<strong>di</strong>e interessen der auszubildenden gegenüber<br />
dem arbeitgeber <strong>und</strong> <strong>ver</strong>suchen gemeinsam<br />
mit den Personalräten <strong>di</strong>e ausbildungsqualität zu<br />
erhalten <strong>und</strong> nach Möglichkeit zu optimieren.<br />
der Haushaltsausschuss hat am 27. Oktober 2<strong>01</strong>0<br />
beschlossen <strong>di</strong>e Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrts<strong>ver</strong>waltung<br />
von einer ausführungs<strong>ver</strong>waltung zu einer<br />
Gewährleistungs<strong>ver</strong>waltung umzustrukturieren.<br />
das Gremium der HJaV hat <strong>di</strong>esbezüglich ein<br />
Schreiben im dezember 2<strong>01</strong>0 an den Minister<br />
<strong>ver</strong>fasst, um <strong>di</strong>esen darauf hinzuweisen, dass<br />
nicht nur <strong>di</strong>e Beschäftigten von <strong>di</strong>esen Beschluss<br />
betroffen sind, sondern auch <strong>di</strong>e auszubildenden.<br />
<strong>di</strong>e Berufsausbildung <strong>und</strong> <strong>di</strong>e Möglichkeit<br />
jungen Menschen eine Zukunftsperspektive zu<br />
geben, soll auch weiterhin in den Vordergr<strong>und</strong><br />
gerückt werden! der Minister wurde unter anderem<br />
auch auf <strong>di</strong>e hervorragende Zusammenarbeit<br />
der letzten Jahre zwischen der leitung des<br />
BMVBS, den interessen<strong>ver</strong>tretungen <strong>und</strong> allen anderen<br />
ausbildungs<strong>ver</strong>antwortlichen hingewiesen.<br />
durch den Beschluss des Haushaltsausschusses<br />
(HHa) vom 27. Oktober 2<strong>01</strong>0 <strong>und</strong> vom 9. Februar<br />
2<strong>01</strong>1 kam es zu erheblichen Schwierigkeiten<br />
im Rahmen der Berufsausbildung.<br />
in einigen Behörden kam es zu Verunsiche-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
rungen, ob <strong>und</strong> wie sich der Beschluss auf <strong>di</strong>e<br />
einstellung von auszubildenden auswirkt. <strong>di</strong>ese<br />
Verunsicherung wirkte sich soweit aus, dass einzelne<br />
Behörden daraufhin <strong>di</strong>e einstellung neuer<br />
auszubildende einstellten. das BMVBS durch<br />
den abteilungsleiter Z gab durch ein Schreiben<br />
an <strong>di</strong>e nachgeordneten Bereiche bekannt das<br />
<strong>di</strong>e einstellungen von auszu-bildenden über <strong>di</strong>e<br />
7% Quote hinaus vom Beschluss des HHa unberührt<br />
bleiben.<br />
durch <strong>di</strong>e hohe einsparpolitik der <strong>B<strong>und</strong></strong>esregierung<br />
im Personalwesen, befürchten wir künftig<br />
starke einbußen in der ausbildungsvielfallt wie<br />
auch in der ausbildungsqualität. <strong>di</strong>es ist nicht nur<br />
ein Problem der kommenden Generation, nein,<br />
auch wir <strong>ver</strong>buchen derzeit bereits Mängel, aufgr<strong>und</strong><br />
fehlenden Fachpersonals.<br />
das Gremium der HJaV wird weiterhin alles daran<br />
setzen, <strong>di</strong>e ausbildungsquote auch zukünftig<br />
zu gewährleisten <strong>und</strong> <strong>di</strong>e ausbildung auf dem<br />
derzeitigen niveau zu halten.<br />
Herr Odenwald abteilungsleiter Z nahm am 1.<br />
März 2<strong>01</strong>1 an der Sitzung der Hauptjugend- <strong>und</strong><br />
aus-zubildenden<strong>ver</strong>tretung teil. Hier wurden <strong>di</strong><strong>ver</strong>se<br />
themen z.B. Fahrtkosten der auszubildenden,<br />
Sucht-prävention, Fortbildungsmöglichkeiten<br />
während <strong>und</strong> nach der ausbildung, wie<br />
auch <strong>di</strong>e Übernahme im Geschäftsbereich des<br />
BMVBS besprochen. im Zuge der <strong>di</strong>skussion wurden<br />
lösungsansätze zu den jeweiligen themen<br />
dem abteilungsleiter Z mitgegeben. <strong>di</strong>e HJaV<br />
bekam <strong>di</strong>e Zusage, dass <strong>di</strong>ese sorgfältig geprüft<br />
<strong>und</strong> falls möglich umgesetzt werden.<br />
das Gremium der HJaV konnte schon <strong>di</strong>e ersten<br />
erfolge, der umsetzung ihrer lösungsvorschläge<br />
<strong>ver</strong>zeichnen.<br />
<strong>di</strong>e neuordnungen von Berufsbildern werfen weitere<br />
Probleme in der ausbildung auf.<br />
in den letzten Jahren wurden immer mehr ausbildungsberufe<br />
umstrukturiert bzw. novelliert. <strong>di</strong>e<br />
um-setzung der neuen ausbildungsinhalte vor<br />
Ort erfolgt nicht immer reibungslos. <strong>di</strong>es zeigte<br />
uns bereits <strong>di</strong>e neustrukturierung des Berufsbildes<br />
Wasserbauer. dennoch wird es zukünftig<br />
<strong>ver</strong>stärkt zu etwai-gen Maßnahmen kommen,<br />
da <strong>di</strong>e neuen aufgabengebiete <strong>und</strong> arbeitspraktiken<br />
geprägt durch Verga-be von leistungen immer<br />
weitere Maßstäbe setzen.<br />
das Gremium der HJaV hat sich <strong>di</strong>ese angelegenheit<br />
mit auf <strong>di</strong>e agenda gesetzt, um durch bestän<strong>di</strong>-ge<br />
Überwachung einen einblick in <strong>di</strong>e entwicklung<br />
der betroffenen Berufsbilder zu erhalten.<br />
Zum abschluss noch eine kurzes Wort zum thema<br />
„e-learning“. um <strong>di</strong>e Beeinträchtigung der<br />
Bünde-lung von aufgabenbereichen in der ausbildung<br />
der Verwaltungsfachangestellten entgegenwirken<br />
zu können ist das „e-learning“ ein<br />
guter begleitender lösungsansatz. <strong>di</strong>e HJaV<br />
hat dem Berufsbil-dungsausschuss mit auf den<br />
Weg gegeben, dass „e-learing“ als unterstützende<br />
Maßnahme einen Beitrag leistet, aber in<br />
keinem Fall einen ersatz für <strong>di</strong>e Vermittlung der<br />
ausbildungsinhalte darstellt. das Gremium der<br />
HJaV wird <strong>di</strong>e entwickelnden Konzepte der einzelnen<br />
Bereiche durchleuchten <strong>und</strong> den engen<br />
Kontakt mit den Verantwortlichen beibehalten<br />
<strong>und</strong> pflegen.
priVatisierung gestoppt?<br />
liebe Kolleginnen,eine erfolgreiche auftakt<strong>ver</strong>anstaltung<br />
in Schweinfurt liegt hinter uns.<br />
Über200 Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen <strong>ver</strong>deutlichten<br />
den anwesenden Politikern, dass sie <strong>di</strong>e Privatisierungsabsichten<br />
der Politik nicht ohne Gegenwehr<br />
akzeptieren werden!<br />
aktuell kann berichtet werden, dass das Ministerium<br />
den vom Haushaltsausschuss (Ha) gefordertenBericht<br />
vorgelegt hat <strong>und</strong> <strong>di</strong>eser am<br />
26.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 im ausschuss behandelt wurde. Heute<br />
haben Kollege Herbert Koch <strong>und</strong> <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esfachgruppenleiterin Sigrid Müller bei der<br />
Vorsitzenden des Ha des deutschen <strong>B<strong>und</strong></strong>estages<br />
, Petra Merkel, <strong>di</strong>e Resolutionen mit vielen unterschriften<br />
zu den „Reform“vorstellungen des<br />
Haushaltsausschusses <strong>und</strong> des BMVBS (z.B. er-<br />
impressum<br />
herAusgeBerin<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> – Vereinte <strong>di</strong>enstleistungsgewerkschaft<br />
achim Meerkamp<br />
Mitglied des <strong>B<strong>und</strong></strong>esvorstandes<br />
Fachbereich <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> länder<br />
Paula-thiede-ufer 10<br />
1<strong>01</strong>79 Berlin<br />
redAktion<br />
Michael Peters<br />
Horst Hartmann<br />
Sigrid Müller<br />
Josef Fehlandt<br />
Barbara Wedehake<br />
thilo Börner<br />
Klaus Weber<br />
Redaktionsteam des <strong>B<strong>und</strong></strong>esfachbereichsvorstandes<br />
lass außenbezirke <strong>und</strong> Bauhöfe) übergeben.<br />
Frau Petra Merkel wird Kopien <strong>di</strong>eser Resolutionen<br />
<strong>und</strong> unterschriftenan <strong>di</strong>e Berichterstatterinnen<br />
der Fraktionen <strong>und</strong> an das <strong>B<strong>und</strong></strong>esfinanzministerium<br />
weiterleiten.<br />
den adressaten wird damit weiter deutlich gemacht,<br />
dass <strong>di</strong>e Beschäftigten weitaus mehr interesse<br />
an der Zukunft ihrer WSV haben, als<br />
nur Besitzstandswahrung <strong>und</strong> sozial<strong>ver</strong>träglicher<br />
„abwicklung“. <strong>di</strong>e Beschäftigten erwarten, dass<br />
ihre „expertenmeinung“ auf Gr<strong>und</strong> ihrer erfahrung<br />
<strong>und</strong> ihrer fach-lichen Qualifikation in <strong>di</strong>e<br />
„Reform“<strong>di</strong>skussion mit einbezogen <strong>und</strong> beachtet<br />
wird. <strong>di</strong>e Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrts<strong>ver</strong>waltung<br />
<strong>und</strong> ihr gesamtes komplexes aufgaben- <strong>und</strong> leistungsspektrum<br />
kann <strong>und</strong> darf nicht vom grü-<br />
nen tisch aus umstrukturiert werden.<br />
unsere Bewertung der Stellungnahme des BMVBS<br />
werden wir euch in Kürze zukommen lassen. neben<br />
der eingeforderten politischen unterstützung<br />
(Paul lehrieder, CSu, Florian Pronold, SPd <strong>und</strong><br />
Herbert Behrens, <strong>di</strong>e linKe., wird sich <strong>di</strong>e Gewerkschaft<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> mit eigenen Mitteln für <strong>di</strong>e Sicherheit<br />
der arbeitsplätze einsetzen <strong>und</strong> gegen<br />
<strong>di</strong>e „Reform“-/ Privatisierungspläne vorgehen.<br />
dennoch: klar ist schon heute, nur mit dem<br />
Schutz eines tarif<strong>ver</strong>trages können <strong>di</strong>e interessen<br />
der Beschäftigten in der Gegenwart <strong>und</strong> in<br />
Zukunft gesichert werden.<br />
darum jetzt unter<br />
www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de Mitglied werden<br />
redAktionsAnschrift<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> – Vereinte <strong>di</strong>enstleistungsgewerkschaft,<br />
Fachbereich <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> länder · Paula-thiede-ufer 10 · 1<strong>01</strong>79 Berlin<br />
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redaktion.bul-<strong>journal</strong>@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
gestAltung<br />
dreistil – Büro für Gestaltung, Bonn<br />
druck<br />
alpha print me<strong>di</strong>en aG, darmstadt<br />
BildnAchweise<br />
Ronny Keller S.1-4<br />
Kay Herschelmann S. 6<br />
ak tuell<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
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34<br />
ak tuell<br />
Fernmeldemeistereien setZten beim arbeitsgericht<br />
hannoVer <strong>di</strong>e 38,5-st<strong>und</strong>enWoche durch<br />
nach abschluss des tV-l im Jahre 2006 wurde<br />
für <strong>di</strong>e autobahn- <strong>und</strong> Straßenmeistereien<br />
in niedersachsen weiterhin eine wöchentliche<br />
arbeitszeit von 38,5 St<strong>und</strong>en in der Woche <strong>ver</strong>einbart.<br />
Für alle anderen tarifbeschäftigten erhöhte<br />
sich <strong>di</strong>e wöchentliche arbeitszeit auf fast<br />
40 St<strong>und</strong>en in der Woche.<br />
<strong>di</strong>e entsprechende tarifliche Vorschrift lautet:<br />
„<strong>di</strong>e durchschnittliche regelmäßige wöchentliche<br />
arbeitszeit ausschließlich beträgt im tarifgebiet<br />
West 38,5 St<strong>und</strong>en für <strong>di</strong>e nachfolgend aufgeführten<br />
Beschäftigten:<br />
(…) Beschäftigte in Straßenmeistereien, autobahnmeistereien,<br />
Kfz-Werkstätten, theatern<br />
<strong>und</strong> Bühnen, Hafenbetrieben, Schleusen <strong>und</strong><br />
im Küstenschutz“<br />
nach auslegung des niedersächsischen Finanzministeriums<br />
fallen <strong>di</strong>e Fernmeldemeistereien<br />
nicht unter <strong>di</strong>ese tarifliche Vorschrift.<br />
Gegen <strong>di</strong>ese auslegung haben Kollegen einer<br />
Fernmeldemeisterei beim arbeitsgericht Hanno<strong>ver</strong><br />
Klage erhoben <strong>und</strong> im Juni letzten Jahres<br />
Recht bekommen. interessant sind <strong>di</strong>e entscheidungsgründe<br />
des arbeitsgerichtes Hanno<strong>ver</strong>. <strong>di</strong>es<br />
stellt u.a. fest:<br />
„das beklagte land geht zunächst davon aus,<br />
dass <strong>di</strong>e tarifliche Bestimmung als ausnahmevorschrift<br />
eng auszulegen ist, <strong>und</strong> dass ihr Wortlaut<br />
abschließend ist. Jedoch ist <strong>di</strong>e tarifliche Bestim-<br />
b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
mung sowohl auslegungsfähig als auch auslegungsbedürftig.<br />
<strong>di</strong>e in der tariflichen Bestimmung<br />
<strong>ver</strong>wendeten Begriffe „Straßenmeisterei“<br />
<strong>und</strong> „autobahnmeisterei“ sind keine termini, <strong>di</strong>e<br />
einen festgelegten Sinn- <strong>und</strong> Bedeutungsinhalt<br />
haben. Welche arbeitnehmergruppen im einzelnen<br />
unmittelbar einer autobahnmeisterei zugewiesen<br />
sind <strong>und</strong> welche neben <strong>di</strong>esen stehend<br />
derselben Behörde zugewiesen sind, ist vielmehr<br />
Organisationsentscheidung des jeweiligen <strong>B<strong>und</strong></strong>eslandes.<br />
Jedes <strong>B<strong>und</strong></strong>esland ist frei darin, <strong>di</strong>e<br />
Fernmeldeaufgaben entlang der von ihm zu betreuenden<br />
autobahnen durch <strong>di</strong>e autobahnmeisterei<br />
selbst erle<strong>di</strong>gen zu lassen oder aber – wie<br />
<strong>di</strong>e Beklagte (<strong>di</strong>e nds. Straßenbau<strong>ver</strong>waltung) es<br />
vornimmt – hierfür einen eigenen unterbereich<br />
neben (<strong>und</strong> nicht innerhalb) den Straßen- <strong>und</strong><br />
autobahnmeistereien zu schaffen.<br />
es kann aber nicht der Organisationsentscheidung<br />
des arbeitgebers überlassen bleiben, in welchem<br />
umfange er <strong>di</strong>e tarifliche Bestimmung anwenden<br />
will oder nicht. Bei materiellrechtlicher Betrachtung<br />
des Begriffs „autobahnmeisterei“ ist<br />
es nach Überzeugung des Gerichts zutreffend,<br />
alle arbeitnehmer darunter zu fassen, <strong>di</strong>e im<br />
außen<strong>di</strong>enst in der Betreuung der <strong>B<strong>und</strong></strong>esautobahnen<br />
eingesetzt sind. Hierzu zählen auch <strong>di</strong>e<br />
Fernmeldetechniker, darunter der Kläger. <strong>di</strong>ese<br />
sind auch durch <strong>di</strong>e arbeit an den autobahnen<br />
denselben lärm- <strong>und</strong> Gefahrenbelastungen ausgesetzt<br />
– möglicherweise etwas geringer – wie<br />
Straßenwärter. (…)<br />
<strong>di</strong>es wird durch folgendes Plausibilitätsargument<br />
unterstrichen: Gliederte das beklagte land lackier-arbeiten<br />
aus ihren Kfz-Werkstätten in eigene<br />
„Kfz-lackierereien“ aus, so erschiene der<br />
Gedanke fernliegend, der Begriff der „Werkstätte“<br />
sei abschließend <strong>und</strong> <strong>di</strong>e „lackiererei“ könne<br />
allein deshalb nicht mehr als „Kfz-Werkstätte“<br />
im Sinne der tariflichen Bestimmung angesehen<br />
werden. es ist nicht ersichtlich, weshalb für Straßenmeistereien<br />
<strong>und</strong> autobahnmeistereien eine<br />
andere, gleichsam am formellen Begriff haftende<br />
Betrachtung geboten sein soll.“<br />
das niedersächsische Finanzministerium hat daraufhin<br />
mit erlass vom 21.09.2<strong>01</strong>0 bestimmt,<br />
dass für alle Beschäftigten im Fernmelde<strong>di</strong>enst,<br />
<strong>di</strong>e Fernmeldeeinrichtungen entlang der autobahn<br />
betreuen, künftig <strong>di</strong>e regelmäßige durchschnittliche<br />
Wochenarbeitszeit von 38,5 St<strong>und</strong>en<br />
anzuwenden ist.<br />
es lohnt sich seine interessen im Zweifelsfall mit<br />
gewerkschaftlicher unterstützung überprüfen zu<br />
lassen, wie der vorstehende Fall unter Beweis stellt.<br />
<strong>di</strong>etRiCH Klein <strong>und</strong> tHOMaS SCHMidt<br />
abrechnungen der unstän<strong>di</strong>gen Zuschläge im<br />
niedersächsischen strassenbetriebs<strong>di</strong>enst<br />
Waren teilWeise Falsch<br />
im regionalen Geschäftsbereich Hanno<strong>ver</strong> der<br />
niedersächsischen Straßenbau<strong>ver</strong>waltung wurden<br />
<strong>di</strong>e arbeitskarten einer aM für den Zeitraum<br />
november 2009 bis März 2<strong>01</strong>0 überprüft. in <strong>di</strong>esen<br />
arbeitskarten werden <strong>di</strong>e unstän<strong>di</strong>gen Zulagen<br />
der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen im Betriebs<strong>di</strong>enst<br />
festgehalten. Sie <strong>di</strong>enen als Gr<strong>und</strong>lage für<br />
<strong>di</strong>e Gehaltsabrechnungen. dabei stellte sich heraus,<br />
dass u.a. <strong>di</strong>e Zuschläge für Sonn- <strong>und</strong> Feiertagsarbeit,<br />
nachtarbeit <strong>und</strong> Zehrgeld falsch ermittelt<br />
worden sind. in den meisten Fällen hatte<br />
<strong>di</strong>es zu unterzahlungen der betroffenen Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen geführt.<br />
Soweit Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen in <strong>di</strong>esem Zusammenhang<br />
ihre tariflichen ansprüche rechtzeitig<br />
geltend gemacht haben, wurden <strong>di</strong>ese unterzahlungen<br />
korrigiert <strong>und</strong> nachgezahlt.<br />
Per Flugblatt haben wir unsere Kolleginnen <strong>und</strong><br />
Kollegen in niedersachsen im april <strong>di</strong>eses Jahres<br />
darauf hingewiesen, dass eine Überprüfung<br />
ihrer abrechnungen bares Geld bedeuten kann.<br />
nachträgliche ansprüche konnten für 2009/10<br />
nicht mehr gestellt werden, da <strong>di</strong>e tarifliche ausschlussfrist<br />
sechs Monate beträgt <strong>und</strong> inzwischen<br />
abgelaufen war.<br />
aller<strong>di</strong>ngs sollten für den zurückliegenden Win-<br />
ter <strong>di</strong>e ansprüche für <strong>di</strong>e letzten sechs Monate<br />
überprüfen werden <strong>und</strong> im Zweifelsfall nach §<br />
37 (1) tV-l, ausschlussfrist, schriftlich bei eurem<br />
arbeitgeber geltend gemacht werden. eure<br />
Vertrauensleute <strong>und</strong> unsere Vertreter in den örtlichen<br />
Personal<strong>ver</strong>tretungen sind euch im Zweifelsfall<br />
gerne bei der antragstellung behilflich.<br />
Ob <strong>di</strong>eses Problem auch in den Straßenbau<strong>ver</strong>waltungen<br />
anderer <strong>B<strong>und</strong></strong>esländer aufgetreten<br />
ist, müsstet ihr selbst überprüfen.<br />
<strong>di</strong>etRiCH Klein <strong>und</strong> tHOMaS SCHMidt
Ganz nah dran. <strong>B<strong>und</strong></strong>-Verlag<br />
Der große Standardkommentar zum<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>espersonal<strong>ver</strong>tretungsgesetz<br />
Lothar Altvater / Eberhard Baden / Michael Kröll<br />
Martin Lemcke / Manfred Peiseler<br />
BPersVG – <strong>B<strong>und</strong></strong>espersonal<strong>ver</strong>tretungsgesetz<br />
mit Wahlordnung <strong>und</strong> ergänzenden Vorschriften<br />
Kommentar für <strong>di</strong>e Praxis mit <strong>ver</strong>gleichenden<br />
Anmerkungen<br />
zu den Landespersonal<strong>ver</strong>tretungsgesetzen<br />
7., überarbeitete <strong>und</strong> aktualisierte Aufl age<br />
2<strong>01</strong>1. 2.304 Seiten, geb<strong>und</strong>en<br />
Subskriptionspreis bis 30. Juni 2<strong>01</strong>1: € 169,–<br />
danach: € 189,–<br />
ISBN 978-3-7663-6022-9<br />
Der praxisbezogene Kommentar erläutert <strong>di</strong>e Vorschriften des <strong>B<strong>und</strong></strong>espersonal<strong>ver</strong>tretungsgesetzes für<br />
<strong>di</strong>e Personal<strong>ver</strong>tretungen im <strong>B<strong>und</strong></strong>es<strong>di</strong>enst <strong>und</strong> in den <strong>Länder</strong>n. Ergänzend dazu enthält er detaillierte<br />
Hinweise auf <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>gleichbaren Bestimmungen in allen 16 Landespersonal<strong>ver</strong>tretungsgesetzen.<br />
Landesrechtliche Besonderheiten <strong>und</strong> Abweichungen bei den besonders wichtigen organisations- <strong>und</strong><br />
beteiligungsrechtlichen Regelungen sind hervorgehoben. Gesetzgebung, Rechtsprechung <strong>und</strong> Literatur<br />
sind bis Anfang August 2<strong>01</strong>0 berücksichtigt.<br />
Ein umfangreicher Anhang erläutert:<br />
• <strong>di</strong>e Wahlordnung zum <strong>B<strong>und</strong></strong>espersonal<strong>ver</strong>tretungsgesetz<br />
• <strong>di</strong>e Vorschriften des Deutschen Richtergesetzes über <strong>di</strong>e gemeinsamen Aufgaben von Richterrat <strong>und</strong><br />
Personal<strong>ver</strong>tretung<br />
• <strong>di</strong>e Vorschriften des Deutsche Bahn Gründungsgesetzes über <strong>di</strong>e Personal<strong>ver</strong>tretung der Beamten<br />
des <strong>B<strong>und</strong></strong>eseisenbahn<strong>ver</strong>mögens, <strong>di</strong>e der Deutschen Bahn AG zugewiesen sind<br />
• <strong>di</strong>e Vorschriften des Postpersonalrechtsgesetzes über <strong>di</strong>e betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung der<br />
Beschäftigten bei den Postnachfolgeunternehmen Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG <strong>und</strong><br />
Deutsche Telekom AG<br />
• das Personal<strong>ver</strong>tretungsrecht bei der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr mit dem Soldatenbeteiligungsgesetz <strong>und</strong> dem<br />
Kooperationsgesetz der <strong>B<strong>und</strong></strong>eswehr<br />
• das Zivil<strong>di</strong>enst<strong>ver</strong>trauensmann-Gesetz<br />
• das Betriebs<strong>ver</strong>tretungsrecht bei den Stationierungsstreitkräften der NATO<br />
• <strong>di</strong>e einschlägigen Vorschriften des Strafgesetzbuchs<br />
Die Autoren:<br />
Postfach<br />
60424 Frankfurt am Main<br />
Infotelefon:<br />
0 69 / 79 50 10-20<br />
Fax:<br />
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Internet:<br />
www.b<strong>und</strong>-<strong>ver</strong>lag.de<br />
E-Mail:<br />
kontakt@b<strong>und</strong>-<strong>ver</strong>lag.de<br />
anZeige<br />
Lothar Altvater, Assessor jur.,<br />
langjähriger Referatsleiter in der<br />
ÖTV-Haupt<strong>ver</strong>waltung Stuttgart.<br />
Eberhard Baden, Dr. jur.,<br />
Rechtsanwalt <strong>und</strong> Fachanwalt<br />
für Verwaltungsrecht in Bonn.<br />
Michael Kröll, Rechtsanwalt<br />
<strong>und</strong> Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
in Frankfurt/Main, <strong>ver</strong>antwortlicher<br />
Redakteur der Fachzeitschrift<br />
»Der Personalrat«.<br />
Martin Lemcke, Leiter des<br />
Bereichs Mitbestimmung in der<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>B<strong>und</strong></strong>es<strong>ver</strong>waltung in Berlin.<br />
Manfred Peiseler, Rechtsanwalt<br />
<strong>und</strong> Fachanwalt für<br />
Arbeitsrecht, von 1984 bis 2005<br />
<strong>ver</strong>antwortlicher Redakteur der<br />
Fachzeitschrift »Der Personalrat«.<br />
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b<strong>und</strong> + l änder <strong>journal</strong><br />
35
VORSORGEN UND ABSICHERN<br />
Soziale Sicherheit für alle <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder<br />
Dafür stehen <strong>di</strong>e Angebote<br />
des <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Mitgliederservice.<br />
Der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Mitgliederservice hilft<br />
sparen <strong>und</strong> bietet Zusatznutzen zur<br />
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