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Stereoplay Generation Hochbit

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ock<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

AM records / Universal (82:03, auch als Boxset) www.rollingstones.com FS<br />

Unverzichtbar:<br />

Dusty Springfield.<br />

The rolling Stones Some Girls<br />

Die Rolling Stones? Nur noch dekadente, gealterte<br />

Millionäre! Ein weit verbreitetes Urteil von Kritikern<br />

– und nicht etwa heute, sondern schon Mitte<br />

der 70er-Jahre. Dazu (negative) Schlagzeilen: Keith<br />

Richards wegen Heroinbesitz verhaftet! Mick Jagger<br />

mit Jerry Hall im Studio 54! Die Stones vor der<br />

Auflösung? Als 1978 dann „Some Girls“ erschien,<br />

das nun (nach 1994 und 2009) in einer Neuauflage<br />

veröffentlicht wird, waren jegliche Zweifel an der<br />

Relevanz der Damals-schon-Altrocker mit einem<br />

Schlag wie weggeblasen.<br />

Wenn man so will – wortwörtlich: Schon das fiebrige Saxofon im Opener<br />

„Miss You“ deutete an, dass hier eine Band wieder mehr wollte. Einen eklektischen<br />

Neuanfang startete: Disco, Funk und Country fanden Einzug in den<br />

endlich wieder kompromisslosen Stones-Sound, Keith Richards lieferte mit<br />

„Before They Make Me Run“ vielleicht sein Meisterstück ab. Die zehn Originalsongs<br />

knallen hier dem Hörer erneut in der Rohheit der 2009-Remasters<br />

um die Ohren. Wirklich neu und überraschend: Die zwölf unveröffentlichten,<br />

frisch digital überarbeiteten „Some Girls“-Outtakes auf der Bonus-<br />

CD sind von bestechender Qualität. Sie führen den Eindruck einer spielfreudigen<br />

Rock’n’Roll-Band zwischen Blues und Broadway fort und formen ein<br />

zweites, beinahe gleichwertiges Album. Was zusätzlich zur Tatsache, dass viele<br />

Songs aus den „Some Girls“-Sessions auch auf „Emotional Rescue“ (1980)<br />

auftauchten, einmal mehr beweist: Mit diesem Album legten die Stones den<br />

Grundstein für den zweiten erfolgreichen Teil ihrer Karriere.<br />

Eines der besten Alben der Stones – sinnvoll erweitert.<br />

SoUl/pop Dusty Springfield Goin‘ Back<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Der Song „Son Of A Preacherman“? Unsterblich.<br />

Das Album „Dusty In Memphis“? Unübertroffen.<br />

„Goin‘ Back“? Unverzichtbar für alle, die mehr<br />

über Dusty Springfield wissen möchten. Auf vier<br />

CDs (Hits, Raritäten, BBC-Sessions sowie Showsongs)<br />

und drei DVDs lernt man das junge Folk-<br />

Mädchen (mit ihren Brüdern als The Springfields),<br />

die subtil, mit großem Wissen um ihre Stimme<br />

agierende Soul-Interpretin und die mitreißende<br />

Entertainerin gleichermaßen kennen und lieben.<br />

Für Einstieg wie Vertiefung bestens geeignet.<br />

Mercury / Universal (272:34) www.mercuryrecords.co.uk rS<br />

Ein irrer Blick wie Klaus Kinski: Mick Jagger zeigte auf „Some Girls“ allen,<br />

dass bei den Stones immer noch der Rock‘n‘Roll-Wahnsinn herrscht.<br />

rock/pop/BlUeS<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Alison Moyet The Best of<br />

Alison Moyets „The Best Of“ ist natürlich auch<br />

nicht die erste Compilation dieser Art. Diese Doppel-CD<br />

lohnt sich dennoch: Sie enthält fast alle<br />

Singles und zeigt, dass sich die Ex-Yazoo-Sängerin<br />

solo nie auf ein Genre festlegen ließ. Und während<br />

gerade ihre 80er-Alben unter teilweise zu glatter<br />

Produktion litten, zeigen die elf unveröffentlichten<br />

Live-Aufnahmen von Hits wie „All Cried<br />

Out“ (1984) oder „Is This Love?“ (1986), dass ihre<br />

Songs bis heute Bestand haben dürfen.<br />

Kompakte, sinnvoll ergänzte Hitsammlung.<br />

Sony / Sony (121:14) www.alisonmoyet.com NT<br />

rock<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

little Feat 40 Feat: The Hot Tomato Anthology<br />

Der Anlass, das 40-jährige Bandbestehen, ist nachvollziehbar,<br />

die Zusammenstellung weniger: Eingefleischte<br />

Fans von Little Feat kennen die auf<br />

dem 3-CD-Boxset „40 Feat“ quer durch die Karriere<br />

gehenden Aufnahmen bereits von ihren neueren<br />

Live-Anthologien und -Alben. Und an einer<br />

der raffiniertesten US-Rockbands Interessierte<br />

halten sich wohl besser an die frühen Alben (1971-<br />

1979), auf denen Gründer/Gitarrist/Sänger Lowell<br />

George noch die Band anführte.<br />

Nur für ganz beinharte Fans.<br />

proper / rough Trade (189:41) www.littlefeat.net rS<br />

elekTroNikA/iNdie<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

dntel life is Full of possibilities<br />

Clicks und Cuts, Loops und Laptop-Sound, Melancholie<br />

und Melodie: Als Jimmy Tamborello alias<br />

Dntel 2001 „Life Is Full Of Possibilities“ veröffentlichte,<br />

erfand er das Genre Indietronic quasi im<br />

Alleingang. Die Doppel-CD-Neuauflage packt Bonus-Remixe<br />

obendrauf. Aber schon die zehn Original-Songs<br />

dürfen auch zehn Jahre später noch als<br />

Messlatte für elektronifizierten Pop gelten, so stimmig<br />

und stimmungsvoll, wie Dntel seine Mechanik<br />

auf Melodie (inklusive Gastsänger) treffen ließ.<br />

Ein vergessenes Meisterwerk der frühen Nullerjahre.<br />

Sub pop / cargo (123:04) www.dntelmusic.com SW<br />

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