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Anlage 2/4<br />
Bei wesentlicher Unterperformance ist wie bei jeder Bankfinanzierung das Risiko einer Nichtverlängerung,<br />
Anpassung bzw. einer Kündigung der kurzfristigen Linien gegeben. Im Vorfeld der<br />
Fälligkeit der 30-Mio.-Anleihe führte die S&T AG seit dem 2. Quartal <strong>2010</strong> intensive Verhandlungen<br />
betreffend die Refinanzierung der Anleihen sowie eine mögliche Neustrukturierung der kurzfristigen<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch. Ziel war es - selbst im Falle des Nichterreichens<br />
der am 31. Dezember <strong>2010</strong> für bestimmte kurzfristige Kreditlinien gültigen Bedingungen hinsichtlich<br />
Rendite und Schuldentilgungsdauer - die Finanzierung und Liquidität der S&T-Gruppe für das nächste<br />
Geschäftsjahr sicherzustellen. Dies ist Anfang 2011 trotz der verschlechterten wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse gelungen. Als Teilergebnis im Zusammenhang mit der Refinanzierung der fälligen<br />
Anleihen und der Restrukturierung der Passivseite hat das Unternehmen eine Stundungsvereinbarung<br />
und eine Zwischenfinanzierungsvereinbarung für die S&T AG bzw. den Konzern abgeschlossen. Die<br />
finanzierenden Banken stellen damit dem Konzern jene Mittel zur Verfügung, die für das operative<br />
Geschäft kurz- und mittelfristig benötigt werden und stunden die ursprünglich 2011 fällige Anleihe und<br />
auch den Großteil der laufenden Zinsen. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft und<br />
der Gruppe bestehen kurzfristige Kündigungsmöglichkeiten durch die Banken- und Anleihegläubiger,<br />
welche nach Ansicht der Geschäftsleitung bei Einhaltung der Pläne nicht ausgeübt werden. Weiters<br />
enthält diese Vereinbarung eine Besserungsklausel, welche zur Zahlung eines Aufgeldes verpflichtet,<br />
insofern und insoweit das Konzerneigenkapital 8 % der Bilanzsumme übersteigt. Nach Einschätzung<br />
des Vorstandes ist mit Zahlungsabflüssen aus dieser Verpflichtung vor dem 31. Dezember 2014 nicht<br />
zu rechnen. Eine darüber hinausgehende Projektion auf Basis der Parameter des Impairment-Tests<br />
führt zu Eigenkapitalquoten, welche eine erste Zahlungsfälligkeit dieser Verpflichtung entsprechend<br />
der heute gültigen Verträge frühestens ab dem Jahre 2015 auslöst. Die Gesellschaft ermittelt derzeit<br />
den im Geschäftsjahr 2011 abzugrenzenden Erwartungswert für diese Verpflichtung.<br />
Die S&T AG verfügt nach der aufgestellten Fortbestehensprognose über ausreichende kurzfristige<br />
Kreditlinien und somit Liquiditätsreserven, um den Fortbestand bis zum Abschluss der oben<br />
beschriebenen Finanzierungsverhandlungen sowie allfälliger Kapitalmaßnahmen sicherzustellen. Die<br />
Vereinbarungen für die erforderliche Zwischenfinanzierung und die Stundungen sehen die<br />
Verpfändung aller wesentlichen Beteiligungen, Forderungen und Gewinnansprüche vor. Das<br />
Finanzierungspaket beinhaltet weiters erweiterte Berichtspflichten, das Erfordernis der Einstellung<br />
eines „Chief Restructuring Officers“ und die Beauftragung eines empfohlenen Beraters zur Begleitung<br />
der Restrukturierung und Plausibilisierung der Planungen sowie die Verpflichtung die Zustimmung zu<br />
wesentlichen (überwiegend Intercompany) Transaktionen einzuholen.<br />
Der Jahresverlust von 9,7 Mio führte <strong>2010</strong> zu einem Rückgang des Eigenkapitals von EUR 12,5 Mio<br />
auf EUR 2,7 Mio. Dadurch unterschritt das Eigenkapital die 8%-Quote nach URG sowie das halbe<br />
Grundkapital.<br />
Diese Entwicklung macht Eigenkapitalmaßnahmen zwingend erforderlich. Zu diesem Zweck und auch<br />
um wieder die Möglichkeit zu eröffnen, einen Wachstumskurs einzuschlagen, hat der Vorstand<br />
Verhandlungen aufgenommen, um durch Hereinnahme eines strategischen Partners das Eigenkapital<br />
zu erhöhen und die Stabilität des Unternehmens zu verbessern. Seit Sommer <strong>2010</strong> spricht der<br />
Vorstand mit Interessenten zur Erweiterung der Gesellschafterbasis. Insbesondere seit Abschluss der<br />
o.a. Finanzierungsvereinbarungen erfahren diese Gespräche und auch das Interesse strategischer<br />
Partner eine Intensivierung. Dieser Prozess wird durch einen erfahrenen M&A-Berater begleitet. Ein<br />
erfolgreicher Abschluss lässt positive Signale auf die Marktposition, aber auch auf die Kunden-,<br />
Lieferanten- und Mitarbeitermotivation erwarten.