Modell AVIATOR Blitzschnell Kunstflugjet
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WiSSen | Vorbild-Dokumentation | Corsair F4U<br />
Corsair schnell zum bedeutendsten Jäger im Pazifik. Die<br />
ursprüngliche Version F4U-1 war inzwischen von der<br />
F4U-1A abgelöst worden, bei der man die Leistung mit<br />
Hilfe einer Wassereinspritzung um weitere 250 PS gesteigert<br />
hatte. Zudem gelang es Vought die Sicht des Piloten<br />
zu verbessern, indem eine neue „Bubble“-Cockpithaube<br />
in Verbindung mit einem erhöhten Sitz anstelle der bisherigen<br />
„Birdcage“ (Vogelkäfig) Kanzel montiert wurde.<br />
Jäger der nacht<br />
Der F4U-1A folgte kurze Zeit später die F4U-1D, die als erste<br />
Corsair mit Flügelaufhängungen für zwei 600-Liter-Tanks oder<br />
zwei 450-Kilogramm-Bomben ausgestattet war. Daneben entwickelte<br />
man auch die ersten Nacht jägerversionen mit der<br />
Bezeichnung F4U-2, die mit einem Radargerät, einem Autopiloten<br />
und weiterer Spezial aus rüstung versehen wurden.<br />
Der Trägereinsatz der Corsair war zu diesem Zeitpunkt bei<br />
der U.S. Navy immer noch verboten. Erst als im Jahr 1944<br />
ein spezielles Landeanflugverfahren ausgearbeitet wurde,<br />
erhielt die F4U-1 auch die offizielle Zulassung für Decklandungen.<br />
Inzwischen waren fast 8.000 Exemplare dieses<br />
Marinejägers produziert worden und insgesamt 500 technische<br />
Änderungen in die Produktion eingeflossen.<br />
Unser Freund Drury Wood war inzwischen mit dem Marine<br />
Fighter Squadron 123 (VMF-123) an Bord des Flugzeugträgers<br />
USS Bennington gekommen, der im Pazifik kreuzte<br />
und zur Eingreiftruppe „Task Force 58“ gehörte. Seine primäre<br />
Aufgabe bestand darin, Angriffe gegen die japanischen<br />
Inseln Ryukus und Okinawa sowie gegen das japanische<br />
Festland zu fliegen. Wie viele andere Marinepiloten auch,<br />
flog Drury zunächst auf der F6F-Hellcat und schulte dann<br />
1944 auf die Corsair um. Sie sollte ihn noch viele Jahre lang<br />
begleiten und in seinen Augen zu den besten Kolben motorjägern<br />
überhaupt zählen.<br />
Besonders eng verbunden war Drury mit der Version F4U-4,<br />
die zugleich das letzte Weltkriegsmodell und im Gegensatz<br />
zu ihren Vorgängerversionen mit einem Hydromatic<br />
Vierblattpropeller ausgestattet war. Als Antrieb diente ein<br />
nochmals leistungsgesteigerter R-2800-42W Doppelsternmotor<br />
mit 2.450 PS. Diese Version der Corsair wurde im<br />
Gegensatz zu anderen amerikanischen Kolben motorjägern<br />
weit über das Kriegsende hinaus gebaut und konnte als<br />
erste auch mit Raketen bewaffnet werden.<br />
Auch das ohnehin schon erheblich verbesserte Cockpit<br />
wurde noch einmal weiter modernisiert, indem die Kanzel<br />
120 www.modell-aviator.de<br />
Blick ins Cockpit der<br />
F4U-4, die ab 1945<br />
gebaut worden war<br />
Die Auspuffanlage<br />
der Corsair wurde<br />
ständig verändert.<br />
Hier eine F4U-4<br />
Hier sind die großflächigen Landeklappen und<br />
die Spaltruder am Knickflügel gut erkennbar<br />
seitwärts ausgebuchtet wurde, um dem Piloten eine nahezu<br />
direkte Sicht nach hinten zu ermöglichen. Eine weitere Ver -<br />
besserung der Vorwärtssicht wurde durch eine Ab wartsneigung<br />
des Motors um knapp 3 Grad erzielt, wodurch sich<br />
auch die Flugstabilität noch einmal verbesserte. Bis zur ja -<br />
panischen Kapitulation am 2. September 1945 waren fast<br />
2.400 F4U-4 gebaut worden und flogen über 64.000<br />
Einzeleinsätze gegen Japan, wobei sie im Luftkampf 2.140<br />
feindliche Flugzeuge abschossen, während nur 189 Corsair<br />
im Luftkampf verloren gingen.<br />
Kampfbomber in Korea<br />
Als am 25. Juni 1950 die Feindseligkeiten in Korea ausbrachen,<br />
waren bereits acht Tage später trägergestützte<br />
Corsair der U.S. Navy im Einsatz, die den verbündeten<br />
Südkoreanern zur Hilfe eilten. Auch Drury Wood war<br />
wieder dabei und zwar diesmal mit der 1. Marine<br />
Division, bei der die Corsair in der Version F4U-5 als<br />
Jagdbomber im Tageinsatz geflogen wurde. Daneben<br />
waren inzwischen auch die Versionen F4U-5N als Radar-<br />
Nachtjäger und die F4U-5P als Fotoaufklärer im Einsatz.<br />
Der harte koreanische Winter machte eine weitere Version<br />
erforderlich, die man als F4U-5NL bezeichnete und<br />
mit Enteisungseinrichtungen an den Flügelkanten und<br />
dem Propeller ausrüstete. Zusätzlich baute man eine<br />
Warmluftenteisung für die Cockpithaube ein.<br />
Der erste Winter des Koreakriegs im Jahr 1950 sollte<br />
Wood dann für immer im Gedächtnis bleiben, denn am<br />
Eine echte U.S. Navy F4U-4 Corsair, Baujahr 1945,<br />
in der typischen „Dark Seablue“-Lackierung der<br />
1940er- und 1950er-Jahre. 1994 gelangte die<br />
Maschine über Umwege nach Frankreich