08.07.2015 Aufrufe

mittendrin Sommer 2015

mittendrin ist das neue Magazin der Bremer City. Das hochwertig gestaltete Magazin erzählt spannende Geschichten aus der Bremer Innenstadt, gibt Trend- und Gastro-Tipps und bietet eine Terminübersicht unserer Veranstaltungen und stellt Highlights aus der Bremer Kulturszene vor.

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Die Bremer City<br />

Familienfest an der Schlachte<br />

Kinderparadies Ansgarikirchhof<br />

Flaniermeile Sögestrasse


155-001_Aufkleber_30cm_hoch.indd 1 05.10.10 09:32<br />

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Vorschau<br />

City-Termine<br />

27. Juni:<br />

Bremen Oldtimer Classics,<br />

150 Oldtimer auf dem<br />

Marktplatz<br />

28. Juni:<br />

Familienfest an der<br />

Schlachte<br />

1. Juli bis 30. August:<br />

City-Sandkästen im<br />

Ansgari Quartier<br />

4. Juli<br />

Live-Früh-Shoppen mit<br />

Musik im Ansgari Quartier<br />

29. August:<br />

Lange Shopping-Nacht<br />

bis 22 Uhr zur Eröffnung<br />

Musikfest Bremen<br />

1. September bis<br />

31. Oktober:<br />

Herbst-Gärten im<br />

Ansgari Quartier<br />

12. bis 20. September:<br />

Maritime Woche an der<br />

Weser<br />

Endlich ist der <strong>Sommer</strong> da, und gleich geht<br />

es in der Bremer City mit den Veranstaltungen<br />

los. Seit Anfang Mai lockten die<br />

City-Gärten auf dem Ansgarikirchhof die Menschen<br />

in die Innenstadt. Jeder Freiluftplatz war zur<br />

Mittagspause sehr begehrt. Die Anlieger reagierten<br />

auf die große Nachfrage, und im Herbst kehren die<br />

Grünoasen mitten in die City zurück. Zwischendurch<br />

– im Juli und bis Ende August – verwandeln<br />

drei riesige Sandkästen vor der Handwerkskammer<br />

das Ansgari Quartier in ein Kinderparadies, da<br />

freuen sich nicht nur die Kleinen. Die Sandkästen<br />

vereinen übrigens 60 Meter stabile Holzbänke, das<br />

Ausruhen beim Shoppingbummel ist also gratis<br />

gewährleistet.<br />

Mitte Juni verwandelte La Strada die Innenstadt in<br />

einen riesigen Freiluftzirkus, und in dieser Klasse<br />

geht es weiter. Die Oldtimer kommen mit einer<br />

großen Parade am 27. Juni auf den Marktplatz.<br />

2<br />

Der Moderator hat bei 160<br />

Fahrzeugen allerhand zu<br />

tun, um Baujahr, Fahrleistung,<br />

Kuriositäten und die<br />

Fahrzeuglenker vorzustellen.<br />

Vom Rolls-Royce bis zum<br />

legendären Käfer ist alles dabei. Beim großen<br />

Familienfest an der Schlachte am 28. Juni ist die<br />

Schlachte-Nixe die Moderatorin. Und auch die Nixe<br />

hat bei vierzig Kinderattraktionen viel zu erzählen.<br />

Das Gute für die Kinder und sicher auch für die<br />

Eltern: Fast alle Angebote sind kostenfrei.<br />

Da können die Besucher der Bremer City also viel<br />

Geld sparen oder dieses direkt für die „Must-haves“<br />

auf der gegenüberliegenden Seite ausgeben. Entdecker<br />

sind in der Bremer City erwünscht!<br />

<br />

<br />

Ihr Dr. Jan-Peter Halves,<br />

CityInitiative Bremen<br />

16. Oktober bis<br />

1. November<br />

Freimarkt<br />

1. November:<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

in der City und im Viertel,<br />

13–18 Uhr<br />

23. November bis<br />

31. Dezember:<br />

Weihnachtsmarkt in der<br />

LLOYD PASSAGE<br />

23. November bis<br />

23. Dezember:<br />

Weihnachtsmarkt &<br />

Schlachte-Zauber<br />

28. November, 5., 12.,<br />

19. Dezember:<br />

Adventsshopping bis<br />

22 Uhr in der Bremer City<br />

Oldtimer in Bremen<br />

<strong>Sommer</strong>trends<br />

Nixe Lilly, Piraten und strahlende Kinderaugen<br />

Lass uns spielen gehen in der Stadt<br />

Zwei Sieger, viele Gewinner<br />

Events, Kunst und Kultur<br />

Meine Kulturtipps<br />

Forschung kommt an die Schlachte<br />

Bremens eigenwilligster Stadtteil<br />

Die Sögestraße - der Ort, an dem jeder sein möchte<br />

Rückblickend<br />

3<br />

4–5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10–11<br />

12<br />

2016<br />

6. Januar:<br />

Bremer Eiswette am<br />

Weserufer<br />

29. bis 30. Januar:<br />

Bremer Karneval<br />

18. März bis 3. April:<br />

Osterwiese<br />

20. März:<br />

Verkaufsoffener Sonntag in<br />

der City und im Viertel,<br />

13–18 Uhr<br />

Impressum<br />

<strong>mittendrin</strong><br />

27. Juni <strong>2015</strong><br />

Die Bremer City<br />

Herausgeber:<br />

CityInitiative Bremen<br />

Werbung e.V.<br />

Dr. Jan-Peter Halves (V.i.S.d.P)<br />

(Geschäftsführer)<br />

Hutfilterstraße 16–18<br />

28195 Bremen<br />

www.bremen-city.de<br />

www.facebook.com/CityBremen<br />

Texte: Klaus Schmidt (falls nicht<br />

anders gekennzeichnet)<br />

Fotos: Klaus Schmidt,<br />

CityInitiative, Jens Hagens,<br />

Frank Thomas Koch (falls nicht<br />

anders gekennzeichnet)<br />

Gestaltung: Anke Dambrowski,<br />

Folker Pahl (beide BTAG)<br />

Verlag:<br />

Bremer Tageszeitungen AG<br />

Martinistraße 43<br />

28195 Bremen<br />

Druck:<br />

Druckhaus Humburg<br />

GmbH & Co. KG<br />

Am Hilgeskamp 51-57<br />

28325 Bremen<br />

Auflage:<br />

160 000


3<br />

Ein magischer Moment: Oldtimer in der Menschenmenge auf dem Bremer Marktplatz.<br />

Oldtimer in Bremen<br />

Tanja Sörensen und André Weißmann<br />

von der Oldtimer-Galerie organisieren<br />

die Veranstaltung gemeinsam mit Olaf<br />

Mönch vom Veranstaltungsservice<br />

Tradex Park.<br />

Einmal im Jahr wird der Bremer Marktplatz zum Kaleidoskop der Klassiker-Szene. Filigrane<br />

italienische Technik, solide deutsche Wertarbeit, britisches Understatement: So unterschiedlich<br />

wie die Nationen waren damals auch die Autos. Heute sind bei der 18. Auflage der<br />

Bremen Oldtimer Classics zahlreiche Modelle vor dem historischen Rathaus zu bestaunen.<br />

Programm<br />

Bremen Oldtimer Classics<br />

Sonnabend, 27. Juni<br />

„Ein magischer Moment“, schwärmt<br />

André Weißmann. Der Restaurator, dem<br />

Oldtimerbesitzer aus ganz Deutschland ihre<br />

Schätze zur Aufarbeitung und Pflege überlassen,<br />

meint dabei nicht nur die schicken<br />

Autos: „Es ist das besondere Flair dieses geschichtsträchtigen<br />

Ortes, dazu diese einzigartige<br />

Kulisse aus vielen Tausend Menschen,<br />

wenn die Teilnehmer morgens auf die Fahrt<br />

geschickt werden.“ Die reizvolle City Bremens<br />

sei ein substanzieller Teil der renommierten<br />

Veranstaltung, sagt Weißmann, einer der<br />

drei Organisatoren der Bremen Oldtimer<br />

Classics. 35 Teilnehmer waren es 1998, gut<br />

160 sind es heute. „Mehr geht nicht. Dabei<br />

haben wir deutlich mehr Interessenten“, sagt<br />

der Fachmann. Ein schönes Kompliment für<br />

die Veranstalter. Und für Bremen.<br />

8 UHR<br />

Eintreffen auf dem Bremer Marktplatz<br />

10 UHR<br />

Start zur 200 Kilometer langen Rallye<br />

16.30 UHR<br />

Korso der Teilnehmer durch die<br />

Obernstraße<br />

<strong>Sommer</strong>trends<br />

Voll im Trend: Mit dieser Wolljacke von<br />

Windsor darf es an <strong>Sommer</strong>abenden<br />

gern auch mal kühler werden. Cooles<br />

Understatement, mit viel Liebe zum<br />

Detail: ein moderner, klarer und<br />

urbaner Style. Der macht das Label so<br />

unverwechselbar. Jetzt in Bremen.<br />

Die 1990er sind zurück! Diese<br />

lässige Denim-Latzhose von Lee ist<br />

perfekt für die Festivalsaison oder die<br />

nächste Grillparty. Cooler<br />

Look durch authentische<br />

Workwear-Details<br />

sowie leichte<br />

Waschungseffekte.<br />

Gibt’s<br />

auch in lang.<br />

Jasna Feldmann<br />

King Kong Superstore<br />

facebook.com/<br />

kingkongsuperstore<br />

Barbara und<br />

Bernhard<br />

Reinfelder<br />

WINDSOR<br />

B+B<br />

Reinfelder KG<br />

www.windsor.de<br />

Man(n) trägt groß. Frau<br />

auch: Mit Sonnenbrillen<br />

zeigt man in dieser Saison<br />

selbstbewusst Größe wie<br />

mit der Pilotenbrille von<br />

Urbano Todzi (links).<br />

Klassisch auch die<br />

Damenbrille von Esprit:<br />

Große Gläser, breites Gestell.<br />

Gern in Brauntönen.<br />

Ramona Breitenbauch<br />

Galeria Kaufhof<br />

www.galeriakaufhof.de<br />

Afrika trifft Europa: Die niederländische<br />

Designerin Toubab ließ sich bei<br />

dieser farbenfrohen Kette, die aus<br />

Silber und mit buntem Glas aus<br />

Mali gefertigt wurde, bei ihren<br />

Aufenthalten in Afrika inspirieren.<br />

Ein toller <strong>Sommer</strong>schmuck<br />

für Frauen jeden<br />

Alters.<br />

Ursula Stümper<br />

Galerie Afro-Asiatica<br />

im Schnoor


4<br />

Nixe Lilly, Piraten<br />

und strahlende Kinderaugen<br />

Morgen, am Sonntag, geht es ab 11 Uhr an der Weserpromenade Schlachte und in den Biergärten wieder richtig bunt zu. Viele<br />

kostenlose Spielstände und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Gesang, Tanz und Akrobatik laden beim 5. Maritimen<br />

Familienfest zum Mitmachen, Staunen und Verweilen ein. Außerdem können die kleinen Besucher ihr „Piraten-Patent“ machen und<br />

dabei noch tolle Preise gewinnen. Wer gerne einmal Matrose sein möchte, hat dazu beim Open Ship Gelegenheit.<br />

Am Sonntag ist die Schlachte fest in der Hand der Nixe Lilly und<br />

ihren Freunden. Die Märchengestalt hat die Nacht am Anleger 2<br />

verbracht und darf um 11 Uhr von den ersten Besuchern geweckt<br />

werden. Ist sie erst einmal wach, singt und spielt sie mit den<br />

Kindern, bis das Leben auf der Bühne mit vielen musikalischen,<br />

sportlichen, akrobatischen und kulturellen Darbietungen so richtig<br />

beginnt.<br />

Für Unterhaltung beim Familienfest sorgen die Zirkusschule<br />

Jokes, die Cheerleader Tigers und das Deutsche Auswandererhaus,<br />

das Tanzstudio Bounce and Boogie, die Irish-Dance-School, die<br />

Tanzschulen Renz & Partner, Tanz-Fluss und Sonja Augustin, das<br />

Bremer Kaspertheater mit den Stücken „Kasper und die neugierige<br />

Prinzessin“ und „Kasper und der Schatz des Wassermanns“, die<br />

Brassband Groningen, die Modern Music School und jede Menge<br />

Piraten.<br />

Die Piraten tummeln sich vor allem an den rund 40 maritimen<br />

Spiel- und Geschicklichkeitsstationen in der Seefahrer Arena<br />

(zwischen dem Martinianleger und der Jugendherberge Bremen)<br />

und in der Piraten Arena in den Biergärten. Ob Rettungsringzielweitwerfen,<br />

klettern auf der Piratenleiter, Segway Parcours, Graffiti<br />

sprühen, malen, basteln, Kinderschminken, Edelsteine schürfen,<br />

Schatzkarte lesen, Boote steuern oder Esel streicheln – hier ist für<br />

jeden etwas Spannendes dabei.<br />

Alle Kinder zwischen drei und zwölf Jahren können zudem durch<br />

eifriges Mitmachen Stempel sammeln und so ihr „Piraten-Patent“<br />

erwerben und später sogar an einer der zwei großen Verlosungen<br />

mit vielen tollen Preisen teilnehmen. Zu gewinnen gibt es neben<br />

Reise-, Übernachtungs- und Frühstücksgutscheinen diverse<br />

Eintrittskarten für Erlebnisparks und Museen sowie zahlreiche<br />

Sachpreise.<br />

Auch die Biergärten entlang der Schlachte haben sich auf den<br />

Ansturm vorbereitet. „Nach den Erfahrungen der letzten Jahre<br />

werden wir für den Sonntag das Personal aufstocken“, sagt<br />

Sasan Nasseri, Wirt des Bolero und Sprecher der Gastronomie<br />

an der Schlachte. Er ist vor zehn Jahren mit dem Restaurant von<br />

Schwachhausen an den Fluss gezogen und hat es nicht bereut.<br />

Auch deswegen, weil es hier solche Events wie das Familienfest<br />

gibt – wobei die Gastronomie einen Großteil der Finanzierung<br />

schultert. Daher freut sich der Wirt, dass das Fest so eingeschlagen<br />

hat. „Die Atmosphäre ist wirklich besonders. Es ist einfach toll, die<br />

vielen Familien hier an der Schlachte zu erleben – jetzt schon zum<br />

fünften Mal“, sagt Nasserie und verspricht auch im Namen seiner<br />

Kollegen: „Wir werden alles tun, um unseren Gästen gerecht zu<br />

werden. Jetzt brauchen wir nur noch gutes Wetter.“<br />

„Werden wir haben. Das hatten wir nämlich jedes Mal zum Familienfest“,<br />

ist sich indes Sarah Bull sicher. Die resolute Engländerin<br />

ist die Steuerfrau des Pannekoekschips „Admiral Nelson“ an der<br />

Seite von Guido Meineke. 180 Plätze hat der gelungene Nachbau<br />

der „Picton Sea Eagle" von 1780, der seit 2001 unter dem Namen<br />

des berühmten Admirals an der Schlachte liegt. Ein touristischer<br />

Höhe- und Mittelpunkt etlicher Fernsehsendungen. Die beiden<br />

Chefpiraten und ihr Team sind auf den Ansturm am Familientag<br />

vorbereitet. Für das Team ist es ein Großkampftag: „Schließlich<br />

wird jede der über 40 Pfannkuchen-Kreationen frisch zubereitet“,<br />

sagt Bull und räumt mit dem Vorurteil auf, dass vor allem süße


5<br />

Freuen sich auf<br />

das Familienfest:<br />

Sarah Bull<br />

(Foto rechts<br />

ben, links) und<br />

Silke Dreyer vom<br />

Pannekoekschip versorgen die Gäste mit herzhaften oder süßen Pfannkuchen.<br />

In den Startlöchern stehen auch Angelika Wiemer von der „MS Friedrich“<br />

und Sasan Nasseri vom Bolero – sie beide sorgen ebenfalls für das leibliche<br />

Wohl der Besucher. Auch Kontaktpolizist Jürgen Schneider ist am Tag des<br />

Familienfestes vor Ort und informiert die Besucher unter anderem über die<br />

Registrierung von Fahrrädern.<br />

Pfannkuchen gefragt seien. Von wegen:<br />

Männer mögen es vor allem herzhaft<br />

in griechischen, normannischen oder<br />

ungarischen Variationen, Frauen gern auch<br />

mediterran mit Champions, Gorgonzola<br />

und frischen Kräutern“, erläutert sie.<br />

Deutlich jünger als die „Admiral<br />

Nelson“, aber doch das älteste noch in<br />

Fahrt befindliche Schiff auf der Weser, ist<br />

die 1880 vom Stapel gelaufene „MS Friedrich“.<br />

Zum Familienfest, darf das Traditionsschiff<br />

geentert werden. „Gern auch von<br />

kleinen Piraten, die sich an der Schlachte<br />

unentgeltlich schminken lassen können“,<br />

freut sich Angelika Wiemer schon auf den<br />

„Überfall“. „Das macht einfach Spaß, wenn<br />

die Kinder verkleidet an Bord kommen.“<br />

Die Servicekraft sorgt nicht nur an Bord<br />

für gute Stimmung, sondern hinter den<br />

Kulissen im Büro auch dafür, dass alle<br />

Buchungen reibungslos verlaufen.<br />

Am Tag des Familienfestes verkauft Siemer<br />

wie auch sonst auf der „MS Friedrich“<br />

Bratwürste und Getränke. Dazu hören<br />

die Besucher Rockmusik vom Feinsten,<br />

natürlich live. Und es gibt nicht nur Seemannsgarn<br />

an Bord, sondern auch eine<br />

Unterweisung in Sachen Seemannsknoten<br />

– fachmännisch und selbstverständlich<br />

kostenlos, wie alle Spielangebote an diesem<br />

Sonntag.<br />

Auch die Ordnungsmacht ist am Tag des<br />

Familienfestes an der Schlachte zugegen:<br />

Aber braucht man an einem solch friedlichen<br />

Tag überhaupt die Polizei? „Ja“, sagt<br />

Jürgen Schneider, der als Kontaktpolizist<br />

an der Schlachte fast jeden kennt und<br />

immer ein offenes Ohr hat. „Aber wir kommen<br />

mit unserem Stand für Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Wir wollen allen Besuchern die<br />

Chance geben, ihre Wünsche und Sorgen<br />

direkt bei uns loszuwerden.“<br />

Kurz vor der Veranstaltung sehen auch die<br />

beiden Organisatorinnen Henrike Neuenfeldt<br />

und Clara Imeyer wieder entspannt<br />

aus. „Wir haben hart gearbeitet und freuen<br />

uns jetzt auf das bisher größte Maritime<br />

Familienfest.“ Einen Wunsch haben sie<br />

aber noch – und der heißt Sonnenschein<br />

am Sonntag!<br />

Das komplette Programm zum Familienfest<br />

gibt es unter www.schlachte.de<br />

und auf Facebook unter<br />

www.facebook.com/schlachte<br />

Schlachte Termine <strong>2015</strong><br />

28. Juni, 10 bis 18 Uhr<br />

5. Maritimes Familienfest<br />

Ein Tag Spiel, Spaß und Spannung an der gesamten<br />

Weserpromenade Schlachte<br />

4. Juli, Vorprogramm ab 14 Uhr,<br />

BadeinselRegatta <strong>2015</strong><br />

Start um 17.30 Uhr. In diesem Jahr paddeln<br />

wieder 100 Teams mit je zwei Personen über die<br />

Distanz von 1,6 Kilometern um die Wette. Los geht<br />

es am Martinianleger, Ziel ist das Café Sand, wo<br />

auch die Abschlussparty mit Flo Mega stattfindet.<br />

12. bis 20. September<br />

Maritime Woche an der Weser<br />

Lampionfahrt, Feuerwerk, Schiffsparade<br />

20. September<br />

Schlachte DrachenbootCup<br />

Anmeldung: www.schlachte-drachenbootcup.de<br />

26. und 27. September<br />

Abschlusswochenende Kajenmarkt<br />

Das letzte Mal in diesem Jahr öffnet der<br />

Kajenmarkt mit Livemusik, Verkaufsständen und<br />

Kulinarischem seine Pforten für die Besucher.<br />

4. Oktober<br />

swb-Marathon


6<br />

Lass uns spielen gehen in der Stadt<br />

Die Stadt als Spielplatz: Das Ansgari Quartier macht es vor.<br />

Jede Menge feinster Sand auf 75 Quadratmetern Spielfläche –<br />

ein attraktiver Treffpunkt: „Wer kleine Kinder hat oder betreut,<br />

kommt gern hierher“, sagt Jens Ristedt, Inhaber des gleichnamigen<br />

Modehauses in der Ansgaritorstraße. „Ich freue mich über die<br />

Belebung des Quartiers – als Vater kleiner Kinder, aber auch als<br />

Geschäftsmann.“<br />

„Urbane Spielplätze sind rar. Aber sie verbessern die Aufenthaltsqualität<br />

ganz erheblich,“ sagt Christiane Weiß von der CityInitiative<br />

Bremen. Weil feinster Spielsand auch auf dem Ansgarikirchhof<br />

nicht einfach vom Himmel fällt, hat sie dort in Kooperation<br />

mit der Sparkasse Bremen und anderen Unternehmen bis Ende<br />

August drei riesige <strong>Sommer</strong>sandkästen aufstellen lassen. Montags<br />

bis sonnabends von 11 bis 18 Uhr haben Kinder die Möglichkeit,<br />

sich ausgiebig im Sand zu vergnügen. Das Spielzeug wird gestellt.<br />

Begleitpersonen finden bequeme Sitzmöglichkeiten, die auch von<br />

anderen Besuchern gern genutzt werden.<br />

Wer möchte, hat nicht nur die Möglichkeit, sich dort auszuruhen,<br />

sondern kann über einen kostenfreien Zugang auch das Internet<br />

via Smartphone und Tablet nutzen. Fotos posten, E-Mails<br />

empfangen, Tweets teilen – alles ist möglich, seitdem auf dem<br />

Ansgarikirchhof mit Unterstützung der Anliegergemeinschaft BID<br />

Ansgari das WLAN-Netz in der Bremer City eingerichtet wurde.<br />

Sobald man das Netzwerk „Free-Key Ansgarikirchhof“ aus der<br />

WLAN-Liste seines Mobilgeräts ausgewählt und die AGB bestätigt<br />

hat, kann gesurft werden.<br />

Zwei Sieger, viele Gewinner<br />

Als die Jury tagte, kam der Regen. Beim Fazit über die Resonanz<br />

auf die fünf City-Gärten auf dem Ansgarkirchhof aber<br />

herrschte eitel Sonnenschein. Es gab zwei Sieger, „aber viele Gewinner“,<br />

urteilte Peter Schöler, der vom Schuhhaus Wachendorf<br />

direkten Blickkontakt auf das Grün in der Stadt hatte.<br />

Es sei unglaublich gewesen, wie die Gärten von den Menschen<br />

in der Stadt frequentiert wurden: „Bei gutem Wetter waren die<br />

Sitzplätze fast alle besetzt. Das hat den Ansgarikirchhof spürbar<br />

belebt, ein Gewinn für alle.“ Diese Meinung teilt auch die Organisatorin:<br />

„Das ist die schönste <strong>Sommer</strong>aktion im Jahr“, freut sich<br />

Corinna Kolb von der CityInitiative. Bevor die grünen Oasen im<br />

Ansgari Quartier den City-Sandkästen weichen müssen, kamen<br />

die Juroren zu Wort. Bei der Beurteilung der Gärten, die von<br />

Mitgliedern des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />

Niedersachsen-Bremen auf dem Ansgarikirchhof zum Thema<br />

„Urban Garden“ gestaltet wurden, kürte die Jury zwei Sieger.<br />

Gewonnen haben die Firma Uphoff Garten- und Landschaftsbau<br />

aus Worpswede und die Firma Leucht – Gärtner von Eden aus<br />

Stuhr, die übrigens auch von den Besuchern der City per Abstimmung<br />

vor Ort zum Gewinner erklärt wurde.<br />

Die Anlage der Firma Uphoff überzeugte durch ihre Vielseitigkeit,<br />

ihren Erholungs- und Nutzwert sowie durch ihre Ästhetik. Sie<br />

lässt sich als Dachterrasse ebenso realisieren wie ebenerdig. Durch<br />

die Kombinationsmöglichkeiten der Elemente kann sie sich allen<br />

Voraussetzungen anpassen. Die Anlage besticht durch Dufterlebnisse,<br />

Freude für das Auge und ist auch für den Anbau von<br />

Kräutern und Gemüse geeignet.<br />

Die Firma Leucht – Gärtner von Eden entwickelte einen ressourcensparenden<br />

und nachhaltigen Stadtgarten, der die horizontale<br />

und vertikale Vielschichtigkeit der Stadt darstellt und die Potenziale<br />

als Oase aufzeigt. Mit diesem Garten wird eine Stadt mit ihren<br />

Häuserfronten, Straßenschluchten und Innenhöfen nachgebildet.<br />

Fünf City-Gärten sorgen auf dem Ansgarikirchhof bis Ende Juni für Entspannung. Eine Jury hat mit den Besuchern der City dieses Mal<br />

zwei Sieger gekürt: Gewonnen haben die Gärten von Philipp Uphoff sowie von Andreas Leucht und Torsten Koplin (Fotos rechts).


Events, Kunst & Kultur<br />

7<br />

Foto: Jörg Landsberg<br />

Oper „Carmen“<br />

3., 8., 15. + 18. Juli <strong>2015</strong>,<br />

jeweils um 19.30 Uhr, Theater Bremen<br />

Opéra Comique in vier Akten von Georges<br />

Bizet, Text von Henri Meilhac und Ludovic<br />

Halévy, Musikalische Leitung: Markus<br />

Poschner, Regie: Anna-Sophie Mahler.<br />

Anna-Sophie Mahler gilt als eine der interessantesten<br />

jungen Opernregisseurinnen.<br />

Ihr psychologischer und realistischer<br />

Inszenierungsansatz ist frei von<br />

Spanienklischees und Zigeunerromantik,<br />

hat dafür aber umso mehr mit der<br />

Erfindung der femme fatale zu tun.<br />

www.theaterbremen.de<br />

Foto: Kunsthalle Bremen, Thomas Ruff<br />

Enlight my Space. Kunst nach 1990<br />

4. Juli bis 11. Oktober, Kunsthalle Bremen<br />

Kunst zwischen den revolutionären<br />

1970er und technisierten 2000er Jahren.<br />

Die Ausstellung zeigt Werke aus den<br />

Sammlungen der Kunsthalle Bremen und<br />

der Bremer Landesbank. Daraus ergibt<br />

sich eine eindrucksvolle Präsentation,<br />

die die turbulente und für die aktuelle<br />

Kunstproduktion prägende Zeit vereint.<br />

www.kunsthalle-bremen.de<br />

In Tune – Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen, Fotografien von<br />

Julia Baier<br />

Sonderausstellung 5. Juli bis<br />

13. September, Focke Museum<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie reist<br />

auf ihren Konzerttourneen rund um den<br />

Foto: Julia Baier<br />

Globus. Seit 15 Jahren wird sie dabei begleitet<br />

von der Fotografin Julia Baier, die<br />

die umjubelten Auftritte fotografisch ebenso<br />

festhält wie die Momente hinter der Bühne.<br />

www.focke-museum.de/de/<br />

sonderausstellungen/vorschau/in_tune<br />

Lange Nacht der Musik<br />

11. Juli, ab 19 Uhr, Kulturmeile, Am Wall,<br />

Eintritt frei<br />

Das klangpol-Netzwerk Neue Musik<br />

Nordwest veranstaltet erstmals das erfolgreiche<br />

Festival für zeitgenössische Musik<br />

(seit 2013 in Oldenburg) auch in Bremen<br />

und lädt entlang der Kulturmeile Am Wall<br />

und darüber hinaus zum Hören, Verweilen,<br />

Flanieren und Entdecken ein. Vom frühen<br />

Abend bis nach Mitternacht gibt es<br />

mehr als 40 Kurzkonzerte, Performances,<br />

Improvisationen und Installationen.<br />

www.klangpol.de<br />

Foto: Marianne Menke<br />

Gabriele Hasler, Foto: Frollein Bu<br />

Shakespeare im Park<br />

15. bis 19. Juli, Theater am Leibnitzplatz<br />

und Melcherswiese im Bürgerpark<br />

Die Bremer Shakespeare Company<br />

bringt seit 1983 das bundesweit größte<br />

Shakespeare-Repertoire auf die Bühnen<br />

und im <strong>Sommer</strong> in den Park. Für den<br />

Fall, dass es regnet, zieht sie ins Theater<br />

am Leibnitzplatz mit maximal 300<br />

Sitzgelegenheiten um.<br />

www.shakespeare-company.com/shakespeare_im_park.php<br />

Breminale<br />

15. bis 19. Juli, Osterdeich<br />

Zwischen Innenstadt und Weserstadion<br />

vereint die Breminale die Kulturszene der<br />

Stadt. Wer hingeht, kann sicher sein: Die<br />

Foto: Breminale<br />

anderen sind schon da. Zum Programm<br />

gehören Liveacts, Musik, Tanz, Lesungen<br />

und jede Menge Kleinkunst. Für das leibliche<br />

Wohl ist ebenfalls gesorgt. Selbst bei<br />

Regen und Sturm waren im vergangenen<br />

Jahr 200 000 Menschen dabei.<br />

breminale.sternkultur.de<br />

Gruppenausstellung „Im Inneren<br />

der Stadt. Öffentlicher Raum und<br />

Frei-Raum“<br />

19. Juli bis 11. Oktober <strong>2015</strong>, GAK Gesellschaft<br />

für aktuelle Aktuelle Kunst<br />

Die Ausstellung präsentiert Positionen einer<br />

jüngeren Künstlergeneration, die sich auf<br />

unterschiedliche Weise mit Eigenschaften<br />

des öffentlichen Raums zwischen Freiheit<br />

und Restriktion beschäftigen.<br />

www.gak-bremen.de<br />

Jake Baddeley (GB) – „Zodiac“<br />

25. Juli bis 4. Oktober, Werke des Phantastischen<br />

Realismus, Galerie Callas-<br />

Bremen, Ansgaritorstraße 3<br />

Der 1964 in Nottingham geborene Künstler<br />

lebt heute in Den Haag, wo er Anfang<br />

der 1990er Jahre als Illustrator tätig war.<br />

Beeinflusst von den Holländischen Meistern,<br />

begann er, in Öl zu arbeiten. Heute hängen<br />

viele Werke von ihm in öffentlichen sowie<br />

privaten Sammlungen im In- und Ausland.<br />

www.callas-bremen.de<br />

Musikfest Bremen<br />

29. August bis 19. September, verschiedene<br />

Spielstätten in Bremen und dem Umland<br />

Viele Programm- und Künsterkonstellationen<br />

gibt es deutschlandweit nur bei diesem einzigartigen<br />

Musikfest zu hören. Hier steht alte<br />

Musik neben Zeitgenössischem, Orchestrales<br />

neben Kammermusik, Oper neben Jazz und<br />

Weltmusik. Reservierungen werden empfohlen.<br />

www.musikfest-bremen.de/start<br />

Foto: Nikolai Wolff, Fotoetage


8<br />

Meine Kulturtipps<br />

Das Bremer Kulturleben kennt auch in der heißen Jahreszeit keine Schattenseiten: Was sich lohnt,<br />

was man nicht versäumen sollte, hat Dr. Hartmut Roder zusammengefasst. Als Abteilungsleiter für<br />

den Bereich Handelskunde des Bremer Übersee-Museums ist er Teil der heimischen Kulturszene.<br />

Im <strong>Sommer</strong> reduzieren sich urlaubsbedingt die Kulturangebote<br />

in Bremen. Nichts desto trotz gibt es zwischen Juni und September<br />

einige Highlights, die ich empfehlen kann. Als Fan der Deutschen<br />

Kammerphilharmonie sagt mir in diesem Jahr der <strong>Sommer</strong><br />

in Lesmona am 17. Juli unter dem Motto „Viva Espana“ besonders<br />

zu, weil ich spanischer Afficionado bin. Außer den bekannteren<br />

Komponisten wie Casals oder Ferrer erwarte ich von der deutscher<br />

Orchesteravantgarde eine temperamentvolle Begegnung<br />

mit für mich unbekannten Kompositionen der Vergangenheit und<br />

Gegenwart. Die spanische Klassik wie auch die Moderne bieten<br />

unbekanntes Klangterrain und somit eine ganz andere Seite europäischer<br />

Musik. Dass auch die Tapas auf Lesmona nicht zu kurz<br />

kommen sollen, lässt vieles hoffen. Auch gutes Wetter?!<br />

Vom Garten in St. Magnus zum Theaterschiff an der Schlachte<br />

führt mich mein zweiter Tipp. Am 25. Juli spielt zum allerletzten<br />

Mal nach mindestens 18 Monaten mit Unterbrechungen die<br />

Erfolgskomödie „Heiße Zeiten“. Nicht nur pointierter Wortwitz<br />

zwischen den vier Frauentypen kennzeichnet das Stück, sondern<br />

eine Menge neuer Gesangseinlagen zu bekannten Melodien während<br />

einer durchaus ernstzunehmenden Lebensphase von Frau<br />

und Mann machen einfach Spaß.<br />

Ein kleiner, aber erlesener Hinweis zum Dritten: Am 27. Juni<br />

gibt es einen ganz speziellen Blick in das Fotoarchiv des Übersee-<br />

Museums. Die japanische Fotografie – vor allem in der Zeit der<br />

Wende zum 20. Jahrhundert – ist von den Motiven, Farben und<br />

der fernöstlichen Gesamtästhetik einzigartig.<br />

Forschung kommt an die Schlachte<br />

finanziell unterstützt wird. Am Weserbahnhof<br />

liegt an beiden Tagen das Forschungsschiff<br />

„Senckenberg“ vor Anker – neugierige<br />

Besucher sind ausdrücklich zum Entern<br />

eingeladen.<br />

Es ist die Feier, die Bremens Geschichte und die Zukunft der<br />

Stadt auf einen Nenner bringt: Die Maritime Woche, 12. bis<br />

20. September. Sie ist deshalb so etwas wie das Tafelsilber der<br />

Schlachte-Events mit überregionaler Ausstrahlung, ein Abbild der<br />

facettenreichen, maritimen Verbundenheit der Stadt von beindruckendem<br />

Niveau.<br />

Der richtige Rahmen also für das Bürgerfest „10 Jahre Stadt der<br />

Wissenschaft“ am 19. und 20. September. Das Fest ist Teil des<br />

krönenden Abschlusses der neuntägigen Veranstaltung, die mit<br />

allen Spielarten des Wassersports, Höhenfeuerwerk, großem<br />

Bootskorso und Livemusik die Schlachte und die City zur Tribühne<br />

am Weserbahnhof für viele Tausend Besucher macht.<br />

Wissenschaft, bürgernah und mit Erlebnischarakter: So wird sich<br />

die Forschungsmeile präsentierten. Die Spitzenforschung des<br />

Landes Bremen zeigt Flagge. Weser Tower, Chilli Club, Steigenberger<br />

und das GOP bilden die imposante Kulisse für den großen<br />

Auftritt, der von der Wirtschaftsförderung Bremen GmbH (WFB)<br />

Die Bremer Uni, das Institut für Raumfahrtsysteme,<br />

die Hochschule Bremerhaven und viele<br />

andere Hochkaräter sind dabei. Sie laden ein zum Blick hinter<br />

die Kulissen, wecken Neugier und präsentieren ihre Forschungsschwerpunkte.<br />

Mal wissenschaftlich in kurzen Vorträgen, mal<br />

leicht verdaulich oder als Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche,<br />

wie die Angebote des Schülerlabors Chemie der Bremer<br />

Uni: Mein erstes Chemiepraktikum für das dritte bis sechste<br />

Schuljahr und das Projekt “Arzneimittel” für die gymnasiale Oberstufe.<br />

„Das wird spannend”, verrät Dr. Martina Osmers, die sich<br />

„auf die Experimente mit Blick auf die Weser” freut. „Auch wenn<br />

Versuche außerhalb des Labors schon eine Herausforderung sind.”<br />

Wie leicht sich auch von der Raumfahrttechnologie ein Bogen<br />

zur Maritimen Woche schlagen lässt, zeigt Professor Claus<br />

Lämmerzahl am Beispiel der Satellitengeodäsie: Mit ihrer Hilfe<br />

können ungewöhnliche Ereignisse auf dem Meer ebenso abgebildet<br />

werden wie das Abschmelzen der Pole. Beides seien wichtige<br />

Grundlagen für die Meeresforschung, erläutert der Direktor des<br />

Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation<br />

(ZARM) an der Universität Bremen, die sich mit ihrem<br />

kompletten Spektrum vorstellen wird. Der Wissenschaftler freut<br />

sich auf Begegnung mit den Besuchern an der Schlachte und über<br />

viele neugierige Fragen.<br />

Die Maritime Woche wird<br />

gefördert vom Senator für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Häfen.<br />

www.maritimewoche.de


9<br />

Bremens eigenwilligster Stadtteil<br />

Andere Städte haben Viertel, Bremen hat DAS Viertel. Für manche Bremer der Beweis, dass ein Viertel mehr sein kann als ein<br />

Ganzes. Auch wenn diese These mathematisch an ihre Grenzen stößt: Die Vielfalt, die bunte Mischung und das Nebeneinander von<br />

Angeboten, die normalerweise Welten trennen, gibt vielen Menschen ein Lebensgefühl, das auf wundersame Weise Lebendigkeit<br />

und Gelassenheit verbindet. „Easy Going“ in der City.<br />

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Was<br />

soviel besagt, dass jeder seine eigene Sicht auf die Dinge hat.<br />

Am Beispiel des Viertels heißt der gemeinsame Nenner Bremens<br />

kultigstes Quartier. Aber in der öffentlichen Wahrnehmung dominieren<br />

Musik, Kneipen, der Spaßfaktor. Die Menschen, die dort<br />

leben, lieben ihr Viertel aber wegen seiner Urbanität. Der Handel<br />

wiederum freut sich, dass Ostertorsteinweg und Vor dem Steintor<br />

zusammen eine der längsten Einkaufsstraßen Deutschlands bilden.<br />

Dynamik im Viertel.<br />

300 kleine und mittelständische Läden, inhabergeführte Fachgeschäfte,<br />

kleine Labels, Cafés, internationale Gastronomie,<br />

Theater, Kino, Kunst, Kultur und Handwerksateliers, Bars und<br />

Clubs bestehen hier einträchtig nebeneinander. Das Viertel ist<br />

ein Abbild des Lebens in all seinen Facetten – auch unterhalb der<br />

Gürtellinie. Was in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen ist.<br />

„Alles, was der Mensch braucht, gibt es hier“, sagt Norbert Caesar<br />

deshalb im Brustton der Überzeugung.<br />

Der Einzelhändler, dessen Geschäft seit 1909 besteht, hat sein<br />

Sortiment an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet: Haushaltswaren<br />

vom Korkenzieher bis zum trendigen Küchengerät findet<br />

man hier – aber auch alles, wenn man mal eben die Wohnung<br />

renovieren möchte. Fachgeschäft und Mini-Baumarkt in einem<br />

– eine Mischung, so unkonventionell wie das Viertel.<br />

Der Handel profitiert von der Attraktivität des Viertel, sagt<br />

Christian Siemer, Geschäftsführer des inhabergeführten Textilisten<br />

von der Aa. „Viele Kunden kommen von außerhalb.“ Und sie<br />

freuen sich über das Sortiment, das nicht dem üblichen Schema<br />

F entspricht. „Mir geht es heute sehr um werthaltige Artikel und<br />

umweltbewusste Materialien. Darauf achte ich beim Einkauf.“<br />

Wie Caesar hat auch Siemer sein Geschäft in der belebten Einkaufsstraße.<br />

Aber der Reiz des Viertel liegt auch in den kleinen<br />

Wohnstraßen mit ihrer fast ländlich anmutenden Idylle, den<br />

Altbremer Patrizierhäusern und an der völligen Ruhe nur wenige<br />

Meter von der Hauptverkehrsader. Auch dort lassen sich viele<br />

Perlen finden: Ateliers, kleine Kneipen und Gastronomie von<br />

erstaunlichem Niveau, wie das Kunst & Lecker in der Sachsenstraße.<br />

„Das wäre mein Tipp im Viertel, sagt Jutta Gaeth, die das<br />

Teestübchen im Schnoor führt: „Engagierte Küche, engagierter<br />

Service. Das macht Spaß.“ Typisch Viertel.<br />

Einen Überblick über das umfassende Angebot gibt es unter<br />

www.dasviertel.de: Kleid, Jeans, Anzug, Krawatte, Lederoutfit,<br />

Designermode, Piercing, Tattoo, lange Haare, kurze Haare, keine<br />

Haare, Weinlokal, Dönerbude, Restaurant, Ökomarkt, Secondhand,<br />

Graffiti, Kunst, Kultur und Kinderspielplatz – das Viertel<br />

hat alles, ist bunt, tolerant und vielfältig. Ganz nach seinem<br />

Motto: anders leben, anders einkaufen.<br />

Christian<br />

Siemer:<br />

„Der Einzelhandel<br />

profitiert<br />

von der<br />

Attraktivität<br />

des Viertel.“<br />

Norbert<br />

Caesar:<br />

„Im Viertel<br />

gibt es alles,<br />

was der<br />

Mensch<br />

braucht.“


10<br />

Foto: Hans Tschira<br />

Die Sögestraße –<br />

der Ort, wo jeder<br />

sein möchte<br />

Die schönste Verbindung vom Wall zum historischen Bremer<br />

Marktplatz führt vorbei an einer Schweinegruppe mit Hund<br />

und Hirte. Man kann sie selten ohne Menschen bewundern: Die<br />

Sauen (plattdeutsch Söge) sind die erklärten Lieblinge vieler<br />

Kinder sowie zahlreicher Touristen – und auch Treffpunkt der<br />

Einheimischen und Ausgangspunkt zum Bummel durch<br />

Bremens feine Meile.<br />

Mit diesen Skulpturen, die an die historischen Wurzeln erinnern,<br />

setzte sich die Sögestraße ein Denkmal, dessen Popularität<br />

es fast mit der des Bremer Roland aufnehmen kann. Die<br />

Sauengruppe steht für die Geschichte der Straße und ist auch ein<br />

Symbol für Bürgersinn. Bestellt und bezahlt wurde sie von den<br />

Anliegern der Sögestraße.<br />

Foto: fr<br />

Das multifunktionale Kunstwerk ist Fotoobjekt, Sitzmöbel und<br />

Abenteuerspielplatz – das erste Highlight gleich am Anfang<br />

von Bremens traditioneller Shoppingmeile. Es folgen die ersten<br />

Bremer Einzelhandelsadressen. „Es ist der Ort, wo jeder sein<br />

möchte“, findet Jochem Hauser, Geschäftsführer von Roland<br />

Fashion. Der gute Zusammenhalt der Gemeinschaft bringe hier<br />

viel auf den Weg. „Das macht sich bemerkbar und bestimmt das<br />

besondere Flair dieser Einkaufsstraße.“<br />

Bedeutung der<br />

Schweinegruppe in der Sögestraße<br />

1261 wurde die Sögestraße erstmals als „patea porcorum“ und 1306 als „Soghestrate“<br />

erwähnt. Die 1229 als „muros civitatis“ erwähnte Stadtmauer führte vom<br />

Herdentor – dem „portam gregum“ – in Richtung Süden entlang der Sögestraße.<br />

Im Mittelalter lebten in der Sögestraße die Bäcker und Bierbrauer, in der benachbarten<br />

Knochehauerstraße waren die Schlachter ansässig. Durch die Sögestraße,<br />

plattdeutsch für „Sauenstraße“, und das Herdentor am Nordende der Straße wurden<br />

die Schweineherden der Schlachter zur Bürgerweide vor der Stadt getrieben. Daran<br />

erinnert die Figurengruppe „Schweinehirt mit Hund und Sauen“ aus Messing, die<br />

1974 vom Bildhauer Peter Lehmann (1921–1995) angefertigt wurde. Wohl jedes<br />

Kind, das hier vorbeigekommen ist, hat wenigstens einmal auf einem der Figuren<br />

gesessen und dazu beigetragen, die Rücken der Schweine stets blank poliert zu<br />

halten. Doch nicht nur Kinder „reiten“ mit Vorliebe auf den Skulpturen, sondern<br />

auch Jugendliche und Erwachsene betrachten sie als willkommene „Sitzgruppe“,<br />

von der aus man das lebhafte Straßengeschehen beobachten kann.<br />

Der Schweinehirt mit seinen Schützlingen ist nicht nur Kunst zum Anfassen und<br />

Draufsetzen, sondern dient vielen Bremern und Gästen aus dem Umland außerdem<br />

als markanter Treffpunkt für Verabredungen zum Einkaufsbummel oder zum<br />

traditionellen Domtreppenfegen. Die Gewohnheit, sich „bei den Schweinen“ zu<br />

verabreden, ist nicht mehr aus dem Bremer Sprachgebrauch wegzudenken.


11<br />

Es ist auch der Mix, der die Sögestraße zum Juwel macht: Ein<br />

großes Kaufhaus, internationale Handelsketten und alteingesessene<br />

Bremer Firmen bestimmen das attraktive Erscheinungsbild.<br />

Bekannte Labels nutzten die 1A-Lage dieser stark frequentierten<br />

Einkaufsstraße mit der unmittelbaren Anbindung an Bremens<br />

touristische Attraktionen: Die attraktiven Geschäfte in der<br />

Fußgängerzone ziehen das Publikum an und auch das Umfeld<br />

profitiert von der Strahlkraft dieser feinsten Straße Bremens.<br />

Kein Wunder, dass Karstadt sports sich die Sögestraße ins Haus<br />

holt – im übertragenen Sinn. Denn wo im Erdgeschoss bisher<br />

Stellwände zur Warenpräsentation die Fensterfronten versperrten,<br />

ist nun – im Zuge eines Umbaus seit Mitte des Monats – der<br />

Blick nach draußen frei – und umgekehrt. „Wir geben der Straße<br />

etwas von dem zurück, was wir ihr verdanken“, sagt Bremens Filialleiter<br />

Michael Fortino. Für ihn ist die Sögestraße die beste Lage<br />

in der Bremer City und ein Ort mit interessantem Publikum. „Die<br />

Kunden hier sind gut informiert. Und sie honorieren kompetente<br />

Beratung.“ Das habe die Entscheidung zu einer Neuausrichtung in<br />

Bremen leicht gemacht.<br />

Diese Sicht wird auch von Wolfgang Schulz geteilt, bundesweit als<br />

Flächenplaner des Unternehmens im Einsatz: „Bremen spielt im<br />

Ranking unserer Karstadt-sports-Häuser klar in der Champions<br />

League“, bewertet er den Standort sportlich. Das neue Karstadtsports-Konzept<br />

sei einmalig in Deutschland: jung, hochwertig<br />

und exponiert. „Und die Sögestraße ist dafür wie geschaffen.“<br />

Der Standort, an dem sich Karstadt sports gerade hübsch gemacht<br />

hat für die feine Einkaufsmeile, ist für den Mutterkonzern<br />

historischer Boden: Hier wurde 1902 das erste Bremer Haus von<br />

Karstadt eröffnet, lange vor dem Neubau in den 1930er Jahren<br />

100 Meter weiter Richtung Obernstraße.<br />

Im 18. Jahrhundert ist die Sögestraße in die erste Liga der Einkaufsstraßen<br />

aufgestiegen und weckte damit Begehrlichkeit auch<br />

außerhalb der Hansestadt. Schon früher war sie von Bedeutung<br />

als Verbindung zur Ortsmitte. Doch erst mit der Planung des<br />

Bahnhofs 1847 brach ihre Blütezeit an. Senat und Bürgerschaft<br />

entschlossen sich zu einer Verbreiterung, Handwerker und Gewerbetreibende<br />

verkauften ihre Häuser. Deren Giebel und Erker<br />

standen einem Durchgangsverkehr mit Pferdekutschen im Weg.<br />

Sie wurden abgerissen und modernisiert.<br />

Für Michael Fortino (Foto oben) ist das 1976 von Karstadt sports<br />

bezogene Gebäude mit Erinnerungen besetzt: Hier absolvierte er<br />

seine Ausbildung bevor er nach vielen Jahren als Filialleiter nach<br />

Bremen zurückkehrte. Das untere Bild zeigt ihn (obere Reihe,<br />

zweiter von links) und andere Mitarbeiter als Schwimmer im<br />

Badedress – zur Illustration der Chronik 100 Jahre Karstadt<br />

in Bremen.<br />

Dort, wo Karstadt 1902 sein erstes Haus eröffnet hatte, bezog<br />

Karstadt sports 1976 die erste Bremer Filiale (Foto unten).<br />

Es folgten die Namen, von denen einige noch heute das Bild der<br />

Sögestraße bestimmen: Der Einzelhändler Hermann Stiesing<br />

etablierte sich ab 1895 als „Specialgeschäft für Herrenwäsche,<br />

Handschuhe und Cravatten“, das Geschäft Brinkmann und Lange<br />

versorgt seine Kunden seither mit Schmuck und Juwelen und das<br />

Café Knigge lädt seit 1889 mit Kafee und Kuchen in die<br />

Sögestraße ein.<br />

Schweine in neuem Licht<br />

Die konsequente Umsetzung der Maßnahmen geht weiter: Das BID Sögestraße<br />

widmet sich der bronzenen Schweinegruppe und damit dem Markenzeichen der<br />

Shoppingmeile. Die Schweine sowie Hund und Hirte werden in diesem <strong>Sommer</strong><br />

mit neuem Licht deutlicher in Szene gesetzt. Dazu wird eine neue Informationstafel<br />

Auskunft über Hintergrund und Geschichte von Skulptur und Straße geben.


12<br />

Rückblickend<br />

Tief beeindruckt von einer Einladung<br />

in die Obere Rathaushalle zeigten sich<br />

die 250 Teilnehmer der Tagung der<br />

Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing<br />

Deutschland im April. Als<br />

lokale Partner des Vereins organisierten<br />

die Wirtschaftsförderung und die<br />

CityInitiative die Tagung unter dem Titel<br />

„Zukunft Stadt“.<br />

Golden City: Platte Nasen der Besucher<br />

an den Fensterscheiben des Lloydhofs<br />

waren keine Seltenheit im Mai und Juni.<br />

Der Lloydhof wurde zum Probenraum für<br />

Golden City. Durch eine Kooperation mit<br />

der CityInitiative bereiteten die Schauspieler<br />

der temporären Hafenbar mitten<br />

in der City ihre Auftritte vor.<br />

Die City-Gärten wurden am 30. April<br />

auf dem Ansgarikirchhof eröffnet<br />

und von den teilnehmenden Betrieben<br />

vom Verband Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen<br />

zusammen mit Senator Dr. Joachim Lohse<br />

und den Anliegern vom BID Ansgari<br />

vorgestellt.<br />

Riesentorte und Riesenandrang beim<br />

Tortenanschnitt in der LLOYD PAS-<br />

SAGE zum 25. Geburtstag. Bremens<br />

ehemaliger Bürgermeister Jens Böhrnsen<br />

ließ es sich nicht nehmen, die Torte an<br />

die Geburtstagsgäste zu verteilen.<br />

Ein vielstimmiges Gospelkonzert<br />

intonierten Chöre zahlreicher Gemeinden<br />

der Bremischen Evangelischen Kirche im<br />

April im Lloydhof. Die Veranstaltung in<br />

Kooperation mit der CityInitiative sorgte<br />

durch inspirierende Musik und bequeme<br />

Liegestühle für begeisterte Innenstadtbesucher<br />

und die Belebung der Location.<br />

Es geht weiter am Wall. Nach dem<br />

Brand bei Harms am Wall am 6. Mai<br />

haben vom Feuer ebenfalls betroffene<br />

Anlieger wie das Traditionsgeschäft D. F.<br />

Rabe & Co. schnell reagiert und Quartiere<br />

auf Zeit in der Nachbarschaft bezogen.<br />

Geschäftsführer Stefan Storch (Bild):<br />

„Wir sind wie auch die anderen Geschäfte<br />

trotz der Sperrung des Walls für unsere<br />

Kunden zu Fuß jederzeit erreichbar.“<br />

Sonntags Shoppen in Bremen ist<br />

immer ein Erlebnis. Dabei konnten zahlreiche<br />

Menschen nicht nur den Einkaufsbummel,<br />

sondern auch Straßenkunst<br />

vom Feinsten genießen. Zum 21. Mal<br />

begeisterte LA STRADA vier Tage lang<br />

Besucher in der City, den Wallanlagen,<br />

der bremer shakespeare Company und<br />

der Schaulust beim Güterbahnhof.<br />

WLAN für alle gibt es seit Mitte Juni auf<br />

dem Ansgarikirchhof. Vor der Handwerkskammer<br />

stellte die CityInitiative<br />

das kostenlose Angebot vor. Auf dem<br />

Foto: Staatsrat Heiner Heseler (Senator<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Häfen), mit<br />

Erika Becker (Geschäftsführerin BRE-<br />

PARK) und dem Geschäftsführer der<br />

CityInitiative, Dr. Jan-Peter Halves.<br />

Früh Shoppen im Ansgari<br />

Quartier. Bei herrlichem Sonnenschein<br />

und mitreißender Musik wurde am<br />

2. Mai die Früh-Shoppen-Saison auf dem<br />

Ansgarkirchhof eingeläutet.<br />

PROTOTYPE.Schumacher aus dem<br />

Viertel feierte mit der aktuellen<br />

<strong>Sommer</strong>kollektion „PHALAENOPSIS“<br />

einen großen Erfolg auf der MQ Vienna<br />

Fashion Week. Die Kollektion wird im<br />

Bremer Atelier aus kostbaren Materialien<br />

nachhaltig gefertigt.

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