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Stereoplay Generation Hochbit

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Test & Technik Lautsprecher<br />

Boxen, die immerhin rund<br />

3000 Euro pro Paar kosten,<br />

erzeugen keine groben Misstöne.<br />

Dies darf als gegeben<br />

vorausgesetzt werden. Doch bei<br />

derart verschiedenen Produkten<br />

wie in diesem Testfeld ergeben<br />

sich zwangsläufig ausgeprägte<br />

Klangunterschiede.<br />

Eine korrekte Bewertung<br />

gelingt allerdings nur in einem<br />

geeigneten Umfeld. stereoplay<br />

nutzt deshalb einen Hörraum<br />

mit gleichmäßiger Nachhallzeit<br />

und hält die Randbedingungen<br />

bis hin zu den Kabeln so konstant<br />

wie möglich.<br />

Eine fürs Testen bestens<br />

geeignete Titelauswahl finden<br />

Leser auf der Heft­CD (1) zur<br />

Ausgabe 11/11. Ideal zur<br />

Erforschung feindynamischer<br />

Strukturen ist das Album „Songs<br />

From The Road“ (2) mit Leonard<br />

Cohen. Laut­leise­Abstufungen<br />

in Hülle und Fülle bietet<br />

die Folk­Pop­Scheibe „All The<br />

Ghosts“ (3) mit der Pianistin<br />

Gwyneth Herbert.<br />

Das dritte Stück der Heft­CD<br />

(Joseph Haydn) offenbart vor<br />

allem räumliche Eigenschaften<br />

und die Fähigkeit zu natürlichen<br />

Klangfarben. Die Kudos klingt<br />

damit rhythmisch wunderbar<br />

fließend, aber auch die Canton<br />

gefällt mit großer Anteilnahme<br />

Fazit<br />

22<br />

Wolfram<br />

Eifert<br />

Mitarbeiter<br />

Test & Technik<br />

2/12 stereoplay.de<br />

und einer weit reichenden Tiefenstaffelung,<br />

die viele vermutlich<br />

eher von einer Zweiwege­<br />

Box erwarten würden.<br />

Die PSB und die Teufel lassen<br />

es dynamisch ruhiger angehen<br />

und fordern vom Hörer<br />

etwas mehr Konzentration auf<br />

die Abläufe. Beide aber erweisen<br />

sich als vorbildlich neutral,<br />

wobei die PSB auch räumlich<br />

ganz vorne mitspielt. Die Teufel<br />

gibt hier den unbestechlichen<br />

Profimonitor, der dem Zuhörer<br />

auch nach vielen Stunden nicht<br />

auf die Nerven geht.<br />

Große Klangunterschiede<br />

Eine ähnliche Abfolge ergibt<br />

sich beim elften Titel, einem<br />

Auszug aus einer Rossini­Messe<br />

mit dem Figuralchor Stuttgart.<br />

Den lebhaftesten Eindruck<br />

erzeugt zunächst wieder die Kudos,<br />

allerdings nur bei mäßigem<br />

Einsatz. In den Tutti lässt die<br />

Transparenz urplötzlich nach,<br />

in den höchsten Stimmlagen<br />

Zum Testsieger wurde die Canton<br />

durch ihre Ausgewogenheit. Sie leistet<br />

sich keine wirklichen Schwächen<br />

und sammelt überall fleißig Punkte.<br />

Am Ende kam ein Schallwandler heraus,<br />

der alle Musikstile beherrscht,<br />

der bei großen wie kleinen Pegeln<br />

tierisch viel Spaß macht und obendrein<br />

faszinierend homogen klingt.<br />

Spaßbuben und Feingeister werden<br />

i<br />

Hörtest Alle Boxen im Vergleich<br />

Mit dieser Kette wurde gehört<br />

Um eine Verfälschung von Ergebnissen durch<br />

Schwächen der Elektronik zu vermeiden, nutzt<br />

stereoplay generell nur Referenzgeräte und<br />

bewährte Testsieger als Zuspieler. Erstere sind<br />

in der Rang-und-Namen-Liste (am Heftende) rot<br />

kippt die Präsenz ins Harsche.<br />

Die PSB ist der Klangdichte des<br />

vielstimmigen Ensembles noch<br />

besser gewachsen und arbeitet<br />

einige Mikrodetails mehr aus<br />

der Aufnahme. Die etwas zurück<br />

genommene Teufel und<br />

die offen­transparente Canton<br />

bleiben selbst bei sehr hohem<br />

Pegel auffallend gelassen.<br />

Beim zweiten Stück, dem<br />

dynamisch herausfordernden<br />

„No Sanctuary Here“ mit Chris<br />

Jones, liefert die Kudos einen<br />

tief und trocken aufspielenden<br />

Bass, dem es allerdings an Reserven<br />

für komplexe Signale<br />

mangelt. Auch die PSB muss<br />

hier einige Federn lassen, ihrem<br />

Bass fehlen etwas Attacke und<br />

Durchsetzungskraft – was die<br />

Teufel und die Canton fast<br />

schon im Überfluss bieten. Am<br />

Ende hat die Vento 890.2 die<br />

Nase vorn. Sie liefert die<br />

höchste Über­alles­Dynamik<br />

und klingt noch dazu wunderbar<br />

homogen. Wolfram Eifert ■<br />

mit dieser Prachtbox gleichermaßen<br />

glücklich. Die Vorgeneration spielte<br />

noch nicht so selbstverständlich frei<br />

und auf den Punkt.<br />

Doch auch der Blick auf das restliche<br />

Feld lohnt. Die sehr ausgewogen und<br />

unaufgeregt agierende Teufel wird<br />

im Gegensatz zur Canton und der<br />

PSB ohne Aufpreis in Hochglanzlack<br />

geliefert und lässt sich im Bass sehr<br />

1<br />

2<br />

3<br />

markiert. Die Hauptkomponenten bei diesem<br />

Boxenvergleich waren der CD-Spieler Ayre CX<br />

7e MP, die Vorstufe Thorens TEP 3800 und die<br />

Monoblöcke Ayre MX-R. Als Lautsprecherkabel<br />

diente das Valhalla LS von Nordost.<br />

präzise anpassen; in schwierigen<br />

Räumen kann dieses Feature wichtig<br />

werden. Die feinsinnig und besonders<br />

räumlich tönende PSB glänzt mit<br />

sozialverträglichen Abmessungen<br />

und tritt dennoch erwachsen auf. Die<br />

Kudos ist ein Produkt für Kenner, die<br />

Feindynamik und Ausgewogenheit<br />

höher gewichten als Pegel. Genießer<br />

sind bei ihr gut aufgehoben.

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