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Stereoplay Generation Hochbit

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FOTOS: Bryan Adams / Universal, Danny Clinch / Warner, Ville Akseli Juurikkala / Nuclear Blast, PIAS<br />

rock the black keys el camino<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

pSycheDelic-Dance<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

4aD / beggars / indigo (45:56, auch als lp) www.musicfromthebigpink.com kt<br />

blueSrock<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Nach dem Erfolg erst mal<br />

hinsetzen und nachdenken:<br />

The Black Keys.<br />

the big pink future this<br />

Ein bisschen Erfahrung im Musikgeschäft hilft bei<br />

der Karriere-Planung. Robbie Furze spielt Gitarre<br />

bei Alec Empire, und Milo Cordell hat seinerzeit<br />

die Klaxons entdeckt. Der Jubel für ihr eigenes<br />

Debütalbum überstieg trotzdem die Erwartungen.<br />

Souveräne Verhandlungsposition für Album<br />

zwei, das mit Wave, sanftem Industrial sowie<br />

tanzbarem Pop ähnlich hohe Qualität abliefert,<br />

aber etwas poppiger klingt. Kraftvoll und einfühlsam<br />

– eine Mischung, die im Ohr bleibt.<br />

Intelligentes für Tanzfläche und Ü30-Waveparty.<br />

String commander / MiG (45:24, auch als ltd ed.) myspace.com/lancelopez ca<br />

experiMental-pop<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Nach dem Grammy-Erfolgsalbum „Brothers“ haben<br />

The Black Keys Soul und Blues abgestreift<br />

und sich auf „El Camino“ komplett dem Retro-<br />

Rock verschrieben. Ein gute Entscheidung, um<br />

den Erwartungshaltungen zu begegnen. Auch die<br />

Songs sind gut: Irgendwo zwischen den modernen<br />

Ausführungen von Free, Kiss und Led Zeppelin<br />

rockt sich die Band durch ihr siebtes Album, das<br />

nur ganz selten etwas eindimensional wirkt.<br />

Das Album nach dem Erfolg rockt anders, aber es<br />

rockt zweifellos gut.<br />

nonesuch / Warner (38:30, auch als lp) www.theblackkeys.com bW<br />

lance lopez handmade Music<br />

Spätestens seit seinem „Rockpalast“-Auftritt 2009<br />

haben versierte Blues-Hörer seinen Namen auf<br />

der Liste: Lance Lopez verliert sich in seinem Gitarrenspiel<br />

ähnlich konzentriert wie einst Stevie<br />

Ray Vaughn und Johnny Winter. So extravagant<br />

Lopez’ Soli auf „Handmade Music“ auch beginnen<br />

mögen, meist kommen sie recht zügig auf den<br />

Punkt. Die Mitstreiter an Bass und Drums spielen<br />

dermaßen schnörkellos, dass sogar noch Raum<br />

für eine dezente Orgel bleibt („Letters“).<br />

Schnörkelloser Bluesrock.<br />

flare acoustic arts league big top/encore ep²<br />

LD Beghtol ist einer, der nach dem perfekten Pop-<br />

Song sucht. Dass den Interpretationen des Sängers<br />

stets ein tüchtiger Schuss Wahnsinn beiwohnt,<br />

macht die Sache auch auf dieser Zusammenstellung<br />

zweier EPs wieder interessant. Zum schrägen,<br />

schrillen und mitunter sperrigen Indie-Pop<br />

der Flare Acoustic Arts League gesellen sich zwei<br />

Coversongs von Psychedelic Furs und The Real<br />

Tuesday Weld sowie Gastgesänge von Dana Kletter<br />

(Ex-Studiosängerin bei Hole).<br />

Popmusik mit anspruchsvollerem Beigeschmack.<br />

eMi / eMi (33:24) www.affairsoftheheart.de kt<br />

MoDern Metal<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Despotz records / cargo (49:01, auch als Special ed.) www.the-unguided.com aD<br />

texMex-allerlei<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

expertentipp<br />

Stefan<br />

Weber<br />

MuSikreDakteur<br />

Leicht durchgeknallter<br />

Brit-Indie-Rock mit<br />

Herz, naivem Charme<br />

und großem Background-Popwissen.<br />

inDie-rock<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

the unguided hellfrost<br />

Der Beginn des Albums bläst einen fast weg. Schon<br />

nach kurzer Zeit stellt sich dann jedoch Ernüchterung<br />

ein: Das personell und musikalisch eng mit<br />

Sonic Syndicate verbundene Metal-Kommando<br />

wendet die bekannte Wechselbad-Taktik an. Auf<br />

Kraftgitarren folgen Synthesizer, auf Melodie folgt<br />

Härte, auf Geschrei folgt Gesang. Etwas mehr Mut<br />

zum Risiko, und der überzeugend umgesetzte Kraftprotz<br />

wäre in die nächste Runde gezogen.<br />

Eine sehr robuste Wiederaufnahme alter Sonic-<br />

Syndicate-Tugenden.<br />

Various artists tucson Songs<br />

Eigentlich ist die Stadt in Arizona, nahe der mexikanischen<br />

Grenze, längst auf der Karte internationaler<br />

Musikfans – zumindest wenn sie staubigen<br />

Americana mögen. Dass in Tucson weit mehr<br />

geboten wird als bloß Calexico oder Giant Sand,<br />

zeigt dieser Sampler: Auf „Tucson Songs“ findet<br />

sich Orchester-Mambo von Sergio Mendoza, Herzschmerz-Pop<br />

von Courtney Marie Andrews und<br />

Tom-Petty-mäßiger Abhängrock von Al Perry.<br />

Dieser Sampler beweist: Tucson hat mehr als nur<br />

ruppigen Americana-Sound zu bieten.<br />

le pop Musik / Groove attack (74:54, auch als lp) www.lepop.de kt<br />

Johnny foreigner Johnny foreigner Vs. everything<br />

Hot Club de Paris, Let‘s Wrestle, Sky Larkin, Los<br />

Campesinos. Noch nie gehört? Schade. Aber auch<br />

verständlich. Denn noch nicht mal in ihrer Heimat,<br />

dem Mutterland des Pop, erreichten diese<br />

Bands der Nuller-Jahre viel mehr als Geheimtipp-<br />

Status. Wahrscheinlich werden sich auch Johnny<br />

Foreigner weiterhin in diese Liste einreihen<br />

müssen. Und das, obwohl ihr viertes Album ein<br />

extremes, wunderbar kurzweiliges DIY-Indie-<br />

Rock-/Punk-Pop-Vergnügen ist.<br />

Das Trio aus Birmingham teilt das Schicksal der<br />

bereits genannten Bands: Ihre Alben sind kein einfach zuzuordnendes Gitarrenpop-Hype-Material,<br />

ihre musikalischen Vorlieben eher lärmend, schräg<br />

und amerikanisch (Pavement, Sonic Youth, Hüsker Dü), und ihr Humor<br />

(Songtitel wie „If I‘m The Most Famous Boy You‘ve Fucked, Then Honey,<br />

Yr In Trouble“) ist vielleicht selbst den schwarzhumorigen Briten zu abseitig.<br />

Dabei nehmen Johnny Foreigner auf „Vs. Everything“ mit großem Pop-<br />

und Rockwissen alles und sich selbst aufs musikalische Korn (noch eine<br />

Band für die „Ahnenreihe“: Art Brut), proben musikalische Punk-Überfälle,<br />

verzerren Noise-Gitarren, verlieben sich unglücklich, verlieren sich in<br />

Emo-Pop-Trauer. Sie bleiben aber in jeder Note ihrer oft unvorhersehbare<br />

Haken schlagenden Songs charmant-naiv, kokettieren mit ihrer Unfertigkeit<br />

und völlig angstfrei: Bei „New Street, You Can Take It“ darf ein großer<br />

Chor – hart an der Kitschgrenze – mitskandieren. Ein Spaß!<br />

Wer oben genannte Bands mag, der sollte Johnny Foreigner unbedingt eine<br />

Chance geben – und Indie-Rock-Fans sollten sich positiv überraschen lassen.<br />

alcopop / cargo (56:00) www.johnnyforeignertheband.com SW<br />

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