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Multi-Boot Windows- Check

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INTERNET Hacker-Tricks<br />

bringt. „dd“ steht für „disk dump“ und<br />

ist ein mächtiges Tool, das die komplette<br />

Festplatte inklusive Partitionstabelle<br />

und Master <strong>Boot</strong> Record (MBR) kopiert.<br />

Einfacher geht es mit einer speziellen<br />

Linux-Distribution wie OSF Clone 1.0.<br />

Die textbasierte Live-CD erkennt alle<br />

Festplatten inklusive einer angeschlossenen<br />

externen Platte automatisch und<br />

erstellt anschließend mit dem Tool „dd“<br />

eine exakte Kopie (Bild C).<br />

Schutz: Die Verschlüsselung sensibler<br />

Daten oder besser gleich der gesamten<br />

Festplatte lässt diesen Angriff<br />

ins Leere laufen, weil sich auch mit einer<br />

1:1-Kopie verschlüsselter Daten<br />

nichts anfangen lässt.<br />

BIOS-Passwörter schützen prinzipiell,<br />

können aber nicht verhindern,<br />

dass die Festplatte ausgebaut und anderweitig<br />

kopiert wird.<br />

Seriennummern-Dieb<br />

Manche USB-Sticks klauen Seriennummern<br />

und Dokumente.<br />

Ein Angreifer kann seinen USB-Stick<br />

mit dem Tool USB Switchblade so manipulieren,<br />

dass der Stick an einem<br />

fremden Computer nach Seriennummern<br />

sucht und Dateien klaut.<br />

In der Regel muss der Angreifer den<br />

PC-Besitzer aber dazu bringen, ein verseuchtes<br />

Programm auf dem Stick, zum<br />

Hardware-Keylogger: So<br />

ein Tastaturspion fällt<br />

kaum auf<br />

(Bild D)<br />

Beispiel einen<br />

Bildbetrachter, zu<br />

starten. Während dieses<br />

Programm dann im Vordergrund seine<br />

scheinbar harmlose Aufgabe erfüllt,<br />

saugt es im Hintergrund den PC ab.<br />

Schutz: Gegen Tools wie USB Switchblade<br />

hilft Verschlüsselung nur dann,<br />

wenn ein Container zum Zeitpunkt der<br />

Attacke nicht gerade geöffnet ist. Eine<br />

Verschlüsselung der kompletten Festplatte<br />

oder ein BIOS-Passwort schützen<br />

hier ebenfalls nicht. Einzig ein Virenscanner<br />

mit einem guten Verhaltenswächter<br />

hat eine Chance, den Angriff<br />

zu erkennen und zu stoppen.<br />

Übrigens ist es ein Irrtum, dass Programme<br />

auf dem Stick automatisch<br />

starten. In Vista und <strong>Windows</strong> 7 hat<br />

Microsoft diese Sicherheitslücke von<br />

vornherein geschlossen. Auch ein gepatchtes<br />

<strong>Windows</strong> XP hat diese Lücke<br />

nicht mehr.<br />

Wenn also jemand ein Tool von seinem<br />

Stick auf Ihrem PC ausführen will,<br />

dann lassen Sie das besser nicht zu.<br />

Am Passwort vorbei booten: Die Hacker-CD Kon-<strong>Boot</strong> startet <strong>Windows</strong> ohne Passwortabfrage (Bild E)<br />

Tastaturspione<br />

Keylogger zeichnen alles auf, was Sie eintippen,<br />

und filtern Passwörter aus.<br />

An einen Keylogger, der alle Tastatureingaben<br />

mitschneidet, ist erstaunlich<br />

leicht heranzukommen. Im Internet ist<br />

zum Beispiel das Tool Refog Keylogger<br />

problemlos zu finden. Alternativ kann<br />

der Angreifer auch einen Hardware-<br />

Keylogger zwischen Tastatur und PC<br />

einstöpseln (Bild D). Diese unauffälligen<br />

kleinen Spione lassen sich in einem unbeobachteten<br />

Moment schnell auf der<br />

Rückseite des Rechners anbringen und<br />

werden dort oft lange Zeit nicht entdeckt.<br />

Der Artikel „Keylogger“ aus com!<br />

10/2011 beschreibt die Tastaturspione<br />

ausführlich (kostenlos, www.com-maga<br />

zin.de/archiv und auf ).<br />

Schutz: Sowohl eine Verschlüsselung<br />

als auch BIOS-Passwörter schützen natürlich<br />

nicht vor Keyloggern. Selbst ein<br />

Virenscanner mit einem guten Verhaltenswächter<br />

schützt nur vor Softwarespionen,<br />

aber nicht vor den Hardware-<br />

Varianten. Die müssen Sie selbst entdecken.<br />

Am Passwort vorbei booten<br />

Kon-<strong>Boot</strong> manipuliert <strong>Windows</strong> beim Start<br />

und schaltet die Passwortabfrage aus.<br />

Der Anmeldedialog von <strong>Windows</strong> soll<br />

verhindern, dass sich unberechtigte<br />

Nutzer an einem PC zu schaffen machen.<br />

Dieser Schutz lässt sich jedoch<br />

leicht aushebeln, indem jemand den<br />

Rechner von einer Live-CD mit Kon-<br />

<strong>Boot</strong> startet.<br />

Kon-<strong>Boot</strong> ist ein bootfähiges Linux-<br />

System, das den <strong>Windows</strong>-Kernel manipuliert,<br />

so dass <strong>Windows</strong> ohne Passwortabfrage<br />

bootet (Bild E). Anschließend<br />

nutzt der Angreifer den PC inklusive<br />

Admin-Rechten.<br />

Kon-<strong>Boot</strong> funktionierte mit mehreren<br />

<strong>Windows</strong>-Versionen, führte bei der 64-<br />

Bit-Variante von <strong>Windows</strong> 7 jedoch zu<br />

Abstürzen. Es gibt aber eine Kaufversion<br />

von Kon-<strong>Boot</strong>, die dieses Problem<br />

nicht haben soll.<br />

122 auf CD und DVD nur auf DVD<br />

Das Computer-Magazin 2/2012

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