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Jahresbericht 2010 - Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.

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Unsere Aufgaben –<br />

Forschen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

Antragsteller:<br />

Dr. med. Gunver S. Kienle, IFAEMM, Zechenweg 6, 79111 Freiburg<br />

Titel:<br />

Der Einfluss von Mistelextrakten (Viscum album L.) auf die Lebensqualität von Krebspatienten:<br />

Kontrollierte klinische Studien in der Übersicht<br />

Inhalt:<br />

Krebspatienten wenden häufig begleitend zu den etablierten Krebstherapien auch naturheilkundliche<br />

Verfahren an. Meist werden pflanzliche Heilmittel verabreicht - im deutschsprachigen<br />

Raum sind dies am häufigsten die Extrakte der weißbeerigen Mistel (Viscum album L.). Ihren<br />

Einzug in die Krebstherapie fand diese alte Heilpflanze erst vor 80 Jahren im Kontext der Anthroposophischen<br />

Medizin; seither ist sie ein etablierter Teil der komplementär-medizinischen<br />

Krebstherapie. Immer wieder beschrieben wird dabei eine markante Verbesserung der Lebensqualität<br />

der Patienten durch die Misteltherapie.<br />

Klinische Studien<br />

Die Wirkung der Mistelextrakte auf die Lebensqualität der Tumorpatienten – wie auch generell<br />

auf die onkologische Erkrankung – wurde mittlerweile in einer Vielzahl von Studien untersucht.<br />

Eine systematische Übersicht analysierte nun die Ergebnisse aller kontrollierten Studien hinsichtlich<br />

des Einflusses von Mistelextrakten auf die Lebensqualität der Patienten: auf ihr Befinden,<br />

ihre Krankheits- und Therapiebeschwerden, ihre Selbstregulation und generell auf ihr Zurechtkommen<br />

im Alltagsleben. Es fanden sich insgesamt 36 Studien, die den Kriterien entsprachen:<br />

26 randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) sowie 10 nicht-randomisierte kontrollierte<br />

Studien (non-RCTs). In 9 der 10 nicht-randomisierten Studien wurde die Vergleichbarkeit der<br />

Gruppen hergestellt durch ein detailliertes Matching oder durch statistische Adjustierungen;<br />

eine Studie verzichtete auf jegliche Adjustierung.<br />

Die Studien erfassten insgesamt 3.058 Patienten (RCTs) sowie 4.996 (non-RCTs) Patienten,<br />

die in akademischen und kommunalen Krankenhäusern, onkologischen Spezialkliniken oder<br />

von niedergelassenen Ärzten im Kontext der Studie behandelt wurden. Erkrankt waren die Patienten<br />

an Brustkrebs (15 Studien), gynäkologischen Tumoren (8 Studien), Tumoren der Verdauungsorgane<br />

(7 Studien), Tumoren an Lunge, Kopf und Hals (5 Studien), und sonstige Tumorerkrankungen<br />

(6 Studien); die Stadien reichten von früh diagnostizierten Tumoren bis zu<br />

fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. In den Studien wurde die Misteltherapie entweder von<br />

vornherein als Begleittherapie zur konventionellen Behandlung (Chemotherapie, Strahlenbehandlung)<br />

verabreicht (22 Studien), oder unabhängig von der (im allgemeinen gegebenen)<br />

Standardtherapie (14 Studien). Appliziert wurden die Mistelextrakte in der Regel subkutan, in<br />

zwei Studien auch als intravenöse Infusion sowie einmal intrapleural.<br />

Hinsichtlich ihrer methodischen Qualität zeigten die Studien eine große Bandbreite: Manche<br />

waren sorgfältig durchgeführt und detailliert publiziert, andere wiesen methodische Mängel auf<br />

oder waren unvollständig dokumentiert. In 14 Studien war die Lebensqualität das primäre Zielkriterium;<br />

in den anderen Studien standen andere Zielparameter - wie Überlebenszeit, krankheitsfreie<br />

Zeit oder immunologische Befunde (z. B. die funktionale Kompetenz der Granulozyten)<br />

- im Vordergrund, oder aber es waren keine Primärzielkriterien formuliert. Die Studiendauer<br />

reichte von unter drei bis über zwölf Monaten; die meisten Studien dauerten vier bis zwölf Monate.<br />

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