2010 - S&T

2010 - S&T 2010 - S&T

18.11.2012 Aufrufe

Anlage 2/2 Die S&T-Gruppe war zum Jahresende 2010 in 20 Ländern direkt oder über enge Kooperationspartner vertreten. Nach dem Bilanzstichtag - im Jänner bzw. Februar 2011 - wurden die Tochtergesellschaften der S&T-CEE Holding Subdivision in der Ukraine und Moldawien mehrheitlich verkauft. Der Markt für Informationstechnologie stand im Jahr 2010 unserer Einschätzung nach in den von uns bearbeiteten Ländern im Zeichen einer partiellen Erholung. Diese ist durch einen Wiederanstieg der Volumina, aber auch durch extremen Margendruck im Infrastruktur- und Service-Bereich geprägt. In einigen Ländern, wie Rumänien, Kroatien oder Slowenien, ist diese Entwicklung noch verzögert, das heißt, dass die Märkte unverändert schwierig blieben. Insgesamt wurde im CEE-Raum begonnen, den Investitionsstau abzuarbeiten, wobei EU-Mittel in unterschiedlichem Ausmaß dazu beitrugen. Der Beratungsbereich war 2010 ebenso durch eine unterschiedlich rasche Bewältigung der scharfen Rezession geprägt. Anhaltend starke Investitionen öffentlichkeitsnaher Dienstleister, teilweise unterstützt durch EU-Mittel, haben dazu maßgeblich beigetragen. Initiativen wie Vertikalisierung, Outsourcing oder Shared Service Center haben wir im Jahr 2010 stark vorangetrieben, die Weiterentwicklungen mussten jedoch im 4. Quartal vorerst zurückgestellt werden. Vor diesem oben genannten Hintergrund sind die Umsätze der S&T-Gruppe zu bewerten: Gruppenweit wurden im Berichtsjahr EUR 351,1 Mio erlöst. Das sind 8,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor mit EUR 385,2 Mio (bereinigt um aufgegebene Geschäftsbereiche, wie im Konzernabschluss detailliert beschrieben). Umsatzeinbußen in Österreich machten den wesentlichen Teil dieses Rückgangs aus. Das EBITDA der S&T-Gruppe drehte von EUR +1,2 auf -12,9 Mio. Die Entwicklung zeichnete sich schon im Verlauf des Jahres ab, weshalb umfassende Sanierungsmaßnahmen eingeleitet und teilweise 2010, teilweise nach dem Bilanzstichtag umgesetzt wurden. Die negativen Ergebnisse fielen im Wesentlichen in der deutschsprachigen Region an, weshalb hier auch die Schwerpunkte der Sanierung lagen. Die Schließungen der deutschen und der Schweizer Tochtergesellschaft im Jahr 2011 mit deren folgender Insolvenz erforderten auch die vollständige Abschreibung/Wertminderung in Höhe von EUR 15,1 Mio des auf die Schweizer Tochtergesellschaft sowie deren Beteiligungen entfallenden Anteils des Firmenwerts im Konzernabschluss 2010. Auch die weiteren Firmenwertabschreibungen in Höhe von EUR 7,5 Mio im Rahmen des Impairment-Tests fielen im Segment „Business Solutions“ an. Die ordentlichen Abschreibungen hingegen sanken von EUR 5,5 auf 4,8 Mio. Das EBIT der S&T-Gruppe zeigt mit EUR -40,3 nach -4,3 Mio im Jahr 2009 den vollen Umfang der erforderlichen Restrukturierung. Das negative Konzern-Jahresergebnis von EUR 48,7 Mio resultiert aus dem Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen in Höhe von EUR -49,3 Mio sowie dem Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von EUR +0,6 Mio. Geschäftsentwicklung und Ertragslage der Konzernobergesellschaft Im Jahr 2010 wurden in der gesamten S&T-Gruppe umfangreiche zukunftsweisende Maßnahmen gesetzt. In der Konzernobergesellschaft ist das dafür maßgebliche Management beschäftigt. Die Verrechnung dieser Leistungen erfolgt im Wesentlichen anhand von Umsatz und Personalstand der Konzerngesellschaften. Umsatzrückgänge und der dadurch erforderliche Personalabbau in den Konzerngesellschaften führten daher zu geringeren Verrechnungen, obwohl durch die anspruchsvolleren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen intensivere Unterstützungstätigkeit durch die Obergesellschaft erforderlich wurde. Ebenso wurde auf Grund der geringeren Konzernumsätze weniger Handelswarenumsatz erzielt.

Anlage 2/3 Der geringere Handelswarenumsatz spiegelt sich auch im geringeren Materialaufwand wider, wobei die Bruttospanne geringfügig sank. Der Personalstand erhöhte sich geringfügig auf 33 (2009: 31), der Personalaufwand stieg im Wesentlichen durch Einmaleffekte aus Ablösen für ausgeschiedene Vorstandsmitglieder. Abschreibungen von Konzernforderungen gegenüber der Anfang 2011 insolvent gewordenen Konzerngesellschaften S&T Deutschland und S&T Schweiz. Die Konzentration auf die S&T- Kernmärkte wurde durch die Reduktion der indirekten Beteiligung an der chinesischen Konzerngesellschaft auf eine Minderheitsbeteiligung weiter verfolgt sowie der Verkauf der direkten Beteiligung an der moldawischen und indirekten Beteiligung der ukrainischen Tochtergesellschaft vorbereitet. In der Konzernobergesellschaft führten diese Insolvenzen und Maßnahmen zu Abschreibungen von Konzernforderungen sowie zu einem Abgang von Finanzanlagen. Weitere wesentliche Aufwandspositionen sind die Dotierung einer Prozessrückstellung. Durch die deutlich schlechtere Ertragslage des Konzerns waren 2010 Dividendenzahlungen aus den Tochtergesellschaften nicht möglich – diese Ertragskomponente fehlt 2010 wie bereits 2009 völlig (2008: EUR 2,6 Mio). Der Zinsaufwand blieb mit EUR 3,5 Mio auf dem Niveau des Vorjahres und spiegelt die stabile Marktentwicklung wider. Der Jahresfehlbetrag von EUR 9,7 Mio (2009: 4,4 Mio) ist im Wesentlichen durch Rückgang des Handelswarengeschäftes, der geringeren Verrechnungen für Konzerndienstleistungen, das völlige Fehlen von Beteiligungserträgen, gestiegenen Fremdwährungsverlusten, einmaligen Aufwendungen aus den Insolvenzen in Deutschland und der Schweiz, einer Prozesskostenrückstellung sowie den Abfindungen von zwei ehemaligen Vorstandsmitgliedern verursacht. Das Bilanzergebnis entspricht dem Jahresfehlbetrag. Vermögens-, Finanz- und Liquiditätslage Das Anlagevermögen der Gesellschaft hat sich gegenüber 2009 kaum verändert. Zu bemerken ist, dass der überwiegende Teil der Beteiligungen an den operativen Gesellschaften über die 2009 gegründete, zu 100 % im Eigentum der Gesellschaft stehende „Asset Verwaltungsgesellschaft m.b.H.“ gehalten wird. Eine Überprüfung des Wertansatzes auf Basis der Geschäftspläne ergab keinen Bedarf einer Änderung des Wertansatzes. Die wesentliche Änderung im Umlaufvermögen betrifft den Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und gegenüber verbundenen Unternehmen, welcher durch den Abbau der Konzernforderungen durch die Umstrukturierung der kurzfristigen Finanzierung, aber auch durch Abschreibungen im Zuge der oben beschriebenen Insolvenzen entstanden ist. Hinsichtlich des Fremdkapitals kam es aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation im Jahr 2010 und der damit zusammenhängenden Nichterfüllung von Anleihebedingungen zu einer Umgliederung einer ausständigen Anleihe in die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Dies geschah ungeachtet der im Jahr 2011 mit den Banken erzielten Einigung über ein Finanzierungs- und Stundungspaket. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden einerseits durch planmäßige Rückzahlung, insbesondere als Gegenposition der geringeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, reduziert. Die Konzernverbindlichkeiten haben sich insbesondere durch die erforderliche Finanzierung des Verlustes erhöht. Wie die meisten Unternehmen ist die S&T zu einem Teil mit lang- und kurzfristigem Fremdkapital finanziert. Die Gesellschaft ist somit Netto-Kreditnehmer und damit von der Aufrechterhaltung dieser Finanzierungsmöglichkeiten abhängig.

Anlage 2/3<br />

Der geringere Handelswarenumsatz spiegelt sich auch im geringeren Materialaufwand wider, wobei<br />

die Bruttospanne geringfügig sank. Der Personalstand erhöhte sich geringfügig auf 33 (2009: 31), der<br />

Personalaufwand stieg im Wesentlichen durch Einmaleffekte aus Ablösen für ausgeschiedene<br />

Vorstandsmitglieder.<br />

Abschreibungen von Konzernforderungen gegenüber der Anfang 2011 insolvent gewordenen<br />

Konzerngesellschaften S&T Deutschland und S&T Schweiz. Die Konzentration auf die S&T-<br />

Kernmärkte wurde durch die Reduktion der indirekten Beteiligung an der chinesischen<br />

Konzerngesellschaft auf eine Minderheitsbeteiligung weiter verfolgt sowie der Verkauf der direkten<br />

Beteiligung an der moldawischen und indirekten Beteiligung der ukrainischen Tochtergesellschaft<br />

vorbereitet. In der Konzernobergesellschaft führten diese Insolvenzen und Maßnahmen zu<br />

Abschreibungen von Konzernforderungen sowie zu einem Abgang von Finanzanlagen. Weitere<br />

wesentliche Aufwandspositionen sind die Dotierung einer Prozessrückstellung.<br />

Durch die deutlich schlechtere Ertragslage des Konzerns waren <strong>2010</strong> Dividendenzahlungen aus den<br />

Tochtergesellschaften nicht möglich – diese Ertragskomponente fehlt <strong>2010</strong> wie bereits 2009 völlig<br />

(2008: EUR 2,6 Mio).<br />

Der Zinsaufwand blieb mit EUR 3,5 Mio auf dem Niveau des Vorjahres und spiegelt die stabile<br />

Marktentwicklung wider.<br />

Der Jahresfehlbetrag von EUR 9,7 Mio (2009: 4,4 Mio) ist im Wesentlichen durch Rückgang des<br />

Handelswarengeschäftes, der geringeren Verrechnungen für Konzerndienstleistungen, das völlige<br />

Fehlen von Beteiligungserträgen, gestiegenen Fremdwährungsverlusten, einmaligen Aufwendungen<br />

aus den Insolvenzen in Deutschland und der Schweiz, einer Prozesskostenrückstellung sowie den<br />

Abfindungen von zwei ehemaligen Vorstandsmitgliedern verursacht.<br />

Das Bilanzergebnis entspricht dem Jahresfehlbetrag.<br />

Vermögens-, Finanz- und Liquiditätslage<br />

Das Anlagevermögen der Gesellschaft hat sich gegenüber 2009 kaum verändert. Zu bemerken ist,<br />

dass der überwiegende Teil der Beteiligungen an den operativen Gesellschaften über die 2009<br />

gegründete, zu 100 % im Eigentum der Gesellschaft stehende „Asset Verwaltungsgesellschaft m.b.H.“<br />

gehalten wird. Eine Überprüfung des Wertansatzes auf Basis der Geschäftspläne ergab keinen Bedarf<br />

einer Änderung des Wertansatzes.<br />

Die wesentliche Änderung im Umlaufvermögen betrifft den Rückgang der Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen und gegenüber verbundenen Unternehmen, welcher durch den Abbau<br />

der Konzernforderungen durch die Umstrukturierung der kurzfristigen Finanzierung, aber auch durch<br />

Abschreibungen im Zuge der oben beschriebenen Insolvenzen entstanden ist.<br />

Hinsichtlich des Fremdkapitals kam es aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation im Jahr<br />

<strong>2010</strong> und der damit zusammenhängenden Nichterfüllung von Anleihebedingungen zu einer<br />

Umgliederung einer ausständigen Anleihe in die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Dies geschah<br />

ungeachtet der im Jahr 2011 mit den Banken erzielten Einigung über ein Finanzierungs- und<br />

Stundungspaket.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden einerseits durch planmäßige Rückzahlung,<br />

insbesondere als Gegenposition der geringeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,<br />

reduziert. Die Konzernverbindlichkeiten haben sich insbesondere durch die erforderliche Finanzierung<br />

des Verlustes erhöht.<br />

Wie die meisten Unternehmen ist die S&T zu einem Teil mit lang- und kurzfristigem Fremdkapital<br />

finanziert. Die Gesellschaft ist somit Netto-Kreditnehmer und damit von der Aufrechterhaltung dieser<br />

Finanzierungsmöglichkeiten abhängig.

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