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Stereoplay Generation Hochbit

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Musik Oldies<br />

ChaNsoN/pop serge Gainsbourg histoire de Melody Nelson<br />

cD DES MoNATS<br />

Mercury / universal (90:01, auch als 2 CD+DvD, lp) www.sergegainsbourg.com.fr Niels tenhagen<br />

pop the kinks the kinks In Mono<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Pflegen das „Village Green“:<br />

The Kinks.<br />

sanctuary / universal (423:56) www.thekinks.info rs<br />

112<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

2/12 stereoplay.de<br />

Verrucht, versoffen,<br />

verboten gut<br />

Knapp vier Minuten und 20 Sekunden. So lange dauerte<br />

einer der Höhepunkte von Serge Gainsbourg und Jane<br />

Birkin: „Je t‘aime... moi non plus“ war 1969 ein Skandal.<br />

Zwei Jahre später verarbeitete Serge Gainsbourg die<br />

Geschichte einer vielleicht verbotenen, mindestens aber<br />

verpönten Liebe in grandiosen 28 Minuten: „Historie de<br />

Melody Nelson“ nannte Gainsbourg sein Konzeptalbum,<br />

ein zeitloses Werk von sinnlicher Poesie und musikalischer<br />

Finesse. Zum 40. Geburtstag gibt es eine neu remasterte<br />

Luxus-Edition mit zwei Vinyl-LPs, zwei CDs<br />

und einer DVD.<br />

Gainsbourg war geprägt von großen Werten wie Ordnung,<br />

Fleiß, Liebe und einem noch viel größeren Willen<br />

zur Zerstörung dieser Werte. Diese Zerrissenheit ist auch<br />

auf „Histoire de Melody Nelson“ die Triebfeder. Das Album<br />

klingt vernebelt, verrucht, versoffen, aber gleichzeitig<br />

sind die sieben Titel musikalisch akkurate und persönlich<br />

gefärbte Preziosen. So verkörpert Jane Birkin genau<br />

die Lolita, der Gainsbourg im echten Leben verfallen<br />

ist. Gleich im Opener „Melody“ fährt sein Alter Ego<br />

die Protagonistin mit einem Rolls Royce an. Und nicht<br />

einmal eine halbe Stunde später, die von rauchigem<br />

Sprechgesang und orchestral eingerahmtem Funk geprägt<br />

ist, hat er sie nicht nur geliebt, sondern auch endgültig<br />

verloren. Es ist (s)ein Leben ohne Limit, das Gainsbourg<br />

auf „Histoire de Melody Nelson“ beschreibt – und<br />

in brillante Musicalnummern verpackt.<br />

Die Jubiläumsausgabe enthält neben der neu gemasterten<br />

Originalfassung auch Demoversionen und Probeaufnahmen.<br />

Außerdem gibt‘s eine DVD mit 5.1-Surround-<br />

Version und 40-minütiger Dokumentation über die Entstehung<br />

des Albums mit Interviews mit Gainsbourg und<br />

seinen Weggefährten, Ausschnitten aus 1971 für die Platte<br />

produzierten Musikvideos und Jane Birkin beim Fotoshooting<br />

für das Cover.<br />

Exzessives Meisterwerk eines Exzentrikers.<br />

Wer nicht schon bei den 2011 erschienenen Deluxe-Editionen<br />

der Einzelalben zugegriffen hat,<br />

sollte es als Popfan jetzt tun: Denn dieses hübsch<br />

als Plattenspieler aufgemachte Boxset namens „The<br />

Kinks In Mono“ enthält die ersten sieben Alben<br />

der Mannen um Ray Davies samt Bonus-Material<br />

auf drei CDs in bester Remaster-Qualität. Und<br />

nicht nur die ewigen Klassiker der Kinks, auch der<br />

ursprüngliche, unverfälschte Mono-Sound dürfte<br />

Sixties-Popfans direkt ins Ohr gehen.<br />

Alles, was man von den Britpop-Urvätern braucht.<br />

house/elektro<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Boys Noize the remixes 2004-2011<br />

Werkschauen können eine langweilige Angelegenheit<br />

sein. Nicht so bei Alex Ridha alias Boys<br />

Noize. In den letzten sieben Jahren hat er Künstlern<br />

wie Feist, Daft Punk, Marylin Manson oder<br />

Depeche Mode seinen Stempel aufgedrückt und<br />

sich so zu einem der meistgebuchten Elektro-DJs<br />

Deutschlands entwickelt. Das Doppel-Album „The<br />

Remixes 2004-2011“ beweist: Boys Noize ist ein<br />

exzellent geschulter Regisseur seiner Genres.<br />

Egal ob House, Techno, Disco, Dub oder Pop – Boys<br />

Noize weiß, was funktioniert.<br />

Boys Noize records / roughtrade (137:18) www.boysnoize.com tM<br />

post-puNk/wave<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Das nächste<br />

Objekt der<br />

Begierde fest im<br />

Blick – oder doch<br />

leicht benebelt?<br />

Serge Gainsbourg.<br />

Diverse Fac. Dance<br />

Nein, Joy Division haben hier keinen Platz, obwohl<br />

sie den frühen Ruhm und Erfolg des berühmt-berüchtigten<br />

Clubs/Labels aus Manchester mitbegründeten.<br />

Aber „Fac. Dance – Factory Records 12“<br />

Mixes & Rarities 1980-1987“ legt den Schwerpunkt<br />

auf die Dancefloor-tauglichen Tracks der unkonventionellen<br />

Musikschmiede. Dafür gibt‘s tollen Avantgarde-Funk<br />

(Blurt), Post-Punk (A Certain Ratio),<br />

Reggae (X-O-Dus) und Elektro – von den Joy-<br />

Division-Nachfolgern New Order.<br />

Spannendes für 80er-Dancefloor-Nostalgiker.<br />

strut / alive (155:15) www.strut-records.de sw<br />

FoToS: Patrick Bertrand / Universal, Helmut Newton / Universal, Universal

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